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Fanfiction

Feels Like Home - Dezember: Routine

von ChrissiTine

11. Dezember: Routine

„Bist du in all diesen Läden Stammkunde?", fragte Dominique verwirrt, nachdem der Kellner ihr den Stuhl zurechtgerückt, Brian mit Namen angesprochen und ihm mitgeteilt hatte, dass sein Lieblingswein bereits unterwegs war. Das war jetzt schon das vierte Restaurant, in dem sie sich trafen. Eines vornehmer als das andere und jeder Kellner schien Brian und seine Wünsche zu kennen. Sie hoffte nur, dass sie bald mal etwas anderes zusammen machen würden, als nur in Sternerestaurants zu essen, denn allmählich gingen ihr die neuen Kleider aus. Und Brian wirkte wie jemand, den es stören würde, wenn sie zu häufig das gleiche Kleid anzog.

Er zuckte mit den Schultern. „Ich hab häufig Geschäftsessen und die Kunden bevorzugen diese Läden. Ich weiß, dass das Essen gut ist. Ist es doch, oder?", fragte er besorgt.

Dominique nickte. „Ja, natürlich. Super. Aber ich kann mich nicht ständig mit diesem Zeug vollstopfen, sonst wiege ich irgendwann eine Tonne und die Trainer werfen mich aus dem Team."

Brian lachte. „Du? Wo du so viel trainierst? Du hast doch bestimmt seit Jahren kein Gramm zugenommen."

Dominique lachte. „Da hast du wirklich keine Ahnung. Gerade jetzt zur Weihnachtszeit ist es besonders gefährlich. Meine Familie backt so umwerfende Plätzchen." Erst vorgestern hat ihre Großmutter ihr ein großes Packet voller Plätzchen geschickt und ein Drittel war schon weg. Ganz zu schweigen von den Backkünsten ihrer Mutter. Nach Weihnachten musste sie immer zwei Wochen Diät machen, um in Form zu bleiben. Aber das war es wert.

„Oh" Brian schaute sie enttäuscht an. „Wenn du lieber nicht hier essen möchtest …"

„Nein, nein", beeilte Dominique sich zu sagen, „jetzt sind wir schon mal hier, jetzt essen wir auch. Ich meine nur, wir könnten auch mal was anderes machen als nur Essen zu gehen. Einen Film sehen oder sowas. Vielleicht mal in den Park gehen." Irgendetwas, wo ihr hinterher nicht ihre Füße von den viel zu hohen Schuhen schmerzten und sie nicht eine halbe Stunde lang mit Eyeliner und Wimperntusche zu kämpfen hatte. „Wir können auch mal mit deiner Tochter spazieren gehen oder so, es muss nicht immer so aufwendig sein."

„Wirklich?", fragte er überrascht. „Du möchtest Laurie kennen lernen?"

„Wieso nicht?" Die Kleine gehörte doch zu seinem Leben. Falls sie sich noch öfter mit ihm traf, wäre es gut zu wissen, was für ein kleiner Teufel sie war. Und laut Annie war er ein toller Vater. Vielleicht würde ihr das ja helfen, sich in Brian zu verlieben. Denn bisher war er zwar ganz nett, aber mehr auch nicht. Und sie konnte einfach nicht damit aufhören, mit Steven ins Bett zu gehen, wenn er bei ihr auftauchte. Was er nach jedem ihrer Verabredungen mit Brian tat. Und jedes Mal war schärfer und besser als das Mal davor. Es war schrecklich, dass sie nicht einfach aufhören konnte.

„Okay", erwiderte Brian erfreut. „Gut. Nächstes Wochenende, wäre das okay? Wir könnten in den Park gehen. Vielleicht liegt genug Schnee zum Schlittenfahren. Das würde Laurie bestimmt gefallen. Letztes Weihnachten war sie gerade erst zwei Monate alt, da hab ich sie von Schnee ferngehalten. Sie wird begeistert sein." Er strahlte sie glücklich an.

Dominique lächelte. So überschwänglich hatte sie ihn noch nie gesehen. Und Schnee war toll, wenn sie nicht gerade in einem Schneesturm spielen musste, da konnte man eigentlich gar nichts falsch machen. „Klingt gut", stimmte sie zu und nippte an dem Wein, den der Kellner in der Zwischenzeit eingeschenkt hatte.

„Ein exzellenter Jahrgang, nicht wahr?", fragte Brian lächelnd. Dominique nickte, auch wenn sie keine Ahnung hatte. Für sie schmeckte das kaum anders als das Billigzeug aus dem Supermarkt. „Was hältst du von Fisch? Der passt perfekt zu Weißwein. Die Forelle ist hier sehr gut, oder der proschierte Barsch." Sie nickte wieder und überließ es ihm, dem Kellner seine komplizierte Bestellung zu übermitteln. Sie schlug die Beine übereinander und trank einen großen Schluck. Sie wünschte, sie hätte flachere Schuhe angezogen. Und einen Pullover. Dieses Restaurant war viel zu kalt für jemanden in einem kurzen Kleid ohne Ärmel. Es war so verdammt unfair, dass Männer Anzug und Hemd tragen konnten und richtig warm eingepackt waren, während die Frauen so viel Haut wie möglich zeigen mussten und sich nebenher den Arsch abfroren. Aber sie würde sich nicht beschweren. In Brians Gegenwart fühlte sie sich immer so erwachsen und erwachsene Frauen beschwerten sich nicht. Sie hätte schließlich auch etwas anderes anziehen können. Wenn sie in den Park gingen, würde sie sich in jedem Fall so dick einpacken, dass sie auch am Nordpol überwintern konnte.

Sie lächelte, als Brian sie erwartungsvoll anschaute und nickte, als er fragend eine Augenbraue hob. Was hatte er gesagt? Egal, wird schon nicht so wichtig gewesen sein.

„Ich bin wirklich gerne mit dir zusammen, Dominique", sagte er und schaute ihr tief in die Augen. „Ich hätte nicht gedacht, dass es so einfach sein würde, wieder jemand Neuen kennen zu lernen. Ich dachte, es würde unangenehm und kompliziert sein und ich würde an Frauen geraten, die überhaupt nicht zu mir passen." Davon konnte sie ein Lied singen. „Aber du verstehst mich und du bist witzig und du bist außerdem noch eine meiner Lieblingsspielerinnen. Besser hätte es doch gar nicht laufen können." Er strahlte sie an. Zögerlich erwiderte sie sein Lächeln. Hoffentlich steigerte er sich nicht zu sehr hinein. Sie waren doch noch in der Kennenlernphase.

Einen Moment später stellte der Kellner eine Vorspeise auf den Tisch und sie wandte den Blick ab, dankbar für die Unterbrechung. Ein Teller voller Schnecken stand vor ihr. Das hatte er sie vorhin wahrscheinlich gefragt.

„Köstlich, nicht wahr?" Anerkennend musterte er die kleinen Tierchen, die wohl anregend zubereitet worden waren.

Dominique ergriff eine und steckte sie in den Mund. Sie nickte. Er hatte wirklich Glück, dass sie zur Hälfte eine Französin war. Nicht jeder konnte sich für Escargot begeistern. Aber er hatte Recht, denn diese hier waren wirklich fantastisch.

/-/

Zwei Stunden später kletterte sie schwankend aus ihrem Kamin. Ihre Schuhe hatte sie wohlweißlich vorher ausgezogen, sonst wäre sie jetzt schon der Länge nach hingefallen. Vielleicht hätte sie nicht so viel von dem Wein trinken sollen, aber der Kellner hatte immer wieder nachgeschenkt und mit jedem Schluck hatte das Zeug besser geschmeckt. Am Ende war sie so beschwipst gewesen, dass sie sich wahrscheinlich beim disapparieren zersplintert hätte. Aber Brian, ganz der Gentleman, hatte sie zum nächsten Kamin mit Flohnetzwerkanschluss gebracht und dafür gesorgt, dass sie sicher nach Hause kam. Sie hatte versucht, sich mit einem Kuss zu bedanken, aber nur seine Wange getroffen und nicht seinen Mund, auf den sie eigentlich gezielt hatte. War wahrscheinlich auch besser so, sie wollte es schließlich langsam angehen lassen. Brian konnte unmöglich nur eine Affäre sein. Aber sobald bei ihnen das körperliche hinzukam, würde sie aufhören müssen, Steven zu sehen. Sie konnte unmöglich mit zwei Männern ins Bett gehen, ganz egal, wie unwichtig der Sex mit Steven auch war. Doch sie wusste ja noch gar nicht, ob das mit Brian darauf hinauslaufen würde. Außerdem war er noch nicht lange Witwer und er musste sich noch daran gewöhnen, sich mit jemand neuem zu treffen. Nein, je langsamer das zwischen ihnen lief, desto besser. So konnte sie die letzten Male mit Steven noch genießen. Wer weiß, wie gut Brian im Bett sein würde.

Sie schmiss ihre Handtasche auf die Couch, ließ die Schuhe auf den Boden fallen und versuchte, den Reißverschluss ihres Kleides zu öffnen, was ihr nach ein bisschen verrenken auch gelang. Sie wankte in ihr Schlafzimmer, während sie die Träger des Kleides über ihre Arme gleiten ließ und stieg ohne viel Federlesen aus dem blauen Stück Stoff. Sie ließ es auf dem Teppich vor ihrem Bett liegen. Mit einer Hand hakte sie ihren neuen Spitzen-BH auf und warf ihn neben ihr Kleid. Morgen würde sie sich um alles kümmern. Einen Moment später warf sie sich nur noch mit ihrem Slip bekleidet auf ihre weiche Matratze. Sie seufzte glücklich und schloss entspannt die Augen, während sie sich die Decke bis zum Bauchnabel hochzog. Ihr Bett war mollig warm und sie kuschelte sich in die Kissen.

Nach ein paar Sekunden legte sich ein nackter Arm über ihren Oberkörper. „Ich dachte schon, du kommst nicht mehr", hörte sie Stevens schlaftrunkene Stimme dicht an ihrem Ohr. Sie drehte den Kopf und streifte mit ihren Lippen seine Nase.

„Das hättest du wohl gerne", murmelte sie müde und rutschte näher an seinen warmen Körper.

„Hätte ich nicht", erwiderte er gähnend und lehnte den Kopf an ihre Schulter.

Mit einem Lächeln auf den Lippen schlief sie ein.

TBC…


_________________________________________________________

A/N:

@Leseratte:
Nein, sie ist kein Shopping-Fan, das hat sie von mir ;). Deine Frage bezüglich Brian hat sich hiermit beantwortet und die mit Steven wird sich auch noch herausstellen. Und ja, Ellen stirbt, aber im Moment ist da noch 2031 und sie stirbt erst 34, also dauert's noch. Ich bin da manchmal ein bisschen gemein, aber da ja keiner von den Charakteren weiß, dass sie sterben wird, können sie sie natürlich auch in fröhlichen Kontexten erwähnen. Ist ja nicht nur traurig. Vllt sollte ich mal was über die beiden schreiben, was nichts mit Tod zu tun hat, wobei die Leser das natürlich immer wissen werden, hmm...


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Als ich das erste Harry-Potter-Buch las, habe ich mir meinen Bademantel angezogen und so getan, als ob ich Harry wäre. Ich rannte im ganzen Haus herum uuund... kann nicht fassen, dass ich das gerade erzählt habe.
Matthew Lewis