von Hansekrieger
"James Sirius Potter!", dröhnte es durch das Haus. "Ich fasse es nicht! Ich habe in meinem Leben noch nie einen schlimmeren Fall von Dummheit und Verantwortungslosigkeit erlebt!"
"Ja, Mum.", gestand James kleinlaut ein. Es war der hoffnungslose Versuch, seine Mutter ein wenig milder zu stimmen. Doch Ginevra Potter war momentan nicht dazu aufgelegt, sich zu beruhigen. Selbst ihr Mann Harry hielt sich dezent im Hintergrund, ganz besonders weil er ihrer Meinung war. In Augenblicken wie diesen ähnelte seine Frau sehr ihrer ebenso temperamentvollen Mutter, auch wenn er ihr dies nicht sagen würde. Das war einfach einer der Momente, in denen man sich besser zurückhielt.
"Was hast du dir nur dabei gedacht? … Junger Mann, ich will jetzt wissen, was du dir dabei gedacht hast?"
"Es ist einfach passiert … sie hat …"
"James Sirius Potter, wage es nicht deine Schuld für das Ganze zu leugnen!", schrie Mrs. Potter. James sah, dass nun auch sein Vater einen Schritt nach vorne auf ihn zu gegangen war. Wenn er mit einer Sache bei seinen Eltern niemals durchkommen würde, dann war es, die eigene Verantwortung abzustreiten. Folglich unternahm er nicht mehr den geringsten Versuch, weiter in diese Richtung zu argumentieren.
Natürlich wussten Ginevra und Harry Potter, dass ihr Sohn nicht die alleinige Schuld an der Misere trug. Die Fehde zwischen ihm und Arcadia Frost dauerte nun schon vier Jahre an. Niemand außer den beiden wusste wahrscheinlich, wie sie begonnen hatte oder worin der Grund dafür zu suchen war. Fest stand, dass es schon kurz nach James Einschulung in Hogwarts angefangen hatte. Die Rivalität zwischen James und der jungen Slytherin stellte angeblich sogar die legendäre Fehde zwischen seinem Vater und Draco Malfoy in den Schatten. Die Potters wussten, dass Arcadia ebenso wie James die Verantwortung für die eingetretene Eskalation trug, die fast zum Verweis der beiden Schüler von der Hogwartsschule für Hexerei und Zauberei geführt hatte. Doch Arcadia war derzeit nicht ihr Problem. Darum hätten andere sich zu kümmern. Doch was James betraf …
"Ich hätte große Lust, dir die Teilnahme am Familienurlaub zu verbieten!", drohte Mrs. Potter ihrem über alle Maßen erschrockenen Sohn.
"Doch leider sehe ich keine Möglichkeit, dich während dieser Zeit irgendwo unterzubringen. Also wirst du uns begleiten, aber ich schwöre, dass die Geschichte für dich noch nicht ausgestanden ist, mein Lieber. Und solltest du nur noch einmal, ein einziges Mal, negativ auffallen, dann werden wir nicht erst auf eine Entscheidung der Schulleiterin warten. Dann nehmen wir dich von der Schule. Hast du das verstanden?"
"Ja, Mum".
"Hast du mich wirklich verstanden?"
"Ja, Mum."
"Was habe ich gesagt?"
"Wenn ich noch einmal Ärger mache, dann fliege ich von der Schule."
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