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Fanfiction

Im Angesicht des Todes - Bittere Vorwürfe

von halbblutprinzessin137

Kapitel 4: „Bittere Vorwürfe“

Severus spürte, wie das Leben die Arme nach ihm ausstreckte und ihn unbarmherzig wegzog von der schwarzen Stille, nach der er sich so gesehnt hatte. Er versuchte dagegen anzukämpfen; er wollte nicht leben!
Doch es half alles nichts. Niedergeschlagen musste er feststellen, wie alles wieder zurückkehrte: die Geräusche um ihn her, das Schmerzempfinden, das Fühlen und das Denken. Sein erster zynischer Gedanke war, dass es offenbar noch nicht einmal in der Hölle einen Platz für ihn gab!
Widerwillig fügte sich Severus in sein Schicksal und schlug die Augen auf. Doch das Sonnenlicht blendete ihn und stach schmerzhaft in seine dunklen Augen. Erschrocken kniff er sie wieder zu. Es gelang ihm aber nicht mehr, einfach mit geschlossenen Augen zu verharren. Kaum dass ihn das Leben nun so unsanft eingeholt hatte, begann sich auch ein winziges Fünkchen seiner alten Neugier zu regen: Wo war er? Er spürte, dass er in eine weiche Decke eingehüllt war. Es musste ihn also jemand gefunden und mitgenommen haben! Aber warum sollte irgendjemand Interesse daran haben? Und wohin hatte dieser Jemand ihn gebracht?
Zögerlich und vorsichtig blinzelte Severus erneut dem Licht entgegen und dieses Mal gelang es ihm, die pechschwarzen Augen offen zu halten, obwohl es ihn einige Mühe kostete. Alles um ihn herum war seltsam verschwommen, als würde er durch dichten Nebel in die Ferne blicken. Erst nach und nach wurden die Umrisse schärfer, die Farben kräftiger und allmählich nahm vor Snapes fiebrigen Augen ein kleines Zimmer Gestalt an: Neben dem Bett, auf dem Snapes geschwächter Körper ausgestreckt dalag, stand ein Plüschsessel, überzogen mit purpurrotem Samt, der irgendwie hoheitsvoll wirkte und dem Raum eine fast majestätische Aura verlieh. Wer wohl darin gesessen haben mochte?
Erst nach einiger Zeit löste sich Severus' Blick von dem Sessel und schweifte weiter den schlichten, ansonsten kaum möblierten Raum entlang. An dem Bild über seinem Bett schließlich blieb Snapes Blick hängen. Es zeigte ein kleines, recht ramponiert wirkendes Schiff auf hoher See. Der Himmel war wolkenverhangen, grau in grau. Das kleine Schiff schaukelte wehrlos auf den Wellen hin und her, während offenbar ein Unwetter heraufzog. Eine düstere, bedrohliche Atmosphäre ging von diesem Gemälde aus, gemischt mit einer gehörigen Portion Resignation und Hilflosigkeit. Es schien auf eine unheimliche Art und Weise die Stimmung, die Gefühlslage des Betrachters widerzuspiegeln - so kam es Severus zumindest vor, wenn er aufmerksam in sich selbst hineinhorchte und gleichzeitig dieses Bild vor Augen hatte. Diese Vorstellung ließ ihn zwar erschaudern, dennoch sah er gebannt auf die schwarzen Wolkenberge, auf das tiefe unruhige Wasser und konnte den Blick partout nicht davon abwenden.
So versunken war Severus Snape in die Betrachtung des Gemäldes, dass er gar nicht bemerkte, wie sich die Tür öffnete.
Erst der erfreut-überraschte Klang einer altbekannten Stimme vermochte es, Snape aus seinen Gedanken zu reißen: „Severus, endlich - du bist aufgewacht!“
Ruckartig drehte der Angesprochene sich um und seine schwarzen Augen verengten sich zu schmalen Schlitzen. „Sie!“, stieß er atemlos hervor und beobachtete, wie sein ehemaliger Lehrer und Schuldirektor Albus Dumbledore raschen Schrittes den Raum durchquerte und sich in den Sessel am Bett setzte.
„Dann waren Sie es also, der mich gefunden und hierher gebracht hat?“, verlangte Severus zu wissen.
Dumbledore neigte sachte den Kopf und ohne sich von Snapes herrischem Ton beirren zu lassen, begann er mit seiner warmen ruhigen Stimme zu sprechen: „Ja, Severus, ich habe dich gefunden, als du mehr tot als lebendig im Gras unweit deiner Wohnung lagst. Daraufhin habe ich dich mitgenommen nach Hogwarts und alles, was in meiner Macht stand, getan, um dich wieder aufzupäppeln. Und siehe da, das Leben hat dich wieder, Severus, Gott sei Dank!“
Während er diesen Worten gelauscht hatte, hatte sich Snapes Körper von Sekunde zu Sekunde mehr angespannt. Wie ein Tier, das bereit war zum Sprung, kauerte er mit zornfunkelnden Augen im Bett und fauchte: „Oh nein, da haben Sie sich getäuscht: Nichts Gott sei Dank! Warum haben Sie das getan? Warum?“
Seine rabenschwarzen Augen bohrten sich in die Dumbledores, doch dieser hielt dem Blick stand und erwiderte ihn scheinbar gelassen aus seinen eigenen himmelblauen Augen, die sonst voller Schalk und Güte hinter den Gläsern der goldenen Halbmondbrille hervorzuleuchten pflegten. Doch in diesem Moment wurden sie getrübt von Trauer. Langsam griff der alte weise Zauberer in eine Tasche seines Umhangs und förderte ein kleines Fläschchen zu Tage, welches er Severus entgegenstreckte. Leise, doch deutlich vernehmbar und nicht ohne Nachdruck, antwortete er: „Du willst wissen, warum ich das getan habe? Was ich mir dabei dachte? Nun, dasselbe könnte ich dich fragen, Severus. Warum hast du das getan?“
Er deutete auf die unscheinbare kleine Phiole, in der noch einzelne Tropfen des Bittersüßen Nachtschattens hingen.
„Wie konntest du dein Leben, das kostbarste Geschenk, das du jemals erhalten hast, diese wertvolle Gabe - wie konntest du es nur einfach wegwerfen?“
Bei diesen Worten blickte Dumbledore sein Gegenüber durchdringend an und wie damals in der Schule, so hatte Severus das Gefühl, geröntgt zu werden von diesem leuchtend blauen Augenpaar, das scheinbar bis auf den Grund seiner Seele hinabsehen konnte. Doch im Gegensatz zu seiner Schulzeit war Severus Snape in diesem Moment nicht um eine Antwort verlegen. Die Worte, die er so lange zurückgehalten und in seinem Inneren verschlossen hatte, die sich seit vielen Jahren in ihm aufgestaut hatten, brachen nun wütend aus ihm hervor, während seine zitternden Hände zu Fäusten geballt waren und ein Feuer aus loderndem Zorn in seinen tiefschwarzen Augen brannte: „Sie würden dieses Leben also tatsächlich als kostbar und wertvoll bezeichnen, Dumbledore? Dass ich nicht lache! Sie sind sich ja überhaupt nicht im Klaren darüber, wovon Sie da eigentlich sprechen - Oder wollen Sie etwa behaupten, Sie wüssten, wie mein Leben war? Nein, davon haben Sie keine Ahnung, wie es ist, ein Leben zu führen, das eine einzige nicht endende Folter ist! Vom eigenen Vater gedemütigt, gequält und bestraft; von den ewigen Streitereien im Elternhaus fast in den Wahnsinn getrieben; in der Schule verspottet, erniedrigt und schließlich um ein Haar ermordet von Potter und seinen verdammten Freunden; von Verzweiflung und Rachsucht in die kalten klauen des Dunklen Lords getrieben; von der eigenen Schuld und dem Selbsthass bald erdrückt - das ist mein Leben, aus dem ich fliehen wollte, vor dem ich endlich meine Ruhe haben wollte! Aber nicht einmal das ist mir vergönnt: Nicht einmal der Tod...“
Schwer atmend hielt Severus inne, übermannt und aufgewühlt von der Wucht seiner eigenen Worte, von den furchtbaren Erinnerungen, die mit ihnen einhergingen. Obwohl er noch immer im Bett lag, zitterte er am ganzen Körper und fühlte sich so kraftlos, so erschöpft, als wäre er eben eine weite Strecke gerannt.
Er warf seinem ehemaligen Lehrer einen vernichtenden Blick zu und merkte, dass in Dumbledores hellblauen Augen Tränen glitzerten und dass Kummer sowie Mitleid in jede Falte seines alten weisen Gesichts geschrieben standen. Aus irgendeinem Grund besänftigte ihn dieser Anblick jedoch keineswegs, im Gegenteil: Er fachte seinen brennenden Zorn von neuem an.
Mit einem Anflug seines alten sarkastischen Tons, der aber weder das Beben noch die Rage in seiner Stimme überdecken konnte, setzte er erneut zum Sprechen an: „Eines würde mich dann aber doch interessieren, Dumbledore. Wie kommt es, dass Sie mich überhaupt wahrgenommen haben, wie ich da im Gras lag? Dass Sie Notiz von mir genommen haben?
Im Unterricht haben Sie mich so gut wie nie beachtet; ich hätte Ihnen ein Blatt unter die Nase halten können, auf dem steht, dass ich, Severus Snape, auch noch existiere, und Sie hätten mich trotzdem nicht bemerkt! Natürlich, wie auch im Schatten des glorreichen James Potter? Nur wenn es um Fehler oder Missetaten ging, da haben Sie mich komischerweise schon bemerkt und es nicht versäumt, mir ein ums andere Mal zu sagen, wie enttäuscht Sie doch wären von mir - dafür war immer Zeit! Ich war grundsätzlich derjenige, der sich rechtfertigen und erklären musste, auch wenn er eigentlich das Opfer war, auch wenn man versucht hatte, ihn kaltblütig umzubringen! Aber das hat niemanden interessiert - auch Sie nicht! Sie hatten schließlich alle Hände voll zu tun, Ihre glorreichen Gryffindors zu beweihräuchern und zu schützen... Immer war ich der Schuldige, der Lügner, die falsche Slytherinschlange - immer ich! Sie haben mir genauso wenig eine Chance gegeben wie all die anderen. Sie konnten oder wollten mir nie helfen, wenn ich so dringend Hilfe gebraucht hätte - Hilfe, nicht nur schöne leere Worte!
Aber tatsächlich hat sich zu Lebzeiten niemand jemals für mich interessiert: Da wäre es allen am liebsten gewesen, wenn ich mich in Luft aufgelöst hätte! Und dann ringe ich mich endlich zu der Entscheidung durch, dieser verkorksten Existenz ein für alle Mal ein Ende zu bereiten und muss feststellen, dass mir auch das nicht vergönnt ist: Nicht einmal in Ruhe sterben lässt man mich!“
Und als diese Erkenntnis von neuem auf ihn einstürzte, drehte sich Severus ruckartig im Bett um, weg von Dumbledore, und presste sein leichenblasses Gesicht ins Kopfkissen, um die Tränen zu verbergen, die er nicht mehr länger zurückzuhalten vermochte und die nun ungehindert über seine vor Fieber und Aufregung glühenden Wangen strömten.


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