Forum | Chat | Galerie
 
Startseite | Favoriten
Harry Potter Xperts
Harry Potter Xperts
Startseite
Newsarchiv
Link us
Sitemap
Specials
Shop
Buch 7
Buch 6
Buch 5
Buch 4
Buch 3
Buch 2
Buch 1
Lexikon
Lustige Zitate
Gurkensalat
Hörbücher
Harry, A History
Steckbrief
Biographie
Werke
Erfolgsgeschichte
Interviews
Bilder
Harry Potter & Ich
JKRowling.com
Film 7, Teil 1 & 2
Film 6
Film 5
Film 4
Film 3
Film 2
Film 1
Schauspieler
Autogramme
Galerie
Musik
Videospiele
Downloads
Lesetipps
eBay-Auktionen
Webmaster
RSS-Feed
Geburtstage
Gewinnspiele
Twitter
Fanart
Fanfiction
User-CP
Quiz
Währungsrechner
Forum
F.A.Q.
Ãœber uns
Geschichte
Impressum

Fanfiction

Another Charming Story - Book VII - Das etwas andere Hogwarts

von Madam Malkin

Hallo alle zusammen!

Hier ein schönes langes Kapitel für euch, um den Wochenstart etwas zu versüssen :-) Viel Spass beim Lesen! M.M


--------------------------------------------------------------------------------------------------------

Severus Snape erreichte den Eberkopf im Morgengrauen. Nachdem er die kleine Kammer im Obergeschoss betreten hatte, schickte er Draco nach Hause. Dieser verliess Hogsmeade nur wiederwillig. Doch er musste zurück, sonst würde sein Vater Verdacht schöpfen. Severus setzte sich an Caras Krankenbett und wartete bis sie erwachte. Als sie die Augen aufschlug und müde blinzelte richtete er sich auf. Langsam kehrte Caras Erinnerung zurück und sie erkannte den Mann vor ihr. Panisch rappelte sie sich hoch und zog die Decke soweit hoch wie möglich.
„Was willst du von mir? Wo bin ich?“ In ihrer Stimme lag dieselbe Erregung, die sich in ihren Augen spiegelte.
Severus war ruhig und gelassen wie immer. „Hogsmeade. Ich muss darauf bestehen, dass du mich ins Schloss begleitest. Hier findest du frische Kleidung, mach dich bereit, in zehn Minuten gehen wir los.“ Mehr sagte er nicht, stattdessen verliess er den Raum. Cara war noch immer so aufgewühlt wie zuvor. Sie erinnerte sich an die Hochzeit, daran wie Bellatrix sie entführt, nach Malfoy Manor gebracht und gefoltert hatte. Bei den Gedanken daran begann sie zu schluchzen und ein kalter Schauer überkam sie. Sie dachte an Fred, er war verwundet gewesen und hatte verzweifelt versucht sie zu retten. Sie machte sich schreckliche Sorgen um ihn und die ganze Familie.
Doch warum war sie jetzt hier, in Hogsmeade, mit Severus? Ihre Atmung normalisierte sich allmählich wieder und sie liess sich langsam auf dem Bett nieder. Dann betrachtete sie ihre Arme. Blutsverräter, stand da, die Buchstaben noch immer tiefrot. Sie hatte keine andere Wahl, als mit Severus mitzugehen. Wenn sie dies tat, dann würde sie ihm mit Würde gegenübertreten. Also wischte sie sich die Tränen von den Wangen und riss sich zusammen. Stark sein lautete die Devise. Sie wusste was sie ihm zu sagen hatte, lange genug hatte sie Zeit gehabt darüber nachzudenken. Und es würde keine Tränen geben, denn er war es nicht wert, dass sie um ihn weinte.
Schnell zog sie sich um, band ihre Haare zusammen und öffnete die Zimmertür. Severus stand davor und wandte sich um, als sie heraustrat.
„Wo ist mein Zauberstab?“, verlangte sie zu wissen, denn diesen hatte sie im Zimmer nicht gefunden.
„Ich habe ihn nicht“, gab Severus zurück. „Das muss für den Moment genügen.“
Cara schnaubte und wollte wiedersprechen, doch er packte sie bereits am Arm und zog sie ins Zimmer zurück, wo sie in den Kamin stiegen und in grünen Flammen aufgingen.

In dem runden Büro, wo vor nicht allzu langer Zeit noch Dumbledore gesessen hatte, kamen sie wieder zum Vorschein. Cara klopfte sich den Russ von der Kleidung und versuchte gelassen zu wirken, obwohl sie die Welt nicht mehr verstand. Severus wies sie an sich in den Sessel vor dem Schreibtisch zu setzen, hinter dem er selbst Platz nahm.
„Wie du dir denken kannst, hat sich einiges verändert. Das Amt des Schulleiters ging an mich, nachdem das Ministerium übernommen wurde. Ich war es auch, der dich zur Schulsprecherin ernannt hat.“
„Soll ich jetzt dafür dankbar sein?“, schnaubte sie.
„Nein, du schuldest mir nichts. Ich verstehe, dass du wütend auf mich bist, und dies zu Recht.“
„Wütend?“ Cara lachte auf. „Das trifft es wohl nicht ganz.“
Severus seufzte. „Bellatrix Lestrange hat dich vergangene Nacht entführt und zu den Malfoys verschleppt. Mit etwas Hilfe habe ich dich dort weggebracht, um dich nach Hogwarts zu holen. Ich erwarte nicht, dass damit alles wieder in bester Ordnung ist. Aber ich möchte die Gelegenheit nutzen dir einiges zu erklären.“
„Du musst mir nichts erklären“, fauchte Cara und beugte sich nach vorne. „Kein Wunder wurdest du als Todesser beschimpft! Weil es nämlich so war! Mein Vater hatte Recht dir zu misstrauen!“
„Sei still“, sagte Severus bestimmt. „Ich will, dass du dir anhörst, was ich zu sagen habe.“
„Na schön, nur zu“, blaffte sie und lehnte sich zurück, „aber ich glaube kaum, dass es an meiner Meinung etwas ändern wird.“
Und dann erklärte sich Severus. Er berichtete von seiner Freundschaft zu Lily Evans, Harrys Mutter, dann davon, dass er in Hogwarts nach Slytherin eingeteilt wurde und dort an die falschen Freunde geriet. Er erzählte ihr, dass er sich wie seine Freunde gewünscht hatte, zu den Todessern zu gehören, die sich dem Dunklen Lord anschlossen. Er berichtete ihr auch von seiner Liebe zu Lily und davon, wie ihre Freundschaft zerbrach. Dann von Amos und wie auch diese Freundschaft ein abruptes Ende nahm. Er stritt nicht ab, dass er für Voldemort zum Todesser geworden war und zeigte Cara sogar das Dunkle Mal. Dann berichtete er, wie er die Prophezeiung mitanhörte und wie er seinem Gebieter davon erzählte. Darauf berichtete er von Dumbledores Versprechen die Familie Potter zu beschützen und davon, dass er, Severus, sich dafür in die Dienste des Schulleiters gestellt hatte. Von da weg erfuhr Cara von seiner Tätigkeit als Informant für Dumbledore und den Orden. Er sparte nicht mit Details und legte alle Karten offen. Das Bild von Severus Snape veränderte sich für Cara innerhalb weniger als einer Stunde. Noch immer war sie skeptisch. Nach allem was sie gehört hatte, wusste sie, dass er nicht nur ein hervorragender Okklumentiker, sondern auch ein perfekter Lügner war. Nachdem er geendet hatte fragte sie:
„Warum sollte ich dir glauben?“
Severus wirkte erschöpft, er hatte seit einer Stunde ununterbrochen geredet.
„Das habe ich mir schon gedacht. Dann wirst du es dir ansehen müssen.“
Schwerfällig erhob er sich, ging um den Schreibtisch herum und öffnete ein Kabinett zu seiner Linken. Daraus hob er eine dünne, silberne Schüssel, die er vor Cara hinstellte. Mit einem Wink seines Zauberstabes entglitt ein silberner Faden seiner Schläfe und vermengte sich mit der Flüssigkeit in der Schale.
„Ist das ein Denkarium?“, fragte Cara skeptisch, worauf Severus nickte. „Aber die sind unheimlich selten ...“
„Das ist wahr. Dies hier gehörte Albus Dumbledore. Du weisst, wie es funktioniert?“
„Ich habe darüber gelesen.“
„Also dann“, sagte Severus und deutete auf die wogende Oberfläche. „Sieh dir meine Erinnerungen an.“ Cara tat wie ihr geheissen und streckte, wie sie es in ihren Büchern gelesen hatte, den Kopf in die Flüssigkeit.

Wenig später sass Cara ihrem Paten sprachlos gegenüber. Die Erinnerungen im Denkarium hatten ihr genau das gezeigt, was Severus ihr zuvor geschildert hatte. Cara wollte darauf beharren, dass auch diese Erinnerungen von ihm manipuliert oder erfunden waren, doch es waren auch einige Bilder dabei gewesen, die er nicht erwähnt hatte. Sie zeigten Caras Namenstaufe, sowie ihr erstes Weihnachtsfest. Diese Erinnerungen logen nicht, denn sie beinhalteten Details, die man nur kennen konnte, wenn man dabei gewesen war. Ihre Mum hatte oft genug darüber gelacht, wie Cara an ihrem ersten Weihnachten ihren gesamten Griessbrei über Cedrics Kopf gekippt hatte und wie er danach den verhassten Pulli von Tantchen Molly hatte anziehen müssen, auf den sie eine Ente anstelle eines Bären gestickt hatte. Sie hatte ja nicht ahnen können, dass er kurz zuvor von einer Ente in den Finger gebissen wurde und er deshalb schreckliche Angst vor diesen Tieren hatte.
Zudem erkannte Cara ihr Taufkleid, welches sie auf Fotografien gesehen hatte. Es war nicht zu verkennen, da es von ihrer Urururgrossmutter gefertigt worden und deshalb schon ziemlich abgetragen war. Auch die Farben waren ungewöhnlich, denn sie waren dem Familienwappen der Collins nachempfunden, die in ihrem Stammbaum nicht einmal erwähnt wurden, da lediglich ihre Urururgrossmutter von ihnen abstammte.
Trotz der vielen Übereinstimmungen hielt Cara ihr Herz verschlossen. Sie wollte nicht noch einmal eine solche Enttäuschung erleben.
„Ich danke dir für deine Offenheit. Aber du wirst verstehen, dass ich deinen Verrat nicht von einem auf den anderen Tag vergessen kann. Es wird sich dann sicherlich herausstellen, ob du ehrlich zu mir warst.“
Damit erhob sie sich. Severus tat es ihr gleich. „Damit kann ich leben“, antwortete er und wies zur Tür. „Dann zeige ich dir mal dein Zimmer.“
„Moment mal, willst du mich jetzt hier festhalten?“, sagte Cara empört.
„Ich dachte du hättest begriffen, dass du nicht einfach zurück nach Hause kannst. Du bist den Fängen der Todesser entkommen, man sucht dich bereits. Deine Familie wird in diesem Moment verhört. Deine Karten stehen nicht gut, Cara. Hier kann ich dich verstecken, bis ich eine Lösung gefunden habe.“
Das Mädchen sank zurück in ihren Sessel. Sie musste leer schlucken und versuchte einen klaren Gedanken zu fassen. Sie wollte sich gar nicht vorstellen, wie man Ginny, Molly oder Fred in die Mangel nahm, um aus ihnen Informationen herauszukriegen, nicht nachdem wie mit ihr umgegangen wurde. Sie wollte unbedingt wissen wie es ihnen ging, ganz gleich ob man nach ihr suchte oder nicht.
„Ich kann hier nicht rumsitzen und nichts tun, wenn meine Familie in Gefahr ist!“
„Es besteht keine Gefahr für sie. Die Weasleys sind Reinblüter, man wird sie nicht festhalten, jedoch beobachten. Wenn du da auftauchst –“
„Und wieso wurde ich entführt und nicht einfach auch verhört?“
„Nachdem sie gemerkt haben, dass Potter nicht mehr da war, wurden sie wütend. Es war vermutlich Zufall, dass es dich traf. Ausserdem wissen sie, dass ihr alle befreundet seid.“
Cara nickte. Doch sie war nicht überzeugt von Severus‘ Plan. „Was, wenn sie merken, dass ich hier bin?“
„Das werden sie nicht, dafür sorge ich schon. Aber zu Schulbeginn werden weitere Todesser im Schloss auftauchen. Ich werde sie glauben lassen, du seist wie alle anderen Schüler angereist und ihnen erzählen ich bräuchte dich hier als Schulsprecherin. Noch stehe ich hoch in der Gunst des Dunklen Lords, er wird mir diesen Gefallen nicht abschlagen.“
Sie sah ein, dass es keine andere Möglichkeit gab als hier zu bleiben. „Also gut, ich bleibe. Aber du musst für mich in Erfahrung bringen wie es meiner Familie geht und sie wissen lassen, dass ich okay bin. Und sollte sich die Lage beruhigen, will ich sie sehen.“
„In Ordnung“, sagte Severus. „Ich werde mich darum bemühen deine Sachen zu besorgen. Das wird aber eine Weile dauern, ich kann mich bei den Weasleys nicht zeigen.“
„Ich werde ihnen einen Brief schreiben, dass ich bei einer Freundin untergekommen bin.“
„Sehr gut. Ich bin sicher wir werden hier gut miteinander auskommen.“
„Man soll die Hoffnung ja bekanntlich nicht aufgeben“, gab Cara schnippisch zurück und machte sich auf den Weg zur Tür.
„Warte noch einen Moment“, sagte Severus und kam ihn nach. Er zog einen Zauberstab aus seinem Umhang und hielt ihn ihr hin. Cara nahm ihn freudig entgegen. „Aber ich dachte du hättest ihn nicht?“ Dann bemerkte sie, dass es nicht ihr eigener Stab war.
„Nein, ich denke deiner befindet sich im Moment im Besitz von Bellatrix Lestrange. Dieser hier“, sagte er und deutete auf den Stab in ihrer Hand, „Er gehörte meiner Mutter. Ich konnte auf die Schnelle keinen anderen auftreiben. Ich hoffe der genügt vorerst.“
Cara musterte den Zauberstab fast ehrfürchtig. Severus überliess ihr tatsächlich den Stab seiner Mutter, was sie ziemlich stolz machte. Dann besann sie sich und öffnete die Tür.
„Du findest alleine zu den Schulsprecher-Räumen?“
Sie nickte und wandte sich ab, hielt jedoch noch einmal inne.
„Danke“, brachte sie hervor, „für alles.“
Severus schüttelte nur leicht den Kopf und winkte ab. Ohne dass sie es wollte, schlich sich ein Lächeln auf ihre Lippen. Vielleicht würde sie ihm doch irgendwann verzeihen können.

Die Schulsprecherräume befanden sich im vierten Stock, in dem Korridor der zum Gryffindor-Turm führte. Das Passwort kannte Cara aus dem Brief, sodass sie ungehindert eintreten konnte. Es gab einen kleinen Aufenthaltsraum mit einem Kamin, einer Couch, einem Tisch mit zwei Stühlen und einigen Bücherregalen, in die von Hand Sprüche eingeritzt worden waren. Sie trat näher heran und betrachtete die Inschriften. Es gab einige Herzen mit Initialen oder Namen, ein sehr grosses prangte in der Mitte, worin Lily und James stand. Cara lächelte und dachte darüber nach, ob Draco und sie dies wohl auch getan hätten, wenn sie noch zusammen gewesen wären.
Ein einziges grosses Fenster erhellte den Raum. Von diesem ovalen Raum führten zwei Türen weg. Auf der einen hing ein Portrait einer Hexe mit Spitzhut, auf der anderen das eines Zauberers. Sie redeten angeregt miteinander als Cara eintrat und verstummten nun, als sie auf sie zukam.
„Guten Tag junge Dame, Sie müssen die neue Schulsprecherin sein, nehme ich an?“, flötete die Hexe.
„Ja, mein Name ist Cara Diggory. Freut mich sie kennenzulernen.“
„Die Freude ist ganz meinerseits“, sagte der in die Jahre gekommene Zauberer.
„Das ist mein Zimmer, nehme ich an?“, sagte Cara und deutete auf die Tür zu ihrer Linken.
„Sehr richtig. Nur Sie haben hier Zutritt. Ich hoffe nicht, dass sie Besuch mitbringen werden. Wir schätzen Gäste nicht besonders.“
„Keine Angst, das wird wohl kaum der Fall sein“, gab sie etwas genervt zurück. „Darf ich mir mein Zimmer einmal ansehen?“
Daraufhin schwang die Tür nach innen auf und gab die Sicht auf ein kleines aber sauberes Zimmer frei. Darin befanden sich ein Himmelbett, wie sie es aus den Schlafsälen kannte, sowie eine Kommode und ein Sessel. Auf der rechten Seite gab es eine weitere Tür, die Cara nun öffnete. Dahinter befand sich ein noch kleineres Badezimmer. Nach der Besichtigung trat sie wieder hinaus in den Aufenthaltsraum. Sie war ganz froh, dass sie ihr neues Zuhause erst selbst erkunden konnte. Wenn die Schule erst einmal wieder losging, hätte sie keine ruhige Minute mehr. Sie setzte sich an den Schreibtisch und begann einen Brief an Molly und einen an Fred zu verfassen. Es dauerte einige Zeit bis sie ihre Gedanken geordnet und zu Papier gebracht hatte. Am späteren Nachmittag klopfte es an ihrer Zimmertüre. Sie öffnete und vor ihr stand Filch, auf dem Arm Mrs Norris. „Hier“, sagte er wie immer unfreundlich und hielt ihr einen Zettel hin. „Der Schulleiter will, dass Sie ihr Zimmer heute nicht mehr verlassen.“ Dann machte er kehrt und schlurfte davon. Cara schloss die Tür hinter sich und faltete das Pergament auseinander. Severus schrieb, dass er zu einer Versammlung gerufen wurde und deshalb ausser Haus sein würde. Er hätte Filch angewiesen Sicherheitsvorkehrungen zu treffen und ihn umgehend zu benachrichtigen, sollte etwas Ungewöhnliches vorfallen. Ein Hauself würde ihr dann etwas zu Essen auf ihr Zimmer bringen.
Deprimiert liess sie sich auf die Couch fallen. Es war noch einen ganzen Monat hin bis zum Schulanfang und sie würde sich hier zu Tode langweilen, wenn sie sich nicht eine Beschäftigung fand. An diesem Abend blieb sie jedoch wie von Severus angewiesen in ihrem Zimmer. Doch schon am nächsten Tag ging sie hinunter in die Bibliothek. Es war unheimlich durch das verlassene Schloss zu streifen. Viele Türen waren verschlossen, andere Zimmer wurden von den Hauselfen gereinigt. Diese waren in den nächsten Wochen ihre einzige Gesellschaft. Sie hatte darauf gehofft Dobby zu treffen, doch er war unauffindbar. Manchmal sass sie mit Winky zusammen und genehmigte sich einen Schuck Feuerwhiskey. Sie versuchte vor allem möglichst wenig Zeit mit Severus zu verbringen. Doch dies war nicht weiter schwierig, da er oft ausser Haus war.
In der dritten Woche, Cara hatte schon die gesamte Verbotene Abteilung der Bibliothek durchkämmt, kam er endlich mit guten Nachrichten an.
„Du kannst deine Familie besuchen gehen. Man verfolgt dich nicht mehr, aber du darfst dir keinen Fehltritt erlauben. Du musst in die Nähe von Ottery St.Catchpole apparieren und dann mit dem Besen weiterfliegen. Ich sorge dafür, dass du ungehindert zum Fuchsbau gelangst.“
Cara war so aufgeregt, dass sie gar nicht nachfragte weshalb man die Suche nach ihr aufgegeben hatte oder weshalb Severus sie überhaupt gehen liess. Zum ersten Mal seit sie in Hogwarts war, konnte sie ruhig schlafen.

Cara hatte geschrieben, dass sie bei einer Freundin untergekommen wäre, nachdem sie sich aus den Fängen der Todesser befreit hatte. Dies erschien Fred mehr als fragwürdig. Natürlich war sie eine begabte Hexe, doch es brauchte schon mehr Glück als Verstand, um sich alleine gegen eine Horde Todesser zu behaupten. Dennoch, sie war in Sicherheit und dies beruhigte ihn ungemein. Sie wollte ihm nicht sagen, wo sie war, ansonsten hätten sie ihre Verfolger schnell aufgespürt gehabt. Er selbst war gefragt worden, wo sie sich aufhielt. Seine Familie stand seit dem Vorfall bei der Hochzeit unter Beobachtung des Ministeriums. Dies wirkte sich auch auf das Geschäft der Zwillinge aus. Immer häufiger wurden sie überprüft, man wollte Lizenzen sehen und fand immer einen Grund, ihnen eine Strafe aufzubrummen. Doch sie liessen sich nicht unterkriegen. Die Bemühungen um das Geschäft wurden zu Freds Hauptaufgabe und so konnte er sich von seinen Sorgen ablenken. Am letzten August Wochenende sass er erneut über einem Stapel Papiere, als George die Treppe hinaufstolperte und aufgeregt rief: „Sie ist zurück! Im Fuchsbau!“

Cara sass bereits eine Weile mit Ginny und Molly im Wohnzimmer, als Fred durch die Tür kam. Sie warf Malkins vom Schoss und eilte auf ihn zu. Es tat so gut ihn zu umarmen, sein Lachen zu hören und seine Lippen zu küssen. Man konnte nicht behaupten, dass es ihr in letzter Zeit schlecht ergangen war, doch mit ihrer Familie zusammen zu sein war das schönste auf der Welt. Sie wollten alle wissen wo sie gewesen war und so erzählte sie, wie Severus sie gerettet hatte. Niemand konnte sich so recht vorstellen, dass Snape doch eine gute Seite an sich hatte. Sie blieben weiterhin skeptisch und wiesen Cara an vorsichtig zu sein. Fred versuchte sie sogar davon zu überzeugen nicht nach Hogwarts zu fahren. Doch Cara, sowie Ginny waren festentschlossen hinzugehen. Also packte Cara am Abend ihre Sachen zusammen. Ihr Freund half ihr dabei und liess die Kleidungsstücke die sie raussuchte, in den Koffer schweben zu lassen. In zwei Tagen würde der Hogwartsexpress losfahren.
„Wieso bist du erst so spät zurückgekommen?“, stellte er die Frage, die ihm schon lange auf dem Herzen brannte.
„Ich musste warten, bis man mich nicht mehr verfolgt. Das habe ich wohl Severus zu verdanken.“
„Ja, der hat die besten Beziehungen, nicht wahr?“, schnaubte Fred. „Ich traue dem Typen einfach nicht über den Weg. Er hat Dumbledore auf dem Gewissen.“
Cara schloss die Tür mit einem Wink ihres Zauberstabs. Sie sah sich gezwungen ihm die ganze Geschichte über ihren Paten zu erzählen. Doch Fred blieb misstrauisch.
„Der Typ ist ein solcher Egoist. Denkst du er hat dich einfach so befreit? Ich wette da steckt noch mehr dahinter.“
„Ja, nämlich dass es ihm leid tut, was in der Vergangenheit geschehen ist und er es nun wieder gut machen möchte. Er ist ein sehr einsamer Mann.“
„Hast du Mitleid mit ihm? Einem Mörder und Verräter?“
„Ich will nur, dass du begreifst, dass mir keine Gefahr droht. Bei ihm bin ich sicher, sicherer als anderswo. Er meint es gut mit mir, ich bin die Tochter, die er nie hatte …“
„Und wieso steckt er dich mit deinem Exfreund in dasselbe Amt?“
„Das weiss ich nicht. Aber ich werde ihn bitten entweder mich oder Draco zu ersetzen.“
„Ja, das wird wohl das Beste sein.“

Der Abschied fiel allen nicht leicht und Cara weinte, als sie sich von Fred trennen musste. Die Fahrt dauerte diesmal besonders lange. Auf halber Strecke hielt der Zug an und Todesser streiften durch die Abteile auf der Suche nach Harry Potter. Caras Herz schlug schneller und Angst überkam sie, als die in schwarz gekleideten Gestalten vor ihr Halt machten. Doch Severus hatte ganze Arbeit geleistet, denn man liess sie in Ruhe. Ihr Status als Reinblut schützte sie. Dennoch atmete sie erst auf, als sie das Schloss betreten hatte. Im Vergleich zu früheren Jahren war die Grosse Halle sehr spärlich besetzt. Wo sich früher Schüler auf den Bänken aneinander gedrückt hatten, klafften jetzt grosse Lücken. Cara bemerkte, dass die Patil-Zwillinge fehlten, sowie Dean Thomas. Auch Susan Bones war nicht mehr nach Hogwarts gekommen. Sie war jedoch froh die meisten anderen DA-Mitglieder zu sehen. Neville und Luna hatte sie bereits im Zug getroffen. Jetzt trennten sich die Wege der Freunde und sie eilte hinüber zum Tisch der Hufflepuffs, der am wenigsten Schüler zählte. In ihrem Haus waren die meisten muggelstämmigen Schüler gewesen, die dank der Neuerungen nicht mehr zugelassen wurden. Ihr Sucher Gabriel Summerby war nicht da, genauso wenig wie Justin Finch-Fletchley, beide ohne magische Eltern. Der Tisch der Slytherins hingegen schien vollzählig zu sein. Cara erwischte sich dabei, wie sie nach Draco suchte. Er sass wie immer in der Mitte, umgeben von seinen Lakaien. Blaise Zabini, der ihre Blicke bemerkt, winkte ihr mit einem verlegenen Lächeln zu. Sie erwiderte die Geste nicht, sondern drehte sich weg und begann ein Gespräch mit Ernie und Hannah, den einzigen Freunden, die Hufflepuff noch zu bieten hatte.

Das "Fest", wie es Severus genannt hatte, fiel kurz aus. Es freute Cara jedoch zu sehen, dass alle ihre Lehrer trotz der Geschehnisse Hogwarts treu blieben. Einzig ihre Muggelkunde-Lehrerin fehlte, aber allgemein war bekannt, was wirklich mit ihr geschehen war. Severus verlor ein paar Worte darüber, dass in der Schule jetzt ein neuer Wind wehen würde und dass die Unterrichtsmethoden angepasst worden seien. Cara fand, dass er sich etwas zu sehr aufspielte, angesichts dessen, dass er selbst den Befehlen eines anderen unterstand. Er verkündete zwar, das Ministerium hätte die neuen Richtlinien beschlossen, doch hatte mittlerweile wohl jeder gehört, dass Scrimgeour tot war.
Zudem stellte er zwei neue Lehrpersonen vor, von denen er Cara bereits erzählt hatte. Es waren die Geschwister Carrow, die er angeblich um die Leitung der Schule gebracht hatte. Ihre Methoden, so Severus, seien brutal und unmenschlich. Deshalb waren sie auch für das Fach Verteidigung gegen die Dunklen Künste und Muggelkunde eingeteilt worden. Weiter gab es keine grossen Neuerungen, ausser dass Quidditch abgesagt wurde (was Cara erwartet hatte, denn Severus hasste dieses Spiel) und dass es keine Hauspunkte mehr geben würde. Grob gesagt wurde alles gestrichen, was noch einigermassen Freude bereitet hatte.
Das Festessen war das einzige, das gleich geblieben war, jedoch hatten die Schüler bis zum Ende der Rede jeglichen Appetit verloren.

Cara eilte nach dem Essen zu Ginny und stieg mit ihr die Treppe hoch. Sie sprachen nicht viel, erst als sie die Räume der Schulsprecher betraten hatten konnten sie offen reden.
„Ich habe gesagt keinen Besuch und was macht die wehrte Dame, bringt schon am ersten Tag jemanden mit aufs Zimmer“, kam es von der schrumpeligen Hexe an Caras Zimmertür.
„Na, die ist aber charmant ...“, meinte Ginny wenig begeistert.
„Kümmere dich nicht um sie“, sagte Cara und setzte sich auf die Couch. Dann begann sie ihrer Freundin zu schildern, was sie bereits Fred über Snape erzählt hatte, denn sie hatte noch keine Zeit gehabt in Ruhe mit Ginny zu sprechen.
„Also ist Snape gar nicht auf der Seite von -“
Ginny warf einen skeptischen Blick auf die beiden Portraits hinter sich.
„Das behauptet er, aber ich bin davon noch nicht überzeugt.“
Sie nickte und begann dann zu erzählen, wie es ihnen zu Hause ergangen war, nachdem sie entführt worden war.
„Fred ist total ausgerastet, er wollte unbedingt nach dir suchen, aber er war verwundet. Ausserdem hätte es Mum nie zugelassen. Er war am Boden zerstört, hat nur noch geweint und auf Rache gesonnen ...“
„Von wem sprecht ihr?“, fragte eine männliche Stimme.
Draco war im Türrahmen aufgetaucht und betrat nun den Raum.
Ginny erhob sich rasch. „Wir reden morgen weiter“, sagte sie, drängte sich an Draco vorbei und verliess den Raum. Cara erhob sich nun ebenfalls.
„Wir sollen morgen zu Snape ins Büro kommen“, sagte Draco rasch, um die peinliche Stille gar nicht erst aufkommen zu lassen.
„In Ordnung.“ Dann wandte sich Cara ab, um sich in ihr Zimmer zu verkriechen. Sie wollte so wenig Zeit wie möglich mit ihm verbringen. Draco sah niedergeschlagen zu Boden und machte sich ebenfalls auf zu seiner Kammer. Doch dann wandte sich Cara um. Severus hatte ihr erzählt, dass Draco bei ihrer Rettung beteiligt gewesen war. Obwohl sie ziemlich schlecht auf ihn zu sprechen war wollte sie, dass nichts zwischen ihnen stand, dass ihre Zusammenarbeit erschweren würde. Also sagte sie: „Ich glaube ich schulde dir einen Dank, dafür … dass ich jetzt hier bin.“
Er wandte sich ihr zu und starrte sie ausdruckslos an.
„Ich denke, damit sind wir quitt und wir haben eine angemessene Basis für unsere Zusammenarbeit.“
„Dann vergessen wir, was geschehen ist?“, fragte Draco vorsichtig.
„Für den Moment schon“, sagte Cara wiederwillig, doch sie liess sich darauf ein, da sie keine andere Wahl hatte, wenn sie sich nicht wieder mit ihm in die Haare kriegen wollte.
„Ich muss jetzt noch was erledigen, also, bis morgen ...“, meinte sie und versuchte erneut zu verschwinden.
„Sagst du mir, von wem ihr vorhin gesprochen habt?“
Cara seufzte. Sie hatte es bis anhin nicht fertig gebracht ihm in die Augen zu sehen und auch jetzt sah sie ihn bei ihrer Antwort nicht an. „Es ging um Fred Weasley, ich bin jetzt mit ihm zusammen.“
Sie bemerkte, wie sich der Ton seiner Stimme veränderte als er sagte: „Oh, okay ... dann gute Nacht.“
Cara sah nun zu ihm, aber Draco hatte sich nun seinerseits abgewandt. Seine Tür fiel als erste ins Schloss und sie starrte ihm noch immer hinterher, auch wenn mittlerweile nur noch der gebrechliche Zauberer zu sehen war.
„Na das kann ja heiter werden“, verkündete dieser.
„Ja, wir haben zwei Verflossene bekommen, sowas gab es ja noch selten, wie aufregend!“
„Ach, halt die Klappe!“, schnauzte Cara und schmetterte die Tür hinter sich zu, sodass das Bild der Hexe heftig hin und her schaukelte und sie für die nächsten Tage kein Wort mehr mit Cara sprach.

Bruno Mars – When I was your man

Fred Weasley - das hätte er sich ja denken können. Der Schleimer hatte ja schon immer versucht an sie ran zu kommen. Und nun hatte er sie um den Finger gewickelt.
Es verletzte ihn zu hören, dass sie sich so schnell mit einem anderen getröstet hatte. Das hätte er nicht von ihr erwartet. Aber er hatte auch nicht erwartet, dass sie ihn verlassen würde, wenn sie herausfand, dass er ein Todesser war. Dabei hatte er das alles doch nur für sie und seine Familie getan. Er hatte sie beschützen wollen, nichts weiter. Er war einer der Guten, begriff das denn hier keiner? Auf seine Briefe und Entschuldigungen hin hatte sie nicht reagiert, den ganzen Sommer über nicht. Kein Wunder, denn sie hatte ja Wichtigeres zu tun. Zum Beispiel mit Weasley rumzumachen. Er wurde so zornig bei dem Gedanken daran, dass sie ein anderer Mann in seinen Armen hielt. Und dann erinnerte er sich daran, dass er die Schuld daran trug, dass sie nicht mehr zusammen waren und wurde wütend auf sich selbst. Dann schlug seine Wut in Trauer um. Er hatte ihr nie das geben können, wonach sie sich gesehnt hatte – Geborgenheit. Sein egoistisches und selbstgerechtes Verhalten hatte ihre Beziehung immer wieder auf die Probe gestellt. Als er dies realisiert hatte, war es bereits zu spät gewesen. Er hätte von Anfang an ehrlich zu ihr sein sollen. Dann wären ihre Eltern noch am Leben, er kein Todesser und ihre Beziehung nicht kaputt. Doch es war zu spät. Es gab kein Zurück mehr. Alles worauf er jetzt noch hoffen konnte war, dass Fred Weasley sie glücklich machte. Dass er sie nicht so enttäuschte, wie er es getan hatte. Er war der schlechteste Freud gewesen, den die Welt jemals gesehen hatte. In einem erneuten Anfall aus Wut, Trauer und Enttäuschung schwor er sich, niemals wieder eine Beziehung einzugehen. Denn er würde niemals eine Frau so lieben können, wie Cara.

--------------------------------------------------------------------------------------------------------

An alle fleissigen Kommenatre-Schreiber: Vielen, vielen Dank!! So macht das Weiterschreiben grad doppelt so viel Spass :-)))


Wenn Du Lob, Anmerkungen, Kritik etc. über dieses Kapitel loswerden möchtest, kannst Du einen Kommentar verfassen.

Zurück zur Übersicht - Weiter zum nächsten Kapitel

Twitter
HPXperts-Shop
DVD: Game of Thrones - 4. Staffel
[DVD] [Blu-ray]
Top-News
Suche
Updates
Samstag, 01.07.
Neue FF von SarahGranger
Freitag, 02.06.
Neue FF von Laurien87
Mittwoch, 24.05.
Neue FF von Lily Potter
Zitat
Wir haben immer schon gespürt, dass sich zwischen Ron und Hermine etwas entwickelt, obwohl ich und Emma uns dessen nicht bewusst waren. Doch in diesem Film gestehen beide sich das ein. Als Hermine mit Viktor Krum auf dem Weihnachtsball erscheint, kapiert Ron endlich, dass er etwas für sie empfindet.
Rupert Grint