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Fanfiction

Slytherin Hearts - Veni, vidi ... cecidi.

von SaphiraMalfoy

@Miss Magic: Oh, wie schön, dass du auch noch dabei bist. Das freut mich wirklich außerordentlich. Aber dass man nicht immer die Zeit und Lust zum Lesen hat, verstehe ich selbst sehr gut. Man hat schließlich auch noch so etwas wie ein „reales Leben“. Bald wird es bei mir auch wieder stressiger, dennoch hoffe ich, dass ich relativ regelmäßig neue Kapitel liefern kann. Wir werden sehen.
Pansy und Marcus will ich auf jeden Fall noch einmal aufgreifen, doch ob dies innerhalb der Geschichte oder in einem OS sein wird, kann ich noch nicht sagen. Falls ich es nicht mit hinein nehme, verlinke ich aber auf jeden Fall zu dem OS.
Das war auch Sinn und Zweck des letzten Kapitels: Dracos Handeln zu erklären und wer könnte das besser als er selbst?
Tja, Tracey muss man wohl einfach lieben. Wobei es auf Fanfiktion.de auch eine Leserin gibt, die sie nervig findet :‘D. Aber das finde ich eigentlich immer am spannendsten: dass die Charaktere unterschiedlich aufgenommen, von den einen geliebt, von den anderen verabscheut werden ... das ist als Autor immer interessant zu erfahren. Was sie und Blaise angeht ... wir werden sehen. Das wird kompliziert, zumal in Bezug auf Tracey sehr bald noch etwas Wichtiges herauskommen wird, das einiges ändert.
Nun viel Spass mit dem folgenden Kapitel ;)
Und herzlichen Dank für deinen Kommentar.

@madame_x
: HalliHallo, über deine Kommentare freue ich mich auch jedes Mal extrem ;)
Jup, das lag auch in meiner Absicht, dass man Draco nach diesem Kapitel etwas besser versteht. Er ist und bleibt zwar ein Arsch und sein Verhalten ist alles andere als korrekt, jedoch liegt das erstens in seiner Natur und zweitens hat auch er es momentan nicht leicht. Er ist noch sehr jung und dieser Aufgabe einfach nicht gewachsen, auch wenn er sich selbst gerne einredet, er würde das irgendwie schaffen. Dass er in deiner Vorstellung netter ist, liegt wohl an den zahllosen Fanfiktions, in denen er einfach total OOC dargestellt wird. Ich bemühe mich immer darum, ihn möglichst nahe an der Buchvorlage zu halten und darin war er eben ein egoistischer Arsch und so soll er auch sein. Genau deshalb habe ich ihn mir ausgesucht und nur so passt er in diese Geschichte. Ihn netter zu gestalten ergibt für mich keinen Sinn, dann hätte ich schließlich einfach einen von Grund auf liebvolleren Charakter wählen können, aber das wollte ich nicht.
Viel Spass mit dem nächsten Kapitel ;) Hier bekommt auch er mal ein wenig Paroli geboten.

________________________________


Ein Woche vor den Weihnachtsferien saßen Saphira, Tracey und Blaise abends im Gemeinschaftsraum in der Nähe der anderen Sechstklässler, als sich die Schlafsaaltüre der Jungen öffnete und den Weg für Draco Malfoy und Astoria Greengrass freigab, die leise miteinander sprachen. Anscheinend erzählte der Blonde etwas Amüsantes, denn das Mädchen kicherte ununterbrochen und lauschte jedem seiner Worte aufmerksam.
Angewidert schnaubte Pansy, die mit Millicent Zauber-Schnipp-Schnapp spielte, deutete auf ihren Exfreund und sein neues Anhängsel und murmelte: „Ist es nicht erstaunlich, wie schnell er ein neues Betthäschen gefunden hat? Ich hätte nicht gedacht, dass noch jemand so dumm ist, sich auf ihn einzulassen. Aber wer es nötig hat ...“
„Oder den Intelligenzquotient einer Ananas besitzt“, ergänzte Millicent und grinste dreckig. „Ananas, du verstehst? Dann schmeckt es nicht so unangenehm.“
„Lebhafte Bilder in meinem Kopf!“, stöhnte Pansy und tat so, als müsste sie sich übergeben.

„Sie sind erst vor wenigen Minuten nach oben gegangen“, mischte sich Tracey ein und musterte besorgt Saphira, die mit ausdrucksloser Miene das Geschehen verfolgte und nicht durchblicken ließ, ob es sie verletzte, die beiden miteinander zu sehen.
„Das muss nichts heißen“, scherzte Blaise. „Vielleicht ist Draco nicht standhaft genug, um länger durchzuhalten.“
„Kommt hin, ich habe schon Bessere gehabt“, lachte Pansy so laut, dass es Draco nicht entgehen konnte, doch er ignorierte sie geflissentlich und ließ sich mit Astoria so weit wie möglich von ihnen entfernt am Feuer nieder.
„Also laut der lieben Tori versenkt Draco weder seine Zunge noch etwas anderes in ihr“, sagte Saphira plötzlich mit gesenkter Stimme, woraufhin alle Beteiligten sie überrascht ansahen. Das neue Traumpaar hingegen war außer Hörweite.
„Es ist wahre Liebe“, erklärte die Blonde mit tonloser Stimme. „Sie lernen sich erst besser kennen und wollen nichts überstürzen“, fuhr sie unbehelligt fort, ein eiskaltes Lächeln auf den dünnen Lippen.
„Was ist?“, fragte sie schließlich, da niemand etwas erwiderte und sie sich von den erstaunten Blicken der anderen ein wenig belästigt fühlte. „Das hat Greengrass gestern so laut in der Bibliothek verkündet, dass Madam Pince sie beinahe rausgeschmissen hätte.“ Tracey verdrehte die Augen und Blaise konnte sich ein höhnisches Lachen nicht verkneifen. Kurz versuchte der Dunkelhäutige, einen amüsierten Blick mit Tracey zu tauschen, doch als diese sein Starren bemerkte, wandte sie sich genervt von ihm ab.

Nachdenklich ließ Saphira ihren Blick auf Draco ruhen und beobachtete, wie Greengrass ihre Hand auf seinen Arm legte. Eine Geste, die so vertraut und innig wirkte, dass es seiner Exfreundin einen schmerzhaften Stich versetzte; doch nur wenige Sekunden später blätterte Draco hastig eine Seite seines Buches um und entzog ihr seinen Arm, rutschte sogar ein Stückchen von ihr weg. Oder bildete Saphira sich dies lediglich ein? Er erwiderte ihre Annäherungsversuche nicht, was die junge Black schon des Öfteren bemerkt hatte. Offenbar hielt er Astoria bewusst auf Distanz.
Vielleicht sah Saphira auch nur, was sie sehen wollte ...
Wäre er wirklich an ihr interessiert, hätte er längst die Initiative ergriffen, denn dass Astoria ihn unverhohlen anschmachtete sah selbst ein Blinder mit Krückstock. Noch dazu erinnerte Saphira sich lebhaft an seine Worte, an die Beteuerung, er habe niemals aufgehört, sie zu lieben ... Doch was bedeutete dies? Die junge Black wusste keine Antwort darauf, fand nicht einmal Worte, die sein Verhalten adäquat beschreiben konnten.
Wie sie es auch drehte und wendete, es ergab keinen Sinn. Sie wurde aus ihm nicht schlau und ihre Wut auf ihn steigerte sich ins Unermessliche. Scheinbar kapierte er überhaupt nicht, was er anrichtete. Oder es war ihm schlichtweg egal.
Seufzend wandte sie sich ihrer eigenen Lektüre zu - dem Buch, welches Augustus ihr geschenkt hatte - schaffte es jedoch kaum, sich darauf zu konzentrieren. Stumpf las sie einzelne Worte, ganze Absätze, die sich in ihrem Kopf einfach nicht zu einem Gesamtkonstrukt zusammenfügen wollten. Am Ende der Seite angelangt erinnerte sie sich nicht daran, was sie gerade gelesen hatte, begann von vorne, starrte auf dieselben Sätze, ohne dass sie ihr auch nur im Entferntesten bekannt vorkamen.
Augustus ... Verdammt nochmal, wohin sollte das alles führen? Es war nicht mehr zu leugnen. Sie hatte sich unbestreitbar gefährlich weit vorgewagt, wäre der Versuchung beinahe erlegen und hätte eine Dummheit begangen. Dabei war es nicht einmal so, als hegte sie ernsthafte Gefühle für ihn. Zwar mochte sie ihn, schwärmte für ihn, bewunderte den jungen Mann um seine unbeschwerte, lockere Art, fand ihn witzig und attraktiv, doch ihr Herz gehörte einem anderen.

Vom Nachbarsofa, auf welchem sich Crouch, Nott und die ältere Greengrass befanden, kam ein ekelerregtes Aufstöhnen, das ganz nach Theodore klang. „Astoria scheint wirklich einen übermenschlichen Stoffwechsel zu haben, so wie sie Malfoy ansabbert. Nacktschnecken müssten für ihre Schleimproduktion mehr trinken.“
„Sie kann Wasser speichern“, kam es von Ariadne, die nur einen gelangweilten Blick zu Malfoy hinüber warf, der so tat, als wäre er in ein Buch versunken, taub für die Lästereien, während Astoria ihren Kopf an seine Schulter gelehnt hatte und ihn verträumt anhimmelte. Auch sie achtete nicht auf das Gerede der älteren Mitschüler, das sie zwar akustisch nicht verstehen, dessen Inhalt sie sich jedoch in etwa ausmalen konnte.
„Aber nicht wie ein Kamel in ihren angeblich überdimensionalen Brüsten. Die bestehen größtenteils aus Watte.“
„Ihr seid dermaßen gemein!“, fuhr Daphne gereizt dazwischen.
„Leugne, dass sie dir auf die Nerven geht!“, erwiderte Theodore mit hochgezogenen Augenbrauen.
„Sie ist meine Schwester“, seufzte Daphne. „Und ich liebe sie. Aber ich gebe zu, sie treibt es eine Nuance zu weit mit ihrer hoffnungslosen Schwärmerei.“
„Und da sollte man meinen, Saphira und Malfoy wären abartig gewesen“, sagte Theodore trocken und sah flüchtig zu der blonden Slytherin hinüber, wollte sie eigentlich nicht verletzen, denn im Grunde genommen tat es ihm leid, wie Malfoy mit ihr umgesprungen war.

„Entschuldige, kommt nicht wieder vor. Versprochen“, rief diese zuckersüß, konnte die Augen jedoch nicht von ihrem Exfreund und seiner potentiell Neuen lassen. Zu sehen, wie nahe sie ihm kam, fühlte sich so schrecklich an. Diese kleine, dreckige ...
„Da schließe ich mich dir an“, meinte Pansy und fing den Blick ihrer Freundin aus Kindertagen auf, in deren Gesicht erstaunlicherweise kein Vorwurf lag, nicht die Spur des Hasses, den Pansy zu sehen erwartet hatte.
„Mach, dass es aufhört!“, flehte Ariadne an Daphne gewandt, als Astoria auf Dracos Schoß rutschte und ihre Arme um seinen Hals schlang. „Sonst eifere ich Saphira nach und übergebe mich.“
„Nicht witzig“, murrte die Blonde tonlos, beließ es jedoch dabei und ersparte es sich, eine Diskussion darüber zu entfachen. Es war ihr unangenehm genug, dass ihre Stiefschwester dieses Thema vor Leuten ansprach, die nicht so genau über ihre Vergehen an Lebensmitteln Bescheid wussten.
„Was soll ich denn machen? Lass sie doch, wenn es sie glücklich macht. Was kümmert es euch?“, fragte Daphne besänftigend, doch niemand ging weiter auf sie ein.
„Kann das nicht irgendjemand stoppen?“, stöhnte Theodore.

Seufzend erhob Saphira sich und Tracey, die annahm, sie würde das Weite suchen, tat es ihr gleich, wollte sie nicht alleine lassen und staunte nicht schlecht, als die Blonde tief durchatmete, den Raum durchschritt und sich vor Malfoy und derjenigen, die so gerne seine Freundin wäre, aufbaute.

„Hey, Draco“, säuselte Saphira und lächelte versonnen, unterdrückte den brennenden Schmerz, die Wut, Trauer und Verzweiflung, den Drang, ihm eine zu scheuern und ihm zu sagen, er solle zur Hölle fahren.
Erschrocken starrte er sie an, konnte einfach nicht glauben, dass sie tatsächlich mit ihm sprach und das scheinbar ohne böse auf ihn zu sein. Was ging hier vor?
Mit einer Geste ihrer Hand bedeutete seine Exfreundin ihm, ihr zu folgen, drehte sich auf dem Absatz um und blieb in einer Nische neben dem Kamin stehen, die von dort aus, wo sich die anderen Sechstklässler niedergelassen hatten, gut einsehbar war. Sie ging ein verdammt hohes Risiko ein, spielte mit dem Feuer und ihren eigenen Gefühlen, doch das war es ihr verdammt nochmal wert.
Seit Wochen befand sie sich nun schon in diesem seltsamen Schwebezustand, der jegliche Gefühlsausbrüche im Keim erstickte. Wie in Watte gepackt und leer, ausgelaugt fühlte die junge Hexe sich und wusste nicht, wie es von nun an weitergehen sollte. In gewisser Hinsicht ähnelte dieser Gemütszustand ihrem Denkmuster, bevor sie mit Draco zusammen gekommen war. Nach außen hin betont locker und umgänglich, ab und an wirklich fröhlich, wenn sie mit ihren Freunden zusammen war, befreit und leicht, doch hielt dies selten länger als ein paar Minuten an. Die meiste Zeit des Tages verspürte sie rein gar nichts. Kaum etwas berührte sie mehr; nur Draco zu sehen tat immer noch weh - konnte das nicht endlich einmal aufhören? - aber es wurde leichter, von Tag zu Tag. Es war ein latenter Schmerz, der sie womöglich nie gänzlich loslassen würde, doch es war erträglich, warf sie nicht mehr vollkommen aus der Bahn. Vielleicht hatte sie auch schlichtweg keine Tränen mehr zu vergießen, das gesamte Repertoire an Kummer und Leid für ein ganzes Leben in diesem verflixten Jahr aufgebraucht.
Eigentlich sollte sie froh über diese Wendung sein. War es nicht genau das gewesen, was sie immer gewollt hatte und worauf sie früher so stolz gewesen war? Die Fähigkeit, alles von sich abprallen zu lassen, niemandem so viel Nähe zuzugestehen, als dass er sie verletzen konnte? Aber es fühlte sich falsch an. Die unerträgliche Leere in ihrem Inneren war beinahe schwerer zu bewältigen als der brennende Schmerz.
Dieses Nichts in ihrer Seele war auch nicht besser. Nein, es war miserabel. Saphira wollte fühlen, irgendetwas spüren, und sei es der Liebeskummer. Nur um sich zu beweisen, dass ihre Emotionen nicht gänzlich erstarben, sie noch immer sie selbst war.

Paralysiert erhob Draco sich, achtete nicht auf Astoria, die ihm sagte, er solle sich auf diese falschen Spielchen nicht einlassen, und stand wenige Sekunden später wie erwartet neben Saphira, sah auf sie herab und fragte leise, kaum hörbar:
„Können wir reden?“ Er hielt es kaum aus, in ihrer Nähe zu sein und sie nicht berühren zu dürfen. Ohne über die Konsequenzen seines Handelns nachzudenken beschloss der junge Malfoy, endlich reinen Tisch zu machen, sie zu bitten, ihn anzuhören, ihm eine Chance zu geben, alles zu erklären. Jedwede Zweifel wurden beiseite geschoben, waren nichtig, unwichtig, denn ihre Anwesenheit raubte ihm den Verstand. Vielleicht, ja, vielleicht würde sich alles zum Guten wenden und er könnte sich endlich wieder auf seine Aufgabe konzentrieren, wenn er nicht mehr dauernd über seine Verflossene nachsinnen musste, weil sie ihm verziehen hatte, wieder sein war. Es war eine schier unglaubliche Vorstellung, ein absurder Wunschgedanke, dem Draco sich für den Bruchteil einer Sekunde hingab, aber einen Versuch war es wert, oder etwa nicht?

In seinem Gesicht spiegelten sich dermaßen eindeutige Emotionen wider, dass Saphira sich ihrer Sache sicherer wurde und mit der teuflischen Gewissheit, dass ihr Plan aufgehen würde, lächelte sie.
„Nein“, hauchte die Blonde leise und legte ihre Hände auf seine Schultern, strich sacht mit den Fingern darüber und ließ diese schließlich in seinem Nacken ruhen. Was sie vor hatte war kindisch und dumm, aber sie wollte nicht länger nur die Betrogene und Verlassene sein, zumindest einen kleinen Triumph einheimsen, sich selbst und auch allen anderen zeigen, dass sie nicht umsonst in Slytherin war, dass eine Frau aus dem Hause Black ihren Stolz besaß und man sich besser nicht mit ihr anlegte. Wer sie beleidigte musste dies eines Tages büßen und die Stunde der Rache war gekommen.


„Was bei Salazar macht sie da?“, fragte Pansy, hielt gebannt den Atem an und glotzte förmlich mit offenem Mund in Richtung der beiden Blonden.
„Ich bin mir nicht sicher, aber ich fürchte, irgendetwas wahnsinnig Dummes“, murmelte Tracey, schritt jedoch nicht ein, wollte unbedingt sehen, wohin das führen sollte und ob ihre beste Freundin nun endgültig übergeschnappt war.


Saphiras Herz pochte unangenehm wild in ihrer Brust, bäumte sich auf und wollte sich gegen ihr törichtes Vorhaben zur Wehr setzen, doch sie ließ sich davon nicht beirren. Exakt dies hatte sie spüren wollen, das Adrenalin in ihren Venen, die Aufregung, das Wissen darum, etwas Verkehrtes zu tun. Sacht, aber bestimmt zog sie Draco zu sich herab und versank für die Dauer eines Wimpernschlages in seinen grauen Augen, die so verwirrt dreinschauten, dass es ihr gleichsam diebische Freude bereitete und sie innerlich zerriss. Schnell schloss sie die Lider, wollte hinter sich bringen, was so fürchterlich wehtat, und spürte einen Atemzug später seine Lippen auf ihren, zaghaft und beinahe unbeholfen, zurückhaltend und unsicher. Draco hatte verstanden, was sie wollte, und war tatsächlich so einfältig, dem Folge zu leisten, sich darauf einzulassen ... Ihre unglaubliche Vermutung war bestätigt und der Triumph unsäglich befriedigend. Zumindest für den Moment.
„Ich liebe dich.“ Seine Stimme kaum ein Flüstern; der Satz eher eine Frage; seine Hände an ihrem Körper, sanft und liebevoll, nicht drängend oder gar fordernd. Von ihren Gefühlen übermannt drückte Saphira sich enger an ihn. Für kurze Zeit stand die Welt um sie herum still, nichts zählte mehr außer dieser Berührung, ihren Lippen auf den seinen, ihren Zungen, die vorsichtig gegeneinander stießen und Saphira wusste, dass auch sie niemals aufhören könnte, Draco Malfoy zu begehren, dass nur ihm alleine ihr Herz gehörte.

(Eine schrecklich bittersüße Erkenntnis. Scharfer Schmerz durchzuckte sie ähnlich furchtbar schön und erleichternd wie die Scherbe auf ihrer Haut, nach der es sie seit Wochen gelüstete, die sie jedoch nicht angerührt hatte. Entzugserscheinungen trieben offenbar zu höchst merkwürdigen Handlungen an und dies bot eine geradezu ideale Ersatzbefriedigung. Heiß loderte der Liebeskummer in ihrem Inneren, breitete sich von ihrem Herzen über die Adern im gesamten Körper aus wie Blut, das unablässig aus einer Wunde sickert. Beruhigend und gleichsam aufwühlend fuhren Dracos Lippen über die ihren wie eine spitze Klinge über ihre Haut. Sanft und langsam, fast liebevoll und doch so zerstörerisch. Es bedurfte keiner brutalen, physischen Gewalt, um immensen Schaden anzurichten und es gab viele Wege, sich selbst zu verletzen. Der offensichtliche war nicht zwangsläufig der schrecklichste.)

Noch sicherer war sie sich jedoch, dass sie ihm kein weiteres Mal gestatten würde, es zu brechen. Das Blatt musste sich endgültig wenden. Sehnsucht flammte in ihr auf, der vertraute Geruch seiner Haut betörte sie, ließ Erinnerungen in ihr aufwallen, Glücksgefühle durch ihren Körper strömen, die sich mit dem alles zerstörenden Wissen um seinen Verrat an ihr mischten. Ein wahrer Emotionssturm tobte in ihrem Inneren. Grausam und wunderschön zugleich.
Beherrschung hieß ihr Schlüssel zum Erfolg und da sie sich erst sammeln musste, die Tränen bändigen, welche heiß gegen die Innenseite ihrer Augenlider drängten, den Kloß in ihrem Hals herunterschlucken, der ihre Stimme hoch und weinerlich klingen lassen würde, ließ sie Draco noch ein wenig gewähren, der allmählich sicherer wurde, sie fester in die Arme schloss und dem verzweifelten Wunsch, ihr endlich wieder ganz nahe zu sein, nachgab.

Es fühlte sich unbeschreiblich gut an. Zwar verstand Draco nicht, was in sie gefahren war, doch darüber nachzugrübeln war ihm in diesem Augenblick gar nicht möglich. Das rationale Denken hatte ihn vollkommen verlassen. Alles war vergessen.
Ihre Auseinandersetzungen, die lange Zeit der Trennung, sein Grund dafür.
Es kam ihm nicht einmal in den Sinn, wie absurd diese Szenerie war, dass es überhaupt keine logische Erklärung dafür gab, weshalb Saphira diese scheinbare Versöhnung hier vor aller Augen vollzog, anstatt mit ihm alleine zu sprechen. Dies entsprach so gar nicht ihrem Charakter, aber all dies war Draco egal, solange er sie nur in seinen Armen halten und küssen konnte.
Doch der Moment seines Glücks dauerte nur solange an, bis Saphira die Kontrolle über ihre Gefühle zurückerlangt hatte, sich von ihm löste und aus seiner Umarmung heraus wand.
„Danke“, sagte sie trocken und ihr Gesicht war ausdruckslos und glatt, zeugte nicht im Mindesten von dem stechenden Schmerz, der sie übermannte, der Trauer, die ihr Herz befiel wie ein Parasit. Dennoch musste die junge Hexe sich plötzlich darum bemühen, ein abartiges Grinsen zu unterdrücken. Es hatte funktioniert und sie schlug damit gleich zwei Fliegen mit einer Klappe: Draco schien sie wahrhaftig zu lieben und wenn er darunter auch nur halb so sehr litt wie sie selbst es tat, dann war dies mehr als genug. Des Weiteren hatte sie die Leere in ihrem Inneren besiegt, sich selbst mit Leben gefüllt und bewusst gemacht, dass sie noch dazu in der Lage war, etwas zu empfinden. Wenn auch auf ziemlich selbstzerstörerische Art und Weise. Aber so war sie nun einmal, oder etwa nicht?

„Das war alles, was ich wissen wollte. Und jetzt geh mir aus dem Weg“, lächelte Saphira und drängte sich an ihm vorbei.
Eiskalt. Es gab kein anderes Wort, das sie in diesem Augenblick besser beschrieb.
Hoch erhobenen Hauptes schritt sie zurück zu den anderen, die völlig perplex dasaßen und sie regelrecht angafften, einen sprachlosen Draco Malfoy hinter sich zurücklassend.
„Tracey, wir gehen nach oben“, forderte sie die Schwarzhaarige auf, ohne die Spur einer Emotion zu zeigen. „Ich will mir die Zähne putzen, mir ist schlecht.“
Einen Moment lang war es ganz still, dann brach Tracey in schallendes Gelächter aus und Pansy klatschte hämisch in die Hände.
„Wow, das war klasse. Schau nur, wie unsere kleine Miss Er-liebt-mich-so-sehr nun aus der Wäsche guckt!“, feixte Pansy und deutete auf Astoria, die aussah, als wollte sie Saphira auf der Stelle den Hals umdrehen. Draco stand noch immer wie angewurzelt neben dem Kamin und wirkte so niedergeschlagen und fassungslos, wie man ihn nie zuvor in der Öffentlichkeit hatte bewundern dürfen.

Geschockt hatte Astoria die Szenerie beobachtet und wäre vor lodernder Eifersucht fast wütend aufgesprungen und hätte dem absurden Schauspiel ein Ende bereitet. Natürlich war ihr nicht entgangen, dass Draco noch immer in irgendeiner Weise an dieser hässlichen, wandelnden Leiche hing; sie hatte das Foto von Black in seiner Nachttischschublade gesehen, die Blicke bemerkt, welche er ihr zuwarf, wann immer er sich unbeobachtet fühlte. Aber Astoria hatte inständig gehofft, auch das möge mit der Zeit verschwinden, was es sicherlich auch täte, wenn die feine Madam sich von nur ihm fernhielte. Draco hatte nicht über die Gründe der Trennung gesprochen, auch nicht darüber, was ihn dazu bewogen hatte, gleich danach etwas mit Pansy anzufangen, doch Astoria empfand es als hochgradig unfair, ihm alleine die Schuld an allem zu geben, wie es ihre älteren Mitschüler taten. Was wussten diese schon? Genauso wenig wie Astoria, denn auch Black schien sich weitestgehend darüber auszuschweigen und dass sie ihre sogenannten Freunde - allesamt genauso eingebildet und dumm wie die Blondine - gegen ihn aufhetzte war nur natürlich. Welches Mädchen würde nach einer Trennung, die nicht im Guten verlaufen war, anders handeln? Wahrscheinlich hatte sie selbst ihn verlassen oder irgendetwas angestellt, das er ihr nicht verzeihen konnte. Warum sonst sollte Draco ihr noch immer nachtrauern? Es war die wunderholde Saphira Black, die den jungen Malfoy zerstörte, nicht umgekehrt, davon war Astoria nun vollends überzeugt. Blacks geradezu despektierliches Lachen, mit welchem sie Draco nun verhöhnte, trieb Astoria an den Rande der Weißglut. Wie konnte diese widerwärtige Schlampe es wagen? War es zu viel verlangt, es einfach gut sein zu lassen und fortan getrennte Wege zu gehen? Musste sie Draco noch zusätzlich quälen?

„Sag mal, spinnst du?“, fuhr sie Saphira an und stürmte rauchend vor Zorn auf die blonde Schlange zu.
„Was willst du, Kindchen?“, fragte diese gelangweilt und lächelte auf abartige Weise, die ihre totenkopfähnlichen Züge in eine abscheulichen Grimasse verwandelten.
„Du bist das Allerletzte!“, zischte Astoria hasserfüllt und ehe Black sich versah, hatte die nun mehr Dunkelrothaarige ihr eine saftige Ohrfeige verpasst. Erschrocken wich Black ein paar Schritte zurück und hielt sich die gerötete Wange, was wiederum Astoria schadenfroh grinsen ließ.

„Oh, oh“, mischte sich Pansy ein und packte die kleinere Greengrass am Kragen. „Draco hat ein Wachhündchen. Nehmt euch in Acht!“, spottete sie lauthals und beugte sich dann zu Astoria herab, die sie wütend anfauchte: „Eifersüchtig, Parkinson?“
„Keineswegs“, entgegnete Pansy. „Du kannst ihn geschenkt haben, aber dann pass auf, dass er es demnächst unterlässt, seine Finger an andere Mädchen zu legen. Und jetzt verzieh dich, oder du wirst es bitter bereuen.“
Tatsächlich riss Greengrass sich von ihr los und wollte hinüber zu ihrem Angebeteten gehen, doch dieser war verschwunden.
„Hat die Biege gemacht“, erklärte Ariadne einer hilflos um sich blickenden Astoria, die schließlich relativ aufgelöst wirkend in ihren Schlafsaal flüchtete.
Heute war bislang definitiv einer der besten Tage dieses Schuljahres, befand Pansy und drehte sich zu Saphira um, als ihr gewahr wurde, dass sie vermutlich nicht gemeinsam über diese Situation lachen konnten. Die Blonde stand am ganzen Leib zitternd und längst nicht mehr so selbstsicher wie noch vor wenigen Minuten neben Davis, die ihr einen Arm um die Schultern legte und leise sagte: „Gehen wir.“

„Saphira“, begann Pansy und hätte sich im gleichen Moment selbst ohrfeigen können. Es stand außer Frage, dass die einstige Freundin je wieder mit ihr sprechen würde. Wider Erwarten sah diese sie jedoch an und lächelte sogar leicht, atmete tief durch und fing sich rasch wieder.
„Kommst du mit?“, fragte sie und Pansy wandte kurz den Kopf zur Seite, um sich zu vergewissern, dass auch wirklich sie gemeint war und niemand anderes. Schließlich nickte sie und folgte den beiden mit gemischten Gefühlen in ihr gemeinsames Schlafgemach. Wenn sie Pech hatte, spielte die junge Black heute nur Tag der Abrechnung und hatte womöglich noch eine ganz besonders fiese Überraschung für die Verräterin in der Hinterhand. Andererseits wirkte sie nicht so, als brächte sie noch die Kraft auf, einen weiteren Menschen zu demütigen; jedoch hatte sie Draco ebenfalls getäuscht. Die perfekte, kleine Schauspielerin war sie. Verbarg sich gut hinter ihrer Maske. Ganz so wie früher.
Oben angekommen ließ die Blonde sich auf ihr Bett sinken und kämpfte unübersehbar gegen das Weinen an. Davis saß neben ihr und hielt schweigend ihre Hand, während Pansy mit dem Rücken zur Türe stehen blieb, nicht so recht wusste, was sie tun oder sagen sollte.

„Phia?“, begann sie zerknirscht und wagte es kaum, ihr in die tränenverschleierten Augen zu sehen, schaute stattdessen Tracey an, die sie mit einem skeptischen Blick bedachte und sich ebenfalls an Saphira wandte.
„Musste das wirklich sein? Ich meine, natürlich sehen wir Malfoy alle gerne sprachlos, aber ich wage anzunehmen, dass dir selbst diese Aktion mehr geschadet hat als ihm.“
Schulterzuckend erhob die Angesprochene sich, begab sich ins Badezimmer und wusch sich das Gesicht mit kaltem Wasser, um einen klaren Kopf zu bekommen. Es funktionierte erstaunlich gut. Ernüchterung überfiel sie. In der Tat fühlte es sich fast haargenau so an, als hätte sie sich auf andere Weise selbst verletzt. Lodernder Schmerz in ihrem Inneren, der von irrationaler Euphorie übertüncht wurde, ehe beides abebbte und in einer beruhigenden Gleichgültigkeit endete, die ungeheuer angenehm war, sich jedoch nur bis zu einem gewissen Grad ertragen ließ.
Ein nie enden wollender Kreislauf.
Und nun war Draco zum Schneidewerkzeug geworden, hinterließ seine Spuren nur auf ihrer Seele, nicht auf ihrer Haut.
Welche Variante war schlimmer? Und welche befriedigender?

„Was passiert ist, tut mir leid. Draco sagte mir im Sommer, ihr hättet euch getrennt und es wäre endgültig vorbei. Ich wusste nicht, dass zwischen euch noch so viel Gefühl ist. Er hat mir nicht erklärt, warum es aus war und ich ... ich war so verknallt in ihn. Ich weiß, dass es falsch war, aber ich war auch noch sauer wegen damals, auf dem Ball, und -“, sprudelte es aus Pansy heraus, als die junge Black zurückkehrte und ihr einen fragenden Blick zuwarf.
„Du wusstest nicht, dass wir noch zusammen waren? Theoretisch zumindest?“, unterbrach Saphira die Brünette, welche verwirrt die Stirn runzelte.
„Bitte?“
„Nun ja, ich persönlich habe erst erfahren, dass wir uns anscheinend getrennt hatten, als ich euch im Hogwartsexpress zusammen gesehen habe“, erklärte sie nüchtern und hob ungläubig eine Augenbraue. Dieser Umstand konnte der Sandkastenfreundin unmöglich entgangen sein. Draco hatte doch nicht etwa behauptet - obwohl ... es würde zu ihm passen.
„Bitte? Das ist nicht dein Ernst! Er hat gesagt ... Er hat ...“, warf Pansy ein, wurde sich mit einem Mal bewusst, wie unbeschreiblich viel schlimmer der Schock für Saphira gewesen sein musste, als sie bereits geahnt hatte.
„Doch, so war es“, erwiderte die Blonde und schüttelte den Kopf, offenbar immer noch entsetzt von all den Lügen ihres Exfreundes. „Damit bist du wohl von dem Vorwurf freigesprochen, ihn mir ausgespannt zu haben.“
„Dieses miese, kleine ...“, murmelte Pansy angesichts dessen erzürnt und ballte die Hände zu Fäusten. „Ich hätte es wissen müssen, oder?“
„Hättest du. So wie Saphira es hätte wissen müssen, so wie ich es immer gesagt habe“, meinte Davis trocken, legte sich hin und verschränkte die Arme hinter dem Kopf.
„Warum seid ihr nicht mehr zusammen?“, wollte Saphira wissen und Pansy machte eine verdrießliche Miene, besah sich ihre rechte Hand und dachte an das Unverzeihliche, das Draco ihr angetan hatte, lieferte jedoch eine andere Erklärung.
„Ich habe es beendet. Es war eine Farce. Ich habe es gebraucht, um von ihm loszukommen und zu erkennen, wie dämlich ich eigentlich bin“, sagte sie, ging hinüber zu ihrem eigenen Bett und ließ sich darauf nieder. Das schadenfrohe Hochgefühl über Saphiras genialen Schachzug gegen Draco war gänzlich verflogen und sie fühlte sich schuldiger denn je, doch nicht unbedingt wegen Saphira ...
„Soll heißen?“, hakte die junge Black weiter nach und erhob sich, schritt unruhig im Zimmer auf und ab.
„Vielleicht erinnerst du dich daran, dass ich im vergangenen Schuljahr mit Marcus zusammen war“, begann Pansy und kaute auf ihrer Unterlippe herum. Über ihn zu sprechen war nicht leicht. Beinahe jeden Tag dachte sie an ihn und wünschte sich, ihn nur noch einmal sehen zu können, um ihm zumindest zu sagen, wie sehr sie sich geirrt hatte. Wenn er dann immer noch nichts mit ihr zu tun haben wollte, würde sie dies hinnehmen und damit leben müssen, doch solange auch nur ein winziger Funken Hoffnung bestand, wollte sie ihn nicht aufgeben.
„Flint?“
„Mh, genau der. Wir haben uns getrennt, weil er es nicht ertragen hat, dass ich noch Gefühle für Draco hatte, in den ich schon seit ... eigentlich schon vor Hogwarts verknallt war. Doch nun weiß ich, dass ich mich mehr oder minder hineingesteigert habe. Draco ist nicht das, was ich brauche. Mit Marcus ... das war etwas Besonderes, nur habe ich es zu spät kapiert. Tröste dich, ich habe auch mir selbst das Herz gebrochen, wir stehen uns wohl in nichts nach.“ Missmutig knibbelte die Brünette an ihren Fingernägeln herum und wünschte sich, es wäre alles ganz anders gekommen. Sie wäre schlauer gewesen, Marcus hätte sich nie von ihr getrennt und sie somit niemals diese törichte Dummheit begangen.
„Blöd gelaufen“, stellte Saphira fest und zuckte die Schultern.

„Kann man wohl sagen. Deine Aktion eben war übrigens unglaublich stark, Respekt“, kam es von Pansy, die es mit einem zaghaften Grinsen versuchte, noch immer unsicher war, wie die alte Freundin nun zu ihr stand. Zwar redeten sie ganz normal miteinander, doch fühlte es sich noch seltsam gezwungen an nach allem, was zwischen ihnen vorgefallen war. Und das nur wegen eines bescheuerten Kerls ...
„Danke“, murmelte Saphira und strich sich mit einem Finger über die Lippen, schwelgte offensichtlich in melancholischen Erinnerungen und konnte sich an der Anerkennung, die ihr gezollt wurde, nicht richtig erfreuen. Noch immer spürte sie seine Lippen auf den ihren, die sanften Berührungen seiner Hände. Ein verzweifeltes Flehen hatte in diesem Kuss gelegen, die stumme Bitte, sie möge ihm verzeihen. Saphira hatte verstanden und begriff es doch nicht.
Warum? Eine Frage, die ihr niemand beantworten konnte, abgesehen von Draco Malfoy höchst selbst. Aber sie würde ihn nicht darauf ansprechen, ihm unter keinen Umständen die Möglichkeit bieten, sie mit noch mehr Lügen erneut zu umwerben, ihr wieder das Herz herauszureißen und lachend darauf herumzutrampeln. Nein.

„Los, geh dir die Zähne putzen, sonst bekommst du noch Karies!“, forderte Tracey, die sich bislang nicht großartig in das Gespräch eingemischt hatte und nun genervt beobachtete, wie sich die beste Freundin in Träumereien verlor.
„Gute Idee“, bestätigte Saphira, doch ehe sie sich ins Badezimmer begab, wandte sie sich erneut an Pansy.
„Wir haben beide Fehler gemacht. Ich damals auf dem Ball, beziehungsweise davor bereits, und du diesen Sommer. Im Grunde genommen sind wir quitt. Meinst du, wir könnten vielleicht ...“
„Sehr gerne“, lächelte die Brünette und ergriff die Hand, welche Saphira ihr entgegenstreckte. Eine Geste, die Pansy unwillkürlich an den Schwur erinnerte, den Draco sie abzulegen gedrängt hatte und unweigerlich überlegte sie, ob er mit Saphira etwas Ähnliches angestellt hatte. Wusste sie dasselbe wie Pansy und war dazu verdammt, auf ewig zu schweigen? Zu gerne hätte sie nachgehakt, herausgefunden, ob es der Blonden genauso erging wie ihr selbst. Aber es war zu riskant. Ein falsches Wort, nur ein einziges, und sie wäre ... Pansy wagte es nicht einmal, diesen Gedanken zu Ende zu führen. Es bereitete ihr Magenschmerzen und machte sie noch immer ungeheuer wütend. Was dachte Draco sich eigentlich, so ganz nebenbei das Leben aller Menschen in seinem unmittelbaren Dunstkreis zu belasten? Vermutlich rein gar nichts, dieses selbstherrliche Arschloch!

„Uhlala“, kicherte Tracey angesichts der unerwarteten Versöhnung. „Malfoy, fürchte dich vor dem Club der hinterhältigen Exfreundinnen.“


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Nun sind wir mit der Charakterentwicklung und den wichtigen Handlungssträngen soweit fast durch für das erste Halbjahr. Es folgt noch ein Kapitel dazu, dann kommen wir endlich zu Slughorns Weihnachtsfeier, die einen wichtigen Schritt für Saphira hin zum erwachsen werden mit sich bringt. Anschließend folgen die Weihnachtsferien, die ich persönlich ganz besonders mag.


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