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Fanfiction

In Ginevra Molly Potters Worten - Epilog: Eine Geschichte zum Erzählen

von ChrissiTine

16. Januar: Eine Geschichte zum Erzählen




"Hat Daddy deinen Ring wirklich in den Schnatz getan?"

Ich blieb bei der Schlafzimmertür meiner Tochter stehen. Ich hatte gerade das Licht mit meinem Zauberstab ausmachen wollen. Ich schaute stattdessen zum Bett und sah, wie ein neugieriges neun Jahre altes Gesicht mich anstarrte. Ihr flammend rotes Haar fiel ihr über die Schultern.

"Du, Lilyflower", sagte ich und zeigte auf sie, "solltest schlafen." Ich ging zu ihr, setzte mich auf die Bettkante und schaute sie an.

Sie setzte sich auf, lehnte sich gegen die Wand und ignorierte die Tatsache, dass ihre Schlafenszeit schon längst gekommen war. Ich war nicht sauer auf sie und ich würde diese Tatsache nicht mal ansprechen, wenn ich es gewesen wäre. "Ich hab geschlafen", sagte sie, "aber dann bist du zu dem Teil gekommen, in dem Daddy dir den Antrag gemacht hat."

Ich strich ihr über die Stirn und versuchte so, sie wieder zu ihren Träumen zurück zu schicken. "Ja, dein Vater hat ihn in den Schnatz getan." Ich lehnte mich näher zu ihr und flüsterte: "Sag's keinem weiter, aber tief in seinem Inneren ist er sehr romantisch."

Sie nickte kichernd und brachte damit zum Ausdruck, dass sie das schon wusste. Ich schaute mir ihr Gesicht an und war immer noch fasziniert davon, dass ich mich in ihren Sommersprossen, ihren Augen, ihrem Haar und sogar in der Art, wie sie sich verhielt, wieder erkannte.

"Mum", fragte sie vorsichtig, "wie viele von den Geschichten sind wahr?"

Ich schaute meine Tochter liebevoll an, während ich bemerkte, wie aufmerksam sie war. Harry und ich hatten unseren Kindern die meisten Erlebnisse unseres Lebens als Gute-Nacht-Geschichten erzählt, obwohl wir die etwas unheimlicheren Details weggelassen hatten. Wir haben sie so erzählt, dass sie glaubten, dass sie nur das waren: Geschichten.

Als James alt genug wurde, um nach Hogwarts zu gehen, haben Harry und ich uns mit ihm zusammen gesetzt und ihm erklärt, dass die Geschichten, die wir ihm erzählt hatten, alle wahr waren. Obwohl es nicht schwer war, diese Dinge von ihm fernzuhalten, würde es unmöglich sein, diese Geschichten nur als eben solche zu verkaufen, wenn er elf Jahre alt wurde und unsere wachsamen Augen verließ, besonders, weil der halbe Lehrplan sich um seinen Vater drehte. Wir haben das gleiche vor zwei Monaten mit Albus gemacht, bevor er nach Hogwarts ging. Jetzt, da sie beide die Wahrheit wussten, hatten wir sie darum gebeten, Lily noch eine Weile in dem Glauben zu lassen, dass die Geschichten nur erfunden waren.

Wir haben ihnen nicht alles erzählt. Was wäre denn der Spaß daran, ein Kind der Potters zu sein, wenn man nicht einige Rätsel alleine aufdeckte? Ich erinnere mich noch an all die Briefe, die James uns letztes Jahr geschickt hatte und die sich alle um eine neue Geschichte drehten, die er über seinen Vater gehört hatte. "Ihr habt mir nie gesagt, dass Dad eine illegale Gruppe zur Verteidigung angeführt hat!", hatte er uns einmal geschrieben. Und natürlich hatten wir ihm die Geschichte der ursprünglichen DA nicht erzählt, weil wir nicht wollten, dass er ein zu großer Unruhestifter wird.

Ich dachte über Lilys Frage nach und antwortete mit einer Gegenfrage. "Warum fragst du?"

"Ich habe gehört, wie du und Daddy mit Albus gesprochen habt, bevor er nach Hogwarts gegenagen ist."

Ich war nicht überrascht. Sie hatte das Bedürfnis, jedes kleine Detail um sie herum zu erfahren, geerbt, aber es war überraschend, dass sie so lange damit gewartet hatte, danach zu fragen. Wir hatten mit Albus im August gesprochen. Jetzt war es fast schon November. Ich fragte sie danach.

Sie grinste kleinlaut. "Ich hatte Angst, dass du es mir nicht sagen würdest", sagte sie. "Onkel Ron und Tante Hermine wollten nicht und Grandma und Grandpa auch nicht. Niemand wollte mir etwas sagen. Sie haben alle gesagt, dass ich dich und Dad fragen soll."

Also hatte sie versucht, die Informationen aus allen anderen herauszubekommen. Ich wünschte, dass mir meine Familie erzählt hätte, dass sie neugierig geworden war. Ich war mir nicht sicher, was ich dem Mädchen erzählen sollte, denn ich hatte das Gefühl, dass sie noch zu jung für die Wahrheit war. Ich würde mit Harry darüber sprechen müssen.

"Also, Mum?", fragte sie.

"Es ist zu spät, um sich darüber Gedanken zu machen. Können wir morgen darüber sprechen?", fragte ich sie. Zögernd und enttäuscht nickte sie. Ich küsste sie auf die Stirn und wollte ihr Kissen aufschütteln. Meine Hand traf auf etwas Hartes, das unter dem Kissen lag.

"Oh, Mum ..." Ihr Gesicht war voller Angst. Es war der Blick, den sie aufsetzte, wenn sie wusste, dass sie Ärger bekommen würde.

Ich holte das mysteriöse Objekt aus seinem Versteck. In meinen Händen hielt ich ein Buch, ein mir sehr bekannt vorkommendes Buch mit einem mir sehr bekannt vorkommenden Jungen auf dem Umschlag, der eine mir sehr bekannt vorkommende blitzförmige Narbe hatte. Die Titel lautete Harry Potter und der Stein der Weisen von Joanne K. Rowling. Etwas amüsiert schaute ich von dem Buch in Lilys Augen. Sie sah verängstigt aus, aber ich war nicht sauer.

"Wo hast du das her, Lily?", fragte ich sie und wusste, dass ich einen leeren Platz im Bücherregal in Harrys Büro finden würde.

Sie bemerkte, dass ich sie nicht anschreien würde und setzte sich etwas gerader hin. "Ich hab's letzte Woche aus Daddys Büro genommen.", antwortete sie. "Krieg ich jetzt Ärger?"

Ich schaute wieder auf das Buch. Sie hatte ein Lesezeichen zwischen die Seiten gesteckt, etwa in der Mitte des Buches. Lily war das einzige unserer Kinder, das die Bücher über ihren Vater entdeckt hatte. Um ehrlich zu sein konnte ich nicht anders als stolz auf sie sein, nach all meinen eigenen Entdeckungen der Wahrheit.

"Nein, Lily", antwortete ich, stand auf und sah zu, wie sie sich unter ihre Bettdecke kuschelte. "Wir sprechen morgen darüber, versprochen." Ich trat von Bett weg.

Aber sie hatte noch eine Frage. "Glaubst du, dass der Sprechende Hut Albus die Wahl gelassen hat, genau wie Daddy?"

"Ja, das tue ich."

"Warum ist er dann nach Slytherin gekommen?"

Ich war still. Es stimmte. Selbst nach dem kleinen Gespräch zwischen Harry und ihm, in dem es um Entscheidungen ging, war er nach Slytherin gekommen. Albus hatte uns nicht erzählt, ob er die Entscheidung des Hutes akzeptiert hatte, aber ich nahm an, dass er verstanden hatte, dass das Haus nicht so wichtig war wie die Person, die man war. Albus war derjenige von unseren Kindern, der Harry am ähnlichsten war. Das bedeutete, dass die Eigenschaften Gryffindors stark waren, die von Slytherin aber genauso sehr.

"Ich bin mir nicht sicher", sagte ich, bewegte meinen Zauberstab und löschte die Kerzen. "Wenn du es wirklich wissen willst, dann kannst du ihm morgen eine Eule schicken. "Ich hatte die Tür erreicht und blieb stehen, um auf Lilys Antwort zu warten, aber es kam keine. "Jetzt aber Gute Nacht, meine Lilyflower. Ich hab dich lieb."

"Ich hab dich auch lieb.", sagte sie in die Dunkelheit.

Ich ging durch den Flur des Grimmauldplatzes, wo die Erinnerungen an die letzten achtzehn Jahre sehr stark waren. Ich ging an einem Bild von Kreacher vorbei, der im hohen Alter vor neun Jahren gestorben war und dann an einem Bild von Harry und mir an unserem Hochzeitstag, drei Monate nach seinem Antrag, und blieb vor Harrys Büro stehen. Ich umklammerte das Buch in meiner Hand und klopfte. Er erwiderte, dass ich herein kommen könne.

Das Radio lief leise im Hintergrund und ich hörte eine bekannte Stimme aus dem Lautsprecher. Ich blieb stehen, um zuzuhören, während Harry, der über den Schreibtisch gebeugt gewesen war und mehrere Berichte durchgelesen hatte, seine Papiere hinlegte und auch dem Radio zuhörte.

"Nachdem letztes Jahr das Gesetz gegen Verleumdung beschlossen worden war, wurden Rita Kimmkorn 594 verschiedene Vergehen von Verleumdung vorgeworfen. Wenn sie für schuldig erklärt wird, dann wird sie auf einen sehr hohen Betrag an Schmerzensgeld verklagt werden. Wenn sie nicht in der Lage dazu ist, den Betrag aufzubringen, wird sie nach Askaban gehen müssen.

Die kontroverse Autorin, die verantwortlich ist für Biographien über Albus Dumbledore, Severus Snape, Harry Potter und andere, ist sich sicher, dass sie das Verfahren als freie Frau beenden wird, aber Hermine Weasley, Mitarbeiterin der Abteilung für magische Strafverfolgung, die die Anklage leitet, hat das Gefühl, dass das vielleicht das letzte Kapitel für Rita Kimmkorn sein wird.

Ich werde sie während des Verfahrens auf dem Laufenden halten. Das war PotterWatch mit ihrem Gastgeber Lee Jordan. Gebt auf euch Acht und lasst nicht locker. Gute Nacht."

Das Radio spielte weiter. Harry schaute von seinen Papieren auf und begrüßte mich mit einem Lächeln "Ginny, du hast nicht zufällig die Karte des Rumtreibers aus meinem Schreibtisch genommen, oder?" Er zeigte auf eine Schublade.

Ich schüttelte den Kopf. "Wetten, dass einer unserer Jungs sie hat?", schlug ich vor und lief um den Tisch herum, um meinem Mann näher zu sein. "Ich werde mit George darüber sprechen müssen, welche Geschichten er Albus und James erzählen kann und welche nicht so geeignet sind."

Harry zuckte mit den Schultern und bemerkte den Gegenstand in meiner Hand. "Nachforschungen für dein Buch?", fragte er, griff nach meiner Hand und zog mich auf seinen Schoß. "Du brauchst das nicht, wenn du direkt an der Quelle sitzt."

Ich hielt das Buch hoch und lächelte. "Nicht ich, Harry", sagte ich. "Unsere Tochter hat ein bisschen geschmökert."

Harrys Mund fiel auf. "Du machst Witze!"

Ich schüttelte meinen Kopf. "Und sie hat gehört, wie wir mit Albus gesprochen haben." Seine Hand massierte meinen Rücken und ich verstummte, um das zu genießen. "Sieht so aus, als wäre die Eule aus dem Käfig."

Harry seufzte. "Ich wollte nicht, dass sie so früh damit konfrontiert wird", sagte er. "Erinnerst du dich daran, wie sie reagiert hat, als wir ihr von dem Basilisken erzählt haben und damals hat sie gedacht, dass es bloß eine Geschichte war."

Ich verdrehte die Augen. "Sie war vier, als wir ihr das erzählt haben", sagte ich. "Sie ist größer geworden seit damals. Außerdem, wenn sie einmal etwas wissen will, dann wird sie nicht aufhören, bis sie alles herausgefunden hat ..."

Ich zögerte, bevor ich fort fuhr. "Um genau zu sein, Harry ..." Ich zeigte mit meinem Zauberstab auf die Tür und sie flog auf. Unsere Tochter stand verblüfft vor uns. "Geh ins Bett, Lily."

Sie kreischte und lief den Flur entlang. Man konnte ihre Schritte hören.

Ich schaute wieder zu Harry, der lachte. "Das ist unsere Lily", sagte Harry und wischte sich die Lachtränen aus den Augen. Er nahm mir das Buch aus der Hand und stellte es wieder zu den anderen ins Regal. "Wir haben keine Wahl, oder?"

"Du hast so sehr versucht, die Jungs so lange jung zu lassen, wie du konntest", antwortete ich und kuschelte mich in seine Umarmung. "Es wird mit ihr einfach nicht funktionieren. Sollen wir morgen mit ihr sprechen?"

Harry nickte. Wir schwiegen ein paar Minuten. Das Heben und Senken seiner Brust war sehr beruhigend für mich. Ich hätte in seinen Armen einschlafen können. Stattdessen unterbrach er die Stille und fragte mich, ob ich die Post gesehen hätte.

"Gwenog hat dir den letzten Quidditchfilm geschickt, damit du ihn kommentieren kannst", sagte er, hob mich mit seinen starken Armen hoch und stellte mich wieder auf die Füße. "Und Albus hat einen Brief geschickt. Ich dachte, dass du ihn gerne lesen möchtest. Ich muss allerdings ins Bett gehen, wenn ich morgen früh zu Kimmkorns Anhörung möchte."

Ich schlang meine Arme um seinen Hals und küsste ihn. "Geh schlafen, Harry, damit ich Zeit habe, alle Sachen bis Mitternacht zu erledigen."

Er küsste mich noch mal und verließ kurz darauf sein Büro.

Ich war allein, als ich mich an den Tisch setzte und das Radio weiterhin im Hintergrund lief. Ein ganzer Stapel voller Post wartete auf mich, also nahm ich den ersten Umschlag, der von Gwenog war, und öffnete ihn. Ich blickte hinein und schaute mir eine Quidditchszene an, die sie mir geschickt hatte. Jetzt, da ich die leitende Quidditchkorrespondentin des Tagespropheten war, musste ich einen Artikel schreiben und ihn heute noch an die Zeitung schicken.

Ich beobachtete, wie Angerona angeschossen kam und den Schnatz in ihrer augestreckten Hand fing. Ihr Kapitäninnnenabzeichen war an ihrer Holyhead Harpies Uniform befestigt. Ich schloss den Umschlag wieder und entschloss mich dazu, den Artikel später zu schreiben.

Ich legte die neueste Ausgabe des Klitterers zur Seite und nahm den Brief zur Hand, der darunter lag. Ich erkannte die Handschrift meines jüngsten Sohnes.

Mum und Dad,

ich höre so viele Sachen über euch! Dad, du hast mir nie erzählt, dass du, Tante Hermine und Onkel Ron in Gringotts eingebrochen seid und einen Drachen befreit habt! Kann ich mehr Geschichten hören, wenn ich nach Hause komme?

Victoire hat ein Auge auf mich geworfen, aber sie hat gesagt, dass sie nicht weiß, wie viel Freizeit sie haben wird, weil das ihr UTZ-Jahr ist. Ich hab sie nach Teddy gefragt, aber sie wurde ganz rot und hat sich geweigert, darüber zu sprechen. Was glaubst du, was zwischen ihnen passieren wird?

Ich hab wegen Scorpius gemacht, was ihr mir gesagt habt und er ist jetzt sehr viel netter. Nachdem wir letzte Woche zusammen Nachsitzen gehabt haben, ist es ruhiger geworden. Keine weiteren Mitternachtsduelle (Es war nicht meine Idee! Es war seine! Ich konnte doch nicht zulassen, dass er denkt, ich bin ein Angsthase!).

Jillian Fields ist gestern von ihrem Besen gefallen, als ein Klatscher sie getroffen hat. Wenn sie sich nicht bis zum Spiel am Samstag erholen kann, dann glaube ich, dass ich es versuchen werde. Ich denke, dass es bescheuert ist, dass sie keine Erstklässler ins Team lassen (außer Dad, was ihr auch vergessen habt zu erwähnen!). Wenn ich nur EINMAL mit dem Team fliegen könnte, dann würden alle sehen, wie gut ich das mache.

James hat mir gesagt, dass ich euch sagen soll, dass es ihm Leid tut, dass er euch keinen Brief geschickt hat, weil er sehr mit der Schule beschäftigt ist. Aber das ist nicht der wahre Grund! Er verbringt alle seine Zeit mit Samantha Corner. Erinnert ihr euch an sie? Sie ist ein Halbblut und hat solches Haar wie du, Mum. Ich glaube, James steht auf sie.

Rose und Fred lassen euch grüßen!

Alles Liebe,

Albus


Ich legte den Brief auf den Schreibtisch und grinste angesichts all dieser Informationen, die er uns geschickt hatte. Ich liebte es, Briefe von meinen Kindern zu bekommen. Es bestätigte, dass Harry und ich etwas richtig mit ihnen gemacht hatten.

Das einzige, was noch übrig war, war ein Brief, den ich schon gestern geöffnet hatte. Ich hob den Stapel Papier hoch und las die Notiz, die daran befestigt war.

Ginny,

ich habe mir die Kapitel durchgelesen, die du mir bis jetzt geschickt hast. Du hast ein paar kleine Grammatikfehler drin und ein paar Satzbauprobleme, aber alles in allem ist deine Autobiographie bis jetzt wunderschön. Ich habe eine ganze Packung Taschentücher am Ende von Kapitel 12 gebraucht. Es ist wunderschön, wirklich.

Weißt du schon, wie du sie enden lassen willst? Das war die schwierigste Entscheidung, als es um Harrys Geschichte ging. Jeder will wissen, was mit unserem Held passiert. Dein Buch sollte mit etwas Persönlichem enden, finde ich, da sich das Ganze so persönlich anfühlt. Vielleicht eure Hochzeit ... oder die Geburt von einem euerer Kinder.

Du siehst, was es für ein Problem dabei gibt, so eine Geschichte zu beenden. Ich bin mir sicher, dass dir etwas einfällt. Schick mir eine Eule, wenn du irgendwelche Probleme haben solltest.

Joanne Rowling


Ich hielt das Manuskript meiner Autobiographie in der Hand und überlegte, wie ich weiter machen sollte. Ich schlug die erste Seite auf und bemerkte die roten Anmerkungen von Joannes Feder. Ich schloss sie wieder und legte sie zur Seite. Wenn ich so spät anfangen würde, sie zu überfliegen, dann würde ich die Zeit vergessen und weiter lesen und dann hätte ich keine Zeit mehr für meinen Artikel.

Außerdem wusste ich bereits das Ende, das ich wollte.

Nachdem ich die Quidditchspiele kommentiert hatte, schrieb ich die Artikel für die nächste Ausgabe des Tagespropheten. Ich gähnte, als ich unserer Eule den Umschlag gab und sie aus dem Fenster in die sternenklare Nacht scheuchte.

Als ich ein paar Minuten später das Schlafzimmer betrat, versuchte ich so leise wie möglich zu sein. Harry brauchte wirklich seinen Schlaf, aber sobald ich mich auf das Bett gesetzt hatte, fühlte ich, wie eine Hand meine ergriff. Seine liebende Stimme flüsterte meinen Namen. Ich schlüpfte aus meinen Hausschuhen und legte mich neben ihn.

"Hast du deinen Roman schon beendet?", fragte er.

"Nein", antwortete ich. Ich drehte mich auf die Seite, um ihn in der Dunkelheit anzusehen. "Und nein, Harry, du darfst ihn noch nicht lesen." Er hatte mich angebettelt, einen Blick in die Worte von Ginevra Molly Potter zu werfen, sobald ich mit dem Projekt begonnen hatte, aber ich hatte mich geweigert. Er würde bis zum Ende warten müssen.

"Nur ein kleiner Blick ...?"

"Keine Chance", unterbrach ich ihn und küsste ihn leidenschaftlich. Er vergaß bald seine Bitte und verlor sich in meiner süßen Ablenkung. Nach mehreren Minuten löste ich mich atemlos von ihm.

"Es muss dir wieder besser gehen", flüsterte er und spielte auf diesen Morgen an, an dem ich mich im Badezimmer hatte übergeben müssen und er mich gefunden hatte. Um genau zu sein hatte ich das schon die ganze Woche erlebt. Harry hatte sich Sorgen gemacht und ich war heute bei den Heilern gewesen.

"Das stimmt", erwiderte ich. "Ich war bei Ernie im St Mungos."

"Hat er gesagt, was dich krank macht?", fragte er und legte mir eine Hand auf die Wange.

Ich nickte.

Ich nahm seine Hand und hielt sie fest. Ich lächelte ihn an, während ich unsere verschränkten Finger nach unter führte, über meinen nackten Nacken, meine gerundete Brust und auf meinem flachen Bauch anhielt. Ich breitete seine Finger sanft aus, bis seine Hand flach auf meinem Bauch lag.

"Willst du noch einen Jungen oder noch ein Mädchen?"

--

Ich sitze jetzt hier an Harrys Schreibtisch. Es ist fast elf Uhr in der Früh und ich bin jetzt seit ungefähr vier Stunden wach. Ich habe den ganzen Vormittag damit verbracht, dieses Kapitel zu konstruieren und sicher zu gehen, dass alles einen Sinn ergibt, bevor ich es verpacke und an Joanne Rowling schicke.

Während ich geschrieben habe, ist Lily ins Zimmer gekommen. Sie stand hier und fragte, ob es in Ordnung war, auf eine kleine Schwester zu hoffen. Ich bewunderte ihre Fähigkeiten im Lauschen und sagte ihr, dass das völlig in Ordnung war. Meine Gedanken wanderten, dachten, dass Dora ein wunderschöner Name für eine Tochter war und Arthur ein starker Name für einen Sohn.

Ich sah, wie Lilys schokoladenbraune Augen durch das Zimmer wanderten und beim Bücherregal hinter mir stehen blieben. Ihr drehte mich um und zog ein Buch aus der Reihe. Das Lesezeichen steckte immer noch an der Stelle, an der sie aufgehört hatte zu lesen. Ich gab ihr das Buch. Sie grinste begierig und setzte sich sofort auf den Boden, um weiter zu lesen.

Ihr findet mich in dem Buch als Ginevra Molly Weasley. Als ich ein kleines Mädchen war, hörte ich alle Geschichten über Harry Potter, dass er ein großer Zauberer war, dass er der Retter der Zaubererwelt war und sogar als kleines Mädchen hatte ich eine Verbundenheit mit diesem Helden gefühlt. Als ich zehn Jahre alt war, verliebte ich mich in den Jungen aus meinen Gute-Nacht-Geschichten.

Sie nennen mich nicht mehr Weasley. Jetzt bin ich eine Potter. Aus irgendeinem Grund wurde der Held dieser Geschichten der Held meines Herzens und er verliebte sich auch in mich. Es sind fast zwei Jahrzehnte vergangen, seit ich seinen Namen angenommen habe und jeder Moment, von unserem Hochzeitstag bis hin zu den Geburten unserer Kinder, ist außergewöhnlich mit dem Mann gewesen, den ich immer geliebt habe.

Jeder Held braucht eine Geschichte. Jeder Held hat etwas zu erzählen. Aber für jeden Retter gibt es jemanden im Hintergrund, der ihm einen wirklichen Grund zu kämpfen gibt und auch sie haben eine Geschichte zu erzählen. Ich weiß nicht, ob sich jemand die Mühe machen wird zu lesen, was ich zu sagen habe, aber das ist meine Geschichte, aus meinem Blickwinkel erzählt, in meinen Worten geschildert und mit meiner Liebe geschrieben.

Während ich diese Schlusssätze schreibe, denke ich darüber nach, was die Zukunft bereithalten wird. Ich war einmal eine allseits bekannte Quidditchkapitänin, die mit dem weltberühmtesten Zauberer verheiratet ist. Als ich mit James schwanger wurde, gab ich dieses Leben auf, um ein erfüllteres bedeutsameres Leben zu umarmen. So sehr ich es auch geliebt habe, auf einem Besen zu fliegen, ich liebe es mehr, eine Mutter zu sein.

Während ich hier sitze und das schreibe, meiner Tochter dabei zusehe, wie sie die Geheimnisse ihres Vaters entdeckt, und ein Kind in mir heranwächst, fordere ich euch dazu auf, jemanden zu finden, der so glücklich ist wie ich in diesem Moment.

Ende




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Ü/N: So meine Lieben, nach gut zwei Jahren sind wir am Ende angekommen. Es war viel Arbeit, aber es hat Spaß gemacht, alles zu übersetzen, und ich hoffe, dass es euch genauso großen Spaß gemacht hat, die FF zu lesen. Ich schätze mal, dass ich morgen noch die häufig gestellten Fragen posten werde, und dann ist diese FF hier offiziell abgeschlossen. Vielen Dank an alle, die mich die zwei Jahre lang begleitet haben und vielen Dank an die, die auf dem Weg noch dazugestoßen sind und mein größter Dank gilt besonders denen, die fleißig ihre Reviews geschrieben haben. Ihr seid die Besten!


Wenn Du Lob, Anmerkungen, Kritik etc. über dieses Kapitel loswerden möchtest, kannst Du einen Kommentar verfassen.

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