Die Weasleys warten wieder auf Weihnachten - Dezember: Kindergeschrei, Erziehungsprobleme und wasserspeiende Waschmaschinen
von ChrissiTine
2. Dezember: Kindergeschrei, Erziehungsprobleme und wasserspeiende Waschmaschinen
"Und komm nicht zu spät zurück, ja?"
"Ja, Mum."
"Und sei vorsichtig, wenn du über die Straße gehst."
"Ja, Mum. Ich geh doch nicht zum ersten Mal alleine zum Tierheim.", erwiderte Cathy und verdrehte die Augen. Sie griff nach ihrer alten Jacke und ging zur Haustür. "Bis später, Mum."
"Nimm lieber einen Schal und eine Jacke mit, Schatz, es ist kalt draußen.", schlug Ron vor, als er aus dem Badezimmer kam.
Cathy seufzte. Besser nicht widersprechen, sondern einfach tun, was die Eltern sagen, sonst würde sie hier niemals wegkommen. "Mach ich." Sie nahm einen schwarzen Schal vom Haken, legte ihn sich schnell um und öffnete die Tür. "Ich komm dann so gegen vier Uhr wieder."
"Und pass auf!", rief Ron ihr besorgt hinterher. Er mochte es nicht, wenn sein Kind alleine unterwegs war, dazu war sie noch viel zu jung. Wenn es nach ihm ginge, hätte sie auch Begleitschutz, wenn sie in die Schule, die zwei Straßen entfernt war, ging.
"Jaja!", rief Cathy ihm genervt zu, bevor sie die Tür hinter sich schloss.
"Du bist viel zu besorgt, Ron.", sagte Hermine zu ihrem Mann und verschränkte die Arme vor der Brust.
Ron schaute sie empört an. "Ich bin viel zu besorgt? Und was bist du dann?"
"Ich bin realistisch.", erwiderte sie, ging ins Wohnzimmer und fing an, das schmutzige Frühstücksgeschirr zu stapeln, das noch auf dem Tisch stand.
"Das ist realistisch, wenn du ihr sagst, sie soll vorsichtig sein, wenn sie über die Straße geht? Meinst du nicht, dass sie automatisch vorsichtig ist, wenn sie raus geht?", erwiderte Ron, der ihr gefolgt war und nun versuchte, alle Tassen in eine Hand zu nehmen.
"Das wirfst du mir vor?", fragte Hermine erstaunt. "Du? Gerade du? Du machst doch jedes Mal ein Theater, wenn sie alleine zur Schule geht, als ob ihr ein Meteorit auf den Kopf fallen würde oder sie überfallen wird."
Ron schnaubte und konnte gerade noch verhindern, dass ihm eine Tasse aus der Hand fiel. "Also erstens, was ist ein Meteorit? Und zweitens, warum ist es denn so unwahrscheinlich, dass sie überfallen werden könnte? Ich bin immerhin ein Auror und noch nicht mal so ein schlechter, würde ich meinen.", erwiderte er.
Hermine lächelte, kam näher, stellte sich auf die Zehenspitzen und gab ihm einen Kuss auf die Wange. "Ja, du hast Recht. Die Todesser sehnen sich alle danach, unserer Tochter in einer belebten Straße aufzulauern und sich für all die bösen Sachen zu rächen, die ihnen ihr Daddy angetan hat."
"Ich weiß nicht, was du daran so lustig findest, Hermine. Auch wenn die Zeiten sicherer sind, du weißt nie, was passieren kann. Und du weißt nie, wem aus der Familie es passieren kann. Kinder sind doch immer sehr wahrscheinlich, genauso wie Ehefrauen. Ist es denn ein Verbrechen, wenn ich mir Sorgen um meine Familie mache?" Er schaute sie ernst an. Hermine merkte, dass ihn dieses Thema wirklich zu beschäftigen schien.
"Sag mal, hast du dir eigentlich die allgemeinen Ankündigungen durchgelesen, die sie jedem frisch eingestellten Auroren vorlegen?", fragte sie und schaute ihm mit schiefgelegtem Kopf an.
Ron schüttelte den Kopf. "Nein, wieso denn? Da steht doch immer nur der gleiche Müll drin, von wegen man soll pünktlich zu Arbeit kommen und die Berichte immer rechtzeitig abgeben..."
Sie verdrehte die Augen. "Dann hättest du das besser mal gemacht. Neben diesem ganzen Müll steht da nämlich auch drin, dass Kinder von Auroren ab ihrer Geburt einen speziellen Schutzzauber bekommen, der sie vor allen Todesserangriffen schützt. Diesen Schutz verlieren sie, wenn sie nach Hogwarts kommen und lernen, sich selbst zu verteidigen."
"Sowas macht das Ministerium?", fragte Ron ungläubig. "Wieso sagen die uns sowas denn nicht, haben die eigentlich eine Ahnung, was für Sorgen ich mir gemacht habe?!", empörte er sich.
"Dafür haben sie doch diese Ankündigungen, Ron.", erwiderte sie. "Ich dachte, du wüsstest das, deshalb hab ich dir nicht davon erzählt. Warum hast du denn nichts gesagt?"
Beschämt starrte Ron auf den Boden. "Ich ... ich ... keine Ahnung. Ich dachte, du würdest sagen, dass ich übertreibe oder -"
"Warum sollte ich denn sagen, dass du übertreibst?" Hermine stellte die benutzten Teller auf den Tisch und schlang die Arme um seinen Nacken. "Es ist doch normal, sich Sorgen um seine Kinder zu machen. Das tue ich doch auch. Aber du musst auch lernen, loszulassen. Cathy wird immer älter werden, bald ist sie in Hogwarts und wer weiß, was sie da alles erleben wird."
"Hoffentlich nicht so viel wie wir.", murmelte Ron. Wenn er sich vorstellte, wie oft Hermine, Harry und er schon in Lebensgefahr gewesen waren ... Er hoffte inständig, dass seine Tochter nicht so spannende Schuljahre erleben würde.
"Sie wird langsam erwachsen. Das können auch wir nicht verhindern.", sagte Hermine traurig.
"Hermine, sie ist erst neun Jahre alt! Neun! Sie ist noch ein Kind. Was heißt denn hier erwachsen werden?", fragte Ron entsetzt. Cathy war doch sein kleines Mädchen, seine Prinzessin. Es würde noch lange dauern, bis sie erwachsen war.
"Noch, Ron, noch.", erwiderte sie. "Zwei Jahre ist sie noch bei uns, dann geht sie nach Hogwarts und dann werden wir sie verlieren."
Ron schaute sie geschockt an. "Was meinst du denn mit verlieren? Wieso sollten wir unsere Tochter verlieren?"
"Wir werden sie nur noch zweimal im Jahr sehen - höchstens. Und das auch nicht für lange. Sie wird sich verändern, sie wird unabhängig werden - was toll ist und was so sein soll - aber sie wird uns nicht mehr brauchen."
"Das stimmt nicht.", widersprach Ron. "Sie wird uns brauchen."
"Hast du deine Eltern noch gebraucht? So, wie du sie vor Hogwarts gebraucht hast?"
Ron überlegte einen Moment. Schließlich schüttelte er den Kopf. "Nein. Nicht wirklich. Ich hatte Harry und dich. Ihr habt mich besser verstanden und ...", er brach ab. "Du hast Recht.", sagte er schließlich. "Sie wird uns nicht mehr brauchen."
Hermine gab ihm einen liebevollen Kuss auf den Mund. "Wir haben noch zwei Jahre, in denen sie hier bei uns ist, zwei ganze Jahre. Die sollten wir unbedingt genießen. Und wir haben Matt. Ihn werden wir noch sehr lange haben." Sie lächelte. Ihr Baby war wirklich ein Geschenk gewesen, ein wundervolles, wenn auch sehr lautes, Geschenk, das sie nicht mehr missen wollte.
Ron lachte. "Oh ja. Von ihm werden wir noch lange etwas haben. Und wenn er nach Hogwarts geht, was dann? Schaffen wir uns ein neues Baby an?", fragte er grinsend.
Hermine riss die Augen auf und trat einen Schritt zurück. "Ein Kind ist doch kein Haustier, Ron!"
Er lachte erneut. "Das war doch nur ein Scherz, Mine. Mir ist klar, dass wir nicht immer ein Kind bekommen können, wenn ein anders uns bald verlassen wird - obwohl, diese Taktik haben möglicherweise meine Eltern verfolgt.", sagte er.
Hermine grinste. "Ob Taktik oder nicht, mit mir wird das nicht funktionieren, Ronald Weasley.", erwiderte sie. "Zwei Kinder reichen."
"Wirklich?", fragte Ron, nicht sicher, ob das jetzt ein Scherz oder ernst gemeint war. "Wir bleiben definitiv nur bei zwei Kindern?"
Hermine zuckte mit den Schultern und griff wieder nach den Tellern. "Ehrlich gesagt habe ich nicht wirklich darüber nachgedacht. Und selbst wenn wir noch ein drittes bekommen wollen, dann doch sicher nicht in den nächsten Monaten. Matt wird uns noch genug beschäftigen, wenn er nur annähernd so sein wird wie in den letzten Wochen."
"Du willst diese Entscheidung also vertagen?", fragte Ron und folgte Hermine mit den Tassen in beiden Händen in die Küche. "Wie schon damals?"
"Ja, momentan schon. Nicht so lange wie beim letzten Mal, ich glaube, dann bin ich schon zu alt für ein Kind, aber im Moment kann und will ich nicht darüber nachdenken, verstehst du? Matt kostet mich sehr viel Kraft. Matt, Cathy, du, der Haushalt, das Wasser am Boden..." Überrascht hatte sie festgestellt, dass ihre Füße plötzlich sehr nass geworden waren und an sich herunter gesehen. In der Küche stand das Wasser drei Zentimeter hoch.
"Was?", fragte Ron verwirrt und folgte dem Blick seiner Frau. "Wo kommt das denn her?"
Hermines Blick schweifte über alle möglichen Quellen, aus denen das Wasser kommen konnte, aber in der Küche schien alles in Ordnung zu sein. "Vielleicht aus dem Badezimmer.", schlug sie vor, stellte das Geschirr in die Spüle und eilte so schnell wie möglich dorthin, was schwieriger war als erwartet, durch das Wasser am Boden. Einmal wäre sie fast ausgerutscht, aber Ron hatte sie aufgefangen.
"Beim Barte des Merlin!", murmelte sie, als sie im Bad angekommen war und die Bescherung sah. Die Waschmaschine schien irgendein Problem zu haben. Das Wasser schoss wie eine Fontäne aus ihr heraus und im Umkreis von fünf Metern war alles durchnässt, so wie Ron und Hermine jetzt auch. "Was hast du gemacht?!", wandte sie sich wütend an ihren Mann.
"Gar nichts! Ehrlich!", rief er. "Ich hab alles so gemacht, wie du es mir gezeigt hast. Was kann ich denn dafür, wenn dieses Muggelding zu spinnen anfängt!", verteidigte er sich. "Ich war von Anfang an dagegen, die Wäsche ohne Zauberei zu waschen!"
"Das ist jetzt auch egal!", rief Hermine und wischte sich einige klitschnasse Haarsträhnen aus dem Gesicht. "Stell das wieder ab!" Sie war überfordert mit der Situation, sie war definitiv überfordert. Kindergeschrei, Erziehungsprobleme, wasserspeiende Waschmaschinen ... es wurde zu viel. Es wurde langsam aber sicher zu viel.
"Woher soll ich denn wissen, wie ich das wieder abstellen soll? Ich kenn mich mit diesem Zeug nicht aus!" Hektisch sah er sich nach irgendetwas um, das ihnen helfen konnte. Zu allem Überfluss fing jetzt auch noch Matthew an zu weinen. Er hatte sowieso schon verhältnismäßig lange geschlafen. "Und was jetzt?" Hilfesuchend schaute er seine Frau an, die gerade tief durchatmete und versuchte, nachzudenken. Das Wasser stand ihnen mittlerweile beinahe schon bis zu den Knien.
"Lassen wir ihn schreien.", sagte sie schließlich und zog ihren Zauberstab. "Wir müssen dringend das Wasser abstellen, sonst werden die unteren Wohnungen auch noch alle nass!", sagte sie hektisch und watete näher zu der Waschmaschine. In den nächsten Minuten bombardierte sie sie mit allen Zaubersprüchen, die ihr einfielen. Ron tat es ihr nach.
/-/
Während ihre Eltern mit der widerspenstigen Waschmaschine kämpften, war Cathy im Tierheim angekommen. Seit ihr Vater letzten Dezember vorgeschlagen hatte, dass sie mit ihrer Mutter hierher kommen sollte, damit sie auch eine Mutter-Tochter-Sache hatten, kam sie regelmäßig hierher. Zuerst mit ihrer Mum, später, als es ihr vom Arzt wegen der Schwangerschaft verboten worden war, auch alleine. Allerdings hatte sie dazu lange auf ihre Eltern einreden müssen, denn so Recht war ihnen das anfangs gar nicht. Aber da der Weg nicht so lang und die Leute, die dort arbeiteten, sehr freundlich waren, hatte sie die Erlaubnis schließlich bekommen.
"Hey Cathy.", begrüßte sie John, der Leiter des Tierheims. Er war um die fünfzig und man konnte ihn mit gutem Gewissen als rundlich bezeichnen. Seine angegrauten Haare trug er am liebsten als Pferdeschwanz und Cathy konnte sich nicht erinnern, ihn schon einmal ohne Lederjacke gesehen zu haben. Alle fragten sich, warum jemand mit diesem Auftreten ein Tierheim leitete, aber die Tiere lagen ihm wirklich am Herzen und das merkte man auch.
"Hey John.", erwiderte Cathy, lächelte und legte ihren Rucksack und ihre Jacke auf den Tisch in der improvisierten Küche. Der altersschwache Herd wurde hauptsächlich zum Kaffeekochen verwendet, manchmal wurde er aber auch für so etwas außergewöhnliches wie Rührei gebraucht.
"Na, schon wieder ohne deine Mum?", fragte er und blickte das Mädchen mitfühlend an. Auch wenn sie nie etwas gesagt hatte, schien er zu verstehen, was in ihr vorging, wahrscheinlich sogar noch besser als sie selbst.
Cathy nickte. "Ja, leider. Sie hatte keine Zeit. Aber sie meint, dass sie bald mal wieder mitkommt.", sagte Cathy und band ihre Haare mit einem Glitzerhaargummi zusammen. "Wurden die Katzen schon gefüttert?", wechselte sie dann das Thema und schaute John neugierig an.
Er schüttelte den Kopf. "Nein, noch nicht. Ich hab Sam gebeten, noch zu warten, weil ich nicht wusste, ob du noch kommst oder nicht.", erklärte er. "Sie warten schon sehnsuchtsvoll auf dich.", fügte er hinzu.
Cathy grinste und öffnete die Tür von der Küche. "Ich bin schon unterwegs.", sagte sie glücklich und ging zu dem großen Schrank, in dem das Katzenfutter aufbewahrt wurde.
John sah ihr lächelnd hinterher. Er hatte dieses Mädchen ins Herz geschlossen, seit sie zum ersten Mal mit ihrer Mutter hier aufgetaucht war. Sie liebte Tiere genauso wie er, besonders die Katzen hatten es ihr angetan. Sie konnte stundenlang mit ihnen spielen und ihr wurde nicht langweilig. Auch ihre Mutter war eine sehr sympathische Frau, selbst wenn sie anfangs sehr gestresst wirkte, was aber nur an der Schwangerschaft lag, wie er später erfahren hatte.
Einige Sekunden später wurde die Tür aufgerissen und Sam stürmte herein. Sie war der Wirbelwind im Tierheim, sehr sportlich und wollte Tierärztin werden. Sie strich sich einige blonde Haarsträhnen aus den Augen, die ihr trotz des Kurzhaarschnittes immer ins Gesicht fielen und griff nach der Kaffeekanne. "Ich hab grade Cathy gesehen.", sagte sie, als sie sich einen Kaffee eingoss. "Hermine ist nicht mitgekommen, oder?"
John schüttelte den Kopf. "Nein. Zu viel Stress. Sie ist noch etwas überfordert, schätze ich mal." Er griff nach einigen Leinen, die an einem Haken in der Ecke hingen.
Sam nickte. "Nach acht Jahren wieder ein Baby zu bekommen ist schon etwas gewöhnungsbedürftig. Und ihr Mann scheint etwas verplant zu sein, wenn man glaubt, was Cathy so alles erzählt hat." Sie lachte. "Im Januar haben wir doch wieder den Tag der offenen Tür. Ich denke, spätestens da werden wir sie wiedersehen."
"Glaub ich auch." John mochte die beiden Weasleyfrauen. Sie hatten einen ganz besonderen Charme. "Ich werd dann mal den Jungs die Freiheit zeigen." Er hielt die Leinen hoch.
Sam grinste. "Tu das." Sie griff nach einem Salatkopf. "Und ich werde unseren Vieleschweinchen ein Festmahl zaubern." Sie drehte den Wasserhahn auf und begann, die Salatblätter zu säubern.
/-/
"Hey Cosmo.", begrüßte Cathy ihren Lieblingskater, der sofort auf sie zugelaufen kam, kaum dass sie die Tür geöffnet hatte. Er hatte braunes Fell und grüne Augen und strich um ihre Beine. Cathy beugte sich nach unten und fing an ihn zu graulen. Zufrieden schnurrte er. "Schön dich zu sehen, mein Süßer.", sagte sie. "Ich weiß, ich bin in den letzten Monaten nicht so oft gekommen, aber ich hatte keine Zeit. Schule und so, du weißt schon." Sie lachte. Als ob eine Katze wusste, was Schule ist! Sie begann, das Futter auf die Fressnäpfe zu verteilen. Die Katzen hatten schon sehnsüchtig darauf gewartet und stellten jetzt, da sie sich endlich vor der Erfüllung ihrer Träume sahen, ihr Miauen ein.
Sie beobachtete die Katzen eine Weile und widmete sich dann wieder Cosmo, der sofort wieder zu ihr gekommen war, kaum dass er den letzten Bissen hinuntergeschlungen hatte. "Meine Mum ist nicht mitgekommen.", erzählte sie ihm, während sie sich im Schneidersitz auf den Boden hockte. "Mal wieder.", fügte sie traurig hinzu und zog ihn näher zu sich. "Sie hat zu viel zu tun." Sie strich ihm über den Kopf. "Wie immer." Cathy seufzte. "Es ist alles so anders geworden, weißt du? Nicht unbedingt schlechter, nur anders eben. Ich hab nicht geglaubt, dass Matt das alles so ändern würde. Mum und Dad haben nicht mehr so viel Zeit für mich wie sonst. War ja eigentlich klar. Susan hat erzählt, dass das bei ihr genauso war, als ihre kleine Schwester auf die Welt gekommen ist und dass das wieder besser wird. Aber trotzdem. Es ist ein doofes Gefühl, weißt du?" Cosmo miaute zustimmend. Cathy lachte und wischte sich eine Träne aus den Augen. "Danke, mein Süßer. ich wusste, dass du mich verstehst."
/-/
"Mum? Dad? Ich bin wieder zu Hause!", rief Cathy, nachdem sie die Haustür geöffnet hatte. Sie warf einen Blick auf die Uhr. Halb vier. Sie war pünktlich gekommen, sogar noch früher als ausgemacht. Darauf achtete sie immer. Bloß nicht zu spät kommen. Sie wusste, dass sich ihre Eltern sonst Sorgen machen und sie womöglich nicht mehr alleine zum Tierheim gehen lassen würden. "Wo seid ihr denn?", rief sie etwas leiser, da ihr eingefallen war, dass ihr Bruder wahrscheinlich schlief und sie ihn besser nicht aufweckte. Wenn er wollte, konnte er sehr ausdauernd schreien.
"Hey Schatz", hörte sie die aufgeregte Stimme ihrer Mutter. Einige Sekunden später trat sie aus dem Badezimmer. Cathy starrte sie erstaunt an. Sie war bis auf die Haut durchnässt, ihre Haare waren feucht und sie sah noch erschöpfter aus als sonst. "War's schön?"
Cathy hatte nur Zeit zu nicken, dann war ihre Mutter wieder im Bad verschwunden. "Ist irgendwas passiert?", fragte sie misstrauisch. So seltsam verhielten sich ihre Eltern selten. "Was ist denn los?", wollte sie wissen und ging auf das Badezimmer zu. "Ach du heiliger Strohsack!", murmelte sie und schaute mit weitaufgerissenen Augen auf das Chaos, das sich ihr bot. "Was ist denn hier passiert?"
Im Badezimmer musste es eine mittlere Überschwemmung gegeben haben, alles war vollkommen nass, von den Badezimmervorlegern bis hin zu der Zimmerdecke über der Waschmaschine. Ihr Vater sah aus, als wäre er mit all seinen Klamotten schwimmen gegangen.
"Wir hatten nur ein kleines Problem mit der Waschmaschine.", erklärte er und wrang einen Lappen über dem Waschbecken aus.
Cathy nickte langsam. "Okay...", sagte sie. "Ich geh dann mal Hausaufgaben machen..."
TBC...
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Mittwoch, 24.05.
King's Cross ist für mich ein ganz romantischer Ort, vielleicht der romantischste Bahnhof überhaupt, weil meine Eltern sich hier kennen gelernt haben.
Joanne K. Rowling