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Fanfiction

Die Schatten werden länger - Unfall auf dem Quidditchfeld

von Viola Lily

Am Wochenende verbrachte ich viel Zeit auf dem Quidditchfeld. Jetzt, wo es kein Mannschaftstraining mehr gab, war jeder, der für die Auswahlspiele üben wollte, auf sich gestellt. Doch zum Glück konnte ich mit Justin Andrews trainieren, dem anderen Treiber aus meinem Haus. Obwohl er auch an den Auswahlspielen teilnehmen würde - und wir dadurch unausweichlich Rivalen waren - übten wir miteinander und verbesserten uns gegenseitig. Erst am Tag der Auswahlspiele würden wir Konkurrenten sein, bis dahin wollten wir beide das Bestmögliche aus uns herausholen und uns unterstützen.
Doch es war wesentlich einfacher, sich im Kopf irgendwelche Übetechniken auszudenken, als sie auch später in die Realität um zusetzen. Im Stadion gab es jetzt nur noch öffentliche Trainingszeiten, und vor allem Nachmittags war die Luft erfüllt mit umher schwirrenden Schülern. Es war wie in einem Bienenstock - nur viel, viel chaotischer (ein Vergleich zu Abigails Kleiderschrank wäre also treffender gewesen). Viele Jäger passten sich den Quaffel zu, ohne dabei auf Sucher zu achten, die sich mit Mühe durch sie hindurch schlängelten und nicht selten den Schnatz aus den Augen verloren, weil ihnen jemand in den Weg flog. Vor den Ringen (auf beiden Seiten wohlgemerkt) flogen die meiste Zeit mindestens zwei Hüter auf und ab. Und wenn es mal nur einer war, dann hieß er Brian Partridge - dem wollte nun wirklich niemand in die Quere kommen.
Was mich betraf, wäre mein Training mit Justin auch wesentlich effektiver gewesen, wenn nicht gleich 4 Treiber einem Klatscher hinerher geflogen wären. Hinzu kamen die vielen Besen-Idioten, die es nicht auf die Reihe kriegten, anderen Spielern auszuweichen geschweige denn eine saubere Kurve fliegen konnten. Wo auch immer die Fliegen gelernt hatten: bei unserer Fluglehrerin Mrs Jordan auf jedem Fall nicht.
Doch weil das richtige Leben auch kein Einhornstall war, versuchte ich mit Justin, das Beste aus der Situation zu machen. Anfangs nahm ich es noch geduldig hin, wenn mir jemand einen guten Move versaute, weil er nicht die Gabe besaß, links von rechts zu unterscheiden. Als mir nach einiger Zeit jedoch ein Sechstklässler zuerst den Klatscher aus der Bahn schlug und dann auch noch in mich rein raste, weil er seinen Besen nicht unter Kontrolle hatte, platzte mir der Kragen.
„VORSI-“, schrie ich noch, doch es war schon zu spät.
Sein Schläger traf mich mit voller Wucht auf der linken Schulter und mit einem unschönen Geräusch stießen unsere Köpfe aneinander. Instinktiv klammerte ich mich mit beiden Händen am Besenstiel fest, schloß die Augen und versuchte, den Schmerz in meinem Kopf irgendwie auszuhalten. Doch dabei spürte ich, dass etwas mit meinem linken Arm nicht stimmte und ich dadurch die Kontrolle über meine linke Hand verlor. Bevor ich also vom Besen fiel, klemmte ich mir meinen Treiberschläger unter den rechten Arm und verlagerte mein Gewicht, damit ich mich auch gut mit einem Arm auf dem Besen halten konnte. Tränen schossen mir in die Augen und durch ein dumpfes, penetrantes Pochen an meinen Schläfen kündigten sich exlosive Kopfschmerzen an.
„Voldemort noch eins, kannst du nicht aufpassen?“, zischte ich zwischen zusammen gebissenen Zähnen.
„'tschuldige, ich hab dich nicht gesehen.“
„Nicht gesehen? Dann sperr deine Augen auf, bevor du dich auf den Besen setzt, du Vollpfosten“, brüllte ich ihn an.
Bevor ich jedoch völlig die Fassung verlor, flog ich von ihm weg. In dem Moment kam Justin auf mich zu.
„Was ist alles nicht in Ordnung?“, wollte er wissen und stellte damit exakt die richtige Frage.
Ich musste nur auf meinen Kopf und meine linke Schulter zeigen, damit er den Ernst der Lage verstand.
„Ich muss landen“ sagte ich knapp. &bduo;Kannst du... ?“
Wegen der Kopfschmerzen war mein Blick ganz verschwommen und ohne lang zu überlegen packte Justin meinen Besen vorne am Stiel und lenkte ihn hinunter zu den Tribünen.
„Das sah schmerzhaft aus“, sagte er, als wir landeten und ich mich auf eine der Bänke nieder ließ.
„Ist es auch“, kommentierte ich und fuhr mit der rechten Hand über meine linke Schulter.
Es war mir etwas peinlich, vor meinem Treiber-Kollegen zu heulen aber - Boah, tat das so weh. Ich musste die Stelle nur berühren und sie fing an, wie Feuer zu brennen. Ob wohl etwas gerochen war? Hoffentlich nicht.
„So ein Idiot!“, zischte ich und wischte mir mit dem rechten Arm die Tränen aus den Augen.
„Komm, wir gehen erst mal zu Madam Pomfrey. Ich hab jedenfalls auch die Schnauze voll.“

Madam Pomfreys Blick sprach Bände, als sie mich so kurz nach Schulbeginn schon wieder im Krankenflügel sah. Ich konnte es ihr nicht verübeln, denn im letzten Jahr bin ich schon ein paar mal zu oft hier gewesen. Als Justin und ich ihr die Geschichte meiner Verletzung erzählten, schüttelte sie nur den Kopf.
„Ich war von Anfang an gegen diese Spiele“, wetterte sie los und machte sich daran, meinen Arm zu untersuchen. „Wo soll das bitte hinführen, wenn es schon so los geht? Wissen Sie das, Miss Broderick? Nein, natürlich nicht. Ich habe jedenfalls keine große Lust auf einen ständig gefüllten Krankenflügel mit diversen Quidditch-Unfällen. Und das werde ich Professor March auch bei nächster Gelegenheit sagen.“
Während Justin und ihre Worte über uns ergehen ließen, zog sie mir vorsichtig meinen Umhang und die Trainingsjacke aus, bis ich nur noch meinen Sport-BH trug. Justin drehte sich zwar dezent weg, doch mir war es völlig egal, ob er mich jetzt in Fast-Unterwäsche sah, oder nicht. Vielmehr war ich darauf konzentriert, was Madam Pomfrey jetzt mit meiner Schulter machte. An der Stelle, wo mich der Schläger des anderen Treibers getroffen hatte, war nun ein rötlich schimmernder Fleck von der Größe eines Untertellers. Dort trug Madam Pomfrey als nächstes eine grüne Salbe auf, die meine Haut kühlte und den Schmerz erträglicher machte. Danach legte sie, so gut es ging, einen Verband um die Stelle.
„Deine Knochen sind zum Glück noch kpmplett heil“, erklärte sie. „Aber du solltest den Arm nicht belasten und ruhig halten. Morgen, noch vor dem Unterricht, kommst du noch mal hier her, verstanden? Ich kann gebrochene Knochen im Handumdrehen reparieren, aber bei Blutergüssen helfen nur Salben, Tränke und viel Zeit.“
„Wie viel Zeit denn genau?“, wollte ich wssen, doch sie gab mir keine Antwort.
Abschließend gab sie mir noch einen Trank gegen meine Kopfschmerzen und dann sahen Justin und ich zu, dass wir wieder aus dem Kranenflügel kamen. Weitere Flüche über die unglückseligen Quidditchspiele wollten wir uns als Mannschaftsspieler lieber nicht anhören. Inzwischen zeigte uns die Uhr (und das Knurren unserer Mägen) an, dass es Zeit für das Abendessen war und wir schlugen schnurstracks den Weg in die große Halle ein.
„Wehe, ich kann deswegen die nächsten Tage nicht trainieren“, maulte ich, als wir uns an den Ravenclaw-Tisch setzten. „Wer war dieser Schwachkopf eigentlich? Kanntest du Den?“
„George Madley, ein Slytherin aus meinem Jahr.“
Ich schnaubte und ließ den Blick am Slytherin-Tisch entlang schweifen. Ob er vielleicht der kleine Bruder von Emmilynne Madley aus meiner Stufe war? Falls ja, wäre es besser, wenn er ebenfalls denselben Anstand besaß wie sie und heute Abend noch mit einer Entschduldigung auftauchen würde. Kurze Zeit später wurde ich von meinen trübsinnigen Gedanken abgelenkt, als Mabel und Ammy die große Halle betraten.
„...finde immer noch, dass Tische nach Hausfarben aufteilt unpassend sind. Das ist schließlich unser letzter Abend. Ich bin der Meinung, dass wir da diese Häusergeschichten hinter uns lassen sollten.“, hörte ich Mabel sagen.
Offenbar kamen die beiden gerade von einem Abschlussball-Gremiums-Meeting. Doch beide hielten sofort den Mund als sie mich - oder besser gesagt, mein säuerliches Gesicht - sahen.
„Hey, wie war das Training?“, grüßte Ammy.
Eigentlich wollte ich ihre gute Laune nicht durch einen bitteren Blick verderben, doch als ich meinen Kopf nach links drehte, fuhr ein Stechender Schmerz durch mein Schulter bis hinunter in meine Fingerspitzen.Ich quieckte leise auf und alamerniert guckten sich meine beiden Freundinnen an.
„Was ist denn passiert?“, fragte Ammy besorgt und strich leicht über meine Schulter.
„NICHT ANFASSEN!“, warnte ich. „Ist Feuer!“
Ammy runzelte nur die Stirn. Klar, sie als Wasser-Elementi konnte über Feuer-Witze nur lachen. Als sich die beiden gesetzt hatten, erzählte ich ihnen von meiner Kollision mit George Madley. Ammy runzelte danach voller Mitleid die Stirn, Mabel jedoch verzog kühl das Gesicht.
„Das geht ja gut los“, bemerkte sie scharf sie und verschränkte die Arme. „Wo soll das noch hinführen, wenn... .“
Ich unterbrach sie barsch: „Darüber hat sich Madam Pomfrey eben auch schon beklagt, also halt mir jetzt keinen Vortrag. Ich bin nicht Schuld an der Sache und so kleinere Verletzungen gehören eben zum Quidditch dazu. Eigentlich solltest du mittlerweile daran gewöhnt sein.“
Nach dieser Anfuhr verengten sich ihre Augen zu schmalen, gefährlichen Schlitzen.
„Sorry, ich wollte dich nicht so anblöken“, entschuldigte ich mich schnell. „Ich bin selbst ziemlich sauer auf diese Sache. Aber ich finde, du übertreibst mit deiner Einstellung ein bisschen.“
Mabel erwiderte nichts, aber sie guckte mich nach diesen Worten zum Glück nicht mehr so sauer an.
„Und jetzt?“, wollte Ammy wissen. „Kannst du damit überhaupt noch spielen?“
„Madam Pomfrey sagt, dass ich meinen Arm schonen und nicht belasten soll. Daher fällt Trainieren bis morgen und vielleicht auch die nächsten Tage ins Wasser“, sagte ich verbittert und starrte auf die Tischplatte.
Wie in einem schlechten Film legte in diesem Moment jemand hinter mir seine Arme über meine Schultern und stützte sich mit folgendem Kommentar ab: „Wann fällst du ins Wasser?“
Ich schrie laut auf, so saumäßig tat der zusätzliche Druck auf meiner Verletzung weh. Augenblicklich hatte ich die Aufmerksamkeit des halben Ravenclaw-Tisches auf mich und den Ãœbeltäter gezogen, der danach wie vom Blitz getroffen zurück sprang.
„Oh Gott“, jammerte Stephen und hüpfte aufgebracht um mich herum, nicht wissend, wie er mir helfen konnte.
„Super, Steve, du hast es wieder mal geschafft“, hörte ich Souta lachen.
„Boah, Steve“, jammerte ich, nachdem der Schmerz halbwegs abgeklungen war.
Auch wenn es immer noch immer noch verdammt wehtat, musste ich ein bisschen Lachen. Mein ganzer linker Arm fühlte sich taub an und irgendwie - war das bitter und komisch zugleich.
Ungehalten plapperte mein bester Freund los: „Das tut mir echt Leid, ehrlich. Ich wusste ja nichts davon. Seit wann hast du das denn überhaupt? Ist es sehr schlimm? Was sagt Madam Pomfrey dazu?“
Jemand umarmte mit mitfühlend und weitaus vorsichtiger als Stephen von hinten: „Das hörte sich grad' nicht gesund an, Tiger.“
Ich sog den angenehmen Geruch von Luke ein und fühlte mich gleich etwas besser.
„Kleines Missgeschick beim Training“ erklärte ich. „Bin mit 'nem anderen Treiber zusammen gekracht und hab dabei seinen Schläger abgekriegt.“
„Und wer war das?“, fragte er ruhig.
„Wenn ich es dir erzähle, verspricht du mir dann auch, ihn nicht zu verprügeln?“, hakte ich neugierig und etwas besorgt nach.
„Kommt drauf an“, erwiderte er ruhig und guckte sich aufmerksam in der Halle um - wie ein Wolf, der in einem Rudel Hirsche sein Opfer suchte.
„Lass` gut sein, Luke“, sagte Justin ein und half mir, Luke von seinen Racheplänen abzubringen. „Tu Emmilynne den Gefallen und lass bei ihrem Bruder die Gliedmaßen an den richtigen Plätzen. Wobei, ein blaues Auge wäre OK, ich komme mit George eh nicht so gut klar.“
Ich warf Justin einen empörten Blick zu: „Hallo? Du sollst deinen Kapitän nicht anstacheln sondern aufhalten!“
Justin verteidigte sich: „Aber das sah echt gefährlich aus. Was, wenn du wegen ihm die Auswahlspiele vergessen kannst?“
Luke lächelte diabolisch. Er hatte sein Opfer entdeckt: George Madley betrat mit bedrückter Mine die große Halle und ließ seinem Blick am Ravenclaw-Tisch entlang wandern.
Luke war drauf und dran, sich auf ihn zu stürzten: „Wie war das Justin? Ein blaues Auge ist OK?“
„Luke, Untersteh' dich“, sagte ich energisch und hielt ihn am Pullover fest, damit er mir nicht abhauen konnte. „Oder möchtest du deine Teilnahme an den Auswahlspielen riskieren? Die könnten dich wegen so was disqualifizieren. Außerdem, wenn du ihm jetzt eine reinhaust, ist das so was von unsportlich... .“
George hatte mich entdeckt und kam (zum Glück auf der gegenüberliegenden Seite des Tisches) auf uns zu. Er blieb bei uns stehen und beäugte Luke ängstlich, welcher ein Gesicht machte, als würde er gleich mit einem Hechtsprung über den Tisch fliegen und sich auf ihn stürzen.
„Sei unbesorgt, der beißt nicht“, meinte Souta und klopfte dem Slytherin tröstend auf die Schulter. „Noch nicht...“
Jetzt wich George der letzte Rest Farbe aus dem Gesicht. Irgendwie tat er mir schon Leid, denn Stephen sah ihn nicht weniger böse an (wobei Lukes Blick echt die Krönung war).
„Hör mal Lauren, das, was da eben auf dem Quidditchfeld passiert ist, tut mir echt furchtbar leid. Es ist allein meine Schuld, ich hab nicht aufge-.“
Ich schnitt ihm das Wort ab: „Madam Pomfrey sagt, dass es bald wieder weg ist. Pass zukünftig beim Training einfach auf, okay? Das Quidditchfeld ist kein Abenteuerspielplatz, man muss sich auch an bestimmte Regeln halten - keine Angst, ich will dir nichts unterstellen: du warst heute nicht der Einzige, der einen Scheiß auf Flugregeln gegeben hat.“
Ich behielt Luke im Auge, der unablässig George anstarrte. Ich hatte gerade diese Worte gewählt, damit George nicht alleine als Übeltäter da stand, sondern auch die ganzen anderen Chaos-Flieger ihren Teil ab bekamen.
„Trotzdem“, erwiderte George und seine Stimme klang jetzt etwas kräftiger. „Wenn es irgendetwas gibt, was ich für dich tun kann, dann lass es mich wissen. Es tut mir echt, saumäßig Leid.“
Ich winkte ab. Ich für meinen Teil hatte genug gehört, und bevor er mir noch mehr vorjammerte, wollte ich lieber meine Ruhe. Ich hatte gehört, was ich von ihm hören wollte. Zudem tat er mir auch ein bisschen leid - unter diesen Umständen (ich schielte zu Luke) war es bestimmt nicht leicht für ihn, eine ausreichende Entschuldigung abzuliefern.
„Entschuldigung angenommen. Sieh einfach zu, dass du in keinen mehr rein fliegst.“
George nickte dankbar und entfernte sich unter missbilligenden Blicken von Luke und Stephen wieder.
Ich seufzte: „Ich hatte schon Angst, dass er gleich anfangen würde zu heulen und mit eingezogenem Schwanz davon läuft.“
Erst als ich die seltsamen Blicke meiner Freunde sah, wurde mir klar, was ich da eigentlich gesagt hatte.
„Oh Mann“, meinte ich und lachte über mich selbst. „Ihr wisst, was ich meine.“
Ammy sah mich grinsend an: „Ist nicht eigentlich Dustin für solche Sprüche zuständig?“
„Wenn der nicht da ist...“, entgegnete ich und zuckte mit der gesunden Schulter. „Einer muss den Job doch machen.“
Ich lachte mit den anderen und wollte mich dann endlich meinem Abendessen widmen. Der Schmerz war wieder ein wenig abgeklungen, George hatte sich entschuldigt und die Stimmung sich zum Glück gehoben. Es gab also nichts mehr, worüber ich mich ärgern musste.
Wobei, eine Sache ärgerte mich jetzt doch.
„Du kannst jetzt aufhören“, bat ich Luke und wurde langsam sauer. „Findest du nicht, dass du ein bisschen überreagierst?“
Luke biss sich auf die Unterlippe. Ein Zeichen dafür, dass ich Recht hatte.
Nach einer Weile rückte er mit der Sprache raus: „Was, wenn es stimmt, was Justin sagt?“
Ich guckte ihn pikiert an. Was hatte Justin noch mal gesagt? Ich guckte meinen Treiberpartner an, als könnte er mir per Gedankenübertragung erklären, was Luke meinte.
„Sollte deine Schulter nicht heilen wie geplant, könntest du die Auswahlspiele vergessen. Schließlich musst du trainieren - und du kannst doch nicht mal im Unterricht still sitzen... .“
„Was hat das denn damit zu tun?“
„Ich will dich nicht erleben, wenn du dich ein paar Tage nicht auspowern kannst.“
Ich lehnte meinen Kopf verführerisch an den meines Freundes und sagte scheinheilig: „Es ist ja unglaublich nett und sÃ¼ß von dir, dass du dich so um mich sorgst. Und weil dir meine Gesundheit so am Herzen liegt, möchtest du mir dann nicht bei meiner Genesung?“
Luke hob neugierig die Augenbrauen: „Inwiefern?“
„Du könntest meine Quidditchsachen nehmen und gleich für mich nach oben in den Schlafsaal tragen... .“
Luke lächelte geheimnisvoll, legte einen Arm um mich und schürzte die Lippen.
„Und dann?“, fragte er mit tiefer Stimme.
„...sind wir ganz allein da oben.“
Ein kurzes, mit Spannung geladenes Schweigen herrschte zwischen uns.
Er fragte: „Denkst du auch das, was ich denke?“
Ich guckte ihn mit großen Augen und leichtem Schmollmund an: „Hmm?“
„Ich könnte dich ja erst ein bisschen an der Stelle massieren.“
Ich grinste spitzbübisch: „Nur da?“
Luke fuhr lächelnd mit seiner Hand über meine Hüfte, was ein angenehmes Kribbeln in meiner Magengegend verursachte.
Ich fügte hinzu: „Du kannst mich gern noch woanders massieren.“
„Und was kriege ich dafür?“
„Wie wäre es mit dem, was wir mal wieder machen könnten?“
„Klingt verlockend, Tiger.“
„Leeeute, ihr seid nicht allein am Tisch!“
Als Luke und ich in Mabels und Ammys Gesichter sahen, brachen wir beide in einen Lachanfall aus, der über den ganzen Tisch zu hören war.
Mabel schüttelte ratlos den Kopf: „Findest du nicht auch, dass die beiden auf 'ne abgehobene Art ziemlich bescheuert sind?“
Ammy nickte verdattert und widmete sich ihrem Abendessen. Keine 5 Sekunden später tauchte Dustin auf. Ein Grinsen schlich sich auf sein Gesicht, als er mich und Luke, immer noch kichernd, bemerkte.
„Was gibt es hier zu lachen? Ich will mitlachen!“
„Du willst nicht mitlachen“, antwortete Mabel trocken. „War auch gar nicht so witzig.“
Dustin musterte sie: „Dann muss es nach meinen Geschmack gewesen sein. Du lachst ja auch nicht über meinen Humor.“
„Ja, weil der kindisch, indiskret, unangebracht und im höchsten Maße pervers ist.“
Dustin schüttelte über diese Worte den Kopf: „Weißt du, was dein Problem ist, Mabel? Du bist einfach zu verklemmt.“
„Und das ist auch gut so. Ich bin schließlich Schulsprecherin.“
Mit diesen Worten war für Mabel die Diskussion beendet und sie widmete sich entschlossen wieder ihrem Essen.
Dustin zuckte mit den Schultern: „James lacht auch über meine Witze.“
Mabel schnaubte genervt: „Hatten wir das Thema nicht schon? Erstens ist es mir immer noch ein Rätsel, warum er Schulsprecher geworden ist und zweitens ist er ein Junge, bei dem der letzte Funke Anstand seit langem erloschen ist.“
Genüsslich beobachtete ich das hitzige Wortgefecht, dass sich Dustin und Mabel gerade lieferten.
„Du würdest Laura also auch als Junge bezeichnen“, schlussfolgerte er.
„Das hab` ich doch gar nicht gesagt.“
„Aber wenn er darüber lacht und Laura auch... .“
„Hör auf mir die Worte im Mund zu verdrehen!“, entgenete sie empört.
Ich maulte: „Wie jetzt? Komm ich denn so männlich rüber?“
Mabel guckte mich mit einem Blick an, der mich eindeutig darum bat, ihr nicht auch noch in den Rücken zu fallen.
„Lulu, bitte! Fang du jetzt nicht auch noch an.“
„Doch doch“, bekräftigte Dustin und sah mich begeistert an. „Weck den Kerl in dir, Laura.“
Ich lachte leise auf. Mabel hatte jetzt endgültig das Handtuch geworfen und lehnte ihre Stirn jammernd an Ammys Schultern: „Die sind sooo gemein.“
Ammy bekam große, hilflose Knopfaugen und tätschelte unsicher Mabels Kopf. Dustin und ich gaben uns einen High-5.
Dann sah Dustin zu seinem besten Freund rüber und sagte draufgängerisch: „Luke, deine Freundin gefällt mir immer besser.“
Luke grinste nur ironisch und meinte: „Sorry, Kumpel. Meine.“ Besitzergreifend zog er mich an sich und fügte hinzu: „Such dir was eigenes.“
Urplötzlich begann mein Gehirn zu arbeiten. Lukes Worte klangen gar nicht mal so daher gesagt.
„Apropos, wo warst du in den letzten Tagen eigentlich so oft?“, fragte ich und drehte mich interessiert zu ihm „Gibt es da ein Mädchen?“
„Das geht dich gar nichts an“, entgegnete er, und ein leichtes Fauchen in seiner Stimme verriet ihn.
Hatte ich es doch geahnt: Dustin, unser kleiner Weiberheld, hatte also eine Neue. Wäre ja auch zu komisch gewesen, wenn nicht. Das letzte mal hatte er im März etwas mit der Spanierin Nerea Jaramago und wer wusste schon ob er nicht auch in den Sommerferien die ein oder andere Bekanntschaft gemacht hatte? Neugierig geworden drehten sich auch die anderen in Dustins Richtung. Als dieser keine direkte Antwort geben wollte, schnellte mein Blick zu Luke.
„Schnatzi?“
Luke runzelte ergeben die Stirn und sagte zu seinem besten Freund: „Komm schon. Du weißt genau, sie wird - sie werden nicht locker lassen.“
Dustin verzog ganz kurz das Gesicht, trank verlegen einen Schluck Blutorangensaft und beantwortete dann meine Frage: „Rose.“
Das klang so beiläufig, als würde es sich bei diesem Mädchen nur um eine Referatspartnerin oder Cousine dritten Grades handeln. Dem armen Souta jedoch fiel bei diesem Wort die Kartoffel von der Gabel.
„Weasley?“
„Gibt es noch eine andere Rose an dieser Schule?“, fuhr Dustin ihn leicht an.
„Kein Grund, so auszuticken“, sagte ich überrascht.
Diese Reaktion machte mich skeptisch. Es musste ihm doch nicht peinlich sein, Interesse an Rose Weasley zu haben. Sie gehörte jetzt vielleicht nicht zu den hübschesten Mädchen der Schule - aber so viel ich von ihr hörte war sie intelligent und in ihrem Freundeskreis sehr beliebt.
„Und inwiefern darf man das bei dir verstehen?“, hakte ich stur nach.
Dustin zuckte mit den Schultern: „Ich sag's so: es besteht Interesse.“
„Und willst du mit ihr zusammen sein?“, wollte Ammy wissen und lehnte sich abwartend vor.
Dustin schien eine Weile durch sie hindurch zu sehen und nachzudenken.
„Ich glaube schon“, sagte er nach einer Weile und tat dann so, als würde das Bestreichen seines Brotes seine komplette Aufmerksamkeit beanspruchen.
Ammy, Mabel und ich tauschten einen ratlosen Blick. Eins war klar, dieses Thema war für uns drei noch nicht vom Tisch. Doch wir ließen Dustin vorerst in Ruhe und plauderten den Rest des Abendessens über die ersten Spiele der Quidditchsaison.

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Wotcha, da bin ich wieder.
Bachelor-Arbeit läuft. Und dieses Kapitel hoffentlich auch.

@HannahLovegood: Willkommen im Team. Es freut mich, wenn immer mal wieder vereinzelten Leser meine Story gefällt ^^ Hab neulich aber erst wieder gemerkt, dass in den letzten Kapiteln trotz mehrmaligem Lesen immer noch der Fehlerteufel drin steckt - also nicht beirren lassen. Besser noch: gebt mir Bescheid, wenn ich noch mal nachbessern muss ;)

@KathiWeasley: Erdnussbutter-Toast for Ever Mann! Es gibt nichts geileres zum Frühstück. Außer vielleicht Tiroler Vinschgauer mit Nutella oder Zitronen-Müsli mitJoghurt und Knusper... ;D Vielleicht findet sich das ein oder andere Frühstück noch in der FF wieder? XD


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