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Fanfiction

Slytherin Hearts - Splitter eines vergangenen Lebens

von SaphiraMalfoy

@selliiWeasley
Hallo (:
ich habe mich wirklich sehr über deinen Kommentar gefreut. War mir nicht sicher, ob hier überhaupt noch jemand mitliest, aber was soll man machen? Rumjammern oder die Leser erpressen à la „wenn ich keine Kommentare bekomme, lade ich nichts mehr hoch“ finde ich auch dämlich.
Dass du bei so viel Beschäftigung im realen Leben meine Geschichte erstmal aus den Augen verloren hast ist natürlich verständlich. Ich finde es ebenfalls schade, inzwischen keine/kaum mehr Kommentare zu erhalten, aber irgendwo verstehe ich es auch. Es handelt sich eben um ein sehr spezifisches Thema, das eventuell nicht allzu viele Interessenten findet. Die Klickzahlen sind zwar relativ hoch für meine Begriffe, aber viele sind auch zu faul zum Kommentieren. Man kann die Leser eben nicht zwingen. Umso mehr erfreut es mich natürlich, wenn sich jemand wie du dann die Zeit nimmt, mir einen so wundervollen und ausführlichen Kommentar zu hinterlassen.

„ich studiere kreatives Schreiben und Kulturjournalismus“
Oh, das ist natürlich sehr cool. Dann habe ich tatsächlich mal eine Leserin mit Ahnung, die mir auch fundierte Kritik liefern kann und bei der ich umso glücklicher sein kann, wenn ihr mein Geschreibsel zusagt.

„Vielleicht spame ich dich dann ein bisschen zu“
Oh, vielen lieben Dank. Das nehme ich gerne entgegen. Vielleicht motiviert es mich auch, mir des Öfteren Zeit zum Schreiben zu nehmen. Aber meine Zeit ist momentan auch recht knapp bemessen.

Zu Saphiras Krankheit: Es ist gut, dass du dich auf dem Gebiet nur wenig auskennst, da es mir zeigt, dass ich es dennoch auch für Außenstehende einigermaßen interessant gestalte. Außerdem ist es vergleichsweise leicht, eine derartige Geschichte für Menschen zu schreiben, die alles in etwa nachempfinden können oder sich fachlich extrem gut auskennen. Für diese Leser bräuchte ich kaum Erklärungen, dahingehend würde eine reine Handlungsbeschreibung vermutlich ausreichen und den Rest füllen sie dann mit eigenen Erfahrungen oder Fachwissen. Jedoch war mein Ziel beim Schreiben, dies auch für Nicht-Betroffene und Nicht-Fachmenschen einigermaßen verständlich darzulegen.
Daher wären Kommentare, die mir aufzeigen, dass es mir gelingt natürlich schön. Und konkrete Fragen zu Textstellen oder Handlungsweisen, die unlogisch oder nicht nachvollziehbar waren, sehr hilfreich.
Deshalb möchte ich dir an dieser Stelle ganz herzlich dafür danken, dass du auf meine Fragestellungen eingegangen bist.

Saphiras verändertes Verhalten, das aus ihrem Sinnenwandel herrührt, vollzieht sie zum einen, wie du bereits sagst: „weil SIE gesund werden will und nicht weil andere das wollen“ und zum anderen nur zu ihren eigenen Bedingungen, was im Grunde genommen zeigt, dass sie die Kontrolle nur wieder verschiebt und es bis zur Gesundheit noch immer ein langer Weg ist.

Schön, dass dir die Darstellung von Saphiras Mitmenschen gefallen hat. Ich empfand dies als die einzig logische Möglichkeit, die Begründung dafür hast du selbst bereits geliefert. Es ist nicht unüblich, dass nahe Angehörige und Freunde auf diese Weise reagieren und gerade die Reinblüter sind, was die Akzeptanz psychischer Erkrankungen anbelangt, noch sehr rückschrittlich.
Deinen Ausführungen ist an dieser Stelle im Grunde genommen nichts mehr hinzuzufügen. Das hast du sehr treffend zusammengefasst. Und möglicherweise verstehst du vieles eher als andere Leser, da du die Geschichte am Stück gelesen hast, aber nicht nur. Es gibt auch andere, die alles hintereinander weggelesen haben und so gut wie nichts wirklich verstanden haben, aber ich will an dieser Stelle nicht lästern.

Gut, dann will ich dich bezüglich deiner Vermutungen auch nicht spoilern. Das nähme schließlich die Spannung.

Leider bin ich sehr mies darin, einzuschätzen, wie viele Kapitel bestimmte Handlungsstränge füllen werden. Theoretisch sind wir noch mehr oder minder mitten drin, jedoch wird bald wieder etwas Zeit zusammengerafft. Ich verschiebe die Schlacht von Hogwarts um ein Jahr, was sich allerdings nicht sonderlich auf die Länge der Geschichte auswirken wird. Dies erfüllt lediglich einen bestimmten Zweck. Die Geschichte an sich endet kurz nach der Schlacht (etwa ein halbes Jahr), sobald die Prozesse abgeschlossen sind, wer von den Todessern nach Askaban gesandt wird, wer sich rausreden kann usw.
Der Epilog spielt dann noch einmal etwa 17 Jahre später, also kurz nach dem Original-Epilog.

Ja, ich würde die Geschichte gerne von HP unabhängig machen und dann als Amazon Ebook für 0,99 € veröffentlichen ^^ Verdient man nichts dran, aber das ist auch nicht mein Ziel. Ich würde einfach gerne mal ein Buch veröffentlichen, mache mir bei richtigen Verlagen jedoch keine Illusionen, da sich diese Geschichte definitiv nicht gut verkaufen wird, was ich an der FF Version bereits bewiesen habe. Es trifft eben nicht den Massengeschmack, aber das ist schon in Ordnung. Wenn es wenigstens ein paar Leser findet, bin ich glücklich damit (:

Und ja, wenn mir jemand, der sich wesentlich besser mit diesen Themen auskennt als ich, anbietet, mir Tipps zu geben, nehme ich dies selbstverständlich gerne an.

Kürzen würde ich ebenfalls einiges. Da ich diese FF kapitelweise schreibe und hochlade habe ich nur einen sehr schlechten Gesamtüberblick. Bei einem Roman wäre dies selbstverständlich anders, denn den würde ich erst zu Ende schreiben, hätte dann die Möglichkeit, Wiederholungen zu streichen und ein stimmiges Gesamtbild zu erschaffen.

Robert Dashwood wurde auch einzig und alleine zu meiner eigenen Belustigung erschaffen und war daher absichtlich total überzogen. Natürlich kann man die Szene mit ihm streichen, ohne dass sie eine Lücke hinterließe. Aber mir ist beim Schreiben öfters man alles zu fad und düster, sodass ich mich selbst belustigen muss mit Szenen wie diesen^^

Mh, noch Fragen?
Momentan habe ich kaum einen Kopf für fiktionale Geschichten, aber das wird sich hoffentlich bald ändern, dann komme ich darauf bestimmt noch einmal zurück (:

Lieben Gruß, viel Spass beim Lesen des neuen Kapitels und ganz lieben Dank für deinen wundervollen Kommentar

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Als sie nahe der Grundstücksgrenze des Steel Anwesens in Plymouth apparierten und Saphira das Gartentor öffnete, flog vor ihr die Haustüre auf und Cecilia eilte den Kiesweg entlang auf ihre Tochter zu. Über die Schulter hinweg warf sie Bellatrix, die auf den Stufen vor dem Eingang stehen geblieben war, einen zornfunkelnden Blick zu und zischte etwas, das Saphira aus dieser Entfernung nicht verstehen konnte. Cecilias Tonfall jedoch verhieß nichts Gutes … Verwirrt hielt die junge Black einen Moment inne und fragte sich, was dies alles zu bedeuten hatte, weshalb ihre Mutter nun doch zu Hause war. Drehte sie allmählich durch? War es nicht eine Lüge gewesen, dass Cecilia um das Leben ihrer Tochter bangend daheim saß?

„Saphira“, stieß Cecilia atemlos aus und vollführte eine Geste, als wollte sie ihre Tochter in die Arme schließen, beließ sie es jedoch dabei, ihr lediglich eine Hand auf die Schulter zu legen. Saphira blieb stumm und spürte den Blick ihrer Mutter hektisch von Kopf bis Fuß über ihren Körper wandern, als vergewisserte diese sich, dass noch alles an ihrem Kind dran war.
„Bei Salazar, keine Worte vermögen meiner Dankbarkeit für Ihr rasches Eingreifen Ausdruck zu verleihen“, sagte Cecilia an Selwyn gewandt und schenkte ihm ein erschöpftes Lächeln.
„Keine Ursache, Miss Steel“, antwortete Drew höflich und erwiderte ihr Lächeln mit einem gehässigen Seitenblick auf Bellatrix. „Wir verfolgen schließlich dieselben Ziele und es liegt wohl in niemandes Interesse, dass Saphira aufgrund der Fahrlässigkeit gewisser Personen Schaden trägt.“
„Bleib auf dem Boden, Cilia. Es bestand zu keinem Zeitpunkt Anlass, in Panik zu verfallen“, mischte sich Bellatrix ein, deren Blicke den Leiter der magischen Strafverfolgung zu erdolchen schienen.
„Halt den Mund, Bella, und verschwinde. Ich kann deinen Anblick heute nicht mehr ertragen, sonst vergesse ich mich!“, zischte Cecilia bedrohlich, woraufhin Bellatrix augenrollend an ihr vorbeischritt - jedoch nicht, ohne zuvor Saphira aus dem Mundwinkel heraus zuzuraunen:
„Du kannst nicht behaupten, unser kleines Abenteuer hätte dir keinen Spass bereitet.“

Sprachlos folgte Saphira Bellatrix mit den Augen und bemerkte erst, dass Cecilia sich bereits auf halbem Weg zurück zum Anwesen befand, als Drew ihr eine Hand auf den Rücken legte und in Richtung des Hauses nickte. Benommen folgte sie seiner stummen Aufforderung, geistig noch immer nicht gänzlich in der Realität angekommen.

In der Eingangshalle legte Saphira den Mantel ab und versuchte, ihre wirren Gedanken zu ordnen ehe sie den Salon betrat, in welchem ihre Mutter Drew ein Glas Cognac angeboten hatte. Es fühlte sich an, als wären Wochen und nicht Stunden vergangen, seitdem sie an Bellatrix` Seite das Haus durch die geflügelte Holztüre verlassen hatte; dennoch waren die jüngsten Geschehnisse so rasch an ihr vorbeigeflogen, dass sie keine Möglichkeit gehabt hatte, diese wahrhaft zu realisieren.

Cecilia wirkte merkwürdig zerstreut, obwohl sie ihren Gemütszustand inzwischen hinter gleichmütiger Erhabenheit zu verstecken suchte, doch verstand Saphira nicht, weshalb ihre Mutter derart emotional reagierte.

„Wie kann ich mich Ihres selbstlosen Einsatzes für meine Tochter nur dankbar erweisen?“, fragte Cecilia und erstaunlicherweise klang dies ganz und gar nicht nach einer hohlen Höflichkeitsphrase. Allmählich glaubte Saphira zu begreifen, dass ihre Mutter schlichtweg erleichtert war, einem fürchterlichen Skandal entronnen zu sein - verfehlte damit jedoch den Kern der Angelegenheit.
„Das brauchen Sie nicht“, erwiderte Drew mit einer beschwichtigenden Geste. „Ich will Sie nach dieser nervenaufreibenden Nacht nicht länger aufhalten, daher empfehle ich mich für heute.“
„In Ordnung“, nickte Cecilia steif und reichte ihm zum Abschied die Hand. „Sollte es irgendetwas geben, das ich für Sie tun kann, lassen Sie es mich wissen“, sagte sie und fügte an Saphira gewandt hinzu: „Begleitest du unseren Gast zur Tür?“


Als sie alleine waren, blickte Saphira ihm direkt in die Augen und brachte ohne Umschweife hervor:
„Wenn dir deine Heiratsavancen mir gegenüber ernst sind, sollten wir uns zunächst näher kennenlernen, findest du nicht?“
Bevor Drew antwortete, verrutschte seine unergründliche Maske professioneller Neutralität für den Bruchteil einer Sekunde und er hob überrascht eine Augenbraue, was Saphira beinahe zum Lächeln brachte. Es hatte seinen Reiz, ihn aus der Fassung zu bringen, ihm den Hauch einer echten Gefühlsregung zu entlocken, und langsam begriff sie, was Draco damals daran gefunden hatte, an ihrer eigenen Fassade zu kratzen.
„Durchaus“, entgegnete er nun wieder in gewohnt abgeklärtem Tonfall und fügte mit triumphierendem Funkeln in den dunklen Augen hinzu: „Theoretisch sind euch Wochenendausflüge nach Hogsmeade zwar verboten worden, doch wird Professor Snape sicherlich eine Ausnahme machen, wenn ich ihn höflich darum bitte und deine Sicherheit persönlich verantworte.“
„Was das angeht, werde ich dir wohl kaum widersprechen können“, bestätigte Saphira bedächtig und sann einen kurzen Moment nach, ehe sie weitersprach. „Allerdings bin ich der Ansicht, ein erneutes Treffen in den Osterferien sollte fürs Erste genügen“, bestimmte sie mit neugewonnener Selbstsicherheit und lächelte nun tatsächlich zuckersüß. Es war ihr unmöglich festzulegen, ob sie ihr Gegenüber charakterlich noch immer so wenig leiden konnte wie vor wenigen Tagen, doch ungeachtet dessen war seine Anziehungskraft auf sie ungebrochen - obgleich diese tatsächlich eher rein physiologischer Natur zu sein schein. Beinahe zur Gänze hatte die junge Hexe ihre Scheu vor ihm verloren, fürchtete ein baldiges Wiedersehen nicht, jedoch wollte sie diejenige sein, welche die Spielregeln festlegte, und sich nicht länger herumschubsen lassen. Weder von ihrer Mutter noch von irgendjemand anderem.
Drew nickte spöttisch, beugte sich zu der Kleineren herab und legte ihr eine Hand in den Nacken. Die plötzliche Nähe zu ihm ließ Saphira zusehends nervös werden und machte es ihr unmöglich einzuschätzen, ob er ihr Vorhaben durchschaut hatte oder lediglich sein übliches Gebaren aufrechtzuerhalten suchte.
„Wie du wünschst, meine Liebe“, hauchte er so nahe an ihrem Ohr, dass Saphira seinen Atem auf ihrer Haut spüren konnte. Flüchtig strichen seine langen, schlanken Finger über ihr Haar, ehe er wieder Haltung annahm und sich zum Gehen wandte.
„Ich wünsche dir eine angenehme Nacht“, sagte er und küsste wie schon bei ihren vorherigen Begegnungen zum Abschied Saphiras Handrücken, doch diesmal war es ihr nicht unangenehm. Jäh wich sie einen Schritt zurück und unterdrückte das merkwürdige Verlangen, ihn zu umarmen.
Nun war es an Drew, überlegen zu grinsen, während er sich auf dem Absatz umdrehte und die steinernen Stufen hinab in die Dunkelheit eilte.

Paralysiert starrte Saphira ihm nach, indessen sie die Schritte ihrer Mutter näher kommen hörte.
In Erwartung einer Strafpredigt machte Saphira keinerlei Anstalten, sich in ihr Schlafgemach zu begeben, doch Cecilia musterte ihr Kind nur einige Sekunden mit einem seltsam intensiven, undefinierbaren Blick, ehe sie ihr ebenfalls eine gute Nacht wünschte und in Richtung ihres Zimmers verschwand.

Welch ein abstruser Tag … Wie gelähmt erklomm Saphira die Treppe im Zeitlupentempo und schüttelte immer wieder ungläubig den Kopf, halb hoffend und halb fürchtend, all dies möge sich am nächsten Morgen als wahnwitziges Traumgebilde herausstellen.

+

Erst am frühen Nachmittag schlug Saphira die Augen auf und wunderte sich, weshalb ihre Mutter sie noch nicht von einem der Hauselfen hatte wecken lassen. Noch immer steckte ihr die vergangene Nacht in den Knochen und ihre Gliedmaßen schmerzten höllisch bei jeder Bewegung. Rasch schnappte sie sich ihren Morgenmantel und steuerte auf das Bad zu, um ihre Lebensgeister unter der heißen Duschen wiederzuerwecken und die finsteren Imaginationen dessen, was Bellatrix in jüngster Vergangenheit mit ihrer Hilfe angestellt haben könnte, zu vertreiben. Letzteres jedoch erwies sich als recht aussichtsloses Unterfangen.

Ihr grummelnder Magen verriet, dass es eindeutig Zeit war, etwas Essbares zu sich zu nehmen, und obwohl sie sich damit liebend gerne von ihren Horrorvisionen abgelenkt hätte, wusste Saphira, dass ihr diese Wahl nicht mehr offen stand. Deshalb verließ sie ein wenig widerstrebend ihr Zimmer mit dem Vorhaben, bei den Hauselfen ein spätes Frühstück zu ordern.
Gesund werden zu wollen hatte etwas Ermüdendes an sich, einen faden Beigeschmack nach endgültigem Abschied von liebgewonnenen Bewältigungsmechanismen. Als verlöre man einen guten Freund, engen Vertrauten, das einzige Wesen, welches einen auf diese Weise verstand. Doch es nutzte nichts, sich an dieses surreale Etwas zu klammern, sobald man begriffen hatte, dass die einzige Richtung, in die es einen zog, der eigene Tod war. Es fühlte sich nicht nach einem Triumph an, sondern schlichtweg nach der enttäuschenden Aufgabe einer stets unerreichbar gewesenen Hoffnung, einer Utopie, deren Absurdität man sich endlich eingestanden hatte. Es war weder siegreich noch zukunftsorientiert - es war schlichtweg ätzend. Eine unumgängliche Notwendigkeit, die ihre gesamte bisherige Existenz nicht nur infrage stellte, sondern vollkommen auszulöschen drohte. Wer war sie ohne ihre Störung noch? Was stellte sie mit sich an? Worüber dachte sie nach? Womit identifizierte sie sich, vertrieb die Zeit, Sorgen, Ängste?

Nur wenige Schritte nach dem Verlassen des Schlafzimmers wurde ihre Aufmerksamkeit jedoch von etwas ganz anderem gefesselt. Aus dem Korridor zu ihrer Rechten vernahm sie leise Geräusche und blieb verwundert stehen. Normalerweise verirrte Saphira sich nicht in diese Abzweigung des Flures, da jene in einer Sackgasse vor einer verschlossenen Tür endete. Den Raum dahinter hatte sie nie betreten. Heute jedoch stand die Tür einen Spalt breit offen.
Unfähig ihre Neugier zu zügeln schlich Saphira mit angehaltenem Atem durch den Korridor, streng darauf bedacht, keinen Lärm zu verursachen. Die strahlend helle Wintersonne strömte durch ein Fenster in der Nische und malte ein goldenes Muster auf das dunkle Holzpaneel. Je näher sie der Tür kam, desto deutlicher bemerkte sie den dumpfen holzigen Geruch nach unbenutzten Wohnräumen. Auch vernahm sie ein undefinierbares Rauschen, dessen Ursprung sie sich nicht erklären konnte. Vorsichtig spähte die Blonde durch den Türspalt und wäre beinahe zur Salzsäule erstarrt, als dahinter urplötzlich die Stimme ihrer Mutter erklang.
„Komm herein“, sagte diese in einem Tonfall, den Saphira nicht zu deuten vermochte. Einen schockstarren Augenblick lang rührte sie sich nicht vom Fleck, ehe die Tür wie von alleine aufschwang und den Blick in das unbekannte Zimmer preisgab.
„Es tut mir leid, es stand mir nicht zu“, murmelte die junge Black ganz automatisch und spürte verärgert, wie ihre Haltung in Erwartung einer verbalen Abmahnung in sich zusammenfiel; Cecilia jedoch überging dies kommentarlos.
„Schön hier, nicht wahr?“, fragte sie mit gedämpfter Stimme ohne ihre Tochter anzusehen, die scheu näher trat und den Raum zögerlich in Augenschein nahm.
Irgendetwas stimmt nicht mit diesem Zimmer, befand Saphira, selbst von der Tatsache abgesehen, dass ihr die gesamte Situation absolut widersinnig erschien.

„Sieh dich ruhig um“, forderte Cecilia sie auf und trat ans Fenster, welches nun die Aufmerksamkeit Saphiras auf sich zog, die endlich begriff, was ihr hier so merkwürdig vorkam:
Obwohl sie recht nahe am Meer wohnten, war dieses doch gut drei Kilometer Luftlinie vom Anwesen der Steels entfernt. Dennoch - so absonderlich es auch erschien - bot dieses Fenster einen direkten Blick auf die in der Sonne glitzernden Wellen, als stünde das Haus auf einem Felsen, nur wenige Schritte von der Brandung entfernt. Daher stammte auch das ruhige Rauschen, welches sie bereits vor der Tür vernommen hatte.
„Es ist nicht echt, bloß eine magische Illusion“, erklärte Cecilia ihrer verwirrten Tochter, die wie gebannt auf die weißen Wellen starrte, welche sich an den Klippen brachen.

Beinahe noch verstörender als die Aussicht, die der Blick aus dem Fenster bot, war jedoch das Zimmer selbst. Es handelte sich um ein geräumiges Schlafzimmer mit angrenzendem Ankleideraum, dessen Tür ebenfalls offenstand. Alles hier drin schien lebendig zu sein, bewohnter als der Rest des Hauses und ungeheuer natürlich. Auf dem Frisiertisch lagen Kämme, Puderdosen und Schmuckstücke, die den Anschein erweckten, als wären sie soeben noch in Gebrauch gewesen. Über den Stuhl davor waren achtlos ein Männerhemd und eine Krawatte geworfen worden, eine Unordnung, die Cecilia normalerweise nicht duldete. Neben dem ungemachten Bett standen dunkle Pantoffeln und ein Anzug hing aufgebügelt an der Türklinke, als würde er nur darauf warten, dass sein Besitzer ihn anlegte.
Aber die Kosmetikartikel waren veraltet, die Kleidung steif geworden und sogar für die unmodernen Reinblüter nicht mehr zeitgemäß. Alles schien mitten in der Bewegung erstarrt zu sein, und die Anwesenheit der beiden Frauen wirkte falsch. Einen wahnwitzigen Moment lang glaubte Saphira in ihrer Bestürzung, ihr Gehirn spielte ihr einen merkwürdigen Streich oder ließe sie in eine längst vergangene Zeit zurückblicken. Es war, als würden die wahren Bewohner dieses Raumes in der nächsten Minute eintreten und ihre Beschäftigung fortsetzen.

„Ist das …“, begann Saphira vorsichtig, die nicht wusste, worauf ihre Mutter mit ihrem Verhalten hinaus wollte.
„Das alte Schlafzimmer von Regulus und mir“, entgegnete Cecilia mit ausdrucksloser Miene, ehe sie ihrer Tochter den Rücken kehrte. Die Bestätigung Saphiras ersten Verdachts sickerte nur sehr langsam in ihr Bewusstsein, und so unerwartet diese Offenbarung sie auch traf, passte jenes in der Vergangenheit verhaftete Zimmer doch perfekt in ihre kranke Gegenwart. Rein gar nichts hatte Cecilia in all den Jahren seit Regulus` Verschwinden verändert. Stattdessen erweckte es den Anschein, als habe sie versucht, die Zeit anzuhalten. Dieser Raum verleugnete die Realität seines Ablebens, versetzte den Besucher zurück in eine surreale Szenerie, in der Regulus` Seele diese Erde niemals verlassen hatte. Die Erkenntnis bohrte sich schmerzhaft in Saphiras Herz und obgleich sie sich dagegen zu sträuben versuchte, spürte sie, wie sie von ihren Emotionen übermannt wurde.


„Von Zeit zu Zeit komme ich hierher, um mir in Erinnerung zu rufen, dass mein früheres Leben nicht bloß ein Traum war.“
Saphiras Blick blieb an dem Anzug haften, welcher an der Türe hing. Es fühlte sich an, als würde man ihr den Brustkorb abschnüren, das Korsett immer enger zubinden, bis ihre Rippen brachen und sich in ihre Lungenflügel bohrten … Sie empfand ein Grauen, das immer stärker wurde, in Verzweiflung umschlug, die sich keine Sekunde länger bändigen ließ.
„Bin ich nicht der beste Beweis dafür?“, entfuhr es Saphira plötzlich von einer Wut befallen, die jahrelang unter der oberflächlichen Fassade des wohlerzogenen Mädchens gebrodelt hatte und sich nun unbarmherzig ihren Weg nach draußen bahnte, endlich diejenige traf, gegen die sie sich richtete.
„Sie mich an! Du siehst mich nie, schaust immer nur durch mich hindurch. Existiere ich in deiner Realität überhaupt? Und falls ja, bin ich mehr als eine lästige Hauselfe, die ihren Pflichten nicht gebührend nachkommt?“, schrie Saphira fast und klammerte sich haltsuchend an die Stuhllehne vor der Frisierkommode, wobei sie den knisternden Stoff des Hemdes darüber zerknitterte. Ihre Knie zitterten fürchterlich und ihr Herz war schwer wie Blei.
Cecilia reagierte nicht, drehte sich nicht einmal zu ihrer Tochter um, sondern blickte fortwährend hinaus auf die Illusion der Brandung.
„Warum?“, entfuhr es der jungen Black und mit einem Aufschrei der Verzweiflung fegte sie die Utensilien vom Frisiertisch herunter. Laut klirrend zerschellte ein Parfumfläschchen auf dem marmornen Boden und der staubtrockene Puder ergoss sich über den Teppich. Hundertausende helle Partikelchen tanzten durch die Luft und verschwammen vor Saphiras tränenverschleiertem Blick zu einer undeutlichen Masse.
„Warum hasst du mich so sehr?“, verlangte sie mit nun mehr brüchiger Stimme von ihrer Mutter zu erfahren und verfluchte sich für ihr kindisches Geheule.
„Ich hasse dich nicht“, entgegnete Cecilia tonlos, ohne sie anzublicken.

„Mum, es … Mir geht es nicht gut“, hauchte Saphira nach einigen sprachlosen Sekunden und ließ sich am ganzen Leib bebend auf den Stuhl sinken. Der schwere Azaleen-Duft der zerborstenen Parfumflasche war übelkeiterregend intensiv und bereitete ihr Kopfschmerzen.
„Das Wetter, der Nebel drückt aufs Gemüt“, erwiderte die Ältere geistesabwesend und schritt hinüber zum Ankleidezimmer, als suchte sie eine Beschäftigung, ungeachtet des emotionalen Ausbruchs ihrer Tochter.
„Du weißt genau, was auf mein Gemüt drückt!“, entrüstete sich Saphira und sog schwer Luft ein, um nicht erneut die Beherrschung zu verlieren. Unterdessen schien die Sonne spöttisch vom wolkenlosen Himmel auf sie herab, spiegelte sich vor dem Fenster glitzernd in der rauschenden Gischt, fiel auf die Glasplatte des Frisiertisches und ließ den Raum in all seiner anachronistischen Schönheit erstrahlen …

„Ich bin nicht sicher, ob ich das kann … ob ich das will. Drew Selwyn heiraten. Ich …“ Sie schlug die Hände vor das Gesicht und schluchzte leise: „Mir ist das alles zu viel. Ich kann nicht mehr. Ich weiß nicht, was ich tun soll. In einer Sekunde erscheint es mir richtig und in der anderen wünschte ich, ich wäre ganz weit fort von hier und müsste all dies nicht tun.“
Gestern noch war es ihr reizvoll erschienen, Drew aus der Reserve zu locken, und auch ein weiteres Aufeinandertreffen mit ihm hatte sie nicht geängstigt, erschien ihr sogar beinahe wünschenswert, doch heute war sie sich dessen nicht mehr so sicher. Dies war kein Spiel, kein Scherz, kein bloßes Vergnügen. Eine Ehe mit jemandem wie ihm einzugehen bedeutete, eine schicksalsträchtige, endgültige und unwiderrufliche Entscheidung über den weiteren Verlauf ihres gesamten Lebens zu fällen.
„Niemand zwingt dich zu einer Heirat. Diese Zeiten sind längst vergangen. Es obliegt gänzlich deiner Entscheidung. Aber es wäre doch schade, all das hier an Draco zu verlieren, nicht wahr?“, entgegnete Cecilia in quälend neutralem Tonfall und erinnerte Saphira an etwas:
„Draco hat mir ebenfalls einen Antrag gemacht. Er beteuert, mich zu lieben.“
„Hast du ihm eine Antwort gegeben?“, fragte Cecilia überrascht, drehte sich endlich zu ihrer Tochter um und fixierte diese mit wachsamen Augen.
„Noch nicht“, nuschelte Saphira zerstreut und senkte beschämt über das Chaos, welches sie verursachte hatte, den Kopf. Es war so leicht gewesen, ihren Gefühlen Luft zu machen, während ihre Mutter sie offenkundig ignorierte, doch unter Cecilias strengem Blick schrumpfte Saphira merklich in sich zusammen. Ihrer Mutter nun ins Gesicht zu sehen und zu ihren vorherigen Worten zu stehen, erwies sich als kaum zu bewerkstelligendes Unterfangen.

„Ich weiß nicht, was ich tun soll“, gestand Saphira und zuckte hilflos die Schultern.
„Wie ist es um deine Gefühle für ihn bestellt?“, wollte Cecilia wissen und trat einen Schritt auf die Kleinere zu. Widerstrebend spürte Saphira ihren Zorn abebben, denn das Bedürfnis, sich jemandem mitzuteilen, ihre Gedanken zu ordnen und Rat zu ersuchen war allumfassender, unbezwingbar und stärker als ihre Wut.
„Ich weiß es nicht. Ich meine … ich kann nicht leugnen, ungeheuer viel für ihn zu empfinden, und er fehlt mir, jedoch … Ich habe Angst, solche Angst, erneut von ihm verletzt zu werden. Er hat mir so sehr wehgetan. Ich glaube nicht, dass ich diesen Schmerz ein weiteres Mal ertragen kann. Käme ich nur an den Punkt zurück, an dem wir eine glückliche Beziehung führten, aber wenn ich ehrlich zu mir selbst bin, hat diese Zeit niemals existiert. Ich will nicht … Ich hoffe, das Leben bietet mehr als eine verlogene Zweckgemeinschaft. Ich habe Angst, es zu verderben, aus eigener Dummheit zu sterben, wenn auch nur der Hauch einer Chance besteht, eine glückliche Zukunft zu erleben. Wäre ich nur weniger … naiv. Ich weiß nicht, ob es töricht ist, Dracos Antrag nicht auf der Stelle angenommen zu haben, weil es vielleicht meine letzte Möglichkeit war, aus Liebe zu heiraten, oder ob es angesichts seiner emotionalen Grausamkeiten mir und anderen gegenüber verrückt, geradezu selbstverachtend wäre, ihn zu ehelichen.“

Inzwischen war die junge Black nicht mehr Herr ihrer eigenen Worte, holte kaum Luft zwischen zwei Sätzen, indessen die fürchterlichen Sorgen, welche sie unablässig quälten, unaufhörlich aus ihr herausplatzten.

„Außerdem muss ich essen, doch ich weiß nicht, wie ich nur einen Bissen herunterbekommen soll. Mir ist derart speiübel, dass ich mir am liebsten den ganzen Tag lang den Finger in den Hals stecken und mich erbrechen würde. Doch was nur? Ich schaffe es kaum, einen Schluck Wasser zu trinken. Vielleicht taten sie im St. Mungo ganz recht daran, mir einen Schlauch in die Nase zu stecken, damit ich wenigstens nicht verhungere, während ich gar keinen Hunger habe und vor lauter Magenkrämpfen heulen und eine ganze Restaurantküche dreimal leerfressen und wieder ausspucken könnte und …“ Ihre Stimme versagte und Saphira rang um Beherrschung, während ihre Mutter keinerlei Gefühlsregung zeigte und den emotionalen Ausbruch ihrer Tochter überging, als hätte diese ihre letzten Sätze nie ausgesprochen.

„Dein Zwiespalt ist nachvollziehbar“, antwortete sie ruhig und beachtete nicht einmal die Unordnung, welche Saphira in ihrer Zerstörungswut angerichtet hatte. „In meiner Gunst ist Draco ebenfalls stark gesunken, aber wenn deine Gefühle für ihn noch dieselben sind … warte nicht zu lange, ehe er seinen Antrag zurückzieht und du deine Entscheidung bereuen wirst. Ich persönlich sympathisiere eher mit Mr. Selwyn, denn er kann dir eine sichere Zukunft bieten. Seine Karriere ist beispiellos und es wäre keine sonderliche Überraschung, sollte er in ein paar Jahren für das Amt des Ministers kandidieren. Außerdem hat es durchaus seine Vorteile, einen vielbeschäftigten Ehemann zu haben. Er wird selten zu Hause sein, wenig Zeit für dich haben. Deinen Tagesablauf wirst du dir selbstständig einteilen können. Doch wenn du eine Möglichkeit siehst, aus Liebe zu heiraten …“, führte Cecilia aus, hielt jedoch inne, da sie nicht sicher war, inwiefern sie ihrer Tochter tatsächlich zu Letzterem raten sollte. Im Gegensatz zu Saphira wusste sie um Dracos Auftrag und auch, dass dieser weniger eine Chance zur Rehabilitation der Familie Malfoy darstellte als viel eher eine Bestrafung für Lucius und Narzissa. Dracos unwahrscheinlicher Erfolg gehörte nicht zu Voldemorts Plan. Viel eher sollte der junge Malfoy bei dem Versuch, den Schulleiter zu töten, ertappt und ebenfalls nach Askaban gesandt werden - oder sterben. Sterben wie Regulus …
Wäre Cecilia nun glücklicher, hätte Regulus sie nur rechtzeitig verlassen? Bestand die Möglichkeit, dass sie einen anderen Mann geehelicht hätte und nun weniger einsam wäre? Doch hätte sie ihn einfach so gehen lassen, ihn, dem selbst heute noch - nachdem er mehr als sechzehn Jahre lang tot war - ihr Herz gehörte, das er mit ins Grab genommen hatte … Regulus, den einzigen Mann, für den sie je tiefere Gefühle gehegt hatte, durch einen anderen ersetzen? Undenkbar. Doch konnte sie ihrer Tochter dasselbe Schicksal zumuten?

„Hörst du mir überhaupt zu? Es geht weder um Draco noch um Selwyn, es geht um mich!“, fuhr Saphira sie nun wieder aufgebracht an und erhob sich so rasch, dass der Stuhl hinter ihr umkippte, wovon jedoch keine der Frauen Notiz nahm. „Weißt du, dass ich in den vergangenen Tagen tatsächlich im St. Mungo war? Und ich habe zuvor auch nicht Pansy besucht, ich war bei Augustus Pye, dem muggelstämmigen Lernheiler aus dem Krankenhaus.“ Saphira konnte nicht rational erklären, weshalb sie die Wahrheit, welche sie so vehement zu verbergen gesucht hatte, nun geradezu provokant offenbarte, aber die scheinbare Gleichgültigkeit ihrer Mutter machte sie rasend und selbst ein Wutausbruch Cecilias wäre ihr nun willkommener gewesen als diese fürchterliche affektive Passivität.

Für einen winzigen Augenblick schien Cecilia in der Tat um Beherrschung zu ringen, doch nur wenige Sekunden später war sie wieder Herr ihrer Sinne und erwiderte spitz:
„Saphira, ich kehrte gestern Nacht nach einigen anstrengenden Tagen zurück und musste feststellen, dass mein Kind nicht Zuhause war, sondern sich offenbar in Schwierigkeiten mit dem Ministerium gebracht hatte. Das langte mir fürs Erste an negativen Informationen.“ Sie atmete tief durch und erkundigte sich schließlich:
„Weshalb warst du im Krankenhaus? Gab es gesundheitliche Komplikationen?“
Saphira lachte zynisch auf und schüttelte verdrießlich den Kopf.
„Oh, die gab es, aber das hat sich in deinen Augen inzwischen vermutlich erledigt, nun, da ich nicht mehr an der Schwelle des Todes stehe.“
Einen schrecklich langen Moment schwieg Cecilia, dann ging sie langsam auf ihre Tochter zu, legte ihr eine Hand auf die Schulter und fragte mit scheinbar ehrlicher Besorgnis, die Saphira fast als verstörend empfand:
„Was ist passiert?“
Mit vor Zorn rasendem Puls schlug Saphira die Augen nieder und biss sich auf die Unterlippe. So gerne sie sich ihrer Mutter auch mitgeteilt hätte, für so unwahrscheinlich erachtete sie es, auf Verständnis zu stoßen.
„Nett, dass du nachfragst, doch in Wahrheit interessiert dich nur, welche Auswirkungen mein erneuter Aufenthalt im St. Mungo auf unseren gesellschaftlichen Ruf und meine Wertigkeit als heiratsfähige junge Dame hat, nicht wahr?“, spie die junge Black verbissen aus und verzog angewidert ob dieser scheinbaren Tatsache das Gesicht.
„Das ist nicht wahr“, widersprach Cecilia mit belegter Stimme und ihr gleichgültiger Ausdruck begann zu flackern. Sie verstärkte den Griff um die Schulter ihrer Tochter, schüttelte diese leicht und verlangte eindringlich zu erfahren, was geschehen sei.
Saphira stieß ihre Hand weg und wich vor ihr zurück, ehe sie boshaft replizierte:
„Deine Anteilnahme ist wirklich reizend, ich bin gerührt, doch wo war deine angebliche Fürsorge in den letzten sechzehn Jahren? Jedes Mal, wenn du mich bei den Malfoys zurückgelassen hast, hoffte ich so sehr, du mögest mich einfach dort lassen und nie wieder abholen, während meine größte Angst war, du könntest diesen Wunsch Wirklichkeit werden lassen.“

Erneut schlug ihre Wut in Verzweiflung um und die junge Black ersehnte eine adäquate Reaktion ihrer Mutter, desperat darum hoffend, sie möge ihre Anliegen nicht länger ignorieren.
Für einen winzigen Moment entglitt Cecilias Mimik und offenbarte, dass die Aussage ihrer Tochter sie keineswegs ungerührt ließ. Rasch glätteten sich ihre Züge wieder, doch in den Augen der Älteren spiegelte sich unverkennbarer Schmerz wider und es kostete sie sichtlich Mühe, die Fassung zu bewahren. Erst nach einigen Sekunden, in denen Mutter und Tochter sich sprachlos angestarrt hatten, rang Cecilia sich zu einer Antwort durch.

______________________________________


Ursprünglich wollte ich das Kapitel nicht splitten, aber es wurde mir schlussendlich doch zu lang, deshalb … ja.
Bislang habe ich hauptsächlich Saphiras Gedanken beleuchtet, im darauffolgenden Kapitel werde ich den Fokus auf Cecilia legen.
Danach geht es zurück nach Hogwarts.

Ich hoffe, es hat euch gefallen. Über Rückmeldung würde ich mich wie immer sehr freuen.


Wenn Du Lob, Anmerkungen, Kritik etc. über dieses Kapitel loswerden möchtest, kannst Du einen Kommentar verfassen.

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Neue FF von Lily Potter
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Wer gebeten wird, in einem Harry-Potter-Film mitzumachen, würde niemals ablehnen. Und mir hat die Rolle Spaß gemacht. Bellatrix’ Persönlichkeit ist offenbar ernsthaft gestört. Sie findet es richtig toll, besonders böse zu sein. Wahrscheinlich ist sie in Lord Voldemort verliebt; immerhin hat sie für ihn 14 Jahre im Gefängnis gesessen. Jetzt ist sie wieder draußen und noch fanatischer als je zuvor.
Helena Bonham Carter