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Fanfiction

One last time. - Six Degrees of Separation

von else1993

4. Six Degrees of Separation

First, you think the worst is a broken heart.
What's gonna kill you is the second part!
And the third, is when your world splits down the middle.
And fourth, you're gonna think that you fixed yourself –
Fifth, you see them out with someone else!
And the sixth, is when you admit that you may have fucked up a little.




Was James und Lily noch nicht wussten war, dass sie nicht nur für ihre Lieben auf die Erde zurückkehren konnten. Sie konnten dies auch für sich selbst tun.
Genau das hatte nämlich Regulus Black getan.


Noch bevor Regulus an diesem sonnigen Morgen die Augen aufschlug, wusste er es.
Heute war der Tag.

Heute würde Leia-Sarah Black getauft werden.
Seine Nichte, die er nie kennenlernen, nie im Arm halten durfte.
Und auch wenn es Regulus vielleicht noch nicht bewusst war, seit dem Augenblick, dass seine kleine Nichte das Licht der Welt erblickt hatte, war klar, dass er für sie auf die Erde hinunter gehen würde – um sie kennen zu lernen. Und heute war der große Tag gekommen.

Als Regulus wie jeden Morgen vor den Spiegel trat, um seinen Bruder und dessen Familie zu begrüßen, herrschte bereits großer Trubel im Hause Black.
Lara eilte geschäftig mit der kleinen Leia auf der Hüfte durchs Haus, um das Spielzeugchaos des heutigen Morgens zu beseitigen (sie hätte Sirius nicht mit ihr allein lassen dürfen, um Brötchen zu holen), während die Kleine fröhlich quiekte.
Sirius saugte unterdessen das Wohnzimmer, während er parallel die Küche wischte und über seinen Zwei-Wege-Spiegel mit James kommunizierte. Er und Lily sollten in der nächsten halben Stunde ankommen und bis dahin musste alles tippitoppi aussehen, damit sie mit dem Essen anfangen konnten.
Die Potters schienen wohl allerdings genauso in Verzug zu sein.

Regulus schüttelte lächelnd den Kopf. Also war alles wie immer an diesem besonderen Tag. Wie an jedem anderen Tag gab es nur das typische Familienchaos, das so ein Baby eben auslöste.

Als der Schwarzhaarige gewohnheitsmäßig an sich hinunter blickte, war er überrascht zu sehen, dass er statt der üblichen weißen Himmelskutte seinen glänzenden schwarzen Festtagsumhang trug. Verwirrt blickte er auf.

Um ihn herum war niemand zu sehen, genauso wenig wie sich in der letzten Minute etwas bei der Familie seines Bruders getan hatte. Wieder sah er an sich hinunter – aber er trug seinen Festtagsumhang.
Einen der Festtagsumhänge, die man eben an einem Freudentag wie diesem trug.

Das war der Moment in dem ihm klar wurde, dass er seine Entscheidung, die Einzige, die ihm hier oben noch blieb, wohl bereits vor langer Zeit getroffen hatte.

Er schloss die Augen und als er sie im nächsten Moment wieder öffnete, befand er sich auf der Erde. Er war im Haus seines Bruders und dessen Frau, Lara – in dem Haus, das früher einmal Laras Eltern gehört hatte.

Das Haus, das seinem Bruder immer mehr ein Zuhause gewesen war, als sein eigenes.
Das Haus, in dem er untergekommen, ja, herzlich aufgenommen worden war, nachdem er vor wenigen Jahren aus seinem eigenen Elternhaus geflüchtet war.

Sofort verstand Regulus, warum er gerade dieses Haus ausgewählt hatte.
Die Familie, die es bewohnte, verlieh ihm jetzt, wie wohl auch zu der damaligen Zeit eine harmonische, wunderbar warme Ausstrahlung – ganz im Gegenteil zu Grimmauld Place Nummer 12.
Hier freute man sich nach Hause zu kommen... und plötzlich bedauerte Regulus es wieder seinem Bruder nicht gefolgt zu sein.

Er hatte nie den Mut dazu gehabt, dem Beispiel seines Bruders zu folgen. Er war nicht mutig, war kein kühner Gryffindor.
Stattdessen hatte er sich feige wie er war ein Bein und beide Arme ausgerissen, um seinen Eltern zu gefallen. Ihren Fanatismus unterstützt ohne sich eine eigene Meinung zu bilden, geduldet wie sie seinen Bruder, ihr eigen Fleisch und Blut, folterten und quälten, als müssten sie eine Krankheit aus ihm herausprügeln.
Er war naiv und dumm gewesen, das wusste er jetzt.

In diesen düsteren Gedanken versunken ging Regulus den breiten, sonnendurchfluteten Flur hinunter, direkt auf den voll besetzten Kinderwagen zu.
Wie damals seine Schwägerin und ihr Bruder, würde Leia gemeinsam mit ihrem Cousin Harry getauft werden.
Der Patensohn seines Bruders trug eine seltsame schwarze Jacke mit dazu passender Hose und einer ebenso schwarzen Krawatte über einem einfachen weißen Hemd. Regulus meinte etwas wie ‚Smoukin’ aufgeschnappt zu haben, doch das hatte er noch nie gehört.

Leia hingegen erstrahlte in einem hellrosa Rüschenkleidchen mit dazu passendem Stirnband, dass schon ihre Mutter und ihre Großmutter zu ihrer Taufe getragen hatten und sah Regulus Meinung nach einfach nur bezaubernd aus. Obwohl sie darauf bezogen vermutlich auch einen Kartoffelsack hätte tragen können.

Nachdem schließlich auch die Potters eingetroffen waren, schliefen die beiden Babys nun nebeneinander in einem magisch vergrößerten Kinderwagen.
Harry hatte seine kleine Faust in Leias Kleid vergraben, während ihre Hand locker an seiner Wange lag, immer auf Körperkontakt bedacht.

Regulus sah sofort, dass die beiden als Cousin und Cousine jetzt schon eher als Bruder und Schwester aufwuchsen, als es bei Sirius und ihm der Fall gewesen war. Dass sie sich jetzt bereits näher waren, als sein Bruder und er sich je gekommen waren.
Sie gaben sich gegenseitig Halt und würden wohl niemals ohne einander können – das spürte er.

Er hätte ewig dort stehen bleiben und seine kleine Nichte beobachten können, doch Sirius’ Stimme brachte ihn dazu aufzusehen.
„Hey Engelchen...“, flüsterte er, als er den Kopf weit über den Kinderwagen beugte. Er streichelte sanft die Wange seiner Tochter.

Regulus hätte alles dafür gegeben ebenso Leias warme, zarte Haut unter seinen Fingern zu spüren und wirklich dort jetzt einträchtig neben seinem Bruder zu stehen.
Leia japste mit einem zufriedenen Seufzer nach Luft, bevor sie sich wieder tiefer in ihr Bettchen einkuschelte. Sirus lächelte, bevor er sanft Harrys kleine Hand aus Leias Kleid löste, um ihm stattdessen seinen schwarzen Kuschelhund hineinzulegen, an dem er sich festklammern konnte.

Man muss wohl nicht erwähnen, dass Sirius ihm diesen geschenkt hatte. Ganz zu dessen Freude, war der Kleine natürlich ganz vernarrt in ihn.
Leider war Leia aber auch mindestens genauso vernarrt in ihren braunen Kuschelhirsch, den James ihr besorgt hatte.
Von daher ergab sich hier eine klassische Patt-Situation.

„Und!?“, hörte man Lara entfernt aus der Küche rufen.
„Alles gut!“, antwortete Sirius, bevor er sich zurück zu seiner Frau begab.
Regulus schloss sich seinem Bruder an und folgte ihm in die geräumige Küche mit der runden Kochinsel inmitten des ovalen Raumes.

Regulus Schwägerin hatte eine große Rührschüssel im Arm, in der sie mühevoll per Hand rührte.
Ihr Gesicht war voller Mehl, der Kuchen im Backofen war bereits mehr als fertig und auf dem Herd kochte gerade die Milch für den Pudding über.
Lara managte sichtlich erfolgreich das Catering für die Feier.

„Was machst du denn da?“, grinste Sirius mitleidig. Er nahm das schmollende Gesicht seiner Frau in die Hände und küsste sie zärtlich, das halbe Pfund Mehl in ihrem Gesicht ignorierte er.
Als er ich sich wieder von ihr löste, erschrak Lara.
„Merlin! Wie siehst du- ich meine, wie sehe ich denn aus!?“, sie war fassungslos.
Sirius wischte ihr lächelnd mit dem Daumen ein bisschen Mehl von der Wange, bevor er um sie herum ging, um die Milch vom Herd zu nehmen, den Backofen abzuschalten und den zu dunklen Kuchen herauszunehmen.

„Eine Muggeltaufe...“, jammerte Lara, „Wer ist nur auf diese vermaledeite Idee gekommen!?“
„ich würde sagen“, begann Sirius fachmännisch, „das war die gleiche Person, die vor nicht allzu langer Zeit für unseren Muggelurlaub verantwortlich war.“
„Und war das nicht der schönste Urlaub, den du je hattest, Lari?“, warf nun Lily ein, die mit den Armen voller Wein, gefolgt von ihrem Ehemann, vollbepackt mit Sekt, die Küche betrat.
„Und wessen Verdienst war das...?“, fragte Sirius dicht an Laras Ohr. Regulus konnte sehen, wie sie erschauderte. Lara lächelte.

Er wusste natürlich um welchen Urlaub es sich handelte... sein Bruder hatte sich damals ein Bein ausgerissen, um seiner Freundin auf Muggelart einen Heiratsantrag zu machen und sie war gelinde gesagt, schwer begeistert gewesen.

„Was ist denn hier passiert!?“, rief Lily erschrocken aus, als ihr Blick auf das Chaos fiel.
James lachte nur. Er stellte die Sektflaschen auf den Boden, da der gesamte Tresen schon von Lara belegt war.
„Wir waren doch nur-“, begann Lily, als James ihr den Wein abnahm.
„Nicht, dass du den guten Wein meiner Eltern vor Schreck noch fallen lässt, Flower“, zwinkerte er ihr zu, doch Lily ging nicht darauf ein. Sie war zu fassungslos.
„Fünf Minuten…? Wir waren doch nur fünf Minuten weg…?“, die Rothaarige Hexe brauchte einen Moment, um den Schreck zu verdauen.

„Okay, Planänderung!“, voller Tatendrang klatschte sie in die Hände.
...und so schnell wurde aus der Muggel- doch noch eine Zauberertaufe.


Als wenig später die Gäste durch die Haustür kamen, im Kamin auftauchten oder auch wahlweise in den großen, sichtgeschützten Garten apparierten, war das vorherige Chaos nicht einmal mehr zu erahnen.
Lara und Lily waren die Anstrengungen keineswegs mehr anzusehen. Taufrisch begrüßten sie freudig die Gäste, verteilten Umarmungen und nahmen strahlend die Tauf- und Gastgeschenke entgegen.
Sirius und James verteilten derweil die ersten Gläser Blubbersekt und Elfenwein.
Niemand geringeres als Leia und Harry selbst waren aber natürlich die Stars der Feier. Sie wurden geherzt und bezaubert, als gäbe es kein Morgen.

Nachdem alle Gäste mit Getränken versorgt waren, wurde die Feier vollständig in den Garten verlegt.
Die warme Frühlingssonne schien auf die feierlich gekleideten Gäste hinunter und es war fast, als könnte Regulus diese ebenso auf seiner Haut, sie sein Herz erwärmen spüren.

Er erkannte einige bekannte Gesichter unter den Gästen
Remus saß mit seiner Frau Mary, die hochschwanger war, in der ersten Reihe.
Neben ihnen saß der kleine, plumpe Peter Pettigrew und hätte Regulus dort bereits gewusst, was dieser seinem Bruder und dessen Familie – ja, bei Merlin, seiner süßen kleinen Nichte antun würde, wäre er nun zweifellos über ihn hergefallen.
Er hätte ihn heimgesucht bis er sich selbst nicht mehr hätte ertragen können, doch leider wusste er noch nichts von Pettigrews Gräueltaten.
Und so kam es, dass der kleine, plumpe Peter Pettigrew nicht einmal erwähnenswert lange von seinem Blick gestreift wurde.

Seine Cousine Andromeda war auch unter den Gästen. Sie hatte ihren muggelgeborenen Mann Ted mitgebracht und ihre gemeinsame Tochter, Nymphadora, einen Metamorphmagus. Die Siebenjährige hatte im krassen Gegensatz zu ihrem hellgrünen Seidenkleidchen aktuell einen knallpinken Bob oder wahlweise auch eine gegelte, schwarze Igelfrisur.

Ebenso unter den Gästen waren Alice und Frank Longbottom mit ihrem Sohn Neville. Der kleine war genauso alt wie Leia und Harry, doch es waren seine Eltern, die Regulus am meisten beeindruckten.
Sie hatten seit ihrem letzten Jahr in Hogwarts einen sagenhaften Wandel vollzogen und waren nun vollwertige, ernstzunehmende Auroren. Und wenn selbst Regulus das einsah, war es wirklich beeindruckend, das musste er zugeben.

Nun betrat der Ehrengast den Garten.
Albus Percival Wulfric Brian Dumbledore erschien in einem dunkelblauen mit Sternen übersäten Festumhang und dazu passendem Hut. Der Stoff hatte eine unnatürlichen Glanz und eine Tiefe, dass man den Eindruck bekam nach den Sternen greifen zu können. Das hätte selbst seiner unbarmherzigen Mutter gefallen.
Dumbledore lächelte weise, als er zuerst die Mütter und dann die Väter mit den Babys auf dem Arm begrüßte.
Sirius und James hatten ihren ehemaligen Schulleiter gebeten die magische Zeremonie abzuhalten und er hatte von Herzen nur zu gern zugestimmt.
Nun strahlten die beiden Männer vor Stolz. Regulus ging richtig das Herz auf, seinen Bruder so glücklich zu sehen.

Die Zeremonie selbst war wunderschön.
James und Lily würden Leias Paten werden, genauso wie Sirius und Lara dies für den kleinen Harry tun würden.
Dumbledore hatte dazu sein eigenes Denkarium, das einst dem großen Merlin gehörte und Gerüchten zufolge sogar von ihm selbst mit der entsprechenden Magie versehen worden war, aus Hogwarts mitgebracht.
Jeder Gast war dazu eingeladen einen guten Wunsch für die Zaubererkinder hineinzulegen, sodass es am Ende voller silbern und golden leuchtender Fäden für die beiden neuen Erdenbewohner war.

Regulus stand neben der schwebenden, mit Runen verzierten Steinschale und lächelte über die vielen guten Wünsche, als er plötzlich seinen eigenen Zauberstab in der rechten Hand spürte. So wie es aussah, durfte auch er den beiden wohl einen Wunsch dalassen.

Er legte den Zauberstab an seine Schläfe, bevor er bedächtig die Augen schloss.
Er dachte an das Gefühl, dass er bekommen hatte, als er dieses Haus betreten hatte.
Es war warm, harmonisch und herzlich gewesen. Er hatte sich sofort willkommen und sicher gefühlt und er wünschte sich für die beiden, er wünschte sich für Leia, dass sie sich immer so fühlen durfte, wie er sich nun das erste Mal in seinem (Seelen-)Leben gefühlt hatte.

Langsam zog er den bläulichen Faden aus seinem Kopf. Er öffnete die Augen, um ihn nun mit klopfendem Herzen in die flache Schale zu geben.

Als er schließlich wieder aufblickte, sah er direkt in die leuchtend grauen Augen seiner kleinen Nichte.
Ein kühler Schauer lief ihm den Rücken hinunter, bevor er sich umdrehte, um zu sehen, wen sie so anstrahlte – doch hinter ihm stand niemand.
Leia-Sarah Black schien ihn so anzusehen, während sie den Kopf an der Schulter ihres Vaters gebettet hatte.
Unbewusst lächelte Regulus und ja, sie lächelte zurück. Die Kleine sah ihn.
Und sie schäkerte mit ihm, als wäre er ein ganz normaler, ihr bekannter Gast.

Erst als Leia nun an der Reihe war, feierlich mit den guten Wünschen aller Anwesenden getauft zu werden, brach ihr Blickkontakt ab.
Im Gegensatz zum immer noch weinenden Harry, quiekte Leia vergnügt, als die Wünsche ihren Kopf berührten. Sein Bruder hielt seine Tochter voller Stolz über das Denkarium, während ihre Mutter dicht neben ihnen stand und ihren Kuschelhirsch für sie hielt. Man musste wohl nicht erwähnen, dass Freudentränen über ihre Wangen rannen, während sie ihre Tochter stolz anstrahlte.

Regulus stand nah genug bei ihnen, um der Kleinen vorsichtig, genau wie Sirus vorhin, mit dem Zeigefinger über die zarte Wange zu streicheln.
Leia jauchzte genau in dem Moment, als seine Hand ihre Haut berührte und aus irgendeinem Grund, war Regulus sich sicher, dass dies kein Zufall war. Es war Magie.

Als Sirius schließlich vom Denkarium zurücktrat, fühlte Regulus genau wie seinem Bruder das Herz schwer wurde. Es war, als wäre es sein eigenes.
Auch seine Schwägerin schien es bemerkt zu haben. Als Lara jedoch nun zu sprechen begann, erschrak der Schwarzhaarige, da er feststellen musste, dass sie und sein Bruder über ihn geredet hatten – ohne das er es mitbekam.

„Er ist hier...“, sagte Lara und es war fast als spürte er ihren stechenden Blick direkt in seiner Brust.
„Spürst du es nicht...?“, sie legte sanft die Hand an seinen muskulösen Oberarm, „Sie sind alle hier. Dein Bruder, meine Eltern...“, in diesem Moment wirkte Sirius so verletzlich wie er ihn noch nie gesehen hatte, wie er es nie vor ihren Eltern gezeigt hätte. Ehrlich gesagt, sah er in diesem Moment genauso aus wie Regulus sich fühlte.

„Die Menschen, die uns lieben gehen nie wirklich von uns, Sirius...“, Lara legte zärtlich ihre Hand direkt auf sein Herz und in diesem Moment war es wieder so, als würde es dies genauso spüren, „Du findest sie immer – hier drin.“

Regulus spürte wie sich eine Träne langsam den Weg aus seinem Augenwinkel bahnte.
Er schloss die Augen, um sie wegzuwischen, aber als er diese das nächste Mal öffnete, befand er sich wieder hoch oben über den Wolken – im Himmel.


Er brauchte einen Moment, um auch mental wieder dort oben anzukommen. Was er auf der Erde erlebt hatte, war sehr intensiv gewesen und seine weiße Himmelskluft fühlte sich nun merkwürdig leicht an, im Gegensatz zu den schweren Gedanken mit denen er auf der Erde umgehen musste.

So dauerte es auch einen Augenblick bis der Schwarzhaarige realisierte, dass er nicht allein war.
Nicht weit von ihm saßen Charlus und Dorea Potter auf einer Wolkenbank und lächelten ihn freundlich an.

„Hallo...“, begrüßte er die beiden schüchtern. Er war schon immer sehr zurückhaltend gewesen und sich nun sehr unsicher wie er mit den beiden Menschen umgehen sollte, die seinen Bruder aufgenommen, er aber nie wirklich kennengelernt hatte.
Vermutlich hatten die beiden ihn unten auf der Erde beobachtet.

Die beiden Seelen begrüßten ihn freundlich.
„Es war wirklich sehr nett, was du dort unten getan hast, Regulus“, begann Mr. Potter, doch seine Worte kamen gar nicht wirklich bei Regulus an.
Er schüttelte unbewusst den Kopf, wie um sich selbst zu rügen. Er konnte sich selbst nicht gestatten, etwas Gutes getan zu haben.

„Ich habe noch nie etwas Nettes getan und das werde ich auch niemals wieder gutmachen könne, nun, da ich nach meinem Tod auch noch die einzige Möglichkeit zu helfen für mich selbst verschwendet habe“, antwortete er. Regulus fühlte sich innerlich zerrissen.

Er hatte nichts in seinem vorherigen Leben erreicht und nun hatte er die Einzige ihm verbleibende Chance, um das wieder gut zu machen, weggeworfen – er hätte seinen Wunsch nicht sinnloser verschwenden können.

„Mein Leben war sinnlos... genauso wie mein Tod es nun war. Es tut mir wirklich leid, wenn ich das so deutlich sage, aber...“, er seufzte, „ich habe es versaut.“
„Aber nicht doch, mein Lieber!“, Mrs. Potter legte ihre durchsichtige Hand auf seine. „Du hast es Leia heute ermöglicht ihren Onkel kennenzulernen, ihr das behütete Leben gewünscht, das du nie hattest. Das war noch nicht sinnlos!“

Während Doreas nett gemeinte Worte in sein Bewusstsein sanken, regten sich leichte Zweifel in ihm, doch er wollte diese nicht die Oberhand gewinnen lassen. Das konnte, durfte er sich nicht gestatten.

„Auch dein Tod, war nicht sinnlos, mein Sohn“, fügte Mr. Potter hinzu und es waren seine letzten beiden Worte, die Regulus erst dazu verleiteten ihren Worten wirklich Gehör zu schenken.
„Du hast dein Leben für eine bessere Welt geopfert!“, fuhr Mrs. Potter fort, „Für eine bessere Welt, in der deine Nichte, unsere Enkelkinder aufwachsen können. Das war sehr mutig von dir.“

„Ich bin mir sicher, dein Bruder wird davon erfahren“, Mr. Potters Stimme war so tief, dass die selbst hier oben noch leicht dröhnte. „Er wird davon erfahren und er wird sehr stolz auf dich sein. Er hat immer mehr in dir gesehen, als du selbst es je konntest, Regulus. Und auch wenn es dir vielleicht noch nicht bewusst ist, mein Lieber, du hast lange genug auf der Erde verweilt, um genau das zu sein, was er gesehen hat.“

Konnte das sein? Hatten die Potters vielleicht Recht? War sein Tod, sein Wunsch vielleicht nicht sinnlos gewesen?

„Du warst immer Teil seiner Familie Regulus“, sagte Dorea, „Genauso wie du es jetzt bist. Du bist Teil seiner Familie, genauso wie du damit auch ein Teil unserer Familie bist.“
„Wir haben schon viele Magier und Nichtmagier kennengelernt“, fuhr Charlus fort, „aber niemand, kein Gryffindor war so unglaublich mutig wie du. Niemand hätte sich so selbstlos opfern können.
Der sprechende Hut hat einige wenige Fehlentscheidungen getroffen und ich bin der festen Überzeugung, dass dich nach Slytherin zu stecken, genau eine solche Entscheidung war.“
„Wir hätten dir gern geholfen, Regulus“, sprach James’ und Laras Vater weiter, „Wir hätten dich genauso aufgenommen wie deinen Bruder, doch es sollte nicht sein. Stattdessen hast du alles aufgegeben, um die Welt für unsere Enkelkinder ein bisschen sicherer zu machen.“

„Sieh sie dir an“, sagte Dorea sanft und deutete auf den großen Spiegel.
Als Regulus wieder auf die Erde hinunter sah, war die Sonne bereits untergegangen. Leia schlief an Laras Brust gekuschelt, tief in Sirius Lederjacke vergraben, die ihre Mutter trug, während Sirius neben ihnen stand.
Regulus konnte genau sehen, wie sein Bruder sich an der Hand seiner Frau festhielt.

Die drei standen vor seinem Grab und Sirius legte gerade eine weiße Rose auf den pechschwarzen Grabstein.
Sie hatten an ihn gedacht. Genau wie am Tag ihrer Hochzeit, hatten sie auch am Tag der Taufe ihrer Tochter an ihn gedacht.

Es stimmte.
Er war Teil der Familie. Und das würde er auch immer sein.



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Vielen Dank für die sieben Kommentare zum letzten Kapitel!
Das ist echt die größte Motivation für mich und jedes einzelne hat mir den Tag versüßt!

Wenn ihr mehr über Sirius' Heiratsantrag und das Leben der anderen erfahren wollte, schaut doch mal bei meiner Haupt-FF vorbei: You're my shooting star...


hela: Hey und herzlich willkommen auch hier :)
Es freut mich sehr, dass dir auch diese Geschichte gefällt, auch wenn du eigentlich kein Fan von Wiedererscheinungen bist.
Danke, dass du mir auch hier ein Kommi hinterlassen hast!

Legolas: Schön, dass dir die Idee gefällt! Ich habe lange überlegt, ob ich Leia wachsen lasse, mich dann aber dafür entschieden. Erstens könnte ich es nicht ertragen sie für immer ein Baby sein zu lassen und zweitens wird das noch essentiell für diese Geschichte, vor allem als Vorgeschichte zu You're my shooting star... :)

Lily Potter: Hey! Es hat mich seeeehr gefreut zu sehen, dass du auch hier vorbei schaust!
Das ist wirklich eine große Ehre für mich :)
Du hast genau das beschrieben, weshalb mir diese Idee auch selbst so gut gefällt. Ich finde es leichter mit dieser Vorstellung mit dem Tod umzugehen...
Deine Kommentare sind wirklich immer eine großartige Motivation! Solche Komplimente könnte ich jeden Tag bekommen <3

fffan: Hallöchen und herzlich willkommen auch hier!
Die Toten können natürlich immer durch den Spiegel schauen und ihre Lieben und das Leben auf der Erde beobachten.
Du musst bedenken, dass sie dort oben keine Menschen mehr sind, sie sind nur noch ihre Seelen. Sie machen sich dort keine Gedanken, ob es jetzt der falsche oder richtige Augenblick ist - sie wissen es einfach.
Leia hört auf zu wachsen, sobald sie "endgültig volljährig ist" - im Himmel gibt es keine Landesgrenzen. Es gilt also eine Vorstellung unabhängig davon ;)
Ich stehe auf Regulus! <3 Wie man hier sieht :D
Ja... so sind die Black-Jungs halt... voller Selbsthass, Schuldgefühlen und Zweifeln. Ist doch kein Wunder bei der Kindheit!
Es freut mich auf jeden Fall, dass dir auch diese FF so gut gefällt!

Bubbly Cauldron: Schön, dass du auch hier vorbei geschaut hast! Da ich dich natürlich nicht unnötig auf die Folter spannen wollte, hier die Erlösung, wofür Regulus seinen Wunsch verbraucht hat :) Ich finde es sehr gut, dass du geschrieben hast, was speziell dir so gut gefällt! Damit kann ich wirklich was anfangen :)
Ich habe mich auf jeden Fall sehr über dein Kommi gefreut <3


Bis zum nächsten Mal!


Liebe Grüße

Lara




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Kommentare: 8
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