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Fanfiction

Mit dem Wissen wächst der Zweifel - Kapitel 1

von Pelagea

Inhalt: Auf der Suche nach Voldemorts Horkruxen geraten die Ordensmitglieder unverhofft in eine Sackgasse, ihnen fehlen wegweisende Anhaltspunkte. Von der ominösen Hoffnung geleitet, diesbezüglich hilfreiche Informationen in der Vergangenheit zu finden und auch aufgrund fehlender Alternativen, reist Hermione in Tom Riddles Schulzeit. Immerhin besagt ein weises Sprichwort, in der Jugend läge der Schlüssel zum Menschen. Fatalerweise mutet diese Aufgabe jedoch komplizierter an, als sie im ersten Augenblick erscheint, denn um die Handlungsweisen eines Menschen begreifen zu lernen, muss man sich gänzlich auf ihn einlassen. Doch was passiert mit einer jungen Seele, wenn sich jene in die nebulösen Tiefen des wohl kältesten aller Menschen wagt? Was wird sie dort finden? Und wie wirkt sich das auf Hermiones persönliche Entwicklung aus? – Das Spiel mit der Schlange beginnt. (HG / TR)

Disclaimer: Die Welt von Harry Potter gehört J. K. Rowling. Mir gehört nur die Handlung dieser Fanfiktion



Kapitel 1

Die ruhige Landschaft fesselte in ihrer ganz persönlichen Autonomie. Karge Erde, weich umhüllt von einem schützenden Schneemantel, erinnerte an alte Sagen. Denn obschon der Himmel bloß durch einen Sichelmond erhellt wurde, strahlte die weiße Pracht und erhellte ihre Umwelt sanft, flirrend und in warmen Tönen, als wohne dem ein magischer Wille der Natur inne. Diese, der unbelebten Umwelt eigene Magie, musste das erste magische Axiom sein, dessen war sich Hermione sicher. Doch wie gerne sie auch sonst darüber philosophierte oder nach Belegen für diese Theorie suchte, diese Nacht war weder die Zeit, noch der Geist dazu vorhanden. Dennoch war sie sich der Ironie bewusst, sozusagen als Erwachsene, sich diese Welt hier doch so kindlich schwarzweißer, irrealer vorgestellt zu haben. Logischerweise aber, war die Vergangenheit so satt an Farben und Kontrasten, Gerüchen und Geräuschen, wie auch ihre persönliche Gegenwart.

Abgesehen von diesem flüchtigen Gedanken, konzentrierte sich die junge Hexe ganz auf ihren Weg. Sie musste schneller sein, denn die Lunge brannte bei jedem frischen Atemzug. Und auch die Füße hatten am Anfang gebrannt. Nun allerdings nicht mehr, sie waren mittlerweile taub und erschwerten zusätzlich das Gehen, denn sie stöckelte mehr durch den Schnee, als dass sie lief. Sobald sie im warmen Schulgebäude ankäme, würden diese und vermutlich der ganze Körper, höllisch prickeln. Dabei ließ es sich noch von Glück reden, denn die weiche und luftige Beschaffenheit des Schnees, sowie ihre trockene Gesichtshaut, verrieten eine trockene Kälte, welche besser vertragen wurde vom menschlichen Körper, als die nasse.

Dass sie aber in dieser Winternacht so herbstlich leicht gekleidet war, war ihr eigenes Verschulden. Immerhin hatte sie sich keinerlei Gedanken darüber gemacht. In ihrer eigenen Zeitachse hatten sich in den letzten Tagen gewisse Herausforderungen gestellt, deren Lösung die ganze Aufmerksamkeit forderte. Das Augenmerk darauf gerichtet, das richtige Jahr zu erwischen, verschwendete sie keinen weiteren Gedanken daran, dass sie zu einer anderen Jahreszeit ankommen könnte und frieren würde. Jetzt aber beherrschte diese durchdringende Kälte ihr ganzes Sein.

Dennoch traute sie sich keinen Wärmezauber auszusprechen.

Die Verbindung hatte sie zu dem fünfzig Jahre in der Vergangenheit liegenden „verbotenen Wald“ gestellt. Nun war es aber durchaus möglich an Identifikationszauber zu geraten, die ihre Magie im Schloss meldeten, sobald sie ein Zauber ausübte. Immerhin herrschten hier gefährliche Zeiten. Lieber käme sie persönlich und unerkannt an, bevor man sich auf den „Feind“ aus dem Wald vorbereitete.

Seufzend rieb Hermione ihre tauben Hände an einander, denn die dünnen Handschuhe vermochten kaum, diese warmzuhalten. Die Nervosität stieg, je näher sie dem Schloss kam.

In der Zukunft hatte Dumbledore in groben Zügen geschildert, was er von ihrem Aufenthalt hier wusste, jedoch war es eine karge Auskunft. Er vertrat die Ansicht, dass sie umso produktiver arbeiten könnte, je weniger sie wüsste. Ãœberflüssiges Wissen solle angeblich das „freie Handeln“ einschränken, denn es lähme den Geist und determiniere die Vorgehensweise. Insofern hatte sie nun nicht mal eine Vorstellung davon, wie lange der Aufenthalt andauern würde.

Er hätte mich ja wenigstens warnen können, dass ich in einer eiskalten Winternacht ankomme, dachte Hermine ärgerlich, doch bevor sie sich in ihre Verstimmung darüber weiter vertiefen konnte, wurden die Gedankengänge von einer ruhigen, sicheren und doch einen Hauch verwunderten Stimme unterbrochen.

„Miss Granger, nehme ich an?“ Dumbledore, ausnahmsweise in einem hellen Umhang, stand an einem Baum und wirkte nur unwesentlich Junger. Wobei der Bart um einiges dunkler war.

„Also haben Sie die Benachrichtigung bekommen?“ Ihre Frage glich eher einer Feststellung, immerhin empfing er sie schon vor dem Schloss.

„Das dürften Sie eigentlich wissen, wenn die Informationen, die mir aus der Zukunft zugetragen wurden, der Realität entsprechen.“ , entgegnete er.

Hermione hatte in den letzten Monaten intensiv mit diesem Mann zusammengearbeitet. Und obschon sie sich seiner rätselhaften Persönlichkeit schon immer bewusst war, offenbarten sich ihr erst in dieser Zeit die eigentlichen Ausmaße ihrer Unwissenheit. Doch was ihn anging, war das gar keine so kleine Errungenschaft, denn nur wenige erkannten, dass die von ihm präsentierte Fassade, jene senile Natur eines alten Mannes nur vortäuschte. Hierzu diente die zur Schau getragene Offenheit, die den Eindruck vermittelte, er würde seinen Kameraden bedingungslos vertrauen. Sie vermutete jedoch, dass er grundsätzlich jedem misstraute. Es war sogar anzunehmen, dass er sich ausschließlich auf seine Berechnungen verließ, die die Wahrscheinlichkeit zu benennen vermochten, mit der sich jemand an sein Versprechen hielt.

Üblicherweise zeigte er jedoch nichts davon, sodass sein offenes Misstrauen ihr gegenüber sie nun recht verwunderte.

„Informationen, die Sie sich aus der Zukunft zugetragen haben, Professor.“, korrigierte sie daher vorsichtig und betonte das „Sie“. Als Antwort schenkte er ihr einen undefinierbaren Blick.

Zukunfts- Dumbledore hatte sich selbst in der Vergangenheit über ihre Ankunft kontaktiert. Immerhin wusste er das richtige Datum, konnte er sich doch an den Tag ihrer Ankunft genau erinnern. Sehr gerne betonte sie jedoch, wie sehr es ihr missfiel, dieses nicht auch genannt bekommen zu haben.

Sie verstand noch nicht ganz, wie das Ganze, auch ihre Reise hierher, überhaupt funktionierte. Es hing wohl irgendwie zusammen mit der „Ausleihe“ elementarer Magie, die der Zeit und dem Raum anhaftete. Sozusagen weil es bereits geschehen war, ließ sich die Magie borgen es bereits geschehen lassen zu sein, bevor man es getan hat, um es dann tatsächlich zu tun. Dennoch entzog sich das ihrem Verständnis von Logik.

Bekannt war nur, dass die Magie auf eine niemandem bekannte Weise Paradoxien im Zeitraumkontinuum vermied. Zu diesem Thema gab es viele Essays. Diese stellten Theorien, wie dergleichen funktionieren sollte, allerdings konnten sie weder bewiesen noch negiert werden. Auch widersprachen sich die Annahmen meist gegenseitig. Das Einzige, wessen sie sich gewiss war, war lediglich die Tatsache, dass wenn sie zurückkam, sich nichts verändert haben würde, weil alles, was sie hier tat und veränderte, bereits geschehen war und schon immer zu ihrer Zeitachse gehörte.

„Nun gut, Miss Granger, zuallererst sollten wir uns in mein Büro begeben.“, reiß Dumbledores Stimme sie aus ihren Ãœberlegungen. „Ich habe den Eindruck, sie könnten einen heißen Tee gebrauchen.“ erklärte er zusätzlich, nachdem er seinen Blick über die Kleidung des zitternden Mädchens hatte wandern lassen.

„Ja, Professor, allerdings habe ich das durchaus auch Ihnen zu verdanken.“, den Vorwurf konnte sie sich nicht ersparen, der Weg hierher war eine Tortur gewesen, die er ihr problemlos hätte ersparen können, oder hatte er es etwas vergessen? Vergangenheits- Dumbledore zog nur eine Augenbraue in die Höhe.

~.~.~

In einem gemütlichen Sessel, einem Deckchen um die Schultern und einer Tasse dampfenden Tee, die ihre Hände schon fast schmerzhaft wärmte, fühlte sich Hermione um einiges besser und nicht mehr so gereizt. Das Knistern, aus dem Kamin zu ihrer Linken, trug zur Entspannung bei. Lediglich Dumbledores forschender Blick verleitete dazu, die Konzentration nicht ganz sacken zu lassen. Seit sie hier angekommen waren und er eine Elfe angewiesen hatte, ihnen Tee und Plätzchen zu bringen, saß er ihr schweigend in einem Sessel gegenüber. Sein Blick haftete ununterbrochen an ihr. Sie war überzeugt, dass er versuchte sie einzuschätzen und bemühte sich deswegen möglichst ruhig zu wirken. Und nun, da ihr Körper aufhörte zu zittern, sprach er.

„Ich muss leider zugeben, dass meine Informationen über Ihre Aufgabe hier, sehr dürftig sind, Miss Granger.“, erklang seine ruhige Stimme, die das Misstrauen nicht mehr so offen zeigte. Hermione nickte.

„Das ist nur gerecht, dass Sie sich selbst genau so im Unklaren gelassen haben, wie auch mich.“, entgegnete sie. „In der Zukunft haben Sie mich darüber unterrichtet, es sei einfacher, in solchen Situation möglichst wenig über deren Verlauf oder gar den Ausgang zu wissen. Ich schätze jedoch, in diesem Augenblick wüssten sie gerne mehr.“, erklärte sie recht geistlos. Sie hätte selbst gern mehr gewusst.

„Da gebe ich ihnen Recht. Tatsächlich enthielt die Benachrichtigung aus der Zukunft Nachweise, die auf mich selbst als Absender verweisen. Dennoch muss ich in einer solche Situation vorsichtig agieren. Ich wüsste gerne Genaueres über ihre Aufgabe.“

Hermione unterdrückte ein Seufzen. Sie hatte genaue Anweisungen darüber, wie viel sie ihm sagen durfte, das war recht wenig.

„Ich muss Informationen sammeln. In meiner Zeit geschieht etwas, das verhindert werden sollte. Es fällt uns jedoch schwer an jenes Wissen zu gelangen, welches verhelfen könnte, das Geschehen in die gewünschte Richtung zu lenken. Ich hoffe, hier fündig zu werden, kann jedoch leider nicht näher darauf eingehen. Nur eben, dass wir Gründe haben, anzunehmen, hier in Hogwarts befände sich das, woran wir interessiert sind.“ Professor Dumbledore nickte bestätigend. Vermutlich besaß er diese Information bereits. Dennoch spürte sie, wie er an ihrem Geist tastete, der alte Legilimentiker.

„Ich bin für meine Aufgabe von dem Besten vorbereitet worden.“, klärte Hermione ihn auf, während sie ihre Schilde erneut überprüfte und sich vergewisserte, dass alles genau so war , wie Professor Dumbledore es ihr beigebracht hatte. Weder er, noch Voldemort, um den es hier eigentlich ging, durften in ihren Kopf rein blicken können. Es hatte sie einige Kopfschmerzen gekostet, diese Fähigkeit zu erlernen.

„Ich muss zugeben, dass ich meine Handschrift erkenne.“ es mochte ein Hauch von Zufriedenheit aus seiner Stimmer herauszuhören sein.

„Sie trauen mir dennoch nicht.“

Es war keine Frage als solches, sie kannte ihn gut genug um zu wissen, dass dem so war. Und auch er widersprach nicht.

Eine weile saßen sie sich noch schweigend gegenüber. Er schien zu überlegen und sprach erst wieder, als er anscheinend eine Entscheidung getroffen hatte.

„ Die Nachweise, die ich erhalten hatte, zeigen eindeutig, dass die Nachricht von mir sein muss, Miss Granger. Noch in meiner Jugend hatte ich für mich ein kompliziertes System an magischen Passwörter, Signaturen und Runen festgelegt, wohl für andere Begebenheiten, aber es passt hier erstaunlich gut zur Identifikation. Leider muss ich zugeben, dass es mir nicht behagt, so wenig in dieser Situation zu wissen. Ich muss mich wohl darauf verlassen, dass es keine senile Version meiner Selbst ist, die das hier eingefädelt hat.“, merkte er an und Hermione grinste.

„Oh, es gibt einige, Professor, die eben das von Ihnen behaupten. Aber Sie können sich sicher vorstellen, dass es ein Image darstellt, mit dem Sie gerne spielen.“ Sie zwinkerte ihm zu und er lächelte tatsächlich zurück. Sie glaubte zwar nicht, ihn vollkommen überzeugen zu können, schätzte aber, dass er auf sich selbst vertraute. Und da er sie zumindest ihn der Zukunft mochte, erhoffte sie sich auch hier ein wenig Zuneigung mit der Zeit gewinnen zu können. Zumindest aber waren nun die Fronten fürs Erste geklärt.

Hermione zog die neben dem Sessel abgestellte Tasche zu sich und nahm einige Papiere heraus, um diese ihm zu übergeben.

„Das sind magische Dokumente, die sie mir in der Zukunft mitgegeben haben. Um genau zu sein Fälschungen, die sie anfertigten um eine neue Identität für mich in dieser Zeit zu erschaffen. Damit ich möglichst authentisch bleibe, haben wir versucht so nah es geht an der Wahrheit zu bleiben. Verändert ist mein Nachname, gewisse Aspekte meiner Herkunft und das Geburtsjahr. Sie müssen jedoch den letzten Teil der Fälschung übernehmen, es geht hierbei um die Einträge im Zauberministerium und deren magische Verknüpfung. Das ging aus der Zukunft heraus nicht. Sie sagten jedoch, Sie würden wissen, was zu tun sei.“ , Dumbledore nickte und schaute sich kurz, jedoch aufmerksam die Papiere an, bevor er zu einem anderen Thema wechselte.

„Eine Frage noch, Miss Granger, das magische Artefakt, mit dem sie hier angereist sind, haben sie es noch bei sich?“ Hermione schaute auf und nickte dann vorsichtig.

Sie hatte lange nach einem Weg gesucht, herzukommen. Am Ende entschied sie sich für eine Art Portschlüssel. Im Endeffekt war es auch ein normaler Portschlüssel, ein Ring, den ihr einst ihre Mutter schenkte und den sie mit entsprechender Magie belegt hatte. Die Schwierigkeit hatte für sie aber dann darin bestanden, mit diesem Portschlüssel, anstatt zum anderen Ort, in eine andere Zeit zu reisen. Nach langem Überlegen und Testen löste sie dieses Problem mit Hilfe alter Runen.
Eingraviert in den Ring konnten sie seine magische Wirkung verstärken und abwandeln. Doch es hatte eine ganze Weile gedauert, die Runen zu finden und zusammenzusetzen, die ihr eine Zeitreise in solch weit liegende Vergangenheit ermöglichen würden. Und sie war die erste, die dieses Verfahren nutzte und wollte daher hier nicht näher darauf eingehen.

„Sie müssen gut darauf aufpassen.“, warnte er jedoch nur und sie nickte, sich dessen bewusst, wie gefährlich es wäre, wenn hier jemand in den Besitz dieses Gegenstandes kam.

„Das werde ich, Sir.“, versicherte sie mit möglichst fester Stimme und versuchte zuverlässig zu wirken, während sie das magische Kästchen, in dem sie den Ring aufbewahrte, in ihrer Tasche fest umklammerte. Zufrieden nickte er. Hier, bei besserem Licht, wirkte er junger, als es ihr im Wald erschienen war. Seine Augen waren jedoch die gleichen, ihr bekannten blauen Tiefen.

„Diese Nacht werde ich sie in einem Gastzimmer unterbringen und im Laufe des morgigen Tages alles notwendige klären. Das ganze muss zusätzlich mit Schulleiter Dippet besprochen werden. Wie ich ihren Papieren entnehmen kann, wollen sie gerne im sechsten Schuljahr eingegliedert werden?“
Hermione nickte erneut. Da sie seine Haltung zu Tom Riddle kannte, konnte sie sich gut vorstellen, was der Mann denken mochte darüber, dass sie den selben Jahrgang besuchen wollte. Beide schwiegen sie sich jedoch aus, immerhin hatten sie bereits festgehalten, dass sie auf nichts Näheres eingehen würde.

„Dann, Miss Hathaway, bringe ich sie jetzt auf ihr Zimmer.“, er sprach ihren falschen Namen so, als hätte dieser schon immer zu ihr gehört.

~.~.~

Den Rest dieser Nacht fand Hermione trotz ihrer Übermüdung kaum Schlaf.

Bereits in ihrer eigenen Zeit hatte sie sich überlegt, wie sie ihre Aufgabe angehen konnte und gröbere Pläne entwickelt. Theoretisch könnte sie sich ja auch einiges ausmalen, hier in der Realität würde sie nun aber davon abhängig sein, was eben diese hergab.

Die Aufgabe war recht einfach konstruiert - mehr über Horkruxe erfahren. Sie hatten bisher nur wage Vermutungen darüber, wann der erste angefertigt wurde, welche er genau gewählt hatte und vor allem, wo er diese verstecken könnte. Doch selbst wenn noch keine existierten sollten, mehr über seine Persönlichkeit herauszufinden würde ihnen ebenfalls nutzen. De Art wie er handelte und dachte nachzuvollziehen, begünstigte die Spurenauswertung.

Der Schlüssel zu einem Menschen lag häufig in seiner Kindheit und Jugend verborgen, der Zeit, in der man lernte die Welt und seine Rolle darin zu begreifen. Dementsprechend wäre die Wahrscheinlichkeit hoch, dass die Horkruxe bestimmte bedeutende Ereignisse seiner Kindheit und Jugend widerspiegelten, sowie sich an den ihnen entsprechenden Orten befanden.

Nach diesem Prinzip ließen sich zum Beispiel die Tätowierungen von Jugendlichen entschlüsseln, denn diese versuchten häufig Lebenserfahrungen, die sie als besonders prägnant wahrnahmen, zu benennen, zu verarbeiten oder symbolisiert darzustellen. Oft mit einem überaus idealisierendem Beigeschmack.

Doch so einfach die Idee klang, so schwierig würde sie bei jemandem wie Voldemort, der niemanden ins Vertrauen zog, umzusetzen sein.

Es galt nun, einen unauffälligen Weg in seinen näheren Kreis zu finden. Doch bevor man sich für eine bestimmte Vorgehensweise entschied, sollte zunächst eine Phase der stillen Beobachtung und Analyse vorangehen. Sie durfte auf keinen Fall auffallen und sein Misstrauen auf sich ziehen, bevor die Operation richtig gestartet war. Am besten wäre es, erst mal im Hintergrund zu bleiben. Da Unscheinbarkeit schon immer eines ihrer verborgenen Talente war, machte sie sich darüber keine Sorgen. Nur ihre schulischen Leistungen müssen noch dem Durchschnitt angepasst werden.

Am Morgen wurde Hermione dann endlich aus ihren Gedanken herausgerissen, als eine Elfe ihr das Frühstück brachte. Ansonsten passierte bis zum Nachmittag nicht viel. Erst als es bereits dunkelte, klopfte Dumbledore an ihrer Tür und kam herein.

„Guten Abend, Miss Hathaway. Ich hoffe Sie hatten sich heute nicht allzu sehr gelangweilt!“, meinte er zwinkernd, und erfühlte nun seine üblich herzliche Rolle in der Perfektion, die sie bereits von ihm gewohnt war. Tatsächlich beruhigte sie seine Anwesenheit und schaffte den Eindruck einer besänftigenden Normalität. Als sie verneinte und ebenfalls zurück lächelte, fuhr er fort. „ Ihre Unterlagen, insbesondere die Zeugnisse, habe ich heute Schulleiter Dippet vorgelegt. Aufgrund der derzeitigen Problematik in der Sowjet Union und dem daraus für Sie erwachsenden Problem weiterhin ihre alte Zauberschule zu besuchen, konnte ich den Schulleiter dazu bewegen, in diesem Fall besonders schnell zu agieren. Ich werde sie nun zu ihm bringen, damit wir Sie einem Haus zuteilen können“

Hermione blinzelte verwirrt. Das war die Geschichte, die Dumbledore in der Zukunft sich für sie ausgedacht hatte, um den Wechsel nach Hogwarts zu erklären. Der zweite Weltkrieg führten zwar die Muggels gegen einander, dennoch hatte das ganze auch gewisse Einflüsse auf die Zauberwelt. Insbesondere galt es für Russland, denn dort fühlte sich die Muggelwelt der magischen schon immer sehr verbunden, was auch eine Nähe sicherte, die so sonst nirgendwo existierte. Das war der Hauptgrund, das Land für ihre Zwecke auszuwählen. Das, und die Tatsache, dass sie in der Kindheit dort mit ihrer Familie über einen Zeitraum von zwei Jahren gelebt hatte.

Verwundert war sie jetzt allerdings darüber, dass obwohl sie unter vier Augen waren, Dumbledore nun zu ihr sprach, als sei das ihre wahre Geschichte. Sie schätzte jedoch, das es sein Weg war, zur Vorsicht zu sensibilisieren.

„Das ist sehr freundlich, Professor!“, ging sie daher darauf ein. „Könnte ich mir das Haus vielleicht selbst aussuchen? Immerhin bin ich keine Erstklässlerin.“, stellte sie die Frage, die ihr schon seit dieser Nacht auf der Zunge brannte. Sie hatte sich überlegt, dass sie in Anbetracht ihrer Ziele in Slytherin am besten aufgehoben wäre. Doch Dumbledore verneinte umgehend.

„Hogwarts ist eine besondere Schule, den Gemäuern hier lebt eine alte Magie inne. Die Aufteilung nach Häusern ist darin ebenfalls geregelt. Sie müssen schon den sprechenden Hut aufsetzen und auf dessen Meinung vertrauen, meine Liebe!“


Wenig später waren sie auch schon bei Dippet angekommen. Er wirkte abgehetzt, begrüßte sie aber überaus freundlich und gab ihr die Hand, während er Bedauern über ihre Situation aussprach.
„Ich habe in ihren Unterlagen gesehen, dass sie eine gewissenhafte und talentierte Schülerin sind! Ich bin mir sicher, sie werden eine Bereicherung für uns darstellen!“

Errötend schaute Hermione zu Boden und bedankte sich. Eigentlich versuchte sie aber ihre Nervosität zu verstecken, darüber, wo der Hut sie einsortieren mochte. Und nun, wo sie auf einem Stuhl platz nahm, übrigens dem selben, auf dem sie schon einst saß, rauschte ihr das Blut in den Ohren. Das sprechende Ding wurde auf den Kopf gesetzt und bevor es etwas sagen konnte, denn sie spürte, wie der Stoffmund bereits aufging, um das Haus herauszurufen, flüsterte sie eindringlich „Bitte Slytherin!“, darauf folgte eine längere Pause.

„Slytherin...“, hörte sie dann nach so vielen Jahren diese nachdenkliche Stimme, die ganz sicher Nostalgie in ihr ausgelöst hätte, wäre sie nicht so nervös. „Nein, das werde ich nicht machen. Es gibt zwei Häuser, die besser passend und du fühlst dich redlich nach Gryffindor an. “, erklärte der Hut dann mit entschiedener Stimme. Noch bevor er etwas rufen könnte, schüttelte Hermione den Kopf. Das Haus würde sie von Tom am weitesten entfernen. Sie überlegte. Hufflepuff war unter den Slytherins verpönt, sie galten als zurückgeblieben, auch wenn das sicherlich nicht der Wahrheit entsprach. Ihr blieb nur Ravenclaw, von allen Häusern war das den Slytherins vermutlich noch am nächsten. Und immerhin damals, vor so vielen Jahren, hatte sie ebenfalls die Wahl bekommen, zwischen Gryffindor und Ravenclaw selbst zu entscheiden. Doch bevor sie ihre Gedanken aussprach, brummte der Hut zustimmend. Und dann, in einer ohrenbetäubend Lautstärke verkündete er:

„RAVENCLAW!“


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