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Fanfiction

Die Schatten werden länger - Die Auswahlspiele

von Viola Lily

AN: Ich habe den Titel - leider - doch noch mal geändert. Für die einen oder anderen wird vielleicht zum Ohrwurm, aber dieser Satz passt einfach am allerbesten zu dem, was in diesem Teil der FF geschiet.
Ich hoffe, ihr verzeiht mir >.<


_____________________________________


Der Tag der Auswahlspiele warziemlich windig. Wie von der Acromantula gestochen zogen die Wolken über den blauen Himmel, doch zum Glück brachte keine von ihnen schlechtes Wetter oder Regen mit sich. Selbst die Sonne ließ sich ab und zu blicken und schob mit ihren Strahlen leuchtende, große Flecken über die Tribünen des Quidditch-Stadions. Luke und ich waren an diesem Samstag extra früh los gegangen, damit wir uns gut einzuspielen und Konzentration sammeln konnten. Wir trugen unsere Mannschaftsuniform der Ravenclaws, saßen auf einer Bank und ließen die Beine baumeln.
„Perfekt“, murmelte Luke und atmete die kühle Luft ein als hinge sein Leben davon ab - was es in gewisser weise ja auch tat. Um ins Team zu kommen würde er sterben.
Mir hingegen war die Lust am Atmen vergangen. Ja, es wäre sogar nicht schlecht gewesen, tot umzufallen - dann würde mir die peinliche Show, die noch auf mich zu kam, erspart bleiben. Mein letztes Training gestern Abend war eine Katastrophe gewesen und ich war eigentlich nur Luk zuliebe hier. Also lächelte ich gequält, während Luke sich den Wind durch die Haare wehen ließ und die Ruhe vor dem Sturm genoss.
Trotz des perfekten Wetters bemerkte er meine besorgte Miene sehr schnell und legte einen Arm um mich.
„Sag mir, wie ich dich aufmuntern kann“, bat er und strich mir die zerzausten Haare aus dem Gesicht.
„Indem du die Zeit zurück drehst und mir so ein paar Tage zum Trainieren verschaffst.“
„Das kann ich nicht. Aber was ich dir geben kann, ist ein guter Rat.“
Grimmig verzog ich das Gesicht und schob beleidigt seinen Arm von meinen Schultern.
„Ach, dass kannst du lassen. Von denen hab ich schon genug gehört. Du schaffst es trotzdem, Glaub an dich oder Du musst einfach nur dein Bestes geben.“
„Ich sagte ja auch Rat, und nicht Spruch.“
Ich verschränkte trotzig die Arme. Egal was er sagen würde, es würde meiner Performance nachher nicht helfen.
„Es ist unser letztes Schuljahr und... .“
„Wenn du schon so anfängst, kannst du's gleich lassen!“, funkte ich dazwischen und sah ihn böse an.
„Lass mich doch mal ausreden.“
Luke packte mich am Arm und sprach weiter.
„...und es ist unsere letzte Gelegenheit, Quidditch zu spielen“, fuhr er fort, mit einem Blick, als hätte er Angst, dass ich abhauen könnte. „Du weißt, wie ich das meine. Wenn du jetzt schon aufgibst, wird es heute das letzte mal gewesen sein, dass du hier Quidditch spielen konntest. Und ich weiß, wie sehr du es liebst. Ich kann dir nicht garantieren, dass du ausgewählt wirst, dass kannst nur du allein. Und wenn du dir dieses Ziel vor Augen hältst - und nicht deine schlechte Vorbereitung - dann solltest du zumindest mit dir zufrieden sein, wenn du heute Abend vom Besen steigst.“
In Lukes Worten steckte etwas wahres. Dadurch fühlte ich mich zwar nicht gleich wie Herkules, aber ein Funken Kampfgeist rührte sich trotzdem in mir. Als er mich dann auch noch so unnachgiebig ansah und auf eine positive Reaktion meinerseits wartete, seufzte ich ergeben.
„Na gut. Lass uns starten. In einer Stunde geht's los und bis dahin muss ich noch ein paar Klatscher verprügeln.“
Luke grinste und gab mir einen Kuss.
„So kenn' ich dich, Tiger.“
Während der nächsten Stunde kamen immer mehr Schüler hinzu, die ihre Besen bestiegen und sich einspielten. Bevor es allerdings zu voll wurde, spielten Justin, der irgendwann gekommen war, und ich uns ein paar Klatscher zu, während Luke für sich selbst ein paar Wendemanöver und Tricks übte. Als die Luft im Stadion aber nur noch von Schülern bevölkert war, landete ich und gesellte mich zu meinen Freunden. Sie hatten sich auf einen der Türme gesetzt um uns später anzufeuern.
Im Sinne des allgemeinen Interesses fragte Mabel: „Und? Seid ihr aufgeregt?“
Und wie, dachte ich.
„Naja, es ist was anderes als ein richtiges Match...“, fing Luke an und fuhr sich nervös durch die Haare. „Du wirst du nicht beurteilt und hier brauchst du keinen Sieg, um zu überzeugen. Außerdem gucken sämtliche Spieler der Nationalmannschaft zu und die können auf dem ersten Blick sagen, ob du das Zeug dazu hast oder nicht.“
„Danke, dass du mich dran erinnerst“, jammerte ich und fasste mir an den Kopf. „Die englischen Treiber werden mit meiner Darbietung die größte Quidditch-Blamage der Geschichte zu sehen bekommen. Sie sollen Fred und Justin direkt nehmen, dann ersparen sie sich meinen traurigen Anblick.“
Luke schlug mir mit der flachen Hand auf den Hinterkopf und erhob sich. Mit verschränkten Armen schaute er auf mich herab und lächelte spöttisch.
„Was gibt's da grinsen?“, fragte ich gekränkt.
„Naja, mein Dad sitzt auch da oben. Und ich lege keinen Wert darauf, dass sich meine Freundin vor seinen Augen blamiert. Also kneifst du jetzt gefälligst die Arschbacken zusammen und hörst auf, dich wie ein Häuflein Elend selbst zu bemitleiden. Außerdem war er es, der mir das OK für dein letztes Geburtstagsgeschenk gegeben hat.“
Ich biss mir auf die Lippen. Das ich einen Nimbus Superior besaß, hatte ich wirklich nur den Woods zu verdanken. Nachdem mir auch Stephen einen starken Schubser gab, erhob ich mich und bestieg meinen Besen.
„Na gut, Mr. Wood. Wenn ich zuerst unten bin musst du alles zurück nehmen.“
„Und wenn nicht?“
„Dazu wird es nicht kommen.“
Mit diesen Worten erhob ich mich und rauschte hinunter zum Rasen. Dort hatten sich schon viele Bewerber versammelt und warteten nun gespannt auf den Beginn des Auswahlspiels. Ich landete und gesellte mich gleich zu den anderen Spielern unsere Ravenclaw-Teams. Justin war zwar aufgeregt, aber er grinste voller Vorfreude, ganz im Gegensatz zu unserer Jägerin Emily Corner. Vor lauter Nervosität biss sie sich auf die Lippen, bis die ganz blau waren.
Aus unerklärlichen Gründen verzögerte sich der Beginn etwas, aber als etwa 10 Minuten nach 11 Uhr 5 große Schatten über unsere Köpfe flogen, ging ein lautes Raunen und vereinzelte Jubelrufe durch das Stadion. Die Silhouette von Lukes Vater erkannte ich sofort, die anderen Flieger waren mir auf dem ersten Blick allerdings unbekannt.
Die 5 erwachsenen Spieler drehten eine schnelle Runde durch das Stadion und landeten dann ein paar Meter vor uns auf dem Rasen.
Der Anblick der Profis, die von der grellen Sonne beschienen wurden und denen der Wind verwegen durch die Haare fegte war beeindruckend. In ihren Gesichtern lag die jahrelange Quidditch-Erfahrung, die Mühen des täglichen Trainings und der Stolz über den Dienst, den sie für ihr Land ausübten. Beim näheren Hinschauen erkannte ich auch die einzelnen Leute.
Da war der Jäger Oscar Plumpton, gerade mal 24 Jahre alt und ein Nachfahre des Roderick Plumpton, dem schnellsten Schnatzfänger der englischen Geschichte, war. Er spielte bei den Chudley Cannons und ich wusste aus diversen Zeitschroften, dass er ein ziemlicher Frauenschwarm war.
Im Gegensatz zu dem 30-jährigen Treiber der Tutshill Tornados, Emmett Connelly. Ein großer, bulliger Typ. Sein Vater hat schon in der irischen Nationalmannschaft gespielt, als er 23 war. Ein Schauer lief mir über den Rücken, als sich unsere Blicke kurz trafen. Er konnte sich bestimmt denken, dass ich als Treiberin vor spielte. Schnell wanderte mein Blick weiter zu den anderen.
Da war natürlich Lukes Dad, Oliver Wood, Trainer der Tutshill Tornados und ehemaliger Spieler für England, über den man munkeln hörte, dass er als nächster Trainer der Nationalmannschaft im Gespräch wäre. Als er Luke sah, nickte er ihm aufmunternd zu.
Doch dies tat auch Leslie McDougal, Sucherin der Holyhead Harpies und die Mutter von Hufflepuff-Jägerin Annebirth McDougal.
Die fünfte im Bunde war niemand anderes als unsere Schiedsrichterin Mrs. Jordan. Diese trat nun ein paar Schritte vor und musterte uns wie ein General seine Adjutanten. Sie wirkte heute anders als sonst bei den Spielen, viel ernster und herrischer.
„Ihr wisst alle, warum ihr heute her gekommen seid?“, rief sie laut, und als keine Antwort kam, rief sie weiter: „Wisst ihr es oder glaubt ihr es zu wissen?“
Luke und ich tauschten einen fragwürdigen Blick. Na, das hörte sich ja sehr ermutigend an. Automatisch richtete ich mich auf und hielt meinen Besen gerade. Hätte nur noch gefehlt, dass wir auf Kommando salutieren.
„Das hier sind keine gewöhnlichen Auswahlspiele. Hier geht es nicht um den Einzug in eine Schulmannschaft, sondern in die des Landes. Es ist eine große Ehre für England, dieses Jahr die Junioren-Meisterschaften auszutragen, und wir als Gastgeber wollen uns in allen Bereichen von der besten Seite zeigen. Vor allem, was unsere eigene Mannschaft betrifft.
In der ersten Runde werden wir euch in Gruppen testen. Wir werden euer Team-Play, eure Flugkunst und die Technik beurteilen. Wer uns überzeugt, wird in der zweiten Runde ein kurzes Match gegen uns spielen.“
Uns allen stand sofort der Mund offen. Hatte ich richtig gehört? Wir sollten in der 2. Runde gegen diese Profis spielen? War das nicht 'ne Nummer zu hart? Wobei, wenn ich es mal aus Lukes Augen betrachten würde: wer weiß, vielleicht bereiteten sich die anderen Landesmannschaften ja noch schlimmer vor.
„Die Ergebnisse gibt es in ein paar Tagen im Rahmen der feierlichen Eröffnungszeremonie in der großen Halle“, sagte Mrs. Jordan abschließend. Dann klatschte sie in die Hände, atmete tief ein und drehte sich zu den Spielern um.
„Für alle, die sie noch nicht kennen, werde ich kurz unsere heutige Jury vorstellen. Jeder, der hinter mir steht, wird die zukünftigen Mannschaftsmitglieder unter seine Fittiche nehmen. Für die Jäger: Oscar Plumpton. Für die Treiber: Emmett Connelly. Leslie McDougal für den Sucher und Oliver Wood für den Hüter. Zudem haben wir noch außenstehende Jury-Mitglieder aus dem Sportbüro, die von der Tribüne aus urteilen werden. Schön, genug geredet. Fangen wir an. Wollt ihr starten, Oscar?“
Sie drehte sich zu Oscar Plumpton um, der bei seinem Namen ein paar Schritte nach vorn trat. Ein Sonnenstrahl leuchtete auf und jetzt, vom ganz nahen, verstand ich, warum er ein Weiberheld war. Er hatte verwegene, dunkle Haare, ein markantes Kinn und eine leicht schiefe Nase - offenbar das Überbleibsel eines Klatscher-Unfalls. Doch dieses Makel änderte nichts an seinem guten Aussehen. Absolut nichts. Und dann fing er auch noch an zu Lächeln... . Mein lieber Scholli.
„Warum nicht“, meinte er und lehnte sich lässig an seinen Besen. „Jäger, vortreten!“
Die anderen wurden von Mrs. Jordan zurück zu den Zuschauertribünen geschickt. Froh darüber, mich von dem Anblick von Oscar los reißen zu können, wünschte ich Debbie und James noch viel Glück und flog mit Luke zurück zu unseren Freunden, um von dort aus das Spektakel zu beobachten. Es war ein großer, aber überschaubarer Haufen von etwa 20 Schülern, der jetzt noch auf dem Rasen stand und den genaueren Anweisungen von Oscar Plumpton zuhörte. Keine 5 Minuten später erhob sich die erste kleine Gruppe und begann mit dem Spielen. Sie passten sich den Quaffel zu, versuchten ihn sich gegenseitig weg zu nehmen oder Ringe zu werfen. Jeder spielte gegen jeden und es sah nicht so einfach aus, sich aus den 5 oder 6 anderen Spielern hervor zu heben. Die erste Runde flog etwa 10 Minuten, dann war die nächste dran.
Debbie war in dieser Gruppe. Sie konnte sich ein paar mal erfolgreich gegen Fergus Pucey, einem Slytherin, durchsetzten. Doch ich musste zugeben, dass besonders er heraus stach. Er machte innerhalb dieser kurzen Zeit 30 Punkte, viele gute Pässe und legte eine einwandfreie Weasley-Rolle hin.
„Hmm, Debbie wird es nicht leicht haben“, meinte ich zu Luke.
„Aber sie schlägt sich gut. Bestimmt kommt sie in die zweite Runde.“
James war in der 3. Gruppe. Er bewies ebenfalls sein Können und legte eine gute Show mit 20 Punkten ab, doch er ließ einmal den Quaffel fallen, als er von Annebirth, die ebenfalls eine gute Figur machte, aus der Bahn gedrängt wurde. Die beiden lieferten sich ein kleines Duell, legten für kurze Zeit aber auch einen brillanten Wurfaustausch hin. In der letzten Gruppe zeigte Seamus Montgommery aus dem Hufflepuff-Team sein Können und landete ein paar Treffer. Danach verkündete Mrs. Jordan eine kurze Beratungspause, ehe es mit den Treibern weiter gehen würde.
Ich holte tief Luft und erhob mich: „Okay, dann wollen wir mal.“
„Du packst das schon“, versprach Ammy und reckte beide gedrückten Daumen hoch.
Stephen sagte: „Kleiner Tipp: Klatscher treffen, nicht den Kopf!“
Luke guckte mich nur an und gab mir einen Kuss. Dann flog ich los, drehte eine Runde durchs Stadion um mich mit dem Wind vertraut zu machen und landete dann bei Justin auf dem Rasen. Jetzt machte sich seine Aufregung bemerkbar. Er wippte nervös hin- und her und jegliche Farbe war aus seinem Gesicht gewichen.
„Aufgeregt?“, erkundigte ich mich.
„Ein bisschen. Und selbst?“
„Es geht.“
„Hey Broderick“, rief mich eine Stimme und ich drehte mich zu Fred Weasley um.
Der Gryffindor-Treiber lächelte aufmüpfig und zeigte mit seinem Schläger auf mich: „Wirst du deinen Korkenzieher vorführen?“
„Schon möglich“, entgegnete ich und grinste. „Ich werde mich jedenfalls nicht zurück halten.“
Fred grinste zurück: „Das wollte ich hören.“
Fred Weasley war im letzten Schuljahr mein größter Konkurrent gewesen. Vor allem deshalb, weil er kein bulliges Schwergewicht war, so wie die meisten Treiber. Er setzte, wie ich, auf Schnelligkeit und Geschick. Und weil er ein Junge war, profitierte er von kräftigeren Muskeln und damit härteren Schlägen, denen ich nur durch Tricks entgegen wirken konnte.
Aus einem Impuls heraus hoben wir unsere Schläger und schlugen sie aneinander.
„Viel Glück, Weasley“, wünschte ich.
„Danke, dir auch, Broderick.“
Der Haufen an Bewerbern für die Treiber war überschaubar und ich war neben einer tollkühnen, mutigen Gryffindor das einzige Mädchen. Der Rest bestand aus überwiegend stämmigen Jungen aus anderen Häusern.
Mit entschlossener Miene landete Emmett Connelly vor uns und lies seinen Blick sorgfältig über die versammelten 12 Schüler schweifen. Er war mindestens 2 Meter groß, breitschultrig und sein Gesicht sprühte nicht gerade vor Freundlichkeit. Sein Kinn sah merkwürdig deformiert aus und ob hinter den geschlossenen Lippen noch alle Zähne vorhanden waren, wollte ich lieber nicht wissen. Nur einmal hob er die Augenbrauen, doch ob das ein gutes oder schlechtes Zeichen war, vermochte ich nicht abzuschätzen.
„Ich denke mal ihr habt gesehen, wie es bei den Jägern abgelaufen ist?“, fragte er mit tiefer Stimme.
Als ich merkte, dass es eine tiefe, sehr schöne Bass-Stimme war, musste ich mir ein Grinsen verkneifen.
„Wir machen 3 Gruppen. Jeweils zu viert werdet ihr euch mit beiden Klatschern beschäftigen. Das sind übrigens die Trainings-Bälle der Nationalmannschaft, also geht vorsichtig mit ihnen um.“
Nach diesem Spruch erlaubte ich mir ein leises Lachen.
Fred sagte sogar: „Wenn wir allerdings 100 Prozent geben sollen, kann ich für nichts garantieren.“
Connelly warf Fred einen aufmerksamen Blick zu. Dann grinste er leicht. Zwar nur mit einem Mundwinkel, aber das reichte, um es bei ihm seltsam aussehen zu lassen. Ohne ein weiteres Wort las er die Namen und ihre Gruppen auf.
Erleichtert atmete ich aus, als ich meinen Namen in der 2. Gruppe hörte. Ich hätte mich eigentlich freuen sollen, dass weder Fred noch Justin dabei waren, doch stattdessen hatte ich es mit den beiden Treibern aus dem Slytherin-Team zu tun: Ryan Flint und Nathan Higgs. Der dritte war George Madley.
Meine anfängliche Motivation verabschiedete sich auf Nimmer Wiedersehen. Das waren drei Slytherins, einer bulliger und unbarmherziger als der andere, der dritte total unerfahren und tollpatschig. Wie sollte ich da mein Können zeigen?
Ich war geistig so abwesend, dass ich gar nicht merkte, wie die 10 Minuten der ersten Gruppe verstrichen und wir dann dran waren. Ich zuckte zusammen, als die Namen der 2. Runde aufgerufen wurden, und hastig schwang ich mein Bein über meinen Nimbus Superior.
„Wir kriegen das hin“, murmelte ich und umschloss den glänzenden Stiel mit einem kräftigen Griff. Es gab schließlich einen Grund, weshalb ich in Besitz des besten Besens auf diesem Platz war - weil ich Quidditch spielen konnte. Mit diesem Gedanken stieß ich mich vom Boden ab. Als ich den Wind in den Haaren und meinen Besen unter meinem Hintern spürte, verflog meine Nervosität ein wenig. Ich warf einen letzten Blick zur Tribüne, wo meine Freunde saßen, dann ertönte ein Pfiff aus Mrs Jordans Pfeife und es ging los.
Ich hatte Glück: einer der beiden Klatscher war in meiner Nähe frei gelassen worden und mit aller Wucht schleuderte ich ihn auf den nächstbesten Spieler. Flint wich aus und beim Gegenschlag verpasste er zu meiner Genugtuung den Ball. Dann widmete ich meine Aufmerksamkeit den anderen beiden Treibern. Es war echt fies, gegen drei Treiber zu kämpfen und entweder Flint, Higgs oder Madley machten mir diverse Schläge zunichte. Immerhin konnte ich mein Geschick auf dem Besen präsentieren, denn nicht selten schossen die drei Treiber die Klatscher in meine Richtung und ich musste immer wieder haarscharf ausweichen. Doch je mehr Zeit verstrich, umso ungeduldiger wurde ich. Wir sollten hier schließlich nicht nur zeigen, dass wir mit dem Schläger den Ball, sondern mit dem Ball auch andere Spieler treffen konnten. Kurz vor Schluss gab ich noch mal alles, schoss auf einen Klatscher zu, überholte Higgs und holte mit meinem Schläger aus, um den Ball auf Flint zu pfeffern. Doch bevor es zum Schlag kam, hörte ich das Rauschen des zweiten Klatschers - hinter mir. Nach einer Schrecksekunde reagierte ich automatisch und noch bevor der Klatscher mich vom Besen hauen konnte machte ich einen Salto vorwärts schlug ihn kopfüber aus der Bahn und drehte mich dann nach vorne und beförderte den ersten Klatscher ins Jenseits. Erst als ich wieder richtig auf dem Besen saß, sah ich, dass ich mit meinem ersten Schlag den Klatscher direkt in die Kiste zurück geschlagen hatte. Nein, was für ein Glückstreffer, dachte ich und brach in hysterisches Gekicher aus.
Der Schlusspfiff ertönte und Mrs Jordan bat uns, wieder zu landen. Ich lachte immer noch, als ich neben Justin auf dem Rasen aufkam. Der guckte mich an wie ein kaputtes Auto.
„Wie hast du das gemacht?“
„Frag mich bloß nicht. Ich hatte einfach Glück.“
Irgendwie war ich erleichtert. Wenn ich mit dieser Darbietung nicht in die 2. Runde käme, wüsste ich auch nicht weiter. Vom Boden aus sah ich Justins Gruppe zu, in der auch Fred und das andere Gryffindor-Mädchen waren. Sie und Justin schlugen sich wacker, doch Fred ließ jeden einzelnen weit hinter sich. Er sah fast lässig aus, wie er die Klatscher traf, sich vor die anderen Spieler schob und mit einem Wimpernschlag zielte. Sogar aus dieser Entfernung konnte ich an den Gesichtern der Jury sehen, dass sie beeindruckt waren.
Die Spielzeit der letzten Treiber-Gruppe neigte sich dem Ende. Ich begann mich gerade zu fragen, wie die Auswahl der Hüter und Sucher wohl aussähe, als Mrs Jordan abpfiff und alle bisherigen Teilnehmer der Jäger und Treiber auf den Rasen bat.
„Ich erkläre kurz den weiteren Ablauf. Wir werden jetzt erst eine Pause machen. Um 2 Uhr machen wir mit den Hütern weiter. Gleichzeitig wird es die zweite Runde der Jäger sein. Wir splitten euch wieder in zwei Teams auf, doch in jedem wird einer unserer Profis mitspielen. Die Aufteilung verhängen wir auf Zetteln am Haupteingang des Stadions. Genauso wird es mit den Treibern ablaufen. Ihre zweite Runde ist gleichzeitig das Auswahlspiel für den Sucher. Noch Fragen? Gut, wenn keine sind würd' ich sagen: Guten Appetit und seien Sie rechtzeitig wieder hier. Wer zu spät kommt, wird disqualifiziert.“
Unschlüssig blieb ich auf dem Rasen stehen.
„Was ist?“, fragte James, dem meine verwirrte Miene nicht entgangen war.
„Ich würd nur gern wissen, wer weiter ist“, gestand ich. „Ich mag es nicht, dass sie so eine Geheimniskrämerei davon machen.“
James stieß mich an: „Sei mal nicht so ungeduldig. Die letzten Treiber sind erst vor ein paar Minuten gelandet, jetzt lass sie doch erst mal beraten. Lass' uns solange was essen gehen.“
Es war ganz schön laut in der großen Halle. Ãœber die Hälfte der Schüler hatte sich die erste Runde angesehen und an allen Tischen wurde darüber geredet, wer Chancen hatte, weiter zu kommen und wer nicht. Ich hatte keine Lust, die ganze Zeit das Gesabbel meiner Mitschüler in den Ohren zu haben, also belud ich meinen Teller mit Lasagne und nahm ihn mit in den Innenhof. Dort saß ich mit Luke, Ammy und Stephen auf einer der Bänke und aß schweigend mein Mittagessen. Ich wollte nichts über Quidditch hören und so war ich Ammy dankbar, dass sie ein bisschen was aus ihrem letzten Elementi-Unterricht im Ministerium erzählte. Allerdings hätte ich fast meinen Teller fallen gelassen, als Mrs. Jordan auf ihrem Rennbesen in den Innenhof rauschte und ein großes Blatt Pergament an die Eingangstür heftete.
„Das ist die Auswahl für die zweite Runde“, sagte Luke aufgeregt und zog mich mit sich.
Zum Glück waren die meisten Schüler noch in der großen Halle und es war genug Platz und Zeit, um sich in aller Ruhe den Aushang durch zu lesen.
Zuerst stand da, dass die zweite Runde der Jäger zeitgleich mit dem Auswahlspiel des Hüters satt fand. Sie würden in jeweils mit einem Profi in zwei Teams gegeneinander antreten und wie im richtigen Spiel Tore erzielen. Dabei kämen auch die Fähigkeiten der Hüter zur Geltung. Als ich die Aufstellung durch las, klappte mir der Mund auf.

Team 1 - Oscar Plumpton
Emily Corner
James Sirius Potter
Fergus Pucey

Team 2 - Ginevra Weasley
Josh Goldstein
Annebirth McDougal
Pamela Sloper

„Yeah, Emily ist in der zweiten Runde“, jubelte Luke.
„James spielt gegen seine Mum?“, meinte Ammy trocken.
„Ist bestimmt nicht das erste mal“, kommentierte Stephen mild.
„Pscht“, zischte ich, da ich noch nicht zur zweiten Hälfte des Zettels gekommen war.
Die zweite Runde der Treiber fand zeitgleich mit dem Auswahlspiel des Suchers statt. Auch die Treiber-Teams wurden mit Profis aufgestockt. Ich hielt die Spannung kaum noch aus und umklammerte Lukes Arm, als ich die Namen der einzelnen Teams durch las.

Team 1 - Emmett Connelly
Ryan Flint
Fred Weasley

Team 2 - Constantin Vießbrock
Lauren Broderick
Frederic Entwisthle

„Yeah“, jubelte Luke und ballte meine Hand zu einer Faust. „Du bist weiter.“
„Und Fred auch“, bemerkte ich trocken. „Ich will ja nichts sagen, aber hast du mal geschaut, gegen wen ich gleich spiele? Flint, Weasley und Connelly. Schlimmer geht's nimmer.“
„Kannst du jetzt mal aufhören, zu jammern?“, fragte Luke scharf. „Du bist so weit gekommen. Andere Leute würden alles dafür geben, in die 2. Runde zu kommen.“
„Auf jedem Fall“, flüsterte Stephen und nickte zu dem Gryffindor-Mädchen, das sich auch für die Treiberposition beworben hatte. Sie musste in der 6. Klasse sein, denn ich kannte sie nicht mit Namen - und das war auch das Problem. Ihr Name stand nicht auf der Liste und es fiel ihr schwer, die Enttäuschung zu verstecken.
Meine Freunde hatten recht. Ich musste endlich damit aufhören, immer vom schlechtesten auszugehen. Meine Schulter war verletzt gewesen, ich hatte Tagelang nicht trainiert - und jetzt war ich in der 2. Runde! Ich hatte die Chance bekommen, noch einmal zu beweisen, was in mir steckte.
„Also schön“, sagte ich und sah Luke an. „Dann lass uns abwarten, mit wem du gleich im Team bist.“
„So wie der Tag bisher gelaufen ist, würde es mich nicht wundern, wenn ich in dem von Connelly lande, entgegnete er gelassen. „Sieh's mal so: dann kannst du endlich mal gegen mich gewinnen.“
Weil ich mir vornahm, mich auf den nächsten Auftritt zu konzentrieren, ignorierte ich Lukes letzte Aussage gekonnt und brachte mein Geschirr zurück in die große Halle.

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I'm back, I'm back, I'm really really back... (Michael Jackson, anyone???)
Ich habe mich bei diesem Kapitel an allem orintiert, was mit "Vorspielen" oder "Aufnahmeprüfungen" oder "Einstellungstests" zu tun hat - und sie haben alle etwas gemeinsam: SIE FANGEN NIE PÜNKTLICH AN!
Eure Vio


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