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Fanfiction

In Ginevra Molly Potters Worten - Tom Riddles Tagebuch - Teil 1

von ChrissiTine

Tom Riddles Tagebuch




Ich habe immer noch Albträume.

Ich dachte, dass meine Albträume nach Harrys Sieg über Voldemort aufhören würden. Sie taten es nicht. Ich wache immer noch schweißgebadet mitten in der Nacht auf, meine Augen sind rot vom Weinen, das ich nicht kontrollieren kann, wenn ich schlafe und finde Harry, der mein Haar streichelt, mir sagt, dass er mich liebt und dass es vorbei ist und dass ich sicher bin.

Bevor JK Rowlings Bücher über Harrys Leben in den Bücherregalen standen, wussten sehr wenige Leute, dass ich die Kammer des Schreckens geöffnet und beinahe meine Mitschüler getötet hatte. Alles, was sie wussten, war, dass die Erinnerung von Lord Voldemort durch einen Schüler gehandelt hatte. Ich hatte es so lieber gehabt. Ich wollte nicht, dass Leute mich anschauten, als wäre ich verrückt.

Lucius Malfoy hätte mir Tom Riddles Tagebuch zu keinem günstigeren Zeitpunkt in meinem Leben geben können. Ich war ein heranwachsendes Mädchen kurz vor der Pubertät, was bedeutete, dass meine Gefühle sowieso schon durcheinander waren. Ich würde mein erstes Jahr in Hogwarts beginnen, was bedeutete, dass ich versuchen musste, in die großen Fußstapfen meiner Brüder zu treten. Nachdem ich den Fehler gemacht und meine Brüder nach Harry Potter gefragt hatte, machten sie sich unbarmherzig über meine "Besessenheit von dem Jungen, der überlebte" lustig.

Um alles noch schlimmer zu machen, besuchte Harry uns. Versteht mich nicht falsch, ich war begeistert, dass wir unter dem gleichen Dach wohnten, aber ich konnte mich einfach nicht vor ihm zusammenreißen. Ich schien mindestens über einen Gegenstand zu stolpern, wenn er im gleichen Zimmer wie ich war. Ron, der Idiot, sagte ihm sogar, dass ich auf ihn stehen würde, obwohl ich ganz sicher nichts derartiges fühlte. Und, auch wenn ich wusste, dass es Harry egal war, war es mir so peinlich wie nie zu vor, als Mum ihm erzählte, dass meine Schulsachen aus zweiter Hand sein würden.

"Ach, du kommst dieses Jahr nach Hogwarts?", fragte Harry mich. Das waren die ersten Worte, die der Harry Potter zu mir gesagt hatte.

Na los, Ginny! , schalt ich mich, als seine smaragdenen Augen in meine sahen. Tu was! Sag etwas lustiges! Ich wollte ihm sagen, ja, Harry, aber ich bezweifle, dass ich in meinem ersten Jahr irgendwelche Bergtrolle bekämpfen werde, aber ich schaffte es nicht, das zu sagen. Ich sah mich selbst nicken und meinen Ellbogen in die Butter stecken.

Ihr könnt sicher verstehen, warum ein Tagebuch die perfekte Gesellschaft für ein Mädchen in meinem Alter war. Es war ein Ventil, ein Weg, meine Gedanken zu sammeln, ein Weg, meine wachsende Schwärmerei zu beruhigen. Natürlich wusste ich nicht, dass, wenn ich den Seiten dieses Buches meine Seele ausschütten würde, es sich selbst in mich schütten würde. Ich glaube, dass selbst Lucius Malfoy sich die Kraft dieses Tagebuchs nicht vorstellen konnte.

Als ich das Tagebuch in einem meiner Bücher fand, dachte ich mir nichts dabei. Ich nahm an, dass es mir gehörte, mir von meinen Eltern als Geschenk gekauft wurde und nichts weiter. Nachdem ein paar Monate vergangen waren, wusste ich, dass das nicht der Fall gewesen war, aber in dem Moment dachte ich nicht zweimal darüber nach. Ich kann mich sogar noch an meinen ersten Eintrag erinnern.

Liebes Tagebuch,

wir sind gerade erst aus der Winkelgasse nach Hause gekommen und er ist immer noch hier. Harry Potter ist in meinem Haus. Ich kann nicht klar denken, wenn er dabei ist. Ich kann nicht mal reden, wenn er dabei ist. Ich hab so viel Angst, dass ich etwas Dummes sagen würde. Fred und George erzählen ihren Freunden immer, was für eine schlaue kleine Hexe ich bin, aber wenn ich nicht mal vor Harry reden kann, wie kann ich ihm zeigen, wie lustig ich bin?

Ich hab es heute geschafft, zum ersten Mal vor ihm zu sprechen. Der neue Lehrer für Verteidigung gegen die dunklen Künste hat ihm alle seine Bücher nur umsonst gegeben, weil es eine gute Titelstory sein würde. Harry war das peinlich und er wollte die Bücher nicht. Er ließ sie in meinen Kessel fallen...
meinen Kessel ... und ein sehr blasser Junge hat damit angefangen, sich über ihn lustig zu machen. Ich wusste nicht, was über mich gekommen ist, aber ich habe Harry verteidigt. Der Junge hat es gewagt, mich seine Freundin zu nennen und ich habe die Klappe gehalten. Ich bin noch nie so rot geworden.

Mum hat gesagt, dass ich auf ihn stehe, aber ich weiß nicht. Ich habe mich noch nie so gefühlt. Wenn dass das Gefühl ist, wenn man auf jemanden steht, dann möchte ich, dass es aufhört. Es tut weh. Ich will, dass er mich bemerkt, aber alles, was ich tue, ist, mich mit Kürbissaft zu bekleckern.

Ich weiß nicht, was ich tun soll.

Ginny


Damit schloss ich das Buch und schaute aus meinem Fenster zum Himmel. Die Sonne ging unter und aus dem rot und pink und orange wurde so eine schöne Farbtapete. Ich fühlte mich besser, nachdem ich geschrieben und zum Horizont geblickt hatte. Ich öffnete mein Buch, um meinem Eintrag noch etwas hinzuzufügen.

Und es war nichts mehr da.

Vielleicht hatte ich mich geirrt und meinen Eintrag auf eine andere Seite geschrieben. Ich vergaß Harry für einige Sekunden und blätterte durch die Seiten. Als ich entdeckte, dass er wirklich verschwunden war, drehte ich das Buch um. Die Wörter "T.V.Riddle" waren am unteren Rand abgebildet und ich vermutete, dass mein neues Tagebuch nicht so neu war wie ich eigentlich gedacht hatte.

Ich schlug die erste Seite auf, tunkte meine Feder in die Tinte und hielt sie nahe an das Papier. Ich zögerte lang genug und ein Tropfen Tinte fiel von der Spitze auf die Seite. Ich wollte meine Zeit nicht mit einem weiteren Eintrag verschwenden, wenn der auch einfach wieder verschwinden würde. Wie ich erwartet hatte, verblasste der Tropfen Tinte.

Neugierig malte ich eine grade Linie auf die Seite und wartete. Die Linie verschwand genau wie der Punkt im Papier. Ich malte ein "X" und es war weg. Ich malte ein Herz und es war weg. Halb lächelnd kritzelte ich schnell etwas auf die ganze Seite und beobachtete, wie mein Durcheinander an Tinte verschwand, als ob es nie auf der Seite gewesen wäre.

Aber dieses Mal erschien etwas auf der Seite. Ich starrte auf die Zeichen, die sich auf der Seite formten und las: "Entschuldige bitte, junge Dame, aber wenn du nicht ordentlich mit mir sprichst, fürchte ich, dass ich dich bitten muss, damit aufzuhören."

Automatisch tunkte ich die Feder in das Tintenfass und schrieb meinem unbekannten Schreiber. "Es tut mir Leid, ich wusste nicht..." Wusste was nicht? Dass du ein sprechendes Tagebuch warst? Wie hätte ich das wissen sollen?

Bevor ich weiterschreiben konnte, tauchten weitere Wörter auf. "Entschuldigung angenommen, Ginny."

Es wusste meinen Namen und ich erkannte, dass es gesehen haben musste, was ich über Harry geschrieben hatte. Leicht beschämt, dass meine Geheimnisse offen lagen, schrieb ich zurück. "Oh ... du hast gelesen, was ich vorhin geschrieben habe?"

"Ich bin es, der jetzt um Verzeihung bitten muss. Aber weil ich bin, was ich bin, habe ich keine andere Wahl als zu lesen, was du geschrieben hast. Immerhin ist es mein Tagebuch."

"Wer bist du eigentlich genau?"

"Mein Name ist Tom Riddle. Und es ist mir eine Freude, dich kennen zu lernen."

"Ginny Weasley, und es freut mich auch, dich kennen zu lernen."

"Ich konnte nicht anders als zu bemerken, dass du recht bestürzt geklungen hast. Möchtest du darüber sprechen?"


Und das war alles, was es brauchte, um von Tom Riddle abhängig zu werden. Er war immer verständnisvoll und gab immer gute Ratschläge. Er ermutigte mich, vor Harry mehr ich selbst zu sein, sagte aber auch, dass ich das nicht tun sollte, bevor ich nicht dazu bereit war. Er beratschlagte mich, wie ich mit meinen Brüdern umgehen sollte. Er versicherte mir, dass ich mein erstes Jahr gut überstehen würde.

Tom war ein charmantes Wesen. Er war genau das, was jemand wie ich brauchte. Niemand hat mich damals so gut verstanden wie er. Es war, als hätte ich einen Freund, den ich in meiner Tasche mit mir herumtragen konnte. Er wusste genau, was er sagen sollte. Natürlich, rückblickend sehe ich, was seine Absichten waren ... er wollte meine Seele schänden ... mich benutzen, um ihn zu beleben ... Aber alles, was ich sah, war ein Freund.

Er ließ mich immer weiter über Harry schwafeln. Wie ihr euch vielleicht gedacht habt, hatte ich damit kein Problem. Harry war das einzige, an das ich dachte und ich fand es nicht verdächtig, dass er sich so bereitwillig meine Probleme anhörte. Er schien besonders interessiert zu sein, als ich seinen Sieg über einen bestimmten schwarzmagischen Zauberer erwähnte.

"... Er hat sogar zwei Mal Du-weißt-schon-wen besiegt."

"Entschuldige, Ginny. Wen?"


Ich zögerte, weil es verboten war, Voldemorts Namen zu sagen, aber ihn zu buchstabieren? Ich biss auf meine Lippe und hoffte das Beste. "Lord Voldemort." Ich fröstelte, als ich den Namen schrieb.

"Ich habe nicht von ihm gehört. Wer ist er? Wie hat Harry ihn besiegt?"

Mit so vielen Details wie möglich beschrieb ich ihre Zusammentreffen. Wie naiv war ich eigentlich!? Wie vergesslich!? Er fragte mich so viele Sachen, selbst nachdem ich ihm gesagt hatte, dass ich nicht mehr wusste. Ich dachte, er war neugierig. Ich dachte, er würde sich dafür interessieren.

Als die Schule anfing, begann ich bereits den Einfluss von Riddle zu spüren. Ich sagte Mum, dass ich mich nicht wohl fühlte, als sie mich zum Abschied am Bahnhof küsste, aber sie sagte mir, dass ich nur nervös war. Sie war so besorgt um mich, dass sie dachte, Ron und Harry hätten bereits ein Abteil gefunden.

Der erste Hinweis darauf, dass etwas nicht stimmte, war der Sprechende Hut gewesen. Als sie auf meinem Kopf war, sagte die Hinterlassenschaft von Gryffindor: "Noch eine Weasley? Ihr seid alle voller Entschlossenheit, Mut und Kraft und ich kann sehen, dass du nicht anders bist. So ein kleiner Körper und so ein großes Herz. Du hast alle Qualitäten, die ein guter Gryffindor besitzen muss, aber so eine starke Verbindung zu Slytherin. Das macht es schwieriger, als es sein muss. Kein Zweifel, wo ich dich hinstecken werde. Du bist in Gryffindor!"

Ehrlich gesagt erinnere ich mich sehr wenig an mein erstes Jahr und ich meine nicht nur die Zeit, in der mein Gedächtnis komplett leer und von Tom kontrolliert war. Alles, was ich getan hatte und alles, an das ich mich erinnere, ist in einer großen Wolke. Ich weiß nicht mal, was ich an dem Nachmittag in der Nähe von Hagrids Hütte gemacht hatte.

Ich bemerkte, wie ich auf einen großen Kürbis starrte. Ich konnte mich nicht mal erinnern, wie ich dorthin gekommen war. Ich hörte die Hähne in einem nahegelegenen Pferch und spürte ein bekanntes Stechen, so als ob ich eine Aufgabe zu erfüllen hätte, aber ich konnte mich nicht erinnern, was ich mit ihnen machen sollte. Meine Augen fanden die Hütte neben dem Kürbisbeet. Rauch kam aus dem Kamin. Ron hatte mir von den Besuchen bei Hagrid in seiner Hütte erzählt und das musste es sein. Vielleicht ... vielleicht würde Harry da sein.

Hinter mir hörte ich eine raue Stimme sagen: "Und du musst die jüngste Weasley sein!"

Ich drehte mich um und sah den großen Mann. Ich nickte und lächelte den Wildhüter herzlich an. Ich schnappte mir eine kleine Locke meines Haares und zeigte sie ihm. "Was genau hat mich verraten, Mr Hagrid?", fragte ich mit einem scherzhaften Funkeln in meinen Augen.

Hagrid gluckste. "Ron hat gesagt, du bist 'ne schlaue kleine Hexe. Freu mich, dass ich nich enttäuscht wurde.", sagte er. "Und nenn' mich bloß nich Mister. Ich antworte nur auf Hagrid." Er tätschelte mir den Kopf. "Was machst'n hier unten, Ginny?"

Ich hatte wenig Lust, ihm zu erklären, dass ich keine Ahnung hatte, deshalb antwortete ich: "Ich schau mich nur auf den Ländereien um. Ich hab gehofft, Ron zu finden. Er hat gesagt, er würde mich dir vorstellen."

"Ron war noch nich hier unten.", erwiderte Hagrid. "Vielleicht sollte ich Harry 'ne Nachricht schicken, damit er auf 'n Tässchen Tee herkommt." Ich wurde rot bei dem Klang von Harrys Namen und Hagrid schaute mich misstrauisch an. "Macht's dir was aus, ihm 'ne Nachricht mitzubringen?"

"NEIN!", rief ich lauter als ich wollte. "Ich meine, ich werde eine Weile nicht im Schloss sein.", Ich verlagerte mein Gewicht von einem Fuß auf den anderen und versuchte, Hagrids wissendem Blick zu entkommen. "Ähm...", murmelte ich und schaute zu den Kürbissen. "Die sehen wirklich toll aus, Hagrid."

Hagrid nickte und sagte: "Wenn du auf 'ne Tasse Tee mit reinkommst, weihe ich dich in die Geheimnisse vom Kürbiszüchten ein." Er bedeutete mir, ihm zu folgen und fügte hinzu: "Ich wollte sowieso wissen, was dein Bruder Charlie macht."

Ich folgte Hagrid. Ich mochte den Mann sofort. Er war ein zäher Halbriese, aber selbst ein Idiot, der unter einem Verwechslungszauber stand, konnte sagen, dass er ein großer Softie war. Charlie und Ron hatten mir beide unabhängig voneinander von seiner Begeisterung für Drachen letztes Jahr erzählt. Ich hatte gehofft, mehr Unterhaltungen mit Hagrid in den nächsten Monaten führen zu können, aber das war das letzte Mal, dass ich in meinem ersten Jahr mit Hagrid gesprochen hatte.

Das war außerdem die letzte klare Erinnerung, die ich vor Halloween hatte. Ich kann mich erinnern, dass ich in den Unterricht gegangen war und mein Essen gegessen hatte, aber ich fühlte mich wie unter dem Imperiusfluch. Ich tat, was ich tun musste, aber nicht wie ich, Ginny Weasley, es getan hätte. Die meisten Lehrer dachten, ich sei schüchtern. Die meisten meiner Mitschüler dachten, ich sei merkwürdig. Und ich schrieb weiter in mein Tagebuch und dachte nicht, dass das unschuldig aussehende Buch eindeutig der Schuldige für meine neue Persönlichkeit und meine Taten war.

Meine Erinnerung an Halloween ist eine erschreckende. Ich kam aus dem Nebel in meinen Schlafsaal ohne die geringste Ahnung, warum ich hier war und nicht in der großen Halle. Ich war mir sicher, dass ich mich auf den Weg zum Halloweenfest gemacht hatte, aber ich konnte mich nicht daran erinnern, jemals dort angekommen zu sein. Als ich auf meine Hände und Kleidung schaute, fand ich überall rote Farbe. Das war nicht das erste Mal, dass ich etwas an mir gefunden hatte, was nicht dort hätte sein sollen. Vor einer Woche hatte ich Federn und Blut gefunden.

Zitternd griff ich nach dem Tagebuch. Ich schrieb "Tom ... ich kann mich nicht erinnern, wo ich heute Nacht war. Heute war das Halloweenfest und ich glaube nicht, dass ich jemals dort war ..." Ich wartete auf eine Antwort von Tom, aber nichts kam. "Tom! Wo bist du? Ich brauche dich!" Keine Antwort. Ich schrie das Buch laut an. "TOM! ANTWORTE MIR!"

Ich riss mir meine schmutzige Kleidung vor lauter Wut herunter und schmiss sie außer Sichtweite. Ich konnte nur vermuten, was mir während des Blackouts passiert war. Nachdem ich mich umgezogen hatte, eilte ich zum nächsten Badezimmer und schrubbte die Farbe von meinen Händen. Laut schluchzend ging ich in eine Toilettenkabine.

Ich hörte auf zu weinen, als ich die Patilzwillinge reinkommen hörte. "Wer würde so schreckliche Dinge an die Wand schreiben?", fragte Padma. "Glaubst du, es war Blut? Oh, Parvati, es ist einfach eklig."

"Was ist die Kammer des Schreckens?", flüsterte Parvati.

"Vielleicht einer von Fred und Georges Scherzen."

"Schwachsinn!", rief Padma. "Sie würden nie ... dieses Wort ... benutzen."

"Und Mrs Norris? Glaubst du wirklich, sie würden so weit gehen und ihr wehtun?"

Alles in ihrer Geschichte kam mir bekannt vor. Ich unterdrückte meine Tränen, bis ich hörte, wie sie wieder gingen. Nachdem die Tür zugefallen war, konnte ich die Tränen nicht mehr zurückhalten. Ich hörte nicht, wie Hermine in das Badezimmer kam, bis sie an meine Kabine klopfte.

"Ginny? Bist du das?"

Ich hickste und öffnete die Tür. "Hi." Das war das einzige, was ich sagen konnte. Sie machte viel Wirbel um mich und brachte mich zurück in meinen Schlafsaal. Ich glaube, sie hat mir sogar geholfen, mein Nachthemd anzuziehen und mich ins Bett gebracht. Ich schlief nicht in dieser Nacht ... Irgendwie hatte ich nach dem Tagebuch gegriffen und hektisch alles, was ich gehört hatte, an Tom geschrieben.

"Ginny", antwortete Tom schließlich. "Du übertreibst. Würdest du jemals so schmutzige Wörter benutzen?"

"Nein."

"Und würdest du jemals einer Katze wehtun?"

"Nein."

"Erinnerst du dich daran, diese Sachen an die Wand geschrieben und Mrs Norris wehgetan zu haben?"

"Nein ... aber ich erinnere mich an gar nichts."

"Dann bist du nicht schuldig."

"Weißt du, was die Kammer des Schreckens ist, Tom?"

"Das tue ich nicht. Ginny, es ist spät. Du solltest schlafen."


Aber ich schlief nicht. Und am nächsten Tag waren meine Erinnerungen so verschwommen wie davor. Ich war tagelang aufgeregt und Ron vermutete bloß, dass ich zerstreut war, weil ich Katzen liebte. Wenn das doch nur der einzige Grund gewesen wäre.

Auch wenn Tom mir versicherte, dass ich unschuldig war, konnte ich das Bild meiner durch Farbe geröteten Hände nicht aus dem Kopf bekommen. Um alles noch schlimmer zu machen, verdächtigte Filch Harry. Das regte mich noch mehr auf. Ich hatte Angst, dass er und Ron und Hermine rausgeschmissen werden würden. Percy versuchte sogar, mich davon zu überzeugen, dass Harry nichts schlimmes passieren würde.

Aber je mehr Angriffe geschahen, desto verzweifelter wurde ich. Justin und Colin und der fast kopflose Nick wurden angegriffen und einmal mehr konnte ich mich nicht daran erinnern, wo ich zu der Zeit gewesen war oder was ich getan hatte. Ich war panisch.

Percy fand mich, als ich eines Abends ziellos durch den Gryffindorgemeinschaftsraum wanderte. "Ginny", sagte er leise. "Bist du in Ordnung?" Als ich meinen Kopf schüttelte, sagte er: "Du siehst so blass aus. Hast du geschlafen?"

"Ich schlafe nicht gerne." Ich schluckte schwer. "Wenn ich schlafe, habe ich Albträume."

"Was passiert mit dir, Ginny?", fragte Percy. "Zuhause bist du so aufgeschlossen. Ich habe Mum gesagt, dass du es Fred und George dieses Jahr schwer machen würdest, aber du verhältst dich nicht wie du selbst."

"Ich weiß nicht, was mit mir nicht stimmt.", erwiderte ich. Ich konnte mich nicht erinnern, mich von Percy verabschiedet zu haben, nur daran, dass ich in mein Zimmer gegangen war. Automatisch nahm ich das Tagebuch.

"Bist du da, Tom?"

"Hallo Ginny. Wie geht es dir?"

"Ich weiß nicht."

"Was meinst du?"

"Ich werde verrückt, Tom. Ich kann nicht klar denken. Ich kann nicht schlafen. Ich bin nicht ich selbst."

"Ja, ja, mein Kind. Darüber haben wir schon gesprochen. Gibt es neue Entwicklungen zwischen dir und Harry?"

"Ich rede nicht über Harry!"


Ich schlug das Buch zu. Wie konnte Tom nur an sowas denken, wenn im Krankenflügel versteinerte Leute lagen? Wie konnte er so tun, als wäre nichts geschehen? Wie konnte er meine verzweifelten Bitten nach Hilfe ignorieren? Ich konnte mich nicht daran erinnern, wo ich gewesen war, als all diese Angriffe geschehen waren.

Wütend öffnete ich das Buch und schrieb: "Ich glaube ich bin diejenige, die alle angreift."

"Ginny, du darfst dir nicht die Schuld geben. Warum erzählst du mir nicht etwas über deine Familie? Du hast mir versprochen, mir zu erzählen, als was dein Bruder arbeitet und das hast du bis jetzt nicht getan."

"Warum versucht du mich davon abzuhalten, darüber nachzudenken?"

Ich schrie das Tagebuch fast nochmal an. Wie konnte er meine Bitten ignorieren ...? Und dann fiel mir etwas ein. Irgendwo hinten in meinem Kopf, da, wo die richtige Ginny Weasley noch immer war, kam mir ein starker Gedanke. Er ignorierte sie nicht. Er lenkte mich ab. Was auch immer passierte, was auch immer für merkwürdige Dinge in meiner elf Jahre alten Welt stattfanden, sie hingen mit diesem Tagebuch zusammen ... mit Tom Riddle ... Ich musste es loswerden.

Und ich wurde es los. Ich nahm all den Mut zusammen, den ich noch übrig hatte und ich schmiss es in das Mädchenklo. Das selbe, in dem die Maulende Myrthe wohnt.

Langsam begann ich mich wieder normal zu fühlen. Percy bemerkte, dass ich wieder mehr und mehr nach mir selbst aussah und er meinte, dass er Mum und Dad nicht mehr schreiben müsse. Auch wenn Winterwolken die Sonne verdeckten, hatte ich noch nie einen schöneren Himmel gesehen. Ich fühlte mich großartig und nicht einmal Sturmwolken konnten meine Laune ruinieren.

TBC...
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Ü/N: Danke für die vielen Kommentare. Ich freu mich, dass die FF so gut ankommt und euch gefällt. Es tut mir Leid, dass es so lange mit dem nächsten Kapitel gedauert hat, aber ich hab im Moment recht wenig Zeit. Aber ich hoffe, das Warten hat sich für euch gelohnt.

Ich kann jetzt nicht auf jeden Kommentar eingehen, deshalb nur ganz kurz: Die FF ist schon beendet, also keine Sorge, dass es irgendwann nicht weitergehen wird, weil mir hier Kapitel zum übersetzen fehlen. Es wird sehr ausfürhlich weitergehen, deshalb wird es auch einige Zeit dauern, da die Kapitel sehr umfangreich sind.


Wenn Du Lob, Anmerkungen, Kritik etc. über dieses Kapitel loswerden möchtest, kannst Du einen Kommentar verfassen.

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Am schwierigsten fand ich, das Tauchen technisch zu bewältigen und dabei auch noch zu spielen. Ich durfte nie vergessen, dass Harry Kiemen hat, also gar nicht atmet. Also hatte ich sorgsam darauf zu achten, dass ich keine Luftblasen ausatmete. Um mich herum konnte ich überhaupt nichts erkennen, ich hörte nur Jamies völlig unwirkliche Stimme. Ein absolut bizarres Erlebnis, aber ich fand es echt toll.
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