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Fanfiction

Eis im November - Abschied

von lemontree

25. Kapitel




Harry lief wie betäubt die Gänge Hogwarts entlang. Seine Aurorenausbildung konnte er wahrscheinlich vergessen. Seit Jahren träumte er davon ein Auror zu werden. Voldemort war zwar tot, aber jede Menge seiner Anhänger waren noch irgendwo da draußen. Auroren wurden nach wie vor gebraucht. Und mit Moody war schon alles abgesprochen. Er hätte seine Ausbildung am ersten September beginnen können. Alastor Moody würde sehr enttäuscht von ihm sein. Dumbledore war es sowieso schon. Hermine wäre es auch bald, denn gerade Snape sollte ja nichts von der Fehlgeburt erfahren.
SNAPE! Irgendwie war sein Abgang vorhin merkwürdig. Er hatte gedacht, dass Snape ihn fertig machen und auseinander nehmen würde vor Dumbledore. Aber der hatte geschwiegen und sah wirklich mitgenommen aus. Warum hatte sich dieser nicht geäußert? Snape hatte sich im Flur nichts zu schulden kommen lassen. Warum um alles in der Welt, hatte er seine Chance nicht genutzt, dem Direktor die Wahrheit gesagt, Harry die Schuld zugeschoben.
Gut, er hätte dann auch Hermine und die Fehlgeburt erwähnen müssen, aber von der Beziehung wusste Dumbledore ohnehin…

Plötzlich glaubte Harry zu wissen, warum Snape schwieg. Wenn Dumbledore erfahren hätte, dass sein treuer Professor eine Fehlgeburt bei Hermine verursacht hatte, wäre er mit Sicherheit in Ungnade gefallen. Genau, dass war es; der große Meister hatte einfach nur Angst vor den Konsequenzen und verzichtete dafür auf den Triumpf über Harry. Wie nobel von ihm, dachte Harry spöttisch und verzog das Gesicht. Dieser Kerl hatte sich vor der Verantwortung gedrückt und ihn alleine beim Direktor sitzen lassen. Die Wut auf ihn meldete sich zurück.

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Dumbledore suchte Snape abends noch auf, bekam aber nichts aus ihm heraus. Der schwieg weiterhin zu dem Vorfall und ließ seinen Direktor spüren, dass er unwillkommen war und er sich bei seiner Arbeit gestört fühlte. Seufzend verabschiedete Dumbledore sich bald darauf wieder.

Die Tage kamen und gingen, die Schüler hatten ihre Prüfungen inzwischen hinter sich gebracht und Dumbledore war froh gewesen, dass alles so reibungslos funktioniert hatte. Es waren sogar viele Schüler extra wegen den Abschlussprüfungen nach Hogwarts zurückgekehrt. Am Abend sollte nun statt des berühmt berüchtigten Abschlussballs ein Festessen in geselliger Runde stattfinden. Zu pompös sollte es nicht sein, nach all dem, was in den letzten Wochen passiert war. Dafür brachte jeder Verständnis auf.

Der Direktor bestand aber darauf, Snape an dieser Feierlichkeit teilnehmen zu lassen. Dieser sträubte sich bis zum letzten, doch Dumbledore bestand mit Nachdruck darauf. So sagte Severus letztendlich grummelnd zu.


Hermine und Severus hatten es geschafft, sich in all den Tagen erfolgreich aus dem Weg zu gehen. Worüber keiner von beiden besonders glücklich war. Jeder sehnte sich nach dem anderen, brachte es aber nicht über sich, auf den jeweils anderen zu zuzugehen. So litten sie beide vor sich hin.
Während sie dachte, dass er nichts mehr von ihr wissen wollte, nichts mehr für sie empfand, weil sie sich an Remus geschmiegt hatte und bei dem Gedanken daran fast zerbrach, war er sich sicher, dass sie ihn hassen würde und deshalb nicht sehen wollte. Wenn sie ihn noch lieben würde, wäre sie gewiss zu ihm gekommen. Gewiss. Aber sie tat es nicht, also war die Sache klar. Er hatte sie zu sehr verletzt und sie die Konsequenzen gezogen.
Verständlicher - und doch Schmerzlicherweise.
Als Severus über ihrer Abschlussbeurteilung saß, hätte er fast wieder zum Whisky gegriffen. Alles in ihm rebellierte, er stützte den Kopf in die Hände, wanderte ruhelos durch das Zimmer, bekam zittrige Hände und spürte seinen Lebenswillen schwinden. Es dauerte lange bis er sich halbwegs wieder beruhigt hatte. Er gab sich sogar Mühe die Beurteilungen von Weasley und Potter besonders wohlwollend ausfallen zu lassen. Sie hätte es so gewollt und er würde alles für sie geben. Denn er liebte. Er liebte so sehr, dass er nicht mehr leben wollte, wenn sie ihn morgen endgültig verlassen sollte.

Der Abend war gekommen. Nun musste er in die große Halle und hoffte sie zu sehen und doch wieder nicht. Wenn sie ihn nicht ansehen, sondern ihm ausweichen würde, könnte er es nicht ertragen. Er schleppte sich mehr oder weniger dorthin, erblickte sie nicht, als er dort ankam und wurde immer unruhiger. Sie kam auch nicht während des Essens, stattdessen fühlte er die bohrenden Blicke von Potter und Lupin auf sich ruhen. Ihm war so unbehaglich zu Mute, dass er kaum einen Bissen hinunter bekam und sich rechtzeitig wieder aus dem Staub machte.

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Hermine indes saß auf ihrem Bett und hatte nicht die Kraft zum Abschlussessen zu gehen. Wenn sie ihm dort begegnen und er sie nicht beachten würde, wäre dieser Umstand zu schmerzlich. Sie teilte Ginny mit, dass ihr nicht wohl wäre und sie es vorziehen würde, in Ruhe ihre Sachen zu packen. Diese versuchte sie noch zu überreden, merkte aber bald, dass sie damit keinen Erfolg haben würde. Hermine war schon seit längerem irgendwie komisch, aber sie schob es auf die Ereignisse der letzten Wochen zurück…womit sie ja gar nicht so falsch lag.

So neigte sich der letzte Abend der Schüler der siebenten Klassen dem Ende entgegen, ohne dass Hermine oder Snape daran öffentlich Anteil nahmen. Jeder hockte in seinem Reich, in Gedanken versunken, in Erinnerungen an die schönen gemeinsamen Stunden schwelgend und voller Angst den Morgen der Abreise erwartend. Jeder hoffte, dass der Geliebte einen Schritt auf ihn zu machen würde. Aber nichts geschah.

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Snape beobachtete am Vormittag des folgenden Tages aus einem Fenster im oberen Bereich des Schlosses heraus, wie die Kutschen vorfuhren und die Schüler sich munter schwatzend von den Lehrern und untereinander verabschiedeten. Auch Hermine sah er ihren Koffer zur Kutsche schleppen und betete inständig, dass sie umkehren würde. Aber es hatte nicht den Anschein. Sie unterhielt sich gerade mit Hagrid und ging dann Hände schüttelnd zu Dumbledore.
Snape war am Rande der Belastungsgrenze angelangt. Er hielt es nicht mehr aus und eilte hastig in seine Gemächer. Nein, er ertrug es nicht, jetzt gab es nur noch einen einzigen Ausweg für ihn.
Er riss die Tür zu seinem Labor auf und suchte hektisch in seinem Schreibtisch nach der kleinen Phiole, die er vor langer Zeit, für alle Fälle, gebraut hatte. Nach kurzem Herumkramen fand er sie und war sich gewiss, dass es kein Zurück gab. Niemals! Es musste nun vollbracht werden. Sein Denken war völlig klar und er wurde ganz ruhig. Er betrachtete das kleine Gefäß in seiner Hand und stellte es vorsichtig auf der Schreibtischplatte ab. Dann änderte er das Passwort von der Eingangstür, setzte sich und zog ein Blatt Pergament hervor. Er wählte mit Bedacht seine liebste Feder hervor und begann einen Abschiedsbrief an Hermine zu verfassen.




Liebste Hermine,

wenn du diesen Brief liest, werde ich nicht mehr sein. Ich ertrage es nicht
ohne dich zu leben. Du ahnst gar nicht, wie sehr ich dich liebe und wie viel
Sinn du meinem Leben gegeben hast.
Gefühle, die ich nie glaubte zu besitzen, machten sich in mir breit und
flößten meinem Körper neues Leben ein. Aber ich habe dich zu sehr verletzt.
Ich war grausam zu dir. Wo ich dich hätte beschützen und trösten sollen,
stieß ich dich fort.

Ich werde es mir nie verzeihen können, doch habe ich bis zum Schluss gehofft,
dass du zu mir kommst.
Doch nun bist du weg. Zu Recht. Ich habe dich nicht verdient und ich wünsche
dir so sehr, dass du Jemanden findest, der dich liebt und der sich um dich
kümmert und dich nicht wegstößt, wenn du ihn brauchst.

Ich habe alles zerstört. Ich habe unser Kind getötet. Ich bin es nicht wert mein
Dasein weiter zu fristen. Ich werde nie wieder Glück empfinden können.
Ohne dich. Du bist fort. Und mit dir dein Lachen. Dein Geruch. Deine Stimme.
Nie wieder werde ich dich spüren dürfen.

Ich halte das nicht aus. Vielleicht ist es feige einfach zu gehen. Mag sein.
Aber ich bin am Ende. Ich kann nicht mehr. Tagelang habe ich dich beobachtet,
habe mit dir gelitten, sah, wie unglücklich du warst. Gewiss wegen dem Baby.
Mich wirst du inzwischen hassen und ich kann es dir nicht verdenken.

Ich habe dein Leben ruiniert. Ich hätte dich niemals küssen dürfen. Das ist mir nun klar.

Lebe dein Leben und werde glücklich!

In ewiger Liebe, Severus


Er las sich seine Zeilen noch einmal durch, zerknüllte den Brief dann und warf ihn Richtung Papierkorb. Was hatte es für einen Sinn ihr zu schreiben, wenn sie doch nicht mehr hier war. Voller Wehmut zog er einen neuen Bogen Pergament hervor und beschloss, Dumbledore eine Erklärung zu hinterlassen.


Geschätzter Albus,

ich hoffe, dass du mir meinen Freitod eines Tages verzeihen kannst.
Ich habe dir viel zu verdanken, aber Hermine hat die Schule nun für
immer verlassen. Sie ging, ohne dass wir uns voneinander verabschiedet
hätten. Ich kann es ihr nicht verdenken, denn ich habe Schuld an ihrer
Fehlgeburt und damit an dem Tod unseres ungeborenen Kindes.

Niemals könnte ich darüber hinwegkommen.

Ich liebe Hermine so sehr und ich werde sie immer in meinem Herzen
behalten. Ein Leben ohne sie macht für mich keinen Sinn.
Ich ertrage es nicht ohne sie zu sein.

Verzeih mir, Severus


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Hermine hatte bis zum Schluss gehofft, dass Severus zu ihr kommen würde. Aber er kam nicht. Auf dem Weg zu den Kutschen schaute sie sich immerfort um, ob sie ihn irgendwo entdecken würde. Er war nicht zu sehen. Sie ließ ihren Koffer kurz entschlossen auf den Treppen stehen und rannte in die Kerker. An seiner Tür klopfte sie. Nichts. Sie öffnete die Tür und durchsuchte seine Räume. Nichts. Voller Traurigkeit, dass auch ihr letzter Versuch ihn zu sehen, zu sprechen, sich von ihm zu verabschieden oder sich gar mit ihm zu versöhnen gescheitert war, begab sie sich zu den Kutschen.

Sie verabschiedete sich von Hagrid und er versprach ihr regelmäßig eine Eule zu schicken. Er erzählte ihr, dass die Hippogreife Nachwuchs erwarten würden und er schon sehr gespannt darauf wartete. Sie schüttelte ihm die Hand, wünschte ihm viel Glück und ging zu Dumbledore, der sie traurig ansah und leise fragte, ob sie sich von Severus verabschiedet hätte. Sie hatte verneint und musste sich Mühe geben, zu lächeln und die Tränen zurückzuhalten.
Der Direktor hatte mit Sicherheit bemerkt und gewusst, wie sie sich fühlte, aber ihr nur stumm und mitfühlend die Hand geschüttelt. Professor McGonagall hingegen hatte ihr aufmunternd zugenickt und gesagt, dass sie die richtige Entscheidung getroffen hatte und sie ihr für die Zukunft alles Gute wünschen würde. Nachdem sie sich von allen Lehrkräften verabschiedet hatte, ging sie zur Kutsche, wo auch schon Mrs. Weasley, Ron und Ginny drin saßen.
Irritiert sah sich Hermine um und bemerkte jetzt erst, dass Harry gar nicht dabei war.

„Ron, wo steckt eigentlich Harry?“ Dieser zeigte grummelnd zur Schlosstreppe.
„Ich weiß nicht, warum er nicht mitkommt. Eigentlich sollte er gleich zum Aurorenquartier von Moody, aber da gibt es wohl irgendein Problem.“ Hermine blickte erstaunt auf.
„Was für ein Problem? Es war doch alles klar. Nach der Schule geht er sofort in das Quartier, um nicht zu den Dursleys zurück zu müssen, fängt die Ausbildung aber erst offiziell zum ersten September an. Und warum verabschiedet er sich dann nicht von uns?“

Hermine wusste nicht genau warum, aber plötzlich schrillten bei ihr sämtliche Alarmglocken. Sie schaute zum Schlossportal hoch und sah Harry gerade in der Eingangstür verschwinden.

Mrs. Weasley rief ihr zu, dass sie nun endlich einsteigen sollte, denn der Hogwartsexpress würde nicht ewig warten, aber Hermine hatte sich schon umgedreht und eilte die Stufen wieder empor. Sie musste Harry sprechen, denn irgendetwas schien hier in der Tat nicht zu stimmen. Die Lehrer blickten ihr fragend hinterher.

Als sie die große schwere Tür aufriss, sah sie Harry gerade den Gang zur großen Halle betreten. Sie rannte los, holte ihn ein und riss ihn am Arm herum.
Erschrocken stotterte er: „Mine, ich…ich dachte du wärst schon auf dem Weg zum Bahnhof.“

Hermine atmete noch heftig von ihrem Spurt und stützte sich mit einer Hand an der Wand ab. „Raus mit der Sprache, Harry! Was geht hier vor? Warum fährst du nicht mit uns? Warum hast du uns noch nicht mal verabschiedet? Was stimmt hier nicht?“
Harry blickte sie schuldbewusst an.
„Hermine ich habe großen Mist gebaut.“ Sie blickte ihn fordernd an. „Geht es etwas präziser?“
Harry schluckte. „Moody muss erst noch entscheiden, ob er mich in die Ausbildung nimmt, weil… na ja weil Dumbledore die Zustimmung dafür nicht gegeben hat“, flüsterte er und schaute betreten auf den Boden. Hermine ließ nicht locker.
„WARUM, Harry?“ Harry sagte nichts und Hermine riss der Geduldsfaden. Sie packte ihren besten Kumpel mit beiden Händen an der Schulter, rüttelte ihn und schrie heftig: „WARUM, verdammt noch mal? Sag es mir!“

Langsam bekam sie nämlich Angst, denn irgendetwas in ihr sagte ihr plötzlich, dass Severus auch damit zu tun hatte. Harry wagte nicht ihr in die Augen zu sehen.

„Sag mir jetzt endlich warum!“ Harry atmete tief durch.
„Ich habe Snape auf dem Gang erpresst, bespuckt, gedroht und ihn auch wissen lassen, dass du nichts mehr von ihm möchtest, wegen der Fehlgeburt. Dumbledore war von meiner Aktion nicht begeistert und ich nehme an, du wirst es auch nicht sein“, schloss er leise.

Hermine stand für einen Moment wie vom Blitz getroffen da, dann holte sie aus und es klatschte bei Harry links und rechts im Gesicht. Sie kreischte unter Tränen: „Du bist echt das Letzte. Du hattest es mir versprochen. Wie konntest du nur?“

Nun war ihr klar, warum Severus, wenn er wirklich von der Schwangerschaft und dem Verlust wusste, sie nicht aufgesucht hatte. Sie dachte wieder an die Szene im Wald. Der Alptraum, aus dem sie erwacht war und mit dem alles begann. Sie hatte Severus auf dem Boden liegen sehen und konnte ihm nicht helfen…
So schnell sie ihre Füße trugen, hetzte sie zu den Kerkern hinunter. Von düsteren Vorahnungen angetrieben. Dort angekommen klopfte sie stürmisch und rief: „Severus mach auf, bitte!“
Alles was sie hörte, war ein dumpfer Aufprall. Dann war Stille. Sie wollte die Tür öffnen, aber das Passwort schien geändert worden zu sein. Voller Panik schrie sie: „Mach auf, los doch, ich weiß, dass du da drinnen bist. Bitte Severus, ich liebe dich.“
Die Tür blieb zu. Völlig von Sinnen schlug sie unter Tränen mit den Fäusten gegen die schwere Tür. Immer und immer wieder. Sie bemerkte nicht, dass die Knöchel bereits bluteten und es hätte sie auch nicht gestört, sie wollte nur, dass diese Tür endlich aufging und sie zu ihm konnte. Er war da drinnen, sie spürte es und er brauchte Hilfe.
„Warum machst du nicht auf? Severus bitte! Wir können über alles reden. Ich liebe und brauche dich. Bitte!“

Sie wusste nicht, dass er sie nicht mehr hören konnte und erst recht nicht die Tür öffnen. In dem Moment, als sie die Tür erreichte, hatte er die Phiole an seine Lippen geführt und leer getrunken. Das Gift breitete sich rasend schnell aus. Er hörte noch ihre Stimme und vermochte es, sich in Richtung Tür zu drehen, aber zu antworten, war ihm nicht mehr möglich. Seine Sinne verließen ihn und er schlug dumpf auf dem Boden auf.

Hermine war völlig aus dem Häuschen, als Dumbledore, gefolgt von Harry, um die Ecke bog.
Sie sprang auf den Direktor zu und drängte ihn energisch irgendetwas zu tun, um diese Tür zu öffnen. Dieser schob sie sanft beiseite und sprach mehrere Zauber, bis die Tür mit lautem Krachen endlich aufflog. Dann stürzten sie alle drei hinein und sahen ihn leblos am Boden liegen. Hermine kniete sich vor ihn hin und sah Dumbledore bittend an.

„Bitte machen Sie etwas! Helfen Sie ihm! Schnell!“
Der alte, weise Zauberer hob seinen Zauberstab und murmelte wiederum verschiedene Sprüche vor sich hin. Dann schickte er Harry los, um Madame Pomfrey und Professor Sprout zu holen. Hermine umarmte Severus und ihre Tränen tropften auf sein Gesicht. Sie bedeckte sein Gesicht mit Küssen und schluchzte: „Warum hast du das getan? Ich liebe dich doch. Ich liebe dich so sehr.“

Dumbledore beugte sich schockiert zu ihr hinunter.
„Hermine er lebt zwar noch, aber ich weiß nicht, ob er es schaffen wird. Ich konnte die weitere Ausbreitung des Giftes unterbinden, aber ich weiß nicht, wie weit es sich schon verteilt hatte.“
Sie klammerte sich wieder weinend an Severus und war der Hysterie nahe. In diesem Moment kam Harry mit den beiden Frauen zurück. Madame Pomfrey sah Hermine am Boden bei Severus kauern und sagte spöttisch: „Ach, Professor Snape ist in Not und Miss Granger ist schon wieder da, um sich um ihn zu kümmern, wie rührend.“
Hermine schaute sie böse an und fauchte: „Wie wäre es, wenn Sie sich an ihre Arbeit machen würden, statt dämliche Sprüche zu klopfen?“
Die Krankenschwester schnappte nach Luft und sah Hermine mehr als verärgert an, bevor sie sich über Severus beugte und ihn gründlich untersuchte.
„Und, wie steht es um ihn?“, fragte Hermine ängstlich. Madame Pomfrey räusperte sich umständlich: „Weiß jemand was er genommen hat? Ansonsten müssen wir schnellstens ein Gegenmittel finden, sonst kann ich nichts mehr für ihn tun.“

Es herrschte absolute Stille im Raum. Hermine erblickte Scherben der zerborstenen Phiole und reagierte blitzschnell. „REPARO! ACCHIO Phiole!“
„Hier“, sagte sie zur Krankenschwester, „können Sie damit etwas anfangen?“
Madame Pomfrey nahm die Phiole an sich, ohne den Blick von Hermine abzuwenden.
„Ich werde sehen, was sich machen lässt. Danke, Miss Granger. Ich brauche aber Ruhe dazu. Wenn Sie dann gehen würden?“ Hermine schüttelte energisch den Kopf.
„Nein, ich werde ganz sicher nicht gehen, sondern bei Severus bleiben.“

Bevor wertvolle Zeit mit Anschuldigungen und Erklärungen verbracht werden würde, griff Dumbledore ein.
„Meine Damen, ich lasse Sie drei jetzt allein. Jeder hat auf seinem Gebiet seine Kenntnisse und Sie werden sich zusammentun, um eine optimale Lösung zu finden, denn ich möchte auf meinen Zaubertränkemeister nicht verzichten müssen.“ Niemand rührte sich. „Machen Sie sich unverzüglich an die Arbeit!“, fügte er energisch hinzu.

Dumbledore wollte gerade mit Harry den Raum verlassen, da fiel sein Blick auf den Schreibtisch. Er trat näher, nahm das Blatt auf und las den Abschiedsbrief mit zitternden Händen. Er seufzte und blickte zu Severus hinüber, der mittlerweile auf sein Bett gelegt worden war. Dann wanderte sein Blick abwechselnd zum Labor, wo Hermine inzwischen zu tun hatte, und zu Harry. Er schaute seinen Lieblingsschüler an und fragte ihn eindringlich: „Harry, hast du von der Fehlgeburt gewusst und deshalb Streit mit Professor Snape gehabt? Sei bitte ehrlich!“
Harry nickte kaum merklich und hielt betroffen seinen Blick auf den Boden geheftet. Traurig schüttelte Dumbledore sein weißes Haupt und wischte sich verstohlen eine Träne aus dem Augenwinkel. Dann schob er Harry vor sich her und beide verließen den Raum.


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