von Seamus ODonnell
Danke an A_Potter und Romina für eure Reviews. Als kleine Belohnung gibt es heute 2 Kapitel
Unbekannte Verwandtschaft
Nachdenklich saß Harry am Lehrerpult und fühlte sich nicht wohl bei dem Gedanken, dass er wieder in den Mittelpunkt aller
Aufmerksamkeit gestellt werden sollte. Er wollte nur seine Ruhe und endlich wie ein normaler Mensch leben. Bei dem Gedanken musste er grinsen, denn er wusste, dass er für die meisten anderen Menschen nicht als normal gelten würde. Über den Orden des Merlin musste er mit Kingsley sprechen und allein deshalb beschloss er, die Einladung anzunehmen. Ungeduldig starrte er auf seine Uhr; es schien, als ob die Zeit still stand, so langsam bewegte sich der Sekundenzeiger vorwärts. Als es nur noch fünfzehn Sekunden vor Mitternacht war, fing das Pergament in Harrys Hand an blau zu schimmern und auf einmal fühlte er ein Ziehen am Bauch, als der Portschlüssel seine Arbeit verrichtete. Harry versuchte angestrengt aufrecht zu bleiben und als er endlich an seinem Bestimmungsort ankam, gelang es ihm stehend zu landen.
Sofort kam Kingsley zu ihm und schüttelte seine Hand.
„Hallo Harry. Schön, dass Du dich dazu entschlossen hast, meiner Einladung zu folgen.“
„Guten Abend Herr Minister“, erwiderte Harry mit einem freundlichen Lächeln.
„Nun lass doch die Förmlichkeiten. Nenn mich doch weiterhin Kingsley. Das finde ich angebrachter als dieser ?Herr Minister' -Unsinn. Du fragst dich sicher, weshalb ich wollte, dass Du dich mit mir triffst. Bevor ich Dir meine wahren Gründe erkläre, muss ich Dich bitten, nicht wütend zu werden, obwohl Du, wenn Du alles gehört hast, verständlicherweise jeden Grund dazu hättest.“
„Kingsley, jetzt mach es nicht so spannend. Was willst Du mir sagen?“
„Seit vorgestern bin ich dabei, hier im Büro des Ministers aufzuräumen und bin dabei über ein Pergament gestolpert, dessen Inhalt dich betrifft.“
„Das ist doch nichts besonderes. Ich wette, hier gibt es ganze Berge solcher Pergamente.“
„Das schon, aber dieses spezielle Pergament wurde von Scrimgeour zurückgehalten. Der Verfasser wollte etwas über die Familie Potter wissen. Am besten wäre es, wenn Du es selbst lesen würdest.“
Kingsley stand auf, ging zu seinem Schreibtisch und zog das Schriftstück aus einem Stapel Pergamenten hervor.
„Ich bitte Dich Harry, nicht wütend auf mich zu sein. Ich kann nichts dafür, dass zwei meiner Vorgänger so gehandelt haben.“ Mit diesen Worten reichte er Harry das Stück Pergament und Harry fing sofort an zu lesen.
An den englischen Minister für Zauberei
Sehr geehrter Herr Minister,
im Rahmen von Nachforschungen bezüglich meiner Ahnen, bin ich auf den Namen Oswald M. Potter gestoßen. Er war mein Ur- Urgroßvater und ist mit seiner Frau vor ungefähr 170 Jahren nach Kanada ausgewandert. So weit wie ich es in Erfahrung bringen konnte, hatte er einen Bruder namens Mortimer H. Potter. Beide waren reinblütige Zauberer.
Um den Stammbaum meiner Familie zu vervollständigen, möchte ich Sie darum bitten, mir mitzuteilen, ob es Nachkommen von Mortimer H. Potter gibt und wenn ja, ob sie noch leben.
Des Weiteren möchte ich Sie darüber informieren, dass meine Familie und ich im Juli nächsten Jahres nach England ziehen werden. Daher ersuche ich Sie, mir schon jetzt die Einschulungsunterlagen für meine Tochter Maev Elisa, Alter 10, und meinen Sohn Jason Dwight, Alter 13, zukommen zu lassen.
Mit freundlichen Grüßen
Ernest Jacob Potter
Ohne eine Miene zu verziehen, fragte Harry: „Und was hat das Ganze mit mir zu tun?“
Kingsley antwortete zögernd: „Mit dem gesuchten Nachfahren bist Du gemeint, Harry.“
„Und Du bist Dir da ganz sicher? Schließlich ist Potter ein ganz gewöhnlicher Name.“
„Da bin ich mir ganz sicher. Dein Vater war reinblütig und daraus folgt, dass jeder deiner Vorfahren väterlicherseits auch reinblütig war. Wie Du sicher schon ahnst, war dein Urururgroßvater besagter Mortimer H. Potter. Somit sind die Dursleys nicht deine einzigen Verwandten.“
Diese Nachricht musste Harry erst einmal verdauen. Sein Magen zog zusammen und er fühlte, wie eiskalte Wut über das Verhalten von Scrimgeour in ihm aufwallte. Mit der linken Hand hielt er noch immer den Brief und die rechte hatte er zu einer Faust geballt. Die Knöchel traten hervor und es schien, als ob die Haut darüber sich bis zum Zerreißen gespannt war. Harry musste all seine Kraft zusammennehmen, um nicht laut loszubrüllen. Er wusste, dass es sowieso nichts bringen würde. „Ich kann es einfach nicht glauben, dass Scrimgeour solche Informationen ungesichert herumliegen hat lassen. Wenn Thicknesse sie gefunden hätte, dann gäbe es jetzt noch mehr Tote in meiner Familie.“
Mit Besorgnis beobachtete Kingsley Harry, dessen Wut und Enttäuschung unter der Oberfläche brodelten. Alles in allem war es für Shacklebolt keine angenehme Aufgabe, Harry das ganze mitzuteilen. Mit dem Bewusstsein, dass die nächste Nachricht den Jungen noch mehr belasten würde, sagte er: „Es gibt da noch etwas, das Du wissen solltest. In zwei Wochen findet der erste Prozess gegen einige der Todesser statt und Du musst dort aussagen.“
Erschrocken riss Harry seine Augen weit auf und fragte: „Wieso muss ich das auch noch? Reichen denn die Aussagen der anderen denn nicht?“
„Ich fürchte, dass Du von der Verteidigung befragt werden sollst. Anscheinend geht es um die Rolle der Malfoys und den Tod von Dumbledore. Es tut mir leid, dass ich Dir diese Qual nicht ersparen kann, aber das Ministerium muss endlich wieder zu Recht und Gesetz zurückfinden und das ist nur dann möglich, wenn wir jedem  der Angeklagten ein faires Verfahren ermöglichen.“
„Wer sind denn die Angeklagten?“
„In dem ersten Prozess sind es Selvyn, Yaxley, McNair und die drei Malfoys.“
Ohne groß nachgedacht zu haben, platzte Harry heraus: „Und was passiert mit Severus Snape?“ Harry schlug die Hände vor den Mund, doch es war zu spät.
Skeptisch betrachtete der Minister seinen Gast. „Was soll mit ihm denn passieren. Er ist doch tot und einem Toten kann man nicht eine Strafe auferlegen. Oder hast Du mir etwas zu sagen?“ Kingsley starrte Harry mit hochgezogenen Augenbrauen an.
Nur zögernd überwand sich Harry dazu, dem Minister die Wahrheit zu sagen. „Ich habe Professor Snape heute Morgen lebend an der Heulenden Hütte gefunden und ihn ins Schloss gebracht. Und bevor Sie jetzt die Auroren losschicken, hören Sie mir bitte zu. Professor Snape war durch und durch Dumbledores Mann. Albus hat ihn dazu gezwungen, den Todesfluch auf ihn anzulegen. Dumbledore hätte sowieso nur noch kurze Zeit zu leben gehabt und so hat Severus ihm einen schmerzfreien Abschied ermöglicht.“
Die Zweifel standen Kingsley ins Gesicht geschrieben und wollte genau wissen, was am Morgen passiert war. Harry erzählte nun zum vierten Mal die Geschichte und Kingsley hörte nachdenklich zu. Als Harry geendet hatte, saß Kingsley eine Zeit lang regungslos an seinem Schreibtisch und sagte kein Wort.
Harry fühlte sich unbehaglich und durchbrach die spannungsgeladene Stille. „Wo sind denn die Malfoys?“
„Die Familie Malfoy befindet sich seit zwei Tagen in Gewahrsam hier im Ministerium.“
Nun war Harry etwas erleichtert, da er jetzt wusste, dass sein Verdacht, dass Lucius Malfoy nicht der Mann war, der Fortescue mit dem Imperius belegt hatte. Doch nun tauchte ein weiteres Rätsel auf. Wer war dann die Person gewesen? Das Geheimnis zu lösen, war etwas, das in dieser Nacht nicht gelingen würde. Dessen war sich Harry bewusst.
„Und was ist mit meinen Verwandten? Wann kommen sie hier an?“
„Ich habe noch keine Ahnung, aber ich werde Dir Bescheid geben. Ich gehe wohl mit Recht davon aus, dass Du sie selbst willkommen heißen willst, oder?“
„Davon kannst Du ausgehen und noch nicht einmal zehn Hippogreife werden mich davon abhalten können.“
„Was hast Du jetzt vor?“
„Zuerst will ich zurück nach Hogwarts um endlich mal wieder auszuschlafen. Seit fast vier Tagen habe ich nicht mehr als fünf Stunden Schlaf pro Nacht bekommen. Ich denke, ich sollte endlich mal wieder ganz ausgeruht sein.“
„So habe ich die Frage nicht gemeint. Was ich eigentlich wissen wollte, ist, wie stellst Du dir deine Zukunft vor?“
„Mein Ziel ein Auror zu werden, kann ich ja schlecht verfolgen, wenn ich keinen Abschluss habe. Daher habe ich mir gedacht, ich mache noch mein siebtes Schuljahr und bewerbe mich, wie alle anderen auch. Das letzte was ich will, ist eine bevorzugte Behandlung. So etwas gibt immer böses Blut.“
„Sehr gut gesprochen, Harry. Etwas anderes hätte ich auch nicht von Dir erwartet. Aber ich muss Dich etwas enttäuschen. Du hast die Schule aus freien Stücken verlassen und daher kannst Du nicht zurück, außer die Schulräte und der Schulleiter stimmen zu. Wenn Du willst, kümmere ich mich persönlich darum, dass Du eine Anhörung dazu bekommst. Und Snape wird sich Dir garantiert nicht mehr in den Weg stellen, denn er ist nicht mehr Direktor von Hogwarts. Wer der Nachfolger sein wird, wirst Du Morgen erfahren. Jetzt aber schicke ich Dich wieder zurück, denn es ist schon spät und ich möchte nicht, dass die anderen sich Sorgen machen.“
Kingsley richtete seinen Zauberstab auf eine alte Schreibfeder.
„Portus!“
Die Feder leuchtete kurz blau auf und lag dann ruhig da, als ob nichts passiert wäre. „Du nimmst diesen Portschlüssel. Das ist sicherer als das Flohnetzwerk. Er bringt Dich direkt vor den Eingang zum Gryffindorturm. Ach ja, bevor ich es vergesse, hier ist der Brief mit der Vorladung für die Gerichtsverhandlung.“
Harry steckte ihn in seinen Umhang und ergriff die Feder. Sofort merkte er das Ziehen am Bauchnabel und wenige Augenblicke Später stand er vor dem Porträt der fetten Dame, die den Eingang zum Reich der Gryffindors bewachte.
Als Harry in den Gryffindorturm kam, sah er Ginny einsam am Kamin sitzen. Sie schien bedrückt und sang leise und sanft ein Lied vor sich hin.
„Sé ma laoch, mo Ghile Mear,
sé mo Chasear, Ghile Mear,
suan ná séan ni bhfuruaireas féin
Ó chuaigh i gceÃn mo Ghile Mear.
Bimse buan ar buaidhirt gach ló,
ag caoi go cruidh `s ag tuar ndeór
Mar scaoileadh uaim an buachaill beó
`s ná rÃomahtar tuairisc uaidh, mo bhrón.”
(Übersetzung aus dem Gälischen
Er ist mein Held, mein sanfter Geliebter,
er ist mein Kaiser, ein zärtlicher Schatz.
Ich habe weder Ruhe noch Glück gefunden,
seitdem er weit fort ging.
Jeden Tag erleide ich ständig Trauer,
weine bitterlich und vergieße Tränen,
weil mein Liebster mich verlassen hat
und leider erzählt mir keine Nachricht von ihm.
Der Text stammt aus einem irischen Volkslied nachzuhören auf Youtube unter http://www.youtube.com/watch?v=4F_IB73i_WY&hl=de)
Die traurige Melodie brach Harry fast das Herz, obwohl er kein Wort verstand.
Leise räusperte er sich und Ginny schreckte auf.
„Was hast Du gerade gesungen?“ wollte Harry wissen.
„Ach nichts. Ich wollte nur hier warten, bis Du wieder hier bist. Du warst nach dem Abendessen so schnell verschwunden, ohne mir etwas zu sagen.“
„Ich konnte und durfte nichts sagen. Es tut mir Leid, dass ich Dich erschreckt habe. Ich werde in Zukunft versuchen, Dir alles zu sagen. Das ist das einzige Versprechen, was ich Dir jetzt geben kann.“
„Ich weiß es, Harry. Dir ist Dein Wort sehr viel wert und diese Eigenschaft bewundere ich an Dir, auch wenn sie mich manchmal wütend oder traurig stimmt.“
„Woher sollte ich das denn ahnen? Hättest Du nur einen Ton gesagt.“
Er setzte sich neben sie und schloss Ginny sanft in seine Arme und hielt sie fest. Er merkte, wie sich die schönste Frau auf Erden - zumindest in seinen Augen war Ginny das - langsam entspannte und in seinen Armen einschlief. Nun übermannte auch ihn die Müdigkeit und allmählich versank auch er in Morpheus Armen.
Am nächsten Morgen wachte Harry erst auf, als Ron laut rief: „WAS MACHST DU DA MIT MEINER SCHWESTER?“ Erschrocken drehte er sich um und landete wegen Platzmangels unsanft auf dem Boden.
Frech grinste Ron ihn an und in dem Moment hätte Harry seinen besten Freund am liebsten durch das geschlossene Fenster getreten. Auch Ginny war durch Rons überlauten Weckruf aus dem Schlaf gerissen worden und hatte ihren Zauberstab gezückt.
Genervt sagte sie: „Ron, wenn Dir dein Leben lieb ist, dann gehst Du besser. Sonst könnte es passieren, dass Du einen Flederwichtfluch abbekommst.“
Ein paar Sekunden später kann Hermine aus dem Mädchenschlafsaal heruntergestürzt und rief aufgeregt: „Ron, was bei Merlins Willen hast Du jetzt wieder angestellt.“
Lakonisch erwiderte dieser: „Wieso, ich habe nichts schlimmes getan. Ich habe unsere zwei Turteltäubchen nur ganz sanft geweckt.“
Harry schaute noch immer etwas verwirrt aus der Wäsche und als Hermine das sah, konnte sie nicht anders als laut loszulachen.
„Das sollte man eigentlich auf einem Foto festhalten“, brachte sie nur unter großer Mühe hervor.
Ginny schaute nun auf Harry und prustete auch los. Er saß auf dem Boden und sein Gesicht sah noch müde und auch verwirrt aus. Es war wirklich ein Bild für die Götter.
Langsam erhob sich Harry und streckte sich. Wirklich gut geschlafen hatte er nicht, denn es war dann doch etwas unbequem gewesen. Nur die Nähe zu Ginny hatte ihn einigermaßen entspannt. Leichte Kopfschmerzen quälten ihn, doch er dachte sich nichts dabei.
Gemeinsam gingen sie frühstücken um danach nach gemeinsamen Wohnorten der Familien Potter und Weasley zu suchen.
Auch in den nächsten Tagen verbrachten die vier Jugendlichen die meiste Zeit damit, in der Bibliothek nach Hinweisen über diese rätselhafte Prophezeiung zu suchen. Die einzigen Ansatzpunkte waren die Stammbäume der Weasleys und Potters. Einige Einträge in den Stammbäumen waren ohne Ortsangaben der Wohnsitze und es war ein aussichtsloses Unterfangen, diese Lücken zu füllen. Alles in allem gab es bis jetzt keinen Erfolg darin, einen gemeinsamen Wohnort der beiden Familien zu finden und am Abend des vierten Tages fühlte sich Harry wie gerädert. Seine Augen brannten und er hatte schreckliche Kopfschmerzen. Die ganzen Tage über waren sie immer stärker geworden. Ohne etwas zu essen wollte er einfach nur ins Bett, als er, im Beisein seiner Freunde auf einmal bewusstlos zusammensackte. Kaum lag er am Boden, wurde sein Körper von Krämpfen geschüttelt. Ginny schrie panisch auf und stürzte direkt auf Harry zu. Unter Aufbietung all ihrer Kraft versuchte sie, ihn ruhig zu halten. Auch Ron und Hermine stürmten herbei, wobei Hermine mit angsterfüllter Stimme nach Hilfe rief.
Professor Snape, der mittlerweile von der Krankenstation wieder in seine Gemächer zurückgekehrt war, streifte unter der Tarnung des Disilusionszauber durch die Gänge des Schlosses. Er vernahm die angsterfüllten Rufe aus der Bibliothek und kam wie ein Sturm herein gerannt. Mit seinem Stab in der Hand schaute er sich um und sah die Bescherung. Er hob den Zauber, den er auf sich gelegt hatte auf und unsanft stieß er Ginny zur Seite und versuchte eine Ganzkörperklammer bei Harry anzulegen, jedoch ohne Erfolg. Er versuchte nun andere Zauber anzuwenden, um Harry ruhig zu stellen, doch wurden all seine Beschwörungen vom wild herumschlagenden Körper Harrys zurückgeworfen. So etwas hatte er bisher noch nie erlebt. Vor Anstrengung keuchend rief er den drei anderen zu: „Holt die Schulschwester. Ich brauche dringend ihre Hilfe.“
Hermine und Ron waren wie versteinert, nur Ginny, obwohl sie sich größte Sorgen um ihren Geliebten machte, reagierte sofort und rannte zur Krankenstation und kam nach wenigen Minuten mit Madam Pomfrey im Schlepptau zurück. In der Zwischenzeit hatte es Severus geschafft, Harry, unter Aufbietung all seines Könnens, zu beruhigen. Sofort untersuchte die Krankenschwester Harry und machte ein ratloses Gesicht; so etwas hatte sie noch nie gesehen und ihr einziger Vorschlag war, Harry sofort ins St. Mungos zu bringen. Für einen solchen Fall war Madam Pomfrey nicht gut genug ausgebildet und sie zweifelte daran, dass auch die Heiler wussten, was mit Harry los war.
Ginny verlangte, dass sie Harry begleiten würde. Nie wieder sollte er eine solche Situation alleine durchstehen. Professor Snape aktivierte einen Kamin, hob den Körper seines ehemaligen Schülers hoch und reiste mittels des Flohnetzwerkes ins St. Mungos, begleitet von Ginny, die sich kaum noch beruhigen konnte, so sehr war sie um Harrys Wohl besorgt. Sie tauchten auf der Notfallstation des Hospitals auf und sofort kam ein übermüdeter und daher sehr schlecht gelaunter Heiler auf sie zu gerannt. In der Notfallaufnahme herrschte große Hektik, denn noch immer trafen Leute ein, die sich in Duellen mit Voldemorts Anhängern und Sympathisanten verletzt hatten.
„Was ist denn hier los?“ wollte er wissen.
Snape sagte mit gefährlich leiser Stimme: „Dieser Junge hier ist zusammengebrochen und es war mir nur unter Anwendung der schwierigsten Zauber möglich, ihn ruhig zu stellen. Und jetzt lassen sie sich von der jungen Dame hier alles erzählen, was vorher geschehen ist.“
„Wie heißt der Patient denn?“
Nun wurde es Snape fast zu viel. Er legte Harrys Körper auf eine Bahre und fuhr den Heiler, der nicht mehr ganz sicher stehen konnte, an. „Das ist Harry Potter. Und wenn Sie es nicht für nötig halten, sich sofort an die Arbeit zu machen, dann werde ich dafür sorgen, dass Sie die längste Zeit hier gearbeitet haben.“
Kaum war Harrys Name gefallen, schien es fast so, als ob die Zeit still stand. Der ganze Betrieb kam zum Stehen und alle schauten zu Snape, dessen Gesicht nur noch Millimeter von dem des Heilers entfernt war.
Sofort kam ein älterer Magier dazu und ging dazwischen.
„Mr. Winters, bitte kümmern Sie sich um die anderen Patienten. Den Fall übernehme ich persönlich.“
Der junge Mann entfernte sich augenblicklich und der ältere Heiler wendete sich Harry zu. Seinen Zauberstab auf den leblosen Körper gerichtet untersuchte er den Zustand des leblosen Jungen. Erstaunt murmelte er etwas und setzte die Prozedur fort. Nach einer viertel Stunde war er endlich fertig und kam direkt zu Ginny und Snape.
Ginny sprang sofort auf und überhäufte den Mann, der nicht wusste wie ihm geschah, sofort mit Fragen nach Harry.
„Nun, es ist zwar ernst, da ich nicht herausfinden konnte, was mit dem jungen Mann los ist. Aber im Moment ist sein Zustand stabil.“
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