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Fanfiction

In Ginevra Molly Potters Worten - 20. Dezember: Die Rebellion von Hogwarts - Teil 4

von ChrissiTine

20. Dezember: Die Rebellion von Hogwarts, Teil 4




Ich wurde besessen, als ich kein Glück damit hatte, das Passwort herauszufinden. Alle freie Zeit, die ich in den nächsten zwei Wochen hatte, verbrachte ich, unter dem Tarnumhang verborgen, vor dem Eingang zu Snapes Büro, aber niemand trat ein, wenn ich wartete.

Ich fing an, die Mahlzeiten ausfallen zu lassen und Schlaf zu verlieren, in der Hoffnung, es doch zu hören. Ich wartete stundenlang, bis es Nacht wurde und schlief dann meistens gegen die Wand gelehnt ein. Luna würde mich jeden Morgen finden und in mein Zimmer zurückbringen. Bevor ich das Passwort herausgefunden hatte, hatte ich in den letzten zwei Tagen sogar alle meine Unterrichtsstunden geschwänzt.

Neville und Luna waren fuchsteufelswild, weil ich nicht zuerst mit ihnen gesprochen hatte, bevor ich die Abmachung mit Draco getroffen hatte. Nach heftigen Streitigkeiten hatte ich sie überzeugt, dass wir davon profitieren würden, aber nicht ohne dass ich Luna zum Weinen gebracht hatte und dass Neville sich weigerte, sich in einem Zimmer mit mir aufzuhalten. Aus gutem Grund waren Neville und Luna sehr besorgt um mich.

Trotzdem war das einzig wichtige für mich das Schwert. Durch den fehlenden Schlaf- und Essensmangel zitterte ich die ganze Zeit und konnte meinen Zauberstab kaum ruhig halten, wenn ich versuchte, ihn zu benutzen. Kurz gesagt war ich physisch und emotional in einem sehr schlechten Zustand. Ich war sehr nah an einem Zusammenbruch dran.

Ende September war ich in einem Badezimmer und wusch mein Gesicht, um meine Haut zu kühlen, als ich mein Gleichgewicht verlor. Desorientiert brach ich praktisch auf Angerona zusammen.

"Ginny!", rief sie. "Was ist los?"

"... Passwort ...", murmelte ich.

"Was?", rief sie. "Wovon sprichst du?"

"... Passwort ...", wiederholte ich. "... Snapes Büro ..."

"Wann hast du zum letzten Mal geschlafen?"

Ich antwortete nicht. Sie brachte mich zu Madam Pomfrey und half mir dabei, mich hinzulegen. Sie fütterte mich auf Madam Pomfreys Bitte hin mit geringen Mengen an Essen. Als ich Essen in meinem Magen hatte, erkannte ich, wie hungrig ich gewesen war. Sie fuhr mir mit einem Waschlappen über die Stirn, um das Fieber etwas zu kühlen, das ausgebrochen war.

Ich wachte Stunden später auf. Angerona hatte mich anscheinend nie verlassen. Ich fühlte mich besser als vorher, war aber immer noch schwach. Ich umarmte sie und dankte ihr dafür, dass sie sich um mich gekümmert hatte. Ich balancierte vorsichtig mein Gewicht, setzte mich auf und sagte, dass ich Arbeit zu erledigen hätte.

Sie drückte mich zurück auf das Bett. "Autumn", sagte sie in mein verwirrtes Gesicht. "Ich hab gehört, wie einer der Carrows das benutzt hat, um in Snapes Büro zu kommen."

Das Wort machte mich sofort nüchtern. Ich fühlte wieder Energie und einen Grund, um nicht aufzugeben. Hoffnung durchzuckte mich, als ich nach meiner DA-Münze griff, um die wichtige Nachricht an alle Mitglieder zu schicken. Madam Pomfrey und Angerona beschwerten sich sehr, als ich ihnen entwischte und die Armee im Raum der Wünsche traf.

Wir hatten sehr schnell einen Plan entwickelt.

Luna, Neville und ich schlichen langsam die Treppen hinauf. Unsere Zauberstäbe waren gezogen und wir waren bereit für alles. Die Spiegel waren in unseren Taschen und unsere Ohren waren gespitzt, um eine Warnung von unseren Spitzeln zu hören. Als wir das leere Büro betraten, fingen mehrere Porträts an, entrüstet zu sprechen.

"Miss Weasley? Miss Lovegood? Mr Longbottom?", sagte eine bekannte Stimme, die aus dem Porträt kam, das vor so vielen Wochen gefehlt hatte. Dumbledore fuhr fort: "Nach Ihrem verstohlenen Auftreten zu schließen, hat Ihnen Professor Snape nicht die Erlaubnis gegeben, hier zu sein."

Meine Bitterkeit war in den letzten Wochen sehr gewachsen. Als ich auf meinen verstorbenen Schulleiter schaute, wurde ich sehr ärgerlich, weil er so locker über seinen Mörder sprach. Sicherlich wusste er, dass er sich ein Büro mit dem schrecklichen Mann teilte, der ihm sein Leben genommen hatte. Ich fühlte mich von dem Porträt so angezogen, dass ich mich nicht dagegen wehren konnte und auf es zulief.

"Das ist nicht die Zeit für ein Schwätzchen, Ginny", zischte Neville mir zu, als er an mir vorbei ging. Trotz seiner ermahnenden Worte lehnte er sich gegen Snapes Schreibtisch und wartete auf mich. Luna folgte seinem Beispiel.

Ich konnte den Blick von den blauen Augen nicht abwenden, die hinter den Halbmondgläsern verborgen waren. Das war der Mann, der all die Antworten hatte, nach denen ich suchte. "Wo ist Harry?", fragte ich, obwohl ich ganz genau wusste, dass jetzt absolut nicht die richtige Zeit dafür war. Aber das war mir sowas von egal. "Wo haben Sie ihn hingeschickt?"

"Was ich damals gesagt habe, hat sich nicht geändert, seit ich mein Leben verloren habe.", erwiderte Dumbledore, aber seine Augen funkelten nicht. Vielleicht konnten sie nicht funkeln, weil sie nur eine Imitation des Lebens waren.

"Also weiß ich nur, ob er gewinnt oder stirbt?", fragte ich, etwas lauter als vorher. "Oder wird es immer noch Geheimnisse geben?"

"Meine Liebe, verstehen Sie nicht ...?"

Ich unterbrach ihn ohne Vorbehalte. "ICH LIEBE IHN!" Mehrere Schulleiter öffneten ihre verschlafenen Augen. "Ich sollte wissen, was er tut." Tränen begannen sich in meinen Augen zu bilden, aber ich wischte sie verärgert weg und verfluchte mich, weil ich so schwach war.

"Ginny, bitte ...", sagte Neville hinter mir.

"Mr Longbottom, lassen Sie das Mädchen aussprechen.", sagte Dumbledore. "Gefühle, die unterdrückt werden, werden nur stärker. Ich bin sicher, dass sie sie schon viel zu lange aussprechen wollte."

"Aber, Professor ..."

Dumbledore hob seine Hand und er verstummte. Obwohl er nur noch in 2D existierte, hatte er seinen Einfluss nicht verloren. Er war immer ruhig und gefasst, egal, was um ihn herum passierte. Seine unveränderte Persönlichkeit machte mich wütend und ich verlor meine Rserviertheit.

"Was ist ein Horkrux?", fragte ich laut.

Dumbledore sah überhaupt nicht überrascht aus. Er starrte mich bewundernd an und konzentrierte sich, wie so oft, als er noch am Leben gewesen war. Vielleicht kam diese Angewohnheit von der Legilimentik, aber Gedanken konnten von einem Bild nicht gelesen werden.

"Du hast immer mehr gewusst, als die meisten erwartet haben.", sagte Dumbledore sanft. "Ich wollte dich nur beschützen. Ich kann mir nur vorstellen, was es mit dir machen würde, falls du die Wahrheit wüsstest, und dass du Harry suchen würdest. Dein Platz ist hier, zwischen den Schülern und dem Bösen, das die Schule kontrolliert."

"Sie hätten es nicht wissen können", sagte ich. "Nicht einmal Sie können die Zukunft vorhersehen. Falls Sie es könnten, wären Sie nicht tot ..." Ich hielt es nicht für nötig, diese Aussage für ihn weiter zu führen. Der Rest war mitinbegriffen ... Harry wäre nicht gegangen ... Voldemort hätte nicht die Kontrolle ... Ich müsste nicht zwischen den Schülern und dem Bösen stehen ...

"Meine Zeit war begrenzt", erwiderte Dumbledore. "Genauso wie Voldemorts Einfluss in dieser Schule. Ja, dein Platz ist hier. Harrys ist dort draußen."

"Er hat das Medaillon", sagte ich und Dumbledore sah zufrieden aus. "Also warum ist er nicht zurück? Warum hat er es nicht zerstört und ist zurück gekommen zu uns ... zu mir?"

Für eine Sekunde bewegten sich seine blauen Augen. Ich folgte schnell seinem wandernden Blick und fand das Schwert von Gryffindor. Ein weiteres Puzzleteilchen fand seinen Platz. Der Grund, warum sie noch nicht zurück waren, war der, dass sie keine Möglichkeit hatten, das Medaillon zu zerstören. Das Gift des Basilisken, hörte ich Hermine sagen, und das Schwert hatte auf irgendeine Art das Gift behalten, als Harry das Monster in der Kammer erstochen hatte.

"Worauf wartet ihr?", kam Anthonys Stimme aus Nevilles Tasche. "Snape ist jetzt auf dem Weg zum Büro."

"Darum brauchen sie das Schwert, nicht wahr?", fragte ich. Die Waffe war der Schlüssel zum Sieg und seiner sicheren Rückkehr zu mir. Falls ich nie einen guten Grund gehabt hatte, es zu stehlen, jetzt hatte ich einen.

Luna deutete mit ihrem Zauberstab auf den Kasten und rief: "Reducto!" Das Glas zerbrach. "Oh, gut", sagte sie grinsend. "Das war einfacher als ich erwartet hatte."

Ich ignorierte Dumbledores Bitten, ergriff den Griff des Schwertes, beachtete die Glassplitter nicht, die sich in meine Handfläche bohrten und zog das Schwert aus den Überresten des Kastens. Ich folgte Luna und Neville, die die Treppen heruntereilten.

Als wir beim Ausgang angekommen waren, öffnete sich die Tür und Snape stand da, mit mehreren unserer Zwei-Wege-Spiegeln in der Hand. Er lächelte höhnisch, als er sie fallen ließ und auf sie drauftrat, als er langsam näher kam. Sie zerbrachen krachend unter seinen Schuhen. "Sagen Sie mir", schnarrte er, "wie genau haben Sie geplant, das Schwert, das Sie aus meinem Büro gestohlen haben, zu dem berühmten Mr Potter zu bringen?"

Wir gingen die Treppe rückwärts wieder rauf. Neville und Luna zeigten mit ihren Zauberstäben auf den Schulleiter. Ich flankierte sie von hinten und umklammerte das Schwert in meinen Händen. Ich hielt es drohend über die Köpfe meiner beiden Mitstreiter.

Snape lachte spöttisch. "Sie werden mich umbringen?" Er zog seine Oberlippe zurück und sein Zauberstab richtete sich direkt auf uns. "Tun Sie es." Er kam näher, weshalb wir eine weitere Stufe nach oben gehen mussten. "Seien Sie sicher, dass Sie sich auf die Konsequenzen vorbereitet haben. Mit Mord, egal wie gerechtfertigt oder geplant, kommt man nicht leicht zurecht."

"Und sind Sie leicht damit zurecht gekommen, dass sie einen unbewaffneten Mann getötet haben?", rief Neville, als wir noch eine Stufe hochgehen mussten.

"Sie waren ein Feigling!", kreischte Luna, obwohl ihre Stimme bebte.

"Nennen Sie mich nicht FEIGLING!", schrie Snape.

Zu diesem Zeitpunkt waren wir am Ende der Treppe angekommen und im Zimmer. Ich stolperte durch die Kraft seiner Worte zurück, verlor den Griff über dem Schwert und es fiel krachend zu Boden.

"Severus", sagte Dumbledore. Was würde er jetzt noch Gutes tun können? Er konnte zu unserer Verteidigung nur mitleidig sprechen. "Ich flehe dich an, sei mitfühlend."

"Sag mir nicht, wie ich diese Schule leiten soll, alter Mann!", schrie Snape das Porträt an und ich konnte mir vorstellen, dass so etwas schon öfter passiert war. Snape wandte sich wieder uns zu. Ich habe jede Befugnis und jedes Recht, sie drei jetzt sofort umzubringen, aber es ist eine Verschwendung, wenn magisches Blut fließt.", sagte er. "Hagrid hat morgen Nacht etwas im Verbotenen Wald zu erledigen. Sie werden die ganze Woche bei dem riesigen Trottel nachsitzen."

Luna und Neville mussten mich buchstäblich von dem Büro wegzerren. Ich wollte mir das Schwert schnappen, aber sie schafften es, mich zurückzuhalten. Ich schrie jedes Schimpfwort, das ich kannte, während sie mich von Snape wegbrachten, allerdings nicht ohne dass ich trat und schrie. Meine Stimme wurde von den Wänden zurückgeworfen, während ich kreischte: "WIR MÜSSEN ZURÜCK! WIR BRAUCHEN DAS SCHWERT! NEIN!"

Unkontrollierbare Wut stieg in mir auf. Ich trat Zimmerpflanzen und warf alles, was klein genug war, während ich vor Wut tobte. Wir waren so nah dran an dem Sieg und er wurde uns so einfach weggenommen. Ich holte den Spiegel aus meiner Tasche und schleuderte ihn gegen die Wand des Gemeinschaftsraumes, wo er zerschellte.

Ich konnte nicht mehr damit fertig werden. Hyperventilierend saß ich auf dem Sofa und wippte leicht nach vorne und hinten, während ich unverständliche Worte zwischen tiefen Atemzügen vor mich hinmurmelte. Der fehlende Schlaf und kein richtiges Essen hatten mich viel gekostet. Mein Herz tat weh vor Einsamkeit. Ich hatte so sehr versucht, für Harry stark zu sein und ich hatte versagt. Ich hatte den Punkt erreicht, an dem ich nicht mehr konnte.

Ich erinnerte mich nicht daran, dass Luna sich neben mich setzte, aber sie war da, streichelte mir über meine Haare und versprach mir Dinge, von denen ich nicht glaubte, dass sie jemals wahr werden würden. Wenn sie sprach, dann sprach sie beruhigend. "Snape hat jeden in den Gängen mit den Spiegeln erwischt. Sie wurden nicht bestraft. Wir ... wir hatten Glück."

Es war mir egal, wie ich bestraft werden würde. Nichts konnte so schlimm sein wie das, was ich gerade fühlte. Meinetwegen konnte man mich wieder mit dem Folterfluch belegen. Luna streichelte mir weiterhin über die Haare, während ich zitterte.

"Ginny", sagte Luna, "wenn du die Zukunft kennen würdest und Harry sterben würde, was würdest du tun?"

Die Frage wurde aus reiner Neugier gestellt, aber ich kannte meine Antwort. "Ich würde das gleiche tun, was Harry für mich tut.", flüsterte ich. "Ich würde alles in meiner Macht stehende tun, um das zu verhindern."

"Was, wenn es der einzige Weg wäre, Du-weißt-schon-wen aufzuhalten?"

Ich erstarrte und ließ die Worte sinken. "Harry muss sterben ...?"

"Ich weiß es nicht", sagte Luna, "aber wenn das der Fall wäre, was glaubst du, würde Harry tun?"

Ich schluckte schwer und wusste genau, was die Liebe meines Lebens tun würde, wenn sie in so einer Situation wäre. Wenn Harry sich selbst opfern musste, um die Welt zu retten, würde er vielleicht zögern, aber er wäre bereit dazu. Wenn es bedeutete, dass die, die er liebte, verschont werden würden ...

Vielleicht war das der Punkt. Vielleicht würde mein Wissen über Harrys Schicksal einen Kompromiss schließen mit dem Sieg, den wir in dieser Welt so verzweifelt brauchten. Um es einfach auszudrücken, ich war selbstsüchtig.

Ich schluchzte in ihre Schulter, während Luna mich umarmte und mir fiel auf, dass ich in keinem anderen Schuljahr so viel geweint hatte. Mit jeder Träne ließ ich die Zurückweisung und Bitterkeit aus mir heraus. Sie verschwanden in Lunas Haaren und auf meinem Umhang und befreiten mich von dem Ärger, den ich fühlte. Ich erinnerte mich nicht daran, eingeschlafen zu sein.

Mein Verhalten wurde wieder normaler. Meine Ess- und Schlafgewohntheiten wurden wieder gesünder. Ich vermisste sie immer noch schrecklich, aber ich verstand jetzt auf einem anderen Level, das mir gefehlt hatte, seit Yaxley auf der Hochzeit irgendetwas in mir kaputt gemacht hatte.

Wir drei gingen am nächsten Abend nach draußen, um bei Hagrid nachzusitzen. Wir hatten gute Laune, da wir nicht mehr erwarteten als einen Spaziergang durch den Wald.

"Es tut mir Leid, wie ich mich im letzten Monat verhalten habe", sagte ich, als wir das Schloss verließen und der Sonneuntergang alles in angenehmes Licht tauchte. "Ich war wirklich ein Arschloch."

"Ich hab dich nicht sehr gemocht", sagte Luna ehrlich, "aber ich wusste, dass es dir wieder besser gehen würde."

"Es ist nett, unsere Ginny wieder zu haben", erwiderte Neville, nahm meine Hand und drückte sie fest. "Wir haben dich vermisst."

"Ich hab mich auch vermisst", erwiderte ich, dankbar dafür, dass ich so verständnisvolle Freunde hatte. "Und es tut mir leid, dass ich mich wegen Malfoy nicht mit euch abgesprochen habe."

"Ich hab darüber nachgedacht", sagte Neville. "Ich glaube, dass du das Richtige gemacht hast, aber ich werde nichts mit Malfoy zu tun haben. Ich überlasse dir das."

"Aber Ginny", sagte Luna und in ihren Augen stand Angst. "Was, wenn du dich in Draco verliebst?"

Es gab eine peinliche Stille, als ich stehen blieb und Luna anstarrte, als wäre sie verrückt geworden. Ohne Warnung begann ich laut zu lachen. Neville stimmte bald mit ein. Luna legte den Kopf schief und verstand nicht, was sie gesagt hatte, das uns dazu gebracht hatte, so zu lachen.

"Danke, Luna", sagte ich, während mir Lachtränen die Wangen herunter liefen. "Ich hab das gebraucht."

Hagrid begrüßte uns mit einem Hallo und versuchte unzufrieden mit unserer Anwesenheit auszusehen. "Ihr Kinder werdet es noch schaff'n, euch umzubringen.", murmelte er, als er Fang eine Leine umlegte. "Was habt ihr euch'n dabei gedacht, in Snapes Büro einzubrech'n und das Schwert zu klauen?"

"Wir haben nur versucht, Dumbledores letzten Wunsch zu erfüllen", erwiderte Neville. "Es tut uns Leid, dass du dir wegen uns Sorgen gemacht hast."

"'türlich hab ich mir Sorgen gemacht!", erwiderte Hagrid. "Aber ich bin auch verdammt stolz auf euch, weil ihr euch nichts gefallen lasst von Snape un' den Carrows. Werdet es aber nich schaffen, sowas noch mal durchzuziehen. Snape wird das Schwert nich mehr hier lassen, jetzt, wo ihr es fast mitgenommen habt."

Hagrid führte uns um seine Hütte herum, die nach dem Feuer im letzten Jahr wieder repariert worden war. Mit seinem rosa Schirm in der einen Hand und Fangs Leine in der anderen, führte er uns in den Wald.

"Ich stelle mir vor, dass Snape gedacht hat, dass wir es mit dir im Wald hassen würden.", sagte Luna. "Aber ich mag deine Gesellschaft."

"Es ist merkwürdig", erwiderte ich. "Snape ist seit Jahren hier. Man würde meinen, dass er wüsste, wie sehr wir Hagrid mögen."

"Glaubst du, dass er uns beschützt?", fragte Luna.

Ich wollte es vehement abstreiten, tat es aber nicht. Snape verhielt sich nicht wie ein rachsüchtiger Mörder. Da waren seine Handlungen im Bezug auf den Grimmauldplatz und die Befragung der Carrows vor einigen Wochen. Und der Zwischenfall mit dem Schwert und das waren drei Dinge, die Snape zu unserem Vorteil getan hatte.

Ich schaute Luna nachdenklich an. "Uns beschützen?"

"Er hat Dumbledore umgebracht", sagte Neville sanft. "Erinnert ihr euch?"

Ich nickte und fühlte das Ziehen an meinem Herzen. Ich biss mir nachdenklich auf die Lippe und überlegte, dass etwas einfach nicht zusammenpasste.

"Außerdem", unterbrach uns Hagrid, "wird das hier kein Picknick werden." Er warf den Bäumen und Schatten einen nervösen Blick zu. Fang schnüffelte und winselte. "Die gefährlichen Wesen im Wald könn'n nich auf die Ländereien kommen wegen der Schutzwälle." Er stach mit seinem Regenschirm in die Luft. "Wir werd'n sie heute Nacht für 'ne Weile aufheben."

"Was?", schrien wir drei.

"Nach eurem Abenteuer letzten Abend woll'n sie, dass Dementoren hier nachts Wache schieben auf den Ländereien und in den Gängen, damit sich das nich wiederholt." Er erschauderte, als ob ihm ein Dementor schon zu nahe gekommen wäre. "Ich glaub nich, dass mein Patronus alleine viel gegen die Dinger ausrichten kann."

"Damit schneiden sie sich ins eigene Fleisch", sagte Neville und zog seinen Zauberstab. "Alle Mitglieder der DA können einen Patronus heraufbeschwören." Er klopfte dem Halbriesen auf den Ellbogen. "Mach dir keine Sorgen, Hagrid. Wir werden dafür sorgen, dass jeden Abend mindestens zwei Leute hier unten sind, um dir zu helfen."

Wir beschworen alle unseren Patronus herauf um Hagrid zu beweisen, worüber wir sprachen und um uns vor den albtraumhaften Kreaturen zu schützen, die wir auf die Ländereien lassen würden.

Ich traf mich das letzte Mal mit den Zwillingen im Geheimgang. Sofort nach dem Essen und bevor die Dementoren hereingelassen wurden, griff ich mir meinen Umhang und machte mich auf den Weg zu ihnen.

Ich umarmte meine Brüder für eine lange Zeit und erzählte ihnen dann, was in den letzten fünf Wochen passiert war. Sie sahen aus, als wären sie stolz auf ihre kleine Schwester und sagten, dass wir die größten Streichespieler wurden, die Hogwarts je gesehen hatte. Als ich ihnen von den Spiegeln erzählte und sie um Nachschub bat, sagten sie, dass sie nicht konnten.

Sie würden sich verstecken und ein Radioprogramm ins Leben rufen. Sie erklärten mir das Basiskonzept, das Lee auf der Hochzeit ausgeführt hatte und in das er auch involviert sein würde. Sie nannten es PotterWatch und sagten, dass sie mich das erste Passwort erraten lassen würden, aber in Anbetracht meiner kürzlichen Passwortdilemmas sagten sie mir glücklich, dass mein Name das erste sein würde.

Sie hatten keine Neuigkeiten über das Trio, aber sagten mir, dass Tonks zwei Monate schwanger war. Ich quietsche aufgeregt, als ich das hörte. Ich umarmte sie zum Abschied und sie sagten, sie würden versuchen, mit mehr Nachschub wieder zu kommen.

Ich verließ den Geheimgang, als mein Umhang an etwas hängen blieb und von mir abfiel. Ich versuchte hektisch, ihn wieder anzuziehen, drehte mich um und stand Draco Malfoy gegenüber.

Er beugte sich vor und hob den Umhang vom Boden auf. "Nun, Weasley", er ließ den Stoff durch seine Finger gleiten. "Ich sehe, dass Potter dir etwas gelassen hat, das dich an ihn erinnern kann."

Ich hielt den Mund und hoffte, dass er sah, dass ich nicht auf Streit aus war. Ich hoffte, dass er sich an unsere Abmachung erinnerte.

"DRACO?", hörte ich die Stimme von Amycus. "HAST DU SIE GEFUNDEN?"

Draco fluchte und warf mir den Umhang zu. Ich schaffte er gerade noch, ihn anzuziehen, bevor Amycus um die Ecke kam.

"Hast du das Mädchen gefunden?", fragte Amycus.

Die Zeit stand still. Ich musste zu lange bei den Zwillingen gesehen sein und die Ausgangssperre war übertreten worden. Die Dementoren würden bald in den Gängen sein. Irgendwie wussten sie, dass ich nicht in meinem Bett war. Ich wusste, dass ich meinen Umhang hätte tragen sollen, bevor ich den Turm verlassen hatte. Ich wartete gespannt darauf, was Draco sagen würde.

"Nein", log er.

"Mit wem hast du dann gesprochen?", fragte Amycus.

"Ich hab gedacht, dass ich sie gesehen habe", sagte er, "... aber es muss jemand anders gewesen sein."

Ich schlich um die beiden herum, während Amycus Dracos Gesicht auf Anzeichen untersuchte, dass er log. Hinter Amycus blieb ich stehen und schaute auf den blonden Slytherin.

"Professor Carrow", sagte er und sein Blick schweifte in der Hoffnung durch den Gang, dass ich noch zuhörte. "Brauchen Sie Hilfe dabei, die Gänge abzusichern?"

"Alecto und ich brauchen dafür keine Hilfe von den Schülern.", erwiderte Amycus. "Die schwarze Magie, mit denen wir die Eingänge belegen wollen, kennen Siebtklässler nicht."

"Meine Freunde und ich benutzen manchmal die Abkürzungen.", sagte Draco. "Sollten wir damit aufhören?"

"Wenn du sterben willst, Draco, dann tu dir keinen Zwang an.", lächelte Amycus. "Aber ich würde so einen wunderbaren Spruch ungern an einen Slytherin verschwenden. Lass uns auf eine Weasley oder einen Longbottom hoffen."

"Oder einen Potter?"

Amycus lachte laut. "Falls er es schafft, an dem Katzenschreizauber im Dorf vorbei zu kommen, dann ja, unser Spruch wird sehr gut mit ihm fertig werden." Er bedeutete Draco, ihm zu folgen. "Jetzt lass uns unsere Suche fortsetzen, Draco."

Die Carrows waren nicht die intelligentesten Todesser. Wir waren den ersten Monat lang in unserer Rebellion sehr unauffällig, weil wir uns am meisten darauf konzentriert hatten, das Schwert zu bekommen. Wir weigerten uns, Anti-Muggel-Propaganda-Hausaufgaben zu machen und wir weigerten uns, unsere Mitschüler zu foltern.

Nach dem Zwischenfall mit dem Schwert fiel ihnen schnell auf, dass wir uns nicht nur ziellos zur Wehr setzten und dass wir keine Einzelpersonen ohne Zusammenhalt waren. Wir waren eine geschlossene Gruppe, die zwischen ihnen und den Schülern stand. Als sie das erkannt hatten, verstärkten sie ihre Versuche, uns zu zerstören. Unnötig zu erwähnen, verstärkten wir unsere Versuche, sie zu zerstören.

Das merkwürdige Rätsel um Snape ging nicht weg. Es wurde deutlich, welche Bestrafungen vom Schulleiter initiiert worden waren und welche von den Carrows. Während Snape Umbridges Ausbildungserlasse, die Klubs, Organisationen oder Teams verboten, wieder in Kraft treten ließ, folterten die Carrows uns beim Nachsitzen. Als ich von Snape dabei erwischt wurde, einen Patronus heraufzubeschwören, verbot er mir Ausflüge nach Hogsmeade. Als die Carrows mich erwischten, wurde ich ausgepeitscht. Ich habe immer noch die Narben auf meinem Rücken.

September verging und Oktober kehrte ein.

Mitte Oktober saß ich beim Abendessen neben Neville. Sein Gesicht war vom letzten Nachsitzen noch nicht ganz geheilt und ich bezweifelte, dass es jemals wieder das gleiche sein würde. Man würde es aber nicht bemerken, wenn man bei ihm saß. Er war immer noch voller Hoffnung und Optimismus, selbst wenn andere Mitglieder der DA verloren wirkten.

Es war erstaunlich, dass wir noch über normale Dinge reden konnten, während die Rebellion von Hogwarts stattfand. Wir sprachen über den kommenden Test in Verwandlung und überlegten, ob McGonagall es uns leicht machen würde.

Während ich näher an den Tisch rückte, fiel mein Zauberstab aus der Tasche und rollte einige Meter weit weg. Ich stand auf, um ihn zu holen und bückte mich, um ihn aufzuheben, als jemand über meine Hand stolperte. Ich sah auf und sah Draco, der auf dem Boden lag. Crabbe und Goyle halfen ihm dabei, aufzustehen.

Niemand hatte es gesehen außer ein paar Erstklässlern, die in der Nähe saßen und die wagten es nicht, zu lachen. Draco sah zu dem Tisch, der ihn gesehen hatte, und dann wieder zu mir. Er strich über seinen Umhang und lächelte höhnisch. "Was machst du da, Weasley?", fragte er. "Vermisst du den Boden, auf dem du Zuhause schläfst?"

Crabbe und Goyle kicherte und ich verdrehte die Augen. Seine Worte störten mich nicht mehr, weil ich wusste, dass sie nur als Fassade dienten. "Halt die Klappe, Malfoy", sagte ich lahm.

"Ich hab von den Greifern gehört, dass sie jemanden gefunden haben, der deinem Bruder verdammt ähnlich sieht.", rief Draco, als ich mich von ihm abwandte. "Ich dachte, er stirbt gerade Zuhause."

Ich erstarrte. Sie hatten Ron geschnappt? Ich drehte mich mit flehenden und verängstigten Augen zu ihm um.

"Schande, dass er abhauen konnte", sagte Draco. "Ich hätte liebend gerne die Schlagzeile gelesen." Er hielt seine Hand hoch und ließ sie durch die Luft gleiten. "Harry Potters Wieselfreund Gefangen."

Ich eilte mit gezogenem Zauberstab auf ihn zu und schob ihn gegen die Wand. Ich presste die Spitze meines Zauberstabes gegen seine Schläfe und er zuckte zusammen. Leise flüsterte ich: "Danke, Malfoy." Ich ließ ihn wieder los.

Er zog seinen Zauberstab und zeigte mit ihm auf mich, als ich mich umdrehte und mein rotes Haar hinter mir tanzte. Obwohl man seinem Feind nie den Rücken zuwenden sollte, wusste ich, dass dieser bestimmte Slytherin mich nicht verfluchen würde, besonders, da Professor Flitwick auftauchte und Draco fragte, was passiert war.

Ich ließ mich mit einem zufriedenen Gesichtsausdruck neben Neville fallen.

"Was war da denn los?", flüsterte er.

"Greifer haben Ron fast gekriegt.", erwiderte ich flüsternd.

--

Meine Hand schrieb wütend auf die Seiten des Tagebuchs und ein unbekannter Schreiber antwortete. Im Schnelldurchlauf sah ich die Ereignisse meines ersten Schuljahrs durch den Nebel.

In der Kammer sah ich zu, wie Tom dem Tagebuch entkam und meine Dummheit auslachte, weil ich ihm vertraut hatte. "Hast du keine Angst vor mir?", zischte er.

Anstatt, dass Harry die Oberhand gewann, tötete ihn dieses Mal der Basilisk. Er lag in dem tiefen Raum bei meinen Füßen. Ich war nicht mehr Ginny Weasley. Ich war Tom Riddle. Ich war Lord Voldemort. Ich war ...

"Ich vermisse dich so sehr, Ginny."


--

Ich setzte mich im Bett auf, aufgewacht von meinem Albtraum, bedeckt von einer dicken Decke aus Schweiß und Tränen. Ich griff nach meinem Zauberstab und zündete jede Kerze und Fackel in meinem Zimmer an. Der Oktoberwind pfiff draußen vor dem Fenster.

"Harry?", rief ich.

Keine Antwort.

Ich hätte geschworen, dass mich seine Stimme aufgeweckt hatte. Sie war genau neben mir, flüsterte mir ins Ohr, so als ob er es sagen würde, während er neben dem Bett stand. Ich erschauderte, weil ich wusste, dass es kein Teil des Traumes gewesen war. Zu meiner Enttäuschung konnte ich den nicht finden, den ich suchte.

Ich löschte die Lichter und flüsterte in die Dunkelheit: "Ich vermisse dich auch, Harry.", und hoffte, dass er es hören konnte.

TBC ...

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Ü/N: Heute gibts mal wieder ein längeres Kapitel. Ich hab keine geeignete Schnittstelle gefunden, denn sonst wären die zwei Teile zu kurz geworden, also kriegt ihrs zum 4. Advent im ganzen. Ich wünsche euch noch einen schönen Sonntag, hoffe auf ein Review von euch und möchte euch nochmal an das Lied des Sprechenden Huts aus Kapitel 51 erinnern, das ihr in Reimform bringen könnt und als Belohnung das komplette Kapitel über den finalen Kampf schon jetzt zu lesen bekommen könnt. Eine sehr gelungene Einsendung gab es bereits.


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Im Buch wird sie als hässliche Kröte beschrieben. Als man mir dann sagte: ,Du wärst toll in der Rolle‘, antwortete ich: ,Herzlichen Dank!‘ Aber natürlich habe ich mich gefreut, als man mich darum bat, denn die Rolle ist ein echtes Juwel, es ist einfach traumhaft, in dieser Welt mitmischen zu dürfen … ganz abgesehen davon, dass ich in der Achtung meiner zwölfjährigen Tochter deutlich gestiegen bin.
Imelda Staunton