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Fanfiction

In Ginevra Molly Potters Worten - 4. Dezember: Das siebte Kind in sieben Generationen - Teil 5

von ChrissiTine

[IMG]http://i45.photobucket.com/albums/f100/ChrissiTine/HP/SignaturAK.jpg[/IMG]




4. Dezember: Das siebte Kind in sieben Generationen



Ich verbrachte in der Weihnachtszeit viel Zeit mit Hermine. Harry und Ron waren beide sauer auf sie, weil sie vermutete, dass Harrys Feuerblitz eine mörderische Waffe von Sirius Black war. Obwohl sie Recht mit dem Absender hatte, war der Besen alles andere als mörderisch.

Es waren Zeiten wie diese, in denen ich Gelegenheit hatte, mit einem aus dem goldenen Trio Zeit zu verbringen. Wenn einer auf den anderen sauer war, dann war die neutrale Partei dazu gezwungen, seine oder ihre Zeit zwischen den streitenden Freunden aufzuteilen. Der Freund, der alleine gelassen wurde, verbrachte dann normalerweise mehr Zeit mit mir. Ich schäme mich dafür, dass ich insgeheim hoffte, dass es solche Streits gab. Nicht, dass Colin, Neville, Luna oder Delia schlechte Freunde waren.

Es war ebenfalls so, dass ich in diesen Zeiten sehr gut informiert war. Während wir Nachmittage in der Bücherei verbrachten, plauderte Hermine Informationen aus, die sie wahrscheinlich niemand anderem sagen würde. Sie fragte mich, wie ich herausgefunden hatte, dass Black Harry wollte und ich erzählte ihr davon, wie ich Mums und Dads Gesprächen zugehört hatte.

"Belauscht.", sagte Hermine zu mir.

Ich gab vor, verletzt zu sein. "Ich würde es nicht lauschen nennen. Es ist nicht mein Fehler, dass ich besser zuhören kann wenn niemand denkt, dass ich es tue." Ich schenkte ihr ein durchtriebenes Lächeln. "Du wärst überrascht, wenn du wüsstest, wie viel ich weiß."

"Ach wirklich?", sagte Hermine. "Was hast du sonst noch herausgefunden?"

Ich dachte an eine der anderen Unterhaltungen des Trios, die ich gehört hatte und sagte: "Ich weiß, dass Sirius Harrys Pate ist und ich weiß, dass es einen schrecklichen Grund dafür gibt, dass er in Askaban war, aber den hab ich noch nicht herausgefunden."

Hermine, die sich ohne ihre zwei besten Freunde verloren fühlte, weihte mich in die neuesten Entdeckungen ein. Sirius war der Geheimniswahrer ... verriet Harrys Eltern ... tötete Peter Pettigrew ... und ich wollte Harry finden und ihm die größte Ginny-Umarmung aller Zeiten geben.

Hermine hatte einige Wochen später noch einen Streit mit Ron. Ihre Katze hatte anscheinend Rons Ratte gefressen. Es war nicht Hermines Fehler und Ron hatte die Ratte sowieso nie wirklich gemocht. Harry hatte sich schließlich auf Rons Seite gestellt und ich landete schon wieder in der Bücherei und hörte diesmal, wie Hermine sich über Ron beschwerte.

"Es ist ja nicht so, als ob ich kontrollieren könnte, was Krummbein jagt.", sagte Hermine hitzig. "Er hat seinen eigenen Kopf."

"Ron kann manchmal wirklich ein Idiot sein.", versicherte ich ihr. "Er wird darüber hinweg kommen und ihr werdet euch bald wieder normal in der Gegenwart des Anderen verhalten."

Wütend schlug sie die Seiten ihres Buches um. Entweder war sie verzweifelt auf der Suche nach etwas oder es lenkte sie einfach ab. "Ich vermisse ihn.", sagte sie und machte ein angeekeltes Gesicht, so als ob ihr die Worte weh tun würden.

"Ich werde nie verstehen, warum du so auf meinen Bruder stehst.", murmelte ich.

Sie schlug das Buch, das sie durchgeblättert hatte, zu und funkelte mich an. "Ich ... stehe ... nicht ... auf deinen ... erbärmlichen ... kindischen ... Bruder!" Mit jedem Wort hatte sie sich ein paar Zentimeter weiter von ihrem Stuhl erhoben und jetzt überragte sie mich. Zitternd gewann sie ihre Gelassenheit zurück und entschuldigte sich viele Male bei mir.

Ich hatte kein Problem mit ihrem Ärger. Sie konnte mir nichts vormachen und sie konnte niemand anderem etwas vormachen. So, wie sie sich immer kabbelten, wäre es ein Wunder, wenn sie nicht aufeinander stehen würden. Ich hakte in diesem Schuljahr nicht mehr nach, aber es würde ein großes Thema in den nächsten Jahren in unseren Unterhaltungen sein.

Wieder war die Atmosphäre in Hogwarts friedlich. Ich hatte gehört, dass Lupin Harry Unterricht gegen die Dementoren gab und so wurde wenigstens dieses Problem kleiner.

Bei dem Spiel Gryffindor gegen Ravenclaw saß ich bei Colin und Hermine. Colin machte ununterbrochen Fotos und hörte nicht auf davon zu reden, wie sehr er Quidditch liebte und dass seine Mutter es nicht verstand und sein Vater ... Ehrlich gesagt hörte ich in dem Moment damit auf, ihm zuzuhören, als ich sah, wie Harry auf den Platz kam.

Er suchte in den Wolken nach Dementoren und sah sehr viel zuversichtlicher aus als jemals zuvor. Als er den gegnerischen Sucher ansah, bemerkte ich ein Zittern in seinem Benehmen. Ich erkannte diese Bewegungen überall.

"Hermine, wer ist dieses Ravenclawmädchen? Die Sucherin?", fragte ich.

"Cho Chang", antwortete Hermine. "Sie ist in der vierten Klasse ..."

"Ich mag sie nicht.", sagte ich.

"Du magst sie nicht?" Hermine schien verwirrt. Sie schaute Harry an, der auf seinem Besen saß. Er warf Cho nervöse schnelle Blicke zu. "Oh."

Nachdem Gryffindor gewonnen hatte, war die Feierlaune durch Rons panische Schreie schnell verschwunden. Als mein Bruder aufgewacht war, hatte sich Sirius Black mit einem Messer über ihn gebeugt. Egal ob Ron das Opfer hatte sein sollen oder ob er nur mit Harry verwechselt worden war, unsere Sorgen wurden dadurch nicht kleiner. Hermine und ich hatten großen Angst.

Aber nach dieser Nacht besuchte Black das Schloss nicht mehr. Das letzte Quidditchspiel munterte uns alle etwas auf, weil Gryffindor gewann. Ich glaubte, dass ich gesehen hatte, wie Oliver Wood weinte. Ein weiteres Mal war es wieder friedlich. Das Ende der Abschlussprüfungen kam und ich hatte sehr gut abgeschnitten. Ich hoffte, dass Mum zufrieden sein würde.

Ich wachte keuchend auf. Das Zimmer war abgesehen von Parvatis und Lavender regelmäßigen Atemzügen still. Ich schüttelte die Albträume ab und fragte mich, warum Hermine nicht an meine Seite gekommen war. Sie hatte sich beigebracht, auf meinen Schlafrhythmus zu achten und aufzuwachen, wenn ich wieder in der Kammer war. Ich schaute zu ihrem Bett, aber die Decke war ungewöhnlich flach.

Ich setzte mich auf. Der Vollmond erleuchtete das Zimmer unheimlich. Ich stand auf, zog meine Schuhe an und ging zum Fenster. Als ich mich der Glasscheibe näherte, hörte ich den entfernten Ruf eines Wolfes über das Gelände hallen. Ich schaute noch einmal auf Hermines Bett, bevor ich meine Aufmerksamkeit wieder der Schönheit der Nacht zuwandte.

Was ist das?

Eine merkwürdige Silhouette war am Himmel zu sehen, die einem Hippogreif und zwei Reitern ähnlich war. Ich konnte doch keine so absurde Szene sehen, wenn dieses Geschöpf erst Stunden zuvor zum Tode verurteilt worden war. Der Mond schien nicht hell genug, sodass ich nicht erkennen konnte, wer die Reiter waren, als sie zum Westturm flogen, in die Schatten und außer Sicht. Nach mehreren Minuten kam die Silhouette zurück, doch dieses Mal war ein dritter Reiter dabei. Sie verschwanden wieder im Schatten.

Was für ein merkwürdiger Vorfall. Ich presste mein Gesicht gegen das Glas und versuchte, in den Schatten die Gestalt ausfindig zu machen, aber ich konnte sie nicht ... Moment ... Der Hippogreif flog wieder, allerdings ohne zwei seiner Reiter.

Ich schaute zu Hermines Bett. Die Uhr zeigte, dass es 23:54 Uhr war. Es war fast Mitternacht und sie lag nicht sicher in ihrem Bett. Es war gefährlich herumzuwandern, besonders, wenn ein verrückter Mörder auf der Flucht war. Sollte ich versuchen, sie zu finden? Es war nicht gegen Hermines Charakter, also entschied ich mich dazu, auf sie zu warten.

Als ich mich wieder hinlegte, erwartete ich nicht, noch mal einzuschlafen. Als ich vier Stunden später aufwachte, richtete ich mich auf und schaute prüfend durch das Zimmer. Das Bett, das meiner engsten Freundin gehörte, war immer noch leer und es sah so aus, als wäre es die ganze Nacht über unberührt geblieben. Der Vollmond war fast untergegangen.

Ich sprang schnell aus meinem Bett und schlüpfte in meine Schuhe. Es kümmerte mich nicht mehr, wie spät es war oder ob ich Ärger bekommen würde, weil ich so früh auf den Beinen war. Ich stürmte aus dem Schlafsaal und rannte so schnell ich konnte nach draußen. Ich blieb auf den Stufen draußen stehen und suchte schnell die Ländereien nach einem Zeichen von Hermine ab.

Das war ungefähr der Moment, in dem ich ihn sah. Eine unglaublich große schwarze und haarige Gestalt war aus dem Nebel aufgetaucht. Sie sah aus wie ein Wolf, aber das konnte nicht sein ... Wölfe standen nicht aufrecht ...

... aber Werwölfe schon ...

Ich ging einen Schritt zurück und zog meinen Zauberstab. Ich war mir ziemlich sicher, dass ich keinen Zauberspruch wusste, der mir gegen einen Werwolf etwas nützen würde. Ich ging einen weiteren Schritt zurück und eine Stufe nach oben. Ich hatte das Monster in meinem Blickfeld und war bereit, davon zu rennen, sollte es mich sehen.

Ich bemerkte, dass das Geschöpf humpelte und seine Schulter blutete. Ich meinte zu hören, wie es wimmerte. Es sah nicht beängstigend aus, als es näher kam. Ich konnte sehen, dass es einen vertrauten schäbigen Umhang trug. Ich stolperte, als es die erste Stufe erreichte.

Als das Geschöpf zu mir hochsah, verschwand das letzte Bisschen des Mondes hinter dem Horizont. Die Verwandlung des Monsters in einen Menschen begann an seinen Füßen und wanderte dann immer weiter nach oben. Es sah so aus, als ob das Fell zurück in die Haut gesaugt wurde. Ich hörte, wie die Knochen knackten und sich wieder zurückformten. Die Klauen des Wolfes zitterten und verwandelten sich wieder in Hände. Die Augen des Wolfes starrten in meine und im nächsten Moment konnte ich den Mann hinter dem Monster sehen.

"Professor Lupin?", rief ich. Ich steckte meinen Zauberstab wieder in meinen Umhang und eilte an die Seite meines Lehrers. Mein Lehrer? Mein Lehrer war ein Werwolf? Ich fragte mich, ob Dumbledore davon wusste. "Geht es Ihnen gut? Was ist passiert?"

"Black ...", murmelte er.

"Sirius Black hat Ihnen das angetan?", schrie ich beinahe. Ich zeriss den Saum meines Umhangs und entfernte ein großes Stück Stoff. Ich legte das Stück über Lupins Schulter und zog es unter seinem Arm fest zusammen.

Lupin stöhnte. "... nicht sein Fehler. Ich ... habe mich verwandelt ... und er hat versucht, Harry zu beschützen ... und Ron ... und ..."

"Er hat versucht, ihn zu beschützen ...?", fragte ich verwirrt. Vielleicht hatte Lupin sich den Kopf gestoßen. "Warum sollte Black Harry beschützen wollen?"

Er schüttelte seinen Kopf. "Wir hatten Unrecht.", sagte er und versuchte zu stehen. Ich half ihm, auf die Füße zu kommen, als er sagte: "Er wurde reingelegt ... er hat versucht, an Pettigrew heranzukommen ..."

Vielleicht war Lupin sich nicht bewusst, dass Peter Pettigrew tot war. "Lassen Sie uns zu Madam Pomfrey gehen. Sie wird Ihre Schulter heilen."

Indem er sich auf mich stützte, schaffte ich es, ihm zum Krankenflügel zu helfen. Auf dem Weg dorthin, schaffte ich es, eine entstellte Version von den Geschehnissen dieser Nacht zu bekommen. Krätze als Peter Pettigrew ... Black als ein Animagus ... Harry, Ron und Hermine ... Snape ... Peter war der Geheimniswarer ... Peter verriet Lily und James ... Peter legte Sirius Black herein ... Ich würde die ganze Geschichte später aus Hermine herauskriegen müssen ...

Im Krankenflügel hatten wir kaum die Zeit dazu, drei besetzte Betten in der Ecke zu bemerken. Madam Pomfrey behandelte Lupin, der seine Fassung wiedergewonnen hatte. Er ignorierte ihr ständiges Beharren darauf, dass er im Krankenflügel bleiben sollte und wandte sich zum Gehen. Pomfrey entschuldigte sich und Lupin drehte sich zu mir.

"Danke, Ginny. Die meisten Schüler in deinem Alter wären bei meinem Anblick davon gerannt und bezweifle, dass viele sich die Mühe gemacht hätten, mir zu helfen." Lupin lächelte mich warm an. "Du bist eine mutige kleine Hexe und ich werde es vermissen, dich zu unterrichten."

"Sie werden nicht zurück kommen?", fragte ich mit einem enttäuschten Blick in meinen Augen.

Er schüttelte den Kopf. "Es ist ein Wunder, dass niemand auf mein haariges kleines Problem gekommen ist.", sagte Lupin. Er grinste jetzt. "Severus war so freundlich, niemandem meine Geheimnisse zu verraten. Ich würde sagen, nach den Ereignissen dieser Nacht wird er dazu neigen, sie nicht mehr für sich zu behalten."

Ich fühlte, wie Wut in mir aufstieg. Es war nicht richtig. Lupin war eine tolle Person und ein wunderbarer Lehrer. "Aber wenn das, was sie über Sirius gesagt haben, stimmt, dann haben Sie das Richtige getan."

"Das Ministerium wird einem Werwolf und drei minderjährigen Zauberern nicht glauben.", erwiderte Lupin. Er stand da und schüttelte seinen Kopf. "Du musst das, was du gehört hast, für dich behalten. Wir haben gerade einem gesuchten Verbrecher geholfen. Niemand wird darauf freundlich reagieren."

Ich versprach es ihm.

"Ich muss mich ausruhen und du solltest so spät nicht draußen sein.", sagte Lupin. Er legte eine Hand auf meine Schulter und führte mich zur Tür. "Geh zurück und ruh dich vor dem Frühstück noch etwas aus.", sagte er. "Ich werde packen gehen."

"Brauchen Sie Hilfe?", fragte ich, aber er lehnte ab. Ich verabschiedete mich und entfernte mich von ihm. Ich ging zurück zum Gryffindorturm. Ich versuchte, die Geschehnisse zu begreifen. Lupin war ein Werwolf. Sirius Black war unschuldig. Krätze war ein Todesser.

"So früh auf den Beinen, Miss Weasley?"

Ich drehte mich um und sah Dumbledore, der aus dem Schatten trat. Großartig, dachte ich. Ich bin in Schwierigkeiten. "Guten Morgen, Professor."

"Du musst mir vergeben, dass ich dieses Jahr nicht nach dir geschaut habe.", sagte Dumbledore. "Ich bin mir sicher, dass du weißt, wie beschäftigt ich war."

"Ja, Professor. Ich verstehe."

"Hast du die Schlafmaßnahmen als vorteilhaft empfunden?"

Der Schulleiter hatte mich gerade dabei erwischt, wie ich frühmorgens durch die Schule wanderte und er fragte mich, wie ich meinen Schlafsaal fand? Ich nickte und sagte: "Hermine war eine große Hilfe für mich."

"Genau wie ich dachte.", sagte Dumbledore. "Ich habe schon immer gesagt, dass Freunde viel bessere Begleitung sind als ein Tagebuch."

Ich lachte. "Besonders die, die Du-weißt-schon-wers Erinnerungen beinhalten." Dumbledore gluckste und etwas, das mich gestört hatte, fiel mir wieder ein. "Professor, wie hat er das geschafft?"

"Ich habe meine Vermutungen.", erwiderte Dumbledore. "Aber da ich noch nicht genug Beweise dafür habe, kann ich das nicht sagen."

"Werden Sie es mir sagen, wenn Sie es sicher wissen?", fragte ich hoffnungsvoll.

"Ich möchte keine Versprechen machen, die ich vielleicht brechen muss.", sagte er einfach. "Wenn du mich entschuldigst, Ginny, ich werde an einem anderen Ort verlangt. Ich bin mir sicher, dass du dir nicht bewusst bist, wie früh es ist, denn ansonsten würdest du noch bequem unter deiner Decke liegen."

"Danke, Professor."

"Es ist eine gefährliche Zeit, um in Korridoren herumzuwandern.", sagte Dumbledore. "Tatsächlich hatten wir erst letzte Nacht einen Eindringling, der unter dem wachsamen Auge des Ministers entkommen konnte."

"Black konnte fliehen?", fragte ich aufgeregt. Ich verstummte und erinnerte mich an das, was ich Lupin versprochen hatte. Ich versuchte meinen offensichtlichen Fehler zu vertuschen. "Ich meine ... was meinen Sie?"

Er beäugte mich neugierig und fuhr fort: "Zusammenfassend warst du nicht die Einzige, die sich von ihrem warmen Bett entfernt hatte.", sagte er. "Ehrlich gesagt war ich gerade auf dem Weg zum Krankenflügel, um sie zu besuchen."

Meine Gedanken eilten zurück zu den drei belegten Betten im Krankenflügel und ich setzte die Informationen zusammen. Das Trio war verletzt worden. Lupins einzige Erinnerung war, dass Peter entkommen war. War er zurück gekommen, um sie zu töten und hatte sie während des Versuches verletzt?

Bevor ich wusste, was ich sagte, schrie ich: "Hat Peter ihnen weh getan?"

Dumbledore sagte nichts. Er hob fragend seine Augenbrauen. Ich war mir nicht sicher, ob er meinen Kommentar ignorieren oder mich weiter befragen würde. "Nein", sagte er. "Es liegt nicht in seiner Natur, mutig zu sein. Ich vermute, dass Pettigrew entkommen ist und nicht zurück kommen wird."

Er wandte sich zum Gehen, verharrte aber. "Ich vertraue darauf, dass du alles, was du gehört hast, für dich behältst? Du magst die Wahrheit über Sirius Black kennen, aber ich befürchte, dass das Ministerium nicht so verständnisvoll sein wird."

"Das hat Professor Lupin auch gesagt.", erwiderte ich und Dumbledore nickte. "Ich verspreche es, Sir."

"Ich habe keine Zweifel", sagte Dumbledore. Bevor er ging, winkte er zum Abschied. "Du verpasst keine Gelegenheit, mich mit deinem Wissen zu beeindrucken, meine Liebe." Und ohne ein weiteres Wort ging der Schulleiter weiter seinen Weg.

Als ich den Gemeinschaftsraum betrat, bemerkte ich, dass jemand auf dem Sofa saß. Als ich näher kam, schaute die Gestalt auf und bemerkte mich. Es war Colin.

"Du hast das vorhin verloren", sagte er mit schwacher Stimme. Er hielt meine Sarimanokfeder, die in der aufgehenden Sonne golden schimmerte, in der Hand.

"Colin?", sagte ich und setzte mich neben ihn. "Warum bist du so früh wach? Du solltest schlafen."

Colin zuckte mit den Schultern. Die Kamera, die er normalerweise bei sich hatte, war nirgendwo zu sehen. Ich beobachtete sein Gesicht und erkannte, wie schmal es war. Er fuhr sich mit seiner freien Hand durch sein mausbraunes Haar. "Du bist auch wach.", sagte er. "Außerdem mag ich deine Gesellschaft."

Stirnrunzelnd schaute ich Colin an. Er sah verlegen aus, so als ob er schon zu viel gesagt hätte. Ich fragte mich, was er von mir halten würde, wenn er wüsste, dass ich es gewesen war, die ihn letztes Jahr angegriffen hatte, dass ich es gewesen war, die den Basilisken dazu gebracht hatte, ihn durch die Linse seiner alten Kamera zu versteinern. Ich fragte mich ...

Aber ich konnte mich nichts mehr fragen. Colin küsste mich. Es war kein Kuss, der es wert war, dass man ihn als den besten Kuss bezeichnen konnte, noch war es ein kurzer. Ich war verblüfft und verwirrt, aber ein warmes Gefühl kam aus meinem Körper. Nachdem Colin damit aufgehört hatte, mich zu küssen, stand er auf und wurde rot. "Es tut mir Leid, Ginny."

"Es ist in Ordnung, Colin.", sagte ich sanft und wusste nicht, was ich sonst hätte sagen sollen. Viele Gedanken schossen mir durch den Kopf. Ich stand nicht auf diesen Jungen, aber ich wollte bestimmt nicht seine Gefühle verletzen. Ich stand auf Harry und hatte mir immer vorgestellt, dass mein erster Kuss mit ihm sein würde.

"Ich stand schon das ganze Jahr auf dich", fing Colin an. Er zwirbelte meine Feder in seiner Hand. "Aber ich hab gesehen, wie du dich benommen hast, wenn Harry in der Nähe war ..."

Jetzt bin ich an der Reihe, rot zu werden.

"... und ich meine, ich mach dir keine Vorwürfe, weil Harry der Beste ist ... Aber ich dachte, vielleicht heute morgen ... ich könnte ... oder ich dachte, du könntest ..." Seine freie Hand klopfte auf sein Bein. "Ich dachte, ich hätte die Erlaubnis, dich zu küssen ..." Er hob die Feder hoch und lächelte."... mit ein bisschen Glück ..." Er ließ die Feder vor mir fallen und ging zu den Schlafsälen der Jungen.

Die Feder glitt lustlos durch die Luft, bevor sie auf meinem zerrissenen Umhang landete. Das Gold der Feder war nicht länger zu sehen. Und ich erkannte, was diese Wärme gewesen war, die von mir ausgegangen war. Es war Sarimanoks Glück, das von meinem Körper zu Colin gegangen war und ihm den Mut zu dem gegeben hatte, vor dem er das ganze Jahr über Angst gehabt hatte.

Ich saß dort für einige Minuten, drehte die Feder in meinen Händen und dachte über die letzten zehn Monate nach. Ich war stolz auf mich. Ich war dazu in der Lage, mich so ähnlich wie ein Mensch vor Harry zu verhalten, ich hatte den Respekt und die Freundschaft von Hermine geerntet und ich hatte Freunde gefunden. Ich habe das Debakel des letzten Jahres definitiv wieder gut gemacht.

Als der Morgen älter wurde, berührte ich meine Lippen mit meiner freien Hand, dort, wo Colins Lippen sie berührt hatten. Nein, ich stand nach wie vor nicht auf Colin. Aber er hatte mir meinen ersten Kuss gegeben ... und deshalb hatte ich ein bescheuertes Grinsen im Gesicht.

Ich konnte kaum erwarten, dass Hermine zurück kam, damit ich es ihr erzählen konnte.

TBC...


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