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Fanfiction

In Ginevra Molly Potters Worten - 8. Dezember: Schlaue kleine Hexe - Teil 4

von ChrissiTine

8. Dezember: Schlaue kleine Hexe



Ich ging mit den Zwillingen mit, um Feuerholz zu besorgen. Wir liefen durch ein Meer voller Zelte, sprachen über das kommende Spiel und wen sie schon alles gesehen hatten. Wir gingen an einer mürrisch dreinblickenden Familie vorbei und ich erkannte Harper. Vaisey konnte nicht weit entfernt sein. Wir liefen an einem sehr merkwürdig aussehenden Zelt vorbei, was den Lovegoods gehörte, wie sich herausstellte. Ich versuchte Lunas Aufmerksamkeit zu erregen, aber sie war zu beschäftigt damit, Paprikapflanzen aufzuhängen. Ich sah Cho Chang und eine ihrer Freundinnen aus Ravenclaw und meine Innereien zogen sich schmerzhaft zusammen.

Als wir zurück zu unserem Zelt kamen, war das Goldene Trio immer noch nicht da. Dad sah zufrieden aus und türmte das Feuerholz in angemessener Form auf, nachdem er ein Handbuch über Muggelcamping zu Rate gezogen hatte.

"Wo sind diese Streichhölzer?", fragte Dad George.

"Streichhölzer?", murmelte Fred mir zu. "Er muss dich nur wütend machen."
Wir boten an, ihm zu helfen, aber Dad lehnte ab, so fasziniert war er von diesen kleinen Stäben, die Feuer erzeugen konnten. Ich war froh, dass er es so versuchte, weil die Show ziemlich unterhaltsam war. Nachdem das Trio kurz darauf wieder zurückkam, hatten auch sie Spaß an Dads Versuchen.

Nach dem Essen zeigte Dad Harry und Hermine wichtige Ministeriumsarbeiter. Wir anderen wussten schon, wer sie waren und interessierten uns nicht besonders für sie. Ich spielte mit Ron eine Partie Zauberschach und schlug ihn beinahe. Als wir damit fertig waren, waren Charlie, Bill und Percy angekommen. Kurz darauf trafen wir Ludo Bagman und Barty Crouch, der zur Freude der Zwillinge nicht mal Percys Namen kannte. Bagman schloss mit den Zwillingen eine Wette über den endgültigen Spielstand ab.

Wenn Ludo Bagman jemandem einen Gefallen tat, dann machte er es richtig. Die Plätze in der Ehrenloge, die er für uns hatte, waren fantastisch. Wir konnten alles sehen. Wenn er die Malfoys doch nur hätte fernhalten können, dann wäre alles perfekt gewesen.

Nachdem die Maskottchen fertig waren, begann das Spiel. Es war ziemlich schnell und intensiv. Es war offensichtlich, dass Charlie Recht hatte. Irland war das bessere Team, aber der wirkliche Star des Spiels war definitiv Vikton Krum. Er war beeindruckend. Ich warf Harry einen Blick zu, der das Spiel aufmerksam durch seine Omnigläser beobachtete. Er schien sprachlos zu sein und ich konnte fast sehen, wie er Krums Spielzüge in sein eigenes Repertoire aufnahm, das er später üben würde.

Ich schaute zu Hermine, die für eine Sekunde einen albernen Gesichtsausdruck hatte. Sie fing meinen Blick auf und gewann ihre Fassung sofort wieder. Das war untypisch für sie. Sie hatte sich nie so viel für Quidditch interessiert. Sie kannte kaum die einzelnen Spielpositionen. Wenn wir unseren Hausmannschaften zugejubelt hatten, hatte sie mehr als einmal ein Buch durchgeblättert.

Am Ende stellte sich heraus, dass die Zwillinge Recht hatten. Krum hatte den Schnatz gefangen, aber seine Mannschaft um zehn Punkte verloren. Es war bewundernswert, entschied ich. Irland war viel zu gut und Krum hatte sich geweigert, mit zu großem Abstand zu verlieren.

Nachdem das Spiel zu Ende war, fand ich heraus, was Hermines alberner Gesichtsausdruck bedeutete. "Er war wirklich mutig, oder?", sagte sie und lehnte sich nach vorne, um noch einen Blick auf ihn zu werfen. Ich konnte nicht anders als zu grinsen. Hermine war von dem Star begeistert. Sie schwärmte für Viktor Krum. "Er sieht ziemlich übel aus ..." Ich brannte darauf, mit Hermine alleine zu sein um zu sehen, ob ich Recht hatte.

Ich schlief viel zu früh ein, als wir im Zelt der Jungs feierten. Harry und ich sprachen über ein paar aufregende Spielzüge und kurz darauf war ich eingenickt. Dad weckte mich auf, um mich zurück in mein Zelt zu schicken, weil ich heiße Schokolade auf den Boden gekippt hatte. Hermine folgte mir.

Ich gähnte, als wir eintraten, ging zu meinem Bett und warf mich darauf. Hermine tat das selbe. Einen Moment später setzte ich mich wieder auf und warf ein Kissen auf sie. "Dieser Krum spielt ziemlich gut, meinst du nicht auch?"

Hermine, die das Kissen ignorierte, richtete sich mit funkelnden Augen auf. "Er macht Quidditch spannend und er ist erst 18. Er ist nur drei Jahre älter als ich."

"Du bist 14."

"Fast 15."

Ich verdrehte die Augen. "Hermine, wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich sagen, dass du auf Krum stehst." Ich beobachtete ihr Gesicht aufmerksam.

"Nun ... nein ...", zögerte sie. "Er ist mutig ... und er sieht gut aus ... aber er ist ... nein ..."

Genau wie ich dachte. Hermine stand auf einen internationalen Quidditchstar. Ich war mir sicher, dass sie nicht die einzige war. Außerdem brachte es meinen Traum von ihr als meine Schwägerin nicht in Gefahr. Es war schließlich nicht so, als ob sie jemals Viktor Krum treffen würde, oder? Natürlich wusste ich nicht, dass Krum schon dafür vorgesehen war, mit Durmstrang herzukommen und schließlich beim Trimagischen Turnier mitmachen würde.

--

Ich war in der Kammer des Schreckens.

Ich trug einen schwarzen Umhang, während Schlagen auf meinen Schultern herumkrochen.

"Ginny ...", zischte die Schlange. "Erinnerst du dich daran, die Kammer geöffnet zu haben?"

"Es war nicht mein Fehler!", schrie ich die Schlange an. "Es war Tom! Ich hab es nicht getan!"

"Lüge!", erwiderte die Schlange. "Tom hat dir nur bei dem geholfen, was du wirklich tun wolltest. Du wolltest ihnen weh tun. Du willst Schlammblüter töten."

"Nein!"

"Komm zu uns zurück. Es warten noch mehr von uns auf dich!"

Ich schaute in einen See aus roter Flüssigkeit und erkannte mein Spiegelbild. Mein Haar war weg, rasiert, sodass man meine Kopfhaut sah. Meine Augen leuchteten gelb. Ich warf meinen Kopf zurück und lachte, während ich auf einen Schädel schaute, den ich in meiner rechten Hand hielt. Meine Zunge schoss hervor und wieder zurück. Sie war gespalten, so wie die der Schlangen, die mich verspotteten.


--

"Ginny!"

Ich durchsuchte die Kammer mit meinen gelben Augen nach der körperlosen Stimme. Vielleicht war es Harry Potter. Mein böses Ich dachte, dass ich ihn vielleicht für alle Zeiten töten könnte.

"GINNY!" und ich wurde gewaltsam geschüttelt.

Ich öffnete meine Augen. Dad stand über mir. Es war ein Traum, ein Albtraum und ich hatte Harry töten wollen. Ich war eine Schlange. Ich schubste Dad von mir weg und griff nach dem Handspiegel, der neben meinem Bett lag. Ich schaute auf mein Spiegelbild. Es war normal, das rote Haar war immer noch da, genau wie die braunen Augen, die ich kannte und es gab keine gespaltene Zunge ... Kein Schädel lag in meiner rechten Hand ...

"Ginny! Steh auf! Wir müssen gehen!", sagte Dad.

Der Albtraum hinterließ seine Spuren. Ich rannte desorientiert mit den Zwillingen, Harry, Ron und Hermine. Als ich mich umsah, sah ich sie, die Todesser in ihrem Umhängen und mit ihren Masken und über ihnen wurde eine Muggelfamilie hin und her geschleudert, während ihre Angreifer grausam lachten. Dad und meine älteren Brüder verließen uns, um sie aufzuhalten.

Es war alles ein großes Durcheinander. Leute schrieen vor Angst. Zelte brannten. Ich sah, wie ein kleiner Junge alleine weinte. Wir folgten der Menge, die in den Wald rannte. Irgendwo zwischen den Bäumen verloren wir das Goldene Trio.

"Fred! Stop! Wir müssen zurück!", schrie ich.

"Was? Warum?"

"Ron und Harry und Hermine ... wo sind sie?"

"Du weißt, dass sie auf sich selbst aufpassen können.", rief Fred. "Das wichtigste für mich ist, dass du in Sicherheit bist!" Ich hatte noch nie gehört, wie Fred etwas so mutiges gesagt hatte.

"Dann komm mit mir mit!", knurrte ich und versuchte, meine Hand aus seiner zu befreien.

"Ginny, hör auf!", sagte George laut.

Wir hörten über uns ein schrilles Lachen. Als ich nach oben schaute sah ich Harper und Vaisey auf einem dicken Ast sitzen, unter dem wir standen. Sie schauten durch ihre eigenen Omnigläser zu der schweren Körperverletzung, die die Todesser begingen. Harper tippte Vaisey auf die Schulter und sagte ihm, er solle sich etwas in Zeitlupe ansehen.

Wut kochte in mir auf. Finster dreinblickend schrie ich sie an: "Was zum TEUFEL glaubt ihr, dass ihr da tut?"

Harper und Vaisey starrten, unglaublich amüsiert durch die Szene, zu mir herunter. Sie sprangen neben uns auf den Boden.

Fred trat zwischen mich und die Jungs. "Fasst sie nicht an", sagte er mit viel Kraft.

Harper schlug Fred fröhlich auf den Rücken. "Warum sollten wir unsere Zeit mit ihr verschwenden, wenn es einen besseren Zeitvertreib gibt?" Er zeigte auf den Zeltplatz und die schwebenden Muggel.

Fred und George traten mit Wut in ihren Augen näher an sie heran.

"Ihr findet das lustig?", flüsterte George hart. "Unschuldige Leute zu quälen?"

"Das sind die einzigen Dinge, die nach einer Party Spaß machen.", erwiderte Vaisey selbstgefällig.

Meine Abneigung und Missachtung gegen sie war immer da, aber die Tatsache, dass sie über sowas lachen konnten, machte mich fuchsteufelswild. Zum zweiten Mal an diesem Abend griff ich verärgert nach meinem Zauberstab.

Die Slytherins lachten. "Behalt deinen Zauberstab für dich, Weasley.", sagte Harper, als er und Vaisey schnell nach ihren eigenen griffen.

Meine Brüder wollten ihre ebenfalls ziehen. Aber bevor sie sie erreicht hatten, schubste ich sie zur Seite und zeigte mit meinem eigenen auf sie. "Stupor!", schrie ich. Ein roter Strahl schoss aus meinem Zauberstab und traf beide Slytherins in der Schulter. Sie flogen nach hinten und krachten brutal in den Baum, auf dem sie gesessen hatten. Sie fielen auf den Boden.

"Größe ist nicht alles", zischte ich.

Fred und George schauten sprachlos von mir zu den zwei ohnmächtigen Körpern. Pfeifend schlugen sie mir auf die Schulter.

"Du bist heute voller Ãœberraschungen, was?", fragte George.

"Wo hast du den gelernt?"

Nach Luft schnappend wischte ich einen Schweißtropfen von meiner Augenbraue. "Charlie", sagte ich grinsend.

"Wie lange benutzt du ihn schon?", wollte George wissen.

"Das war das zweite Mal.", erwiderte ich. Plötzlich erinnerte ich mich, warum wir uns Sorgen gemacht hatten. "Sie sind immer noch da draußen.", sagte ich zu Fred und George.

"Dad hat uns gesagt, wir sollen auf dich aufpassen.", sagte George langsam. "Er hat gesagt, wir sollen uns verstecken. Falls wir getrennt werden, sollen wir dich aus der Gefahrenzone bringen, bis alles wieder ruhig ist."

Ich hatte alle meine Wut an Vaisey und Harper ausgelassen. Ich wollte nicht mehr mit meinen Brüdern streiten. Ich sagte ihnen, sie sollten vorangehen und ich würde ihnen folgen. Als wir gingen warf ich noch einen Blick auf den Haufen und wusste, dass ich sehr wahrscheinlich dafür bezahlen würde, wenn wir uns das nächste Mal begegneten. Ich versprach ihnen leise, dass ich bereit sein würde.

Als wir durch den Wald schlichen, fiel mir auf, dass Fred und George genauso besorgt darüber waren wie ich, dass wir Ron und die anderen beiden verloren hatten, aber sie wollten mir keine Angst einjagen. Ich hielt die Augen offen und suchte nach irgendwelchen Zeichen des Trios, aber durch jeden Schritt ohne Hinweis wurde ich besorgter.

Der Wald leuchtete plötzlich grün auf und wir hörten mehrere hundert Leute in Todesangst schreien. Als wir auf eine Lichtung kamen sah ich nach oben und erkannte das merkwürdigste und beängstigendste Ding. Ein grüner Schädel hob sich vom schwarzen Himmel ab und starrte auf alle herunter. Eine Schlange wand sich um den Schädel herum.

Fred und George fluchten beide, griffen sich meine Hand und zogen mich hinter einen großen Baumstamm und ein Gebüsch. Ich hatte diesen Blick noch nie in ihren Augen gesehen. Ich griff nach ihren Umhängen und sagte: "Was bedeutet das? Warum ...?"

Fred schüttelte seinen Kopf. "Es wurde seit zwölf Jahren nicht mehr gesehen ..."

"Dreizehn", berichtigte ihn George und Fred stimmte zu.

"Was ist das?", zischte ich.

"Sein Zeichen", sagten sie gemeinsam.

"Wessen Zeichen ...?" Ich schnappte nach Luft als ich erkannte, über wen sie sprachen. "Du-weißt-schon-wer ...? Sein Zeichen ...? Ist er zurück?" Ich schluckte. Dieser Gedanke schien lächerlich zu sein. Voldemort konnte nicht zurück sein. Er war besiegt worden und schwach. Harry hatte dafür gesorgt. "Das sind nur ... grelle Lichter ... Warum habt ihr solche Angst?"

"Du bist nicht alt genug, um dich daran zu erinnern.", sagte Fred sanft. "George und ich waren drei, als es zum letzten Mal benutzt wurde, aber wir waren zwei, als wir es zum ersten Mal gesehen haben ... es ist unsere erste klare Erinnerung ..."

"... Mum wollte mit uns ihre Brüder Fabian und Gideon besuchen ...", sprach George weiter.

"Sie waren auch Zwillinge. Sie haben gegen Du-weißt-schon-wen gekämpft ... zwei lustige Typen ... konnten tolle Streiche spielen ... Wir haben ihren Sinn für Humor und Unsinn geerbt ... von ihnen haben wir unseren ersten Trickzauberstab bekommen ... hat sich in ein tanzendes Gummihuhn verwandelt ... wir haben tagelang darüber gelacht ...". fügte Fred hinzu.

"Wir haben es aus einer Meile Entfernung sehen können." George fröstelte bei dieser Erinnerung. "Ich hab es zuerst gesehen und gedacht, dass es ein Spiel ist. Ich hab Mum gesagt: 'Schau mal da, die schönen Lichter'. Ich hab nicht verstanden, warum sie anfing zu weinen ..."

"Sie wiederholte ständig 'bitte nicht meine Brüder ... nicht Gideon und Fabian ...' "

"Aber je näher wir kamen, desto klarer war, dass es über ihrem Haus war ..."

Tränen flossen über meine Wangen. Ich umarmte meine Brüder, um jeden Hals ein Arm. Ich verstand jetzt, was das Zeichen bedeutete. Es bedeutete, dass jemand umgebracht worden war. Es musste schrecklich sein, nach Hause zu kommen und sowas zu sehen. Ich versuchte mir einen Moment lang vorzustellen, wie ich zurück zum Fuchsbau kam und den Schädel und die Schlange über dem Haus vorfand, die auf mich herunter starrten und wie ich herausfinden musste, wer im Haus umgebracht worden war.

Ich starrte zu dem Zeichen, das am Himmel hing. Ich fragte mich, wer heute nacht getötet worden war. War es Harry? Hatten die Todesser endlich ihre Rache gekriegt? War es Ron? War es Hermine? War es das Kind von jemandem, das zur falschen Zeit am falschen Ort gewesen war?

Wir sagten nichts mehr solange wir uns versteckten. In dieser Situation brauchte man keine Worte. Fred und George hielten mich einfach fest und wir hofften, dass alle sicher waren. In diesem Moment wusste ich, dass Fred und George nicht nur die lustigsten in unserer Familie waren sondern auch mutig und loyal und sehr emotional.

TBC...


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Sie kämmt sich ihr Haar offensichtlich schon sehr, sehr lange nicht mehr.
Jamy Temime, Kostümbildnerin, über Prof. Trelawney