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Fanfiction

Magic of Music - Niemand sonst

von halbblutprinzessin137

Niemand sonst

Dichter Nebel umfing die düstere Festung, die sich scharf gegen die Einöde ringsumher abhob: pechschwarz und bedrohlich. Auch durch das winzige Fenster in der obersten Zelle konnte man nichts weiter sehen als die kalten, silbrigen Nebelschwaden.
Der gebrechlich wirkende alte Mann wickelte die dünne Decke ein klein wenig enger um sich und seufzte leise auf. Es war wieder einer jener trostlosen Tage, an denen er ganz sich selbst ausgeliefert war. Keinerlei Ablenkung. Kein noch so winziger Sonnenstrahl, den er bei seinem Tanz durch die karge Zelle hätte beobachten können. Nur Dunkelheit. Seit nunmehr einem halben Jahrhundert.
Und seit einem halben Jahrhundert tat der Gefangene in solchen Momenten immer wieder dasselbe: Er schloss die Augen und versuchte, dieser quälenden Einsamkeit wenigstens für einen Augenblick zu entfliehen. Und er floh geradewegs in die Vergangenheit...

Warum soll ich dir versprechen,
Wovon ich morgen nichts versteh?
Warum reden über Liebe,
Bevor ich weiß, wohin es geht?
(Wohin du morgen gehst...)
Warum soll ich dich belügen,
Bevor ich dir die Wahrheit sag?
Du bist schön, du bist klug,
Doch vielleicht haben wir morgen schon genug.
Aber jetzt sind wir hier...

Die Sonne lachte fröhlich vom Himmel und strahlte mit den beiden Jungen um die Wette. Ihr warmes Licht tanzte über die vor Eifer glühenden Gesichter. Es reflektierte schimmernd auf den goldenen Locken des Jüngeren und in den leuchtend blauen Augen des Älteren.
Albus Dumbledore und Gellert Grindelwald lagen an diesem schönen Sommertag Seite an Seite im Gras und waren wie so oft vertieft gewesen in eine angeregte Diskussion, an der sich der Achtzehnjährige allerdings schon seit einigen Minuten nur noch äußerst einsilbig beteiligte und sich stattdessen damit begnügte, das Profil des anderen Jungen versonnen zu betrachten.
„Al, du hörst mir kein bisschen zu! Wofür rede ich eigentlich mit dir?“, fragte Gellert seinen besten Freund in gespielter Empörung. Hauchzarte Röte überzog das Gesicht des Brünetten, als er sich rasch von dem Blondschopf abwandte und murmelte: „Wie kommst du denn darauf? Natürlich höre ich dir zu.“
Gellert sagte nichts weiter dazu, sondern beobachtete den Anderen, der nun eingehend das alte Märchenbuch studierte, das aufgeschlagen zwischen ihnen lag. Unter diesem aufmerksamen Blick errötete Albus noch ein wenig tiefer. Gellert seufzte leise.
Er ahnte es schon seit einiger Zeit. Er spürte, dass sein Freund mehr wollte als nur Freundschaft, und er konnte nicht behaupten, dass ihm dieser Gedanke missfiel. Aber Gellert Grindelwald war kein Mensch der großen Versprechen und schönen Worte. Warum sollte er mit seinem Freund über Liebe reden, statt ihre gemeinsame Zeit im Hier und Jetzt einfach zu genießen? Warum sollte er ihm versprechen, für immer bei ihm zu bleiben und für ihn da zu sein, wenn die Zukunft doch vielleicht etwas ganz Anderes bringen würde?
Nein, damit konnte Gellert nichts anfangen. Er war für Taten, nicht für Worte. Er war für Spaß und Leichtigkeit und Abenteuer. Er wollte einfach in den Tag hineinleben. Er wollte jeden Moment im Hier und Jetzt genießen und auskosten, ehe er sich Gedanken über die Zukunft machte.

...Und niemand sonst
Außer uns kann es sehn,
Niemand sonst
Außer uns es verstehn.
Niemand sonst
Außer uns kann es sehn.
Für niemand sonst
Bleibt die Welt einfach stehn.
Für niemand sonst...

Aber vor allem wollte Gellert zusammen mit seinem Freund träumen. Ihren großen gemeinsamen Traum.
Er wollte zusammen mit Albus an einer Welt arbeiten, die nur sie beide vor ihrem geistigen Auge bereits sehen konnten. Er wollte zusammen mit Albus Pläne schmieden, die nur sie beide verstanden. Er wollte zusammen mit Albus nach den verlockenden Heiligtümern suchen, die nur auf sie beide diese ungeheure Faszination ausübten.
Keiner der beiden Jungen hatte je zuvor jemanden gehabt, der ihn derart blind verstand. „Das gleiche wollen, das gleiche nicht wollen - das erst ist Freundschaft.“ Nun, auf Gellert Grindelwald und Albus Dumbledore traf dies voll und ganz zu.
Niemand sonst verstand ihre ehrgeizigen Pläne von der neuen Ordnung der Zaubererwelt. Niemand sonst teilte ihre Faszination und ihren großen Traum von den Heiligtümern des Todes. Vor allem aber sah niemand sonst den Zauber ihrer Freundschaft. Niemand sonst erkannte, wie besonders die Gefühle, die sich da zwischen ihnen entwickelt hatten, doch waren.
Und gerade das machte ihre Freundschaft so einzigartig. Gerade das schweißte sie so eng zusammen.

Vielleicht werd' ich dich verletzen.
Es ist das letzte, was ich will!
Weinst du mir,
Wein ich dir
(Hinterher).

Entsetzt starrte Gellert Grindelwald auf die bunten Rauchschwaden, welche die Stelle markierten, an der die drei machtvollen Flüche aufeinandergeprallt waren. Und als der Rauch sich lichtete und das offenbarte, was sie getan hatten, was er getan hatte, da verspürte er einen Schmerz - so stark, dass er ihn gar nicht recht deuten konnte.
Er wusste nur eines: Das hatte er nicht gewollt. Ja, er war wütend gewesen, sehr wütend. Aber doch nicht auf das Mädchen! Auf so ein kleines, hilfloses Geschöpf doch nicht! Er hatte einfach die Kontrolle verloren. Hatte die Kontrolle verloren über sich und seinen Zorn und das, was hinter der unbeschwert lachenden Fassade tief in seinem Inneren brodelte.
Er warf seinem Freund einen verzweifelten Blick zu und - musste schwer schlucken. Die Trauer und der Schmerz in diesen funkelnden blauen Augen waren fast mehr als der Jüngere ertragen konnte. Er hatte es doch nicht gewollt! Seinen einzigen Freund zu verletzen - das war das letzte, was er gewollt hatte. Und doch war es geschehen.
Es war geschehen und Albus sah ihn an als würde er ihn zum ersten Mal richtig sehen und es war dieser Blick, der Gellert bis ins Mark traf. Dieser entsetzte, ungläubige Blick aus stechend blauen Augen. Er sollte Gellert Grindelwald bis an sein Lebensende verfolgen...
Dieser Blick und der leblose, zusammengekrümmte Körper am Boden waren zu viel für Gellert. Er wandte sich abrupt von diesem grauenhaften Szenario ab und stürmte so schnell er konnte aus dem Haus. Er rannte weg ohne einen einzigen Blick zurück - wohl wissend, dass er es bereuen würde. Er würde Albus und ihrer gemeinsamen Zeit noch oft hinterher weinen. Er würde dieser einzigen und einzigartigen Freundschaft Zeit seines Lebens nachtrauern. Sie beide würden das tun. Aber es war zu spät. Es gab kein Zurück mehr.

Wir werden sehen, was passiert,
Wenn es passiert.
Aber jetzt sind wir hier...

Gedankenverloren betrachtete Gellert den Portschlüssel, den seine gutgläubige Großtante ihm sogleich besorgt hatte. Er hatte sich noch nicht entschieden, wohin dieser ihn überhaupt bringen sollte. Er hatte sich noch gar nicht damit befasst, wie seine Zukunft aussehen und wie es jetzt weitergehen sollte. Das würde er schon noch früh genug herausfinden.
Jetzt war er noch hier. Hier in Tante Battys kleinem Häuschen in Godric's Hollow, wo er so glückliche Tage verlebt hatte wie schon lange nicht mehr und wohin er nie wieder zurückkehren würde, wenn er erst einmal fort wäre. Aber noch war er hier. Noch sah er durch die zugezogenen Vorhänge des Nachbarhauses eine ihm schmerzlich vertraute Silhouette...

...Und niemand sonst
Außer uns kann es sehn,
Niemand sonst
Außer uns es verstehn.
Niemand sonst
Außer uns kann es sehn.
Für niemand sonst
Bleibt die Welt einfach stehn.
Für niemand sonst...

Gebannt blickte Gellert Grindelwald hinüber zum Nachbarhaus, blickte zu seinem Freund und wusste eines ganz genau: Sie würden sich zwar nicht mehr wiedersehen, aber vergessen würden sie einander auch nicht. Nach dem heutigen Tage erst recht nicht!
Denn auch diesen Schmerz fühlten nur sie. Nur sie wussten, was wirklich geschehen war. Nur sie teilten dieses grauenhafte Erlebnis miteinander.
Niemand sonst konnte sagen, er wüsste wirklich, was sich an diesem scheinbar friedlichen Sommertag im Hause Dumbledore abgespielt hatte. Niemand sonst verstand, dass an diesem Tage noch mehr zerbrochen war als ein Menschenleben. Niemand sonst empfand diesen grenzenlosen Schmerz. Für niemanden sonst hatte die Welt einen Augenblick lang aufgehört sich zu drehen. Nur für sie. Niemand sonst verstand es.

Jeder Tag kann unser letzter sein.
Niemand kann die Zukunft lenken.
Es ist viel zu schön, bei dir zu sein,
Als an morgen zu denken!

Allein in der obersten Zelle von Nurmengard schlug der alte Zauberer die Augen langsam wieder auf. Der Nebel draußen begann sich allmählich zu lichten.
Wieso war es eigentlich überhaupt so weit gekommen? Warum hatte es so enden müssen?
Im Grunde kannte Gellert Grindelwald die Antwort: Ihre gemeinsame Zeit war so schön gewesen, dass sie beide ganz im Jetzt aufgegangen waren. Viel zu gern hatten sie ihren Traum geträumt und viel zu sehr hatten sie die Gesellschaft des jeweils anderen genossen, um irgendwelche Gedanken an die Zukunft und an Verpflichtungen zu verschwenden. Wozu auch, wenn doch die Gegenwart so schön war?
Ja, Gellert Grindelwald wusste, dass dies der Grund für das schreckliche Ende ihrer Freundschaft war. Doch er bereute es nicht. Weil ihre Freundschaft schön gewesen war genauso wie sie war!
Auch wenn niemand sonst das verstehen konnte...

Niemand sonst
Außer uns kann es sehn,
Niemand sonst
Außer uns es verstehn.
Niemand sonst
Außer uns kann es sehn.
Für niemand sonst
Bleibt die Welt einfach stehn.
Für niemand sonst...

Es ist viel zu schön, bei dir zu sein,
Bei dir zu sein, bei dir zu sein,
Bei dir zu sein ...

Niemand sonst
Außer uns kann es sehn.



***

Song: "Niemand sonst" (Yvonne Catterfeld)

***

Wie immer hoffe ich auf zahlreiche Rückmeldungen von euch! Vor allem, weil es eine echte Herausforderung war, über so eine Figur zu schreiben, über die man kaum etwas weiß - und ich wüsste gerne, ob es mir gelungen ist!
Und ansonsten ... bis zum nächsten Kapitel! :)


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