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Fanfiction

Der siebte Horkrux - Erkenntnisse

von schildies

Untitled
Erkenntnisse

Es war spät abends, Albus Dumbledore war gerade von einer Mission zurückgekommen. Er war erschöpft, aber auch zufrieden mit dem, was er erreicht hatte. Er war zuversichtlich, sehr bald das Versteck eines weiteren Horkruxes gefunden zu haben.
Seine Bemühungen des vergangenen Schuljahres waren in den Sommerferien endlich von Erfolg gekrönt gewesen. Im alten Haus der Familie Gaunt hatte er den Ring der Familie Slytherin gefunden und zerstört - eine Aktion, die ihm um ein Haar das Leben gekostet hätte. Seitdem hatte er nach einem Platz gesucht, an dem Tom Riddle während seiner Zeit im Waisenhaus gewesen war und an dem er einen weiteren Horkrux versteckt haben konnte.

Albus hatte sich noch nicht lange hinter seinem Schreibtisch niedergelassen, um die neuen Erkenntnisse niederzuschreiben, als es plötzlich an seiner Bürotür klopfte. Wer mochte ihn zu dieser späten Stunde noch stören?
Albus war sehr überrascht, Harry in der Tür stehen zu sehen. Er wirkte erregt, aber nicht so, als wollte er sich über etwas aufregen oder beschweren.
„Du liebe Zeit, Harry. Womit habe ich die Ehre deines späten Besuches verdient?“
„Sir - ich habe sie. Ich habe die Erinnerung von Slughorn.“, erwiderte Harry atemlos.
Albus brauchte ein paar Sekunden, bis der volle Sinn dieser Aussage in sein Gehirn vorgedrungen war. Harry hatte es also nun doch geschafft, Horace die Erinnerung an sein Gespräch über Horkruxe zu entlocken. Einerseits war er sehr positiv überrascht, dass Harry nun tatsächlich das geschafft hatte, was er selbst nicht hatte schaffen können. Diese Erinnerung war immens wichtig, immerhin würde er nun endlich Gewissheit darüber erlangen, ob Voldemort tatsächlich Horkurxe erstellt hatte und vor allem erhoffte er sich einen Hinweis auf die Anzahl dieser Seelenstücke.
Andererseits fürchtete Albus sich auch vor dem nun unvermeidlich gewordenen Gespräch mit Harry. Nun war endgültig die Zeit gekommen, ihm die ganze grausame Wahrheit über seine Verbindung zu Voldemort zu offenbaren. Er würde dem noch nicht einmal volljährigen Jungen nun offenbaren müssen, dass ein Teil der Seele des größten Schwarzmagiers ihrer Zeit in ihm lebte und dass sie Voldemort nur besiegen konnten, wenn sie diesen Horkrux aus Harrys Körper entfernten. Wie gerne hätte er damit noch gewartet, bis es wirklich wichtig und relevant werden würde. Albus hatte so darauf gehofft, dass es einen Ausweg geben würde, der den Horkrux in Harry zerstörte, ohne dass Harry dabei ernsthaft in Gefahr geriete. Er war so erfreut und erleichtert gewesen, als Harry ihm nach Voldemorts Wieder-Auferstehung in Little Hangelton erzählt hatte, dass er sich ausgerechnet mit Harrys Blut einen neuen Körper erschaffen hatte. Er hatte gleich vermutet, dass diese besondere Verbindung durch das gleiche Blut, die zu der Verbindung durch den Horkrux hinzukam eine Möglichkeit für Harrys Ãœberleben geschaffen worden war.
Nach wie vor war Albus auch davon überzeugt, dass es für Harry die Chance gab, zurückzukehren, würde er durch den Todesfluch getroffen, während Voldemort am Leben war. Die doppelte Verbindung durch den Horkrux und Lilys Blut, das seit Toms Auferstehung durch ihrer beider Adern floss, würde ihn ins Leben zurückkehren lassen.
Was Albus` Ausflug in das Haus der Gaunts ihn aber auf sehr schmerzhafte Weise gelehrt hatte, war die Tatsache, dass ein Horkrux in einem lebenden Wesen sich offenbar nicht dadurch zerstören ließ, dass das betreffende Lebewesen kurzfristig die Welt der Lebenden verließ, wie es in seiner Vorstellung bei Harry der Fall sein würde. Wie ein Horkrux in einem Gegenstand nur dadurch zu zerstören war, dass das ihn beherbergenden GefÃ¤ß unwiederbringlich zerstört wird, so musste auch ein Lebewesen, das einen Horkrux geherbergte, unwiederbringlich tot sein, damit der Horkrux zerstört werden konnte.
Diese erschreckende Erkenntnis hatte Abus einem zutiefst schwarzmagischen Buch entnommen, das er im Haus der Gaunts gefunden hatte, kurz nachdem er sich gerade rechtzeitig darauf besonnen hatte, den Ring mit dem Stein der Auferstehung nicht an den Finger zu stecken. In diesem Buch wurde von Experimenten mit Horkruxen in lebenden Wesen berichtet. In einer handschriftlichen Notiz hatte ein Leser dieses an sich schon äußerst schwarzmagischen Buches davon berichtet, dass er mit einem uralten gefährlichen schwarzmagischen Wiederbelebungsritual experimentiert und damit eine Schlange, die einen Horkrux beherbergt hatte, wiederbelebt hatte. Der Horkrux war nach der geglückten Wiederbelebung der Schlange noch immer intakt gewesen.
Dieser Bericht hatte Albus Hoffnungen auf ein Überleben Harrys mit einemmal vollkommen zerschlagen. So gäbe es keine Möglichkeit, dass der Horkrux in Harry zerstört würde, Harry selbst aber am Leben bleiben könnte. Er hatte es nicht über sich gebracht, sich mit diesem Gedanken anzufreunden. Es musste doch eine andere Möglichkeit geben. Er hatte doch Harry nicht all die Jahre beschützt, ausgebildet, kennengelernt, um ihn dann in den Tod zu schicken, ohne die Chance, zu überleben! Anderthalb Jahre lang hatte er sich an die Hoffnung geklammert, Harry zwar in den Tod zu schicken, aber doch die berechtigte Hoffnung zu haben, dass der Blutschutz ihn erneut retten und am Leben erhalten würde. Damit hätte er schweren Herzens leben können, aber nicht mit dieser vollkommenen Hoffnungslosigkeit!

Aber Albus wäre nicht Albus Percival Wulfric Brian Dumbledore, hätte er so schnell aufgegeben und nicht nach einer andern Möglichkeit gesucht. Und diese hatte er gefunden. Zwar war sie nicht annähernd so befriedigend und komplikationsfrei wie die, die er eigentlich bevorzugt hatte, aber es war die einzige, die ihnen blieb.
Und genau über diese Möglichkeit würde er Harry heute aufklären müssen. Es würde nicht einfach werden, Albus wünschte, er müsste es nicht tun, nicht jetzt, sondern später, wenn Harry reifer und erwachsener geworden wäre, aber dann wäre es bereits zu spät. Sie mussten so bald wie irgend möglich mit Harrys Training beginnen. Seine einzige Chance, zu überleben, bestand darin, dass er möglichst umfassend ausgebildet wurde, sowohl körperlich als auch vor allem geistig.

Immer wieder hatte Albus versucht, sich für das zu wappnen, was gleich folgen würde, aber er wusste, es gab keine richtige Vorbereitung auf das, was ihnen gleich bevorstehen würde. Zu stark würde die Erkenntnis Harrys Leben von nun an beeinflussen. Er würde ein Opfer bringen und ein Risiko tragen müssen, von dem keiner von ihnen vorhersagen konnte, wie groß es wirklich war; wie die Chancen auf sein Ãœberleben standen und wie groß die Wahrscheinlichkeit war, dass Harry sich seine geistige und psychische Unversehrtheit gewahren konnte.
Lange und ausführlich hatten Severus und er die verschiedenen Möglichkeiten erwogen, die ihnen blieben und sie waren schließlich zu dem Schluss gekommen, dass sie Harry die Entscheidung selbst überlassen mussten. Nur er selbst konnte darüber entscheiden, ging es doch um sein Ãœberleben bzw. die Risiken eines Weiterlebens nach dem Fall Voldemorts. Severus hatte sogar darauf bestanden, dass Albus Harry die Möglichkeit lassen musste, sich dafür zu entscheiden, sich nicht zum Opfer der Beseitigung Voldemorts machen zu lassen; weiterzuleben, auch wenn dadurch Voldemort nicht getötet werden konnte. Albus war überzeugt davon, dass dies für Harry niemals eine Option sein würde, aber dennoch würde er ihm die Entscheidung überlassen. Harry musste sich freiwillig opfern, ob er nun sein Leben hingab oder aber sich auf den schwierigen Plan einließ, den Albus und Severus entwickelt hatten.

All diese Gedanken schwirrten in Sekundenbruchteilen durch Albus` Geist, ehe er Harry ansah und ihn freudig anlächelte. „Harry, das sind spektakuläre Neuigkeiten! Sehr gut gemacht! Ich wusste, dass du es schaffen würdest.“
Die vollständige Erinnerung Horace` war in der Tat sehr aufschlussreich. Sie bestätigte Albus schlimmste Befürchtungen. Horace hatte mit dem jungen Tom Riddle tatsächlich sehr offen über Horkruxe gesprochen, natürlich alles unter dem Deckmantel des rein theoretisch-schulischen Interesses. Albus merkte auf, als Tom tatsächlich davon sprach, eine Seele in sieben Teile zu teilen. Es war also wirklich wahr, was er befürchtet hatte. Sieben, die mächtigste magische Zahl. Voldemort hatte seine Seele tatsächlich in sieben Teile spalten wollen. Hätte er gewusst, dass es in der Tat acht Teile waren…
Als sie aus dem Denkarium zurückgekehrt waren, setzte Albus Harry auseinander, was er bisher schon in Bezug auf die Horkruxe erreicht hatte und vermutete.
Dann kam der erste schwierige Teil, in dem Albus begann, sich auf dünnes Eis zu begeben. Sie sprachen über die Anzahl der Horkruxe und Harry sagte entsetzt: „Er hat sieben Horkruxe gemacht?“ Albus machte Harry auf seine falsche Zählung aufmerksam, ließ aber gleichzeitig offen, wie viele Horkruxe es wirklich gab: „Nicht sieben Horkruxe wollte er machen; sechs, der siebte Teil ist derjenige, der in Voldemorts Körper verbleiben sollte.“ Dabei beließ Albus es für den Moment; zwar ging er davon aus, dass Harry den kleinen Hinweis nicht bemerkt hatte, aber hier konnte er später ansetzen.
Sie sprachen weiter über die verschiedenen Horkruxe und Albus` Vermutungen zu den Objekten, denen Voldemort diese zweifelhafte Ehre hatte zuteilwerden lassen.
Dann näherten sie sich dem wirklich schwierigen Teil. Albus begann mit Nagini und seiner Vermutung, dass die treuergebene Schlange ebenfalls sein Horkrux sein könnte. Dies war nicht nur der erste Schritt, Harry von der Nacht, als Voldemort vor hatte, ihn, Harry, zu töten und dabei seinen Körper eingebüßt hatte, zu erzählen, sondern auch ein erster Eindruck, dass auch Lebewesen Horkruxe werden konnten.
„Wie auch immer, wenn meine Berechnungen richtig sind, war Voldemort noch mindestens einen Horkrux von seinem Ziel entfernt, sechs herzustellen, als er in das Haus deiner Eltern eindrang mit dem Ziel, dich zu töten. Wie du weißt, scheiterte er und verlor seinen Körper. Aber ich vermute oder eher befürchte, dass Voldemort in dieser Nacht noch etwas anderes im Haus deiner Eltern hinterließ, etwas, von dem ihm bis heute nicht bewusst ist, dass er es verloren hat. Es hat sich den einzig möglichen Platz gesucht, den es finden konnte und bis jetzt ist es dort geblieben.“ Albus verstummte und sah Harry fest in die Augen. Er sah dort Verwirrung und Unverständnis. „Was hat Voldemort in Godrics Hollow verloren außer seinem Körper?“ Noch während er die Frage stellte, schien sich eine Ahnung in Harry auszubreiten; es dauerte etwas, ehe sich die Verwirrung etwas zu lichten schien und Harry zögerlich und leise fragte: „Einen Horkrux, Sir? Hat Voldemort versehentlich einen weiteren Horkrux erschaffen?“ Harrys Stimme wurde zum Ende hin noch leiser, fast so, als wollte er die Antwort gar nicht hören. Albus lächelte traurig und nickte; er ahnte, dass Harry nun wusste oder zumindest ahnte, worauf es hinauslief.
„Wo …?“, war Harrys tonlose Frage. Albus sah ihn weiter unendlich traurig an. Nach einigen Augenblicken, die Albus unheimlich lang vorkamen und die er wohl nie wieder vergessen würde, senkte Harry den Blick. Albus sah, dass der Junge hart schluckte und um Fassung rang, ehe er mit belegter Stimme sagte: „Es stimmt, oder Sir? In mir lebt der siebte Horkrux.“ Harry sah nicht auf und Albus war froh darüber. Er getraute sich nicht, Harry in diesem Moment in die Augen zu sehen. Er wartete einige Augenblicke, um Harry die Gelegenheit zu geben, sich zu fassen, ehe er leise mit seiner Erklärung begann: „Sieh mich an, Harry.“, bat er seinen Schüler leise. Es schmerzte den alten Schulleiter, nicht nur Trauer und Verzweiflung, sondern auch Enttäuschung in Harrys Blick zu sehen. Harry war enttäuscht von ihm! Die Erkenntnis schmerzte, obwohl er wusste, dass es berechtigt war und er selbst sich in Harrys Position ebenso verraten und verkauft gefühlt hätte, wie dieser sich nun fühlen musste. „Es tut mir leid Harry. Ich wollte nicht, dass du es so erfährst.“
Er sah Wut in den grünen Augen, fast so wie am Ende des letzten Schuljahres, als Harry beinahe sein gesamtes Büro auseinandergenommen hatte.
„Ach ja? Wann wollten Sie mir diese Kleinigkeit denn dann mitteilen? Wenn alle anderen Horkruxe zerstört sind und ich mich wehrlos opfern darf? Ist das Ihr grandioser Plan gewesen? Haben Sie mich deshalb eingeweiht, weil ich dieses Geheimnis mit ins Grab nehmen werde? Haben Sie sich deshalb so viel Zeit genommen, mich kennenzulernen, damit Sie die richtige Möglichkeit finden können, mich zu opfern? Sie wissen genau, dass ich es nicht zulassen werde, dass noch mehr Menschen für mich sterben müssen! Dennoch hatte ich gehofft, im Kampf fallen zu können und noch einige Todesser, vielleicht sogar Voldemort selbst mitnehmen zu können.“ So schnell, wie die Wut gekommen war, war sie auch schon wieder verklungen und hatte erneut Resignation Platz gemacht.
„Sieh mich an, Harry.“, wiederholte Albus mit leiser Stimme. Zögerlich kam Harry der Aufforderung nach.
„Harry, ich habe dir versprochen, von nun an vollkommen ehrlich mit dir zu sein.“ Albus ignorierte das leise Schnauben Harrys und fuhr fort: „Bis vor kurzem hatte ich gehofft, dein Leben durch einen simplen Trick retten zu können: Als du mir am Ende deines vierten Schuljahres erzähltest, dass Voldemort dein Blut für seine Wiederauferstehung genommen hat, dachte ich, ich hätte den Schlüssel zu deinem Ãœberleben in der Hand. Ich war überzeugt und bin es noch jetzt, dass der Schutz, den Lily durch ihren Tod über dich gelegt hat, in euer beider Blut weiterlebt, auch wenn du selbst stirbst. In Lord Voldemort selbst wird dieses dein Blut mit dem besonderen Schutz der dich liebenden Mutter weiterleben, auch wenn du stirbst. Und ich vermute, dass du eine Chance bekommen würdest, weiterzuleben, auch wenn Voldemort persönlich dich mit dem Todesfluch belegen würde.“
Harry sah ihn ungläubig an und blinzelte.
„Ich hatte geglaubt und gehofft, auf diese Weise den Horkrux in dir vernichten zu können, dich aber am Leben zu erhalten. Denn du musst wissen, Harry, du bist für mich so viel mehr als ein Werkzeug zur Vernichtung Voldemorts! Das darfst du bitte nie vergessen, auch wenn es manchmal vielleicht nicht so wirkt, du bist mir wichtig, Harry!“ Harry sah ihn an, sagte aber nichts.
„Seit ich vermute, dass Voldemort Horkruxe herstellt, habe ich versucht, an alle Informationen diesbezüglich heranzukommen. In diesem Sommer habe ich im Gaunt-Haus neben dem Horkrux selbst noch einige äußerst schwarzmagische Bücher gefunden. In einem von ihnen steht einiges über Horkruxe und auch darüber, Lebewesen als Gefäße für Horkruxe zu verwenden. In diesem Buch gibt es handschriftliche Notizen, in denen berichtet wird, wie eine Schlange, die einen Horkrux beherbergt, zunächst getötet und dann mittels eines uralten, längst in Vergessenheit geratenen Wiederbelebungsrituals wieder zum Leben erweckt wurde. Der Horkrux kehrte, nachdem die Schlange wieder zu leben begann, in diese zurück.“
Es tat Albus im Herzen weh, zu sehen, wie die geringe Hoffnung, die sich kurzzeitig in Harrys Gesicht gezeigt hatte, verschwand und erneut Resignation Platz machte.
Er sprach schnell weiter: „Diese Beschreibung hat mich sehr zurückgeworfen, aber ich habe nach weiteren Möglichkeiten gesucht und ich habe eine gefunden! Es wird nicht einfach werden, besonders nicht für dich, Harry, und ich kann dir nicht sagen, ob es klappt und welche Folgen es für dich haben wird. Aber diese Möglichkeit ist die einzige, die dein Ãœberleben nach Voldemorts Tod sichert. Es ist ganz allein deine Entscheidung, welchen Weg du gehen möchtest. Dir wird niemand böse sein, wenn du dich dafür entscheidest, dieses Opfer nicht auf dich nehmen zu wollen.
Es gibt drei Möglichkeiten und du hast alles Recht der Welt frei zu entscheiden, welche du wählst: Die erste wäre dein Ãœberleben ohne Risiko für dich, dafür aber um den Preis, dass Voldemort nicht sterben kann, solange du weiterlebst. Die zweite wäre dein freiwilliger Tod und die dritte Möglichkeit ist der schwierigste Weg, den ich dir gleich erklären möchte. Du musst dich nicht heute und nicht im nächsten Monat entscheiden, nimm dir die Zeit, die du brauchst und bespricht dich mit deinen Freunden, sie haben es verdient, in deine Entscheidung einbezogen zu werden.“
Albus machte eine Pause und musterte Harry aufmerksam. Dieser schluckte, dann nickte er auffordernd. „Wie sieht der schwierige Weg aus? Was muss ich machen, um den Horkrux in mir zu vernichten ohne dabei selbst zu sterben?“

Albus blickte Harry fest in die Augen und war erfreut, dass auch Harry ihn mit ent­schlossenem Blick ansah. Er kam nicht umhin diesen Jungen, nein, diesen jungen Mann, wieder einmal zu bewundern, für seine Entschlossenheit und seinen Mut. In diesem Moment war sich Albus Dumbledore sicher, Harry würde es schaffen, Lord Voldemort zu besiegen und dabei am Leben zu bleiben. Es würde freilich kein leichter Weg werden, im Gegenteil, er würde ihnen allen, am meisten natürlich Harry selbst, alles abverlangen, aber Albus war in diesem Augenblick sicher, Harry würde es schaffen, nicht nur Voldemort zu besiegen, sondern dabei auch unversehrt zu bleiben.
„Mein Plan gründet sich auf die Tatsache, dass ein Zauberer seine durch Horkruxe zersplitterte Seele wieder zusammensetzen kann, indem er seine Taten ernsthaft bereut.“ Albus sprach schnell weiter, konnte er Harrys Unverständnis und seinen Widerspruch doch geradezu spüren.
„Lass mich bitte erst zu Ende reden, Harry, ehe du dich dazu äußerst. Gleich wirst du es verstehen. Also Harry: würde Tom Riddle seine bösen Taten, die Morde mit denen er die Horkruxe geschaffen hat, ernsthaft bereuen, würde sich seine Seele wieder zu einem Ganzen zusammensetzen und somit auch der Seelenteil, der sich in jener Nacht an deine intakte Seele geklammert hat, wieder zu Voldemort zurückkehren, sodass du frei davon bist. Mit sehr großer Wahrscheinlichkeit würde er an dem immensen Schmerz, den dies verursacht, sterben. Da mir auch klar ist, Harry, dass Voldemort aus eigener Kraft niemals seine Taten bereuen wird, kommst du mit deiner besonderen Verbindung zu ihm ins Spiel. Die einzige Möglichkeit, die ich sehe, um dies zu erreichen, besteht darin, dass du für Voldemort seine Taten bereuen musst, Harry.“
Albus verstummte und sah Harry traurig an. Er sah Unverständnis, aber auch Entrüstung in den grünen Augen.
„Wie soll das gehen, Professor? Wie soll ich etwas bereuen, was ich nicht getan habe und was ich verabscheue? Und was soll das helfen?“ Albus sah lange in Harrys Augen und erneut sah er, wie sich langsam eine Spur Erkenntnis darin bildete.
„Durch eure Verbindung, Harry, und durch Geistmagie. Es würde nicht einfach werden, du müsstest viel trainieren und es ist sehr gefährlich. Niemand kann vorhersagen, ob dein Geist sich jemals vollkommen davon erholen würde.“ Während seiner Worte beobachtete Albus Harry sehr genau. Als Harry schließlich seinen Blick abwandte, war er beinahe dankbar, den geschockten und traurigen Ausdruck in seinem Gesicht nicht mehr sehen zu müssen. Es brach Albus beinahe das Herz, Harry so sehen zu müssen und zu wissen, dass es seine Schuld war, dass er sich so verzweifelt fühlte. Er wünschte sich, es würde einen anderen, einen einfacheren Weg geben. Wenn er es könnte, er würde es selber machen, nur um Harry diese Bürde abnehmen zu können. Aber Harry würde es selber tun müssen, nicht nur wegen der Prophezeiung, sondern auch wegen seiner Verbindung zu Voldemort. Nur durch diese würde eine geistige Verbindung so stark werden können, dass der Dunkle Lord tatsächlich zur Reue gezwungen werden konnte.
Nach einigen Minuten, in denen auch Albus selbst seinen Blick gesenkt gehalten hatte, wagte er es, wieder auf- und Harry anzusehen.
„Es ist allein deine Entscheidung, Harry, ob du dieses Risiko eingehen und dich darauf einlassen willst, vergiss das nicht.“
Albus erschrak beinahe über den bitteren Ausdruck, der sich in Harrys Gesicht festgesetzt hatte; er lachte bitter auf, ehe er mit einer Stimme sagte, die Albus noch nie bei dem Jungen gehört hatte: „Was habe ich denn für eine Wahl? Ich kann mich wehrlos umbringen lassen oder ich kann mich auf diesen Wahnsinn einlassen und hoffen, dass ich ihn überlebe und soweit bei Gesundheit bleibe, dass ich nicht den Rest meines Lebens im Mungo`s auf der geschlossenen Abteilung verbringen muss. Ach ja, oder ich kann es auch einfach alles sein lassen und dafür sorgen, dass Voldemort in hundert Jahren noch sein Unwesen treibt, da ich seine Lebensversicherung bin.“
„Ich wünschte wirklich, ich könnte dir diese Bürde nehmen, Harry.“, erwiderte Albus leise. Sie schwiegen eine Weile. Harry saß zusammengesunken in seinem Stuhl, knetete nervös seine Finger, fuhr sich durch die Haare und seufzte schwer.
Albus musste an seinen Ausbruch am Ende des letzten Schuljahres denken und fragte sich, was ihm lieber war: ein wütender, unbeherrschter oder ein resignierter Harry Potter. Er kam schnell zu dem Schluss, dass ihm ein wütender Harry deutlich lieber war.
Aber was hatte er erwartet? Dass Harry erfreut über die Aussicht war und sich sogleich voller Tatendrang in die Vorbereitungen stürzte?
Er hörte, wie Harry schwer atmete und dann aufstand. Albus fürchtete bereits, dass Harry gehen wollte. Diesmal würde er ihn gewähren lassen. Die Tür war und blieb offen. Harry war keine Gefahr für sich selbst und andere.
Zu seiner Überraschung ging Harry allerdings nicht zur Tür, sondern trat an das Turmfenster heran und sah hinaus.
Nach kurzer Zeit drehte Harry sich wieder um, ging zu seinem Platz vor dem Schreibtisch zurück und sah Albus direkt in die Augen. Er sah Entschlossenheit darin, aber da war auch nach wie vor die Unsicherheit und Resignation. „Was muss ich tun, Professor?“ Harrys Stimme war leise, aber sie war fest.
„Wir werden dich ausbilden, Harry. Zunächst in Okklumentik und Legilimentik, später in Geistmagie. Wir werden mit dir trainieren, nicht nur deinen Geist abzuschotten, sondern auch einen fremden Geist zu beherrschen. Außerdem wirst du eine möglichst umfassende Nahkampfausbildung bekommen.“
Harry sah ihn ungläubig an. „Aber, Sir? Wie lange soll das alles dauern? Außerdem waren meine Okklumentik-Stunden mit Snape letztes Jahr eine reine Katastrophe. Ich habe es kaum jemals geschafft, ihn aus meinem Geist fernzuhalten. Und was ist mit meinem Schulabschluss? Wie soll das alles funktionieren? Ich bin noch nicht einmal volljährig!“, sprudelten alle möglichen Fragen unsortiert aus Harry heraus. Albus musste leicht schmunzeln. So kannte er Harry und so gefiel er ihm.
„Mach dir darüber keine Sorgen, Harry. Deinen Schulabschluss wirst du machen und auch Quidditch wirst du weiter spielen können, ich habe dich nicht umsonst dieses Jahr zum Kapitän der Mannschaft gemacht.“ Albus sah ein leichtes Grinsen über Harrys Gesicht huschen.
„Und zu deinen ersten beiden Fragen, Harry: ja, es wird lange dauern, bis du soweit bist, gegen Voldemort anzutreten. Wir werden uns noch ein paar Jahre gedulden müssen, ehe wir ihm endgültig den Garaus machen können. Aber keine Sorge, Harry, wir werden nicht untätig sein in dieser Zeit. Und was deine Okklumentikkenntnisse angeht, da bin ich mir sicher, dass du sie diesmal meistern wirst. Es war mein Fehler, dich letztes Jahr nicht selbst unterrichtet zu haben, obwohl ich doch um das mehr als angespannte Verhältnis von dir und Prof. Snape wusste. Außerdem hätte ich dich besser über die Gründen informieren müssen, aus denen ich mich dazu entschieden hatte, dass du Okklumentik erlernen solltest. Ich habe deine Neugier und den Drang, andere zu schützen unterschätzt. Und ich habe dich schützen wollen und dir deshalb erst viel zu spät die Wahrheit gesagt. Diesmal sieht die Sache anders aus. Ich gehe einmal davon aus, dass deine Motivation diesmal eine ganz andere sein wird und wir es gemeinsam schaffen werden, Harry.“
„Aber es wird Jahre dauern, wenn ich nebenher noch meinen Abschluss machen soll und neben Geistmagie noch Extrastunden in Kampftechnik bekommen soll. Würde es nicht einfacher sein und vor allem schneller gehen, wenn ich mich opfern würde? Dann müsste niemand darauf warten, dass ich meinen Schulabschluss gemacht habe und soweit ausgebildet bin, dass ich mich Voldemort stellen kann. Dann könnten wir Voldemort vielleicht schon in ein oder zwei Jahren besiegen, sobald wir alle Horkruxe gefunden und zerstört haben.“
Wieder einmal war Albus von Harrys Opferbereitschaft beeindruckt.
„Es ehrt dich sehr, Harry, dass du daran denkst, aber diese Art der Ãœberlegungen führt absolut zu nichts. Niemand kann vorhersagen, was die nächsten Jahre bringen, wie und ob wir es schaffen würden, Voldemort früher zu vernichten. Außerdem darfst du auch die Prophezeiung nicht aus dem Auge verlieren, Harry. Auch wenn ich sie nicht überinterpretieren möchte, gilt doch nach wie vor das, was ich dir am Ende des letzten Schuljahres diesbezüglich gesagt habe: Voldemort hat dich vor fünfzehn Jahren gekennzeichnet und damit ohne es zu wollen, einen Teil der Prophezeiung erfüllt.“
Keiner kann leben, während der andere überlebt.", zitierte Harry gedankenverloren.
„Der einzige Grund, warum wir es anders entscheiden könnten, besteht darin, dass dir das Risiko zu hoch ist, den geistigen Kampf und alles, was dieser mit sich bringt, auf dich zu nehmen.“
Wieder schwiegen sie eine Weile, dann durchbrach Harry erneut die Stille: „Was heißt das alles nun für dieses und nächstes Schuljahr, Sir?“
Albus gestattete sich ein anerkennendes Lächeln. Harry war wirklich erwachsen geworden in den letzten Jahren und er stellte genau die richtigen Fragen.
„Ich möchte dich gerne unabhängig von deiner Entscheidung in Okklumentik unterrichten, möglichst einmal in der Woche. Wenn du darin sicherer geworden bist, werde ich nach und nach Prof. Snape in unsere gemeinsamen Sitzungen einbeziehen. Ja, Harry“, fügte er hinzu, da er den Protest schon aus Harry herausbrechen sah, „Professor Snape ist immens wichtig für deine geistige Ausbildung. Er wird sie mit mir gemeinsam übernehmen. Teilweise werden wir beide uns abwechseln, aber wir werden dich in der entscheidenden Phase auch zu zweit unterrichten. Ich möchte von euch beiden, dass ihr euch zusammenreißt und es schafft, zusammenzuarbeiten. Gegenseitiges Vertrauen ist für die geistige Arbeit, die wir vorhaben, das A und O.“
Harry schnaubte. „Snape hasst mich und das schon von unserem ersten Aufeinandertreffen an. Schon als er mich das erste Mal gesehen hat, hat er mich gehasst!“ Harrys Stimme war empört und vollkommen von seinen Worten überzeugt.
„Ich weiß, wie problematisch es ist, aber Professor Snape hat zugestimmt, dich mit zu unterrichten und er hat mir versichert, dass er versuchen wird, sich während eurer gemeinsamen Stunden zu bemühen, eine vertrauensvolle Beziehung zu dir aufzubauen.“
Harry verdrehte zweifelnd die Augen.
„Okay, vorerst werde ich also mit Ihnen und später auch mit …Professor Snape Okklumentik-Unterricht haben.“ Er erhob sich. „Wann soll ich kommen, Sir?“
Albus stand ebenfalls auf und lächelte Harry aufmunternd zu.
„Komm bitte Samstagabend nach dem Abendessen. Und sprich mit deinen Freunden, Harry.“
Harry nickte, dann verabschiedete er sich: „Gute Nacht Professor Dumbledore und verzeihen Sie die späte Störung.“
„Keine Ursache, Harry. Ich hoffe, du wirst morgen nicht zu müde für den Unterricht sein? Ansonsten werde ich dich für die erste Stunde entschuldigen.“


Die kursiv gesetzten Sätze sind Zitate aus dem sechsten Harry Potter Buch.


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