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Fanfiction

Feels Like Home - Dezember: Kein Angehöriger

von ChrissiTine

22. Dezember: Kein Angehöriger

Sie hatten es geschafft, den Heilern und Dominique durch die Gänge bis zu einem Behandlungszimmer zu folgen, aber bevor sie mit hineinschlüpfen konnten, wurden sie von einem Mann des Sicherheitsdienstes gestoppt. Michael hatte sich auf einen der Plastikstühle gesetzt, aber Steven war zu unruhig, um sich hinzusetzen.

Die Heiler hatten sich sofort um Dominique gekümmert. Seit Jahrzehnten war niemand mehr an einer Quidditchverletzung im Profisport gestorben. Zumindest nicht in England. Erst vor zwei Jahren waren bei einer Massenprügelei in Ecuador bei einem Spiel mehrere Spieler schwer verletzt worden und zwei waren an ihren Verletzungen gestorben, bevor die Heiler auch nur einen Finger hatten rühren können.

Und Dominique war sehr schwer verletzt. So unglaublich viel Blut. Und … und sie hätte ihm nie gesagt, dass sie ihn liebte, wenn sie bei klarem Verstand gewesen wäre. Selbst wenn sie tatsächlich so für ihn empfand, hätte sie es ihm nie gestanden. Sie hatte so viel Angst, verwundbar zu wirken, ihm Macht über sie zu geben, und das Wissen, dass sie ihn liebte, machte sie verletzlicher als alles andere. Jede Beleidigung, die er ihr an den Kopf werfen konnte, jeder körperliche Schmerz war nichts gegen die Gefahr, dass er ihr das Herz brechen konnte und wusste, wie sehr ihr das wehtun würde. Ihm ging es schließlich genauso. Aber es war ihm mittlerweile egal. Er wollte sie nur nicht verlieren. Er hatte über zehn Jahre ohne sie verbracht und er wollte nicht noch einmal zehn Jahre ohne sie sein.

Hoffentlich würde er nicht sein ganzes restliches Leben ohne sie verbringen müssen. Hoffentlich nicht, Hoffentlich konnten die Heiler sie retten.

Oh Merlin, was, wenn nicht?

Er eilte zur Tür des Behandlungszimmers, als die geöffnet wurde. Ein Heiler kam heraus.

„Wie geht es ihr?", rief Steven laut. Der limonengrüne Umhang des Mannes war voller Blut. Stevens Magen drehte sich um. „Konnten Sie etwas tun? Ist sie schon wach?"

Der Heiler schaute auf Stevens blutverschmierte Hände. Steven hatte noch nicht die Zeit gehabt, sie zu waschen. Michael hatte ihn zu einem Waschraum bringen wollen, aber Steven hatte sich geweigert, aus Angst, etwas zu verpassen. „Sind Sie ein Angehöriger?", fragte der ältliche Mann mitfühlend.

„Ich bin ihr Freund", erwiderte Steven, auch wenn sie ihre Beziehung noch nie so definiert hatten. „Wie geht es ihr? Lebt sie noch?" Natürlich lebte sie noch, der Heiler hätte bestimmt schon etwas gesagt, wenn sie tot wäre.

„Dann darf ich Ihnen leider nichts sagen", erwiderte der Heiler entschuldigend. „Wenn Sie kein Verwandter oder Ehemann sind, dann darf ich keine Informationen weitergeben."

„Aber …" Tränen der Verzweiflung traten in seine Augen. „Wir sind seit eineinhalb Jahren zusammen! Ich sehe sie häufiger als die meisten ihrer Familienmitglieder! Ich bin seit Jahren zu jedem ihrer Spiele gegangen! Ich weiß, dass sie ein herzförmiges Muttermal über ihrer linken Pobacke hat. Wenn sie eine Stunde schläft, fängt sie immer an, auf Französisch bis zwanzig zu zählen. Sie ist allergisch gegen Champignons und hasst Walnüsse. Ich … bitte sagen Sie mir, wie es ihr geht. Bitte!" Flehentlich schaute er den Mann an, der ihm mitfühlend die Hand auf die Schulter gelegt hatte.

„Wir tun alles, was wir können", versicherte er ihm und eilte dann an ihm vorbei.

Steven schaute ihm verzweifelt hinterher. „Das ist keine Antwort, verdammt noch mal!" Er schaute zu seinem Bruder. Michael legte ihm einen Arm um die Schulter.

„Sie lebt noch. Er hätte es dir gesagt, wenn sie gestorben wäre, Verwandter oder nicht. In ein paar Minuten wird's ihr wieder gut gehen, versprochen. Du wirst sie nicht verlieren. Okay?"

Steven nickte zweifelnd. Wenn es ihr wirklich gut ginge, dann würde er hören, wie sie die Heiler anschrie, weil sie nicht am Spielfeld geheilt werden konnte und den Rest des Spiels verpasst hatte. Sie würde ihn anschreien, weil er es geschafft hatte, ihr ein „ich liebe dich" zu entlocken. Das sie wahrscheinlich gar nicht ernst gemeint hatte, weil sie unheimlich viel Blut verloren hatte und nicht mehr wusste, was sie sagte. Wenn sie überhaupt noch lebte.

Lautes Kindergebrüll riss ihn aus seinen depressiven Gedanken. Dominiques beste Freundin Annie kam um die Ecke gestürzt. In ihren Armen hielt sie einen kleinen Jungen, der wie am Spieß brüllte. Gehetzt schaute sie sich um.

„Dominique Weasley? Wissen Sie, wie es ihr – Steven?!" Ihre Augen wurden groß, als sie ihn erkannte. „Was in aller Welt machst du hier?"

„Ähm …" Hilflos starrte Steven Annie an.

„Wie geht es ihr?", wiederholte sie, als er nichts weiter sagte.

„Sie sagen uns nichts, weil wir keine Angehörigen sind", erklärte Michael, als Steven schwieg. Er hob winkend die Hand. „Hi, ich bin sein Bruder Michael. Wir haben uns das Spiel zusammen angesehen. Haben sie dir was gesagt?"

Annie schüttelte den Kopf. „Der Trainer hat mich benachrichtigt, weil ich Nics Notfallkontakt bin. Victoire müsste auch gleich kommen. Aber er wusste gar nichts, nur, dass sie hier ist. Wisst ihr wirklich nichts?" Sie strich ihrem Sohn beruhigend über den Kopf, um nicht gegen sein Gebrüll anschreien zu müssen. Er wurde ein wenig leiser, aber er musste ihre Unruhe spüren.

„Sie hat stark am Kopf geblutet und ist ohnmächtig geworden. Es muss schlimmer sein als vor einem Jahr, da haben sie sie nur geheilt und nach Hause geschickt. Vielleicht hat das ihre alte Kopfwunde wieder aufgerissen, keine Ahnung", sagte Steven. Er schüttelte Michaels Arm ab und fing wieder an, auf und ab zu gehen. Er konnte nicht still bleiben.

Annie schaute ihn verwirrt an. „Was denn für eine Kopfwunde? Sie hat nichts gesagt."

„Im Training. Vorletzten September. Ein Klatscher hat sie am Kopf getroffen. Die Heiler haben sie versorgt, aber sie hatte ein paar Tage lang starke Kopfschmerzen."

Annie schüttelte nur den Kopf und setzte ihr Kind in einen der Stühle. Michael setzte sich daneben und legte eine Hand auf sein Knie, damit er nicht so herumzappelte.

„Sie hat nichts gesagt. Ich weiß, dass sie ein Spiel nicht gespielt hat, weil Miller die anderen Sucher testen wollte, aber sie hat keinen Unfall erwähnt, gar nichts." Sie wischte sich über die Augen und schaute ihn misstrauisch an. „Wie lange geht das schon zwischen euch? Vorletzter September? Wie …" Sie schüttelte den Kopf und fuhr sich durch ihre dunkelblonden Haare, die in alle Richtungen abstanden. „Verdammt, Nicki! Wieso sagst du mir nichts! Warum muss Louis gerade jetzt in Paris sein! Ich wusste, dass irgendwas schief laufen würde!" Sie drehte sich wieder zu Steven um. „Habt ihr Rose benachrichtigt? Ted? Vielleicht wissen die was."

„Rose?" Steven runzelte die Stirn und schüttelte den Kopf. „Wer soll das sein?" Ted musste wohl Victoires Mann sein, Dominique hatte ihn manchmal nebenbei erwähnt. Steven konnte sich dunkel an einen älteren Jungen mit blauen Haaren erinnern, war sich aber nicht sicher, ob das der gleiche Mann war, von dem Dominique sprach. Eine Rose kannte er nicht.

„Rose Malfoy? Die Tochter von Onkel Ron. Sie ist Heilerin bei den Fluchschäden, vielleicht kann sie etwas herausfinden."

„Nein, ich wusste gar nicht, dass es sie gibt. Dominique hat nicht …" Er schaute sie verzweifelt an. Er wusste so wenig über sie. Sie war die wichtigste Person in seinem Leben und er wusste so wenig. „Ich weiß nicht …"

„Schon okay, ich-"

„Annie!" Victoire tauchte mit wehenden Haaren im Gang auf. „Weißt du schon was, wie geht es ihr? Ich komm an Ted nicht ran, der hat irgendeinen Trank, der vierundzwanzig Stunden kritisch ist. Er ist isoliert und kann nicht raus! Ich wusste, dass das heute schief läuft, scheiße!"

„Scheiße!", rief der kleine Junge laut und klatschte in die Hände. „Scheiße!"

Annie verdrehte die Augen. „Das wird immer besser hier. Ich weiß noch nichts. Wir sollten am besten Rose finden, vielleicht kann sie-"

Victoire schüttelte den Kopf. „Hat die ganze Woche frei. Ich glaube, die sind mit den Kindern bei den Malfoys. Ich hab Dora und Remus schnell bei Andromeda abgeladen, Mum und Dad sind in Frankreich." Sie strich Annies Sohn über den Kopf und seufzte. „Irgendjemand muss uns doch was sagen-"

Die Tür des Behandlungszimmers ging erneut auf und eine junge Frau steckte den Kopf heraus. Annie und Victoire stürzten sich regelrecht auf sie.

„Was ist mit ihr? Geht's ihr gut?"

Die Frau schaute die beiden verängstigt an. Victoire zwang ein Lächeln auf ihr Gesicht. „Ich bin ihre Schwester, können Sie-"

„Ihr Zustand ist ernst, aber sie ist mittlerweile stabil. Sie hat viel Blut verloren und die Wunde heilt sehr langsam. Heiler Macmillan wollte weiteres Blut holen und ihre Akte von den Teamheilern. Hatte sie in der letzten Zeit irgendeine andere Wunde am Kopf oder eine Verletzung mit viel Blutverlust? Normalerweise heilen wir schneller, wenn keine Vorerkrankungen da sind. Es ging so schnell, dass wir ihre Akte noch nicht haben und die Teamheiler sind alle neu in dieser Saison und wissen nichts, aber wissen Sie vielleicht-"

Victoire schüttelte den Kopf. „Nein, sie hatte noch nie-"

„Vorletzten September", unterbrach Steven sie lautstark und drängte sich in den Vordergrund. „Sie hatte eine Kopfwunde. Ein Klatscher hat sie getroffen, die Heiler haben sich drum gekümmert. Aber sie hatte zwei Tage lang höllische Kopfschmerzen, die Tränke haben nicht gewirkt. Ich hab ihr starkes Aspirin gegeben, Muggeltabletten, die haben besser gewirkt. Nach einer Woche war alles in Ordnung, sie hat keine Probleme mehr gehabt, nicht mal Kopfschmerzen oder so. Hilft das?", fragte er hoffnungsvoll. Wenn er mit seinem Wissen helfen konnte, dass es Dominique besser ging, wenn sie sie dann besser behandeln konnten …

Die junge Frau nickte. „Bestimmt. Ich bin noch neu, in der Ausbildung, ich kann nicht viel mehr sagen, aber alles hilft."

„Wird sie wieder gesund?", fragte er mit zitternder Stimme. „Sie wird doch nicht sterben, oder?"

Victoire schluckte schwer und Annie versuchte ein Schluchzen zu unterdrücken. Selbst Annies Sohn hörte auf zu schreien.

Die Heilerin biss sich auf die Lippen und schaute unsicher von einem zum anderen. „Es tut mir Leid, ich weiß nicht …" Sie atmete tief durch. „Wir tun unser Bestes, aber wir sind auch nicht … Ich kann nichts versprechen, okay? Aber die Heiler sind wirklich gut und wir haben sie so weit gekriegt, dass … ich hoffe, dass sie es schafft. Die Chancen sind … vielleicht so sechzig/vierzig. Vielleicht mehr, jetzt, wo wir von der früheren Kopfwunde wissen." Das Stimmengewirr im Behandlungszimmer wurde lauter und die Frau warf einen Blick über die Schulter. „Entschuldigen Sie, ich muss wieder …" Sie schloss die Tür hinter sich.

Annie warf sich in Stevens überraschte Arme. „Danke", sagte sie zwischen leisen Schluchzern. „Du hast sie vielleicht gerettet." Steven klopfte ihr unbeholfen auf den Rücken. Victoire musterte ihn mit gerunzelter Stirn.

„Woher weißt du …? Was machst du überhaupt hier? Hat Nic wieder was mit dir angefangen? Sie hatte doch diesen Brian …"

Steven schloss die Augen. Brian. Und jetzt war Dominique nicht da, um das alles zu erklären. Scheiße.

„Ich … wir … es war nichts ernstes, okay? Es war nur Sex, nichts weiter. Wir haben irgendwann damit angefangen und nicht mehr aufgehört, aber es war nichts … sie hat sich mit diesem Kerl getroffen, aber das war auch nichts ernstes, zumindest hat sie nie gesagt …"

„Von dir hat sie auch nie was gesagt und das geht schon seit anderthalb Jahren so", wandte Annie ein. Sie hatte sich wieder ein wenig beruhigt und löste sich von ihm. „Sie hat gar nichts gesagt, auch wenn ich nach Brian gefragt hab, ist sie immer ausgewichen, hat nur gesagt, dass ihm ihre Beziehung", Steven zuckte zusammen, „wichtiger zu sein scheint als ihr, aber ich dachte nur, dass sie sich nicht in die Karten schauen lassen will, ich meine, sie hat sexy Unterwäsche für ihn gekauft, das hat sie noch nie …" Annie sah Stevens Gesichtsausdruck. „Für dich hat sie das gemacht." Sie fing an zu lachen. „Dann hat sie ja die Wahrheit gesagt, sie hat nie mit Brian geschlafen, sondern nur …" Ihre Augen wurden groß. „Von dir war der Knutschfleck! Es war gar nicht dieser Ohrläppchentyp, das warst auch du! Wieso hat sie nicht … ich bin ihre beste Freundin, wieso hat sie nichts gesagt? Ich hätte doch nicht … ich hätte mich doch für sie gefreut … ich …" Tränen liefen ihr über die Wangen und sie lehnte sich gegen Victoire, die das Ganze verwirrt verfolgte.

Steven zuckte mit den Schultern. Das sollten alles Dominiques Probleme sein, nicht seine. „Wir haben uns kurz vor ihrem Geburtstag wieder gesehen. Ihrem dreißigsten." Annie nickte langsam. Er konnte direkt sehen, wie die Rädchen sich in ihrem Kopf drehten. „Und dann ist es irgendwie dazu gekommen." Er hatte einfach nicht anders gekonnt. Sie hatte in der Bar gesessen, elf Jahre älter als bei ihrer letzten Begegnung, zwei Tage bevor er mit Hogwarts fertig gewesen war, als sie ein letztes Mal im Raum der Wünsche miteinander geschlafen hatten. Er hatte sie damals fragen wollen, ob er sie vielleicht besuchen könnte an den Hogsmeadewochenenden, aber er wusste, dass sie ihn nur auslachen würde, dass sie nie im Leben bereit wäre für eine echte Beziehung mit ihm, wenn sie ja nicht mal bereit war, sich in Hogwarts mit ihm zu zeigen, und er hatte sich damit abgefunden, dass es vorbei war zwischen ihnen. Sie war schließlich nichts Besonderes.

In den nächsten Jahren hatte sie allerdings festgestellt, wie besonders sie doch war und er hatte einfach nicht anders gekonnt, als sie anzusprechen. Es war genauso wie früher zwischen ihnen gewesen. Sie hatten zu viel Angst, miteinander zu reden, aber der Sex war unbeschreiblich und sie … sie war das, was ihm gefehlt hatte.

„Und wir … wir haben einfach nicht mehr aufgehört. Ich weiß auch nicht, was das alles zu bedeuten hat. Ich wusste nicht, dass dieser … dieser Brian wichtig war, sie hat ihn kaum erwähnt und …" Er hatte es erst verstanden, als sie ihm nach dem Meisterschaftsgewinn gesagt hatte, dass sie sich nicht mehr treffen sollten. Es hatte sich angefühlt, als ob er in einem schwarzen Loch versunken wäre. Er hatte sich die ganze Woche so miserabel gefühlt, dass er sich hatte krankmelden müssen, weil er sich auf nichts anderes hatte konzentrieren können, außer auf den Gedanken, dass er sie verloren hatte, dass er nicht gut genug für sie war, dass er etwas hätte sagen müssen, bevor sie zu Brian gegangen war. Und dann hatte er sein Glück kaum fassen können, als sie plötzlich doch vor seiner Tür gestanden hatte, als sie sich für ihn entschieden hatte und nicht mehr mit anderen Männern ausging. Beinahe hätte er ihr gesagt, dass er sie liebte, aber er wollte sie nicht verscheuchen, obwohl sie doch gerade erst wieder zu ihm zurückgekommen war. Und auch wenn er die nächsten Monate nichts gesagt hatte, waren sie fantastisch gewesen und sie hatte ganz ihm gehört, ohne dass er sie mit einem anderen hätte teilen müssen.

„Ja, darin war sie richtig gut", murmelte Annie und verschränkte die Arme vor der Brust. „Wie konnte sie nicht … anderthalb Jahre und sie hat nie gesagt, dass sie wieder mit dem Typen schläft, der sie entjungfert hat!"

„Hey!", rief Steven beleidigt. „Es war nicht nur-"

„Oh bitte!" Annie verdrehte die Augen. „Ein Blinder hätte sehen können, wie sehr du in sie verknallt warst. Immer noch bist, so wie du aussiehst. Aber sie … ich hätte Brian doch nie erwähnt, wenn ich gewusst hätte, dass sie wieder mit dir ins Bett geht. Der arme Kerl hatte doch nie eine Chance. Aber ich hätte sie doch unterstützt, ich hätte … sie hätte nicht lügen müssen, sie …"

„Sie weiß doch selbst nicht, was sie will", unterbrach Victoire Annie und drückte sie an sich. „Sie weiß es nicht. Als sie ihn damals in den Weihnachtsferien sehen wollte, hat sie ihm geschrieben, dass ihr neuer Besen besser ist als seiner und ihn zu einem Wettfliegen rausgefordert. Sie konnte ihm nicht mal sagen, dass er vorbeikommen soll, weil sie Zeit mit ihm verbringen will. Du hast sie in Hogwarts erwischt, wir haben uns über sie lustig gemacht und Sachen über ihre Gefühle wissen wollen, die sie selbst nicht weiß. Sie wollte nichts diskutieren, deshalb hat sie geschwiegen. Du kennst sie doch."

Annie nickte. Steven schluckte, denn das klang ganz genau wie Dominique. Aber das war noch nicht alles. So genau kannte er Dominique mittlerweile.

„Ich glaube", er räusperte sich, „ich glaube, dass sie auch nichts gesagt hat, weil du … weil du weniger Zeit für sie hattest. Manchmal ist sie vorbeigekommen und hat erzählt, dass sie sich eigentlich mit dir treffen wollte, aber dir ist was dazwischen gekommen oder ihr Bruder hat gestört." Er sah Annies Gesichtsausdruck, sah, wie am Boden zerstört sie war und ruderte sofort zurück. „Ich meine, wir haben nie über uns gesprochen, sie hätte wahrscheinlich eh nichts gesagt, auch wenn du jeden Tag mit ihr verbracht hättest und …"

Annie schüttelte den Kopf. „Nein, es stimmt schon. Wir haben wenig Zeit zusammen gehabt und sie ist häufig schnell gegangen und ich wusste nicht … sie hätte nichts von dir gesagt aber ich hätte gewusst, dass sie einen Unfall hatte, dass es ihr nicht gut ging. Aber David ist so klein und ich hatte vor ihm eine Fehlgeburt und er ist mein Kind und Louis muss so viel arbeiten und ich … aber sie ist meine beste Freundin und ich weiß nichts mehr aus ihrem Leben … Sie ist über beide Ohren in dich verliebt und ich hab es nicht mal gemerkt, ich hab nicht gemerkt …"

Steven schüttelte deprimiert den Kopf. „Sie ist nicht über beide Ohren-"

„Natürlich ist sie das", unterbrach Victoire ihn leise, während sie Annie wieder in den Armen wiegte. Auch ihr standen Tränen in den Augen, selbst wenn sie sich alles nicht so zu Herzen zu nehmen schien wie Annie. Steven wusste, dass sich die Schwestern zwar ganz gut verstanden, aber Dominique ihr auch nicht übermäßig nahestand und immer lieber mit ihrer besten Freundin als mit ihrer großen Schwester sprach. „Das war sie damals in Hogwarts, sonst hätte sie dich nie zu uns eingeladen oder sich weiter mit dir getroffen, nachdem wir euch erwischt und sie ständig damit geärgert haben. Sie hätte nicht die letzten anderthalb Jahre mit dir geschlafen, wenn das nicht ernst wäre."

„Der Sex ist einfach nur ziemlich gut", erwiderte Steven schwach. Sie durften ihm keine Hoffnungen machen, die Dominique nur wieder zerstören würde, wenn sie das alles überleben würde. Sie hatten doch keine richtige Chance, die hatten sie noch nie gehabt.

„Sie ist zu Dads Geburtstag gekommen", meldete sich Michael zu Wort, des bisher nur schweigend zugesehen und versucht hatte, den kleinen David ein wenig abzulenken. „Sie hat Mum ertragen. Da hättest du ihr noch so viel Alkohol anbieten können. Ich hab sie gesehen. Wie sie Heather angesehen hat und wie sie dich angesehen hat. Sie liebt dich. Und wenn das alles hier vorbei ist und sie wieder zurechnungsfähig ist, dann sagst du ihr das alles, was du vorhin mir gesagt hast und dann wirst du nie wieder so hilflos hier rumstehen, weil du dann nämlich endlich ein verdammter Angehöriger von ihr sein wirst, klar?"

Steven nickte verängstigt. Victoire lächelte schwach. Annie liefen immer noch Tränen über die Wangen.

„Und du hast keinen Grund zu weinen", wandte Michael sich an Annie, „weil du alle Details aus ihr herausholen wirst, sobald sie wieder wach ist. Vielleicht sollte ich dabei sein und zuhören, ich werde bestimmt monatelang keinen fantastischen Sex mehr kriegen, wenn Allison erst mal das Baby bekommen hat."

Steven verdrehte die Augen und Annie fing an zu lachen, auch wenn es leicht hysterisch klang.

Im nächsten Moment wurde die Tür geöffnet und die Heilerin von vorhin schaute sie erleichtert an. „Sie wird es schaffen", sagte sie mit einem strahlenden Lächeln. „Wir müssen sie noch eine Weile beobachten und sichergehen, dass es keine Komplikationen gibt, aber in einer Stunde können Sie zu ihr, dann wird sie wieder wach sein. Okay?"

Es gab nicht genug Worte in der englischen Sprache, um zu beschreiben, wie okay das war.

TBC…
_________________________________________________________

A/N:

@ Leseratte:
Vielen Dank für deinen Kommentar. Die Szene mit der Exfreundin hat mir auch besoders gut gefallen ;).


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