Slytherin Hearts - Im Gefängnis der verlorenen Seelen
von SaphiraMalfoy
@Josy: Tja, wie war das? Betrunkene und Kinder sagen die Wahrheit, also kam auch Draco mal langsam dahinter^^ und oh Wunder, nein!! Ich hasse dich nicht für diese Aussage, denn du hast schon etwas erkannt, von dem ich nicht gedacht hätte, dass die Leser das auch so sehen, Respekt. Saphira sieht das nämlich genauso. Naja, Grund sauer zu sein hätte sie schon, aber sie ist sich durchaus bewusst, dass sie eine äußerst schwierige Persönlichkeit ist und einem Jungen von 15 Jahren nicht wirklich das geben kann, was er sich von einer Freundin erhofft. Gut, entschuldigen muss... mhh, ich denke nach... jein. Es ist einfach so, dass die beiden besser daran täten, keine Beziehung zu führen. Das würde sehr viel Stress und unnötigen Streit verhindern, aber dann gäbe es keine FF xD. Ihr Verhalten ändern kann sie nicht. Wobei... sie versucht ja alles, um normal zu wirken, aber Draco WILL wissen, was sie hat und wie sie wirklich ist und sie kann ihn so schlecht anlügen und sie sollte ja auch ehrlich zu ihm sein, aber wenn er wirklich ALLES wüsste, dann... wäre die Beziehung echt im Arsch. Und zwar endgültig, dafür ist er einfach noch nicht reif genug, das kann man ihm nicht verdenken, immerhin ist er erst 15. Und keine Sorge, ich hasse dich nicht für deine Aussage, weil ich das erstens ähnlich sehe, Saphira das genauso sehen wird, wie du und nebenbei: Jeder hat das Recht auf seine eigene Meinung und wenn ich das nicht vertragen würde, dann sollte ich mir ernsthafte Gedanken darüber machen, ob ich Sachen ins Internet stelle und Kommentare dazu erwarte, nicht wahr? Die sollten schon ehrlich ausfallen, sonst kann man es gleich sein lassen, deshalb freue ich mich auch immer über deine Kommentare und allgemein über die bei HP-Xperts, weil die irgendwie qualifizierter ausfallen, als bei FF.de wo ich immer nur „Toll, weiter“ Kommentare bekomme, mit denen ich nicht viel anfangen kann^^ Ich mein, schön wenn es denen gefällt aber ich freue mich schon deutlich mehr über eine gescheite Stellungnahme und du kannst gerne weiterhin so ehrlich bleiben, auch wenns mal negativ ausfallen sollte, ich vertrage das schon, keine Sorge ;)
Allerdings finde ich es immer noch richtig und gut von Saphira, dass sie Nein gesagt hat, als sie nicht mit ihm schlafen wollte. Klar, aus Dracos Sicht eine scheiß Situation, weil sie erst so spät reagiert hat, aber ich finde das allemal besser, als wenn sie es gegen ihren Willen getan hätte. Ich hasse FFs in denen die Frauen so dämlich unterwürfig dumm sind und einen dummen Lemon, in dem sie nur da liegt und stumm leidet, wollte ich echt nicht schreiben :D.
Ja, ich verstehe, was du gemeint hast. Also dann danke für deinen Kommentar, ob und wie Saphira reagiert, kommt jetzt noch nicht sofort raus, ich bin ja Künstler im heraus zögern, also kommt da jetzt erstmal was dazwischen... Spoiler :D Viel Spass beim Lesen ;)
@starry dreams: Ja, wenn man jemanden liebt sollte man zu ihm stehen, stimmt schon irgendwie, aber ich will auch darstellen, dass Draco eben nicht unfehlbar ist. Man muss immer bedenken, dass er auch nur ein Junge von 15 Jahren ist und ich mich meistens bemühe, dem gerecht zu werden, auch wenn er manchmal etwas zu reif wirkt... Naja ich bin eben kein Junge :D Aber ich versuche mich hinein zu versetzen. Leicht rumkriegen? Jaa, er war betrunken, hat dauerstress mit seiner Freundin, ist frustriert, hat auch keine richtigen Freunde, mit denen er sich austauschen kann (Crabbe und Goyle sind in Beziehungsfragen glaube ich wenig hilfreich xD) und deswegen... joa, war er leichte Beute für die dumme Schlampe *hust* Astoria meinte ich^^
Ja, ich wollte ursprünglich das, was ich am Anfang zusammengefasst habe, als eigenes Kapitel richtig ausformulieren, aber nun ja. Erstens meinte meine Beta das hier reicht, und zweitens wären dann wieder die „Wann kommt Draco wieder???“ kommentare gekommen und das wird in nächster Zeit vermutlich mal wieder andauernd passieren... also wollte ich es mir ein mal ersparen xD. Außerdem wird das mit Tracey demnächst ohnehin nochmal deutlicher und ich will mich ja nicht andauernd wiederholen, wo ich ohnehin schon das Gefühl habe, ständig das selbe zu schreiben, was aber anscheinend nur subjektiver Eindruck ist, denn bisher hat das niemand beanstandet.
Vielen Dank für deinen Kommentar ;)
@ Bella87: Ochherm, so schlimm? Aber ja, ich war beim Schreiben auch etwas sauer auf Astoria, sie wird bei mir wohl ewig die dumme Bitch bleiben. Natürlich hätte auch Pansy diese Rolle übernehmen können, aber... ich LIEBE Pansy, deshalb... Immer drauf auf die dumme Astoria. In einen Sack stecken und drauf hauen ^^
Joa, bei psychischen Problemen bin ich ja der totale Fan der Anlage-Umwelt-Theorien, besonders bei Essstörungen, darüber habe ich mich mit meiner Pädagogiklehrerin mal ne Doppelstunde lang unterhalten, während der Rest des Kurses sich zu Tode gelangweilt hat, aber ich fands interessant. Also gebe ich dir teilweise Recht damit, dass Cilia Schuld hat, nicht grundlegend, aber schon, ja.
Danke für dein Lob ;) und was meinen besten Freund angeht... der ist ohnehin schwul, wünscht sich eine Meerjungfrau zu sein und hat mir während des Unterrichts einmal so krass in den Arm gebissen, dass es geblutet hat, weil er testen wollte, ob das anders schmeckt, als sein eigenes... ohne mich vorher zu fragen, ob das okay ist... von daher kann er sagen, was er will, er hat in meinen Augen keine Meinung zu haben^^
@Aleta: Hallöchen!! Ein neuer Leser ;) Wie schön.
Erstmal freut es mich, dass dir die Geschichte so gut gefällt und ich selber mag auch keine Ocs... Ich lese auch keine Draco Malfoy FFs. Klingt komisch, ist aber so. Ich kann das einfach nicht leiden, aus verschiedenen Gründen, die ich vermutlich in meiner Geschichte genauso aufführe, wie in denen, die ich nicht mag, aber was solls.
Gut, du magst mein persönliches Lieblingskapitel nicht so... kann ich mit Leben, allerdings ziehst du die falschen Schlüsse daraus. Der Grund dafür, dass ich es geschrieben habe, war hauptsächlich dieser, dass die meisten Leser auf FF.de irgendwie zu blöd waren, Saphiras Gedankengänge und Handlungen nachzuvollziehen, was sich nach dem Kapitel leider nicht änderte. Die Leser bei HP-Xperts scheinen da wirklich schlauer zu sein... Merkwürdige Sache, aber gut, ich habe mich damit abgefunden. Zurück zu den falschen Schlüssen: Ich gehe mal davon aus, dass ein Happy End in deinem Sinne folgendermaßen aussehen würde: Draco heiratet Saphira. Das habe ich mit diesem Kapitel nicht ausgeschlossen. Saphira ist verheiratet, sie nennt ihren Mann jedoch nicht beim Namen, was Absicht war, damit ich das Ende nicht verrate. Man könnte zwar auf den Gedanken kommen, dass sie Augustus geheiratet hat, was ich natürlich provozieren wollte, allerdings habe ich es nicht ausdrücklich gesagt, also... halte dir mal noch jedes Ende offen. Schließe Draco nicht aus. [Im Laufe der Geschichte werden vermutlich ohnehin noch die wildesten Spekulationen darüber kommen, wer es sonst noch so sein könnte, von daher^^]
Auch ich weiß erst seit kurzem, wie die Geschichte nun ausgehen wird. Ursprünglich sollte ja Draco sterben und Saphira bis ans Ende ihres Lebens einsam und alleine bleiben, aber das habe ich nun doch vollkommen ausgeschlossen. Sie wird auf jeden Fall heiraten und ICH weiß auch wen xD.
Zum Schluss noch: Ja, bleibe bei der inhaltlichen Bewertung, das passt schon so. Wir reden hier über eine Geschichte in die vermutlich jeder Autor etwas von sich selbst einfließen lässt, aber ich verlange hier ausschließlich Bemerkungen zur Geschichte, die nun einmal fiktional ist und auf dieser Ebene können wir uns bewegen, alles was darüber hinaus geht, muss nicht sein.
Gut, also ich hoffe es wird dir auch weiterhin gefallen ;)
Danke für dein Lob und den Kommentar.
An Alle: Entschuldigt, dass ich solange gebraucht habe, aber meine Ausrede ist auch eher von geringer Qualität. Ich habe einfach ALLES getan, um das Schreiben dieses Kapitels so lange wie möglich heraus zu zögern xD Ich habe die nächsten 3 Kapitel ansatzweise geschrieben... Ich habe mich endlich auf ein Ende für diese Geschichte festgelegt (jaa, mal so nach 47 Kapiteln weiß auch ich, wie es endet^^) und dann habe ich 13 Kapitel für die Fortsetzung geschrieben... Die ist sehr viel spannender und interessanter, als diese lahme Geschichte hier... aber irgendwann musste ich den Tatsachen ins Auge blicken und das Kapitel hier schreiben. Jetzt ist es fertig. Nachdem ich fünfmal neu angefangen habe und jedes Mal Kreacher vergessen habe. Ich böser Mensch, ich liebe ihn und vergesse ihn dennoch... Achja und nebenbei: Ich bin nicht nur in der 13. ich habe auch einen eigenen Haushalt zu führen und 2 Katzen (Heilige Birmas in Creme Tabby und Blue Point <3) zu versorgen, seid stolz auf mich xD
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„Phia? Schläfst du schon?“ fragte Tracey und versuchte ihre Stimme ruhig zu halten und nicht gleich damit heraus zu platzen, was sie soeben beobachtet hatte. Vorsichtig zog sie den Vorhang vom Himmelbett der Freundin zurück und setzte sich neben sie. Mit geschlossenen Augen wälzte sich die Blonde leise wimmernd von einer Seite auf die andere und schien gerade einen schlimmen Alptraum zu durchleben.
„Hey, Süße. Alles ist gut, du träumst nur.“ flüsterte Tracey und legte ihr behutsam eine Hand auf die eiskalte Stirn. Wahrscheinlich sollte sie ihr die schlechte Neuigkeit doch lieber erst am nächsten Morgen erzählen... Nach kurzem Überlegen, zog sie die Bettdecke zurück, um sich neben Saphira zu legen, doch was sie nun zu sehen bekam, versetzte ihr einen gewaltigen Schock.
***
Eine eisige Kälte umgab die junge Hexe, während sich ihre Augen nur sehr langsam an die Dunkelheit gewöhnten. Wo war sie hier gelandet? Hatte sie nicht gerade noch in ihrem Bett gelegen... in Hogwarts? Vorsichtig wagte sie es, sich mit ihren nackten Füßen ein winziges Stückchen auf dem rauhen Boden nach Vorne zu bewegen. Kaum hatten ihre Füße, welche von der Kälte beinahe taub waren, den Boden berührt, konnte sie bereits fühlen, wie die scharfkantigen Felsen ihre Haut durchdrangen und diese abschabten, sich in ihr Fleisch bohrten und Blut aus den kleinen, aber tiefen Schnitten heraus quoll.
Irgendetwas an diesem Szenario kam ihr furchtbar bekannt vor, ganz so, als wäre sie schon einmal hier gewesen, als wäre das alles schon einmal geschehen. Vor langer Zeit... Ein Ereignis, dessen brutale Realität man lieber verdrängte, dessen Handlungen und Bilder in Vergessenheit gerieten und das man nicht mehr an sich heran lassen wollte. Nie wieder. Doch eines würde immer bleiben. Das Gefühl, welches so tief in ihrer Seele verankert war, ließ sich nicht aussperren. Es haftete an ihr, wie ein Parasit und schien sich, ähnlich, wie ein Dementor, von ihren schönen Erinnerungen, den guten Gefühlen, zu ernähren und sie langsam aber sicher von innen heraus, zu zerstören. Nach und nach dämmerte es ihr. Diese unangenehme Kälte, die keinen natürlichen Ursprung haben konnte, fraß sich unbarmherzig in Saphiras junges Herz hinein und löste eine unendliche, durch nichts in der Welt wieder gut zu machende Traurigkeit in ihr aus. Es war keine Kälte, die von Außen kam, hatte nichts mit dem winterlichen Zustand, den die junge Hexe so liebte, gemein, sondern war viel mehr ein Zeichen... Omen.
Todbringend.
Saphira spürte, wie ihre Beine schwächer wurden, fühlte die aufkommende Taubheit, ein Gefühl der Gleichgültigkeit, ausgelöst durch die schier unerträgliche Depression und wäre am liebsten augenblicklich zusammengebrochen, wollte sich dem Schmerz hingeben und die brutale Rauheit des felsigen Bodens am ganzen Leib ertragen müssen, doch das konnte sie nicht tun. Irgendetwas hielt sie davon ab, einfach auf zu geben und ab zu warten, dass es vorbei war. Etwas in ihrem Inneren sagte ihr, dass sie nicht grundlos hier war, dass es eine Aufgabe gab, die zu erledigen wichtiger war, als das Beenden des persönlichen Leides.
Zitternd sah Saphira sich um und erinnerte sich daran, woher ihr dieser Ort bekannt vor kommen musste. Immer und immer wieder waren ihr diese Bilder in den vergangenen Monaten in den Sinn gekommen, blitzartig und unerklärlich. So schnell wieder fort, wie sie gekommen waren... Das hier war nicht real. Es musste sich um einen ihrer Träume handeln, das Tosen des Meeren, der salzige Geruch und diese Unbehaglichkeit waren ihr nur allzu vertraut geworden und nagten schwer an ihren empfindlichen Nerven.
Plötzlich tauchte aus der Dunkelheit, welche die junge Hexe umgab, ein fahler Lichtschein auf und Saphira sah, wie sich der junge Mann aus ihren Träumen umsichtig auf dem feuchten Boden fortbewegte. Seinen Zauberstab vor dem bleichen Gesicht mit den erschreckend tief liegenden Augen erhoben, schaute er sich wachsam um und versuchte scheinbar sich zu orientieren. Das Licht des Lumoszaubers war merkwürdig schwach und ließ Regulus Black noch blasser aussehen, als er es ohnehin schon war. Gebannt starrte Saphira auf die ungewohnt dürr gewordene Gestalt ihres Vaters und beobachtete, wie dieser vorsichtig weiter ging, die Augen fest auf sein Ziel gerichtet und neben ihm bewegte sich noch etwas. Ein kleines Wesen, doch die blonde Hexe konnte trotz des kleinen Lichtschimmers nicht erkennen, wer oder was es war. Erst als Regulus direkt an ihr vorbei ging und Saphira angesichts des leisen Lufthauchs, den sie verspürte, unwillkürlich erschauderte, konnte sie sehen, um was es sich bei seinem Begleiter handelte. Es war ein Hauself und wenn sie sich nicht täuschte, kannte sie diesen sogar. Jedenfalls war ein Elf, der diesem hier zum verwechseln ähnlich sah, in diesen Weihnachtsferien bei den Malfoys aufgetaucht und hatte sich offensichtlich lange und ausgiebig mit Lucius und Narzissa unterhalten, was sowohl Draco, als auch Saphira mehr als nur verwunderlich gefunden hatten. Mr. und Mrs. Malfoy sprachen mit einem Elfen? Und das offensichtlich ziemlich ernsthaft... nicht im spöttischen Befehlston? Doch sie hatten ihnen jegliche Antwort auf Dracos bohrende Fragen verwehrt und somit war dieses seltsame Ereignis bald wieder in Vergessenheit geraten.
Schnell musste Saphira feststellen, dass sie nicht hier stehen bleiben konnte, wenn sie ihren Vater nicht aus den Augen verlieren wollte, denn die beklemmende Finsternis, schien, ebenso wie die Kälte, nichts Natürliches an sich zu haben. Es war, als wären die Gesetze von Zeit und Raum in dieser Höhle ungültig, als würde die Dunkelheit alles absorbieren, jegliches Gefühl des Glücks, jeden Lichtschein und ebenso ihren Überlebenstrieb einfach verschlucken, in sich aufsaugen und nie wieder frei geben. Ihre eigenen Gedanken und Gefühle durch ihren eigenen, surrealen Stoff ersetzen...
Von einer seltsamen Eingebung übermannt, schluchzte Saphira leise auf und wünschte sich mit einem Mal nichts sehnlicher, als den eigenen, baldigen Tod. Doch irgendetwas gab es noch zu erledigen, etwas musste vorher geschehen und deswegen konnte sie nicht länger hier verweilen, musste Regulus folgen und dafür sorgen, dass getan wurde, was getan werden musste. Aber waren dies wirklich ihre eigenen Gedanken und Gefühle? Oder viel mehr die ihres Vaters? Ein Überbleibsel aus längst vergangener Zeit, Erinnerungen eines Toten, die nun erneut in ihrer Seele auflebten, sich einen Weg gesucht hatten, um nicht in Vergessenheit zu geraten... Es war, als würden Angst und Verzweiflung in ihr Herz fließen, es langsam in Stücke zerreißen und nichts von alledem, das sie zuvor gespürt hatte, zurück lassen. Alles Schöne und Positive einfach auslöschen. Draco... Weg, einfach fort. Es gab diesen Jungen nicht mehr, er hatte jegliche Bedeutung verloren, spielte keine Rolle mehr, denn alles, was jetzt noch wichtig war, war das Verlangen, ihrem Vater zu folgen, bei ihm zu bleiben und dort zu sterben, wo es ihn hin zog. Irgendetwas schien aus dem Herzstück der Höhle nach ihr zu rufen, sie magisch an zu ziehen und jedes Aufbäumen ihres freien Willens bereits im Keim zu ersticken.
So schnell ihre dünnen Beine sie tragen konnten, folgte Saphira ihm und ignorierte dabei den stechenden Schmerz in ihren Füßen, als diese von den, durch Jahrtausende andauernde Erosion, geschliffenen Kanten noch mehr zerschnitten wurden. Das Salzwasser brannte in den Wunden, welche mit jedem Schritt tiefer wurden und ihre Füße taub werden ließen. Die blutigen Abdrücke, die sie hinterließen, wurden von den Wogen des Wassers, welches in die Höhle schwappte, sofort wieder verwischt, verschwanden in den unendlichen Weiten des Meeren und löschten jedes Zeugnis davon, dass sie dort gewesen war, einfach aus. Endlich hatte Saphira ihn eingeholt, doch nun standen sie beide mitsamt des Hauselfen vor einer scheinbar undurchdringlichen Felsmauer, die von Regulus eingehend in Augenschein genommen wurde.
„Kreacher?“ flüsterte er mit rauher Stimme und die junge Hexe starrte ihn an, hing an seinen Lippen, wollte seine Stimme noch einmal hören und war sich in diesem Moment nicht darüber bewusst, dass er ihre Ahnung, es könne sich um ein und den selben Elfen handeln, soeben bestätigt hatte.
„Blut.“ erwiderte das Wesen ängstlich und sah seinen Meister flehentlich an, als wollte er ihn davon abhalten, zu tun, was getan werden musste, doch er durfte nichts sagen. Regulus hatte es ihm verboten und da Kreacher ein folgsamer Diener war, schwieg er, als der schwarzhaarige Mann den Zauberstab auf die eigene Hand richtete, um einen Schneidezauber durch zu führen.
Wenige Atemzüge später war die Felswand mit kleinen, im schwachen Schein des Zauberstabes glitzernden, Tropfen benetzt und auf der Wand vor ihnen erschien ein silbrig glänzender, bogenförmiger Umriss, der langsam wieder zu verblassen schien, als sich die dicke Felsmauer vor ihren Augen in Luft auflöste und einen schmalen Durchgang Preis gab. Ohne zu zögern trat Regulus hindurch und verschwand in scheinbar vollkommener Dunkelheit, der Elf folgte ihm stolpernd und auch Saphira machte, dass sie hinter her kam, tapste ins Ungewisse, vergessend, dass sie womöglich nicht mehr zurück kehren konnte, dass diese Verbindung von ihr nicht geöffnet werden konnte, denn sie war hier nicht real. Nur ein Trugbild, ein unsichtbarer Beobachter ohne eigenen Handlungsspielraum... Je näher sie ihrem Ziel kamen, von dem Saphira weder wusste, was es war, noch ob sie es überhaupt wissen wollte, desto stärker wurde die fremdartige Macht, die auf sie einwirkte und ihren Geist allmählich lähmte. Es rettete sie nur das Wissen, dass es noch etwas gab, wofür es sich lohnte, noch ein wenig länger durch zu halten, dass sie ein Ziel, eine Aufgabe hatte, etwas, das sie davon abhielt, sich sofort in das schwarze Wasser zu stürzen und tief ein zu atmen, damit die salzige Flüssigkeit ihre Lungen füllen konnte und ihre Seele den Körper verließ, ehe die Wucht der Brandung ihren knochigen Leib gegen die scharfen Klippen schleudern und mit einem leisen Knacken, welches ohnehin im ohrenbetäubenden Tosen des Meeres untergehen würde, zerbrechen konnte. Alleine der Wunsch, ihrem Vater noch eine Weile lang nahe sein zu können, seine Stimme noch einmal vernehmen zu dürfen, hielt sie zurück, denn der Wunsch danach, zu ergründen, wie es sich anfühlen würde, heraus zu finden was der eigene Tod eigentlich bedeutete, war niemals stärker gewesen.
Der schmale Gang wurde Schritt für Schritt, den Saphiras nackte Füße auf dem eisigen Boden taten, breiter und mündete schließlich in einer riesigen Halle, welche beinahe vollständig von einem schwarzen Salzwassersee ausgefüllt war, der so weitläufig zu sein schien, dass Saphira die gegenüberliegenden Ufer in der alles verschluckenden Dunkelheit nicht ausmachen konnte. Kaum hatte Regulus den ersten Fuß in die Halle gesetzt, entzündeten sich die Fackeln, welche an den feuchten Wänden befestigt waren. Von der Mitte des Sees her, war durch den feinen Nebel, der über der spiegelglatten Oberfläche schwebte, ein fahles, grünes Leuchten zu erkennen, welches gespenstisch flackerte und die Blicke der drei auf sich zog. Gebannt starrte Saphira darauf und fühlte sich einen Moment lang nicht dazu in der Lage, auch nur einen Schritt weiter zu gehen, doch Regulus hatte sich bereits wieder gefangen und trat nahe an das Ufer des Sees heran, um zu erkunden, wie er an sein Ziel gelangen konnte, aber offenbar schien es keinen Weg zu geben, auf dem er sicher über den trügerisch stillen See gelangen konnte. Scheinbar immer noch in der naiven Hoffnung, sein Meister würde einfach aufgeben und umkehren, blieb Kreacher, wo er war und tat so, als wäre auch er ahnungslos.
„Kreacher, wir müssen dort hin, oder?“ fragte Regulus und sah den Elfen prüfend an, doch dieser scharrte nur mit einem Fuß auf dem Boden herum und hielt den Kopf gesenkt.
„Kreacher, ich befehle dir, mir zu sagen, was du weißt!“ sagte er nun eine Spur schärfer und der Elf blickte auf.
„Herr-“ begann er, aber Regulus gebot ihm mit erhobener Hand Einhalt.
„Es ist ein Befehl!“ sagte er streng und Kreacher konnte sich nicht länger davor bewahren, seinen geliebten Herrn in sein Unglück zu stürzen.
„Dort ist ein Boot, Ihr müsst es aus dem Wasser heraus ziehen... an einer unsichtbaren Eisenkette!“ sprudelte es aus ihm heraus und Regulus nickte leicht.
„Wo genau?“ wollte er wissen und in seine Augen war ein merkwürdiges Funkeln getreten, Sicherheit und Zielstrebigkeit... Keinerlei Zweifel an der Richtigkeit seines Unterfangens. Langsam bewegte sich der Elf näher an das Ufer heran, tastete wie blind in der Luft umher und schloss die knochigen Finger schließlich um etwas, wie ein unsichtbares Seil. Mit hastigen Schritten ging der junge Mann auf Kreacher zu, entriss ihm, was er in Händen hielt und zog daran, achtete jedoch trotz der drängenden Eile darauf, nicht allzu stürmisch vor zu gehen, denn der See war auch ihm nicht ganz geheuer. Kurz darauf trat aus Wasser ein kleines, primitiv wirkendes Boot hervor, das sowohl von Regulus, als auch von Saphira argwöhnisch beäugt wurde.
„So...“ murmelte er und warf einen kurzen Blick durch die dunkle Höhle.
„Gut, ich schätze, wir haben keine Wahl, nicht wahr?“ zwar sprach er mehr zu sich selbst, doch der Elf nickte betrübt.
„Einen Aufrufezauber sollte ich vermutlich gar nicht erst probieren...“ stellte er fest und Kreacher schüttelte schnell den Kopf.
„Wäre auch zu einfach gewesen.“ bestätigte Regulus seine eigene Vermutung, atmete tief durch und stieg dann ohne weitere Umschweife in das kleine Boot zu seinen Füßen. Kreacher folgte ihm wortlos und auch Saphira erwachte schlagartig aus ihrer Erstarrung. Schnell wankte sie auf die beiden zu und setzte sich dann vorsichtig, gerade noch rechtzeitig, zu ihnen, bevor sich das Boot, wie von Geisterhand, in Bewegung setzte. Es war furchtbar eng und scheinbar nur für eine einzige Person gebaut worden. Kreacher drängte sich an den äußersten Rand und heftete die Augen sehnsüchtig auf das stetig weiter entfernte Ufer, doch Regulus hatte nur noch ein Ziel. Diese Insel. Der Horkrux. Die junge Hexe musterte ihren Vater eingehend und versuchte sich dabei jedes noch so kleine Detail seiner Züge einprägen zu können. So lange hatten ihre Träume bisher noch nie angedauert, nie zuvor war es ihr so real vorgekommen und zu keinem Augenblick, hatte sie die Gefühlslage ihres Vaters so präzise nach empfinden können, sich ihm so stark verbunden gefühlt, wie in diesem Moment.
Nach wenigen Minuten erreichten sie eine kleine, fast schon ovale Insel aus glattem Fels, welche sich mitten auf dem schwarzen See befand. In ihrer Mitte stand ein kleiner Sockel, auf dem ein steinernes Becken thronte und nun erkannten die beiden Magier endlich, was die Quelle des unheimlich grünen Lichtschimmers gewesen war. Wenn man direkt davor stand, wirkte es längst nicht mehr so blass und schwächlich, wie aus der sicheren Entfernung des jetzt so fernen Ufers. In einer flinken Bewegung verließ Regulus das Boot und achtete dabei penibel darauf, das Wasser nicht zu berühren. Noch nicht. Kreacher folgte ihm, jedoch etwas unbeholfener und auch Saphira machte, dass sie aus der unsicher wirkenden Konstruktion, welche ein Boot darstellen sollte, heraus kam. Das phosphoreszierende Leuchten spiegelte sich in Regulus' bleichem Gesicht wieder und ließ seine vor Spannung und Faszination geweiteten Augen merkwürdig strahlen. Langsam näherte er sich dem Becken, das mit einer smaragdgrünen Flüssigkeit gefüllt war und verweilte einen Augenblick lang mit ehrfürchtiger Miene davor. Vorsichtig versuchte er mit der Hand hinein zu greifen, doch offenbar konnte er das, was dort am Grunde der ausgehöhlten Säule lag, nicht berühren. Es waren kaum mehr, als drei oder vier Zentimeter, die ihn von dem trennten, was er zu erreichen suchte, doch es schien eine unsichtbare Barriere vorhanden zu sein, die ihn von seinem Vorhaben abbrachte. Eine uralte, bösartige Magie schien von dem Marmor aus zu gehen, der die kleine Wasserfläche umgab und machte jeden Versuch, hindurch zu greifen, zunichte. Resignierend drehte er sich um und richtete seinen Blick fest auf Kreacher, der unsicher von einem Fuß auf den anderen tippelte und sich sichtlich unwohl fühlte.
„Was muss ich tun?“ fragte Regulus in einem Ton, der nichts, außer einer präzisen Antwort zuließ.
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Ein tolles Ende. Nicht.
Nebenbei: Ich wollte euch mit den Anspielungen im Kapitel „Angst“ tatsächlich nur verwirren, da sich jetzt allerdings die Meinung, Saphira wäre auf jeden Fall mit Augustus verheiratet, zu manifestieren scheint, lege ich euch ans Herz es nochmal genau zu lesen. Bzw... ich kanns euch auch sagen: Ich habe unterschieden... Wenn sie ihren Ehemann meinte, sagte sie MEIN MANN, wenn sie Augustus meinte, sagte sie AUGUSTUS. Absicht, ja? Also KANN die selbe Person sein, MUSS aber nicht ;)
Ich wollte zwar spoilern, dass sie IRGENDWEN heiratet, aber natürlich nicht verraten, wer es ist.
Etwas beruhigter? Ich hoffe doch.
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Samstag, 01.07.
Freitag, 02.06.
Mittwoch, 24.05.
Moody ist ein Revolverheld mit Zauberstab. Er hat die Guten vor so vielen Dämonen bewahrt, dass er völlig durchgedreht ist.
Brendan Gleeson über seine Rolle