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Fanfiction

Feels Like Home - Dezember: Eifersüchtig

von ChrissiTine

12. Dezember: Eifersüchtig

Der Tag im Park verlief ziemlich gut. Es hatte kaum geschneit, aber Laurie war begeistert von der Schaukel. Ihr Lachen war herzallerliebst und sie war ein wirklich niedliches Baby, mit großen braunen Kulleraugen und dunkelblonden Locken. Annie hatte Recht gehabt, man musste Brian nur ein paar Minuten mit seiner Tochter sehen und es war offensichtlich, wie sehr er sie liebte. Sie war die Nummer eins in seinem Leben und es war wirklich schön mit anzusehen, wie glücklich er war, wenn sie ihn Dada nannte. Aber Dominique hatte schon viele Väter gesehen, die absolut verliebt in ihre Kinder waren, angefangen bei Onkel Ron und Louis bis hin zu Scorpius, der unzählige Bilder davon hatte, wie seine Tochter Diana am Daumen nuckelte. Es war nichts Besonderes und es brachte sie auch nicht dazu, sich Hals über Kopf in ihn zu verlieben, so wie sie gehofft hatte.

Dennoch war es ein schöner Tag gewesen und sie freute sich, dass sie endlich einmal flache Schuhe in Brians Gegenwart tragen konnte. Er küsste sie zum Abschied auf die Wange und wünschte ihr viel Glück bei ihrem nächsten Spiel.

Am Abend traf sie sich in London mit Siobhan und ihrer neuen Freundin Cosima im Drachenauge in der Winkelgasse. Die Bar war nicht gerade das hochkarätigste, was die Zauberwelt zu bieten hatte, aber sie konnten sich billig volllaufen lassen, was man mit Feuerwhiskey sowieso besser konnte als mit teurem Wein.

„Also diese Saison läuft es ja fantastisch für euch", sagte Siobhan anerkennend und hob prostend ihr Glas in die Höhe. „Abgesehen von dem Spiel mit diesem Versager, wo du nicht dabei warst … Wieso eigentlich nicht? Die Zeitungen haben kaum was gesagt. Wollten sie diesem Idioten eine Chance geben?"

Dominique schüttelte den Kopf und kippte ihren Whiskey hinunter. „Im Training hat mich ein Klatscher am Kopf getroffen. Ich hatte zwei Tage so höllische Schmerzen, dass ich kaum geradeaus gehen konnte. Curtis war mein direkter Ersatz. Sie hatten keine Wahl." Aber wer weiß, wie lange das noch so bleiben würde. Nach seiner miserablen Leistung, durch die er den Gegnern den Sieg geradezu geschenkt hatte, war er unglaublich unsicher im Training geworden. Er verfehlte die einfachsten Schnatze und hatte gegen sie nicht die geringste Chance, selbst dann nicht, als sie gefährliche Manöver wegen ihres Kopfes noch vermieden hatte. Lou war nicht gerade zuversichtlich, was seine Karriere betraf, wenn er es nicht schaffte, mit dem Druck klar zu kommen. Und im Moment zählte jeder Punkt, deshalb wurde Dominique für jedes Speil aufgestellt. Und dank ihr hatten sie jedes einzelne gewonnen.

Im Grunde genommen war es sogar ein Glücksfall gewesen, dass sie sich verletzt hatte, denn so hatte sie sich wieder auf die Grundlagen besonnen. Sie hatte sich darauf konzentriert, kein unnötiges Risiko einzugehen, um nicht wieder diese schrecklichen Kopfschmerzen hervorzurufen und sich auf ihre Erfahrung verlassen. Sie hatte genau gewusst, wie sich der Schnatz verhalten würde und war immer zur Stelle gewesen. Zielsicher war der Schnatz in ihre Hand geflattert.

Mittlerweile hatten die Kestrels sogar einen kleinen Vorsprung auf ihre nächsten Verfolger herausgearbeitet und wenn es so weiterging, würden sie zum zweiten Mal in Folge Herbstmeister der britischen Quidditchliga sein. Vielleicht würden sie nächsten Mai auch endlich den Titel holen.

„Na hoffentlich spielt der nicht nochmal", erwiderte Siobhan kopfschüttelnd. „So wie der sich am Besen festgeklammert hat, hätte man meinen können, er hat Höhenangst."

Dominique lachte lautstark. „Ich weiß nicht mal, warum der überhaupt bei uns spielt. Da gibt's viel größere Talente."

„Seine Familie soll viel Geld haben", erwiderte Siobhans Freundin Cosima verschwörerisch. „Mein Bruder ist Investmentberater und hat mir erzählt, dass das Verließ der Familie so vollgestopft war, dass sie ein zweites aufmachen mussten. Wenn er wirklich so unbegabt ist, dann würde es mich nicht wundern, wenn da nicht ein bisschen was von dem Gold den Besitzer gewechselt hat."

„Hoffentlich nicht", erwiderte Dominique entsetzt. Thomas war ein viel zu integrer Trainer, um sich bestechen zu lassen und das Management war ihr auch als sehr fair erschienen. Außerdem brauchten sie kein Geld, sie hatten genug Einnahmen durch die Kartenverkäufe, Werbung und das Franchise der Kestrels. „Bevor er in dem Spiel dabei war, war er eigentlich gar nicht so schlecht", sagte sie der Fairness halber. „Nicht so gut wie ich, natürlich, aber ich war auch nicht so sicher, als ich angefangen habe mit dem Profiquidditch. Es ist was völlig anderes als in Hogwarts. Man unterschätzt den Druck." Es war nicht einmal so sehr der Druck der Trainer oder des Teams oder der Zuschauer, sondern der Druck, den man sich selbst machte. Sie hatte unbedingt beweisen wollen, dass niemand einen Fehler gemacht hatte, sie in die Mannschaft zu holen und für ein Spiel aufzustellen, und wollte zeigen, dass sie allen Erwartungen gerecht werden konnte. Als Jäger oder Treiber war es wahrscheinlich etwas einfacher, damit klar zu kommen, weil man sofort in das Spiel einstieg und die antrainierten Züge anwandte, aber als Sucher war man ganz auf sich allein gestellt, allein mit seinen Gedanken, fixiert darauf, alles andere soweit auszublenden, damit man einen kleinen Ball fand, der überall sein konnte. Nicht jeder konnte das, egal, wie gut er in der Schule gewesen war. Curtis gehörte anscheinend dazu. Nicht, dass es Dominique viel ausmachen würde, wenn er aus der Mannschaft geworfen wurde. Man konnte es sich nur leisten, so überheblich und arrogant zu sein, wenn man wirklich so gut war, wie man behauptete. Und er war das nicht. Außerdem gingen ihr seine höhnenden Kommentare, was ihr Alter betraf, immer mehr auf die Nerven. Ihn konnte sie allemal schlagen.

„Genug von diesem Armleuchter!", erwiderte Siobhan und forderte eine neue Runde Shots an. „Du schickst mir doch zwei Karten fürs Finale nächsten Mai, oder?"

Dominique verdrehte lachend die Augen. „Du nutzt doch nur schamlos aus, dass wir beinahe was miteinander gehabt hätten, um Freikarten aus mir rauszuleiern! Ich hab schon alle meiner Familie versprochen, tut mir Leid. Du wirst dir selbst welche kaufen müssen." Sie hatte so schon mehr als genug draufbezahlt, um ihre Familie zu den Spielen zu kriegen, sie hatte absolut keine Karten mehr übrig.

Cosimas Augen wurden groß. „Ihr hattet mal was miteinander? Und du sagst mir nichts?" Sie verschränkte die Arme vor der Brust und schaute Siobhan wütend an.

Dominique schüttelte den Kopf. „Leider nicht. Ich hab's versucht, aber ich bin nicht lesbisch. Nicht mal bisexuell. Du kannst froh sein, dass du sie hast. Ich hab so jemanden noch nicht gefunden."

Siobhan küsste Cosima auf die Wange, die ihren Blick unsicher erwiderte. „Es war nur ein Kuss, Liebes, und der konnte dir nicht das Wasser reichen."

„Hey!", beschwerte Dominique sich. „Ich kann ausgezeichnet küssen! Bisher hat sich noch nie jemand beschwert!"

„Dann müssen die alle sehr geringe Ansprüche haben, Nic", konterte Siobhan und unterstrich ihr Argument mit einem sehr beeindruckenden Zungenkuss mit Cosima. Ein paar umstehende Männer pfiffen anerkennend und laut und mindestens zwei boten sich für einen flotten Dreier an. Dominique verdrehte die Augen. Siobhan warf den beiden Typen einen abschätzenden Blick zu und griff Cosima an den Hintern. „Nicht mal in euren kühnsten Träumen, Jungs", wies sie sie ab. „Männer sind doch alle gleich", sagte sie kopfschüttelnd zu Dominique. „Ich bin wirklich froh, dass ich mich mit ihnen nicht mehr als nötig herumschlagen muss."

„Manche sind gar nicht so schlecht", wandte Dominique ein. Sicher, James würde sofort anfangen zu sabbern bei dem Gedanken an einen flotten Dreier, aber Ted hatte nur Augen für Victoire, Scorpius würde alles für Rose tun und von Annie und Louis wurde einem schlecht, wenn man sich länger in ihrer Gegenwart aufhielt.

„Nur bin ich denen leider noch nicht begegnet", bedauerte Siobhan und schaute Dominique flehentlich an. „Und du kannst wirklich keine Karten besorgen?"

„Nicht zum letzten Spiel der Saison. Für Februar oder März vielleicht, wenn wir gegen die Cannons spielen, da haben wir immer welche übrig, aber die entscheidenden Spiele …"

„Da hab ich wirklich gehofft, dass du bessere Beziehungen hast."

„Ach leck mich doch!", erwiderte Dominique grinsend. „Du hast jetzt eine reiche Freundin, soll sie dir doch die Karten besorgen."

Cosima lachte. „Mein Bruder ist Investmentberater, aber ich bin Verkäuferin in einer Apotheke, Karten für so ein Spiel kann ich mir nur leisten, wenn ich sie gewinnen würde."

Dominique seufzte. „Ich sag euch was, wenn ihr mich noch weiter abfüllt, dann habt ihr mich in einer halben Stunde wahrscheinlich so weit, dass ich euch die Karten von meinen Großeltern gebe." Ihre Großmutter hatte nicht viel übrig für Quidditch und ihr Großvater würde ohne Probleme auf das Spiel verzichten. Er sah es sich sowieso lieber im Fernsehen an.

Siobhan und Cosima schauten sich triumphierend an und gaben sich eine High Five. Dominique lachte und kippte einen weiteren Drink hinunter. „Ihr seid unmöglich!"

Siobhan lehnte sich zu ihr hinüber und küsste sie auf die Wange. „Deshalb hast du uns ja auch so gern."

„Wohl war", seufzte Dominique. Mit den netten Menschen konnte sie nur selten etwas anfangen. Annie war da die einzige Ausnahme. Vielleicht war sie deshalb noch nicht in Brian verliebt. Der Mann war einfach viel zu nett.

Ein altes Lied von den Schwestern des Schicksals tönte durch die Bar und ehe Dominique sich's versah, war sie von Siobhan und Cosima auf die Tanzfläche gezerrt worden. Sie lachten laut und bewegten sich im Takt zur Musik. Cosima und Siobhan eng umschlungen, während Dominique einfach die Augen schloss und wild herumhüfte. Tanzen war nicht gerade ihre Stärke, aber hier waren sowieso alle viel zu betrunken, um etwas Anständiges zustande zu bringen.

Als sie die Augen wieder öffnete, gefror ihr allerdings das Blut in den Adern. Die Menge hatte sich etwas geteilt und sie sah einen Hinterkopf, der ihr bekannt vorkam. Sehr bekannt. So bekannt, dass sie ihn unter hundert anderen erkennen würde. Das an sich war ja noch nicht schlimm, aber sie würde am liebsten die Hände, die auf dem fraglichen Hinterkopf lagen, abhacken und jeden langen glitzernden Fingernagel einzeln ausreißen.

Wie konnte Steven es wagen, mit einer anderen so eng umschlungen zu tanzen? Und das war nicht nur tanzen, die Frau hatte ihre Zunge ja so tief in seinem Mund, dass sie seine Mandeln untersuchen konnte.

„ALLES IN ORDNUNG?", brüllte Siobhan Dominique ins Ohr.

Dominique nickte abwesend. Sie würde ihn umbringen! Sie würde ihn fertig machen! Dieses Arschloch würde sich wünschen, nie geboren worden zu sein, wenn sie mit ihm fertig war! „WAS MACHST DU DENN DA, DOMINIQUE?", rief Cosima entsetzt. Dominique spürte eine Hand auf ihrem Arm und schaute überrascht nach unten. Sie hielt ihren Zauberstab fest umklammert und Siobhan drückte ihr Handgelenk in Richtung Boden. Sie konnte sich gar nicht erinnern, ihren Zauberstab überhaupt gezogen zu haben.

Sie hob den Kopf und schaute direkt in Stevens vor Überraschung geweiteten Augen. Er hauchte ihren Namen und befreite sich einen Moment später aus der Umklammerung der Blondine, die tatsächlich wie Lilys Freundin Candy aussah. Sekunden später kämpfte er sich durch die Menge und kam auf sie zu. „WAS MACHST DU HIER?", rief er anklagend und griff nach ihrem Arm, den Siobhan wieder losgelassen hatte. Die musterte Steven interessiert.

„ICH?! WAS MACHST DU HIER?! MIT IHR! ICH DACHTE, DU MAGST SIE GAR NICHT!" Die Musik war so laut, dass sie ihn kaum verstehen konnte. Außerdem pochte das Blut in ihren Ohren und sie konnte kaum klar denken, während sie versuchte zu entscheiden, welcher Fluch am besten wäre. Vielleicht einer, bei dem ihm alle Haare ausfielen.

„DU HAST DICH NICHT GEMELDET! UND SIE HATTE ZEIT!" Er zog sie Richtung Ausgang und stieß die Hintertür auf. Sie stolperten in die kalte Nachtluft und Dominique musste sich an der Backsteinwand des Hinterhofs festhalten, um nicht umzufallen.

„Und deshalb schnappst du dir gleich die nächste Frau, die nicht nein sagt!?", rief sie gekränkt und schlang die Arme um sich. Es war viel kälter, als sie gedacht hatte und sie hatte nur ein dünnes Top an, von dem Siobhan begeistert war. Wenigstens trug sie dicke Jeans und Stiefel, sonst wäre sie schon erfroren. „Ich wusste nicht, dass ihr euch noch trefft!"

„Tun wir gar nicht!", widersprach Steven und zog seine Lederjacke aus. „Sie hat plötzlich angerufen und gefragt, ob ich schon was vorhabe. Hatte ich nicht, hätte ich nein sagen sollen?"

„Du hättest sie nicht küssen müssen!" Tränen der Wut traten in ihre Augen und sie rubbelte ihre Unterarme warm. Sie zuckte zusammen, als er ihr plötzlich seine Jacke um die Schultern legte. Unwillkürlich zog sie den Stoff enger um ihren Körper und bemühte sich, nicht den Geruch seines Aftershaves einzuatmen, der an der Jacke hing. Es war unmöglich. „Ich meine, hast du diese Fingernägel gesehen? Damit könnte sie dir die Augen auskratzen!"

„Denkst du, das weiß ich nicht?", sagte er augenverdrehend. „Was glaubst du denn, warum ich sie so an mich gedrückt habe? Damit die Dinger von meinem Gesicht weg sind!"

„Red' doch keinen Scheiß!" Sie zitterte vor Wut und Kälte und würde ihm am liebsten eine reinhauen. „Ich will dich nicht davon abhalten, eine praktisch Minderjährige flachzulegen. Viel Spaß! Pass nur auf, dass du morgen nicht ausversehen beschnitten aufwachst! Wenn dein Schwanz dann überhaupt noch da ist!"

Steven schüttelte den Kopf. „Du bist ja total betrunken", sagte er. „So verzweifelt bin ich wirklich nicht, dass ich mit ihr schlafen würde!" Enttäuscht schaute er sie an. Sie schluckte und vergrub die Finger in seiner Jacke.

„Wieso bist du dann überhaupt mit ihr hier?", fragte sie leise. Ihre Wut war verschwunden und sie war einfach nur noch müde. Sie wollte nach Hause, in ihr Bett, die Decke über den Kopf ziehen und alles vergessen.

„Weil ich vergessen wollte, okay? Ich wollte einfach nicht mehr darüber nachdenken und ich dachte, dass es so geht!", fauchte er.

„Was denn?" Sie schniefte.

„Was denkst du denn?" Er atmete tief durch und zog sie an sich. Seine Lippen trafen ihre in einem stürmischen Kuss. Er schmeckte nach Erdbeerlipgloss und billigem Scotch. Sofort war ihre Wut wieder da und sie fuhr mit ihrer Zunge so lange über ihre Lippen, bis sie jedes bisschen Lipgloss erwischt hatte. Sie drückte sich an seinen warmen Körper und ließ ihre Hände auf seinem Hinterkopf liegen. „Du bist nicht die einzige, die sich mit anderen treffen kann!", warf er ihr aufgebracht vor. Seine Pupillen waren so groß, dass sie das Braun gar nicht mehr sehen konnte und seine Lippen waren geschwollen. Sie schüttelte den Kopf und verschloss seinen Mund wieder mit ihrem. Sie wollte jetzt nicht darüber nachdenken. Sie wollte nicht darüber nachdenken, dass eine andere ihn geküsst und berührt hatte. Sie wollte die einzige sein, die das heute Nacht tat und sie würde dafür sorgen, dass es auch so war. Sie vertiefte den Kuss und schlang ihre Beine um seine Hüften, als sie spürte, wie er sie hochhob. Seine Jacke fiel ihr beinahe von den Schultern, nur seine Hände hielten sie davon ab.

„Bring mich zu dir", forderte sie ihn auf. „Hier ist es zu kalt." Unsicher schaute er sie an. „Bitte", flüsterte sie und fühlte sich völlig verzweifelt. Sie musste mit ihm zusammen sein, sonst würde sie völlig verrückt werden. Sie konnte nicht wieder in die Bar zurückgehen und zusehen, wie er mit einer anderen tanzte. Das konnte sie nicht, das würde sie nicht aushalten. Nicht jetzt, wo sie in seinen Armen war und sich an ihn klammerte, um nicht den Boden unter den Füßen zu verlieren. Sie brauchte ihn und sie wollte ihn und niemand sonst sollte ihn haben. „Bitte", wiederholte sie und schluckte.

Fest umklammerte er sie mit einem Arm. Er hob seine rechte Hand und strich mit den Fingerspitzen über ihre bebenden Lippen. Er atmete schwer und schloss die Augen. „In Ordnung", flüsterte er. Eine Sekunde später warf er sie auf sein Bett, zog ihr seine Jacke aus und küsste jeden Zentimeter Haut, den er finden konnte. Sie wand sich in seinen Armen und hoffte, dass diese Nacht nie zu Ende ging, dass er nie wieder eine andere anschauen würde, weil er jede Minute damit verbrachte, sie zu küssen.

/-/

Am nächsten Morgen wurde Dominique von der Morgensonne geweckt, die ihr ins Gesicht schien. Sie blinzelte und schob Stevens Arm zur Seite, der auf ihrem Bauch lag und sie am Atmen hinderte. Ihr Kopf dröhnte etwas und ihr Mund fühlte sich wahnsinnig pelzig an. Kein Wunder, nachdem sie so viel gebechert hatte letzte Nacht.

Stöhnend richtete sie sich auf und schwang die Beine über den Bettrand. Ihre Unterwäsche lag auf dem Teppich und sie zog sie an. Dann griff sie nach Stevens Schlafanzughemd und streifte es über. Es war warm genug in seiner Wohnung, dass sie ohne Hose nicht fror. Ihre Jeans war zu unbequem und seine Hosen waren ihr alle viel zu groß.

Sie warf einen Blick auf Steven, der den Kopf in seinem Kissen vergaben hatte und friedlich schlief und wankte in sein Badezimmer. Sie zuckte zusammen, als sie sich im Spiegel sah. Ihre Augen waren blutunterlaufen, ihre Haare klebten an ihrem Kopf und ihr ganzer Nacken war gerötet von seinen Bartstoppeln. Wenigstens hatte er dieses Mal auf Knutschflecke verzichtet. Sie hatte sich wirklich schon genug Neckereien von ihren Teammitgliedern über sich ergehen lassen müssen.

Im Medizinschrank hatte er immer ein paar Tränke gegen einen Kater und sie kippte einen davon hinunter. Danach putzte sie sich mit ihrer Zahnbürste die Zähne, um den schrecklichen Nachgeschmack zu vertreiben und schälte sie sich wieder aus den wenigen Kleidungsstücken und stellte sich so lange unter die Dusche, bis sie das ganze heiße Wasser verbraucht hatte. Seine Schuld, dass er nicht früher aufgestanden war und jetzt kalt duschen musste.

Doch nach diesem Prozedere fühlte sie sich endlich wieder halbwegs wie ein funktionierender Mensch und sie begab sich in die Küche, um nach etwas essbarem zu suchen. Steven kochte um einiges besser als sie und so standen die Chancen nicht schlecht, dass er mehr hatte als nur halbverschimmelten Toast, so wie sie. Tatsächlich hatte er alles da, um Spiegeleier, arme Ritter und gebratene Würstchen zuzubereiten und machte sich ans Werk.

Als sie gerade die Eier mit der Milch in einer Schüssel vermischte, klingelte ihr Handy. Ihre Handtasche lag aus irgendeinem Grund auf dem Küchentisch und sie fischte ihr Telefon heraus, ehe es zum dritten Mal zur Hymne der Kenmare Kestrels ansetzen konnte. Sie klemmte sich das Telefon zwischen Ohr und Schulter und weichte den Toast in der Schüssel an.

„Hallo?", fragte sie. „Mum?" Es gab kaum jemand anderen mit einem Telefon, der sie um die Uhrzeit an einem Sonntagmorgen anrufen würde. Und sie hatte vergessen, aufs Display zu schauen.

„Ach, wie schön, dass du auch noch lebst", sagte eine anklagende Stimme.

„Mum?" Dominique runzelte verwirrt die Stirn und schmiss den Toast in die Pfanne zu den Würstchen, die darin schon brutzelten.

„Nein, hier ist nicht deine Mutter", sagte die Frau am anderen Ende genervt. „Hier ist eine gute Freundin, die extra den weiten Weg aus Dublin hierhergekommen ist, um Zeit mit dir zu verbringen, und die du ohne ein Wort in einer schäbigen Bar einfach hast stehen lassen, ohne dich zu verabschieden! Du hättest tot sein können!"

Sie verdrehte die Augen. „Wenn du dir solche Sorgen gemacht hättest, dann hättest du schon viel früher angerufen", lachte sie und überlegte, in was sie die Spiegeleier zubereiten sollte. Steven hatte nur eine Pfanne und die benutzte sie schon für den Toast und die Würstchen.

„Ich bitte dich, ich hab erst nach einer Stunde gemerkt, dass du wahrscheinlich nicht mehr kommst." Dominique lachte und schaute unter der Spüle, ob sie noch eine andere Pfanne finden konnte. „Wir haben im Hinterhof nach dir gesucht, aber du warst nicht mehr da. Wär ich auch nicht gewesen, bei dem scharfen Typ!"

„Na so scharf ist der auch wieder nicht", murmelte Dominique und förderte triumphierend einen Wok zutage. Der würde bestimmt funktionieren! Die Herdplatte war zwar viel zu klein, aber das würde schon gehen.

„Ach bitte, wenn ich nicht lesbisch wäre, hätte ich den Typen schon längst abgeschleppt!", widersprach Siobhan. „Und? War er so gut im Bett wie er aussieht?", fragte sie dann neugierig.

Dominique schlug die Eier in den Wok und wendete den Toast. Sie war ein bisschen spät dran und er war von der einen Seite etwas verkohlt, aber das würde schon gehen. Die Würstchen sahen zumindest ganz gut aus und sie fischte sie aus der Pfanne. „Er war schon mal besser. Gestern war er viel zu betrunken." Sie war auch nicht so gut gewesen wie sonst, aber sie war sich sicher, dass sie jeden Gedanken an Candy aus seinem Kopf vertrieben hatte, so laut, wie er ihren Namen gerufen hatte.

„Du warst schon mal mit ihm im Bett? Wieso hast du das nicht erzählt? Du beschwerst dich doch immer nur, dass du mit lauter Nieten verabredet bist!"

Dominique seufzte. Sie hatte schon ein paar Wochen nicht mit ihr gesprochen und nur erwähnt, dass sie sich einmal mit Brian getroffen hatte, aber nicht mehr. Von Steven hatte sie niemandem etwas gesagt. „Ich kannte ihn schon in der Schule und wir haben in der letzten Zeit vielleicht ein oder zweimal Sex gehabt, mehr nicht. Er ist kein Typ für eine Beziehung und ich kann ihn eigentlich gar nicht ausstehen."

Siobhan lachte laut. „Ja, so hat das ausgesehen. Wenn ich dich davon nicht abgehalten hätte, hättest du sein Date doch vor allen Leuten verflucht! Und er hat dich mit den Augen ausgezogen, sobald er dich gesehen hat."

„Der Sex ist eben einfach ziemlich gut", erwiderte sie kleinlaut und kippte den Toast auf einen Teller. Er war überall gleichmäßig pechschwarz, wunderbar. Das hieß, dass er gut durch war.

„Er ist doch mehr als ziemlich gut", protestierte Steven, der plötzlich in der Tür erschienen war. Seine Haare waren völlig verwuschelt und er trug nur eine schwarze Boxershorts. Zufrieden stellte sie fest, dass dieses Mal sie einen Knutschfleck an seinem Hals hinterlassen hatte, dann konnte er wenigstens mal sehen, wie schwer es war zu versuchen, diese lästigen Dinger zu verstecken.

„Er ist ganz annehmbar, Schatz", erwiderte sie grinsend und erwiderte seinen Kuss.

„Da hast du gestern Nacht aber was ganz anderes gesagt", sagte er kopfschüttelnd und schlang die Arme um ihre Taille. „Oh Davies", sagte er mit hoher Stimme, „das ist die beste Nacht meines ganzen Lebens."

Siobhan lachte lautstark und Dominique verdrehte die Augen. „Erstens klingt meine Stimme ganz anders", sagte sie genervt und piekte ihn mit dem Kochlöffel in die Seite, „und zweitens hab ich so etwas nie gesagt." Es stimmte auch gar nicht, sie hatte schon weitaus schönere Nächte erlebt, auch mit ihm.

„Ich weiß nicht", erwiderte Siobhan. „Er klang ziemlich überzeugend."

„Ihr habt euch doch alle gegen mich verschworen", stöhnte sie. „Und da hab ich dir auch noch Frühstück gemacht, du kannst mich mal!"

Steven betrachtete mit hochgezogenen Augenbrauen ihren verkohlten Toast. „Das nennst du Frühstück? Ich dachte, das wäre ein Versuch, mich zu vergiften."

Siobhan brach wieder in lautes Lachen aus und Dominique seufzte. „Ich melde mich später wieder", sagte sie schließlich zu ihr. „Grüß Cosima." Siobhan verabschiedete sich und Dominique legte auf und ließ das Handy auf die Arbeitsplatte fallen. Dann ergriff sie den Toast. „Der schmeckt fantastisch!" Sie biss hinein. Übertrieben laut machte sie „Mmm!", bevor sie den Toast wieder hochwürgte. „Schmeckt ja scheußlich", keuchte sie kopfschüttelnd.

Steven lachte und reichte ihr eine Wasserflasche. Sie trank einen großen Schluck und stellte sie wieder hin. Ehe sie es sich versah, drehte er sie zu sich um und küsste sie stürmisch. Er schmeckte nach Mintzahnpaste. Sie schlang die Arme um ihn und presste sich an ihn. Als er sein Schlafanzughemd aufzuknöpfen begann, hielt sie ihn auf. Überrascht schaute er sie an. Sie hatte ihn bisher noch nie aufgehalten.

„Ich hab mich hier eine Viertelstunde mit deinem Frühstück abgemüht, jetzt werden wir das verdammt noch mal auch essen!", sagte sie bestimmt. Sie drehte sich wieder um und fluchte leise. Das Spiegelei war als solches nicht mehr zu erkennen, sondern nur noch eine schwarze klebrige Masse.

„Du solltest wirklich nicht kochen, Weasley", sagte Steven liebevoll und strich über ihr Haar, während er das Chaos musterte, das sie in seiner Küche angerichtet hatte.

„Wenigstens hab ich die Küche nicht abgefackelt", murmelte sie defensiv. Ihrer Tante Hermine war das schon einmal passiert, als sie Eier hatte kochen wollen.

„Herzlichen Glückwunsch." Er küsste sie auf die Wange, ließ sie los und griff nach dem Teller mit den Würstchen. Er setzte sich an den Küchentisch und biss in eines hinein. „Schmeckt ja gar nicht schlecht."

Sie verdrehte die Augen und ließ sich auf seinem Schoß nieder. Er schlang einen Arm wieder um sie und ließ sie mit dem anderen von seinem Würstchen abbeißen.

„Siehst du?", sagte sie triumphierend und schluckte. „Ich kann doch kochen!"

Er lachte. „Du hättest sie auch in die Mikrowelle geben können." Sie verdrehte die Augen. Er lehnte sich zu ihr und küsste sie erneut, langsam und zärtlich. Sie erschauderte. Jetzt schmeckte er nicht mehr nur nach Minze, sondern auch nach Würstchen. Merkwürdige Mischung. Dieses Mal hinderte sie ihn nicht daran, ihr Shirt aufzuknöpfen. Seine warmen Hände legten sich auf ihren flachen Bauch und fuhren langsam an ihrem Körper hinauf, bis er ihre Brüste erreichte. Sie biss sich auf die Lippe und krallte sich mit ihren Fingernägeln in sein Schulterblatt. Seine Berührung war magisch. Wie machte er das nur? „Sind wir jetzt fertig mit frühstücken?"

Sie nickte hektisch. Sie warf ihren Kopf nach hinten, als auch seine Lippen ihre Brüste fanden.

Ihr Frühstück hatte sowieso scheiße geschmeckt.

TBC...
_________________________________________________________

A/N: Einen ganz besonderen Dank an Leseratte, die sich fast nach jedem Kapitel Zeit nimmt, einen Kommentar zu schreiben.

@Leseratte: Na da bin ich ja doch nicht ganz vorhersehbar, was Brian und Duminique betrifft, da bin ich ja erleichtert. Unterschwellig war Steven ja schon die ganze Zeit eifersüchtig, sonst wäre er nicht nach jeder Verabredung bei Dominique gewesen, damit sie den Abend mit ihm beendet und nicht mit Brian, aber er hat Angst, irgendetwas zu sagen, schließlich sind sie ja nicht zusammen und er will sie nicht vertreiben. Aber in diesem Kapitel war's mal ein bisschen offensichtlicher ;).

@Sunny: Freut mich, dass dir die FF gut gefällt, auch wenn du kein großer Fan von Dominique bist. Vielleicht bist du ja am Ende der FF bekehrt ;).


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Die Entschlüsselung der Namen ist gut und schön, aber manchmal habe ich den Eindruck, dass dem zuviel Bedeutung beigemessen wird. Überspitzt gesagt, könnte Malfoy auch Müller-Lüdenscheid heißen, er würde aber dieselbe finstere Figur bleiben.
Klaus Fritz