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Schatten der Vergangenheit - Erster Eindruck

von Zaidisha

Tom Riddle schritt den langen Korridor in Richtung der Kerker entlang, als eine fremde nach ihm rief.
Verwundert hielt er inne und drehte sich langsam um die eigene Achse, doch weit und breit war niemand zu sehen. Verstimmt runzelte er die Stirn. Er wollte seinen Weg gerade wieder fortsetzen, als er die Stimme abermals vernahm: „Hier! Hier drüben! Jetzt schau doch mal nach rechts, Junge!“
Tom tat wie ihm geheißen, auch wenn ihm der unverschämte Ton der Stimme ganz und gar nicht gefiel. Sein Blick fiel auf eines der unzähligen Gemälden, die die Wände Hogwarts pflasterten. Auf diesem entdeckte er einen alten Mann mit Zwirbelbart, der ihm wild zuwinkte, umgeben vielerlei seltsamen magischen Apparaturen, von denen Tom manche der Medizin zuordnen konnte, auch wenn er auf diesem Gebiet nicht gerade bewandert war.
Auffordernd hob er eine elegant geschwungene Augenbraue in die Höhe. „Wie kann ich helfen?“ Sein Ton war höflich. Sehr schön. Nicht, dass eines der Gemälde noch auf die Idee käme, ihn bei den Lehrern, allen voran dieser lächerliche Quacksalber Dumbledore, anzuschwärzen.
Der Mann in dem Bild ließ den Arm sinken. „Professor Dippet möchte sie umgehend im Krankenflügel sehen. 'Es ist sehr dringend', soll ich Ihnen sagen, Mr. Riddle.“ Bevor Tom etwas erwidern konnte, war der Mann schon aus dem Bild herausgetreten und verschwunden. Wahrscheinlich um Dippet Bescheid zu geben, dass er Tom über seine Nachricht in Kenntnis gesetzt hatte, sodass Tom nichts anderes übrig blieb, als den Worten des Schulleiters Folge zu leisten.
Ein genervtes Seufzen unterdrückend machte er auf dem Absatz kehrt und ging Weg zurück, den er gerade gekommen war, bevor er bei der ersten Gelegenheit links abbog, um sich in Richtung Krankenflügel zu begeben. Seine Gedanken schwirrten dabei unablässig in seinem brillanten Verstand.
Was könnte Dippet von ihm wollen? Um diese Uhrzeit? Noch dazu im Krankenflügel. Das war unsinnig. Unlogisch. Tom konnte sich keinen Reim darauf machen. Das gefiel ihm nicht.
Kein Nutzen darin, sich den Kopf zu zerbrechen, wenn eine Antwort außer Reichweite lag, besann sich Tom, während er mit langen Schritten die Korridore durchquerte. Er würde einfach abwarten müssen. Sich... überraschen lassen. Das gefiel ihm sogar noch weniger.
Nach mehreren Minuten, in denen er sich seinen Weg durch die Irrgarten-ähnlichen Gänge Hogwarts suchte, blieb er schließlich vor einer riesigen Flügeltür stehen. Er wappnete sich innerlich gegen was auch immer ihn dahinter erwarten mochte, nahm einen tiefen Atemzug, setzte die perfekte Maske des Vorbildschülers auf, dann öffnete er seine Seite der Tür und trat in den Krankenflügel. Der Anblick, der sich ihm bot, ließ ihn überrascht im Türrahmen innehalten.
Ein ihm unbekannter Junge redete aufgeregt auf Professor Dippet ein, der verstimmt das Gesicht verzogen hatte und einen ledernen Hut hinter seinem Rücken verbarg, wohl um ihn außer Sichtweite des Jungen zu halten. Ein über die Maße amüsiert scheinender Dumbledore verfolgte das Schauspiel von seinem Platz auf einem Hocker aus schweigend.
Behutsam schloss Tom die hinter sich, bevor er lautlos auf die kleine Gruppierung zutrat, darauf bedacht mit keinem Geräusch seine Anwesenheit zu verraten. Zuerst wollte er herausfinden, was sich in diesem Raum abspielte und vor allem, wer der schmächtige Junge mit den dunklen Haaren war, die ihm wirr und unbändig in alle Richtungen vom Kopf ab standen. Tom fragte sich, ob sie wohl jemals einen Kamm auch nur aus der Ferne gesehen hatten. Allem Anschein nach nicht.
„Das kann nicht sein“, drang die Stimme des Jungen an Toms Ohr, in der er Panik, aber auch mühsam kontrollierte Wut erkannte.
„Der Hut hat entschieden...“, begann Dippet in schneidendem Ton, doch der Junge unterbrach ihn ungehalten, ohne der strengen Miene des Schulleiters Beachtung zu schenken. Mutig. Aber auch dumm. Eher dumm.
„Dann irrt er sich halt!“, rief der Junge beinahe verzweifelt aus. „Das ist unmöglich! Ich bin kein Slytherin!“ Trotzig verschränkte er die Arme vor der Brust. „Lassen Sie mich den Hut noch einmal aufsetzen.“
Toms schmale Augenbrauen schnellten in die Höhe. Der Junge verlangte eine Neusortierung? Ein schadenfrohes Grinsen versuchte sich auf sein Gesicht zu stehlen, das er erst im letzten Moment unterdrücken konnte. Das würde der Schulleiter niemals zulassen. Einmal eingeteilt, konnte man sein Haus nicht mehr wechseln. Der Junge nahm sich einiges heraus. Das würde Dippet bestimmt nicht so schnell vergessen.
So, so, überlegte Tom hochmütig, ein Slytherin also. Seine blauen Augen wanderten über die schmächtige Figur des Jungen, seine ausgewaschene, ausgeleierte Kleidung, die mehrere Nummern zu groß für seine kleine Gestalt wirkte, seine ungekämmten Haare, die sonnengebräunte Haut und blieb schließlich an seinen Augen hängen, die sogar im schwachen Schein einer Öllampe auf einem Nachttisch voller Leben und Kraft in einem wunderschönen Avada-Kedavra-Grün hinter dicken Brillengläsern zu strahlen schienen. Ja, seine Augen waren wohl das Faszinierendste an diesem Jungen. Ansonsten war er eindeutig Durchschnitt, schloss Tom seine Begutachtung des Fremden ab. Er war nicht sonderlich beeindruckt.
Dippet gab ein missbilligendes Geräusch von sich. „Was erlauben Sie sich? Ich hatte angenommen, nach dieser grandiosen Geschichte, die sie uns aufgetischt haben, wären sie mit den Regeln Hogwarts' vertraut, doch anscheinend war das ein Irrtum.“
Bei diesen Worten horchte Tom auf. 'Geschichte aufgetischt'? Welche Geschichte? Er wusste es nicht, was ihn über die Maße störte. Lodernde Neugierde brannte in seinen Adern. Seine Augen blitzten vor unverhohlener Wissbegierde.
„Guten Abend, Tom“, begrüßte Dumbledore ihn in freundlichem Ton aus heiterem Himmel, die Augen auf den grünäugigen Jungen gerichtet, bevor er sich zu Tom umwandte und über die Gläser seiner Halbmond-Brille hinweg eindringlich musterte.
Ein Schauer lief dem jungen Slytherin gegen seinen Willen über den Rücken, bevor er es verhindern konnte. Wie lange wusste der alte Kauz schon, dass er hier war? Hatte er ihn von Anfang bemerkt? Das wissende Glitzern in den Augen seines Verwandlungs-Professors gab ihm all die Antworten, die er brauchte. Natürlich hatte er das.
Tom musste all seine Selbstbeherrschung aufbringen, um ein abfälliges Schnauben im Keim zu ersticken. Dieser lächerliche Quacksalber war sehr viel gewiefter, als Tom ihn nach ihrer ersten Begegnung im Waisenhaus eingeschätzt hatte. Dumbledore war der einzige in der ganzen Schule, der nicht auf seine Vorstellung des Musterschülers hereinfiel. Nicht, dass es Tom davon abhielt, seine Rolle in seiner Gegenwart weiter perfekt zu spielen. Er musste Dumbledore ja nicht auch noch Stoff für sein Misstrauen liefern.
Mit all seiner jahrelangen Übung zauberte Tom ein charmantes Lächeln auf seine Lippen. „Guten Abend, Professor.“
Dumbledores Augen schienen eine Spur schmaler zu werden, doch die falsche Freundlichkeit blieb auf seinem Gesicht haften wie eine Maske. Wie Tom ihn doch verabscheute, dachte der dunkelhaarige Junge unentwegt lächelnd. Zu seinem Bedauern gab es jedoch auch einen winzig kleinen Teil in ihm, der dem seltsamen Mann mit seiner Vorliebe für alberne Kleidung und Süßigkeiten widerwillig Respekt zollte, weil er nicht gleich wie ein Trottel auf sein Spiel hereinfiel. So ärgerlich es auch für sein mochte, dumm war Dumbledore nicht. Und das machte ihn in Hogwarts zu einer waren Seltenheit.
„Lauschen ist keine gute Angewohnheit, Tom“, tadelte der Professor ihn mit ruhiger Stimme, in der Tom eine leise Warnung zu hören glaubte. Dumbledore war auf der Hut. Warum? Nur wegen ihm? Oder lag es an der 'Geschichte', die der Neuankömmling ihnen erzählt hatte? Tom Neugier stieg ins Unermessliche.
Er machte ein betroffenes Gesicht. „Ich versichere Ihnen, Professor, das war nicht meine Absicht.“ Er wandte sich Dippet zu, der seine gesamte Aufmerksamkeit ebenso wie der Jungen nun auf Tom gerichtet hatte. Der Streit um den sprechenden Hut schien vergessen. Aus den Augenwinkeln glaubte er, einen entsetzten Ausdruck auf dem Gesicht des Jungen zu erkennen, doch er schenkte dem keinerlei Beachtung, auch wenn es ihn verwirrte. Zumindest noch nicht. Zunächst musste er sich um Dippet kümmern, der ihn mit einem misstrauischen Blick bedachte.
„Ich bitte für mein unhöfliches Benehmen um Verzeihung, Professor“, sagte Tom mit all der Demut, die er aufbringen konnte, ohne dabei wie ein jämmerlicher Versager zu klingen. „Ich hätte auf mich aufmerksam machen sollen, doch sie waren so in ihre“, er machte eine kurze Pause, „Diskussion über das richtige Haus vertieft, dass es mir schwer fiel, Sie zu unterbrechen.“
Er lächelte Dippet entwaffnend an, dessen Miene sich schlagartig erhellte, auch wenn ein gesundes Misstrauen in seinen Augen haften blieb, wohingegen Dumbledores Blick sich um einiges verdunkelte. Tom musste sich ein schadenfrohes Grinsen verkneifen.
„Machen Sie sich darüber keine Sorgen, Mr. Riddle“, meinte Dippet leichthin, wofür er sich einen kurzen Seitenblick von Dumbledore einhandelte, den der Schulleiter jedoch nicht zu bemerken schien.
„Vielen Dank“, erwiderte Tom betont erleichtert, bevor er höflich fortfuhr: „Dürfte ich erfahren, warum Sie nach mir haben schicken lassen, Professor?“
Dippets Miene verhärtete sich, als er seinen Blick auf den schmächtigen Jungen neben sich richtete. Tom tat es ihm gleich und wäre um ein Haar überrascht zurückgewichen, als er mit einem Sturm von Gefühlen, die sich unverfälscht auf dem Gesicht des kleineren Jungen widerspiegelten, konfrontiert sah. 'Entsetzt' war noch untertrieben gewesen. Der Junge blickte Tom regelrecht geschockt an. Als würde er einem Geist gegenüberstehen.
„Heute Abend ist ein neuer Schüler bei uns angekommen“, erklärte Dippet, doch Tom hörte ihm nur mit halbem Ohr zu. Seine gesamte Aufmerksamkeit lag auf dem Jungen, der ihn mit weit aufgerissenen Augen anstarrte. Und der Neuankömmling sollte ein Slytherin sein? Tom stimmte den früheren Worten des Jungen zu: das war unmöglich. Slytherins wussten ihre Gefühle hinter einer Maske zu verstecken. Sie waren Meister der List und Täuschung. Er dagegen war wie ein offenes Buch. Zu ehrlich. Zu direkt. Hatte der Hut sich tatsächlich geirrt? Aber was noch viel wichtiger war: warum sah der Junge Tom so geschockt an? Sie kannten sich nicht, waren sich nie vorher begegnet. Oder doch? Tom suchte in seinem scharfen Verstand nach einer Erinnerung an den Jungen, doch er fand nichts. Allerdings war er auch so unscheinbar, dass er Tom wahrscheinlich gar nicht aufgefallen wäre. Bis auf die Augen. Diese Augen...
„Da der Hut ihn in Slytherin untergebracht hat, würde ich Sie bitten, Tom, ihm als Vertrauensschüler etwas zur Seite zu stehen“, schloss Dippet seine langweilige Rede, doch Tom reagierte nicht.
Dafür faszinierte ihn der Wandel, die auf dem Gesicht des Jungen stattfand, viel zu sehr. Seine Augen schienen sich bei Dippets Worten Stück um Stück zu weiten, sodass Tom schon befürchtete, die Augäpfel würden bald aus ihren Höhlen fallen. Stocksteif stand er da, regte keinen einzigen Muskel. Er schien noch nicht einmal mehr zu atmen. Tom wollte unbedingt wissen, was diese Reaktion in dem Jungen hervorgerufen hatte.
Mit einem strahlenden Lächeln streckte er dem Jungen einen Arm entgegen. „Sehr erfreut. Mein Name ist Tom Riddle.“
Zunächst geschah nichts und Tom wurde schon langsam wütend, dass der Junge ihn wie ein Volltrottel aussehen ließ, indem er seine Geste nicht erwiderte, doch dann veränderte sich der Ausdruck seines Gegenüber drastisch. Der Schock verwandelte sich in Unglaube, dann in Erkenntnis, Wut und schließlich in unverhohlenen, puren Hass. Dieser Junge hasste ihn. Aus ganzem Herzen. Nun war es an Tom, den anderen ungläubig anzustarren. Er verstand gar nichts mehr. Und das passierte ihm sonst nie. Was ging hier vor? Wer war der Junge?!
Tausend Fragen, auf die er nicht eine einzige Antwort wusste, was ihn maßlos ärgerte, schwirrten in seinem Kopf umher, als der Junge auf ihn zutrat, einen eisigen, hasserfüllten Ausdruck in den leuchtend grünen Augen, und Toms Hand entschlossen in seine nahm. Er packte so feste zu, dass der junge Slytherin schon befürchtete, er würde ihm die Finger zerquetschen.
„Gleichfalls.“ Sein Ton sagte Tom, dass das genaue Gegenteil der Fall war. Der Junge schien ihn regelrecht... zu verabscheuen. Warum? Er hatte ihm nichts getan! Wie konnte er es wagen...
Wut kochte in seinen Adern hoch, doch er behielt seine Gesichtsmuskeln unter Kontrolle, ließ nichts von seiner inneren Aufregung nach außen dringen. Er wirkte wie die Gelassenheit in Person.
„Ich bin Harry P-“, setzte der Junge an, doch Dumbledore fiel ihm entschieden ins Wort: „Harry Brown. Sie werden zusammen die fünfte Jahrgangsstufe besuchen.“
Tom konnte nicht verhindern, dass sich seine Augenbraue überrascht hob. Nein, das konnte nicht richtig sein. Der Junge, 'Brown' hatte etwas anderes sagen wollen. Die Verwirrung, die sich auf seinem, 'Browns', Gesicht ausbreitete, untermauerte seinen Verdacht zusätzlich. Das war nicht sein echter Name. Aber warum sollte der alte Kauz ihn geheim halten wollen? War der Junge vielleicht jemand wichtiges? So wichtig, dass man seine wahre Identität verbergen musste? Wer war er? Wo kam er her? Warum hasste er Tom, obwohl sie sich noch nie begegnet waren?
Fragen über Fragen. Tom konnte es gar nicht erwarten, Antworten aus dem Jungen herauszukitzeln. Mit welchen Mitteln auch immer.
Das erste Mal, seit er in Hogwarts angekommen war, breitete sich ein echtes Lächeln auf seinem Gesicht aus. Das Schuljahr versprach sehr viel interessanter zu werden, als er zunächst angenommen hatte.




Schweigend folgte Dippet den beiden Jungen mit den Augen, bis sie durch die großen Flügeltüren verschwanden, dann legte er den sprechenden Hut, der sich momentan wie jede andere Kopfbedeckung in Schweigen hüllte, auf einem Nachttisch ab, bevor er sich zu Dumbledore umdrehte, der sich nachdenklich über seinen langen Bart strich.
„Was haben Sie vor?“, kam er ohne Umschweife zum Punkt, was den Professor für Verwandlung ihm einen leicht verschwommenen Blick zuwerfen ließ, der zeigte, dass er noch nicht ganz zurück in der Realität angekommen war.
„Hm?“, machte er abwesend.
Dippet nahm einen tiefen Atemzug, um sich zu beruhigen, doch seine verschränkten Arme waren Zeugen seiner Ungeduld. „Warum die Namensänderung?“
Dumbledore grinste ihn schelmisch an, wie ein Junge, der das Süßigkeitenglas geplündert hatte. „Haben Sie seinen Blick bemerkt?“
„Wessen?“, schoss Dippet etwas gereizt zurück. Dumbeldores Spielchen konnten ihn manchmal wahrlich um den Verstand bringen, vor allem, nach einem chaotischen Tag wie diesen. Ein Junge, der behauptete, durch die Zeit gereist zu sein? Lächerlich. Schon allein die Vorstellung an die Konsequenzen, die ein solches Ereignis nach sie ziehen könnte, bereitete ihm Kopfschmerzen. Nein, der Junge musste etwas verheimlichen. Und so lange sie nicht wussten, was das war, wäre es besser, ihn in der Nähe zu behalten, um einen Blick auf ihn haben zu können.
„Harrys“, antwortete ihm Dumbeldore schließlich nach kurzem Schweigen. Er griff unter seine Robe und zog eine kleine Schachtel unter dem Stoff hervor, wo auch immer er sie versteckt haben mochte, aber Dippet hatte schon vor langer Zeit aufgehört, Dumbledores Geheimnisse lüften zu wollen. Dafür gab es einfach zu viele.
„Was soll mit ihm sein?“, fragte Dippet genervt von dem Schweigen, in das sich Dumbeldore abermals gehüllt hatte.
„Er hatte Angst.“ Geistesabwesend drehte er die Schachtel in seinen Händen. „Als er Tom erblickt hat, war er wie erstarrt vor Angst.“
Dippet stieß ein frustriertes Seufzen aus. Nicht schon wieder. „Albus, ich weiß, Sie haben ihre Bedenken, was Mr. Riddle angeht, aber...“
Sachte schüttelte Dumbledore den Kopf. „Das ist es nicht. Es geht nicht darum, was ich von ihm denke, sondern was Harry über ihn weiß. Er kennt ihn, Armando. Er hatte Angst vor ihm. Und dann...“ Dumbledores Blick schweifte in weite Ferne.
„Sie glauben ihm den Quatsch?“, rief Dippet ungläubig aus. Dumbledore galt als brillantester Zauberer ihrer Zeit und er ließ sich von einem sechzehnjährigen Jungen mit einer Geschichte über Zeitreisen an der Nase herumführen?
Der andere Mann lächelte Dippet wissend an. „Oh, ja. Warum nicht? Solange Sie mir nichts anderes beweisen können, werde ich seiner Geschichte Glauben schenken. Schaden kann es nicht.“
Dippet stieß ein missbilligendes Schnauben aus. „Sollte, und das ist ein großes Sollte, seine Geschichte der Wahrheit entsprechen, was ich stark bezweifle“, fügte er eindringlich hinzu, als er das amüsierte Zucken in Dumbledores Mundwinkeln bemerkte, „könnte seine alleinige Anwesenheit hier Probleme von unüberschaubarem Ausmaß nach sich ziehen.“
Dumbledore zwinkerte ihm verschwörerisch zu. „Da haben Sie die Antwort auf ihre Frage.“
Dippet setzte zu einer Erwiderung an, gab es jedoch auf. Manchmal wusste er nicht, ob Dumbledore genial oder einfach verrückt war. Wahrscheinlich etwas von beidem. Er hatte Harry Potters Namen geändert, um ein Zeitparadoxon zu verhindern, sollte, ein riesengroßes sollte, er tatsächlich aus der Zukunft stammen. Er hatte Vorkehrungen für den schlimmsten aller Fälle getroffen. Natürlich.
Leise summend riss Dumbeldore die Schachtel in seinen Händen auf. Ein leises Quaken ertönte, dann sprang auch schon ein Schokofrosch in hohem Bogen durch die Luft, direkt auf Dippet zu. Geschickt fing er ihn auf, bevor er auf seinem grauen Bart landen konnte.
Amüsiert beobachtete er durch seine Brillengläser, wie Dumbledore enttäuscht den Kopf schüttelte. „Schon wieder Wendeline die Ulkige.“ Seufzend ließ er die Sammelkarte in den Tiefen seiner Robe verschwinden. „Von ihr habe ich schon zwanzig Karten.“
Dippet musste über den schmollenden Ausdruck auf Dumbeldores Gesicht schmunzeln. Er schob sich den quakenden Frosch in den Mund und kaute genüsslich. „Wie viele Sammelkarten fehlen Ihnen denn noch, um Ihre Sammlung zu vervollständigen?“
„Noch genau zwei“, rief Dumbledore empört aus, bevor er sich von dem Hocker erhob und seine Roben glatt strich. „Aber ich finde sie einfach nicht.“
Dippet schüttelte über das kindische Verhalten des Professors grinsend den Kopf, dann wurde er schlagartig ernst. „Was machen wir wegen dem Potter-Jungen?“
Dumbledore legte den Kopf schräg, während er ihn über die Gläser seiner Brille hinweg ansah. „Geben wir ihm erst einmal Zeit, sich in seine neue Situation einzugewöhnen.“
„Und danach?“, fragte Dippet ungeduldig.
Dumbeldore zuckte mit den Schultern. „Darum kümmern wir uns, wenn es soweit ist, würde ich raten.“
Das gefiel dem Schulleiter ganz und gar nicht, doch der Ausdruck in Dumbledores Blick ließ ihn verstummen. Der Mann wusste mal wieder mehr, als er ihm sagen wollte. Was hatte er vor?


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