von Spulenwurzel
Als Zora zu den drei wartenden Freunden in der Cafeteria stiess, hätte sie ihnen am liebsten auf der Stelle alles eben Gesehene erzählt. Aber dafür brauchten sie einen Ort, wo sie ungestört und ungehört reden konnten. Deshalb nahm Zora James bei der Hand und bedeutete den anderen zwei, ihnen zu folgen. „Wohin willst du gehen?“, fragte James Zora flüsternd. „Keine Ahnung! Hast du eine Idee?“. James zuckte nachdenklich die Schultern. Als die vier nach draussen in die frische Luft traten, fasste Zora einen Beschluss: „Nach Mermit“, sagte sie bestimmend und leise zu James. Dieser nickte, bevor sie in Zweiergruppen zum besagten Ort apparierten.
Die vier liessen sich unter einem schattenspendenden Baum am Seeufer nieder, wo sie freien Blick auf den glitzernden, kleinen See hatten. Und dann endlich erzählte Zora:
„Also, ich weiss nicht ganz, wo ich beginnen soll!“, sagte sie, machte eine kleine Pause und dann sprudelte es aus ihr: „Zili war schwanger!“. Alle keuchten auf und Kyra fragte, wann das gewesen sei.
„Als Voldemort 1981 „verschwunden“ war. Aber ich sollte wohl vorher zu erzählen beginnen… Dan und Zili hatten Dumbledors Rat gesucht, nachdem sich Dan gezwungen gesehen hatte, das dunkle Mal zu entwerfen. Zu diesem Zeitpunkt hatten sie Hogwarts jedoch bereits verlassen. Dumbledore konnte das Geschehene nicht mehr rückgängig machen. Er hielt sie auf dem Laufenden, was ihre jeweiligen Familien anging. Dumbledore kam mir allerdings sehr beschäftigt vor, sodass er zu Dan und Zili immer ein bisschen auf Distanz blieb.
Und dann nach Voldemorts Verschwinden 1981 gab es ein nächstes Treffen. Zili war jetzt schwanger. Die beiden standen in der Allgemeinheit unter einem schlechten Ruf, und auch ihre Familien hatten sich vollends von ihnen abgewandt. Dies wollten die beiden endlich ändern, wollten sich bei ihren Familien melden. Aber Dumbledore warnte sie, teilte ihnen seine Befürchtung mit, dass Voldemort nicht tot war und es nur eine Frage der Zeit sei, bis dieser wieder auftauche, dass bei einem erneuten Auftauchen eine sehr grosse, tödliche Gefahr bezogen auf sie bestehen würde. Er riet ihnen sehr, sich ein sicheres Zuhause zu suchen irgendwo in einer Muggelstadt oder einem Muggeldorf im Ausland. Insbesondere auch um des damals ungeborenen Kindes Willen.
Und die letzte Erinnerung war vor der Einschulung des älteren von zwei Kindern Zilis. Dumbledore hatte die beiden in einem Pub in der Gemeinde Décines-Charpieu getroffen, wo sie vermutlich auch wohnten und vielleicht – wer weiss - heute noch wohnen! Dumbledore empfahl ihnen die französische Zauberschule Beauxbatons und erzählte ihnen von der Schulleiterin dort. Ausserdem erzählte er ihnen, dass es deutliche Anzeichen für eine baldige Rückkehr von Voldemort geben würde“, schloss Zora ihre Erzählung.
Eine ganze Weile war es daraufhin still. Eine erfrischende, kühle Brise zog über sie hinweg, als James schliesslich mit einem stolzen Lächeln meinte:
„Wow, Zora! Jetzt sind wir eindeutig einen Schritt weitergekommen!“, umarmte und küsste sie. Dass Kyra und Sam auch da waren, störte ihn nicht im Geringsten – immerhin taten diese beiden ständig solche Dinge…
Die vier besprachen noch lange die neuen Informationen, versuchten auch ihr bereits vorhanden gewesenes Wissen in einem neuen Licht zu sehen. Sie diskutierten darüber, ob Dan und Zili nun Todessere gewesen waren oder nicht, ob Dumbledore sie im letzteren Falle überhaupt unterstützt gehabt hätte, ob Dumbledore ihre Situation richtig beurteilt gehabt hätte und viele weitere Fragen. Sie kamen darauf, dass sie über Dumbledore nicht genug wussten. Und sie beschlossen, nach dem strengen bevorstehenden Prüfungsmonat gemeinsam in der Gemeinde Décines-Charpieu nach Dan und Zili suchen zu gehen.
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