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Fanfiction

Wie verrückt und aus tiefstem Herzen - Eins

von MagicMarlie

Ich widme diese Geschichte einem wundervollen Menschen, einem tapferen Mann und einem außergewöhnlichen Schauspieler.
Ich hebe meinen Zauberstab für Alan Rickman, der tatsächlich Magie vollbracht hat, nicht nur als Severus Snape, sondern als Mensch. "Denn wo Freundlichkeit herrscht, gibt es Güte, und wo es Güte gibt, da ist auch Magie."

Ruhe in Frieden.

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Die Schlange im Supermarkt war genauso lang wie jeden Tag, mindestens zwanzig Menschen drängelten und stießen sich gegenseitig, um ihre Einkäufe auf das Band an der Kasse zu quetschen. Hermine seufzte und fuhr sich mit der Hand durch die Haare. Sie hasste es, jeden zweiten Abend hier zu stehen und sich anrempeln zu lassen, nur um die paar Bananen und einen Laib Brot zu erstehen. Andererseits wieder genoss sie es, der Zauberwelt für eine kurze Zeit zu entfliehen und in das Muggelleben der Stadt einzutauchen, ihren Zauberstab wegzustecken und einfach das zu tun, was alle anderen Menschen hier auch taten. Normal sein.

Denn das war etwas, was sie die meiste Zeit über nicht konnte. Als Kriegswaise und Heldin, und nebenbei noch als wichtiges Bestandteil des mittlerweile berühmten goldenen Trios, war ihr Leben seit einiger Zeit noch merkwürdiger geworden, als es ohnehin schon gewesen war.

Seit drei Jahren war sie nun mit Ron verheiratet, lebte mit ihm in einem hübschen kleinen Appartement mitten in London, hatte einen tollen Job und besuchte regelmäßig ihre Freunde Harry und Ginny. Dennoch war es nicht so einfach, wie es sich anhörte. Oft wurde sie auf der Straße erkannt, hatte sie doch im Krieg eine wichtige Rolle gespielt, manchmal wurde sie auch interviewt, obwohl die legendäre Schlacht um Hogwarts doch schon mehr als drei Jahre zurücklag, und immer noch kämpfte sie mit den vielen Verlusten. Sie alle taten es. Ron hatte in dem Krieg seinen Bruder Fred verloren, und viele ihrer gemeinsamen Freunde waren den Todessern zum Opfer gefallen. Hermine selbst hatte ihre Eltern zu Beginn des Krieges mit einem stark veränderten Gedächtnis nach Australien geschickt, und dort waren sie auch heute noch, ohne die geringste Kenntnis von ihrer Tochter. Alles in allem, war das Leben für Hermine nach dem Krieg nicht leichter geworden.

Als sie endlich an die Reihe kam, bezahlte sie und packte ihre Lebensmittel mit einem gezwungenen Lächeln für die Dame hinter der Kasse in ihre Tasche und machte sich auf den Weg nach Hause. Sie hätte apparieren können, doch meistens nahm sie bei diesen kurzen Entfernungen lieber das Fahrrad. Der Wind, der ihr beim Fahren durch die Haare wehte, half ihr dabei, den Kopf freizubekommen.

In der einen Hand ihre Tasche balancierend, in der anderen einen Pappbecher mit Kaffee, schloss sie vorsichtig die Tür zu ihrer Wohnung auf. Sie ließ die Einkäufe im Flur stehen und lief direkt ins Wohnzimmer. Ron, der im Ministerium arbeitete, war bereits zuhause und lag ausgestreckt auf dem Sofa.

„Ah, du bist wieder da, wie schön.“

Er lächelte Hermine an, und sie kam zu ihm, um ihm einen Kuss zu geben. Mit einem müden Seufzen ließ sie sich neben ihn auf die Couch fallen und legte die Beine hoch.

„Das war vielleicht ein anstrengender Tag. Du kannst dir ja gar nicht vorstellen, was heute in der Winkelgasse los war, sei froh, dass du nicht dort warst.“

Ron brummte zustimmend.

„Ich habe vorhin schon gegessen, aber falls du deine Portion aufwärmen möchtest, sie steht auf der Anrichte.“, ließ er sie wissen, die Augen nicht von ihrem neu angeschafften Fernseher abwendend, von dem Ron mehr als fasziniert war.

Hermine verdrehte die Augen, drückte ihm einen Kuss auf die Wange und machte sich daran, ihr Abendessen aufzuwärmen.

Nachdem sie die Nudeln aus der Tiefkühlpackung gegessen hatte, legte sie sich zu ihrem Mann aus Sofa und kuschelte sich in seinen Arm. Ron malte mit seinem Finger Kreise auf ihren Rücken, während sie sich gemeinsam eine Muggel-Quizshow ansahen.

Gallus, Germanius, Gaius oder Genus Julius Cäsar? lautete die Fragestellung auf dem Bildschirm, und Ron schnaubte.

„Woher soll man das denn wissen!?“

Hermine verdrehte die Augen. Sie hatte immer schon gefunden, dass Zaubererkinder etwas mehr Allgemeinbildung genießen sollten.

Sie sagte dennoch nichts, und Ron wechselte das Programm. Der britische Premier flimmerte kurz über den Bildschirm, dann wechselte Ron auf eine Sitcom. Zufrieden seufzend lehnte er sich tiefer in die Sofakissen und angelte mit einer Hand nach einer halbleeren Chipstüte.

Hermines Gedanken, die kurzzeitig abgeschweift waren, kehrten mit aller Macht zurück.

„Möchtest du auch?“, fragte Ron sie mit vollem Mund und hielt ihr die Tüte hin. Sie schüttelte den Kopf.

„Nein, danke, Ron, ich denke, ich werde langsam schlafen gehen.“

Ron nickte nur, den Blick bereits wieder auf dem Bildschirm, den Mund leicht offen.

Hermine seufzte und befreite sich aus seinem Arm. Nach einem kurzen Gute-Nacht-Kuss verschwand sie ins Schlafzimmer. Während sie sich ihr Nachthemd überzog, fragte sie sich, ob es an ihr lag. Vor nicht allzu langer Zeit hatte sie ohne darüber nachzudenken mit Ron seine dämlichen Sitcoms angesehen und seine Chips gegessen. Mittlerweile aber konnte sie es nicht mehr. Sie wollte es nicht mehr.

Es machte sie verrückt, jeden Abend dieselben idiotischen Sendungen zu sehen, und Rons Geraschel mit der Chipstüte trieb sie in den Wahnsinn. Es war eigentlich jeden Abend dasselbe. Nachdem sie ins Bett gegangen war, verging etwa noch eine halbe Stunde, bis Ron nachkam, ihr einen feuchten Kuss gab, sich auf seiner Seite ausbreitete und zu schnarchen begann. Im Grunde hatte Hermine nichts gegen einen gleichmäßigen Alltag, nach all der Verunsicherung, der Angst und dem Krieg der letzten Jahre war sie froh, einen steten Tagesablauf zu haben, zu wissen, dass sich der nächste Tag nicht sonderlich vom vorangegangen unterschied. Zumindest war es bis jetzt so gewesen. Aber irgendwie schien es sie nun nicht mehr auszufüllen. Sie konnte es selbst nicht erklären, aber im Grunde war ihr langweilig. Sie wollte zwar auf keinen Fall den Krieg zurück, aber ein bisschen mehr Abwechslung würde ihr guttun. Nur war das eben mit Ron an ihrer Seite gar nicht so einfach. Ab und an besuchten sie Harry und Ginny, die bereits ihr erstes Kind erwarteten, oder machten einen Einkaufsbummel durch die Winkelgasse, aber die meiste Zeit gingen sie beide ihren eigenen Tätigkeiten nach, und abends verfielen sie beinahe schon perfekt in die Rollen des gelangweilten Ehepaars.

Hermine strich sich müde übers Gesicht. Was war in den letzten Monaten anders geworden?

Ron unterbrach ihre Gedanken, als er ins Schlafzimmer trat und sich umzog. Hermine beobachtete ihn dabei und achtete zum ersten Mal bewusst auf ihre Gefühle. Was war es, das sie fühlte, wenn sie Rons nackten Körper beobachtete? Sie konnte es nicht ganz benennen, und sie schluckte schwer. Ihr Mann ließ sich neben sie aufs Bett fallen, drückte ihr einen Kuss auf die Lippen und drehte sich auf die Seite. Wenige Minuten später war er bereits eingeschlafen.

Hermine überlegte, wann sie das letzte Mal miteinander geschlafen hatten. Es musste nun bestimmt schon beinahe drei Wochen her sein. Sie biss sich auf die Lippe.

Sie stritten eigentlich nie miteinander, und wenn, dann war es meistens eher eine laute Auseinandersetzung, als ein wirklicher Streit. Hermine bekam über ihren Gedanken ein schlechtes Gewissen, immerhin war Ron keineswegs ein schlechter Ehemann. Er war nett und zuvorkommend, er hatte ein solides Einkommen, er war ihr eine Stütze in vielen Dingen und im Bett war er liebevoll und zwang sie zu nichts. Und doch war Hermine unzufrieden. Irgendetwas fehlte ihr, auch wenn sie sich selbst nicht so ganz sicher war, was genau ihr denn fehlte. Sie wusste nur, dass sie schon die letzten Monate über sich selbst etwas vorspielte. Dass sie nicht glücklich war. Doch da sie das Gefühl hatte, dass sie nicht das Recht hatte, unglücklich zu sein, hatte sie dieses Glück eben vorgetäuscht. Und sich selbst damit hintergangen.

Hermine seufzte resigniert und verdeckte ihr Gesicht mit den Händen. Ihr war wohl bewusst, dass sie sich heute noch die halbe Nacht mit dieses Gedanken um die Ohren schlagen würde.


Als sie am nächsten Morgen die Augen aufschlug, fühlte sie sich ausgelaugt und elend. Sie war komplett übermüdet, und hatte doch das Gefühl, es keine Sekunde länger im Bett aushalten zu können. Sie drehte sich auf die Seite und warf einen Blick auf ihren Wecker. Halb acht. Ron war bereits auf dem Weg zur Arbeit, und auch für sie wurde es langsam Zeit.

Stöhnend setzte sie sich auf und wartete, bis sich ihr Kreislauf so weit stabilisiert hatte, dass sie ohne Probleme aufstehen konnte. Wie sie es vorausgesehen hatte, war sie bis früh am Morgen wachgelegen, hatte sich auf der Matratze herumgewälzt und sich Gedanken über ihr Eheleben gemacht. Zu einem Entschluss, was zu tun sei, war sie bisher nicht gekommen, doch sie hatte versucht, ihre Gedanken und Probleme ein wenig zu ordnen. Leider war sie dabei nur zu einem einzigen Schluss gekommen – Sie war sich ganz und gar nicht mehr sicher, ob sie Ron wirklich liebte.

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Das Zitat am Seitenanfang ist aus Disneys Cinderella.


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