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Fanfiction

Wie verrückt und aus tiefstem Herzen - Sechs

von MagicMarlie

Ihr Kopf dröhnte, als sie wieder zu sich kam. Zusammenhanglos kam ihr der Gedanke, dass der Kopfschmerztrank vollkommen umsonst gewesen war. Einen Moment lang wunderte sie sich über den schalen Geschmack in ihrem Mund, bis sie die Hand bemerkte, die ihr sanft über die Stirn strich. Das musste Ron sein. Sie war bestimmt völlig übermüdet zusammengeklappt, und Ron musste sie auf die Couch gelegt haben. Das ergab einen Sinn.

Doch gerade als sie diese zufriedenstellende Erkenntnis gefasst hatte, fiel ihr wieder ein, dass Ron gar nicht da war. Und dass-
Bestürzt riss Hermine die Augen auf blinzelte panisch in das künstliche Licht der Deckenlampe. Die Hand wurde von ihrer Stirn genommen und Hermine drehte vorsichtig den Kopf zur Seite. Als sie ihn neben sich sitzen sah, fuhr sie hoch und stieß einen heiseren Schrei aus. Doch sie kam nicht weit. Sie wurde von sanften, aber bestimmten Händen wieder nach unten gedrückt.

„Bitte bleib liegen, Hermine. Du hast dir vorhin bei deinem Sturz den Kopf gestoßen und solltest es langsam angehen.“

Vollkommen verwirrt, panisch und zittrig starrte sie ihn an. Starrte den Mann an, dessen Tod sie miterlebt hatte.

Plötzlich stand er auf und trat einige Schritte zurück, um sich wieder in den Lehnstuhl zu setzen. Eine ganze Weile starrten sie sich einfach nur an, bis Hermine es schaffte, ein Wort über die Lippen zu bringen. All ihre Gefühle, all ihre Angst, ihre Wut, ihre Verzweiflung, ihre Verwirrung, ihre Panik und ihre Liebe lagen in diesem einen Wort.

„Severus?“

Der Mann im Lehnstuhl nickte bedächtig.

„Hermine.“, stellte er leise fest.

Mehrere Minuten lang herrschte Schweigen, Minuten, in denen Hermine versuchte, einen klaren Gedanken zu fassen. Was tat er hier? Das war nicht möglich. War sie wirklich verrückt geworden?

Schließlich stütze sie sich ein wenig auf und lehnte sich gegen die Zierkissen.

„Bist du ... bist du echt?“, fragte sie mit kippender Stimme.
Severus’ Mundwinkel zuckten, als er eines seiner langen Beine über das andere schlug.

„Ja“, sagte er leise, „das bin ich.“

Hermines Verstand drohte überzuschnappen.

„Aber ... aber du bist ... tot.“, hauchte sie, und ihre Lippen zitterten.

Severus nickte nachdenklich und seine Augen verengten sich ein wenig.

„Ja. Das ist wahr.“

Abermals spürte Hermine Tränen in sich aufsteigen. Sie verstand einfach gar nichts mehr.

„Aber ... aber wie ...?“

Eine Zeit lang überlegte Severus, bevor er schließlich bedächtig zu reden begann. Bei dem Klang seiner Stimme durchfuhr Hermine ein Schauer.

„Ich nehme an, du erinnerst dich an den Augenblick meines Todes?“

Hermine brachte ein klägliches Nicken zustande.

„Nun, für mich ist es, als wäre es gestern gewesen. Hermine, wie viel Zeit ist vergangen?“

Ohne zu überlegen nannte sie ihm die Zahl, und ihr fiel auf, dass sie die ganze Zeit über unterbewusst mitgerechnet hatte.

„Drei Jahre, sieben Monate und fünfzehn Tage.“, flüsterte sie und betrachtete gebannt das traurige Lächeln, das über Severus Züge huschte.

„Ich kann mich nicht an die Zeit zwischen damals und heute erinnern“, fuhr Severus ruhig fort, „ich weiß nicht, wo ich war. Wo meine Seele war. Ich weiß nur, dass ich plötzlich in einem Zug saß und das Gefühl hatte, auf der Stelle hierher kommen zu müssen. Und als ich ausstieg, war ich hier.“

Hermine starrte ihn an. Sie verstand kein Wort von dem, was er sagte.

„Was?“, brachte sie schließlich hervor.

„Ich nehme an, ich befand mich dreieinhalb Jahre in einer Art ... Zwischenstation. Und aus irgendeinem Grund bin ich wohl hierhergeschickt worden. Zu dir.“ Seine letzten beiden Worte waren kaum mehr als ein Flüstern, und Hermine presste ihre bebenden Lippen zusammen. Sie konnte es immer noch nicht glauben.

„Aber das ... ist doch nicht möglich.“, murmelte sie verstört.

Severus wiegte seinen Kopf hin und her.

„Ich kenne nur die Geschichten der Hogwartsgeister – und ich bin kein Geist. Ich weiß nicht, was geschehen ist, nur dass es so ist.“

Hermine nickte leicht und legte ihren Kopf auf ihre angezogenen Knie.

„Willst du, dass ich wieder gehe? Ich habe die Fotos da drüben gesehen. Du bist verheiratet. Vielleicht hätte ich nicht herkommen sollen. Ich nehme an, es gibt eine Möglichkeit, wieder dahin zurückzukehren, wo ich hergekommen bin.“, sagte Severus leise und sah sie ernst an.

Hermine konnte nicht antworten. Sie konnte ihn nicht ansehen. Sie zitterte am ganzen Körper, und ehe sie es verhindern konnte, wurde sie von heftigen Schluchzern geschüttelt, während ihre Augen und Wangen rot wurden von den vielen Tränen, die sie weinte.

Jahrelang – dreieinhalb verfluchte Jahre – hatte sie sich insgeheim gewünscht, dass Severus wieder da wäre. Sie hatte sich so sehr nach ihm verzehrt, anfangs bewusst, später unbewusst. Unmittelbar nach dem Krieg hätte sie alles gegeben, um ihn wieder zu haben. Sie hätte alles noch einmal durchgemacht. Hätte sich wieder und wieder heimlich in die Kerker gestohlen, hätte wieder ihre besten Freunde belogen, nur um bei ihm sein zu können. Doch es war nur ein Wunschdenken gewesen. Immerhin hatte sie ihn sterben sehen.

Und jetzt war er da. Saß ihr in ihrem Wohnzimmer gegenüber.
Und all die unterdrückten Gefühle der letzten Jahre brachen mit aller Macht aus ihr heraus, als sie hörte, wie der Sessel zurückgeschoben wurde und Severus aufstand. Wie er mit leisen Schritten über den knarrenden Dielenboden auf die Tür zuging.

„NEIN!“, schrie sie und sprang auf. Die Welt um sie herum war wegen der vielen Tränen verschwommen, und sie sah Severus nur undeutlich in der Wohnzimmertür stehen.

„Nein, verdammt! Geh nicht wieder fort!“

Und ehe sie wusste, was sie da eigentlich tat, stürzte sie auf ihn zu und klammerte sich an seine Brust. Hatte sie vorhin noch geglaubt, sein Anblick und seine Stimme würden sie um den Verstand bringen, so war das nichts gegen diese Berührung. Sie spürte den so vertrauten Körper an ihrem, sie sog seinen Geruch ein, als wäre er eine Droge, und schluchzend und schreiend schlug sie, blind vor Tränen, immer wieder auf seine Brust ein.

„Nein! Nein! Nein! Geh nicht fort! Bitte, oh bitte, bleib hier! Lass mich nicht wieder allein! Bitte nicht ...“

Ihre Energie war verbraucht. Heulend hing sie an seiner Robe und drückte ihre geschwollene Nase in die Falten seines Umhangs. Sie hatte ihn so sehr vermisst.

Langsam wurde sie sich seiner Hände bewusst, die beruhigend über ihren Rücken strichen, während sie immer noch von lauten Schluchzern geschüttelt wurde.

„Komm mit, setzen wir uns lieber.“, flüsterte Severus an ihrem Ohr und bugsierte sie hinüber zur Couch.

Vollkommen aufgelöst sank sie hicksend neben ihm zusammen und versuchte, sich einigermaßen wieder zu fangen. Nachdem der erste Schreck verdaut und der erste Gefühlsausbruch vorüber war, fiel es ihr leichter, ihn genauer zu betrachten. Er sah tatsächlich nicht aus wie ein Geist, sondern genauso wie der Mann, der jahrelang vor ihnen im Unterricht gestanden und sie tyrannisiert hatte. Die Erinnerung daran ließ sie hicksend auflachen. Severus sah sie fragend und etwas unsicher an.

Hermine wischte sich über die Augen und streckte eine zitternde Hand nach seinem Gesicht aus. Sie legte ihre Handfläche an seine Wange, ließ ihre Fingerspitzen über die scharfen Gesichtszüge wandern, zeichnete seine Lippen nach und berührte seinen Haaransatz. Es war, als wäre überhaupt keine Zeit vergangen, seit sie ihn das letzte Mal auf diese Weise berührt hatte.

Langsam ließ sie ihre Finger seinen Hals hinuntergleiten, bis sie an die Stelle kam, an der Nagini ihn gebissen und somit dem Tode geweiht hatte. Doch sein Hals war an dieser Stelle weiß und glatt, nichts ließ darauf schließen, dass ihn vor drei Jahren ein klaffendes Loch voller Gift das Leben gekostet hatte.

„Es ist weg.“, flüsterte sie, heiser vom vielen Schreien, und Severus nickte.

„Tut es ... tut es dir noch weh?“, fragte sie und strich immer wieder mit den Fingern über die Stelle. Diesmal schüttelte er den Kopf. Hermine sah auf und verlor sich augenblicklich in den schwarzen Tiefen seiner Augen. Es war genau wie damals.

Ein plötzliches lautes Lachen aus der Nebenwohnung riss sie beide aus ihrer Starre. Severus räusperte sich und wandte den Kopf ab.

„Ich habe die Wohnung mit einem Muffliato belegt, bevor du gekommen bist, da ich deine Reaktion erwartet habe.“

Hermine nickte abwesend, daran hatte sie gar nicht mehr gedacht.

„Wann kommt ... Weasley nach Hause? Es ist schon ziemlich spät.“, sagte er schließlich und Hermine musste über den Klang seiner Stimme, als er den verhassten Namen aussprach, lächeln. Bis ihr plötzlich bewusst wurde, welch komische Situation das auch für ihn sein musste. Für ihn war es, als wäre überhaupt keine Zeit vergangen, und plötzlich sah er seine Geliebte mit einem der von ihm am wenigsten gemochten Menschen verheiratet. Hermine schluckte.

„Er kommt nicht, er verbringt ein paar Tage bei seinem Bruder.“, sagte sie deshalb und sah Severus forschend an, doch er zeigte keine Regung, sondern nickte nur verstehend.

„Wie lange kannst du bleiben, Severus? Ich meine, du wirst dich doch nicht in Luft auflösen, wenn ich mich umdrehe, oder?“, flüsterte Hermine und meinte es ernst.

Severus lächelte schwach.

„Nein, ich löse mich nicht auf. Aber ich weiß nicht, wie lange ich bleiben kann. Ich denke, ich werde es irgendwann fühlen, wenn ich gehen muss.“

„Aber du ... du sagst es mir rechtzeitig, ja?“, hickste Hermine.
Er nickte nur und verfiel dann wieder in Schweigen.

„Ich habe dich wirklich vermisst, Severus. Jeden Tag. Das ist mir jetzt klar geworden.“, nahm Hermine das Gespräch irgendwann wieder auf. Severus warf ihr einen undurchdringlichen Blick zu.

„Bist du schon lange verheiratet?“

Unruhig rutschte Hermine auf der Couch hin und her.

„Wir haben relativ bald nach Ende des Krieges geheiratet. Es fühlte sich richtig an, eine Konstante zu haben, ein ruhiges Leben, weißt du?“

Severus nickte, aber Hermine entging nicht der Anflug von Verbitterung und Traurigkeit in seinen Augen. Sie biss sich auf die Lippen.

„Es tut mir leid, Severus.“, flüsterte sie, doch Severus schüttelte den Kopf.

„Nein. Du hattest schon recht, das Leben geht weiter. Ich bin gestorben, und Weasley hat überlebt. So ist das nun mal.“

„Severus, bitte glaub nicht, dass es nicht schwer für mich war. Ich habe monatelang geweint, ich-“

„Du brauchst dich nicht zu rechtfertigen, Hermine“, sagte Severus und schenkte ihr ein echtes Lächeln, „ich hätte nie gewollt, dass du unglücklich bist.“

Beinahe sofort stiegen ihr wieder die Tränen in die Augen, doch sie verdrängte sie erst einmal und wechselte das Thema.

„Bleibst du heute Nacht hier?“, fragte sie leise und sah ihn von der Seite an.

„Wenn du das möchtest. Aber ich werde mich nicht aufdrängen.“, war seine ebenso leise Antwort.

Sie lächelte, schob ihre Hand in seine und konnte es immer noch nicht fassen.

„Es wäre schön, wenn du hierbleiben würdest. Komm mit.“ Sie stand auf und zog ihn sanft hinter sich her ins Schlafzimmer.
„Möchtest du eines von Rons T-Shirts?“, fragte sie und hielt ihm eines hin. Er nickte zögernd und nahm es entgegen.

Während sie sich umzogen vermieden sie es, sich anzusehen, und erst als Severus Anstalten machte, ins Wohnzimmer zurückzugehen, blickte Hermine auf.

„Wo willst du hin?“, fragte sie alarmiert.

„Auf die Couch.“, antwortete Severus verwirrt. Beinahe hätte Hermine gelacht.

„Nein, bitte bleib hier“, sagte sie sanft und klopfte neben sich aufs Bett, „ich habe dich nicht nach dreieinhalb Jahren endlich wiedergefunden, damit du auf der Couch schläfst. Komm doch her.“

Etwas zögerlich rutschte er neben sie und stützte sich mit den Ellbogen auf der Matratze ab. Eine Weile lagen sie still nebeneinander und hingen ihren Gedanken nach, bis Hermine sich abermals der absurden Situation bewusst wurde, in der sie sich befand. Und es war wundervoll. Plötzlich liefen ihr wieder Tränen unaufhaltsam über das Gesicht, als ihr klar wurde, dass tatsächlich Severus Snape neben ihr lag, der Mann, den sie mit siebzehn Jahren lieben gelernt hatte, und der viel zu früh gegangen war – und ihr Herz mit sich genommen hatte. Und jetzt, nach all der Hoffnungslosigkeit der ersten paar Monate, nach all dem falschen Glück der letzten Jahre, lag er hier neben ihr und es war, als wäre überhaupt keine Zeit vergangen. Es war, als wären sie wieder in Hogwarts, ohne Krieg, ohne ständige Angst ... ohne Ron. Hermine wusste, dass sie ihrem Mann Unrecht tat. Sie wusste, dass er ein guter Mensch war, der es wert war, geliebt zu werden. Sie wusste auch, dass sie ihn maßlos verletzen würde, wenn er wüsste, was gerade passiert war. Aber ihr wurde mit einem Mal auch bewusst, dass ihre Liebe für Ron niemals das gewesen war, was sie für Severus empfand. Ron war eine feste Konstante in ihrem Leben, ihre Stütze, ihr Freund. Aber Severus war der Mann, den sie liebte, von ganzem Herzen, immer noch.

Mit einem verzweifelten Schluchzen drehte sie sich zu ihm und begann, mit ihren Fingerspitzen über seine Arme zu streichen.

„Wie verrückt ist das eigentlich?“, hickste sie, „Ich ... oh, Severus, ich bin so froh, dass du wieder da bist, so froh ... so froh ...“ Und sie beugte sich über ihn und küsste ihn. Mit einer vollkommen natürlichen Selbstverständlichkeit fanden ihre Lippen die seinen und sie verschmolzen miteinander. Sie spürte, wie ihre Tränen sich mit seinen mischten und ihre Gesichter benetzten. Schließlich unterbrach sie den Kuss, doch nur um ihn atemlos zu betrachten und danach, mit einer Mischung aus Lachen und Weinen, sein Gesicht mit tausenden Küssen zu bedecken.


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21/02/2016
Happy Birthday.


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