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Fanfiction

Eis im November - Schlachten und Verluste

von lemontree

15. Kapitel


Dumbledore, Snape und die Todesserjäger beeilten sich, um Alastor rechtzeitig unterstützen zu können. Severus schaute unablässig auf Potters Karte und ersah, dass sie zu spät kommen würden. Während des Laufens zeigte er Albus die schwarzen Punkte auf der Karte, die ein Gefecht anzeigten. Dumbledore drängte sie zum Ort des Kampfgeschehens unablässig weiter.
Erst als sie den Westflügel erreichten, ließ er anhalten und gab Anweisungen. Sie teilten sich auf. Dumbledore, Snape und Kingsley Shacklebolt gingen leise in die eine, die anderen vier in die andere Richtung. Moody war inzwischen zu Höchstform aufgelaufen, denn er belegte gleichzeitig drei Todesser mit dem Stupor. Zwei von den Auroren lagen sich krümmend, vom Cruciatus getroffen, auf der Erde. Sofort mischten Dumbledore und Snape mit. Sie schrieen wahllos ihre Flüche in die Menge. Kingsley war inzwischen schon dabei, die Geschockten zu fesseln. Er schrie immer wieder: „INCARCERUS“, zwischenzeitlich auch: „PROTEGO“, um einen Fluch abzublocken oder selbst einen Todesser mit dem STUPOR zum Schweigen zu bringen.
Dumbledore gebrauchte mächtige Flüche, die selbst Snape nicht so geläufig waren und beendete diesen Kampf damit relativ schnell. Moody war getroffen worden und verzog immer noch schmerzhaft sein Gesicht, als er humpelnd auf die Retter zuging. Snape richtete seinen Zauberstab auf Moody und hob den Fluch mit einem hämischen Grinsen im Gesicht auf. „Na Alastor, sind Sie immer noch der Meinung, dass ich irgendetwas falsch verstanden oder falsch interpretiert habe?“, fragte er mit zuckersüßer Stimme.
Moody starrte ihn mit bebenden Nasenflügeln wütend an. Sein magisches Auge rotierte dabei wie verrückt. Dumbledore drängte zur Bestandsaufnahme. Von Moodys neunköpfiger Truppe waren zwei schwerer verletzt und wurden eilig zu Madame Pomfrey, die zusammen mit Mrs. Weasley und Madame Hooch im Krankenflügel ausharrten, gebracht. Fünfzehn Todesser lagen gefesselt und geschockt am Boden.
Snape studierte gewissenhaft die Karte. Dumbledore schnaubte zornig. „Ich werde nochmals nach London aufbrechen. Wenn dort immer noch niemand versteht, was hier vor sich geht, werde ich furchtbar ungemütlich. Severus, ich möchte deinen Kamin benutzen.“
Snape zeigte sich sofort einverstanden. „Wie geht es jetzt weiter? Im Moment kann ich auf der Karte nichts weiter ausmachen.“
Dumbledore blickte ernst in die Runde. „Severus, du bleibst zusammen mit Kingsley und den anderen zunächst bei Alastor. Und du behältst die Karte. Wenn es ruhig bleibt, mache dich bitte mit vier Mann auf in den verbotenen Wald zu Hagrid. Ich hoffe, dass Rubeus etwas bewirken konnte. Ich werde so schnell wie möglich zurück sein.“

Dumbledore begab sich zu Snapes Kamin, Moody und Snape fixierten sich währenddessen mit eisigem Blick. Alastor Moody brummte nach einer Weile: „Ich habe hier das Kommando, dass das klar ist, Snape. Übrigens ziemlich leichtsinnig vom Kamin aus zu apparieren.“
„Sie zweifeln an Professor Dumbledores Entscheidungen, Alastor? Das ist nicht sehr weise, wenn sie mich fragen“, erwiderte Snape herablassend.
„Ich denke mir nur meinen Teil. Vielleicht hat ja jemand anderes Lust uns über den Kamin zu besuchen.“ Snape grinste spöttisch.
„Oh, Sie können denken? Das überrascht mich. Aber ich kann Sie beruhigen. Natürlich ist der Kamin, dank eines speziellen Zaubers, momentan nur für den Direktor nutzbar.“
Moody trat ganz nah an Snape heran. „Sieh dich vor, Snape! Ich habe bislang jeden Todesser zur Strecke gebracht!“

Das war eine offene Drohung und Snape verstand sie sehr wohl. Moody würde ihn nie akzeptieren, egal, wie viel er für den Orden tun würde, egal, wie oft er sein Leben aufs Spiel setzte. Er hatte plötzlich das Gefühl, als schnüre ihm jemand die Luft ab. Aber vor diesem alten Auroren würde er sich keine Blöße geben, darum erwiderte er mit erhabenem Blick nur verächtlich: „Wie sie meinen, Alastor.“ Immerhin. Das letzte Wort würde bei ihm bleiben!

Sie transportierten die Geschockten in einen leer stehenden Raum in den Kellergewölben. Snape beobachtete wieder die Karte, von der er immer noch sehr beeindruckt war. Er stellte sich gerade vor, wie James und Sirius ihn damit beobachtet und ausfindig gemacht hatten. Der Magen schnürte sich ihm bei diesem Gedanken zusammen und alle Demütigungen aus der Schulzeit kamen wieder hoch. Und jetzt hatte ihm Potter großzügig, wie er war, diesen Schatz überlassen. Es war abstrus. Er fuhr sich mit den Händen durch die Haare und verdrängte diese negativen Erinnerungen. Was hatte Albus gesagt, er sollte Hagrid im verbotenen Wald aufspüren, wo es wahrscheinlich von Todessern wimmelte? Und sich sogar vier Mann mitnehmen dürfen. Klasse, da war er ja bestens beschützt. Ihm glich das eher wie einem Himmelsfahrtskommando. Ausgerechnet in diesem Moment meldete sich Moody wieder zu Wort.
„Na, alles ruhig auf der geheimnisvollen Karte? Dann könnten Sie sich doch langsam mal ihre vierköpfige Armee zusammenstellen und Hagrid besuchen gehen! Oder?“ Der beißende Spott tat weh. Snape verzog unwillkürlich das Gesicht und dreht sich schnell um.
„Natürlich Alastor, ich überlege nur noch, wen ich mitnehme“, versuchte Snape mit fester Stimme zu sagen. Ganz so überzeugt hatte es nicht geklungen. Er ärgerte sich darüber. Aber Dumbledore hatte es angeordnet, also wurde die Sache erledigt!
Er marschierte zu Moodys Leuten hinüber und raunte: „Kingsley, wenn Sie mich begleiten würden und sie Mr. Podmodore?“ Die Beiden standen auf und gingen zu ihm hinüber. Kingsley deutete auf zwei seiner Kollegen. „Wenn ich Ihnen noch Daniel und Steven empfehlen dürfte? Hervorragende Kämpfer.“ Snape war einverstanden. „In Ordnung.“
Er blickte zu Mad Eye Moody hinüber. „Wir werden dann losziehen, Alastor.“
„Sicher, Snape…und immer schön wachsam sein!“
Snape schnaubte, dann zog er mit seinen Begleitern los, um Hagrid im verbotenen Wald zu suchen, denn wo genau er sich aufhalten sollte, hatte der Direktor ihnen nicht verraten.


Mit dem Blick auf der Karte schafften sie es ungesehen das Schloss zu verlassen. Sie waren nun kurz vor Hagrids Hütte, als sie das erste Mal feindlichen Truppen ausweichen mussten. Die Karte zeigte in unmittelbarer Umgebung einen Trupp Todesser an. Den Umweg, den sie gezwungener Maßen nehmen mussten, kostete sie die doppelte Zeit zum verbotenen Wald. Aber immerhin hatten sie den Weg hierher unbeschadet überstanden. Nun galt es Hagrid zu finden.
Sie hielten an und beratschlagten, welche Richtung einzuschlagen wäre, da trat völlig überraschend aus dem Unterholz ein etwa ein Meter großer, untersetzter Zwerg auf sie zu. Er schaute sie argwöhnisch mit seinen Knopfaugen, die schwarz wie Ebenholz waren, an. Dann verbeugte er sich und sprach mit tiefer, dröhnender Stimme: „Master Hagrid erwartet sie schon. Folgen Sie mir!“
Snape und die Auroren schauten sich verwundert an und folgten diesem Zwerg zögernd. Ein spöttisches Grinsen auf den Lippen konnte Snape sich beim besten Willen nicht verkneifen. „Master Hagrid! Rasanter Aufstieg für diesen Trampel“.

Der Zwerg führte sie etwa eine halbe Stunde lang durch dichtes, dorniges Gestrüpp, bis sie zu einer Hütte kamen, aus der Hagrid herausstürzte, kaum dass er sie erblickt hatte.
„Oh, Professor Snape, man bin ich glücklich, eine menschliche Seele zu sehen, nich´? War der Zwerg auch freundlich zu ihnen? Is´ ja nich´ jeder Zwerg freundlich nich´.“
Snape verdrehte die Augen. „Ja, ja Hagrid schon gut. Der Zwerg war freundlich. Wollen Sie uns nun verraten, was Sie hier im verbotenen Wald treiben?“
„Oh, ja ´türlich, Professor. Ich habe mich bei den Wesen hier mal umgehört, was die so meinen und so.“
Dann schaute sich Hagrid erst mal die Begleiter von Snape gründlich an. Snape allerdings wurde langsam ungeduldig.
„Also, wie wäre es denn, wenn Sie zum Punkt kommen würden? Was meinen die Wesen denn nun?“
„Tja, is´ nicht einfach. Die Zentauren sind sich untereinander nicht einig. Außer Firenze natürlich, der will Dumbledore unterstützen, nich´. Aber die Zwerge helfen uns. Sind trotz ihrer Größe tolle Kämpfer. Ja, das sind sie, will ich wohl meinen.“ Kingsley mischte sich ein.
„Gut, und wie genau sähe die Aufgabe der Zwerge aus? Wie viele sind es? Was ist mit den Trollen, haben Sie die auch erreichen können?“

Hagrid schilderte ihnen alles, was er wusste. Auch auf die Hippogreife war seiner Aussage nach Verlass. Der Wildhüter berichtete ihnen stolz, dass er sogar Kontakt mit Charly Weasley aufgenommen hätte und vielleicht mit den Drachen gerechnet werden könnte. Er hatte allerdings noch keine konkrete Antwort erhalten. Snape bedankt sich bei Hagrid und sie vereinbarten, dass der Wildhüter hier vor Ort bleiben und auf ein Zeichen warten sollte. Hagrid wollte sie noch auf Tee und Plätzchen einladen, aber sie lehnten dankend ab.
Dann traten sie den Rückweg an. Als sie den Waldrand erreicht hatten, standen sie plötzlich an die zwanzig Todessern gegenüber, die sie mit gezücktem Zauberstab empfingen. Einer davon war Lucius Malfoy. Er grinste unverschämt.
„Sieh an, Severus. Du traust dich hier einfach so raus? Mutig oder töricht? Der dunkle Lord ist nicht gut auf dich zu sprechen. Wusstest du das? Wo warst du denn beim letzten Treffen?“ Snape schluckte. Einen letzten Gedanken schenkte er Hermine, dann riss er seinen Zauberstab ebenfalls hervor und stürzte sich mit seinen Begleitern in den Kampf.

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Dumbledore war wütend in sein Büro zurückgekehrt. Das Ministerium hatte den vollen Ernst der Lage immer noch nicht begriffen. Zumindest hatte er erreichen können, dass sie die Lage vor Ort selbst in Augenschein nehmen wollten. Eine Abordnung, unter der Leitung des Zaubereiministers, sollte am Vormittag hier eintreffen. Dumbledore hatte ihnen geraten, ihren Zauberstab unter keinen Umständen zu vergessen, damit sie sich wenigstens gegen die Todesser verteidigen könnten. Das brachte ihm aber nur giftige Blicke ein. Dieser hochnäsige Minister würde sein blaues Wunder schon noch erleben!
Schweigend schaute der Direktor auf die Gefesselten und hörte sich die Informationen an, die die Auroren von diesen erpresst hatten. Das Schloss war unterwandert worden und die gute Madame Rosmerta war dafür verantwortlich. Nie im Leben hätte er ihr das zugetraut. Vielleicht stand sie auch unter dem Imperiusfluch?

Hastig erkundigte er sich über den Kamin bei Professor Flitwick, ob alles in Ordnung wäre und informierte ihn über die Ereignisse. Dieser war bestürzt, versicherte ihm aber, dass nichts auf Kampfhandlungen bei ihnen hindeuten würde. Er erwähnte nur, dass alle ziemlich nervös seien. Sie verblieben so, dass sie sich gegenseitig über Vorkommnisse auf dem Laufenden halten würden.
Dumbledore forderte die Auroren auf, sich weiter um die Gefangenen zu kümmern, während er zusehen wollte, dass er alles Relevante über Moody, Severus und Hagrid versuchte in Erfahrung zu bringen.

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Hermine wurde durch lautes Geschrei aus dem Schlaf gerissen. Sie setzte sich auf und schaute fragend zu Ginny hinüber, die ebenfalls aufgewacht war. Beide sprangen aus ihren Betten, hasteten in ihre Sachen, schnappten sich den Umhang und den Zauberstab.
„Hermine glaubst du, die Todesser sind da?“
„Ginny, ich weiß es nicht.“ Beide bebten vor Angst. Hermine öffnete vorsichtig die Tür und lauschte. Von unten hörten sie die Stimmen von Tonks und Lupin und ein lautes Gekreische, welches vermutlich von einer Schülerin her stammte. Langsam schlichen sie beide die Treppe hinunter. Todesser waren nicht zu sehen, dafür eine völlig aufgelöste Professor McGonagall. Sie versuchte zwei verstörte, blutverschmierte Fünftklässler aus Gryffindor zu beruhigen.
„Was ist denn hier passiert?“, fragte Hermine Tonks.
„Ach, ich fürchte einige Schüler sind dem Druck hier nicht mehr gewachsen“, seufzte Tonks. „Dieses Mädchen dort ist auf ihre schlafenden Mitschüler losgegangen. Zwei hat sie ziemlich übel zugerichtet. Wir müssen sie auf die Krankenstation bringen. Warte mal kurz!“
Hermine und Ginny sahen sich irritiert an. Remus Lupin kam hinzu.
„Minerva, Oliver bleibt hier bei dir. Ich dachte, dass Tonks und ich Hermine und Ginny mitnehmen. Ich hoffe zwar, dass wir niemandem begegnen, aber die beiden sind wenigstens schon kampferprobt.“ Minerva sah nicht sonderlich begeistert aus von diesem Vorschlag, aber sie stimmte zu.

Die schreiende Gryffindor wurde mit einem Schweigefluch bedacht, damit nicht gleich jedermann auf sie aufmerksam werden konnte, wenn sie durch die Gänge des Schlosses zogen. Dann machte sie sich zu acht auf den Weg. Tonks, Remus, Ginny, Hermine und vier verletzte Schüler. Sie schlichen so leise wie möglich, immer an den Wänden entlang, mit gezogenem Zauberstab zum Krankenflügel. Als sie dort ankamen, sprang ihnen Mrs. Weasley gleich entgegen.
„Hermine, Remus, beim Barte des Merlin, wie ist denn das passiert?“
Madame Pomfrey wies den Schülerinnen gleich ihre Betten zu. Hermine und Ginny halfen ihr beim verarzten, während Madame Hooch und Mrs. Weasley den Neuigkeiten von Remus schockiert lauschten.
Plötzlich wurde die Tür mit lautem Getöse aufgerissen, und allen voran Snape, stürzten mehrere Leute zur Tür herein.
„Schnell, Daniel hat es erwischt, ich weiß gar nicht, ob er noch er lebt“, schrie Severus. Als Hermine diese Stimme hörte, stockte ihr der Atem. Sie erhob sich und drehte sich um. Vor ihr stand Severus und das Blut lief ihm über das Gesicht.
„Was ist mit dir? “, fragte sie mit bebender Stimme leise.
„Wir sind in einen Hinterhalt geraten und nur mit Mühe entkommen. Aber Daniel wird es vielleicht nicht schaffen. Es waren einfach zu viele.“
Er sah erschöpft aus. Poppy rannte zu Daniel, untersuchte ihn, konnte aber nichts mehr für ihn tun. Betroffen wollte sie sich nun um Snape kümmern, aber Hermine drängte sich energisch dazwischen. „Ich bin zum Helfen hergekommen. Ich versorge seine Wunden schon. Die beiden da drüben sind auch verletzt.“
Madame Pomfrey schaute komisch. „Das ist nett von dir, Hermine.“ Nochmals musterte sie die junge Gryffindor argwöhnisch, doch als sie deren fest entschlossenem Blick begegnete, lenkte sie ein und ging zu den anderen, vom Kampf gezeichneten Auroren hinüber.

Hermine drückte Severus mit Nachdruck auf den Stuhl und fing an, seine Wunde zu reinigen und zu versorgen. Er hatte eine tiefe Risswunde über dem linken Auge und als sie ihm die Haare aus dem Gesicht strich, um die Wunde zu behandeln, spürte sie, wie er sich gegen ihre Hand lehnte.
„Wer hat das getan?“, hauchte sie.
„Als ich zu Boden ging, hat jemand zugetreten. Jemand von meinen ehemaligen Todesserkollegen“, raunte er verbittert. „Todesserstiefel sind schwer…“

Dabei schauten sie sich tief in die Augen und beiden fiel es schwer, sich zurückzuhalten. Snape hob seinen Arm und wollte Hermine berühren, zog ihn aber wieder zurück, weil er die Blicke der anderen fürchtete. Er flüsterte nur: „Ich liebe dich“. Dabei lief ein Zittern durch seinen gesamten Körper. Als Hermine diese Worte vernahm, und ihr seine Körperreaktion bewusst wurde, lief es ihr heiß und kalt den Rücken herunter. Sie strich ihm zärtlich mit dem Handrücken über die Wange und formte die Lippen zu einem Kuss. Er schloss für einen Moment die Augen. Während sie ihm das Gesicht von Blut, Schweiß und Dreck reinigte, drängte sie sich dabei mit ihrem Bein an seines und die Wärme die darauf hin ihren Körper durchströmte, war unbeschreiblich. Während sie noch diesen minimalen Körperkontakt genossen, kam Madame Pomfrey zu ihnen zurück.
„So, jetzt werde ich mir das hier noch mal ansehen. Ja, gute Arbeit Hermine. Ich denke, du kannst jetzt wieder gehen.“
Poppy sprach ihren Heilzauber und Hermine konnte sich nicht von ihm lösen. Ihre Blicke hingen sehnsuchtsvoll aneinander.
„Was ist? Ich danke dir für deine Hilfe, Hermine. Die anderen warten schon an der Tür auf dich“, drängte Poppy.
„Wie? Ach so, ja, natürlich“, stotterte Hermine irritiert. Snape hauchte mit belegter Stimme: „Danke für ihre Hilfe, Miss Granger. Sie sollten nun gehen. Man wartet auf Sie.“

Er sah verzweifelt, wie sich ihre Augen mit Tränen füllten und er spürte, wie sich ihm bei diesem Anblick der Magen zusammenzog. Er hätte sie so gerne getröstet. Hilflos stand Hermine vor ihm und er konnte nichts tun! „Gehen Sie!“, wiederholte er gequält und ihr blieb nur ein: „Passen Sie gut auf sich auf, Professor!“, bevor sie sich umwandte und schnellen Schrittes zu den anderen ging. Tränen rannen ihr dabei über das Gesicht. Es war so ungerecht, dass sie ihn verletzt zurücklassen musste. Ginny war umgehend an ihre Seite. „Was ist denn bloß mit dir los, Hermine?“
„Ach, ähm, der arme Daniel tut mir so leid, er war doch noch so jung.“
„Ja, es ist schrecklich“, murmelte Ginny gedankenverloren und wunderte sich. Seit wann war Hermine so nah am Wasser gebaut? Und weshalb hing sie so lange bei Snape ab?
Professor Lupin hatte dieses Gespräch mit angehört, glaubte aber langsam zu wissen, dass mehr dahinter steckte. Die Zufälle zwischen Severus und Hermine häuften sich. Er war sich fast sicher, dass die beiden mehr verband, als das Lehrer-Schüler-Verhältnis.
Im Moment gab es Wichtigeres, aber er würde die Beiden im Blick behalten. Wie sie sich eben angesehen hatten und die Reaktion Hermines beim Abschied. Seine Bemerkung bei der Kartenübergabe. Ihre Reaktionen im Gemeinschaftsraum. Er schüttelte den Kopf. Ausgerechnet Snape? Wie konnte das denn passieren?


Minerva ließ sich schwerfällig in den Sessel fallen. Wann nahmen die Unglücksmeldungen endlich ein Ende? Tonks hatte ihr soeben von den neuerlichen Vorkommnissen berichtet. Hermine wollte sich gerade wieder auf ihr Zimmer zurückziehen, als Harry sie rief. Er saß am Kamin und winkte sie heran. Sie hatte absolut keine Lust auf Smalltalk und ging nur widerstrebend zu ihm hin. Als sie an Professor McGonagall vorbeiging, hielt diese sie auf.
„Hermine, warte bitte ein Moment.“ Minerva stand auf und sah besorgt in Hermines trauriges Gesicht. „Ich habe eben von Tonks gehört, was passiert ist. Wenn Sie irgendjemand zum reden brauchen Hermine, können sie jederzeit zu mir kommen. Ich möchte, dass Sie das wissen.“ Dann legte sie ihr eine Hand auf die Schulter. „Und“, fügte sie leise hinzu, „Severus ist hart im Nehmen und erfahren, er passt schon auf sich auf.“
Hermine war gerührt. „Danke, Professor McGonagall“, erwiderte sie heiser. Und wieder rannen ihr Tränen über das Gesicht, während sie ihre Lehrerin zaghaft anlächelte. Diese nickte seufzend und setzte sich wieder. Hermine ging weiter zu Harry. Er fragte sogleich: „Was ist denn eigentlich passiert? Die tun wieder mal alle so geheimnisvoll. Ich weiß nur, dass einige Fünftklässler ausgerastet sind.“

Hermine berichtete ihm alles, was sie wusste. Harry hörte schweigend zu, tröstete sie und ging anschließend zu den Lehrern hinüber. Hermine beobachtete ihn nur kurz, schlich dann aber die Treppe zu ihrem Bett empor. Sie war sehr erschöpft. Die Sorge um Severus fraß sie fast auf.
Harry jedoch stellte sich nun mutig und mit verschränkten Armen vor die Lehrer und fragte in die versammelte Runde: „Was werden wir jetzt unternehmen? Es kann wohl nicht angehen, dass permanent kleine Gruppen von Todessern auftauchen und mal hier, mal dort zuschlagen. Gibt es nun einen konkreten Plan? Und wenn, dann hätte auch ich gerne davon gewusst.“
Alle schauten Harry mit großen Augen an. Oliver musterte ihn intensiver als sonstwer.
„Vielleicht solltest du uns das überlassen. Ich glaube nicht, dass du über genug Erfahrung besitzt, um hier solche Reden zu schwingen.“
Harry bemerkte, wie langsam, aber unaufhaltsam die Wut in seinen Adern empor stieg. Dieses komische Kribbeln im Kopf hatte er auch schon bei Dumbledore im Büro verspürt.
Angriffslustig antwortete er: „Mag sein, dass Sie ein bisschen länger im Geschäft sind, aber ich möchte nicht hier sitzen bleiben und darauf warten, dass Voldemort hier hereinschneit und Tod und Leid unter uns verbreitet.“
Nun war auch Oliver gereizt und sprang auf. Wie zwei Kampfhähne standen sie sich gegenüber.
„Darauf möchte ich auch nicht warten, aber auch wenn du Harry Potter bist, lass ich mir von dir Grünschnabel keine Vorschriften machen.“
Minerva rief: „Potter mäßigen sie sich doch!“, Lupin sagte: „Harry, wir müssen erst auf Dumbledore warten“, aber Harry war nun voll auf Oliver fixiert und nicht zu bremsen.

„Wie oft haben Sie denn Voldemort schon direkt gegenüber gestanden? Spüren Sie, wenn er in der Nähe ist und haben dann unerträgliche Schmerzen, ja? Ich spüre ihn seit Tagen. Nachts schlafe ich kaum, vor Kopfschmerzen. Ich kann fühlen, wenn er Freude und Schmerz empfindet. Ich sehe manche Dinge mit seinen Augen und wenn die Prophezeiung stimmt, kann nur ich ihn töten.“ Er holte tief Luft und schrie Oliver dann an: „Und Sie, ausgerechnet Sie, wollen MIR erklären, dass ich alles den Auroren überlassen soll? Mich zurücknehmen? Ich denke nicht daran. Ich kann es gar nicht erwarten ihm gegenüber zu treten und ihn zu töten.“

Oliver packte Harry hart an den Oberarmen und Lupin brachte sich in Windeseile zwischen die Beiden. „Hört mit diesem Blödsinn auf! Sofort! Das bringt uns auch nicht weiter.“
In diesem Moment, wie auf Kommando, stand Dumbledore in der Tür. Er schaute sich um und fragte: „Oliver, Harry, Remus, kann ich euch irgendwie weiterhelfen?“

Die Drei drehten sich ruckartig zu dem Schulleiter um und verstummten. McGonagall war erleichtert.
„Was gibt es Neues, Albus?“ Dieser wandte seinen Blick nur schwer von den Dreien ab. Erst nachdem alle Platz genommen hatten, erzählte er ihnen von Hagrid, Moody, Flitwick, den Gefangenen und dem Ministerium. Harry fragte gleich wieder, was denn nun für ein Plan anstehen würde. Oliver warf ihm einen missbilligenden Blick der besonderen Art zu, aber Dumbledore sagte ruhig: „Ja Harry, du hast Recht, wir müssen uns ernsthaft etwas überlegen. Auf Dauer wird die Sicherheit hier im Gemeinschaftsraum auch nicht zu gewährleisten sein. Vielleicht ist es besser, wenn alle Schüler in der großen Halle bleiben. Im Falle eines Angriffs können wir hier oben kaum ausweichen.“
Oliver runzelte umgehend die Stirn.
„Mit allen Schülern in die große Halle?“, warf er skeptisch ein, „ich weiß nicht, da ist es wieder zu weitläufig. Ich denke hier im Gemeinschaftsraum sind wir sicherer, die große Halle würde doch gleich gestürmt werden, denn sie liegt zu zentral.“
Harry beobachtete Oliver mit wachsender Abneigung, dann mischte er sich wieder ein: „Ich finde, dass Professor Dumbledore Recht hat. In der großen Halle könnten alle Schüler, auch die Ravenclaws und die Hufflepuffs beschützt werden. Und man müsste nicht immer warten, bis wieder eine Information aus dem Gryffindorturm oder den Räumen der Ravenclaws durchsickert.“
Alle sahen wieder Harry an und gerade wollte auch Lupin seine Meinung dazu kundtun, als im Kamin ein knackendes Geräusch zu hören war. Alle stürmten sofort dorthin und erblickten erschrocken Professor Flitwick, der mehr tot, als lebendig, flüsterte: „Wir sind angegriffen worden, schnell…“
Dann war er fort und atemlose Stille beherrschte für einen Moment den Raum. Gefolgt von einem heillosen Durcheinander. Die Stimmen überschlugen sich. Dumbledore musste sich Gehör verschaffen. „Minerva“, befahl er barsch, „hole sofort alle Schüler von dir zusammen! Remus versammle die Slytherins hier!“ Dann versuchte Dumbledore Kontakt zu seinem Büro herzustellen. Doch niemand schien dort zu sein. Wo waren die Auroren? Er sandte Snape einen Patronus. Der Schulleiter gab ihm darin Anweisung, alle Auroren zu informieren und den Ravenclaws zu Hilfe zu eilen. Anschließend sollte er alle in die große Halle bringen.

„Hört mir bitte zu!“, forderte er an die verstört im Raum eintreffenden Schüler, „wir werden jetzt alle in die große Halle gehen. Ich hoffe, dass jeder seinen Zauberstab dabei hat. Erinnert euch bitte daran, was ihr bei Professor Lupin und Harry gelernt habt! Jetzt ist die Stunde gekommen, da Hogwarts vielleicht nicht mehr zu halten ist. Ich erwarte von jedem von euch, dass ihr euer Bestes gebt und doch nicht vorschnell und unbesonnen handelt. Ich hätte es euch gerne erspart, aber ihr steht nun vor der Aufgabe eure theoretischen Kenntnisse in die Praxis umzusetzen. Seid bitte leise und wachsam, wenn wir durch die Gänge gehen!“ Damit wandte Dumbledore sich um, öffnete die Tür und durchschritt allen voran das Portraitloch.

Professor McGonagall und Tonks führten den Zug von Schülern aus Gryffindor und Slytherin an. In der Mitte liefen Harry und Lupin und am Ende hielt sich Oliver. Dumbledore begleitete sie bis zur großen Halle, überzeugte sich davon, dass der riesige Speisesaal sicher war und legte einen Schutzzauber darüber. Anschließend eilte auch er zu den Ravenclaws.

Es bot sich ihm dort ein entsetzliches Bild. Professor Flitwick war tot und auch drei Hufflepuffjungen konnte nicht mehr geholfen werden. Snape rannte auf ihn zu.
„Albus, wir sind sofort hierher geeilt. Die meisten sind getürmt. Zwei habe ich erwischt. Moody hat den Rest kaltgemacht. Sieben sitzen gefesselt dort hinten. Wollte heute nicht das Ministerium vorbeischauen?“
Dumbledore nickte stumm und legte Severus eine Hand auf die Schulter. Auch Moody sah betroffen aus, als er den Direktor humpelnd erreichte. Sie sammelten sich alle an der Tür, um zu den anderen in die große Halle zu gehen.


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