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Fanfiction

Der siebte Horkrux - Der Endkampf

von schildies

So, ihr Lieben, nun kommen wir also bereits zum entscheidenden Kampf zwischen Harry und Voldemort :)
Ich hoffe, meine Version gefällt euch. Aber natürlich freue ich mich über jede ehrliche Meinung dazu.
Nun also viel Spaß!


Der Endkampf

Heute würde es endlich so weit sein. Heute würde Harry Voldemort ein letztes Mal gegenüberstehen und sie würden sehen, wie die Prophezeiung sich erfüllte. Über vier Jahre Training, körperlich und geistig, hatten ihn an seine Grenzen geführt, aber sie hatten diese Grenzen auch ein ums andere Mal erweitert.
Harry wusste, was heute auf dem Spiel stand - nicht nur sein Leben, sondern auch seine geistige und psychische Gesundheit, von der körperlichen einmal ganz zu schweigen.
Aber er war bereit dazu, seine geistige Gesundheit, wenn nötig sein Leben lang zu opfern. Es war die einzige Chance, die sie hatten, Voldemort zu töten, ohne, dass dessen Ende auch dasjenige Harrys sein würde.

Um Harry herum herrschte geschäftiges Treiben. Die Schüler mussten evakuiert werden: sie hatten - dank Hermine! - doch noch einen hervorragenden Plan dazu entwickeln können: der Raum der Wünsche hatte auf ihren Wunsch hin einen Gang in den Eberkopf in Hogsmead geöffnet, durch den nun die minderjährigen Schüler und alle anderen, die nicht mit kämpfen wollten, evakuiert wurden.
Gleichzeitig kamen auf diesem Wege auch die Kämpfer nach Hogwarts hinein.
Harry selbst war an diesem Treiben nicht beteiligt. Nachdem er ein letztes Mal mit Albus und Severus alles durchgegangen war, hatte er sich nun alleine in einen Geheimgang in der Nähe des Raumes der Wünsche zurückgezogen. Langsam begann er, seine Okklumentikschilde zurückzufahren, um herauszufinden, wo Voldemort sich momentan befand und was in ihm vorging. Er musste sich langsam und behutsam Voldemorts Geist öffnen, um sich auf den geistigen Kampf vorzubereiten.
Noch einmal atmete er tief durch, schirmte sich für wenige Minuten von allem ab, sank tief in die Meditation; es würden für eine lange Zeit die letzten Momente vollkommener geistiger Ruhe sein, das wusste Harry. ?Die Ruhe vor dem Sturm`, dachte er mit einem wehmütigen Schmunzeln.
Dann öffnete er die Augen, senkte langsam seine Schilde, tastete sich zu der Region seines Geistes vor, die den Horkrux und somit die Verbindung zu Voldemort beherbergte. Sofort spürte er freudige Erwartung, aber auch Ungeduld und Ärger. Die Gefühle kamen immer vor den Gedanken und die Gedanken vor den Bildern. Harry hatte gelernt, diese drei Ebenen nach einander zuzulassen und so langsam und unbemerkt in Voldemorts Geist einzudringen. Er hatte dies in den vergangenen Jahren häufig getan und war mittlerweile beinahe sicher, dass Voldemort nichts davon wusste und mitbekam.
Harry spürte den Gefühlen nach, ließ sich ein Stück weit von ihnen mitziehen. Das war das Wichtigste, was er für den bevorstehenden Kampf hatte lernen müssen: sich auf Voldemorts Gefühle einzulassen, sie mit zu empfinden, ohne dabei aber sich selbst aus den Augen zu verlieren. Das war es, was er gleich würden tun müssen: sich ganz auf Voldemorts Gefühle und Gedanken einlassen, diese nicht nur mit, sondern auch für ihn fühlen, sich selbst und seine eigenen Gefühle aber in der hintersten Ecke seines Geistes zu verschließen, um im entscheidenden Augenblick aus dieser Ecke wieder hervorkommen und die Kontrolle wieder übernehmen zu können. Das war das schwierigste, sich nicht gänzlich in dem anderen zu verlieren! Wie oft hatte er sich in Albus`, aber auch in Severus` Geist verfangen? Hätten diese ihm nicht geholfen und ihn schlussendlich in gemeinsamer Anstrengung wieder hinausgeschmissen und -gezogen, es wäre um ihn und seine geistige Gesundheit schon jetzt geschehen gewesen!
Er erinnerte sich noch gut daran, als er sich das erste Mal so tief in Albus` Geist begeben hatte. Er war übergesprudelt von Ideen und es hatte eine geschlagene halbe Stunde gedauert, ehe er sich wieder voll seiner selbst und der Situation bewusst gewesen war! Snape hatte ihn noch wochenlang mit den Vor- und Ratschlägen aufgezogen, die Harry Albus` fünfzehnjährigem Selbst gegeben hatte, um ohne seinen Bruder Aberforth nach Hogsmead zu kommen. Harry war jedes Mal schamrot geworden und war nur froh, dass Albus selber die Sache so viel gelassener und humorvoller nahm. Mittlerweile konnte er selbst darüber lachen.

Aber über all dies machte Harry sich in diesem Augenblick keine Gedanken. Er spürte Voldemorts Gefühlen nach: der Freude, endlich den senilen Schulleiter loswerden und dadurch das Zepter Hogwarts endlich an sich reißen zu können. Wie lange war Hogwarts mit seinem Schutzherrn Albus Dumbledore doch ein Dorn in seinem Auge gewesen.
Aber heute würde er die Schule einnehmen, den Schulleiter töten und vielleicht hatte er ja sogar Glück und konnte Potter gleich mitnehmen. Seine euphorische Stimmung wurde allerdings äußerst unangenehm durch seine Untergebenen getrübt. Wie lange hatten sie diesen Ãœberfall geplant! Und dennoch klappte jetzt, wo es darauf ankam, nichts wie es sollte. Greybacks Werwölfe waren noch nicht alle bereit, die Riesen machten Probleme und auch die Reihen der Todesser waren noch äußerst licht. Es war zum verrückt werden. Wie sollte man mit dieser Truppe die Welt regieren?!

Harry zog sich langsam aus Voldemorts Geist zurück. Er kannte dessen Plan und er wusste auch zur Genüge, was der Dunkle Lord über seine Untergebenen dachte.
Er machte sich auf den Weg in die Große Halle. Dort waren die Kämpfer versammelt. Er ging zielstrebig zum Lehrertisch, an dem sich die Planungsriege versammelt hatte. Albus war anscheinend unterwegs, um Hogwarts in Verteidigungszustand zu versetzen. Sie würden zwar versuchen, die Angreifer aus der Schule fernzuhalten und den Kampf auf den Ländereien stattfinden zu lassen, ahnten aber gleichzeitig, dass dies wahrscheinlich schwer möglich sein würde, sollte der Kampf länger andauern.
Harry ging zu McGonagall und Kingsley, die sich fieberhaft austauschten. Erst als Harry sich neben ihnen niederließ registrierten sie seine Anwesenheit.
„Es wird noch etwas dauern. In Malfoy Manor läuft mal wieder nicht alles so geschmiert, wie Voldemort sich das so vorstellt.“ Harry ließ sich zu einem schwachen Lächeln hinreißen.
„Sind Sie ausgeruht und fit genug, Potter?“, fragte McGonagall streng. Harrys Lächeln war diesmal warm, als er seine Lehrerin ansah. „Machen Sie sich keine Sorgen, Professor! Dank Severus` Schlaftrank habe ich vergangene Nacht wie ein Stein geschlafen.“
McGonagall nickte, dann erhob sie sich und verschaffte sich mittels Senorum-Zauber Gehör in der ganzen Halle.
„Liebe Mitstreiter und Mitkämpfer! Ich danke Ihnen und Euch allen sehr, dass Sie und Ihr so zahlreich erschienen seid, um gegen Voldemort“ - wie immer ging ein Raunen, aber nur ein leises, durch die Reihen, „und seine Todesser zu kämpfen.
Mr. Potter informierte mich gerade, dass die Todesser noch dabei sind, sich vorzubereiten. Während auch hier noch einige Vorbereitungen getroffen werden und noch einige Mitstreiter den Weg hierher finden, möchte ich die Zeit nutzen, Sie über unseren Plan zu informieren. Voldemort und die Todesser wissen nicht, dass wir bestens auf ihren Angriff vorbereitet sind, dennoch dürfen wir dies nicht als Grund ansehen, den Angriff nicht ernst zu nehmen! ER wird mit allen seinen Todessern, mit Werwölfen, Riesen und Dementoren kommen. Nehmen Sie sich also in Acht.
Auf unserer Seite kämpfen die zum Leben erwachten Statuen der Schule, die Hauselfen, der Riese Grawp, der Hippogreif Federflügel, die Testrale und eventuell die Zentauren und die Acrumantula des Waldes. Sollte der Kampf sich in die Schule selbst verlagern, werden uns auch die Geister nach Kräften unterstützen, besonders unser Poltergeist Peeves.“ Es folgte kurzes allgemeines Gelächter, dann fuhr Professor McGonagall fort: „Nachdem Mr. Potter uns das Signal gibt, werden wir uns alle draußen auf den Ländereien vor der Schule versammeln und uns kampfbereit halten. Eine große Truppe Todesser wird von Hogsmead aus auf Hogwarts zumarschieren, Voldemort selbst und seine engsten Vertrauten werden mit Hilfe eines Portschlüssels direkt auf die Ländereien kommen. Wir dürfen uns somit nicht zu weit vom Eingangsportal entfernt aufstellen.“
Harry hatte während der ganzen Rede nur am Rande zugehört. Er hatte seine Verbindung zu Voldemort wieder geöffnet und lauschte angestrengt auf die Fortschritte in Malfoy Manor.
Er winkte McGonagall und gab ihr das Zeichen, sich zu beeilen. Es waren nun fast alle eingetroffen und Voldemort begann mit seiner Rede.
„Jeder von uns und Ihnen“, fuhr McGonagall fort, „kämpft so gut er oder sie kann gegen so viele Todesser, wie möglich. Wenn jemand nicht mehr weiterkämpfen kann, weil er verletzt ist oder sich ausruhen muss, geht er ins Schloss! Die Türen werden sich für ihn öffnen und Madam Pompfrey wird mit ihren Helfern bereit sein!
Ein letztes bevor wir aufbrechen müssen: um Voldemort selbst kümmern sich Prof. Dumbledore, Prof. Snape und Harry Potter! Machen Sie sich besonders um Mr. Potter keine Sorgen, egal, was auch passiert. Die Professoren Dumbledore und Snape, ebenso wie Remus Lupin und Kingsley Shacklebolt sind mit der Materie vertraut und halten Mr. Potter im Auge, um notfalls eingreifen zu können.“

Harry stand auf, um zur Eile zu drängen. Die Todesser waren bereits nach Hogsmead apperiert. „Wir müssen los!“, raunte er McGonagall zu. Die Professorin stand ebenfalls auf, ebenso die anderen Personen am Lehrertisch. „Und jetzt los! auf in den Kampf! Möge Merlin uns beschützen!“

Auf seinem Weg nach draußen lief Harry beinahe in Ginny, Hermine und Ron hinein.
„Harry, meinst du, du kommst ohne Abschiedskuss an mir vorbei?“, fragte Ginny ihn schelmisch grinsend. Harry lächelte als Erwiderung. Dann zog er seine Okklumentikschilde, die nach wie vor auf Voldemort eingestellt waren, hoch und nahm Ginny liebevoll in den Arm.
„Entschuldige, mein Schatz! Ich dachte, heute Morgen hätte gereicht.“, entgegnete er dreckig grinsend. Dann aber zog er sie fest an sich, küsste sie liebevoll auf den Mund und versuchte so viele seiner Gefühle wie möglich in diese Gesten zu legen. „Ich liebe dich, Ginny Weasley! Vergiss das nie!“
„Und ich liebe dich, Harry Potter! Und ich glaube an dich und werde dich nie alleine lassen.“
„Danke, Ginny.“
Ein letzter Kuss, dann wandte er sich von seiner Freundin ab und seinen beiden besten Freunden zu. Zunächst ging er auf Hermine zu. Sie umarmte ihn fest. „Wir glauben an dich, Harry! Du bist stark.“
„Danke, Hermine.“ Er drückte sie fest und hoffte, sie würde seine Dankbarkeit für ALLES, was sie und Ron all die Jahre, die sie sich nun kannten, für ihn getan hatten, herauslesen.
Zuletzt wandte er sich Ron zu, der ihm freundschaftlich auf die Schulter klopfte und „Ja, Mann.“ sagte. Harry lächelte zurück, legte seinerseits seine Hand auf Rons Schulter, nickte ihm zu und wandte sich endgültig von seinen Freunden ab.

Er schloss kurz die Augen, atmete tief durch, strafte dann die Schultern und ging, ohne sich noch einmal umzusehen weiter. Durch sein geistiges Training hatte er auch gelernt, seine Emotionen zu beherrschen und so von der einen zur anderen Minute hinter sich zu lassen, immer eingeschlossen in eine Kammer ganz hinten in seinem Geist.
Er ging ein paar Schritte bis zu einer kleinen Nische, in der er vor allzu neugierigen Blicken hoffentlich sicher sein würde. Dann öffnete er sich langsam seiner Verbindung zu Voldemort. Diese Ãœbung hatte er unzählige Male wiederholt. Diesmal aber musste er weiter gehen als jemals zuvor. Er musste vollständig mit Voldemort verschmelzen und ihn seinen Willen aufzwingen. Bei Albus und schließlich auch bei Severus hatte er dies geschafft, mehrfach und unter erschwerten Bedingungen. Die Ãœbung vor zwei Tagen hatte es da wirklich nochmal in sich gehabt und ihm alles abverlangt. Er hatte im Prinzip gegen beide Zauberer gleichzeitig auf geistiger und körperlicher Ebene kämpfen müssen. Zwar war es in erster Linie Severus gewesen, den er auf geistiger Ebene hatte besiegen müssen, aber Albus hatte ihn so tatkräftig darin unterstützt, dass Harry sich einer schieren Ãœbermacht gegenübergesehen hatte. Umso ermutigender war der Ausgang dieses letzten großen Ãœbungskampfes gewesen: am Ende hatte Harry tatsächlich die Oberhand gewonnen und Severus seinen Willen aufgezwungen und das, wie er später erfahren hatte, tatsächlich, ohne, dass die beiden ihm etwas geschenkt hätten. Dennoch war Harry nach diesem Kampf körperlich und besonders geistig völlig am Ende gewesen. Die Kopfschmerzen hätten ihn umgebracht, hätte Severus ihm nicht etwas von dem speziell für ihn entwickelten Kopfschmerztrank eingeflößt, der ihm auch heute das Leben und die geistige Gesundheit erhalten sollte.
Dennoch hatte er die Nacht in Hogwarts verbringen und am nächsten Morgen von Ginny abgeholt werden müssen. Den Rest des Tages hatte Harry sich ausgeruht und sich von Ginny verwöhnen lassen.
Erst gestern war er wieder in Hogwarts gewesen, hatte letzte Trainingseinheiten absolviert und war den kompletten Plan mit Albus und Severus durchgegangen.

Harry spürte, wie Voldemort nach dem Portschlüsseln, natürlich eine silberne Schlange, alles andere wäre für einen Dunklen Lord auch unangemessen, berührte, in den Strudel gezogen und nach Hogwarts transportiert wurde. In diesem Moment zog Harry sich langsam und unbemerkt aus Voldemorts Geist zurück, fand sich sehr schnell zurecht, nickte seinen Freunden dankbar zu, die ihn vor neugierigen Blicken abgeschirmt hatten, und ging schnellen Schrittes nach draußen.
Alle waren in Gefechtsstellung, die Todesser beinahe bei den Verteidigern angekommen und Harry sah gerade noch, wie sich Voldemort direkt vor Albus und Severus materialisierte und vor Wut schäumte. Nach diesem kurzen Blick war Harry auch schon in Voldemorts Kopf und schäumte ebenfalls vor Wut darüber, das Snape ihn verraten hatte (obwohl er das in letzter Zeit geahnt hatte; immerhin hatte es einen Grund gehabt, warum er Severus einen falschen Termin für den Angriff genannt hatte! Woher aber hatte Dumbledore dann gewusst, dass der Angriff heute stattfinden würde? Noch vor Wut schäumend fiel sein Blick auf …
„Potter!“ spie er hervor.
Es war skurril! Harry sah sich selbst durch Voldemorts Augen! Durch die geballte Wut und die Aura aus dunkler Magie war Harry unversehens plötzlich und ungewollt in Voldemorts Geist gefallen. Nun aber wurde er sich seiner selbst wieder vollkommen bewusst und übernahm wieder die Kontrolle.
Er drang nun kontrolliert in Voldemorts Geist ein und antwortete ihm mental:
„Da staunst du, Riddle! Aber ich habe dich seit Jahren belauscht und beobachtet. Dadurch wussten wir auch, dass ihr heute angreifen würdet und wie genau ihr den Angriff geplant habt.“
Harry grinste diabolisch, als er Voldemorts Verwirrung sah, aber er war nicht so dumm, den Zorn zu übersehen, der in einen unerbittlichen, physischen Angriff übergehen würde. Harry hatte Voldemort lange genug beobachtet, um zu wissen, was nun folgen würde. Er zog gleichzeitig mit Voldemort seinen Zauberstab, blockte den ersten Fluch ab, hatte seinerseits schon einen Fluch auf der Zunge, den er ohne den Mund zu öffnen losließ. Er spürte Albus und Severus neben sich, die ebenfalls in den Kampf einfielen. Sie hatten oft genug zu dritt gekämpft, um sich wortlos und vielfach intuitiv abstimmen zu können.
Nach einer Weile zog Harry sich allmählich aus dem physischen Kampf heraus, um den mentalen Angriff vorbereiten zu können. Er ließ seine Schilde herunter und tastete nach Voldemorts Geist. Jetzt, wo sie sich gegenüberstanden, erreichte die Verbindung eine ungekannte Intensität. Wie Albus es erwartet hatte, konnte Harry gleichzeitig auf beiden Wegen - dem der „klassischen“ Legilimentik und dem der Horkrux-Verbindung in Voldemorts Geist eindringen.
Von der Wucht des Angriffs überrascht erwartete Harry wenig Gegenwehr und er konnte schnell sehr weit in Voldemorts Gefühle, Gedanken und Erinnerungen vordringen.
Das, was Harry auf dieser tiefen Ebene von Voldemorts Geist erwartete, überstieg alles, was er sich in seinen schlimmsten Albträumen jemals hätte vorstellen können. Überall sah und spürte er das abgrundtief Böse. Gegen das, was ihm hier aus jeder Ecke entgegensprang, war das, was er in seinem ganzen Leben von Voldemort gesehen und gewusst hatte, nur ein Abglanz.
Übelkeit und Abscheu überrollen Harry und er wusste nicht, ob es diese Gefühle oder Voldemort selbst waren, die ihn in hohem Bogen aus dessen Geist katapultierten.
Als er wieder in seinem eigenen Körper war, übergab er sich so oft, bis auch der letzte Bissen seines Frühstücks vor ihm auf dem Boden lag. Als er sich endlich beruhigt hatte und wieder voll Herr seiner selbst war, sah er, dass Dumbledore und Snape, von Remus und Kingsley unterstützt, große Schwierigkeiten hatten, Voldemorts Wut einzudämmen und ihn selbst zu schützen. Harry atmete tief durch, ließ mit einem Schwenk sein Erbrochendes verschwinden, stand auf und war bereits wenig später wieder mitten im Kampf. Er nickte Remus und Kingsley kurz dankbar zu und übernahm wieder seine Position im Kampf.
Eine Weile lang schleuderte Voldemort Harry einen Fluch nach dem anderen an den Kopf, von denen ihn einige trafen, die weder er noch seinen Mitkämpfer abwenden konnten, aber das war nicht schlimm. Ein paar Schrammen und Verletzungen blieben bei einem solchen Kampf kaum aus.

Aber dann drang Voldemort seinerseits mit voller Wucht in Harrys Geist ein. Er taumelte zurück spürte, wie Voldemort schmerzhaft und mit voller Wucht in seinen Geist eindrang. Harry war sehr froh, dass er auch dies intensiv geübt hatte und nun viele Gedanken und Gefühle beinahe automatisch in den Vordergrund seines Geistes drangen und Voldemort so daran hinderte, in die Regionen vorzudringen, an denen er nichts zu suchen hatte, in denen sein Wissen um die Horkruxe, seine vielen Übungsstunden und ihr Plan zu Voldemorts Vernichtung sich befanden.
Hinter den geballten Gedanke und Emotionen, die er Voldemort entgegenschleuderte, sammelte Harry sich für seinen Gegenangriff.
Als er sich stark genug fühlte, drängte er Voldemort mit Gewalt aus seinem Geist und drang nun seinerseits in Voldemots Geist ein. Wiederum von Voldemort unerwartet, drang Harry auch diesmal sehr tief in dessen Geist vor. Zwar widerte ihn auch diesmal an, was er sah und fühlte, beherrschte sich diesmal aber und drang weiter vor. Irgendwo hinter all dem Bösen musste das stecken, was Voldemort zu dem gemacht hatte, was er heute war. Irgendwo tief verborgen und verschüttet, wusste Harry, dass dort ein einsames, vernachlässigtes Kind stecken musste, das sich danach sehnte, geliebt zu werden. Er hatte lange und ausführlich mit Dumbledore darüber diskutiert und war schließlich selbst zu der Ãœberzeugung gelangt, dass Voldemot als Baby und Kleinkind noch nicht böse gewesen sein konnte und dass er im Waisenhaus sehr schlecht behandelt worden sein musste. Wahrscheinlich war er von den anderen Kindern ähnlich behandelt worden, wie er selbst von Dudley und seiner Bande.
Diese Gefühle der Einsamkeit und der Demütigung waren es, nach denen Harry nun im Geist des erwachsenen Voldemorts suchte. Dadurch erhoffen sie sich, er könne seine eigenen Gefühle bei diesen Demütigungen und den so ganz anderen Umgang damit dem geballten Hass entgegensetzen. Albus war der Ansicht gewesen, dass Harry auf diese Weise einen ersten Zugang zu Voldemorts Geist finden konnte, um sich von dort angefangen besser in dessen Gefühle hineinversetzten zu können.
Es war zwar grausam, sich in die Gefühle einer Bestie zu vertiefen und sich mit dieser zu identifizieren, dies war aber der einzige Weg, um ihren Plan umzusetzen und Voldemorts Seele wieder zusammenzusetzen.

Harry spürte, wie Voldemorts Gegenwehr stärker und stärker wurde und wie seine eigene Kraft immer mehr nachließ, aber er spürte auch, dass er seinem Ziel schon sehr nah war! Er sah Kinder auf sich selbst zukommen, spürte Angst davor, fertig gemacht und gequält zu werden. Etwas regte sich in Harry, es war seine eigene Erinnerung. Die näherkommenden Jungen waren plötzlich Dudley und seinen Gang. Harry rannte weg und saß plötzlich auf dem Dach der Schule. Er wunderte sich, was passiert war, aber er freute sich auch, entkommen zu sein. Plötzlich hörte er Voldemorts Lachen und spürte, dass es auch aus seinem eigenen Mund drang.
„So schwach, Harry? So schwach. Du hättest dich mir anschließen, anstatt gegen mich kämpfen sollen!“
Harry schüttelte Voldemort mit letzter Kraft ab und zog seine Schilde voll hoch. „Niemals, Voldemort!“
Harry zitterte und lag schweißgebadet und schwer atmend im Dreck. Er brauchte lange, um wieder zu sich zu kommen und Kraft zu sammeln. Langsam setzte er sich auf, holte zitternd eine Phiole mit Stärkungstrank aus der Tasche. Als er schon dachte, er würde es nie schaffen, sie zu entkorken, spürte er plötzlich sanfte Hände, die ihm die Phiole aus der Hand nahmen und sie einen Augenblick später behutsam an seine Lippen setzten. Er atmete den beruhigenden Duft, den er unter tausenden erkennen würde, ein und schluckte gehorsam den ganzen Trank. Er spürte, wie Ginny ihn in den Arm nahm, schloss für einige Augenblicke die Augen und ließ sich voll in Ginnys Duft und ihre Arme fallen. Er wünschte, er müsste die Augen nie wieder öffnen und könnte ewig so sitzen bleiben.

Aber wieder drang der Lärm um sie her mit Druck wieder an sein Ohr. Er öffnete ruckartig die Augen, stöhnte und fasste sich an den Kopf. Diese Kopfschmerzen waren unerbittlich. Er tastete erneut in seiner Tasche, aber Ginny war schneller, entkorkte diesmal das Fläschchen mit dem Kopfschmerztrank, ließ sich diesen aber von Harry aus der Hand nehmen. Er musste vorsichtig mit diesem Trank umgehen. Zwar hatte Severus ihm zwei volle Phiolen gegeben und hatte selbst noch zwei weitere bei sich, aber der Trank war so stark, dass es gefährlich war, ihn in zu großen Mengen zu sich zu nehmen. So nahm Harry drei vorsichtige Schlucke und gab das Fläschchen dann an Ginny zurück. Glücklicherweise wirkte der Trank sehr schnell und so erhob Harry sich mit Ginnys Hilfe schon wenig später, nickte seiner Freundin voll Dankbarkeit und Sehnsucht zu und verschaffte sich einen Ãœberblick über den Kampf. Wieder hatten Kingsley und Remus seinen Platz eingenommen, aber auch McGonagall und Tonks hielten ihnen den Rücken frei und schienen sich gerade bereit zu machen, ebenfalls in den Kampf einzugreifen. Voldemort sah Harry als erstes und sofort wandte er sich ihm zu und feuerte eine Kaskade an Flüchen auf ihn ab. Harry parierte, wich aus, ließ leichte Flüche an unverfänglichen Stellen eindringen und war wieder voll im Kampfgeschehen. Irgendwo aus der Ferne hörte er ein Raunen, das er aber komplett ignorierte. Der Kampf war ohne Frage härter geworden. Voldemort war sich der Lage nun bewusst und ging aufs Ganze. Noch bevor Voldemort einen erneuten mentalen Angriff starten konnte, war Harry erneut in seinem Geist und arbeitete sich sehr schnell bis zu Toms Kindheitserinnerungen vor. Er spürte Voldemorts Verwunderung und sein Amüsement, ließ sich davon aber nicht beeinflussen. Voldemorts Unverständnis ermöglichte es Harry, sein Vorhaben erstaunlich zügig voranzutreiben. Er fand mehr und mehr Erinnerungen und dazugehörige Gefühle und begann, sich mit dem Jungen Tom Riddle zu identifizieren. Er empfand sogar Befriedigung dabei, seine Magie gegen wehrlose Tiere und andere Kinder einzusetzen. Dennoch behielt seine Identität als Harry weiter die Oberhand. Harry sprang wieder in der Zeit. In Hogwarts empfand er Befriedigung bei der Beschäftigung mit dunkler Magie, entwickelte den Plan, sich an seiner Familie zu rächen und stand nun kurz vor seinem ersten Mord. Harry erlebte erneut, diesmal aus Voldemorts eigener Perspektive, den Besuch bei Slughorn und der Plan, sieben Horkruxe zu schaffen, nahm in seinem Kopf Gestalt an. Harry spürte die Verzückung und die teuflische Freude über diesen diabolisch-genialen Plan, unsterblich zu werden. An dieser Stelle reagierte der gegenwärtige Voldemort und griff Harry hart an. Er spürte die Wut und das Verständnis. Auch für diese Situation war Harry gewappnet. „Wenn du im Geist des Dunklen Lords auf die Erinnerung an die Horkruxe siehst,“, hatte Severus ihm eingeschärft, „dann zeig ihm deine Ãœberraschung und deinen Schock und zeig ihm notfalls Slughorns gefälschte Erinnerung und deinen vergeblichen Versuche, ihm die richtige Erinnerung abzunehmen.“
Genau das tat Harry nun. Sie hatten es oft genug geübt, bis selbst Severus zufrieden gewesen war. Er zeigte den Schock und die Erkenntnis, die er empfunden hatte, als er das erste Mal die richtige Erinnerung von Slughorn gesehen hatte und dann zeigte er Voldemort die gefälschte Erinnerung. Voldemort amüsierte sich und ließ seinen Griff um Harrys Geist etwas lockerer, sodass Harry ihn hinauswerfen konnte. Um seine Tarnung nicht auffliegen zu lassen, zog er sich gespielt bestürzt zurück, gab Albus das verabredete Zeichen. Dieser holte Remus, Kingsley, McGonagall und Tonks in den Kampf und zog sich selbst mit Harry zurück.
„Es ist dir also gelungen, mein Junge?“, Albus` Augen funkelten.
„Ja, ich habe seine Erinnerung an das Gespräch mit Slughorn gesehen.“
„Wunderbar! Ich bin sehr stolz auf dich, Harry!“
„Danke, Albus. Aber jetzt kommt's darauf an und ich bin nicht sicher, wie viele Anläufe ich brauche und ob ich es schaffe, mich danach von ihm zu lösen. Wie stark ist seine Gegenwehr während unserer mentalen Kämpfe?“
Albus Dumbledores Gesicht legte sich in Falten. „Er wehrt sich auch, während er mental mit dir kämpft heftig. Und in den kurzen Phasen, in denen er sich voll auf dich konzentriert, greifen Bellatrix und die beiden Lestrange-Brüder in unseren Kampf ein.“
Harry erstarrte. „Scheiße!“
„Na, na, Harry!“ Albus lächelte begütigend. Mach dir um uns mal keine Sorgen. Ich glaube außerdem, dass Molly Bellatrix schon ganz bald den Garaus machen wird.“
Wieder erstarrte Harry. Molly kämpfte gegen Bellatrix? Aber dann sah er, dass sie mit Tonks und McGonagall gemeinsam kämpfte und dass Luna, Hermine und Ginny ihnen den Rücken freihielten.
Also nickte Harry und gab Albus damit das Zeichen, dass sie sich wieder in den Kampf stürzen würden. Harry griff Voldemort sofort physisch und mental gleichzeitig an. Nun ging es ums Ganze. Voldemorts mentaler Widerstand war nun deutlich verstärkt, aber Harry kämpfte sich verbissen durch die Barrieren, ließ zwischenzeitlich die Erinnerungen durchblitzen, die er für diesen Zweck bereitgelegt hatte. Es waren Erinnerungen, von denen sie hofften, dass Voldemort sich für sie interessieren würde. Es dauerte lange, aber dann war Harry an dem Punkt, an den er wollte: er erlebte die Begegnung mit Morfin Gaunt, die Ermordung der Riddles und die Herstellung des ersten Horkruxes mit. Harry fühlte alles, was Riddle gefühlt hatte und es widerte ihn an. Er schämte sich dafür, es gefühlt und es genossen zu haben. Wie sollte er es nur schaffen, sich soweit mit Voldemort gerade an diesen Stellen identifizieren zu können, dass er diese verabscheuenswürdigen Taten bereute? Harry spürte nur am Rande, wie Voldemort ihn erneut aus seinem Geist schmiss. Er war nur froh, dass Severus und Albus ihn so gut auf diese Situation vorbereitet hatten, dass sein Geist nun fast von selbst funktionierte und er sich keine Sorgen darüber machen brauchte, dass Voldemort herausfand, warum er genau das tat, was er tat.
„Du musst das fühlen, was Voldemort gefühlt hat, du musst versuchen, dich vollständig in ihn hineinzuversetzen, du musst soweit gehen, zu glauben, dass du selbst all diese Taten begangen hast.“, hallten Albus` Worte in einer verborgenen Ecke seines Geistes wider.
Wegen Tom Riddle senior war er in diesem schrecklichen Heim aufgewachsen, hatte keine Eltern gehabt, die für ihn gesorgt hatten, hatte erst mit elf Jahren erfahren, dass er ein Zauberer war!
„Stell dir vor, Tom Riddle senior wäre Voldemort. Wegen ihm musstest du bei den Dursleys aufwachsen.“ Aber Voldemort hatte seine Eltern ermordet, Riddle senior nicht! Aber das ist egal, du liebst die dunklen Künste und brennst daraus, den Todesfluch auszuprobieren und gleichzeitig den ersten Schritt zur Unsterblichkeit zu gehen.
Harry nahm allen Mut zusammen und startete einen Gegenangriff. Er drängte Voldemort aus seinem Geist und drängte sich selbst wieder in dessen Geist. Voldemort wehrte sich. Er war wütend. Warum stocherte dieser Bengel nur so penetrant in seinem Geist? Aber Harry kämpfte sich verbissen zum Mord an den Riddles zurück, ließ sich diesmal voll und ganz auf Voldemorts Gefühle ein, ließ diesmal nicht nur alles zu, sondern empfand es tatsächlich selbst. Er hasste seinen verfluchten Muggelvater, der seine Mutter schwanger hatte sitzen lassen, der es verdient hatte, zu sterben. Und Harry genoss es, die Furcht in den Augen seines Vaters zu sehen, ehe er, Harry, das Licht hinter diesen Augen auf ewig zum Verlöschen brachte. Er lachte diabolisch, als er auf die Leiche seines Vaters sah.
Aber dann plötzlich schämte es sich für das, was er getan hatte. Er hatte einen wehrlosen Mann ermordet, er hatte seine Macht als Magier missbraucht und Rache genommen an seinem eigenen Vater! An seinen Händen klebte Blut, wie hatte er sich nur so gehen lassen können?
Was würde nun mit ihm geschehen? Er würde von Hogwarts verwiesen werden. Er würde nach Askaban kommen. Oh Merlin!
Plötzlich tat ihm sein Kopf furchtbar weh. Er wollte schreien, gleichzeitig drang aber auch unbändige Wut, diabolisches Gelächter und sogar Angst auf ihn ein. Er bekam kaum Luft. Wieder und wieder sah er den toten Tom Riddle vor sich, bereute zutiefst, was er getan hatte. Die Kopfschmerzen wurden stärker, die Wut und das Gelächter verebbten, stattdessen machte sich Panik in ihm breit. Er dachte an all die anderen Morde, spürte erneut, wie sich seine Seele zerteilte, wie sie brüchig wurde, wie sich schließlich, während der Todesfluch unerklärlicherweise auf ihn zurückprallte, ein weiteres Stück ungewollt, unbemerkt, von seiner Seele löste. Er schrie unter höllischen, nie gespürten Qualen auf; von allen Seiten kam etwas zu ihm zurück, seine Seele wuchs, aber sie drohte ihn auseinanderzureißen. Er hielt es nicht mehr aus, drohte in eine Ohnmacht zu sinken, schrie und schrie …
Plötzlich andere Stimmen. „Harry! Harry.“ „Komm zu dir!“ „Es ist vorbei!“ „Harry!“ „Potter! Verdammt!“ Er spürte eine Ohrfeige. Er war beinahe dankbar für den körperlichen Schmerz, der den in seinem Kopf kurz überdeckte. Dann waren die Stimmen wieder weg, er spürte nur noch, wie der Schmerz ihn zerriss.
Dann sanfte Hände in seinem Gesicht, weiche Lippen. „Harry!“ Die Stimme war sanft und das erste Mal verstand er, dass es sein Name war, den die Stimmen riefen. Harry. Das war er. Er war nicht Voldemort und er hatte Riddle senior nicht ermordet! Er hatte seine Seele nicht gepalten und er hasste die dunkle Magie. Erlöst und erleichterte löste er den letzten Rest der Verbindung zu Voldemort und zog seinen Okklumentikschilde so hoch er konnte. Er war vollkommen ausgelaugt und dankbar, als er die vertraute Berührung von Severus Geist spürte, der ihm half, seine Schilde hochzuziehen und zur Ruhe zu kommen. Einige Momente genoss er es einfach nur, wieder er selbst zu sein und zur Ruhe zu kommen. Er spürte Severus` wachsame Gegenwart, aber sie störte ihn nicht. Erst nach unendlich scheinender Zeit, von der Harry hoffte, sie werde nie enden, spürte er, wie Severus begann, langsam und behutsam in seinem Geist zu tasten und zu erkunden, wieviel Schaden er genommen hatte. Hin und wieder zuckte Harry schmerzhaft zusammen; sein Geist war wund, aber es schien nichts Wesentliches zu fehlen, auch wenn einiges durcheinander gewürfelt war und Voldemorts Erinnerungen kreuz und quer verstreut waren.
Harry gluckste bei der Vorstellung, wie Voldemorts Erinnerungen wie schmutzige Wäsche in seinem Geist rumlagen.
Er brauchte nicht erst Snapes Ermahnung, um zu wissen, dass momentan definitiv nicht der Zeitpunkt für Heiterkeit war. Mit voller Wucht kamen die Kopfschmerzen, die sich seit Severus ihm geholfen hatte, die Schilde hochzuziehen, erstaunlich zurückgehalten hatten. Er keuchte und wollte sich intuitiv an den Kopf fassen, als er merkte, dass seine Hände sanft festgehalten wurden
Langsam bekam Harry nun auch wieder ein Gefühl für seinen Körper. Er lag auf dem Boden, aber ein Wärmezauber war über ihn gesprochen und auch einer, der dafür sorgte, dass der Boden nicht so hart und unangenehm erschien. Seine Hände wurden von Ginnys sanften Händen gehalten, sein Oberkörper und sein Kopf waren fixiert. Er kannte das alles. Die Heiler hatten darauf bestanden, dass er das einmal erlebte, um nun nicht in Panik zu verfallen.
Er wusste, dass sein Kopf mit Kühlelementen und Tüchern bedeckt war und dass er eine Binde auf den Augen hatte, um sie nicht versehentlich öffnen zu können. Er musste ein paarmal tief atmen. Ãœbelkeit erfasste ihn. Wie er jetzt hier lag! Mitten in der Großen Halle. Von den einen umlagert, von den anderen, Neugierigen, abgeschirmt. Die anderen! Eine andere Panik erfasste ihn. Wie war die Schlacht ausgegangen? War Voldemort tot? Was war mit den Todessern und vor allem: was war mit den anderen Kämpfern?
„Beruhige dich, Harry.“, hörte er Severus` sanfte Stimme. Er war immer noch in seinem Geist und hatte alles mitbekommen. Schon lange beunruhigte Severus` Anwesenheit in seinem Geist Harry nicht mehr. Es war ein langer Prozess gewesen, aber dann hatten sie beide gelernt, sich gegenseitig zu akzeptieren und einander zu vertrauen. Und so hatten sie die stille Ãœbereinkunft getroffen, nie willentlich und ohne absolute Not in Regionen des jeweils anderen Geistes vorzudringen, die absolut privat waren und niemanden etwas angingen.
„Der Dunkle Lord ist tot, die noch lebenden Todesser auf dem Weg nach Askaban, deine Freunde sind sorgenvoll um ihren Helden versammelt.“ Harry konnte Severus` Grinsen spüren und grinste zurück. Früher wäre er bei Snapes abschließendem Kommentar in die Luft gegangen, nun wusste er, dass Severus ihn nur neckte.
„Danke!“, gab Harry mental zurück.
„Wie geht es nun weiter? Darf ich mit Ginny sprechen?“ Harry wusste, dass Severus das nicht schmeckte und er spürte seinen Unwillen auch sogleich. Dennoch erwiderte er nach kurzer Zeit: „Okay, aber nur ganz kurz und nur mit Ms Weasley.“
Harry grinste mental übers ganze Gesicht, spürte aber gleich schon wieder, dass Gefühlsregungen momentan für ihn mit viel Zurückhaltung zu behandeln waren.
Severus wartete, bis Harry sich wieder im Griff hatte, dann fuhr er fort: „Dein Geist ist, wie du gemerkt hast, sehr wund und anfällig. Ansonsten konnte ich bisher aber keine gravierenden Schäden feststellen. Ich habe dir eine ganze Phiole von dem Spezial-Kopfschmerztrank gegeben, aber offenbar wirkt er nur, wenn du dich entspannst. Wenn du gleich mit Ginny gesprochen hast, werden die Heiler dich in einen Heilschlaf versetzen und ins Sankt Mongos bringen und dort weiterbehandeln.“
Harry wollte nicken und war froh, dass die Fixierung das verhinderte. Er spürte, wie Severus sich zurückziehen wollte, da fiel Harry noch eine wichtige Frage ein: „Was ist mit Albus? Ist er … Ist er …?“, Harry konnte die Frage nicht zuende stellen. „Keine Sorge! Albus geht es gut. Er ist nur ein bisschen überanstrengt. Ich soll dir seine Hochachtung von ihm ausrichten.“ Harry musste sich sehr zusammenreißen, nicht loszuprusten. Wie Severus das Wort ?Hochachtung` aussprach war zu herrlich.
Ehe er es sich versah hatte Severus sich schon aus Harrys Geist zurückgezogen. Er nutzte die kurze Zeit der Ruhe, um sich wieder zu entspannen. Er spürte seine Müdigkeit und Erschöpfung nun voll und er war froh, dass sie ihn gleich in Heilschlaf versetzen und von hier wegbringen würden.
Nach einer Weile spürte er, wie Ginny seine rechte Hand drückte. Er drückte so fest er konnte zurück und lächelte schwach.
„Ginny!“ Seine Stimme war nur ein Hauch und er erkannte sie kaum wieder.
„Harry!“, kam ihre leichte Antwort. „Danke Ginny! Ich liebe dich.“
Er formte seine Lippen zum Kuss. Es war das einzige, was er tun konnte. Ginny küsste seine Hand.“ Ich liebe dich auch, Harry James Potter. Und ich bin unheimlich stolz auf dich.“ Harry lächelte und drückte ihre Hand erneut.


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