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Fanfiction

Die Weasleys warten wieder auf Weihnachten - Dezember: Familie

von ChrissiTine

18. Dezember: Familie



"Meinst du, dass Dad sich über noch einen Stecker freut?", fragte Ron Hermine und hielt den Stecker eines Mixers hoch. Hermine schaute das Gerät prüfend an und überlegte.

"Weißt du, ich glaube, er hat schon genug von den Dingern.", meinte sie und nahm ihm den Stecker aus der Hand. "Wir sollten uns was anderes für Arthur überlegen." Sie ließ ihren Blick über die Regale der Elektronikabteilung schweifen, aber soweit sie sich erinnerte, hatte ihr Schwiegervater schon das meiste von den kleineren Sachen und die großen waren zu teuer für sie, in Anbetracht der Tatsache, dass Arthur sie sowieso nie benutzen würde.

"Vielleicht sollten wir einfach zusammenlegen und eine Waschmaschine für ihn kaufen.", schlug Harry vor, der Rons und Hermines Gespräch mit angehört hatte. "Oder vielleicht auch nur einen Staubsauger, der ist einfacher zu verhexen."

Hermine nickte. "Der Gedanke ist gar nicht so schlecht, Harry." Sie war ihrem Freund dankbar, dass er sich einschaltete, auch wenn sie es nicht zugeben würde. Ihr Geld war immer noch recht knapp, denn Matt brauchte viele neue Sachen und Cathy sollte zu Weihnachten auch nicht leer ausgehen, sodass für den Rest von ihren Familien nicht viel übrig blieb. "Und Arthur wird sicher begeistert sein."

"Was wollt ihr Mum schenken?", fragte Ginny ihren Bruder. Sie schob den Kinderwagen, in dem eine begeisterte Diane saß.

"Hermine wollte einen Pullover stricken, aber ich konnte sie davon abhalten.", erklärte er. Babyschuhe kriegte Hermine mittlerweile schon recht gut hin (in den letzten Wochen ihrer Schwangerschaft hatte sie die Dinger wie am Fließband produziert, weil das Ministerium ihr nicht mehr erlaubt hatte zu Arbeiten und Ron ihr strikt verboten hatte, im Haushalt auch nur einen Finger krumm zu machen) aber als sie vor ein paar Wochen versucht hatte, einen Pullover zu stricken, hatte sie gnadenlos versagt. Ron hatte geschafft, dass sie damit aufhörte, bevor sie sich zu sehr in die Sache hereinsteigerte (vor ihren Stimmungsschwankungen fürchtete er sich immer noch).

"Hey, ich hätte das schon noch hingekriegt!", sagte Hermine beleidigt. Ron verschluckte eine weitere Bemerkung, er wollte sich nicht schon wieder mit seiner Frau streiten. Er warf Ginny und Harry beschwörende Blicke zu, damit sie nicht auf diesem Thema herumritten.

"Unten gibt es eine Aktion, wo man Fotos auf Tassen oder in Schneekugeln machen lassen kann.", fiel Harry ein. "Vielleicht wäre das ja was für Molly." Harry war schon letztes Jahr auf diese Idee gekommen, aber in keinem Kaufhaus hatte sich diese Möglichkeit gefunden und er hatte es nicht geschafft, das Ganze per Zauberei zu erledigen. Wenn sie es auf Muggelart machten, würden sich die Fotos zwar nicht bewegen, aber er glaubte, dass es Molly auch so gefallen würde.

Die anderen drei Erwachsenen nickten zustimmend, denn Harrys Idee hörte sich gar nicht mal so schlecht an. Es war eine gute Idee von Ron gewesen, dass sie alle zusammen auf die Suche nach den richtigen Geschenken für die Familie Weasley gingen, so war es wesentlich einfacher und dafür war besonders Hermine dankbar, die nicht auch noch die Nerven gehabt hätte, alleine mit Ron und den beiden Kindern Geschenke zu suchen. Dadurch, dass Harry und Ginny sich beteiligten, konnten sie etwas besseres und teureres kaufen und sie konnten auch noch Zeit mit ihren Freunden verbringen.

"Okay, dann sollten wir uns mal nach diesem Staubsauger umsehen.", entschied Ginny mit einem Blick auf ihre Tochter. "Diane wird schon müde." Tatsächlich sah das kleine Mädchen schon sehr schläfrig aus. Matt war schon lange in seinem Kinderwagen eingeschlafen, während Cathy sich schon vor fünfzehn Minuten in die Spielzeugabteilung des Kaufhauses verdrückt hatte.

"Das ist doch gut", meinte Harry. "Dann haben wir später keine Probleme, wenn wir sie ins Bett bringen."

"Das schon, aber dann wacht sie vielleicht wieder mitten in der Nacht auf.", erwiderte Ginny. "Und sie schläft doch endlich durch, was bedeutet, dass wir endlich durchschlafen können und was das bedeutet, muss ich dir ja wohl nicht erklären."

Harry grinste und nickte, während Ron sich laut räusperte und mit mehr Interesse als nötig die Staubsaugermodelle betrachtete.

/-/

"So, bitte schön." Harry drückte dem Verküfer einige Scheine in die Hand und reichte die verpackten Kartons an Ginny weiter, die sie unter dem Kinderwagen von Diane verstaute, wo sich eine Ablagefläche befand. Hermine hatte in einem unbeobachteten Moment den gekauften Staubsauger kleingezaubert und in ihrer Handtasche verstaut.

"Ich glaube, Mum wird sich wirklich über die Tassen und Teller freuen.", meinte Ginny.

"Also ich weiß nicht, ob ich jeden Morgen Toast von der Nase meines Kindes essen möchte.", sagte Ron unsicher, aber Ginny schüttelte nur lachend den Kopf.

"Du glaubst doch nicht wirklich, dass sie diesen Teller jemals benutzen wird, oder? Wahrscheinlich hängt sie ihn an die Wand, neben all die Bilder von den Geburtstagen ihrer Enkel." Molly hatte in ihrer Küche ein Bild von jedem Enkelkind am Tag seiner Geburt, als sie es, als stolze Großmutter im Arm hielt. Daneben hingen viele Zeichnungen ihrer Enkel. Ginny war sich sicher, dass der Teller, auf dem die Gesichter von Cathy, Diane und einem, leider weinenden, Matt, der sauer war, weil er geweckt worden war, abgebildet waren, einen Ehrenplatz erhalten würde.

"Wahrscheinlich hast du recht.", stimmte Ron seiner Schwester zu und hob Matt aus seinem Kinderwagen, weil der angefangen hatte zu schreien. Sobald sein Vater ihn auf dem Arm hatte, hörte er auf. "So ist es brav.", sagte er stolz zu seinem Sohn und lächelte zufrieden.

"Okay" Harry warf einen Blick auf seine goldene Armbanduhr. "Müssen wir noch irgendetwas besorgen oder sind wir soweit fertig? Denn ich glaube, wir sollten bald nach Hau-" Er stoppte mitten im Satz und starrte mit offenem Mund eine Person an, die langsam näher kam.

Ron kam der blonde dicke Mann bekannt vor, aber er konnte sich nicht erinnern, wo er ihn schon mal gesehen hatte. Vielleicht arbeitete er im Ministerium oder er war aus ihrer Nachbarschaft oder er war -

"Harry", sagte der Mann überrascht zu Harry, der nicht minder erstaunt war.

"Dudley", erwiderte Harry nach einigen Schrecksekunden.

- Harrys Cousin.

"Was machst du hier?", fragte Harry schließlich. "Ich dachte, ihr seid in Amerika." Nach dem Ende des Krieges hatte er von Hestia Jones und Dädalus Diggel nur gehört, dass es den Dursleys in Amerika besser gefiele, wo sie versteckt worden waren und sie nicht nach England zurückkehren wollten.

Dudley nickte. "Waren wir auch. Wir sind nur zu Weihnachten hier, es findet ein großes Dursley-Familientreffen statt." Auch wenn die Dursleys immer penibel vermieden hatten, dass Onkel Vernons Verwandschaft Harry kennen lernte wusste er, dass Vernons Familie sehr groß war. Es gab viele Cousinen und Cousins, Tanten und Onkel die in ganz Großbrittanien verstreut waren. "Wir sind schon etwas früher gekommen, um noch einige Geschenke zu kaufen."

Harry nickte.

"Und was machst du hier?", fragte Dudley weiter, als er erkannte, dass Harry keine Anstalten machte, dieses Gespräch aufrecht zu erhalten.

"Das selbe wie du. Geschenke kaufen."

Dudley schien erstaunt. "In einem normalen Kaufhaus? Ich dachte, ihr habt sowas nur für Zauberer." Harry kam Dudleys Interesse an der Zauberwelt immer noch komisch vor, auch wenn er schon damals vor seinem 17. Geburtstag einen recht guten Eindruck von einem interessierten Dudley bekommen hatte.

"Naja, der Vater meiner-", fing Harry an zu erklären, verstummte aber sofort, als er eine weitere bekannte Stimme hörte.

"Diddy! Diddy wo bist du?" Tante Petunia, pferdegesichtig wie eh und je, erschien. Sie stand auf Zehenspitzen und suchte nach ihrem Diddymatz, der die Augen verdrehte, sobald er die Stimme seiner Mutter hörte. Harry konnte aus den Augenwinkeln sehen, wie Ginny und Ron sich das Lachen verkniffen. "Diddy, du sollst doch nicht so einfach weg -" Mit großen Augen schaute sie auf ihren Neffen, mit dem sie wohl am allerwenigsten gerechnet hatte. "Was ... was ..."

"Er kauft hier auch Geschenke, Mum.", erklärte Dudley schnell.

Tante Petunia warf einen Blick über ihre Schulter und nickte. "Ja, schön." Sie ergriff den massigen Arm ihres Sohnes und wollte ihn wegziehen, aber Dudley schien entschlossen zu sein, die Unterhaltung aufrecht zu erhalten.

"Wie geht's dir, Harry?", fragte er.

Harry schaute zu seinen Freunden. Ron zuckte mit den Schultern. Harry wandte sich wieder um. "Jaah, ähm, es geht mir gut. Und ... ähm, wie geht's dir?"

Dudley grinste. "Gut, sehr gut. Es ist schön, mal wieder im Land zu sein, aber meine Freundin war nicht sehr begeistert, dass ich Weihnachten nicht da bin." Harry hörte, wie Ron losprustete und einen Moment später aufstöhnte. Hermine hatte ihm ihren Ellbogen in die Rippen gerammt.

"Oh" Harry war überrascht, dass Dudley eine Freundin hatte, aber es geschahen eben doch noch Zeichen und Wunder. "Und, ähm, konnte sie denn nicht mitkommen?"

Dudley schüttelte den Kopf. Harry hatte den Eindruck, dass er wirklich traurig deshalb war. "Nein, leider nicht. Ihre Familie wollte Weihnachten mit ihr verbringen." Wahrscheinlich war es besser so, denn seine Freundin müsste Dudley schon sehr lieben, um nach einem Dursley-Familientreffen immer noch mit ihm zusammen sein zu wollen, überlegte Harry. "Und was ist mit dir? Hast du eine Freundin?"

Harry warf einen Blick zu Ginny, die sich zu Diane runtergebeugt hatte und schüttelte den Kopf. "Nein.", sagte er. "Nein, ich habe keine Freundin."

"Petunia? Dudley?" Onkel Vernon war unbemerkt von hinten an die Gruppe herangetreten und zu Harrys Entsetzen hatte er seine Schwester, Tante Magda, im Schlepptau. Harry hatte er noch nicht bemerkt. "Was braucht ihr denn so lange? Ihr wisst, dass die Parkuhr draußen schon - DU!" Sein Gesicht wurde puterrot, als er Harry erblickte und er warf einen hektischen Blick auf seine Schwester.

"Haben sie dich raus gelassen?", fragte Tante Magda gehässig, die den Neffen ihres Bruders sofort erkannt hatte. Ihr Haar war grauer geworden, genau wie ihr Schnurrbart, und sie hatte ausnahmsweise keinen armen Vierbeiner im Schlepptau, aber sie musterte Harry immer noch mit dem gleichen abfälligen Blick wie immer. "Vernon hat gesagt, du würdest auf Lebenszeit in der Anstalt bleiben, was ist passiert?"

Harry erinnerte sich daran, dass Onkel Vernon ihr erzählt hatte, dass er in eine Anstalt für unheilbar kriminelle Fälle ging. Harry konnte sich lebhaft vorstellen, wie genüsslich sein Onkel sich Geschichten über ihn ausgedacht hatte.

"Jaah, weißt du, Magda, das war so", fing Onkel Vernon unbehaglich an und warf Harry einen wütenden Blick zu, als ob es seine Schuld wäre, dass sie sich ausgerechnet hier getroffen hatten.

"Die Anstalt wurde geschlossen, nachdem einige von uns den Leiter umgelegt hatten.", sagte Harry schnell und verbiss sich ein Grinsen angesichts des erschrockenen Gesichts, das Tante Magda machte.

"Und da läufst du frei herum?", rief sie so laut, dass sich einige Kunden interessiert umdrehten.

"Jaah, also", fing Harry an und versuchte sich eine noch schrecklichere Erklärung einfallen zu lassen, als Ginny zu ihm kam und ihm seine Tochter in den Arm drückte.

"Hier, nimm du sie.", sagte sie erschöpft. Harry besaß erstaunlich viel Talent darin, seine unruhige Tochter zu beruhigen. "Sie quengelt. Ich glaube, wir sollten jetzt wirklich nach Hause gehen." Sie nickte den geschockten Dursleys zu, die sie allesamt mit offenem Mund anstarrten, hatte ansonsten aber keinen Blick für Harrys einzige Verwandte übrig. So amüsant dieses Treffen auch war, ihre Tochter war ihr wichtiger.

Harry strich Diane eine rote Haarsträhne aus dem Gesicht und lächelte sie an. Sofort verhielt sich das Kind etwas ruhiger und lächelte zurück. Man konnte ihre wenigen strahlend weiße Zähnchen sehen.

"Du hast ein Kind?", presste Onkel Vernon hervor und musterte Diane wie ein unliebsames Insekt.

"Ich werd verrückt!", rief Dudley und sah wirklich so aus, als würde er sich ehrlich für Harry freuen. "Du bist verheiratet?"

Tante Petunia sagte eine ganze Weile nichts, sondern starrte nur stumm auf das Mädchen in den Armen ihres Neffen. "Sie sieht aus wie Lily.", sagte sie kaum hörbar, als Diane den Kopf drehte und Harrys Tante aus strahlend grünen Augen anblickte. "Wie Lily" Sie schluckte und wandte sich ab.

"Wie lange seid ihr schon verheiratet?", wollte Dudley wissen, dem anscheinend klar war, dass seine Eltern und auch seine Tante keine Lust darauf hatten, ein weiteres Wort mit Harry zu wechseln. Letztendlich hatte er ihnen doch allen das Leben gerettet und da er jetzt wirklich volljährig war, hatten Onkel Vernon und Tante Petunia wahrscheinlich Angst, dass er noch auf die Idee kommen konnte, sich für seine schlechte Kindheit zu rächen.

"Etwas mehr als sieben Jahre.", antwortete Ginny und lächelte Dudley kurz zu. "Es tut mir Leid, euer Gespräch unterbrechen zu müssen, aber Diane muss bald ins Bett, sonst kommt ihr ganzer Tagesablauf durcheinander. Wir müssen wirklich gehen." Sie zögerte einen Moment, sah von Harry zu Dudley und öffnete schließlich ihre Handtasche. Sie holte einen Stift und ein Stück Pergament hervor und kritzelte in aller Eile etwas darauf. Sie drückte es Dudley in die Hand. "Unsere Adresse", erklärte sie auf dessen fragenden Blick.

Onkel Vernon keuchte überrascht auf und Harry schaute seine Frau fragend an. Er wusste zwar, dass sie ein gutes Herz hatte, aber das ging dann doch etwas zu weit.

"Komm doch einfach mal vorbei, dann könnt ihr das Gespräch vertiefen.", schlug sie vor und ignorierte Harrys Blick. "Aber nicht zu Weihnachten, da sind wir bei meinen Eltern." Dudley nickte perplex und starrte Harry, Ginny, Ron, Hermine und den Kindern lange nach.

/-/

"Sag mal, bist du verrückt geworden?", brauste Ron auf, als sie außer Hörweite waren. Aus den Augenwinkeln bekam er mit, wie Cathy in die Haustierabteilung ging. "Wie kannst du denen einfach so eure Adresse geben? Falls du es noch nicht gemerkt hast, diese Verrückten mögen Harry nicht!"

Ginny zuckte einfach nur mit den Schultern. "Harrys Cousin schien sehr interessiert zu sein. Ich denke, wenn er zu Harry Kontakt haben will, dann soll man ihn nicht aufhalten."

"Das hat er doch gar nicht gesagt!", erwiderte Ron und schüttelte fassungslos den Kopf. Er konnte seine kleine Schwester einfach nicht verstehen. Sie wusste doch, wie das Verhältnis von Harry und den Dursleys war, wieso provozierte sie noch etwas?

"Aber er wollte es, Ron, er wollte es!", beharrte sie. "Du hast doch gehört, was Harry uns erzählt hat. Er hatte wirklich Interesse, bevor die Dursleys damals in Sicherheit gebracht worden waren. Warum willst du das verhindern? Es ist doch schön, wenn er Interesse an seiner Familie hat."

"Ginny ...", sagte Ron sanft. Plötzlich fiel es ihm wie Schuppen von den Augen. Es ging Ginny gar nicht um Dudley, es ging ihr um ... "Percy.", sagte er leise zu sich. "Dir geht es um Percy, oder?", wollte er wissen. Er konnte sehen, wie Harry sie überrascht ansah. Ginny schluckte und nickte langsam.

"Ja. Ja, es geht mir um Percy.", gestand sie schließlich und wischte sich hastig über ihre Augen. Ron wusste, wie ungern sie weinte. "Ich verstehe einfach nicht, dass er so wenig Interesse an uns allen zeigt. Wir sind immerhin seine Familie und er hat seit über fünfzehn Jahren nicht mehr mit uns geredet. Jedenfalls nicht freiwillig."

Ron seufzte und Hermine versuchte so behutsam wie möglich zu sagen: "Ihr macht es ihm aber auch nicht wirklich leicht, Kontakt aufzunehmen, Gin."

"Er hat es nicht anders verdient, Hermine.", sagte Ron und erschrak über die Härte in seiner Stimme. "Es ist nicht unser Fehler, dass er ein Idiot ist."

Hermine schüttelte den Kopf. "Ich weiß, Ron. Ich weiß, dass er euch sehr verletzt hat, euch alle, aber ihr vermisst ihn doch. Egal, wie bescheuert er sich verhalten hat, ihr vermisst ihn. Er ist immerhin euer Bruder und ihr seid mit ihm aufgewachsen." Ron schluckte und Ginny griff nach Harrys freier Hand. "Und vielleicht solltet ihr wirklich in Erwägung ziehen, ihm einfach zu verzeihen. Denkt ihr nicht, dass schon genug Zeit verstrichen ist? Ihr wollt doch nicht wirklich euer restliches Leben damit verbringen, ihn zu hassen?" Ron und Ginny schauten sich lange an, bis Ron schließlich den Kopf schüttelte.

"Es ist sein Fehler. Es ist einzig und allein sein Fehler und er sollte sich entschuldigen. Das ist das mindeste, was wir erwarten können und er weiß das ganz genau, Hermine.", sagte er bestimmt und verschrenkte die Arme vor der Brust. "Ich sehe einfach nicht ein, warum wir es ihm so leicht machen sollen, wenn er es uns so schwer gemacht hat." Ginny schien nicht ganz so entschlossen zu sein wie Ron, aber Hermine war völlig klar, dass ihre Haltung die gleiche wie seine war. Percy hatte großen Schaden angerichtet und er schien wirklich alles andere als leicht zu reparieren zu sein.

Hermine legte die Arme um ihren Mann und küsste ihn auf die Wange. "Ihr macht es euch doch nur selber schwer, Ron, indem ihr versucht, ihn zu hassen." Ron starrte auf den Boden. "Er ist doch trotzdem eure Familie und ihr liebt ihn. Ihr liebt ihn. Er ist euer Bruder, genau wie Bill und Charlie und Fred und George eure Brüder sind." Sie strich ihm über die Wange und war erstaunt, als sie spürte, wie nass sie war. "Familie bedeutet euch alles. Und ich glaube nicht, dass Percy da wirklich so anders ist. Das ist eine Eigenschaft, die ihr alle in euch tragt und das ist eine Eigenschaft, die euch alle noch so viel liebenswerter macht, als ihr so schon seid." Sie seufzte. "Ihr seid nicht wie die Blacks und ihr seid auch nicht wie die Dursleys und ich glaube wirklich nicht, dass ihr irgendwann mal von Percys Grab stehen und euch Vorwürfe machen wollt, weil ihr zu stur gewesen seid, um ihm zu verzeihen."

Ginny schloss die Augen und lehnte sich Hilfe suchend an Harry. "Ich will das nicht.", murmelte sie kaum hörbar. "Aber er muss den ersten Schritt machen, Hermine.", beharrte sie und Ron nickte. Harrys Hand fuhr zärtlich durch das Haar seiner Frau. "Wir können das nicht tun. Mum versucht es schon seit Jahren und es hat nichts genützt. Es muss von ihm kommen."

"Du kannst sie nicht überzeugen, Hermine.", sagte Harry, nachdem er von Ginny zu Ron geblickt hatte. Hermine wusste, dass er recht hatte, schließlich kannte er die beiden Weasleys genauso gut wie sie selbst und sie war sicher, wäre Percy ihr Bruder, würde sie sich auch nicht dazu durchringen können, ihm zu verzeihen, egal, wie sehr auf sie eigeredet worden wäre. Sie hatte schließlich auch geschafft, monatelang nicht mit Ron zu sprechen wegen Lavender und sie war immerhin in ihn verliebt gewesen.

"Ich weiß, Harry.", sagte sie schließlich. "Aber einen Versuch war es doch trotzdem wert." Ron zog sie näher zu sich. "Schließlich ist es auch unsere Familie.", fügte sie, nicht ohne Stolz, hinzu. Hermine war unglaublich glücklich, wirklich zu einer Familie wie den Weasleys zu gehören, von denen sie fasziniert gewesen war, seit sie sie das erste Mal gesehen hatte.

"Es wird wieder.", sagte Harry überzeugt. "Es wird garantiert wieder gut werden." Er grinste. "Ich meine, wenn Dudley wirklich eine Freundin hat, dann wird Percy auch wieder mit euch reden."

TBC...


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