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Fanfiction

REQUIEM - 1. Akt: Die Rückkehr der Finsternis - Die Drei ???

von CyberneticNemesis

Wie für so viele andere vor ihm war auch für John Franco Hogwarts zu einem zweiten Zuhause geworden. Nichts desto trotz freute er sich immer wieder auf die Ferien. Zeit, in der er von Severus weg kam und die er mit seiner Mutter verbrachte. Seitdem er mit seinem Vater aneinandergeraten war hatte er kaum ein Wort mit ihm gewechselt.

Zugegeben redeten sie auch sonst nicht viel miteinander, doch als Severus ihn in seinem cholerischen Anfall anschrie war John wieder einmal bewusst geworden, was er an Severus so hasste. Seine ganze abwertende Art, seine elenden Gefühlsschwankungen - den einen Moment sprach er rational und vernünftig und mit einem Mal tobte er wie ein wildgewordener Stier durch die Arena - und natürlich die Tatsache, dass er nie für ihn da war, wenn er ihn gebraucht hätte. Rabenvater war für ihn die wohl treffendste Bezeichnung. Und John hatte überhaupt keine Skrupel diese auch zu benutzen. Seine Mutter wollte das nicht und Severus ging es offenbar an seinem zynischen Arsch vorbei. Zugegeben war es John mittlerweile auch egal. Ob Severus nun sein leiblicher Vater war oder nicht - es änderte nichts daran, dass er ein totaler Wichser war.

Daher fiel es ihm auch nicht besonders schwer so zu tun als kenne er diesen Typ, der hier Zaubertränke gab, nicht im geringsten. Zwar sah John Severus äußerlich recht ähnlich, doch in den letzten drei Jahren schien das entweder niemand bemerkt zu haben oder es wurde einfach aufgrund seines Nachnamens (und Tatsache, dass sich die meisten Leute den Professor ohnehin nicht mit Frau und Kind vorstellen konnten) ignoriert.

An diesem Herbstabend saß John Franco mit seinen beiden, besten Freunden Ben Hughes und George Miller im Gemeinschaftsraum der Ravenclaws. Die drei galten unter den Lehrern von Hogwarts als aufsässig, eigensinnig, ja gar schlichtweg unerziehbar. Ihr Aufstand gegen die ewig traditionalistische Borniertheit von Hogwarts ging vorrangig von ihrer Kleidung aus. John trug wie sie alle seine Schuluniform ab-sichtlich schlampig mit heraushängendem Hemd, schlecht gebundener Krawatte (und wenn er sehr angriffslustig aufgelegt war ließ er sie auch mal gleich ganz weg) oder hochgekrämpelten Hosenbeinen. Umhang und Pullover hatte er mit Aufnähern von Bands (überwiegend den Sex Pistols und The Exploited) oder politischen Aussprüchen gespickt, wie etwa „Fick dich schön, Voldemort!“ oder „Auroren sind auch bloß Bullen“.

Ben war ähnlich hager wie John, überragte ihn jedoch um fast einen Kopf. Seine Haare trug er zu einem knallroten Irokesen gestylt. Hinzu kamen Nietenarmbänder und Ohrringe. Seine Schuluniform zog er noch schlampiger an als John und hatte sich rote Schnürsenkel in seine abgetragenen, schwarzen Stiefel gezogen, die er bei wirklich jedem Wetter trug. Sein Zauberstab klemmte grundsätzlich immer hinter sei-nem rechten Ohr und auf seinem Rucksack pragte der Satz „Bloodsucking Zombies from the Magical World“.

George war kräftiger als die beiden und auch etwas kleiner, weshalb er auch mehr in die breite ging. Sein Haar war braun, schulterlang und zu Rastas geflochten. Seine einzige äußerliche Aufmüpfigkeit bestand darin, dass er statt der Krawatte ein Palituch trug - auch bei wirklich jedem Wetter! - und seine Schuluniform ansonsten auffallend korrekt war. Allerdings war er ein wandelndes Lexikon der Bakuninzitate, die er nur allzu gerne zum besten gab, um seine Intelektuelle Überlegenheit zu demon-strieren. John vermutete ja, dass George Bakunins „Arnachie und Staatlichkeit“ nur auswendig gelernt hatte, um den Mädchen zu imponieren. Obwohl keines der Mädels aus ihrem Jahrgang so aussah als würde es sich für anarchistische Lebensphilosophie und Arbeitsethik interessieren, sondern eher für - nun ja - niedliches Lächeln, schöne Augen und knackige Ärsche. Tja, offenbar war George doch von - wie Professor McGonnagall zu sagen pflegte - „intelektueller Frühreife geplagt“.

Zusammnen waren sie schon ein schräges Team. Immer bereit zur Provokation und Befehlsverweigerung. Mit ihnen fühlte sich John wohl. Es machte ihm Spaß permanent die Regeln zu hinterfragen und gar zu brechen. Zwar ermahnte der alte Flitwick sie ständig ihr Potential nicht so zu vergeuden, aber was sollte er sonst sagen. Sie waren in den Urgründen ihrer Pupertät! Und dort sollten sie noch eine ganze Weile hausen.

„Die heutige, mittnächtliche Sitzung der Drei ??? ist eröffnet. Haben wir alles für die Operation VGH?“, sagte George mit der ironisierenden, bürokratischen Trockenheit eines Schriftführers.
VGH - das war ihre operative Abkürzung für „verdammt großer Hund“ und damit meinten sie das Vieh, dass im dritten Stock hauste.

Ben öffnete seinen Rucksack und zählte nach.

„Enterhaken, Pfeffersray, Taschenlampe, Seil ... oh was macht das hier? Braucht jemand von euch Kondome?“

„Ben!“, knurrte George der das ganze sehr wohl ernst nahm.

„Vielleicht braucht sie der VGH? Okay, okay, sie fliegen ja schon raus. Was haben wir noch ... ah ja, Kaugummi, Betäubungsleckerlies für Mrs Norris.“

„Dann kanns ja losgehen.“, sagte John und gab somit den offiziellen Startschuss für die Operation Verdammt großer Hund.

Sie ließen ihre Schuluniformen im Schlafsaal und warfen sich in ihre verschwörerische Detektivuniform: schwarzer Pullover mit schwarzen Hosen und schwarzen Stiefeln. Zudem kommunizierten sie ab jetzt unter den Codenamen „Justus“ (John), „Baltasar“ (Ben) und „Bakunin“ (George). Sie machten sich auf dem Weg durchs Schloss. Sie gingen dabei mit äußerster Vorsicht vor, um Filch und seiner verdammten Spionin nicht in die Arme zu laufen. Schließlich kamen sie vor der Tür zum ver-botenen Korridor an. Alle drei waren sie überzeugt, dass der dritten Stock ein Geheimnis barg. Dem verdammten Hund waren sie bereits bei ihrer letzten Operation namens „VBDS - Verschwörerisches Bündnis Dritter Stock“ begegnet. Nun mussten sie herausfinden, was es damit auf sich hatte. Es war klar, dass hier etwas versteckt wurde.

Sie nährten sich langsam der Tür, zogen ihre Zauberstäbe.

„Baltasar, bereite das Ablenkungsmanöver vor. Bakunin, du gehst als Beobachter in Stellung.“, erteilte John alias Justus die Aufgaben. Die Operation sollte schließlich unter keinen Umständen von den PSFs - den pädagischen Störenfrieden; sprich Lehrern - entdeckt werden. John machte sich mit Ben ans Werk das Geheimnis zu Lüften. Die Drei ??? lösen schließlich jeden Fall.

----------------

Severus Snape war von Dumbledore in dieser Nacht zur Wache im dritten Stock eingeteilt. Der Eingang zum Versteck des Steins musste zwar nicht bewacht werden, da der Hund von Hagrid ohnehin jedem den Kopf abgebissen hätte der sich ihm auf mehr als zehn Schritte nährte. Nein, es ging vielmehr darum irgendwelche tollkühnen Vorhaben der Schüler zu unterbinden. In den letzten Nächten waren immer wieder Schüler hier gewesen und jedes Mal waren sie entkommen. Severus hatte den Auftrag die Störenfriede dingfest zu machen und ihnen eine pädagogische Lektion zu erteilen. Er beschwerte sich nicht, schließlich war er es ja gewöhnt die Drecksarbeit zu machen, während alle anderen seelenruhig schliefen. Severus brauchte ja keinen Schlaf. Ach was, wer käme denn auch auf so eine abwegige Idee!?

Leia patrouillierte an seiner Seite. Nur für den Fall der Fälle. Er marschierte durch die finsteren Gänge des dritten Stocks; müde und abgekämpft von der Woche und nach ein Kaffee schreiend. Er wollte sich schon hinsetzen und einfach auf dem Posten schla-fen, während Leia aufpasste, doch dazu sollte es nicht kommen, denn just in dem Augenblick als ihm dieser Gedanke durch den Kopf ging hörte er Schritte vor sich. Leia legte die Ohren an und knurrte. Severus zog seinen Zauberstab und stürmte nach vorn. Er machte sich gerade darauf gefasst eine Gruppe von unbelehrbaren Schülern zusammenzustauchen als ihm plötzlich ein großer Mann in schwarzer Robe gegenüber stand. Sein Gesicht war verhüllt und versank wie ein unwirklicher Schatten in den tiefen seiner Kapuze. Unmöglich ihn zu indentifizieren.

„Keine Bewegung!“, rief Severus und richtete seinen Zauberstab auf den Kopf seines Gegenüber.

„Du.“, sagte der Mann feststellend. Die Stimme kam Severus vage bekannt vor.

„Sie haben hier nichts zu suchen. Ich bin befugt Sie festzunehmen. Das ist Hausfriedensbruch.“

Der Mann lachte leise. Leia fletschte die Zähne und knurtrte laut.

„Führ’ dich nicht wie ein Auror auf, Snape.“ Gerade als sein Gegenüber einen Schritt auf ihn zukommen wollte sprang ihn Leia an und verbiss sich in dessen Arm.

Der Fremde heulte vor Schmerz auf, doch er schleuderte den Hund mit einer ungeheuerlichen Kraft davon. Jaulend wurde Leia gegen die Wand geschleudert. In diesem Augenblick der Ablenkung feuerte Severus einen Fluch ab, doch sein Gegner lenkte ihn geschickt mit einem Schildzauber auf ihn zurück. Er sprang zur Seite, um nicht Opfer seines eigenen Fluches zu werden. In diesem Moment packte der Mann ihn am Kragen und hob ihm in die Luft. Severus blieb die Luft weg und in seinem Ringen mit den starken Händen seinen Feindes um seinen Hals ließ er seinen Zauberstab fallen. Für eine Sekunde dachte er zu sehen wie die Augen des Mannes aus der Finsternis seiner Kapuze rot glimmend hervortraten.

„Ich könnte dich töten, doch du bist die Mühe nicht wert.“ Er warf ihn ähnlich übermächtig davon wie schon zuvor seinen Hund. Severus krachte gegen die nächste Granitwand, schlug mit dem Kopf auf einer Steinkante auf. Er spürte nur noch den tumben, mächtigen Schmerz in seinem Hinterkopf und die warme Nässe seines Blutes bevor er ohnmächtig an der Wand hinabrutschte.

-------------------

Als die Drei ??? wie geplant den Korridor zum dritten Stock betraten blieben sie wie angewurzelt stehen. Professor Snape lag mit einer blutigen Wunde am Kopf mitten auf dem Flur und ein hinkender, winselnder Schäferhund leckte ihm an ebenjener herum.

„Scheiße, was ist hier passiert?“, fragte Ben.

„Aus!“, rief John Leia zu. Die anderen wussten nichts von ihrer Verwandtschaft und somit auch nichts von seiner Bekanntschaft mit dem Hund. „Hörst du auf!“ Leia hörte auf die Kopfwunde ihres Herren sauber lecken zu wollen und kam winselnd auf ihn zugerannt. „Ihr müsst Hilfe holen, ich passe solange auf.“

„Aber ...“, wollte George einwenden, der sicherlich ahnte wie das aussehen würde. Schließlich hatten sie hier nichts zu suchen, erst recht nicht mitten in der Nacht.

„Mach es! Ich lass mir was einfallen.“

Die beiden rannten hinaus, um jemanden aufzutreiben, der sich mit Platzwunden auskannte.

„Was hat er dieses Mal wieder angestellt?“, fragte sich John und wie zur Antwort winselte Leia. „Ja, und dich hat er offenbnar auch noch mit reingezogen.“

Er drehte vorsichtig Severus’ Kopf herum und sah sich die Wunde an. Er war offensichtlich gegen die Wand geknallt. Zumindest passte der rote Fleck am Gemäuer zu dieser These. Und so wie er hier lag war er offenbar nicht über seine eigenen Füße gestolpert. John fühlte nach dem Puls seines Vaters. Er war konstant. Kein Grund sich Sorgen zu machen. Obendrein hatte Severus einen Dickschädel ohne gleichen. Ihn zu knacken hätte sicherlich rabiatere Methoden erfordert.

„Verdammt!“, zischte jemand plötzlich hinter ihm. John sah Professor McGonnagal wie sie in Begleitung von Ben und George auf ihn zueilte. „Ich frage lieber gar nicht erst, was Sie hier tun, oder?“

George zückte ohne umschweife ein kleines Kärtchen und drückte es seiner Lehrerin in die Hand. Diese stutzte, weniger vor Verwunderung als vor Fassungslosigkeit.

„Die Drei ???“

„Lösen jeden Fall. Immer bereit Detektivarbeit anzunehmen und finsteren Gesellen auf die Schliche zu kommen.“, sinnierte George. Professor McGonnagal bewahrte die Fassung im Angesicht des seltsamen Doppellebens ihrer Schüler.

„Na dann, Sie Meisterdetektiv, helfen Sie mir ihn in den Krankenflügen zu bringen. Das werden Sie gerade noch hinkriegen, nicht wahr?“ Und so überlies sie es ihnen Severus’ Arme zu Schultern, ihn auf die Beine zu ziehen und ihr hinterher ins Lazarett zu schleifen. Vielleicht hätte George auf seine Anekdoten verzichten sollen! Außerdem war ihre Geheimidentität jetzt pfutsch! Andererseits sah die McGonnagall ohnehin nicht so aus als würde sie ihnen auch nur ein Wort glauben.

Im Krankenflügel ließen sie Severus erleichtert auf eines der Betten fallen. So dürr er äußerlich auch war, er schien mindestens das Fünffache zu wiegen.

„Und Sie, meine Herren, gehen zurück in ihre Schlafsääle und ich werde das hier ...“ Sie hielt die Visitenkarte demonstrativ hoch. „... nicht zur sprache bringen. Wenn ich Sie jedoch auch nur noch einmal in der Nähe des dritten Stockes sehe, dann fliegen Sie schneller aus Hogwarts als Sie Alfred Hitchkock sagen können!“

„Ja, Ma’am.“, sagten die drei mit bedeutungsschwanger gesenkten und schuldbewussten Mienen. Auch wenn ihnen jetzt nur noch deutlicher vor Augen geführt wurde, warum die Operation „verdammt, großer Hund“ so schnell nicht an den Nagel gehängt würde. Seinen ersten Verdächtigen, den er zur Not mit Gewalt verhören würde hatte er schon gefunden: Severus. Er musste sich bloß noch überlegen wie er es diesem chronischen Choleriker beibrachte, dass er auf der Fahndungsliste der Drei ??? ganz oben stand.

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Als Severus Snape die Augen wieder öffnete hatte er einen Mordskater - und entgegen seiner allgemeinen Gewohnheiten stammte er außnahmsweise einmal nicht vom Alkohol. Sein Gehirn fühlte sich an als habe man es erst geschüttelt, dann gerührt und anschließend gut durchgekaut. Er richtete sich auf und durch seine verquollenen Augen blendete ihn die grelle Mittagssonne. Severus war der einzige Patient im Krankenflügel - insofern man ihn wegen ihm nicht geräumt hatte - und da er den alten Krankenpflegerdrachen Poppy nirgends sehen konnte stieg er auf leisen Sohlen aus dem Bett und nahm seine Sachen vom Stuhl neben ihm. Kaum hatte er damit begonnen sich anzuziehen schnellte eine trotz ihres Alters wieselflinkte Krankenschwester aus ihrem Büro, stemmte die Arme in die Hüfte und sah Severus mit ihrem berüchtigten Blick an, der selbst einem Albus Dumbledore hätte glauben lassen er sei noch ein Zehnjähriger, den die Mutter dabei erwischte wie er heimlich die Kirchen vom Kuchen naschte.

„Aha, sind wir erwacht!?“

„Sie haben nicht zufällig etwas Aspirin herumliegen?“, fragte Severus und machte ein betont schmerzverzerrtes Gesicht. Zugegeben, er brauchte kaum zu schauspielern.

„Wo wollen Sie hin? Mit so einem Schädeltrauma ist nicht zu spaßen.“

„Was Sie nicht sagen. Ich muss zu Dumbledore.“

„Das wird nicht nötig sein. Da kommt er.“, sagte Pomfrey und wies mit ihrer Hand zur Tür des Krankensaals. Severus ließ sich auf die Bettkante sinken. Der Schulleiter kam in Begleitung von McGonnagal auf ihn zu.

„Was ist da oben passiert?“, kam Minerva zügig wie immer zur Sache. Ein „Hallo.“ oder „Wie geht es Ihnen?“ wäre natürlich völlig überflüssig gewesen.

„Wir haben eine Ratte.“, antwortete Severus lapidar und blickte Dumbledore an.

„Konnten Sie ihren Angreifer erkennen?“, fragte dieser.

„Nein, allerdings kam mir seine Stimme bekannt vor. Wer hat mich gefunden?“

„Drei Ravenclaws.“, entgegnete Minerva stirnrunzelnd. „Und zwar welche von der schwierigen Sorte.“

Severus verstand den Wink mit dem Zaunspfahl und hätte gern in etwas hineingebissen. Warum ausgerechnet John? Er hatte so sehr gehofft den Jungen aus dem ganzen Schlamassel von der vermeintlichen Errettung der Welt heraushalten können.

„Gut, ich werde mich persönlich um die Jungen kümmern.“, sagte Severus kurz angebunden, erhob sich und klaubte seine restlichen Sachen zusammen.

Ohne auf die möglichen Proteste, Mahnungen und die berühmt-berüchtigte dumbledorsche Klugscheißerei einzugehen verschwand er aus dem Krankenflügel direkt in Richtung des Zauberkunstkabinetts. Severus klopfte an, wartete jedoch nicht auf eine Antwort und riss die Tür mit seiner typisch-theatralischen Art auf. Die überraschten blicke Flitwicks und der anwesenden Schüler waren auf seiner Seite. Nun ja, fast. Bis auf John, der die Arme verschränkte und die Augenbrauen auf eine Weise hochzog wie, die Severus arge Konkurrenz machte.

„Guten Tag, Professor. Dürfte ich mir diese Drei ...“ Er deutete auf John und seine beiden Kumpanen, deren Namen er leider ständig vergaß. „... kurz ausleihen?“

„Äh ... Severus. Sicher, Severus ...“, antwortete der verdatterte Flitwick. John erhob sich zögernd bedeutete seinen Freunden ihm zu folgen. Als sie draußen waren schloß Severus die Tür hinter ihnen.

„Nun, Professor, was gibt’s?“, fragte John mit rebellischen Blick auf seinen Vater.

„Das besprechen wir in meinem Büro.“ Er wandte sich um und ging mit den Jungen schnurstracks hinunter in die Kerker. Allerdings führte er sie nicht in sein Büro, sondern in seine Privaträume, wo sie sich zu Dritt auf das Sofa quetschten.

„Nun, möchte jemand Tee?“, fragte Severus und den beiden Kumpels seines Sohn blieb für einen Augenblick der Mund offen stehen. Ein Professor Snape, der sie in seine Wohnung einlud und ihnen Tee anbot - das war zu viel!

„Oder vielleicht auch Kaffee?“ Betretnes Schweigen. „John Daniels?“

„Sie dürfen uns keinen Alk anbieten!“, warf der Junge neben John ein, der seine Uniform einzig mit einem Palituch ausschmückte und nicht ganz so wild aussah wie seine Freunde.

„Aähm ... genau. Nun ...“ Severus setzte sich in den Sessel gegenüber. „... ich vermute ihr ahnt warum ihr hier seid?“

Die drei schüttelten entschieden die Köpfe. Klar, wäre er an ihrer Stelle gewesen hätte er wohl auch alles geleugnet. Zur Antwort zog Severus die Visitenkarte aus der Tasche, die Minerva ihm gegeben hatte.

„Die Drei ???, nicht wahr?“

Er legte die Karte demonstrativ auf den Tisch zwischen ihnen. Seine drei Meisterdetektive verweigerten die Aussage wie Profis und blickten ihn eisern und rebellisch an. Offenbar hatten sie für den Fall der Fälle schon geübt.

„Na schön, wie ihr wollt, aber glaubt nicht, dass ihr mich zum Narren halten könnt. Ihr wart letzte Nacht im dritten Stock und wir wissen alle miteinander, dass ihr dort um diese Zeit absolut nichts zu suchen hattet. Also; entweder ihr verratet mir, was ihr dort gemacht habt und was dieser Detektivschwachsinn soll oder ihr fahrt mit dem nächsten Zug zurück nach Hause.“

John verschränkte die Arme und verzog das Gesicht. Severus war sich im Klaren darüber, dass sein Sohn diesen Bluff durchschaut hatte, aber das wussten seine Freunde ja nicht.

„Wenn sie erlauben, Professor, ich denke nicht, dass Sie uns rauswerfen würden.“, sagte John eiskalt. So wie es Taktiker taten.

„Ach, und warum nicht?“, wollte Severus wissen.

„Weil Sie uns brauchen.“

„Ich brauche euch? Na, jetzt wird es aber spannend.“

„Wenn es wirklich darum ginge uns rauszuschmeißen wären wir längst auf dem Weg nach London. Wir sind nicht hier, weil wir für etwas büßen sollen. Wir sind hier, weil wir etwas haben, dass Sie brauchen.“

„Und das wäre?“, fragte Severus und lehnte sich zurück.

„Nun wir haben Sie gefunden. Ich weiß, dass Dumbledore die Wände hochgeht, weil sein idiotischer Hausmeister mit seiner Gestapokatze nicht in der Lage waren die Schüler zu fassen, die des nachts ständig seinen Geheimnissen auf der Spur waren. Schließlich hat er Sie darauf angesetzt, weil dieser Dummbolzen Filch dazu nicht in der Lage war. Aber was passiert? In jener Nacht werden Sie angegriffen. Und jetzt stehen Sie vor der Frage wer es war. Warum haben Sie uns geholt? Wohl kaum zum gemütlichen Plausch. Sie wollen uns einen Deal anbieten.“

Bei Johns Ausführungen verkrampften sich seine Finger in der Lehne des Sessels. War er mittlerweile so mies im bluffen? Oder hatte er sich einfach zu sehr an die leicht einzuschüchternden Schüler gewöhnt, die man mit harschem Auftreten und Pokerface in die Knie zwingen konnte. John spielte jedoch in einer ganz anderen Liega und er hatte Severus gerade heftig ins Knie gefickt!

„Hervorragend kombiniert, Watson.“, war das Einzige, was er in diesem Augenblick rausbrachte.

Sein eigener Sohn bot ihm an für ihn zu spionieren? Ein verlockendes Angebot, doch sein Vaterinstinkt wehrte sich vehement. Zumal sich die Frage aufdrängte, was John damit erreichen wollte.

„Mal gesetzt den Fall ich würde euch anbieten für mich zu arbeiten, was würde für euch dabei herausspringen - außer vielleicht ein Verweiß von der Schule?“, fragte Severus.

„Es geht um den dritten Stock. Egal wer Sie angegriffen hat, er wollte in den verbotenen Korridor. Ist doch ganz klar. Und Sie standen ihm im Weg.“, erörterte John viel zu profimäßig, was Severus Angst machte.

Der Junge traf den Nagel akkurat auf den Kopf. „Wir helfen Ihnen den Kerl zu schnappen und sie weihen uns in das Geheimniss ein. Haben wir einen Deal? Sie haben nichts zu verlieren.“

John streckte ihm die Hand entgegen. Er wartete geduldig darauf, dass sein Vater auf dieses völlig verrückte Angebot einging und es besiegelte. Severus jedoch saß in seinem Sessel, wie zu Stein erstarrt und blickte auf die ihm entgegengestreckte Hand. Es war völlig Wahnsinnig so einen Deal zu machen. Nicht nur wegen seines väterlichen Gewissens, sondern auch, weil er damit alles untergraben hätte weshalb Dumbledore ihn die letzten Monate so getriezt hatte. Er würde verraten, dass es hier um den Stein der Weisen, Voldemort, Harry Potter, ach herrje, schlicht und einfach um die Rettung der Welt ging. Die Drei waren in ihrem jugendlichen Leichtsinn scharf auf Abenteuer und wollten unbedingt herausfinden, was es mit dem verbotenen Flur auf sich hatte.

Na schön. Severus gab sich einen ruck. Lehnte sich nach vorn und streckte seine Hand ganz, ganz, ganz langsam der seines Sohnes entgegen. Etwas Gutes hatte dieses Himmelfahrtskommando; er würde besser auf John aufpassen können. Denn wenn er nicht mitspielte würden die drei Superdetektive weiter nachts auf eigene Faust einen Weg zum Stein suchen und das - da war er sich mit seinem Vaterinstinkt einig - durfte er unter keinen Umständen zulassen. So packte er Johns Hand und blickte ihm fest in die Augen.

„Deal.“, sagte Severus. „Unter der Bedingung, dass ihr im Ernstfall auf mich hört.“

„Aber Professor, wir hören doch immer auf Sie.“, sagte der Junge mit dem Irokesen und grinste seinen Lehrer breit an.

Genau das befürchte ich.


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