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Fanfiction

Slytherin Hearts - Des Todes klamme Finger

von SaphiraMalfoy

Danke für die Kommentare, habe mich sehr gefreut ;)
Antworten per Mail, weil wegen keine Zeit.

__________________________


„I-Ihr müsst es trinken, Herr!“ hauchte der Elf ängstlich und erschauderte bei der Erinnerung daran, wie der Dunkle Lord ihn dazu gezwungen hatte, die giftgrüne Flüssigkeit zu sich zu nehmen, wie er geschrien hatte und nicht mehr wollte, sich den Tod so sehr gewünscht hatte, doch Voldemort war unbarmherzig gewesen und hatte ihm den Trank weiter eingeflößt. Bis zum letzten Tropfen. Alles, was ihm das Leben gerettet hatte, war der Befehl seines Meisters gewesen, zu ihm zurück zu kehren. Er hatte nicht sterben können, er musste disapparieren und nach Hause kommen. Befehlen konnte er sich nicht widersetzen, denn Kreacher war ein guter Hauself, der tat, was man von ihm verlangte. Sein ganzes Leben lang diente er bereits der Familie Black. So, wie seine Eltern und Großeltern es getan hatten. Bis zur vollkommenen Erschöpfung hatten sie geschuftet, sich nie beklagt, oder um eine Pause gebeten, sondern stumm und nahezu unsichtbar für das leibliche Wohl der Familie gesorgt, bis sie zu alt gewesen waren und man ihnen die Köpfe abgeschlagen hatte... Wie Trophäen standen sie nun einzeln auf ihren Sockeln in der Eingangshalle, starrten aus leeren, toten Augen in den Raum und Kreacher hatte sich das ein oder andere Mal dabei erwischt, wie er in einem stillen Moment zu ihnen aufgeschaut hatte, wohl wissend, dass auch sein Kopf einmal dort enden würde und obwohl er es sich offensichtlich wünschte, es eine Ehre zu sein schien, als treuer Elf der Blacks seinen Platz unter seinen Vorfahren zu erhalten, ängstigte ihn diese Vorstellung insgeheim zutiefst. Doch was war er schon? Was maßte sich eine willenlose Kreatur an, über den Tod nach zu denken? Wie konnte er es wagen, zu glauben, es gäbe ein Jenseits für ihn, so etwas, wie einen Himmel, oder eine Hölle für Elfen... Nein, das gab es sicherlich nicht! Ein minderwertiges Wesen, wie er es war, würde nach dem Tode einfach nicht mehr existieren, er war seelenlos und hatte keinerlei Stellenwert in dieser Welt. Alles, was er tun konnte, um seinem Dasein einen Sinn zu geben war, ein vorbildlicher Diener zu sein, sein Leben für die altehrwürdige Familie Black hin zu geben und ihre Befehle zu ihrer vollsten Zufriedenheit aus zu führen. Etwas anderes zählte nicht. Wissen und Moral kannte er nicht, wollte er nicht kennen, hatte er nicht zu verstehen! Die Ansichten der Familie waren die einzig richtigen. Sie waren das, was er zu glauben hatte, wonach er leben musste und das tat Kreacher auch, denn was blieb ihm anderes übrig?

„Gut.“ Einen Moment lang betrachtete Regulus das steinerne Becken nachdenklich, dann ließ er den Zauberstab in einer fließenden Bewegung durch die Luft gleiten und beschwor somit einen kleinen, silbernen Trinkkelch herauf, welchen er langsam, aber zielstrebig in die smaragdgrüne Flüssigkeit hinein gleiten ließ. Saphiras Nerven waren zum zerreißen gespannt, jede Faser ihres Körpers war wie elektrisiert und offenbar war sie nicht die Einzige, der es gerade so ging: Kreacher wandte sich in stummer Qual und schien innerlich mit sich zu kämpfen, doch sein Mund blieb verschlossen, während sein Herr sich den, bis zum Rand gefüllten, Kelch in seiner Hand eingehend besah und noch kurz in Erinnerungen verweilen wollte, ehe er seinem Leben hier und jetzt ein Ende setzte.
„Kreacher, du hörst mir jetzt genau zu, ja? Du wirst dafür sorgen, dass ich diesen Zaubertrank trinken werde und zwar bis zum letzten Tropfen. Egal, was ich dir später erzählen werde, alles was du zu befolgen hast, ist dieser allerletzte Befehl, den ich dir nun gebe, verstanden?“ Der Elf nickte schwach und biss sich auf die Lippen, um nicht mit dem heraus zu platzen, was ihm auf der Seele brannte.
„Sollte ich gleich nicht mehr dazu in der Lage sein, dann wirst du das Medaillon an dich nehmen und es durch dieses hier,“ er zog eine nahezu identische Kopie dessen aus seiner Manteltasche und legte diese an den Rand des Beckens, „ersetzen. Du nimmst das echte Medaillon mit und setzt alles daran, es zu zerstören. Sprich mit niemandem darüber, verstecke es, behüte es mit deinem Leben und zwar so lange, bis es zerstört ist, hörst du? Dann... gibst du diesen Brief hier Cecilia, sag ihr nicht allzu viel, nur, was sie wirklich wissen muss, das muss genügen und das hier ist für...“ Regulus machte eine kurze Pause und fuhr mit den Fingern leicht über den zweiten Umschlag in seinen Händen, bevor er weitersprach, „für meine Tochter. Cilia soll ihn ihr geben, wenn sie alt genug ist, um zu begreifen, sie soll nicht denken, dass ich... Sorge einfach dafür, dass sie es erhält, machst du das?“ fragte er und es war weniger ein Befehl, als viel mehr eine Bitte. Zum ersten Mal wirkte der junge Mann leicht verunsichert, schien sich seine Entscheidung noch einmal durch den Kopf gehen zu lassen. Wie einfach wäre es, noch einmal um zu kehren, von seinem Vorhaben ab zu lassen, nach Hause zu gehen, Cecilia in die Arme zu schließen und sein Versprechen in die Tat um zu setzen, sie so bald wie möglich heiraten und dann mit ihr gemeinsam ihre kleine Tochter auf zu ziehen. Niemand würde Verdacht schöpfen, er musste nur weiterhin dem Dunklen Lord dienen, dessen grausame Befehle ausführen und... Nein, das konnte er mit seinem Gewissen nicht vereinbaren, das wäre kein Leben. Nicht für ihn, nicht für seine Familie. Früher oder später würden sie begreifen, wie sehr er sich quälte, oder er würde noch eine Dummheit begehen. Das konnte er nicht verantworten, er musste es tun, in der Hoffnung, Kreacher würde es irgendwie schaffen, diesen Horkrux zu zerstören, damit irgendjemand, vielleicht Dumbledore, dieser Schreckensherrschaft ein Ende setzen konnte und sein Kind nicht in einer solch brutalen Welt aufwachsen musste.

Saphira stockte der Atem. Es existierte ein Brief von ihrem Vater an sie... für sie?? Und ihre Mutter hatte ihn ihr nie gegeben? Mit flinken Schritten lief das junge Mädchen über den glatten Fels zu Regulus hinüber und blieb mit großen Augen neben ihm stehen, sah zu, wie er darüber nachdachte, ob er auch wirklich alles erledigt hatte, ob es noch etwas gab, das er Kreacher mitteilen musste und streckte dann vorsichtig die Hand aus, um ihn zu berühren. Erschrocken blickte Regulus auf und sah seiner Tochter direkt ins Gesicht, zumindest glaubte Saphira dies einen atemlosen Moment lang, doch schnell begriff sie, dass er nicht sie anstarrte. Er blickte einfach durch sie hindurch, blind und unwissend, dass in mehr als fünfzehn Jahren, sein Kind diese Erinnerung zu Gesicht bekommen würde und nun erkannte auch Saphira, was sein plötzliches Innehalten verursacht hatte: Kreacher, der nur wenige Schritte von ihnen entfernt stand, biss sich in die eigene Hand, um die Worte verschlucken zu können, welche er dem jungen Herrn Regulus so gerne sagen würde, mit der anderen schlug er sich in einer monotonen Abfolge immer wieder gegen die kahle Stirn, was scheinbar schon die Bestrafung für das sein sollte, was er noch überhaupt nicht getan hatte.
„Lass den Unsinn, Kreacher!“ zischte Reg und warf dem Elfen einen tadelnden Blick zu, woraufhin dieser sich plötzlich laut aufschluchzend zu Boden warf und mit den kleinen Fäusten auf den harten Fels einschlug.
„I-Ihr dürft das nicht tun... Herr! Nein!!“ weinte er. Regulus stellte den Becher am Rande des Beckens ab, ging auf den Elfen zu und kniete sich vor ihm nieder.
„Kreacher, sag mir nicht, was ich zu tun oder zu lassen habe. Du bist doch ein guter Hauself, oder etwa nicht?“ fragte er leise und zog ihn wieder auf die Beine, so dass sie nun auf Augenhöhe miteinander reden konnten. Trotzig starrte Kreacher ihn an und sagte nichts.
„Ja, das bist du. Das warst du immer und das wird sich heute nicht ändern. Also tu mir bitte den Gefallen und mach die Sache nicht komplizierter, als sie ohnehin schon ist.“ bat Regulus ihn. Es war schon eine höchstgradig merkwürdige Situation, dass er nun, am Ende seines Lebens niemandem mehr trauen konnte, außer diesem Elfen. Zwar hatte er Kreacher immer irgendwie gemocht, aber dennoch war er nie mehr, als ein Diener für ihn gewesen und jetzt... jetzt fühlte es sich fast an, als wäre er hier mit einem Freund, einem Freund, der ihn von seinem Vorhaben abbringen wollte, jemand, der wirklich um ihn trauern würde, doch das alles änderte nichts an seinem Entschluss. Einen kurzen, melancholischen Moment lang wünschte er sich, sein Bruder könnte ihn jetzt sehen, denn dann würde er ihm zeigen, was ein richtiger Held war. Was brachte es schon, wenn man laut, auffällig, rebellisch und aufmüpfig war, wenn man offen zeigte, auf welcher Seite man stand, wenn es letzten Endes doch nichts bewirkte, wenn man sich nichts als Ärger damit einhandelte? Sirius war dumm und in höchstem Maße kindisch, obwohl er der Ältere von ihnen beiden war. Vermutlich würde er niemals begreifen, wie das Leben wirklich ab lief, wie es war, der Verräter zu sein. Am Ende seines Lebens zu stehen und für eine bessere Welt, für das eigene Kind, zu sterben, ohne dafür jemals Ruhm einheimsen zu können. Man würde ihm kein Denkmal setzen, niemand, nicht einmal seine kleine Tochter würde erfahren, was er getan hatte und Regulus blieb nichts weiter, als die Hoffnung, dass sie ihm sein Fortgehen verzeihen würde und dass auch Cecilia noch ein langes und vor allen Dingen glückliches Leben vor sich hatte.

„Also Kreacher, noch einmal: Bring mich dazu den kompletten Zaubertrank aus zu trinken, tausche das Medaillon aus und geh dann unverzüglich zurück, ohne mich! Ich bleibe hier, du überbringst Cecilia die Briefe und wirst danach alles daran setzen dieses Medaillon zu zerstören, aber vor allem musst du Stillschweigen bewahren! Niemand darf jemals davon erfahren, hörst du?“ resümierte Regulus und sah den Elfen sanft, aber bestimmt an. Kreacher nickte schwach und warf sich dann in einem Anflug von vorzeitiger Trauer, über den bevorstehenden Tod seines Herrn, um dessen Hals und der junge Mann stutze. Unbeholfen tätschelte er dem kleinen Geschöpf den Rücken und schob ihn dann wieder von sich, um sich entschlossener denn je auf zu richten, die wenigen Schritte, welche ihn von dem steinernen Becken trennten, zurück zu legen und erneut nach dem silbernen Becher zu greifen.
„Auf dich, Kreacher, den besten Hauselfen der Welt!“ sagte Regulus und stürzte die fluoreszierende Flüssigkeit in einem Zug herunter. Ekelerregt verzog der junge Mann das bleiche Gesicht und schüttelte sich leicht, ehe er mit aller Willenskraft, die er aufbringen konnte, den Kelch erneut an die schmalen Lippen, die Saphira eindeutig von ihm geerbt hatte, führte. Der widerlich süße Geruch nach verfaultem Fleisch und der brennende Schmerz auf seiner Zunge waren zwar nicht gerade angenehm, aber nichts im Vergleich zu der Kälte und Verzweiflung, die sich rasant in ihm ausbreitete. Quälende Schmerzen, krampfartiges Zusammenziehen der Muskeln und nichts weiter, als der Wunsch mit dem Trinken auf zu hören, augenblicklich zu sterben. Aber es musste sein, er musste das tun! Es war notwendig... aber wieso eigentlich? Warum tat er das noch gleich? Was machte er hier... Wieso... Nein! Er wollte nicht mehr, er würde nicht weiter trinken, was sollte das Spektakel? Gerade, als er den Kelch auskippen wollte, um sich gleich darauf übergeben zu können und das widerwärtige Zeug wieder los zu werden, fiel ihm etwas ein. Der Dunkle Lord... Horkruxe, der Tod unzähliger Menschen. Frauen und Kinder, Knaben und Mädchen... Aber das musste nicht sein, er konnte seinen Teil dazu beitragen, dass dieses Monstrum vernichtet wurde. Alles, was er tun musste war trinken! Welch lächerlich klingende Aufgabe.
„Kr-Kreacher!“ stieß er röchelnd hervor und der Elf kam ihm zur Hilfe geeilt, tauchte den Becher in das Becken und setzte ihn an die Lippen des mittlerweile am Boden kauernden Mannes, damit dieser weiter trank.
„Nein- Nicht! Will nicht!“ keuchte Regulus und Kreacher hielt inne.
„Ist das ein Befehl, Herr?“ versuchte er es, doch im selben Moment schlug er sich mal wieder mit der kleinen Faust auf den eigenen Kopf, wusste er doch genau, dass sein Meister ihm befohlen hatte, alles, was er nun sagte einfach zu ignorieren.
„Ihr müsst trinken, Herr, dann wird es besser. Gleich ist es vorbei...“ murmelte er, doch seine Stimme klang hoffnungsloser als alles, was Saphira jemals zuvor gehört hatte.
„B-Bitte!“ flehte Regulus, doch der Elf arbeitete mechanisch, wie in Trance fuhr er mit der Ausführung seines Befehls fort, zwang ihm immer mehr Zaubertrank in den Rachen und hatte das Becken fast geleert, als Saphira sich neben ihrem Vater zu Boden sinken ließ, die neuen Schnitte in den Beinen und auf den Knien ignorierte und fieberhaft versuchte sich irgendwie bemerkbar zu machen, obwohl sie wusste, wie aussichtslos ihr Unterfangen war. War ihr Vater wirklich auf solch brutale Weise ums Leben gekommen? Hatte er so sterben müssen? Hätte man es nicht verhindern können? Gab es irgendeinen Grund für das, was er getan hatte? Was sollte das hier... Medaillon austauschen... zerstören. Wozu? Wo war der Sinn, wieso war er nicht einfach bei ihr geblieben? Dafür konnte es nur eine einzige Erklärung geben: Es musste sich um einen Auftrag für den Dunklen Lord handeln, den er zu erledigen hatte. Deswegen setzte er alles daran, sein Ziel zu erreichen. Das war der Grund... Man hatte ansatzweise gemunkelt, dass es etwas mit dem Unnennbaren zu tun hatte, doch genaueres schien niemand zu wissen, oder ihr einfach nicht sagen zu wollen. Niemand sprach darüber, keiner hatte ihr etwas über ihren Vater erzählt und Saphira besaß nicht einmal ein Foto von ihm, er existierte nur in ihrer Fantasie. Sah er wirklich so aus, wie in ihren Träumen? War es die Wahrheit, die sie hier zu sehen bekam, oder nur Ausgeburt ihres lebhaftes Geistes, ihres kranken Gehirns... Während sie darüber nachdachte und ihren Vater, der sich mittlerweile schreiend auf dem Boden krümmte und Kreacher anbettelte, ihn umzubringen, anstarrte, stellte sie fest, dass der Hauself innegehalten hatte. Der Zaubertrank war fort, das Becken bis auf den letzten Tropfen geleert und nun griff das kleine Wesen hinein, zog ein silbernes Medaillon, welches dem anderen bis ins kleinste Detail glich, daraus hervor und legte die Fälschung hinein. Augenblicklich füllte sich das Gefäß von neuem und sah nun wieder so aus, wie zuvor. Als wäre das alles niemals geschehen. Keuchend kroch Regulus über den felsigen Boden und erreichte schließlich den Rand des dunklen Sees.

„Nein, Herr!“ quiekte der Elf aufgeregt, doch es war bereits zu spät. Gierig tauchte der dunkelhaarige Mann die langgliedrigen, dürren Hände in das kühle Nass und spritzte es sich in das schweißüberströmte Gesicht.
Gebannt beobachtete Saphira das Geschehen und ahnte bereits nichts Gutes. Kreachers Aufregung schien sich auf sie zu übertragen, die Spannung war fast schon greifbar, doch der Moment, bis endlich etwas passierte, schien sich ins Unendliche hin zu ziehen.
Die Zeit stand still.
Regulus' blass blaue Augen funkelten, vom Wahnsinn besessen, Kreacher wimmerte leise und Saphiras Brust fühlte sich an, als würde etwas sehr schweres darauf liegen. Atmen war unmöglich. Sich bewegen. Etwas unternehmen. Dagegen ankämpfen! Doch nichts geschah, sie konnte sich nicht rühren, hatte keinen Zauberstab dabei, war nicht einmal real, hatte keinerlei Einfluss auf die Situation.
Einen lächerlichen Moment lang, dachte Saphira bereits, es geschähe nichts mehr, dass Kreacher nur hysterisch war und überreagierte, doch dann schoss eine gräuliche Hand aus der bislang stillen und unbeweglichen Oberfläche des Sees hervor, die Nägel tief eingerissen, die Haut aufgequollen und wächsern. Panische Schreie hallten laut von den steinernen Wänden und der hohen Decke wieder und Saphira verstand nicht, dass es ihre eigene Stimme war, die so unnatürlich hoch und angsterfüllt an ihre Ohren drang, während sich die Hand um den Hals ihres Vaters schlang und seinen Nacken umklammerte, unterstützt von einer weiteren Hand, die zum selben, toten Körper zu gehören schien, wie die erste. Verzweifelt kämpfte Regulus gegen das tote Fleisch an, versuchte sich aus dem Griff der Leiche zu winden, doch sein vom Zaubertrank enorm geschwächter Körper hatte keine Chance. Hilflos musste Saphira dabei zusehen, wie die spitzen Nägel des Wesens lange Kratzspuren im Nacken ihres Vaters hinterließen, als die Leiche langsam von seinem Hals abglitt.

Weitere dieser Wesen tauchten aus dem eisigen Wasser auf, scheinbar angelockt von dem noch warmen Leib einer lebenden Person, die ihren Aufenthaltsort besuchte... Das war es, nichts weiter, keine Ruhestätte, denn sie würden niemals Ruhe finden, ewig auf den Befehl dieses Monsters hören müssen, gehorchen. Willenlos. Ein weiteres Leben beenden, einen Platz in ihren Reihen für den Neuen schaffen... Begierig, als könnten sie es gar nicht erwarten, ihn endlich bei sich zu wissen, krochen sie auf Regulus zu, packten ihn und schleiften den wehrlosen Mann mit sich, zogen ihn unter die nun nicht mehr spiegelglatte Oberfläche des Sees und zerrissen seine Kleidung, fügten dem ausgemergelten Leib unzählige Wunden zu. Blutige Schnitte, die sich langsam aber sicher auch, wie von Geisterhand, auch auf Saphiras Haut wieder fanden. Oder hatte man sie auch attackiert? Griffen die Wesen auch nach ihr? Kalte Hände... Kräftige Griffe. Kreacher, der gegen die unsichtbaren Fesseln des Befehls ankämpfte und nur zusehen konnte, wie Regulus langsam starb, unwissend, dass auch einer seiner Vorfahren, Domitian Black, unter den Inferii war, die ihm nach dem Leben trachteten. Als die toten Körper auch den Elfen ergriffen und ihn ebenfalls unter Wasser ziehen wollten, begann er zu strampeln und schrie noch ein paar Mal verzweifelt nach seinem Herren, doch dieser war bereits verloren, unter Wasser gezogen und nahm die Stimme Kreachers nicht mehr wahr, also blieb diesem nichts weiter übrig, als dem Befehl zu folgen und zu disapparieren. Ein letztes Aufbäumen seines Lebenswillens brachte Regulus dazu, wild um sich zu schlagen, gegen die klammernden Griffe der Inferii anzukämpfen, doch es war zwecklos.
Cecilia, meine geliebte Cilia, verzeih mir!
Dachte er verzweifelt und schloss mit dem Leben ab. Sein Körper entspannte sich und mit einem leichten, endgültigen Lächeln auf den Lippen, atmete er tief ein, fühlte für den Bruchteil einer Sekunde den stechenden Schmerz, welcher seine Lungen durchzuckte, als diese sich mit dem kalten Wasser füllten, dann war es vorbei.
Regulus Black war tot.
Der kleine König* war nicht mehr, hatte aufgegeben und sein Leben würdevoll beendet.
Weinend krallten sich die Hände der jungen Hexe in ihre Haare, die langen Fingernägel hinterließen blutige Spuren auf ihrer Kopfhaut… Sie wollte auch sterben. Hier und jetzt. Nie wieder in die brutale Realität ihres Lebens zurück, sondern bei ihrem Vater bleiben. Was auch immer ihn zu dieser Tat getrieben hatte, sie wollte ihm folgen, auch dorthin gehen, wohin er gegangen war und ihn fragen, wieso. Wieso er sie im Stich gelassen hatte, ob er sie nie gewollt hatte... mit ihm in die Ewigkeit gehen! Langsam zogen sich die bleichen Wesen von der Insel zurück, verschwanden wieder im Wasser und nahmen keinerlei Notiz von Saphira, doch das wollte sie nicht hinnehmen. Zitternd schleifte sie ihren schwachen Körper an das Ufer des schwarzen Sees, der schneller wieder still wurde, als es laut der geltenden Naturgesetzte möglich sein durfte, doch in dieser Höhle schien so einiges nicht natürlich ab zu laufen... Wenige Augenblicke später tauchte auch sie in das eisige Wasser ein und schloss die Augen, wünschte sich, die Inferii würden erneut auftauchen und auch ihren Leib vernichten, auch ihr das Leben nehmen, doch nichts geschah. Mit geschlossenen Augen spürte sie, wie ihr Körper immer weiter hinab sank, streifte die reglose Haut der unzähligen Toten und sah plötzlich etwas vor sich auftauchen. Ein blasser Lichtschimmer, welcher immer heller zu werden schien und sich auf sie zu bewegte. Die Umgebung nahm Gestalt an. Es war nicht mehr länger kalt und trostlos. Die Sonne wärmte ihre Haut, trocknete ihre Kleider und das Gras kitzelte ihre nackten Füße. Verwundert sah Saphira sich um und stellte fest, dass sie auf einer großen Wiese stand, nur wenige Schritte von ihr entfernt befand sich ihr Vater und lächelte sie aufmunternd an. War er so viel größer, als sie? Nein... sie war nicht mehr das fünfzehnjährige Mädchen, als dass sie sich in Erinnerung hatte. Ihrem Körpergefühl nach zu urteilen konnte sie nicht einmal zehn Jahre alt sein... Regulus streckte eine Hand nach ihr aus, so nah... Sie musste nur darauf zugehen. Drei, vier Schritte und sie könnte ihn endlich berühren, mit ihm zusammen sein! Doch irgendetwas schien sie davon ab zu halten und dafür zu sorgen, dass sich das Bild wieder verzerrte. Jemand rief ihren Namen... rüttelte an ihrem Körper und es wurde wieder kalt. Der Schmerz kehrte zurück. Nein! Nein, das durfte nicht wahr sein!! Saphira wollte hier bleiben, hier war es besser, hier war alles gut...

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*Regulus bedeutet kleiner König.


So, da ich das jetzt schon mehrfach gefragt wurde, hier nochmal für alle:
Ja, ich habe Facebook.
Ja, man darf mich adden.
http://www.facebook.com/SaphiraMalfoy

So und nun bekomme ich von meiner Freundin endlich mein WEIHNACHTS!!Geschenk.
Wurde auch Zeit.
Einen schönen Sonntag wünsche ich euch ;)


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Luna ist auch eine Person, in die ich mich von Anfang an verliebt habe. Sie gibt der Handlung einen wichtigen, neuen Anstrich und sie lässt Harry Dinge anders betrachten. Ich war ihr wirklich von Anfang an verfallen.
Michael Goldenberg