von Annemaus
Das Gespräch mit Sayuri hatte Severus eine schlaflose Nacht beschert. Auch beim Frühstück mied Sayuri.
Immer und immer wieder rief er sich die Gründe in Erinnerung, warum Sayuri tabu für ihn war.
1. Sie ist 18 Jahre jünger als ich. Sie könnte meine Tochter sein.
2. Ich bin ihr Chef.
3. Sie ist herzkrank. Ich möchte mich nicht auf eine Frau einlassen, die ich vielleicht in ein oder zwei Jahren schon wieder beerdigen muss, wenn ihr Körper das neue Herz doch noch abstoßen sollte. Ich möchte niemanden mehr verlieren.
4. Sie wäre immer nur die Freundin von Voldemorts Giftmischer und Dumbledores Mörder
5. Sayuri ist eine junge, hübsche Frau. Was sollte sie schon von jemandem wie mir wollen?
Allerdings konnte all das nicht verhindern, dass sein Blick immer wieder zu Sayuri hinüberglitt.
Es tat mir gut, dass es nach Dumbledores Tod endlich wieder eine Person in seinem Leben gab, die ihn offen und ohne Misstrauen ansah und die freundlich und ohne Vorurteile mit ihm sprach.
Als Severus nach dem Essen wieder zu seinem Büro ging, erwartete ihn eine Überraschung: Harry stand vor dem Wasserspeiher und trat nervös von einem Fuß auf den anderen.
"Professor, könnte ich bitte kurz mit Ihnen sprechen?", bat er.
"Hast du nicht Unterricht?", fragte Severus, der dieses Gespräch unbedingt vermeiden wollte.
Er hatte schon geahnt gehabt, dass Harry ihn früher oder später aufsuchen würde, aber er hatte überhaupt keine Lust, mit Harry über Lily zu sprechen. Der Schulleiter wollte nicht seine Wunde, die mit Sayuris Ankunft in Hogwarts vielleicht eine geringe Chance auf Heilung erhalten hatte, wieder aufreißen.
"Ich habe heute erst zur zweiten Stunde", antwortete Harry und hielt ihm zum Beweis seinen Stundeplan entgegen.
Severus seufzte.
Nach sieben Jahren wusste er, wie hartnäckig Harry war und dass er diesem Gespräch nicht dauerhaft entkommen konnte.
"Na gut, dann komm mit hoch."
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