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Fanfiction

Die Schatten werden länger - Eine ungewöhnliche Zukunftsperspektive

von Viola Lily

Am nächsten Morgen wurde ich von einem lauten Huster geweckt, der aus dem Bett neben mir kam. Schnell setzte ich meine Brille auf und erkannte, dass Mabel aufrecht in ihrem Bett saß und einen ziemlich leidenen Eindruck machte.
„Ich hasse Lagerfeuer“, raunte sie und ihre Stimme klang mindestens eine Oktave tiefer als gewöhnlich.
Auch ich griff schnell zum Wasserkrug, um meinen kratzenden Hals zu beruhigen. Der Rauch des Feuers lag nicht nur in unseren Lungen und Hälsen, sondern schwebte auch im ganzen Schlafsaal. Mabel öffnete sofort ein Fenster und ließ die kühle Morgenluft hinein.
„Fenster zu“, maulte Jenny und zog mit einem Ruck die Vorhänge ihres monströsen Himmelbettes zu.
Ich schnaubte amüsiert. Jenny, unsere Klassenbeste und Vorzeigeschülerin konnte auch anders. Die meisten wussten gar nicht, dass sie ein richtiger Morgenmuffel war und meistens eine halbe Stunde brauchte, um aus dem Bett zu kommen. Mit dem Wasserglas in der Hand erhob ich mich und zog die Beine aus dem Bett. Die Sonnenstrahlen kitzelten meine Füße und die kühle Luft wirbelte den Staub auf. Mein Blick ging hinauf zu den Dachbalken über unseren Köpfen und ich stellte mir vor, wie es wohl wäre, statt des Holzes ein Glasdach zu haben. Dann könnte man von hier aus in den Himmel sehen. Man könnte sogar eine Plattform auf den Giebeln anbringen und eine Schlaflandschaft daraus basteln. Oder-.
Jemima, Mabels Katze, sprang auf meinen Schoß und riss mich aus meinen Gedanken. Verträumt strich ich ihr über das weiße Fell, was sie maunzend entgegen nahm und ihren Kopf an meine Arme drückte.
„Wenn doch nur jeder Schultag so entspannt beginnen könnte“, sagte ich zu mir selbst und leerte das Glas.
Als Mabel, Ammy und ich eine Stunde später den Gemeinschaftsraum beraten, standen eine Menge Schüler, teilweise noch im Schlafanzug, vor dem schwarzen Brett und redeten aufgeregt miteinander. Als wir darauf zugingen, teilte sich die kleine Gruppe und machte uns Platz. Ich ließ es mir nicht anmerken, aber durch diese Geste fühlte ich mich unglaublich gut. Ich hatte die Siebtklässler auch immer respektiert und bei den Ravenclaws käme kein jüngerer Schüler auf die Idee, sich mit den älteren anzulegen. Doch wahrscheinlich lag es viel eher an dem Schulsprecher-Abzeichen, das Mabel an diesem Morgen auf der linken Seite ihrer Weste angebracht hatte, weshalb die Schüler uns uneingeschränkten Zugang zum schwarzen Brett gewährten. Dort hing ein Zettel, der für die ganze Aufruhr veranwtortlich war.

Auswahlspiele für das Hogwarts-Team
Anmeldeliste

Teilnehmer müssen das 16. Lebensjahr bereits erreicht haben, wenn nicht wird ihr Name ohne weiteres von der Liste gelöscht.
Das Auswahlspiel findet am 25. September statt.
Die Eintragefrist ist der 20. September. Später eingetragene Namen werden nicht berücksichtigt.

Mit freundlichen Grüßen
Prof. Freshad, stellv. Schulleiter


Darunter konnte man dann Name, Schuljahr, Alter mit Geburtstag und Position im Quidditch-Team in eine Tabelle eintragen. Und natürlich musste man den ganzen Wisch unterschreiben, sonst wäre die Anmeldung ungültig.
Ich las mir gerade die ersten Namen auf der Liste durch (Justin Andrews, Roland Suther, Lucia Hoob) als Ammy mich antippte und mir einen Kugelschreiber reichte.
„Los, trag' dich ein“, drängte sie und ihre Augen leuchteten vor Aufregung.
Mir der Tatsache bewusst, dass alle umstehenden gebannt - und zum Teil neidisch - meine nächsten Handbewegungen beobachteten, trug ich mich voller Genugtuung ein. Es war mein gutes Recht, schließlich war ich volljährig und Mannschaftsspielerin. Dann gab ich Ammy zufrieden den Kugelschreiber zurück.
„Grins doch nicht so“, meinte Mabel leise und runzelte die Stirn. „Du tust ja fast so, als hättest du dich nur für den nächsten Hogsmeade-Ausflug angemeldet.“
„Maby“, klagte ich und rollte mit den Augen. „Das Gespräch hatten wir doch gestern schon.“
„Jaaah, ich weiß.“
Zum Glück sah Ammy die Sache viel entspannter als Mabel und versprach mir jetzt schon, zu jedem Spiel einen neuen Banner für ihre Fanausrüstung zu basteln.
„Und Mabel kriege schon noch dazu, euch anzufeuern“, flüsterte sie abschließend.
Daraufhin drehte diese sich zu uns um: „Das habe ich gehört Ammy. Und warte nur ab, wenn es so weit ist, brülle ich unsere Mannschaft lauter an als du.“
Wie auf Kommando brüllte jemand ganz anderes, nämlich mein Magen, den ich schuldbewusst mit der Hand berührte.
„Sorry, da verlangt jemand Kaffee und Erdnussbuttertoasts.“
Mabel öffnete die Tür zur Wendeltreppe: „Dann wollen wir diesen jemand mal nicht warten lassen.“

In der großen Halle setzten wir uns zu Dustin und Luke, die mit hochkonzentrierter Miene über dem Tagespropheten hingen.
„Hey“, überraschte ich die beiden, woraufhin sich Dustins Kaffee über die halbe Zeitung ergoss.
„Mann, Laura!“, nölte er. „Das war der Artikel über die Weltmeisterschaft.“
„Oje, Sorry. Ratzeputz.“
Die braune Flüssigkeit verflüchtigte sich augenblicklich und hinterließ den Artikel wieder in dagewesener Form.
„Guten Morgen“, grüßte ich jetzt auch Luke, der mich, mit einem Mundwinkel lächelnd, beobachtet hatte.
„Mit deiner Stimme machst du deinem Namen heute alle Ehre, du Kratzbürste“, entgegnete er und gab mir einen Kuss auf auf die Wange. „Aber dein Ratzeputz war astrein. Wenn der Rest deines Zauberfundus auch so gut über die Bühne kommt, muss ich mir bei den UTZ-Prüfungen keine Sorgen um dich machen.“
Ich grinste verstohlen. In unserem Jahrgang war es ein offenes Geheimnis, dass ich keine helle Leuchte war. Ich war natürlich nicht doof, aber sobald mich etwas nicht interessierte, schaltete mein Gehirn ab. Außerdem fiel mir das Lernen ziemlich schwer und Hausaufgaben erledigte ich auch immerauf den letzten Drücker, wodurch sie oberflächig und ungenau wurden. Das war ziemlich ungewöhnlich für Ravenclaw, aber ich (und ein paar andere) waren überzeugt, im richtigen Haus zu sein.
„Freu dich nicht zu früh, es gibt ja schließlich noch Zaubertränke“, warnte ich und machte damit Lukes Hoffnungen zunichte. „Und Alte Runen. Außerdem werden die UTZ-Prüfungen alles andere als leicht und du weißt, wie schnell ich Stoff aus den letzten 6 Jahren nachholen kann.“
Souta, der uns gegenüber saß, beobachtete vergnügt Lukes Gesichtsausdruck, der augenblicklich zu einer verzweifelten Grimasse wurde. Hilfesuchend drehte er sich zu Dustin um, doch der wollte nichts damit zu tun haben und versteckte sich hinter dem weit auseinander gefalteten Tagespropheten.
„Wenn du mit dem Lernen fertig bist, lade ich dich zu meiner Endlich-im-Ruhestand-Party ein“, scherzte Souta und sah mich grinsend an.
Grinsend setzte noch einen drauf: „Wenn ich dann nicht gerade in der theoretischen Prüfung für Verwandlung sitze... gern.“
Lukes Geduld verflüchtigte sich mit diesem Satz endgültig.
„Es muss doch irgendeine Möglichkeit geben, dich da durch zu kriegen“, stammelte er und dachte angestrengt nach. „Eigentlich müsstest du ausreichend Gehirnzellen haben, um die Prüfungen zu bestehen. Irgendwo muss etwas von Ravenclaw in dir stecken.“
„Ich weiß auch genau wo“, gluckste Dustin und lugte mit einem schelmischen Grinsen hinter der Zeitung hervor. „Und es befindet sich nicht in ihrem Kopf.“
„Zumindest habe ich es nicht, wie du, knapp unter der Gürtellinie“, entgegnete ich spitz, worauf Luke Dustin und mir einen Schlag auf den Hinterkopf verpasste.
„Ich versuche hier ein schwerwiegendes Problem zu lösen und ihr habt nichts besseres zu tun als das Niveau bis unter eure Schuhsohlen sinken zu lassen?“, fragte er und guckte uns perplex an.
„Wir sind 17, wir dürfen das“, entgegnete Dustin Schulterzuckend und warf mir einen Wir-klären-das-später-Blick zu.
Nun mischte sich Mabel in unser Gespräch ein und sagte zu Luke: „Falls ich dem ganzen noch die Lichtkegel auf den Lumos geben darf: sie hat sich vor wenigen Minuten zu den Auswahlspielen angemeldet.“
Luke drehte seinen Kopf hastig zu mir, sodass ich seine Knochen knacken hörte.
Mit Schmerzverzerrtem Gesicht fasste er sich überrascht an den Hals und fragte dementsprechend trocken: „Das kann ja spannend werden.“
„Und das tut bestimmt weh“, meinte ich nur und massierte ihm ein bisschen den Hals, um den Schmerz zu lindern.
Grinsend fügte er hinzu: „Aber es wäre schon geil, wenn wir beide ins Team kommen würden.“
Mabel beäugte uns kritisch: „Ein Pärchen im Hogwartsteam? Na, ob das gut geht... da ist Stress doch vorprogrammiert.“
Mittlerweile hatte Professor Boot seinen Rundgang mit den Stundenplänen begonnen. Mit einem skeptischen Blick blieb er bei uns stehen.
„Soso, und Sie sind jetzt also Siebtklässler“, murmelte er und durchwühlte dabei den Stapel nach unseren Stundenplänen. „Also, wenn es nach mir ginge... aber mich fragt ja keiner.“
Schweigend gewährten wir ihm die Zeit, die er brauchte, um unsere Pläne zu finden (und die nahm er sich auch) und reichte sie uns schließlich.
„Ich habe in diesem Jahr eine besondere Überraschung für Sie“, fügte er hinzu.
„Was ist es diesmal? Ausnahmsweise mal kein Verteidigung am Montag-Morgen?“, fragte Souta und grinste.
Wir lachten alle. Seit der Dritten Klasse hatten die Ravenclaws immer am Montag-Morgen Verteitigung gegen die dunklen Künste mit den Gryffindors zusammen.
„Nein, Souta“, entgegnete Professor Boot mild und überreichte mir dabei meinen Stundenplan. „Ophius besteht auch dieses Jahr wieder darauf, ihnen in der ersten Stunde nach dem Wochenende mit Selbstverteidigungszaubern auf die Füße zu treten - so wie in dem Jahr davor. Und in dem Jahr davor. Es geht um etwas anderes.“
Ich lies meine Augen über die Tabelle wandern. Tatsächlich, schon wieder Verteidigung gegen die dunklen Künste am Montag - mit den Gryffindors zusammen: armer Professor Freshad. Dann bemerkte ich das zusätzliche Fach, dass meinen Mittwoch-Morgen und Freitag-Vormittag in Anspruch nahm: Alchemie. Ich war so gespannt auf die erste Stunde, dass mein Herz für kurze Zeit schneller schlug. Leider stand dort auch, dass die erste Stunde am morgigen Freitag noch ausfallen würde, also müsste ich mich wohl oder übel bis nächste Woche Mittwoch gedulden. Die anderen Haupt- und Nebenfächer stapelten sich drum herum, doch der Stundenplan sah zum Glück nicht überfüllt aus. Das war gut, so hatte ich noch genug Zeit zum Horn-Üben und Quidditch-Trainieren.
Professor Boots Überraschung entdeckte ich erst danach. Mir lief ein kalter Schauer über den Rücken, als ich mich zu meinem Verwandlungslehrer umdrehte und in seine ernsten Augen blickte.
„Wir haben Pflichtstunden im Duellieren?“, fragte ich mit forscher Stimme.
Die Stimmung an unserem Tisch kippte augenblicklich. Wir wussten alle, was das bedeutete.
Professor Boot runzelte die Stirn und erklärte: „Es ist nur eine reine Sicherheitsmaßnahme. Hier in Hogwarts bekommt man nicht viel mit - und dafür bin ich überaus dankbar - aber im Ministerium geht es ja schon seit längerer Zeit wegen Bullstrode und seiner Anhänger drunter und drüber. Es ist ein bisschen wie damals vor etwa 50 Jahren, als Voldemort das erste mal richtig gefährlich wurde. Wegen der Quidditchmeisterschaften haben viele Leute auch Angst davor, dass es wie das letzte Trimagische Turnier endet.“
„Weil Voldemort damals zurückgekehrt ist?“, schlussfolgerte Dustin.
Professor Boot nickte bedrückt und verabschiedete sich mit einem versucht aufmunterndem Lächeln.
„Achja, Mr Wood?“
„Ja, Sir?“
„Vergessen Sie nicht: Um vier Uhr in meinem Büro.“
„Ja, Papa.“
„Wie war das?“
„Aye Aye, Käpt'n.“
Dann war Professor Boot schon bei den nächsten Schülern, um sie zu nerven. In diesem Moment erschien Stephen, etwas verschlafen, aber gut gelaunt.
„Was ist denn mit euch los?“, fragte er und hörte sich plötzlich nicht mehr so gut gelaunt an.
Luke antwortete: „Wir haben zusätzliche Duellierstunden bekommen.“
„Pflichtveranstaltung“, fügte ich hinzu und reichte Stephen seinen Stundenplan.
Er studierte ihn aufmerksam und meinte: „Das ist nicht gut.“
„Professor Boot hat uns auch erklärt, warum“, sagte Souta. „Aber du dürftest den Grund aus erster Hand bereits erfahren haben, oder?“
Stephen ließ den Stundenplan wieder sinken und sah uns der Reihe nach an. Dann kratzte er sich am Kopf.
„Dad hat mir von den Problemen im Ministerium erzählt. Das es jetzt auch eine Angelegenheit für Hogwarts ist, hat er mir verschwiegen.“
Wir sahen uns alle der Reihe nach an, doch niemand schien in diesem Moment darüber reden zu wollen. Also frühstückten wir weiter und unterhielten uns nur über unsere neuen Stundenpläne. Heute war Donnerstag. Doppelstunde Zauberkunst bei Professor McKinnens. Halelujah.

Der Schulbeginn kam mit voller Wucht. Jeder unserer Professoren machte uns in seiner ersten Stunde klar, das dieses Schuljahr kein Zuckerschlecken für uns werden würde und dass wir uns neben den UTZ-Prüfungen auch ernsthafte Gedanken über unsere Zukunft machen müssten. Abschluss bedeutete Raus aus der Schule, danach waren wir für uns selbst verantwortlich. Wir mussten uns überlegen, was wir nach der Schule machen wollten, und diese Frage war neben dem Quidditchturnier das wichtigste und meist benutzte Gesprächsthema unter den Siebtklässlern.
„Habt ihr euch mittlerweile dazu entschieden, was ihr nach der Schule machen wollt?“, fragte Mabel am Freitag-Abend am Kamin.
Jeder hielt in seiner Tätigkeit inne und guckte sie an. Ich war gerade dabei, Noten aus dem Hornunterricht zu sortieren und dachte automatisch an das letzte Schuljahr zurück. Patrick Rohdmann, ein Austauschschüler aus Deutschland und extrem gut auf der Geige, hatte mir eine Frage gestellt, die mich bis heute beschäftigte: Hast du schon mal darüber nachgedacht, Musik zu studieren?
Mit dieser Frage hatte sich damals meine Zukunftsperspektive komplett verändert. Ein normales Muggelstudium nach einer Siebenjährigen Ausbildung zur Hexe anzutreten war eigentlich vollkommen sinnlos, aber es reizte mich mehr als alle anderen Möglichkeiten, die ich kennengelernt hatte, vom Ministeriumsangestellten bis zum Zauberstabmacher. Diese ganzen, magischen Berufe klangen zwar interessant, aber ich wusste jetzt schon, dass die meisten für mich irgendwann langweilig werden würden. Es fiel mir bis heute echt schwer, eine Entscheidung zu fällen.
Ich wurde schon ganz neidisch, wenn jemand ganz genau wusste, was er nach der Schule machen wollte - so wie Dustin. Er wollte es unbedingt als Fotograph beim Tagespropheten oder sonst einer Zeitschrift schaffen. Damit gehörte er zu denen, die ihr Hobbys zum beruf machen konnten - Fotografen benötigte man schließlich auch in der Zauberwelt. Es gab an der Zauber-Uni sogar einen Kurs für Fotografie.
Aber für mich galt das leider nicht. Am einfachsten wäre es für mich wohl Jeremy, meinen Horn-Lehrer, bezüglich einer Musikalischen Perspektive erst mal zu fragen. Und das nahm ich mir für den Unterricht am nächsten Mittwoch vor.
„Lulu?“
„Hm?“
Ich sah Mabel an, die fragte: „Was hältst du von Heilerin?“
Entsetzt hielt ich in meiner Bewegung inne und starrte sie an: „Hast du sie noch alle? Erstens habe ich nicht die richtigen Zensuren dafür, zweitens fehlt mir die Geduld, mit der ich jeden Tag jammernde, blutende und vor sich hin vegetierende Menschen behandeln kann und drittens, viertens und fünftens erzähl ich dir lieber erst gar nicht.“
Mabel verdrehte die Augen: „Doch nicht du, sondern ich... .“
„Achso...“, machte ich angesichts meiner vorherigen Worte und räusperte mich. „Wieso nicht.“
Mabel runzelte die Stirn.
Um sie zu besänftigen, fügte ich hinzu: „Also, wenn ich jemals im St.-Mungo landen sollte, würde ich mein Leben in deine Hände legen.“
„Danke Lulu...“, sagte sie zögernd und blätterte in einer Broschüre herum. „...aber ich weiß nicht, ob es wirklich das richtige für mich ist. Das Studium hört sich unheimlich kompliziert an.“
Diesmal verdrehte ich die Augen. Typisch Mabel: erst eine positive Antwort hören wollen und dann an sich selbst zweifeln.
„Du solltest dir auf jedem Fall auch über das Danach Gedanken machen“, erinnerte ich sie. „Studium und Ausbildung sind irgendwann vorbei. Würde dir auch nach 3 oder 7 Jahren der Beruf auch noch Spaß machen?“
Mabel lächelte müde: „Wenn man so hört, dass man im idealen Fall diesen Beruf sein ganzes Leben ausübt, ist das schon ziemlich krass. Deshalb bin ich ja noch so am überlegen. Es ist ja erst mal nur so eine Idee... .“
„Immerhin hast du eine.“
„Was denn? Eine Idee?“
„Ja. Eine, die man auch in die Tat umsetzen kann.“
Luke mischte sich nun ins Gespräch ein: „Deine etwa nicht? Du musst ja eine haben, sonst würdest du so etwas nicht sagen.“
Ich seufzte schwer und lies meinen Blick schweifen: „Ich habe es bis jetzt keinem von euch gesagt, weil es eben nur eine Idee ist. Sogar eine ziemlich lächerliche. Und ich habe auch noch mit niemandem darüber gesprochen, oder... .“
„Jetzt sag' schon!“, unterbrach Stephen bestimmt meine Laberei.
„Ich frage mich, ob ich nicht auch Musik studieren könnte.“
Stille. Verwirrte, Atemlose Stille. Hatte ich etwas anderes erwartet? Nein.
„Musik?“, wiederholte Luke kurz und überrascht.
„So was kann man studieren?“
„Ein Muggelstudium?“, hakte Mabel ungläubig nach.
Ich sagte schnell: „Ich habe doch gleich gesagt, es ist lächerlich.“
„Wie kommst du denn darauf?“, wollte Stephen interessiert wissen.
„Letztes Schuljahr hat Patrick mich darauf angesprochen“, erklärte ich und ignorierte Lukes Schnauben (er mochte Patrick nicht). „Auf der Abschiedsparty. Er zieht es jedenfalls in Betracht. Es klang sehr verlockend, aber je länger ich darüber nachgedacht habe, wurde das ganze immer... lächerlicher. Sorry, ich wiederhole mich.“
Ich bemerkte in die zweifelnden Blicke meine Freunde und mein Mut verabschiedete sich ins Nirvana.
Ammy meinte: „Ich habe noch nie davon gehört, dass Hogwarts- oder andere Zauberschulen-Absolventen ein Muggelstudium beginnen. Das ist doch absurd. Warum sollte jemand, der 7 Jahre lang lernt, mit der Magie umzugehen, danach keinen Gebrauch davon machen? Es ist schließlich eine Gabe die nicht allen zuteil wird. Sollten wir sie dann nicht auch für unsere Zukunft nutzen?“
„Du meintest wohl eher in unserer Zukunft...“, verbesserte ich trocken.
Die anderen stimmten Ammy jedenfalls zu. Als ich mich wieder meinen Noten widmen wollte, begegnete ich Soutas Blick. Er war der Einzige, der nicht seinen negativen Senf dazu gegeben hatte, und er sah mich verständnisvoll an. Er war von allen derjenige, der mich am besten verstehen meine Idee am besten nachvollziehen konnte. Er wusste schon am längsten, wie sehr mich die Musik faszinierte und wie viel Spaß ich dabei hatte, schließlich spielte er selbst Klavier. Er hatte, wie ich, eine andere, besondere Verbindung zur Musik und zum Instrument.
Damit die Diskussion nicht von neuem entflammte, klebte ich schweigend meine Noten fertig.

________________________________


Hallo ihr Lieben,
in Zukunft werde ich die Plauder-Kiste immer ans Ende des Kapitels setzten - sofern es denn den Anlass gibt.
Im Moment habe ich echt viel mit der Uni zu tun (Abschluss O_O) doch ich bin mir sicher, dass sich das nicht auf die regelmäßige Erscheinung neuer Kapitel auswirken wird - ich hab bis zu den Semesterfeien genug vorgeschrieben.
So, und jetzt zu euch:

@Emmita und das Privileg der großen Betten:
Ich habe mir einfach mal die Freiheit dafür genommen. J.K.Rowling hat ja nie richtig beschrieben, wie ein 7. Schuljahr in Hogwarts aussieht. Aus eigenen Erfahrungen weiß ich, dass die Schüler manchmal Extrawürste bekommen - als Ausgleich für den Prüfungsstress, der auf sie zu kommt. Warum also keine großen Betten, in denen man prima entspannen kann ;D
Und zu der Sache, dass man sich vielleicht schon ausmalen könnte: ich werd mich explizit dazu äußern, wenn es soweit ist. Bis dahin musst du dich noch gedulden. :)

Aber @Romina und @KathiWeasley: euch kann ich schon mal verraten, was offensichtlich ist! Ja, wir werden so manchen Ausstauschschüler aus dem letzten Schuljahr wieder sehen. Und an der Co-Produktion bin ich auch weiter dran, aber - wie schon gesagt: sehr wenig Zeit momentan, um über die FF genauer nachzudenken und weiter zu schreiben. Denn Bachelor-Arbeit geht vor U.U

Greetz und ein schönes Wochenende noch,
eure Vio


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