von Hedwig93
In dieser Nacht war Hermine wieder einmal schlaflos. Bei ihr war der Grund natürlich der gleiche, wie immer. Auch Harry konnte nicht schlafen und lag in seinem Bett bei Ron im Zimmer. Auch bei ihm war es der gleiche Grund, wie immer. Nur konnte er sich einen anderen Grund vormachen.
„So, Kinder. Heute geht ihr bitte alle früh zu Bett. Ja, ja, ich weiß es sind Ferien“, sagte Mr. Weasley schnell, bevor einer seiner Kinder ihn unterbrechen konnte. Die Ankündigung früh ins Bett gehen zu müssen und das in den Ferien gefiel natürlich niemandem. „Sag, Dad, warum so geheimnisvoll?“, murrte Ginny und versuchte mit ihrem Tochter-Charme ihren Vater zum Reden zu bringen. Mrs. Weasley kam ins Wohnzimmer und in ihrer üblichen Art folgte: „Nun ist aber gut, Ginny. Lass deinen Vater in Ruhe. Es ist eine Überraschung für euch alle und um diese zu erhalten müsste ihr morgen um 4 Uhr aufstehen. Sicherlich darfst du aber auch hier bleiben. Und nun keine Diskussion mehr. Marsch, ab in die Betten!“, fauchte Rons Mutter.
Er fragte sich, welche Überraschung das sein konnte, die vor einigen Stunden angekündigt wurde. Immerhin waren die Weasleys keine reiche Familie und auf Grund der Geheimnistuerei musste es etwas ganz besonderes sein. Zur gleichen Zeit in Ginnys Zimmer stand Hermine am Fenster nur mit einem Nachhemd bedeckt. Sie genoss die Stille und den Mond draußen. ‚Ginny‘, dachte Hermine, ‚schläft wie ein Stein. Wie solle sie diese Schlafmutze nur in einer Stunde aufwecken.‘ Wie immer dachte Hermine an Harry und über Ginnys Worte nach. Leider musste sich Hermine eingestehen, dass Ginny recht hatte. ‚Etwas Makeup hier und eine leicht andere Garderobe wäre sicherlich nicht verkehrt. Immerhin war sie ein junges Mädchen und hatte mittlerweile eine Figur, die ihr das erlaubte.‘ Aber eins wusste Hermine ganz genau: „Ich verkleide mich nicht um ihm zu gefallen. Er soll mich bitte so mögen, wie ich bin.“
Hermine war gar nicht aufgefallen, dass sie die letzten Gedanken laut aussprach und damit Ginny aus ihrem doch nicht mehr so tiefen Schlaf riss. „Man Hermine, was soll das. Wir haben noch 20 Minuten bis zum Aufstehen.“ Erschrocken drehte sich Hermine. „Das tut mir so leid. Ich wollte dich nicht wecken. Jedenfalls jetzt noch nicht. Ich habe gar nicht bemerkt, dass ich laut gesprochen habe.“ „Ach, das ist jetzt ganz egal. Ich bin jetzt eh wach. Und nein, von verkleiden habe ich nicht gesprochen. Aber du kannst etwas tolles aus dir machen, ohne zu viel zu zeigen oder zu tun. Nicht so, wie Parvati oder Lavender. Und eigentlich auch ich. Wenn du willst, dann gehen wir in der Winkelgasse für dich nach etwas suchen. Da gibt es seit neuem auch Muggelkleidung zu kaufen. Die Jungen, wie wir, rennen diesem Laden wohl die Türe ein.“, sagte Ginny verständnisvoll. „Ach, Ginny. Das Wäre wirklich nett von dir.“ „Aber ich denke wirklich, du solltest mit Harry reden. Du wirst sonst noch ganz verrückt. Bewundernswert, dass du es überhaupt so lange geschafft hast ohne ins St. Mungo zu kommen.“
Einige Stunden später gingen die Weasleys mit Hermine und Harry auf einen Berg zu. Zu der großen Gruppe hatten sich Cedric und sein Vater gesellt. Auf dem Berg war ein alter Stiefel ziemlich mittig auf dem Gipfel aufgestellt. Hermine betrachtete den Stiefel ungläubig und dann grinste sie. „Das ist ein Portschlüssel, hab’ ich Recht?“ Harry bewunderte Hermine für ihr Wissen und ihre schnelle Kombinationsgabe. ‚Warum schaut er mich jetzt so an. Warum muss ich immer so besserwisserisch sein. Kein wunder, dass er mich nicht will‘, dachte Hermine verbittert. „Ja, genau Hermine. Du hast recht. Das ist ein Portschlüssel und bringt uns an einen besonderen Ort an dem ein historisches Ereignis stattfinden wird.“, sagten Cedrics Vater und Mr. Weasley synchron. „Ihr müsst den Stiefel anfassen, damit er euch mitnimmt. Zu einer bestimmten Zeit wird er aktiviert und da muss er berührt sein!“, erklärte Mr. Weasley weiter, damit auch Harry wusste, was es mit dem Stiefel auf sich hatte.
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