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Harry Potter und Ich

12. Harry Potter erobert die Welt

Mit der Veröffentlichung des dritten Buches "Harry Potter und der Gefangene von Askaban" im Jahr 1999 wurde J. K. Rowling von einer bekannten Schriftstellerin zu einem internationalen Superstar. Zum ersten Mal in der Geschichte wurde die Bestseller-Liste der New York Times von drei Büchern desselben Autors angeführt und ihre Signier-Stunden bekamen Popkonzert-Charakter.

Joanne K. Rowling in Mitten von zahlreichen internationalen Harry-Potter-Büchern Joanne signiert eine Ausgabe von "Harry Potter and the Philosopher's Stone"

Joanne K. Rowling: "Ich habe keine Ahnung wie viele Bücher ich schon signiert habe, aber es müssten mittlerweile zehntausend sein. Manchmal glaube ich, es gibt kaum noch unsignierte Harry-Potter-Bücher. Wer also ein Unsigniertes hat, sollte es gut aufheben. Vielleicht wird es eines Tages wertvoll, nur weil ich es nie angerührt habe."

Joanne K. Rowling mit der italienischen Ausgabe des ersten Harry-Potter-Bandes Die italienische Ausgabe des ersten Harry-Potter-Bandes

"Es war seltsam, als die ersten internationalen Ausgaben eintrafen. Harry wurde darin so unterschiedlich interpretiert. Das hier ist besonders komisch. Das ist von meinem italienischen Verleger. In den aller ersten Auflagen von 'Der Stein der Weisen' wurde einfach Harrys Brille weggelassen, was mich echt geärgert hat. Als wenn in Italien ein Held keine Brille tragen dürfte. Aber mittlerweile trägt er sie wieder. Auch der Rattenhut ist etwas bizarr, ich verstehe nicht ganz, warum er einen Rattenhut trägt, aber na gut ..."

Als im Sommer 2000 das vierte Buch erschien, waren Leser auf der ganzen Welt bereits verzaubert. "Harry Potter und der Feuerkelch" wurde am 8. Juli Schlag Mitternacht veröffentlicht und Tausende von Fans, die stundenlang für ein Exemplar anstanden, wurden von der "Potter-Manie" erfasst.
Kind: "Oh Mann, den Anfang habe ich mir ganz anders vorgestellt."

In Toronto versammelten sich 12.000 Zuhörer zur größten Lesung, die je stattgefunden hat. J. K. Rowling war entsetzt.

JKR: "Vor Publikum zu reden war noch nie mein Ding. Ehrlich gesagt, ich hatte panische Angst davor und ich dachte 'Wie konnte ich es nur so weit kommen lassen'."

[Joanne K. Rowling wird auf die Bühne gerufen und ein gewaltiger Applaus mit alles übertönenden Schreien bricht aus.]

Eine Masse Menschen wartet auf Joanne K. Rowling Joanne K. Rowling tritt vor das Publikum Joanne K. Rowling liest aus dem vierten Harry-Potter-Buch vor

"Ich fühlte mich so erbärmlich ungeeignet für die bevorstehende Aufgabe. Zitternd hielt ich das Buch und in meinen Ohren steckten Stöpsel, sodass ich den Lärm des Publikums nur entfernt hörte. 'Guten Morgen, ich freue mich ... und fürchte mich hier zu sein ...' Wenn man erst einmal liest, geht es, doch 'Dudley strich sich weiter nervös mit der Hand über den Hintern und ging.'. Als ich fertig war, bedankte ich mich. Weil ich nur kurz den Klang hören wollte, nahm ich einen Ohren-Stöpsel heraus und ich dachte mir platzt das Trommelfell. Das war unglaublich!
Wenn mir früher jemand erzählt hatte, was einmal alles passieren würde, hätte ich kein einziges Wort geglaubt und wenn ich von Anfang an gewusst hätte, was auf mich zukommen würde, hätte ich nicht gewusst wie ich damit hätte umgehen und fertig werden sollen. Vielleicht wäre dann alles ganz anders gekommen. Das glaubt mir keiner, der mich jetzt hier so sieht, wegen des Geldes, aber in Wirklichkeit war es manchmal eigenartig und schrecklich.
"

"Ist es nicht paradox, dass ich fünf Jahre damit verbracht habe, mich in einen Jungen hineinzuversetzen, der plötzlich berühmt wird? Fünf Jahre stellte ich mir vor wie es sein würde aus völliger Anonymität heraus mit einem Schlag berühmt zu werden."

"Es ist niemals angenehm, wenn in Sachen herumgewühlt wird, die für die Arbeit absolut keine Bedeutung haben. Ein großer Teil meines Lebens hat überhaupt nichts mit Harry Potter zu tun. Mein Vater wurde von Journalisten verfolgt, ich will hier keine Namen nennen, obwohl sie eigentlich für diese Untaten bestraft werden müssten. Sie stellten ihm ganz schreckliche Fragen im Stil von 'Warum hasst Ihre Tochter sie?'. Das war für meinen Vater ein ganz schöner Schock, wie er mir erst kürzlich am Telefon erzählte und ziemlich erschütternd. Auch bei mir standen sie vor dem Haus und schlugen gegen die Tür. Das hatte mich völlig auf dem falschen Fuß erwischt. So naiv wie ich war dachte ich 'Ach, einfach zu Hause bleiben und weiterarbeiten.', aber dann wurde mir klar, dass es nicht so schnell wieder aufhören würde."



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© Westdeutscher Rundfunk 2002

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