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Fanfiction

Feels Like Home - Dezember: Aufgegeben und Vergessen

von ChrissiTine

23. Dezember: Aufgeflogen und Vergessen

Langsam öffnete Dominique die Augen und blinzelte, als ein helles Licht sie blendete. Verschwommen nahm sie Annies Gesicht aus dem Augenwinkel wahr. Annie war da? Sie hatte doch gesagt, dass sie nicht zum Spiel kommen konnte, weil Louis geschäftlich eingespannt war und sie keinen Babysitter hatte. (Außerdem hasste Annie Spiele im Winter, wo es schneite und windig und immer arschkalt war, also wäre sie wahrscheinlich sowieso nicht gekommen, selbst wenn sie gekonnt hätte.)

„Wie geht's dir?", fragte Annie besorgt und setzte sich an die Bettkante.

Dominique runzelte verwirrt die Stirn. „Gut?", sagte sie unsicher. Wieso sollte es ihr nicht gut gehen? Sie spielte hervorragend, die Saison lief fantastisch und sie hatte gerade den Schnatz gesichtet … Aber warum lag sie dann in einem Bett und warum sah Annie so besorgt aus und hatte verheulte Augen und … oh Merlin! Jetzt erinnerte sie sich wieder. Der Klatscher war wie aus dem Nichts gekommen, durch die Windböen völlig unberechenbar, hatte sie mit voller Wucht am Hinterkopf getroffen. Durch den Schmerz war ihr schwarz vor Augen geworden. Sie wusste nicht mehr, wie sie gefallen war, aber plötzlich war sie von lauter Menschen umgeben und irgendjemand hatte ihr einen Trank gegeben und sie hatte sich auf einmal gefühlt, als würde sie schweben und dann war plötzlich Steven dagewesen, hatte ihre Hand gehalten und ein Wortschwall war aus seinem Mund gesprudelt, aber … da musste sie schon halluziniert haben. Er hatte ihr unmöglich gesagt, dass er sie liebte. So eine Beziehung hatten sie nicht. Sie hatten ja eigentlich gar keine Beziehung, nur Sex.

„Wirklich?", fragte Annie und schniefte. „Geht's dir wirklich gut? Tut dir was weh? Hast du Schmerzen? Du musst es nur sagen, ich hol gleich einen Heiler und …"

Dominique schüttelte den Kopf. Zumindest versuchte sie es, aber es ging nicht. Er fühlte sich an, als wäre er in Watte gepackt. Aber das war immer noch um Welten besser als ihre Kopfschmerzen beim letzten Mal. „Mir tut überhaupt nichts weh." Sie lächelte. „Alles wunderbar." Sie fühlte sich wirklich ziemlich gut. Wenn auch sehr erschöpft.

Annie lachte und wischte sich ein paar Tränen aus den Augen. „Die müssen dir ja wirklich tolles Zeug gegeben haben."

Dominique grinste. „Glaub ich auch." Sie schloss die Augen. „Was sagen die Heiler? Wie lange muss ich noch hierbleiben?"

Annie seufzte. „Ein oder zwei Tage, je nachdem, wie sich dein Zustand entwickelt." Annie nahm ihre Hand und Dominique öffnete überrascht die Augen. „Es war ziemlich ernst, Nic. So ernst, dass für eine Weile gar nicht klar war, ob du überhaupt durchkommst." Dominiques Augen wurden groß. „Die Heiler haben gesagt, dass deine Kopfwunde nicht auf die Sprüche reagiert hat und du enorm viel Blut verloren hast und der Trank, der vielleicht hätte helfen können, gerade nicht vorrätig war und …" Sie schniefte. Dominique drückte ihre Hand und versuchte, nicht in Panik zu geraten. Sie wäre fast gestorben und hatte gar nichts davon gemerkt. Was wahrscheinlich auch besser so war. Und jetzt ging es ihr ja wieder gut, also konnte es gar nicht so schlimm gewesen sein.

„Aber Steven hat ihnen dann gesagt, dass du schon mal vorletztes Jahr eine Kopfverletzung und starke Kopfschmerzen hattest und dann wussten sie wohl besser, wie sie das behandeln können. Die Zauber auf der alten Wunde haben verhindert, dass die Zauber die neue Wunde heilen können und …" Annie zuckte mit den Schultern und wischte sich noch ein paar Tränen von den Wangen. „Das kann dir Rose wahrscheinlich alles viel besser erklären. Aber wichtig ist, dass sie alles hingekriegt haben und du in ein paar Tagen nichts mehr davon merken wirst." Sie lächelte schwach. „Ich bin so froh, dass es dir gut geht, Nicki, so froh. Als die mich benachrichtigt haben und Louis war nicht da … und ich musste David mitnehmen, weil niemand auf ihn aufpassen konnte und er hat so schrecklich gebrüllt und ich hab mich verlaufen und dann hab ich Steven da gesehen und seine Hände waren so blutig und er sah so … so am Boden zerstört aus und … ich dachte wirklich, dass du gestorben bist. Ich dachte wirklich, dass Steven mir gleich sagt, dass du es nicht geschafft hast und …" Die Tränen flossen jetzt unaufhaltsam.

Dominique schluckte schwer. Sie drückte tröstend Annies Arm. Am liebsten hätte sie Annie umarmt, aber sie konnte den Kopf nicht einmal ein paar Zentimeter anheben. Es fühlte sich an, als wäre sie blockiert.

„Hey, An, es geht mir gut, okay? Das klingt bestimmt alles viel gruseliger, als es war. Und Davies nimmt alles immer viel zu ernst, ihm darfst du überhaupt nichts glauben."

Annie hob die Augenbrauen. „Ach ja?", fragte sie und räusperte sich. „Dann geht ihr also nicht seit über einem Jahr zusammen ins Bett?"

Dominique wurde rot. Verdammt. Dieses Zeug, was sie ihr gegeben hatten, brachte ihren ganzen Körper durcheinander. Sie wurde sonst nie rot. „Naja, da hat er vielleicht nicht ganz Unrecht gehabt." Sie hatte nie gewollt, dass die Sache mit Steven herauskam, aber sie konnte Annie nicht anlügen. Besonders, weil sie wahrscheinlich sowieso schon alles wusste. Steven konnte eine ganz schöne Tratschtante sein, wenn er wollte.

„Aber wieso hast du nichts gesagt? Ich hätte dich doch nie mit Brian verkuppelt, wenn ich gewusst hätte, dass ihr zusammen seid."

„Nein!", rief Dominique laut und zuckte zusammen, als sie einen Stich im Kopf spürte. Sie stöhnte. „Wir sind überhaupt nicht zusammen, das ist nur Sex. Das hat überhaupt nichts zu bedeuten. Es geht nur schon so lange, weil es wirklich guter Sex ist." Sie grinste. „Wirklich, wirklich guter Sex."

Annie schaute sie zweifelnd an. „Und deshalb warst du auf der Geburtstagsfeier seines Vaters?"

Dominique stöhnte gequält. „Er hat nicht aufgehört, mich zu nerven, okay? Er wollte nicht, dass seine Mutter ihn schon wieder verkuppelt und er hat gesagt, es gibt Alkohol und gutes Essen und ein paar Quidditchfans und … ich konnte einfach nicht nein sagen, okay? Das hatte nichts zu bedeuten." Sie schluckte und wandte den Blick ab. „Und deshalb hab ich dir auch nichts gesagt", fügte sie leise hinzu. „Weil du immer alles analysieren und zerreden und definieren musst und da Sachen hineininterpretierst, die gar nicht da sind. Warum kann das nicht einfach nur Sex sein? Manche Leute sind dazu nämlich durchaus in der Lage."

„Ja, aber ihr nicht. Nicki, er ist bis über beide Ohren in dich verliebt! Er wäre vorhin beinahe verrückt geworden bei dem Gedanken, dich zu verlieren!" Dominique kniff die Augen zusammen. Das stimmte nicht! Das war nur Sex, er war nicht in sie verliebt, es war nichts ernstes, er hatte sich nur Sorgen gemacht, das war alles, das war normal. Man konnte nicht so lange mit jemandem schlafen und sich nicht dafür interessieren, ob dieser Mensch weiterleben würde. „Nicki, ich kenn dich", sagte Annie leise und legte ihr eine Hand auf die Schulter. „Ich hab dich mit anderen Männern gesehen und ich hab dich mit ihm gesehen. Du liebst ihn auch. Und nur weil du zu feige bist, dir das einzugestehen, hast du mich anderthalb Jahre angelogen."

„Ich hab nicht gelogen", widersprach Dominique schwach. „Ich hab ihn nur nicht erwähnt."

„Weil du genau wusstest, dass wir dich alle durchschauen werden." Sie seufzte wieder. „Ach Nicki. Du hast ihn schon einmal gehen lassen. Und du hast ihn doch nie wirklich losgelassen. Du hattest seit ihm keine ernste Beziehung und Brian hast du wieder gehen lassen, weil er keine Chance hat gegen Steven. Wenn du das nur zugeben könntest, du würdest so glücklich sein. Ihr würdet so glücklich sein. Es gibt auf der ganzen Welt keinen Mann, der besser zu dir passt und der deine Macken ertragen kann."

„Annie, bitte", murmelte Dominique mit brüchiger Stimme. „Bitte, hör auf. Ich hatte gerade einen Unfall, ich kann jetzt nicht … er ist … das alles … es ist einfach zu viel. Ich kann nicht." Tränen standen in ihren Augen und sie wollte einfach nur noch ihre Ruhe haben.

Annie nickte. „Natürlich." Sie beugte sich vor und küsste Dominique auf die Wange. „Entschuldige. Ich hab vergessen … ich wollte nur", sie biss sich auf die Lippe. „Ich liebe Louis, seit ich sechzehn bin. Als wir uns nach der Schule getrennt haben, hab ich mir eingeredet, dass es das Beste so ist, dass wir zu unterschiedliche Dinge wollen und das hat auch super geklappt, ich war mit Habakuk glücklich, aber als Louis wieder da war in meinem Leben, hab ich gemerkt, was das für eine Illusion war. Ich hab nie aufgehört damit, ihn zu lieben, aber wir wollten immer noch so unterschiedliche Sachen und deshalb hab ich Habakuks Antrag angenommen. Das war sicher. Einfach. Aber … Louis war immer der Mann, den ich wollte, den ich geliebt habe. Und ich hätte ihn fast verpasst, weil ich zu viel Angst vor diesen Gefühlen für ihn hatte. Manchmal hat sich das angefühlt, als würde mich die Liebe für ihn einfach verschlucken und einen weiteren Fehlschlag würde ich nicht verkraften, aber … mit keinem anderen würde ich so glücklich sein." Sie lächelte. „Es ist scheißegal, was für eine Beziehung du mit Steven hast. Es ist scheißegal, ob du uns daran teilhaben lassen willst oder nicht. Aber … stoß ihn nicht weg, nur weil dir deine Gefühle für ihn Angst machen. Du würdest das für den Rest deines Lebens bereuen."

Dominique öffnete den Mund, um etwas zu erwidern, aber in diesem Moment wurde die Tür geöffnet und Steven steckte vorsichtig den Kopf ins Zimmer. Wenn man vom Teufel sprach …

Dominiques Augen wurden groß. Er sah schrecklich aus. Müde, abgekämpft, mit geröteten Augen. An seinem Hemd klebte Blut und in seinen Haaren auch. Seine perfekte Frisur war völlig zerstört, die Haare standen in alle Richtungen ab. Aber er sah so erleichtert aus, als sich ihre Blicke trafen und das Lächeln, das sich auf seinem Gesicht ausbreitete, brachte seine Augen zum Leuchten. Wärme breitete sich in ihrem Bauch aus.

„Hey, ich wollte nicht stören, aber David wird langsam ziemlich unruhig und die Schwester hat gedroht, uns rauszuschmeißen, wenn wir ihn nicht unter Kontrolle kriegen und-"

Annie nickte und stand sofort auf. „Ich komm schon. Wird Zeit, dass wir nach Hause kommen, ich muss Louis Bescheid sagen. Und Victoire. Sie war da, aber Andromeda konnte nicht die ganze Nacht auf die Kinder aufpassen, deshalb ist sie gegangen, vielleicht zehn Minuten, bevor du aufgewacht bist", erklärte sie an Dominique gewandt.

„Ich habt doch Mum und Dad nichts gesagt, oder?", fragte Dominique verängstigt. Wenn ihre Mutter davon erfahren würde … sie würde sie die nächsten Monate nicht mehr loswerden. Warum hatte sie wohl ihren letzten Unfall verschwiegen?

Annie schüttelte lachend den Kopf. „Gut. Bitte sagt ihnen nichts, okay?"

„Natürlich nicht", versicherte Annie ihr beruhigend. „Aber wenn sie es aus der Zeitung erfahren sollten …"

„Dann war alles ganz harmlos, klar?", erwiderte Dominique streng. Die Weasleys wussten besser als jeder andere, wie gerne die Presse übertrieb.

„Klar", stimmte Annie hinzu und ging zur Tür, die gerade erneut aufging. Überrascht erkannte Dominique Stevens kleinen Bruder Michael, der Annies Sohn David auf dem Arm trug und ihn jetzt Annie übergab, die ihn an sich presste und ihm einen Kuss auf die Wange drückte.

Michael atmete erleichtert auf, als er sah, dass Dominique wach war und schlug seinem Bruder auf die Schulter. „Hey, Dominique, klasse Spiel", sagte er und zwinkerte ihr zu. „Am Ende vielleicht ein bisschen dramatisch, aber auf jeden Fall sehr spannend. Wiederhol das nur nicht zu oft, sonst kriegt mein Bruder noch einen Herzinfarkt."

Steven stieß ihm einen Ellbogen in die Rippen und verdrehte die Augen an Dominique gewandt. „Übertreib nicht!", zischte er ihm zu. Michael lachte lediglich und schaute Annie grinsend an.

„Hey, Annie, du hast doch mit Dominique in einem Schlafsaal geschlafen, oder?" Verwirrt nickte Annie. Dominique schloss müde die Augen. Für solche Scherze war sie dann doch zu erschöpft. Einen Moment später spürte sie, wie jemand ihre Hand nahm und öffnete überrascht die Augen wieder. Steven hatte sich vorsichtig auf ihren Bettrand gesetzt und strich sanft mit seinem Daumen über ihren Handrücken. Sie bekam eine Gänsehaut. „Stimmt es, dass sie im Schlaf immer bis zwanzig auf Französisch zählt, oder hat mein Bruder sich das ausgedacht?"

Steven wurde rot und Annie fing an zu lachen. „So ein Schwachsinn!", protestierte Dominique schwach. Natürlich machte sie das nicht, das würde sie doch wissen.

„Oh mein Gott, sie macht das immer noch?", fragte Annie grinsend. „So haben wir alle im Schlafsaal zählen gelernt. Louis war bei unserem ersten Date wahnsinnig beeindruckt!"

„Das stimmt doch gar nicht", widersprach Dominique und versuchte, den Kopf zu schütteln. Der dämliche Verband hielt sie davon ab und sie verzog das Gesicht. Steven legte ihr seine andere Hand auf die Wange. Sie war zu schwach, um sich auch noch darüber zu beschweren.

„Doch, natürlich", erwiderte Annie und drückte ihrem Sohn einen Kuss auf die Wange, als der anfing zu quengeln. „Immer eine Stunde, nachdem du eingeschlafen bist. Wir haben die Zeit gestoppt." Sie zwinkerte Dominique zu. „Ach komm, Nic, das ist doch süß. Und lehrreich. Und man gewöhnt sich dran."

„Ihr seid alle doof", beschwerte Dominique sich und verdrehte die Augen, als sie Stevens Grinsen sah. Sie war zu müde, um sich eine bessere Entgegnung einfallen zu lassen. „Ich wäre fast gestorben und ihr macht euch lustig über mich." Alle drei hatten den Anstand, schuldbewusst zusammenzuzucken und David fing an zu brüllen. Ihr Kopf fing an zu dröhnen und sie verzog schmerzverzerrt das Gesicht.

„Ich komm morgen wieder, Nic", beeilte Annie sich zu sagen, winkte ihr zu und zerrte Michael an seinem Ärmel aus dem Zimmer. Sobald die Tür ins Schloss fiel, kehrte wieder Ruhe ein und das Hämmern in ihrem Kopf ließ wieder nach.

„Soll ich jemanden holen?", fragte Steven leise und strich ihr über die Wange. „Brauchst du was gegen die Schmerzen?"

„Geht schon", murmelte Dominique und schloss wieder die Augen. Seine Finger waren wohltuender als jeder Trank. Sie verscheuchten alle Schmerzen. „Ich wusste gar nicht, dass du Französisch sprichst." Er hatte nie erwähnt, dass er eine andere Sprache beherrschte. Hätte sie das gewusst, hätte sie vielleicht nicht so oft in seiner Gegenwart lautstark auf Französisch geflucht oder sich über ihn geärgert.

„Kann ich gar nicht", erwiderte er. „Ich bin anfangs nur so oft davon aufgewacht, dass ich mir irgendwann ein Wörterbuch gekauft und nachgeschlagen hab, was du gesagt hast."

Dominique lachte und schlug die Augen wieder auf. „Wirklich?", fragte sie lächelnd.

Seine Wangen wurden rot und er nickte. „Ich dachte, dass du vielleicht von meinen phänomenalen Fähigkeiten als Liebhaber schwärmst und wollte es nicht verpassen."

„Träum weiter." Obwohl es wahrscheinlich durchaus im Bereich des Möglichen wäre. Wenn sie schon regelmäßig auf Französisch zählte … und leider war er wirklich der Beste, den sie je gehabt hatte, auch wenn sie versuchte, ihn das nicht wissen zu lassen. Sein Ego war so schon viel zu groß. „Ich hätte ja auch von meinen ganzen anderen Lovern erzählen können."

Er biss sich auf die Lippen und wandte den Blick ab. „Aber du hast ja nur gezählt", erwiderte er leise. Er schluckte und seine Finger verschwanden von ihrem Gesicht. Sofort fehlte ihr die Wärme und sie hätte ihn am liebsten gebeten, seine Hand wieder auf ihre Wange zu legen. „Man gewöhnt sich dran, mach dir keine Sorgen. Und … wenn du Französisch sprichst, das ist … das klingt …"

„Sexy?", erwiderte sie lächelnd. Er nickte. „Ist ja nicht umsonst die Sprache der Liebe."

„Auch wenn du mich meistens beschimpfst", erwiderte er und lächelte zurück. Merlin, sein Lächeln war wunderschön. Und seine Grübchen erst … verdammt, was hatten die ihr nur für ein Zeug gegeben?

„Das hast du auch nachgeschlagen?", seufzte sie.

Er beugte sich langsam zu ihr und küsste sie zärtlich. Sie hätte ihn am liebsten nie wieder losgelassen. „Was denkst du denn? Ich hätte nicht gedacht, dass du auf Französisch noch fantasievollere Worte drauf hast."

Lange schauten sie sich in die Augen. Ihr war noch nie aufgefallen, wie braun sie waren. Um die Pupillen waren kleine grüne Sprenkel verteilt. Er umklammerte ihre Hand und schluckte. „Dominique, ich … wenn du … ohne dich … ich weiß nicht …" Er schloss die Augen und presste die Lippen zusammen.

Sie hob langsam die Hand, die er nicht hielt, und strich ihm über seine raue Wange. „Ich weiß", flüsterte sie mit brüchiger Stimme. „Wenn du willst, dann … dann setze ich dich auf die Liste mit meinen Notfallkontakten. Und sorge dafür, dass die Heiler dir sagen dürfen, wie es mir geht." Mit tränennassen Augen schaute er sie an und nickte kaum merklich. Hätte sie ihre Hand nicht auf seiner Wange gehabt, hätte sie es gar nicht bemerkt. „Du kommst sowieso zu jedem Spiel, du bist der Erste, der das mitkriegt."

Er wandte den Blick ab. „Nicht zu jedem Spiel", murmelte er.

Doch sie wusste es besser. Vor Jahren schon hatten Victoire und Annie ihr erzählt, dass sie Steven oft im Publikum gesehen hatten, wenn sie zu einem Spiel gekommen waren. Irgendwann hatte sie ihn auch einmal entdeckt, als sie nach dem Schnatz gesucht hatte und es seitdem als Übung angesehen, ihn bei einem Spiel im Publikum zu finden. Bis auf sehr wenige Ausnahmen war immer dagewesen. Schon lange, bevor sie sich wieder begegnet waren. Und seitdem hatte er kein einziges Spiel verpasst und sie fand ihn in Sekundenschnelle.

„Natürlich nicht", erwiderte sie und fügte leise hinzu, „und ich war auch nicht eifersüchtig auf diese blöde Kuh Heather." Der sie am liebsten ihre dämlichen blonden Haare ausgerissen hätte, als sie sich an Steven gedrückt hatte.

„Gut", lächelte Steven und schluckte. Seine Augen fanden ihre wieder. „Es gibt ja auch nichts, worauf du eifersüchtig sein müsstest."

„Nein?" Sie hatte kein Recht, eifersüchtig zu sein. Sie war lange mit Brian ausgegangen, es war nicht fair, von ihm zu verlangen, das nicht mit anderen zu tun. Aber nur weil sie das wusste, konnte sie deshalb noch lange nicht ihre Gefühle kontrollieren.

„Nein", bestätigte er. „Heather ist … ich will nicht mit ihr zusammen sein. Sie hat ständig nur von Heiraten und Babys gesprochen und ich … auch wenn ich das vielleicht irgendwann mal will, wollte ich es nie mit ihr. Meine Mum hat sie nur gern gehabt und als ich ihr erzählt hab, dass ich dich mitbringe …"

Sie seufzte. „Ich kann's mir vorstellen. Sie hat mit ihrer Meinung ja nicht hinter dem Berg gehalten."

Er drehte den Kopf und küsste ihre Handfläche. „Nimm's nicht ernst. Meine Mum kriegt ihre Enkelkinder so oder so. Und keine zehn Hippogreife würden mich noch mal zu Heather zurück kriegen."

Sie schluckte. Tränen stiegen ihr in die Augen. „Okay, ich … das alles ... es ist nur gerade ein bisschen viel. Ich meine, ich wäre wohl fast gestorben und …" Ihre Gedanken spielten verrückt, ihre Gefühle spielten verrückt. Sie wollte ihn nie wieder loslassen, aber so lief das nicht zwischen ihnen, so war das nie zwischen ihnen gelaufen. Sie hatte nie gewollt, dass es so weit kam, dass sie sich nicht einmal vorstellen konnte, mit jemand anderem zusammen zu sein. Und ständig hörte sie seine Worte, Worte, die er überhaupt nicht gesagt haben konnte, die sie sich eingebildet haben musste, nachdem sie von dem Klatscher getroffen worden war.

Ich kann ohne dich nicht leben. Ich liebe dich.

So etwas würde er nie zu ihr sagen, so würde er nie für sie empfinden, so war es nicht abgemacht. Aber wenn er es nicht gesagt hatte, dann hieß das, dass sie wollte, dass er so für sie empfand, dass er ihr so etwas sagte, völlig verzweifelt bei dem Gedanken, ohne sie weiterleben zu müssen und das machte ihr mehr Angst, als wenn er es wirklich gesagt hätte.

Sie hatte zwar einen Mann gewollt in ihrem Leben, aber das … dieses Gefühl … dass sie nichts mehr im Griff hatte, dass schon allein der Gedanke, dass er eines Tages nicht mehr Teil ihres Lebens sein würde, dass er irgendwann eine andere finden würde, die nicht in Panik ausbrechen würde bei dem Gedanken, dass es zu ernst zwischen ihnen war, dass er zu viel Macht über ihre Gefühle hatte … Wenn er nur wüsste, wie sehr er ihr weh tun könnte …

„Hey", riss ihn seine Stimme aus ihren Gedanken. Er schaute sie besorgt an. „Tut dir was weh, soll ich jemanden holen?"

„Nein", sagte sie mit zittriger Stimme. Tränen flossen ihr über die Wangen und sie räusperte sich. „Es ist alles okay. Es ist nur … hast du mit mir gesprochen, bevor ich ins Krankenhaus gekommen bin? Ich … ich bin mir nicht sicher, aber ich dachte … ich dachte, dass du …"

Er schloss die Augen und nickte. Sie schluckte. Sie hatte sich das gar nicht eingebildet. Er hatte ihr wirklich … er war wirklich … und Annie hatte Recht, natürlich hatte sie Recht, natürlich war sie in ihn verliebt, natürlich liebte sie ihn, sie hatte gar keine andere Wahl, sie konnte gar nicht anders.

„Ja, ich … als du gefallen bist … ich … und dann war ich auf dem Feld und du warst … du sahst … ich weiß gar nicht, was ich gesagt habe, ich hatte nur solche Angst, dass du … dass ich dich verliere und ich kann nicht … ich kann dich nicht … ich …"

Sie wischte ihm die Tränen ab und zog ihn zu sich. Er küsste sie, nicht sanft und zärtlich, wie vorhin, sondern drängend und verzweifelt und sie konnte seine Tränen schmecken und sie spürte seine leisen Schluchzer und sie vergrub ihre Hände in seinen Haaren und sie wollte ihn nie wieder loslassen. Nie wieder.

Schließlich lösten sie sich voneinander, er legte den Kopf auf ihre Brust, während er immer noch von Schluchzern geschüttelt wurde. Sie spielte mit den feinen Haaren in seinem Nacken und wartete darauf, dass ihre eigenen Tränen aufhörten. „Danke, dass du mich gerettet hast", flüsterte sie nach langer Zeit. „Wenn du den Heilern nichts gesagt hättest, dann …"

Er schüttelte den Kopf. „Lass es uns einfach nur vergessen, okay? Du wirst wieder gesund und wenn du dann wieder nach Hause kommst, dann ist das alles nicht passiert." Sie biss sich auf die Lippen. Seine Hände klammerten sich in ihr Nachthemd. Er küsste ihre tränennassen Wangen.

Sie wusste, dass sie diesen Tag nie wieder vergessen würde. Die Worte hatten sich in ihr Gedächtnis eingebrannt.

Ich kann ohne dich nicht leben. Ich liebe dich.

TBC…


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