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Fanfiction

Die Ärgernisse des Severus S. - Lehrerdasein - 10

von käfer

Vorab: @halbblutprinzessin137: Was hast du denn gedacht...


Auch in Hogwarts wird´s langsam Weihnachten...


Severus traf sich mit Minerva vor den Lehrerwohnungen; schweigend gingen sie zum vereinbarten Treffpunkt. Niemand sonst schien unterwegs zu sein. Die Nacht war dunkel, dicke Wolken hingen am Himmel. Severus fragte sich, ob Lockhart sich bei diesen Sichtverhältnissen wirklich duellieren wollte. Abwartend stellte er sich mit Minerva in den Schatten. Es war zehn vor zwölf, als Gesprächsfetzen die Ankunft zweier weiterer Personen ankündigten. McGonagall unterdrückte ein Kichern. Filius Flitwick trippelte neben Lockhart her, und Lockhart schien Flitwick tatsächlich zu instruieren, wie er den Duellplatz vorbereiten sollte. In Severus stieg schon wieder Groll auf. Dieser Lockhart gab seine Anweisungen so „von oben herab“, als wäre Flitwick nur ein Diener und er selber wer weiß wie wichtig. Dabei tarnte er damit nur seine Unfähigkeit, selber für Beleuchtung zu sorgen.
Eine Minute vor Mitternacht war alles vorbereitet. Lockhart stand breitbeinig auf dem Duellplatz und sagte zu Flitwick: „Es würde mich gar nicht wundern, wenn Snape nicht kommt. Länger als drei Minuten warte ich nicht.“
„Das ist auch nicht nötig, wir sind längst da!“, donnerte Severus und Lockhart zuckte zusammen.
Die Duellanten versprachen einander, nach den Regeln zu kämpfen, nahmen Aufstellung und begrüßten sich mit Stabschwung. Severus hatte damit gerechnet, dass Lockhart entweder selber einen Entwaffnungszauber probieren wollte oder aber sich darauf vorbereitete, einen abzublocken. Deshalb lautete sein erster Spruch: „Aguamenti!“, und der kam beinahe noch schneller als das „Expelliarmus“ bei der Vorführung. Ein Schwall Eiswasser ergoss sich über Lockhart, der für einen Moment wie betäubt dastand, prustete und blinzelte. „Das ist gemein!“, schimpfte er und ließ einen „Tarantellegra“ auf Severus los. Der war allerdings schnell genug, um den Zauber abzublocken und zurückzuschicken, so dass Lockhart seinen eigenen Spruch abbekam und herumhüpfte. Severus schickte noch einen Kitzelfluch hinterher und sah zu, wie Lockhart sich im Schlamm wälzte.
„Sekundant!“, keuchte Lockhart, „machen Sie was!“ Flitwick grinste und ließ sich verdächtig viel Zeit damit, den Zauber aufzuheben.
Wieder nahmen die beiden Kämpfer Aufstellung. Severus wartete, was Lockhart tun würde. Er spürte langsam einen Haarfärbezauber in Lockhart aufsteigen und unterdrückte ein Grinsen. Mit einer kaum sichtbaren Stabbewegung schickte Severus die grüne Farbe auf Lockharts Haupt, allerdings so, dass der es nicht merkte. Dann ließ er Lockhart sich im Kreis herumdrehen, bis wieder Flitwick eingreifen und den Zauber stoppen musste.
Severus ließ sich Zeit. Er gestattete Lockhart, ein paar harmlose Sprüchlein auf ihn abzufeuern, und lenkte sie in aller Seelenruhe auf den Urheber zurück.
Das Spiel machte keinen Spaß mehr. Snape legte ein bisschen zu und ließ Lockhart abwechselnd hüpfen, Kniebeugen machen, sich verrenken, überschüttete ihn mit Wasser und blies ihm Eiswind um die Ohren, ohne dass er nennenswerte Gegenwehr gespürt hätte. Aber Lockhart gab sich nicht geschlagen. Schließlich reichte es Severus. „Levicorpus!“ Lockhart hing kopfüber in der Luft und schrie um Hilfe. „Expelliarmus!“ Geschickt fing Severus Lockharts Zauberstab auf, dann ließ er den Gegner etwas unsanft zu Boden plumpsen und wartete. Lockhart rappelte sich schimpfend auf, machte aber immer noch keine Anstalten, seine Niederlage einzugestehen. Severus bat die Sekundanten um ein Urteil, da er den Zauberstab des Gegners in der Hand halte.
Beide Sekundanten erklärten Severus zum Sieger. Snape warf Lockhart den Zauberstab zu, der griff so ungeschickt danach, dass der Stab zu Boden fiel.
Severus bedankte sich bei Minerva und ging zum Schloss, ohne sich noch einmal umzudrehen.
Am nächsten Tag meldete Lockhart sich krank und Madam Pomfrey bedachte Severus mit seltsamen Blicken. Drei Wochen lang war Gilderoy so ruhig, dass die Kollegen anfingen zu fragen, aber Flitwick, McGonagall und Snape verrieten nichts.
Nach den Weihnachtsferien war alles wieder beim Alten.


Snape legte sich im zweiten Stock auf die Lauer und sah bald seine Vermutung bestätigt. Granger traf sich mit Potter und Weasley in der gesperrten Mädchentoilette. Als Severus sicher sein konnte, dass Myrte nicht da war, prüfte er den Vielsafttrank. Das Gebräu war perfekt, besser hätte er es nicht hinbekommen. So um Weihnachten herum dürfte der Saft fertig werden und Severus fragte sich, was die drei wohl damit anstellen würden. Das Einfachste wäre, Myrte zu bitten, ihm Bescheid zu geben, wenn die drei den Trank schluckten, aber die Vorstellung, dass der Geist des Mädchens in seinem privaten Badezimmer aus dem Abfluss kroch, wenn er gerade duschte, erfüllte ihn mit Grausen.
Falls sie vorhatten, Malfoy auszuquetschen, würden sie eh eine Enttäuschung erleben, so war es egal, ob er es mitbekam oder nicht. Vielleicht merkte er ja etwas, wenn er einfach nur aufpasste.

Noch eine unangenehme Pflicht wartete auf den Hauslehrer von Slytherin. Er bestellte Draco Malfoy zu sich.
Eine Minute vor Fünf klopfte es. Snape rief: „Herein!“, die Tür öffnete sich und der Erwartete kam, strotzend vor Selbstbewusstsein.
Draco sagte: „Sie wollten mich sprechen?“, und es klang wie „Warum störst du mich?“ Einem Harry Potter hätte Severus für solch arrogantes Auftreten mindestens zehn Punkte abgezogen, aber in seinem eigenen Haus tat man das nicht. Obwohl es manchmal besser wäre, Malfoy nutzte es zu sehr aus. Nun, vielleicht verging dem Früchtchen das Grinsen, wenn er hörte, was sein Hauslehrer zu sagen hatte.
Severus war bestens vorbereitet. Auf seinem Schreibtisch lagen die Zensurenübersichten von Malfoy, das Strafregister und der Brief von Lucius.
„Ich nehme an, Ihr Vater hat Sie bereits über unsere Abmachung informiert?“
Draco verzog das Gesicht und nickte.
„Sie werden die Weihnachtsferien hier verbringen und täglich fünf Stunden Nachhilfeunterricht erhalten.“
Dracos ohnehin längliches Gesicht wurde noch länger, er starrte Snape entgeistert an und glich in dem Moment Ronald Weasley. „Das kann Dad doch nicht machen!“, keuchte er schließlich.
„Doch, Draco, er kann. Es ist zu deinem Besten, wenn ich dir Nachhilfe gebe.“
„Aber doch nicht in den Ferien!!!“
„Sonst habe ich keine Zeit.“ Von den finanziellen Vereinbarungen sagte Severus lieber nichts. Draco Malfoy war ein durchtriebener Hund, man konnte nie wissen.

Als Severus nach dem Abendessen im Gemeinschaftsraum nach dem Rechten sah, war Malfoy dabei, Grabbe und Goyle zu überzeugen, mit ihm in der Schule zu bleiben. Goyle heulte fast, aber Malfoy machte ihm klar, dass er ohne den Schutz seiner beiden Leibwächter dem fiesen Potter alleine gegenüberstehen würde.
Insgeheim traute Severus es Lilys Jungen durchaus zu, mit allen dreien fertig zu werden. Harry hatte schon als kleines Kind gelernt, sich zu wehren.
Der heulende Goyle erinnerte Severus an Harrys Cousin. Ob Dudley Dursley wohl mit Harry nach Gryffindor gekommen wäre? Oder ob er zum Gefolge von Malfoy gehören würde? Snapes Gedanken wanderten ein paar Jahre zurück. Petunia Dursley hatte ihm seinerzeit eine stattliche Summe für einen Trank bezahlt, der die magischen Fähigkeiten ihres „Spätzchens“ ein für allemal beseitigte… ´Wenn Harry wüsste, was ich weiß´, ging es Snape durch den Kopf, als er durch die stillen Gänge ins Labor wanderte. Ob Dumbledore davon wusste? Der Chef hatte ihn damals nach dem Ursprung des Geldes ausgequetscht und Dumbledore beherrschte die Legilimentik besser als es Severus lieb war…

Severus prüfte die Namensliste, bevor er die Fahrkartenbestellung für den Hogwarts-Express an die Stellvertretende Direktorin weiterreichte. „Malfoy, D.“ sprang ihm ins Auge. Nanu? Hatte Lucius etwa seine Meinung geändert? Narzissa heulte bestimmt Rotz zu Wasser, sollte er etwa weich geworden sein? Oder hatte Draco…? Dem Bengel war zuzutrauen, dass er versuchte, Vater und Lehrer auszutricksen.
Nun, das ließ sich leicht prüfen. Falls Lucius zu Hause und in seinem Arbeitszimmer war, kostete das Severus keinen Aufwand…
Keine fünf Minuten später tauchte Snape mit einem grimmigen Grinsen die Feder in die Tinte, strich den Namen „Malfoy“ durch und machte eine Notiz auf die Liste.

Zwei Tage später verteilte der Hauslehrer im Gemeinschaftsraum die Fahrkarten. Dabei beobachtete er Malfoy, der zusammen mit Crabbe und Goyle gelangweilt in einer Ecke saß, vor sich die Spielkarten, die sie erst nach zweimaliger Aufforderung aus der Hand gelegt hatten.
Die Tickets waren alphabetisch geordnet, als nach „Parkinson, Pansy“ „Quincey, Janett“ aufgerufen wurde, kapierte Draco; sein Gesicht verzerrte sich.
„Draco, komm mit!“ Snape winkte den Jungen hinaus. Dies war einer der Momente, in der er den aufgeblasenen Bengel noch mehr verachtete als Harry Potter. Und wenn Snape sich nicht dem Vater verpflichtet gefühlt hätte, wäre er mit dem Sohn ganz anders umgesprungen…
Draco bebte vor Angst und Severus ließ ihn eine Weile zappeln. Dann sagte er: „Solltest du erwartet haben, doch eine Fahrkarte zu bekommen, dann lass dir zweierlei gesagt sein: Erstens – dein Vater hält an seiner Erziehungsmaßnahme fest. Und zweitens – ich gebe niemals eine Namensliste ungesehen weiter.
Hau ab! Und glaube ja nicht, dass du mit deinen Tricks durchkommst!“
Er würde für Draco ein Trainingsprogramm zusammenstellen, das hoffentlich seinem Hochmut einen Dämpfer verpasste und ihn gleichzeitig im Lehrstoff weiterbrachte. Den Gedanken an die Zusatzprämie vergaß Severus lieber.

Das Weihnachtsessen war köstlich und wie immer viel zu reichlich. Severus brauchte dringend einen Spaziergang, ihm drückte der Magen. Dieses Gefühl schienen Crabbe und Goyle nicht zu kennen, die hatten nach der riesigen Truthahnportion noch Pudding und Unmengen von Schokoladenküchlein gefuttert und saßen als letzte mampfend in der Großen Halle. Severus schlenderte in Richtung Ausgang und stutzte. Auf dem Treppengeländer standen noch zwei solcher Küchlein. Das roch nach Regelverletzung, Snape ging in Deckung.
Crabbe und Goyle kamen, sahen die Kuchen und verspeisten sie. Severus schüttelte den Kopf. Wie konnte man nur so dusslig sein, etwas derart Verdächtiges zu essen?
Schon gähnten Crabbe und Goyle, verdrehten die Augen und sanken schlafend zu Boden. Fasziniert beobachtete Severus, wie Weasley und Potter aus einem Versteck kamen, die beiden Dicken ohne viel Federlesens in eine Besenkammer zerrten, ihnen die Schuluniformen auszogen und Haare ausrupften. Aha, das war geplant.
Es würde ziemlich amüsant werden, Malfoys Reaktion zu beobachten, wenn „Crabbe“ und „Goyle“ mit „Bulstrode“ im Schlepptau ankamen. Woher sollten die Gryffindors auch wissen, dass es zwischen Bulstrode und Malfoy und seinen Anhängern vor der Abfahrt eine handfeste Auseinandersetzung gegeben hatte? So handfest, dass Snape als Hauslehrer gezwungen gewesen war, mit dem Zauberstab dazwischenzufunken?
Severus huschte in sein Büro, schloss hinter sich ab. Ohne Licht zu machen, nahm er eine Prise Flohpulver aus der Dose und besprach sie. Dann steckte er den Kopf in den leeren Kamin. Er sah gerade noch Malfoy mit zornigem Gesichtsausdruck zur Tür eilen, ein Knall, dann war Stille. Nach ein paar Minuten kam Malfoy mit Crabbe und Goyle zurück, heftig diskutierend. Snape fragte sich, ob Potter und Weasley die Nummer perfekt durchzogen, und machte sich sprungbereit, als „Crabbe“ Weasley sich beinahe verraten hätte. Aber er kriegte gerade noch die Kurve, „Magenschmerzen“ war heute eine sehr plausible Ausrede.
Malfoy hatte ausgesprochen schlechte Laune und wirkte genervt. Kein Wunder, Severus hatte ihm am Vormittag aufgetragen, bis übermorgen die zehn Grundgesetze der Verwandlung, die Lambardsche Potenzialtheorie und das Rezept für den Schwelltrank auswendig zu lernen. Und dann stellten „Crabbe“ und „Goyle“ zum hundersten Male dieselben dussligen Fragen…
Moment mal, wo war Granger? Hatte sie etwa einen Rückzieher gemacht? Das war eher untypisch für sie. War da etwas passiert? Severus fuhr es siedend heiß durch die Gedärme – Millicent Bulstrode besaß eine Langhaarkatze, die dauernd auf ihrer Schulter hockte. Schon schoss der Tränkemeister zum Klo der Maulenden Myrte, öffnete die Tür einen Spalt und lauschte. Jemand schniefte und weinte leise, und Myrte kicherte. Ein harter Ball formte sich in Snapes Magen. Hastige Schritte verrieten, dass Potter und Weasley zurückkamen.
Snape huschte um die Ecke und lief eilig in die Krankenstation. Madam Pomfrey zog ein Gesicht, als hätte sie Essig getrunken, als Severus ihr sein Anliegen erklärte. „Sie haben doch nicht etwa die Schülerin als Versuchskarnickel benutzt?“, fragte sie misstrauisch.
„Nein. Sie hat den Fehler selbst zu verantworten, aber ich habe Gründe, die Sache nicht öffentlich zu machen.“
„Haben Sie ihr etwa die Zutaten gegeben?“ Poppy Pomfrey baute sich drohend vor ihm auf.
„Nein, aber sie stammen zum Teil aus meinen Vorräten. Man hat mich übertölpelt und ich möchte nicht, dass das publik wird. Vor allem ein gewisser Gilderoy Lockhart braucht nichts davon zu hören.“
Jetzt grinste Poppy Pomfrey. „Nun, wenn das so ist, gebe ich Ihnen mein Wort. Wenn allerdings der Direktor fragt…“
Severus winkte ab. „Dem dürfen Sie es notfalls sagen. Dumbledore belügt man nicht.“


PS: Die Anspielung auf Dudley Dursley entstammt meiner FF "Die Sorgen der Petunia D.", einer meiner ersten FF´s und deshalb mangels eigener E-mail-Adresse noch unter Autor pingu als pingus Mitnutzer hier lesbar!


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Im Buch wird sie als hässliche Kröte beschrieben. Als man mir dann sagte: ,Du wärst toll in der Rolle‘, antwortete ich: ,Herzlichen Dank!‘ Aber natürlich habe ich mich gefreut, als man mich darum bat, denn die Rolle ist ein echtes Juwel, es ist einfach traumhaft, in dieser Welt mitmischen zu dürfen … ganz abgesehen davon, dass ich in der Achtung meiner zwölfjährigen Tochter deutlich gestiegen bin.
Imelda Staunton