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Fanfiction

In Ginevra Molly Potters Worten - 10. Dezember: Das Mädchen, das liebte - Teil 3

von ChrissiTine

10. Dezember: Das Mädchen, das liebte, Teil 3




Nach diesem Abend schienen Ron und Hermine das Leben etwas mehr zu genießen. Ich war überrascht, dass sie nach all den Jahren unerwiderter Liebe nicht sofort damit angefangen hatten, herumzuknutschen. Aber Hermine hatte Recht: Sie hatten sich geeinigt. Ich erkannte, dass sie, sollten sie sich je dazu entschließen, ihre Beziehung zu vertiefen, es nicht leichtfertig tun würden. Zu allererst waren sie Freunde und das war das wichtigste.

Mein Leben verbesserte sich auch sehr. Ich konnte mit Harry reden, lachen und Zeit verbringen, ohne mich schuldig zu fühlen und es sah so aus, als ob Harry ständig Ausreden suchte, um Zeit mit mir zu verbringen, eine Hand auf meine Schulter zu legen oder mich anzuschauen. Ich bin mir ziemlich sicher, dass die Klatscher ihn während des Trainings nur getroffen hatten, weil er mich angeschaut hatte.

Um alles noch besser zu machen, kam Katie Bell zurück, was bedeutete, dass die peinliche Situation mit Dean und mir sich auflösen würde. Die Trainings mit Harrys eigentlichem Team waren die besten der letzten Monate. Es würde uns alle überraschen, wenn wir nicht die Meisterschaft gewinnen würden.

Ein paar Tage vor dem Spiel landete ich auf dem Feld, nachdem Harry das Training beendet hatte. Ich lächelte, weil Ron sich so verbessert hatte. Es sah so aus, als hätte ihm eine Muse namens Hermine das Selbstvertrauen gegeben, das er so dringend gebraucht hatte.

Nur Sekunden nach meiner Landung landete Harry vor mir auf dem Boden. Er schaute sich nach jemandem um, fand mich und wartete darauf, dass ich zu ihm kam. Ich grinste, weil er das nach jedem Training gemacht hatte, um mit mir zurück zum Schloss zu laufen.

"Du solltest vielleicht anfangen, dem richtigen Schnatz mehr Aufmerksamkeit zu schenken", sagte ich neckend und legte meine Hand auf die Stelle auf seiner Schulter, wo ein Klatscher ihn so hart getroffen hatte, dass er beinahe vom Besen gefallen war. Ich fühlte wie immer, wie sich seine Muskeln anspannten. "Ich möchte dich nicht schon wieder im Krankenflügel besuchen müssen."

"Ich bin der Kapitän", erwiderte Harry. "Ich muss auf jeden ein Auge haben."

"Jeden, hm?", sagte ich. "Hast du den Looping gesehen, den Katie gemacht hat? Oder diesen verrückten Tritt von Ron? Oder wie Peakes und Coote beide gleichzeitig den Quaffel getroffen haben?" Nachdem er seinen Kopf geschüttelt hatte, fragte ich: "Was war mit den Kreisen, die ich um Ron geflogen bin, um ihm zu verwirren?"

Harry lachte laut und gab zu, dass er das gesehen hatte. Ich warf ihm einen wissenden Blick zu, um ihm zu verstehen zu geben, dass ich bezweifelte, dass er das ganze Team beobachtet hatte. Er bemerkte es, zuckte aber mit den Schultern und bestritt nicht, was ich ihm vorwarf.

Worauf wartest du, Harry?, fragte ich mich.

Ich war mich fast 100%ig sicher, was er für mich fühlte, aber ich verstand nicht, warum er nichts tat. Ich war seit zwei Wochen Single und hatte Harry viel Zeit dazu gegeben, mich zu fragen, ob ich mit ihm ausgehen wollte. Vielleicht, dachte ich, wusste er nicht mal, was er fühlte.

Ich warf ihm einen weiteren Blick zu und sah so eine Sanftheit in seinem Blick, als ob er mich zum ersten Mal sehen würde. Nein, er wusste definitiv, was er fühlte. Es war da, in seinen Augen. Er war verrückt nach mir.

Ich konnte das Wartespiel spielen, wenn es das war, was er tun wollte. Ich hatte sechs Jahre gewartet und ich konnte noch ein bisschen länger warten. Ich würde nirgendwo hingehen, obwohl mehrere Jungen, inklusive Colin, Peakes, Coote und sogar Michael, wahrscheinlich nach einer weiteren Trennung von Cho, mich gefragt hatten, ob ich mit ihnen ausgehen wollte. Zu ihrem Unglück gehörte mein Herz dem einen Jungen, der sich so viel Zeit nahm, wie er wollte.

"Harry!", rief Ron und holte uns ein. Er hatte ein unmögliches Timing. Das könnte ein weiterer Grund dafür sein, dass Harry seine Gefühle nur so zögerlich zugab. Er und ich hatten kaum Zeit für ein angenehmes Schwätzchen, ganz zu schweigen von einer liebevollen, gefühlsoffenbarenden Unterhaltung.

Ich berührte Harry am Arm und lächelte ihn so gut wie möglich an. "Werde ich dich beim Essen sehen, Harry?"

"Ja", sagte er und schaute von Ron zurück zu mir, enttäuscht, weil ich nicht blieb, um mich an der Unterhaltung zu beteiligen.

"Ich besetz dir einen Platz." Ich zwinkerte ihm zu und rannte voraus.

Ohne Frage machte es Harry viel schwieriger, als es sein musste. Ich war mir nicht sicher, wie er auf die Idee kommen konnte, dass ich nicht auf ihn stand. Es war ja nicht so, als ob ich es verheimlichen würde. Ich scheute keine Mühen, um ihn zu sehen und Zeit mit dem Trio zu verbringen. Ich versicherte mich, dass er mich dabei erwischte, wie ich ihn anstarrte. Ich gab ihm Hinweis nach Hinweis nach Hinweis.

Ich weiß, was ihr denkt, aber ich weigerte mich schon aus Prinzip, den ersten Schritt zu machen. Ich war zu dem Schluss gekommen, dass ich ihn Jahre lang angeschmachtet hatte und dass er an der Reihe war, ein bisschen zu leiden. Es würde ihm gut tun. Außerdem konnte jeder Typ sehen, wo ich stand. Hermine stimmte mir zu und sagte, dass es das Beste war, wenn Harry seine Gefühle selbst in Ordnung brachte.

Als er uns von seinem Nachsitzen mit Snape erzählte, weigerte er sich, mir in die Augen zu schauen. Ich war nicht wütend, sondern eher todunglücklich, weil ich davon überzeugt war, dass unser Gewinn mit unserer Vereinigung zusammen hing, fast so, als ob die Euphorie Harry zu meinen Gunsten beeinflussen würde. Während Harry mit dem Team sprach, schwor ich mir, dass ich tun würde, was ich konnte, um den Schnatz zu fangen.

Ich hatte ehrlich gesagt nicht gedacht, dass wir eine Chance hatten, aber als ich sah, wie unsere Jäger mit so viel Können und Präzision spielten, unsere Treiber uns so fantastisch verteidigten und Ron unsere Tore so entschlossen rettete, schien es so, als könnten wir nichts falsch machen. Den Schnatz zu fangen war kein Problem.

Die Feier begann auf dem Feld und wanderte durch die Korridore der Schule, bis sie schließlich im Gemeinschaftsraum ankam. Bevor ich auch nur die Gelegenheit dazu hatte, mein erstes Butterbier zu trinken, versuchte ich mir schon meinen nächsten Plan zu überlegen, was Harry anging. Mir fiel nichts anderes ein als ihn zu packen, gegen die Wand zu pressen und von ihm zu verlangen, dass er mir sagte, was er fühlte, aber das würde ich nicht tun.

"Du bist wirklich toll geflogen", sagte Dean und klopfte mir auf die Schulter. Das war das erste Mal, dass er mit mir sprach, seit wir uns vor zwei Wochen getrennt hatten. "Hör mal, ich wollte dir sagen, dass es mir Leid tut."

"Nichts für ungut, Dean", erwiderte ich und klopfte ihm auch auf die Schulter.

"Glaubst du, wir könnten noch einen Versuch wagen?", fragte er und gab mir eines der beiden Gläser voller Butterbier, die er in der Hand hielt. "Eine zweite Chance?"

Ich schüttelte meinen Kopf, nahm das Glas und stellte es auf den Tisch. "Wir würden doch nur wieder die gleichen Probleme haben, Dean."

"Nein, nein", erwiderte er. "Ich verspreche dir, Harry nicht zu beschuldigen oder dich oder ..."

"Dean", sagte ich und hielt meine Hand hoch, um ihn zum Verstummen zu bringen." Ich hätte nie mit dir Schluss gemacht, nur damit ich mit Harry ausgehen könnte, aber ich glaube, dass du Recht hattest. Ich glaube er steht auf mich."

"Ginny, es ist mir egal ..."

"Aber ich hab noch etwas anderes erkannt."

Hermine stieß mich an. "Ginny", sagte sie mit Singsangstimme und zeigte auf die Tür.

Ron verkündete jemandem, dass wir gewonnen hatten. Ich spähte durch die Menge und sah das bekannte Gesicht unseres Kapitäns. Er beachtete Ron nicht, sondern suchte etwas in der Menge.

Oder jemanden ...

Und bevor ich wusste, was ich tat, hatte ich Dean weggeschubst, war von meinem Platz aufgesprungen und auf den Jungen zugerannt, der im Porträtloch stand. Seine Augen hörten auf zu suchen und schauten direkt auf mich und ein harter glühender Ausdruck lag auf seinem Gesicht, der so aussehen musste wie meiner.

Wir haben gewonnen, Harry, wir haben gewonnen wir haben gewonnen wir haben gewonnen. Ich wiederholte das bei jedem meiner Schritte und war dazu bereit, es ihm entgegen zu schreien, sobald ich in seinen Armen war. Ich warf mich direkt auf seinen Körper, öffnete meinen Mund und sagte: "Wir ..."

Er ... küsste ... mich ...

Ein Traum, es musste ein Traum sein. Ein ziemlich lebendiger und realistischer Traum, aber es war mir egal. Ich wollte nicht, dass jemand mich aufweckte. Falls das ein Traum war und ich schlief, dann hoffte ich, dass ich niemals aufwachen würde.

Aber es war kein Traum, es war echt. Seine Hände waren echt, als sie auf meinem Rücken lagen. Seine Lippen waren echt, als sie hungrig über meine glitten. Sein Körper war echt, als er mich näher zu sich zog. Ich war echt, als ich Harry küsste, Harry küsste! Dieser Moment war echt und es war egal, dass fünfzig Leute zusahen, dass einer von ihnen mein Bruder war, es war egal, dass einer von ihnen mein Exfreund war. Alles, was wichtig war, waren Harry, ich, der Kuss und der, der sicher folgen würde.

Ich würde ihn vielleicht immer noch küssen, wenn er sich nicht von mir gelöst hätte. Ich ließ meine Augen geschlossen und wimmerte nur leicht, weil meine lebensspendende Quelle mir weggenommen worden war.

Ich konnte fühlen, wie alle uns anstarrten. Jemand hustete. Ich fühlte, wie Harrys Hand in meine glitt und er mich durch das Porträtloch führte. Ich hörte Pfiffe und Gebrüll. Ich stellte mir Hermines selbstgefälligen Blick vor, Rons verblüfften Blick und Deans ich-kann-nicht-glauben-was-gerade-passiert-ist Blick.

Nachdem das Porträtloch hinter mir verschlossen worden war, ließ ich Harrys Hand los. Ich lehnte mich gegen das Porträt der Fetten Dame, die einen kleinen Ausflug zu einem Weinfass gemacht hatte, das mehrere Rahmen entfernt war. Ich seufzte laut und versuchte immer noch zu begreifen, was gerade passiert war.

Harry stand vor mir, schaute mich kaum an und lief immer mehr rot an. Er sah hinreißend aus, als er rot anlief, weil er endlich über seinen immensen Schatten gesprungen war und mich geküsst hatte. "Es tut mir Leid, Ginny", sagte er. "Ich ... ich weiß nicht, was da über mich gekommen ist ... ich ..."

"Oh, halt die Klappe!", flüsterte ich, packte ihn an den Armen, drehte ihn herum und presste ihn gegen das Porträt. Ich küsste ihn hart und leidenschaftlich und ließ sechs Jahre voller angestauter Bewunderung aus ihrem Käfig. Es war eine wilde Kreatur, die unglaublich glücklich darüber war, endlich aus ihrem Gefängnis gelassen worden zu sein und ich war mir ziemlich sicher, dass jetzt, wo sie draußen war, ich sie nicht mehr zurück hinein zwingen konnte.

Ich löste mich von Harry, um wieder zu Atem zu kommen und sagte: "Ich wollte dich küssen, Harry Potter, seit ich dich zum ersten Mal gesehen habe. Wag es bloß nicht, dich für etwas zu entschuldigen, von dem ich offensichtlich wollte, dass du es tust."

Würde er jemals aufhören zu grinsen? Er schaute mich so bewundernd an. Normalerweise war so viel Traurigkeit versteckt hinter dieser Brille, aber ich sah das nicht länger. Alles, was ich sah, war mein Gesicht, das sich in diesen Augen widerspiegelte. Ich konnte mich daran gewöhnen.

"Ich hab dich gerade vor dem ganzen Gemeinschaftsraum geküsst", sagte er langsam, so als ob er erst jetzt erkannte, was genau er getan hatte. Er lachte hart.

Ich grinste. "Ja, das hast du", erwiderte ich und fuhr mit meiner Hand durch seine dunklen Locken. "Warum hast du so verdammt lange gebraucht?"

"Na ja, du weißt, wie Snape ist", sagte er und seine Augen funkelten. "Ich wäre schon früher hier gewesen, aber er hat darauf bestanden, dass ich noch bleibe ..." Ich verzog spielerisch das Gesicht und sagte ihm, dass ich das nicht gemeint hatte. Er zuckte unschuldig mit den Schultern und deutete an, dass er genau wusste, was ich gemeint hatte. "Ich weiß es nicht. Ich weiß es wirklich nicht."

Er nahm meine Hand und deutete mit seinem Kopf zur Treppe. Ein netter langer Spaziergang schien angebracht, entschied ich, schließlich war es sonnig und wunderschön. Okay, okay, es wäre auch ein perfekter Tag gewesen, wenn es geregnet und gestürmt hätte. Seite an Seite gingen wir die Treppe hinunter. Wir sprachen nicht darüber, wohin wir gehen würden und ich glaube nicht, dass es wichtig war.

Ich konnte einen weiteren großen Seufzer und ein glückliches Kichern nicht unterdrücken. Ich wollte ihn auf so viele Dinge hinweisen, wie zum Beispiel seine Einladung nach Hogsmeade, das Angebot, mit ihm im Zug zu sitzen, die Momente, die wir zusammen im Sommer gehabt hatten, sogar den Moment, in dem er mit Sirius hatte sprechen müssen ... konnte es wirklich so weit zurück gehen? Aber es würde Zeit geben, um alles zu besprechen. Ich musste mich nicht beeilen.

Wir gingen an der Abkürzung vorbei und ich erinnerte mich an einen Augenblick, der so lange zurück lag. Harry musste an das gleiche gedacht haben, weil er sagte: "Ich wollte Dean wehtun, als wir dich dabei erwischt haben, wie du ihn geküsst hast. Ich war so verwirrt. Ich hab gedacht ..."

"Dass du dich wie ein großer Bruder verhälst.", beendete ich den Satz für ihn.

"Ja, woher weißt du das?"

"Ich hab den Blick gesehen, den du uns zugeworfen hast.", erwiderte ich. "Ich hab versucht, die gleiche Ausrede zu glauben. Ich wollte nicht glauben, dass du dich endlich in mich verliebt hast."

"Du wolltest es nicht glauben?", wiederholte er. "Warum?"

"Ich hab versucht, über dich hinweg zu sein, Harry", sagte ich und schüttelte meinen Kopf. "Aber in Anbetracht der kürzlich vorgefallenen Ereignisse", ich hielt unsere verschränkten Hände hoch, die so perfekt ineinander passten, "war ich ziemlich unerfolgreich."

"Unerfolgreich, hm?", wiederholte er, drückte meine Hand und wandte in gespieltem Ärger den Blick von mir ab. "Du bist vielleicht enttäuscht, aber ich bin sehr dankbar dafür, dass du hier versagt hast."

"Oh, ich hab nicht versagt.", sagte ich scherzhaft zu ihm. "Falls du es noch nicht bemerkt haben solltest, ich bin absolut über dich hinweg. Keine Gefühle irgendwelcher Art."

"Richtig."

"Du glaubst mir nicht?", sagte ich schulterzuckend. "In Ordnung. Küss mich und du wirst sehen." Ich blieb im Korridor stehen und zeigte auf meinen Mund, berührte meine Lippen mehrere Male. "Na los."

Harry lehnte sich zu mir, küsste mich wieder und es war unser dritter Kuss an diesem Tag, aber er fühlte sich an wie der erste. Ich konnte sehen, wie einfach wir uns treiben lassen konnten, endlich in der Lage waren, die Gesellschaft des anderen richtig zu genießen. Das ist nicht gut, wenn meine ZAG-Prüfungen da sein werden, dachte ich.

Wir lösten uns erst von einander, als ein kleines Hüsteln uns unterbrach. Dumbledore stand vor uns, in seinem purpurnen Umhang und seinen halbmondförmigen Brillengläsern. Grinste er auch? Ich schaute auf unsere Hände und Harry ließ meine sofort los.

"Nein, nein", sagte Dumbledore und seine Augen glänzten. "Ich wollte euch nicht in eurem privaten Korridor stören." Er zeigte auf mehrere Klassenzimmer, die da waren. "Ich war auf dem Weg zum Gemeinschaftsraum, um euch zu gratulieren und vielleicht, wenn noch etwas da ist, ein kühles Butterbier zu genießen."

"Wenn Sie welches wollen, dann sollten Sie besser schnell nach oben gehen.", erwiderte ich. "Ron sah ziemlich durstig aus."

"Natürlich", erwiderte Dumbledore, als Harry Hand wieder in meine glitt. "Es ist unglücklich, dass du das Spiel verpasst hast, Harry."

"Ich wollte wirklich da sein", sagte Harry. "Aber Snape hat darauf bestanden -"

"Professor Snape, Harry", erwiderte Dumbledore. "Aber du wärst stolz auf ihren Ersatz da draußen heute." Er deutete auf mich. "Sie ist exzellent geflogen und hat in deiner Abwesenheit echte Führungsqualitäten gezeigt."

"Sie wird die Kapitänin sein, wenn ich nicht mehr da bin", sagte Harry und ich wurde rot.

Dumbledore nickte nachdenklich. Er spazierte an uns vorbei und verabschiedete sich. Bevor er verschwunden war, sagte er zu mir: "Miss Weasley, ich bin froh zu sehen, dass Sie das Herz korrekt übersetzt haben."

"Danke schön, Professor." Ohne ein weiteres Wort ging Dumbledore und wir machten weiter mit unserem Spaziergang. Als Harry mir einen fragenden Blick zuwarf, erzählte ich ihm von den Worten des Schulleiters im Oktober. "Ich bin mir sicher, dass er es vor dir wusste."

"Glaubst du, dass er meine Gedanken gelesen hat?"

Ich schüttelte meinen Kopf. "Nichts für ungut, Harry, aber du warst verdammt offensichtlich."

"Außer für mich und dich."

Ich bemerkte, wie ähnlich wir uns waren. Während wir Hand in Hand durch die Schule spazierten, sprachen wir weiterhin offen über unsere Gefühle und lachten und machten uns darüber lustig, wie dämlich der andere war. Irgendwie, ohne es zu planen, waren wir beim See und unter dem Baum, an meinem Platz in Hogwarts, zu dem ich kam, wenn ich nachdenkne musste. Wie passend, dass wir gerade an diesem Ort gelandet waren.

Wir sahen einander an und er legte seine Hand auf meine Wange. Ich schloss meine Augen und genoss das Gefühl von seiner Haut auf meiner. Er nahm die lange Haarsträhne von mir, die an meiner Wange war und strich sie hinter mein Ohr. Er sagte sanft: "Wenn du deinen Hausaufgaben mehr Aufmerksamkeit schenken würdest, dann würde dir diese Strähne nicht so oft in die Augen fallen."

Ich legte meinen Kopf neugierig schief. Ich neige dazu, sehr viel mit meinen Haaren zu spielen, besonders wenn ich mich konzentriere. Er hatte mich also beobachtet. Es war süß von ihm, so etwas belangloses zu bemerken. "Was hast du sonst noch an mir bemerkt, Mr Potter?", fragte ich.

"Du frühstückst nicht so viel wie du solltest. Stattdessen nimmst du deinen Besen und fliegst.", sagte er, obwohl es ihm fast schon peinlich war, weil er dabei erwischt worden war, dass er mich ausspioniert hatte, aber glücklich, weil er den Moment noch mal erleben konnte. "Wenn ich nicht schlafen konnte, dann hab ich dich auf dem Feld gesehen." Er sah mir in die Augen und ich bedeutete ihm, dass er fortfahren sollte. "Du siehst dort draußen so frei aus, wenn der Wind deine ganzen Probleme davon bläßt."

"Du fühlst dich genauso.", erwiderte ich. "Dort oben kann uns nichts erreichen, nicht einmal die Albträume. Wenn du deine Augen tatsächlich mal von mir abgewandt und deine Aufmerksamkeit dem Schnatz zugewandt hast, hab ich das bemerkt."

Er war wieder erwischt worden und sagte: "Du warst diejenige, die dieses Teleskop in mein Zimmer gelegt hat." Nachdem er den geschockten Gesichtsausdruck von mir gesehen hatte, weil er das herausgefunden hatte, fuhr er fort. "Du weißt immer, wie du mit mir umgehen musst, wie damals, als ich mit Sirius sprechen wollte. Ich frag mich, was du in den letzten Jahren sonst noch für mich gemacht hast." Er schaute mich neugierig an.

Ich lächelte verschmitzt, erfreut, weil er einige meiner Geheimnisse herausgefunden hatte. "Du wärst überrascht, Harry." Ich drückte meinen Körper an seinen und er schlang seine Arme um mich. Nichts konnte diesen Moment übertreffen.

Er atmete tief ein und rief plötzlich: "Dieser Geruch!"

Ich lehnte mich zurück und schaute in seine Augen. "Stimmt was nicht?", fragte ich, berührte mein Haar und roch daran. "Rieche ich schlecht?"

"Nein", sagte er lachend. Er schlug sich selbst an die Stirn und sah ziemlich verblüfft aus. "Hast du schon immer nach Blumen gerochen?"

"Jaah", sagte ich verwirrt. Ich hatte seit Jahren mit der gleichriechenden Seife und dem gleichriechenden Shampoo gebadet. Es war ein Geschenk von Mum an jedem Geburtstag und an jedem Weihnachten. Es war alles für mich, weil es viel zu mädchenhaft für meine Brüder war.

"In Slughorns erster Unterrichtsstunde hat er uns vier Tränke gezeigt", sagte er und seine Augen leuchteten. "Felix Felicis, Veritaserum, Vielsafttrank und ..."

"Amortentia", beendete ich den Satz für ihn. Langsam verstand ich, was er meine. "Sag nicht, dass du ..."

"Doch", sagte er, während er an meinen Haaren roch und sich in dem berauschenden Geruch verlor. "Er riecht immer anders, nach dem, was wir am anziehendesten finden. Ich kann nicht glauben, dass ich das nicht gesehen habe." Er stöhnte und schüttelte seinen Kopf.

"Du siehst es jetzt und das ist alles, was zählt.", sagte ich und fühlte, wie seine Brust sich hob und senkte. "Ich werde schon sichergehen, dass wir die verlorene Zeit aufholen, jetzt, wo du mein Freund bist."

"Freund?", wiederholte er. "Wir sind ziemlich aufdringlich, was?" Er piekste mich spielerisch in die Rippen und ich erschauderte und hoffte, dass er nicht erkannte, dass ich da am kitzligsten war. "Außerdem dachte ich, dass du über mich hinweg bist. Keine Gefühle irgendwelcher Art ..."

"Ja, gut, ich hab meine Meinung geändert. Hast du ein Problem damit?"

"Nicht im geringsten."

TBC ...



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Ü/N: Heute wieder etwas später, aber ich habe heute eine Matheklausur geschrieben und darf morgen noch Bio schreiben, Außerdem hatte ich zwei STunden länger Schule als sonst. Ich bin sicher, dass einige von euch das verstehen können. Aber dafür habt ihr heute mein fast liebstes Kapitel zu lesen bekommen (mein liebstes kommt morgen).

Danke für eure Kommentare!

(TBC=to be continued=Fortsetzung folgt)


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