von Spulenwurzel
Und hier gleich ein nächstes Kapitel für euch :-)
Tagebuch Zora (Jahr 2026)
„Liebes Tagebuch,
Heute war mein erstes Date mit James. Ich kann jetzt nicht alles aufschreiben, es ist so vieles und so Schönes passiert! Denn es hat sich heute, wie ich mir das gewünscht hatte, eine Gelegenheit ergeben, James endlich das geheime Reich zu zeigen. Wenn James unsere feurigen Temperamente und unsere brennende Lust nicht unter Kontrolle bekommen hätte, wären wir mit grosser Wahrscheinlich an den gleichen Punkt gekommen, den Zili immer wieder erwähnt: An den Punkt des heissen Sexes. Aber James griff ein. Ich konnte ihm ansehen, dass es ihn viel Überwindung und Mühe kostete, dies zu tun. Besonders, als ich ihn enttäuscht und traurig anblickte. Als er mir aber erklärte, dass ihm unsere Sache sehr wichtig war, dass er unserer Beziehung also Raum und Zeit geben wollte, konnte ich nur über seine Reife und Beherrschung staunen! Ehrlich gesagt bin ich sogar sehr dankbar dafür! Ich denke nicht, dass ich dazu wirklich schon bereit gewesen wäre. Es passt mir ausgesprochen gut, dieses Feuerwerk noch ein bisschen aufzusparen!
James hatte mir vorgestern bei einem Spaziergang erzählt, welche Erfahrungen er bis jetzt mit Liebe und Sex gesammelt hatte. Zwar war das für mich nicht das schönste, aber ein wichtiges Thema, und ich war froh, dass wir es gleich zu Beginn unserer „Beziehung“ offen besprechen konnten. James hatte schon ein paar Freundinnen und Affären, aber keine hielt je länger als zwei Wochen. Die letzte solche „Freundin“ hätte er vor einem Jahr gehabt, meinte er. Ihm sei bis jetzt nie nach einer festen Beziehung zumute gewesen, viel lieber hätte er mit Sam zusammen neue Tunnel gebaut und die Karte seines Grossvaters erweitert. Er stritt nicht ab, dass er schon Sex hatte. Er erklärte aber, dass diese Erfahrungen mehr mit seiner Männlichkeit denn mit Liebe zu tun gehabt hätte.
James griff also ein. Aber er sagte danach etwas zu mir, das in dem Moment sogar noch besser war als Sex (oder zumindest meiner Vorstellung von Sex): Er sagte, dass er mich liebt. Ich wurde rot und mein Herz schlug heftig. Die Macht dieser drei Worte „ich liebe dich“ erreichte mich das erste Mal in meinem Leben so tief in mir. Eine unglaubliche Wärme breitete sich in mir aus – nicht vergleichbar mit der unbändigen Hitze, die jedes Mal aufsteigt, wenn wir uns küssen und berühren. Es ist eher eine stille Wärme, die Geborgenheit mitbringt und endloses Vertrauen.
Achso, du willst wissen, was ich ihm geantwortet habe? Das musste ich mir nicht lange überlegen! Ich liebe James schon eine ganze Weile! Zugegeben, ich habe ihn jetzt nochmals besser, ja, viiiel besser kennengelernt. Und das MACHT einen Unterschied! Mein Begriff von Liebe hat sich gewandelt, denn dieses Gefühl habe ich vorher noch nie so erlebt, nie so gekannt! „Ich liebe dich, James“, habe ich also gehaucht, bevor wir uns wieder küssten. Dieses Mal sanft, innig und langsam, als könnten wir damit die Zeit anhalten.
Ich muss jetzt dringend schlafen! Ich freue mich auf morgen – James will nun doch noch eine richtige Führung im geheimen Reich bekommen….
Gute Nacht, liebes Tagebuch, und bis bald!“
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