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Fanfiction

Skyrim's Fire I - Dragon Quest - Homestead

von Julia*Jay*Brown

Hallo und Herzlich Willkommen zurück,
Dachtet Ihr etwa, ich hätte euch verlassen? Keine Sorge, ich bin zurück und in den nächsten Tagen werden die letzten Kapitel dieser nun vollendeten Fanfiction eintrudeln.
Bevor es jedoch losgeht (und ich hoffe, Ihr seid genauso aufgeregt wie meine Wenigkeit), möchte ich Euch alle kurz einweihen, weshalb es so lange nicht weiterging.

Die Server haben mir persönlich immer genau dann Probleme gemacht, wenn ich etwas veröffentlichen wollte. Das kann aber auch sehr gut an meiner Internetverbindung liegen, die nicht sonderlich gut ist.
Deshalb könnt ihr aber meine Geschichten zum Teil auch auf Wattpad finden, was wegen der App vielleicht sogar ein wenig attraktiver ist.
Zum anderen war die Resonanz der Kommentatoren nicht wirklich vorhanden, was als Autor natürlich schlaucht. Ich habe nichts gegen Leser, die nicht kommentieren, aber wir alle sind hier, um uns auszutauschen. Zu einem gewissen Grad lernt hier jeder noch, wie man eine Geschichte schreibt, die Leute mitreißt (was natürlich das Schöne hieran ist).
Dafür muss jedoch natürlich auch konstruktive Rückmeldung ankommen.
Der letzte Grund war die Schule, die jedoch keine Probleme mehr machen sollte, weil ich jetzt mein Abitur habe und mich voll und ganz den kreativen Verwirrungen in meinem Hirn widmen kann.

Ich hoffe, ihr alle habt so viel Spaß daran, meine Sachen zu lesen, wie ich hatte, sie zu schreiben.
LG,
Jay
~*~*~

Eliza beendete gerade einen Brief an ihre Mutter, in welchem sie den neusten Stand der Dinge an sie weitergab, als Millicent nach einem höflichen Klopfen in ihren Schlafsaal eintrat.
„Morgen“ grüßte Eliza mit einem zaghaften Grinsen, welches breiter wurde, als Millicent es erwiderte.
„Alles in Ordnung bei dir?“ fragte die Bullstrode, den Kopf schief gelegt und mit besorgter Miene.
„Könnte besser sein, aber immerhin gibt es einen Hoffnungsschimmer für Pyre.“
„Ausgezeichnet“ lächelte Millicent, scheinbar nervös mit dem Saum ihres Pullovers spielend.
„Was ist los?“
„Es geht um den Streit zwischen dir und Queenie. Meinst du nicht, du könntest dich wieder mit dir vertragen. Ich weiß, dass ihr euch vor kurzer Zeit verkracht habt und, dass ich gesagt habe, dass Queenie sich wieder fängt, aber das ist doch vollkommen lächerlich. Wir kennen uns jetzt schon seit drei Jahren. Meinst du nicht, dass dieses Gezänke unnötig ist?“
„Sie hat mir vorgeworfen, dass ich Megan zu einem Leben als schwarze Magierin verdamme, weil ich dafür war, dass sie zu ihrer Familie zieht. Sie hat mich als arrogant bezeichnet, wegen dieser bescheuerten Bestimmung, für die ich nichts kann!“
„Und das hat natürlich deinen Stolz angekratzt. Aber komm doch runter und schau dir an, wie das auf uns wirkt: Du bekommst unglaubliche Macht geschenkt, schreibst gute Noten und machst praktisch Nichts dafür. Die Lockerheit mit der du deine Ziele angehst, grenzt fast schon an Arroganz und weil dir so viel problemlos gelingt, werden die Sympathien nicht gerade verstärkt.
Mir ist klar, was du jetzt denkst: Ist doch nicht mein Problem. Ich habe mir das ja nicht ausgesucht. Aber genau da liegt das Problem. Du kannst dich nicht ewig aus der Verantwortung ziehen. Wir werden nie verstehen können, was du durchmachst. Deshalb darfst du uns nicht vorwerfen, wenn wir eine Auszeit von dieser Abgedrehtheit brauchen.“
Eliza starrte Millicent für einige Augenblicke mit offenem Mund an. Die Bullstrode erwiderte den Blick noch immer mit einer gewissen Nervosität.
„Okay“ meinte Eliza dann und Millicent atmete auf, „Ich werde mich so oft es geht daran erinnern, versprochen. Auf jeden Fall brauchen wir jetzt erst einmal eine Krisensitzung. Ich gehe Queenie wecken, wenn du dich um die Jungs kümmerst.“
„Kein Ding.“
„Danke nochmal, Millicent. Wenn ich mich nochmal wie ein Idiot benehme, darfst du mir gerne eine Kopfnuss verpassen.“
Die Mädchen lachten und trennten sich im Gemeinschaftsraum voneinander. Eliza öffnete die Tür zu Queenies Schlafsaal und weckte die Greengrass vorsichtig.
„Komm Queenie, aufstehen. Wir müssen was besprechen.“
„Geh weg“ grummelte Queenie und versuchte, sich die Bettdecke über den Kopf zu ziehen, doch erfolglos. Eliza pikste ihre Freundin mit einem breiten Grinsen in die Seite. Die extrem kitzelige Queenie zuckte sofort zusammen und saß nun aufrecht in ihrem Bett.
„Was willst du denn hier?“
„Mich entschuldigen- dafür, dass ich so…“ Doch Eliza konnte ihren Gedanken nie zu Ende sprechen, da Queenie sofort aufgesprungen war und die Potter in eine feste Umarmung schloss.
„Ich war so kurz davor, mich selbst zu entschuldigen. Es tut mir so unglaublich Leid, dass ich dir so bescheuerte Sachen an den Kopf geworfen habe.“
„Wir waren beide ein bisschen bescheuert. Aber, wenn dich jemals etwas stört, dann sag es mir sofort. Mir ist einfach nicht klar, wie die Dinge, die ich tue oder sage, bei anderen rüberkommen. Glaubst du- glaubst du, dass sich das ändern wird?“
„Mit Sicherheit. Du bist ja ein kluger Kopf und zusammen halten wir dich auf der Bahn.“
Eliza atmete erleichtert aus.
„Komm jetzt- die Jungs und Millicent warten in meinem Schlafsaal auf uns.“
„Ist wieder etwas passiert. Mit Pyre meine ich?“
„Wenn du nicht willst, kannst du auch gerne weiterschlafen…“
„Bist du noch ganz dicht? Diese Debatten und Geheimnisse haben mir gefehlt. Ich sag dir, irgendwann will ich bei den Unsäglichen arbeiten. Das wäre so genial!“
Eliza lachte leise und gemeinsam erreichten die Mädchen den Saal der Potter, in dem tatsächlich schon Theo, Blaise, Draco und Millicent versammelt saßen. Letztere hielt eine große Tasse mit dampfendem Inhalt in ihren Händen.
„Warum wurden wir denn nun um diese Uhrzeit so unsanft aus dem Bett geschmissen?“ fragte Blaise, den Kopf gegen die Wand lehnend.
In unmissverständlicher Kurzfassung erklärte Eliza, was in der Feuerfeste vorgefallen war. Mit jedem Wort wurden die Jungs wacher, während Queenie aufgeregt versuchte, nicht an ihren Fingernägeln zu knabbern und Millicent nur wissend nickte.
„Diese ganzen Namen“ begann Theo, „Caesarion, Thales. Sicher, dass wir nicht langsam einen Ordner mit Informationen anlegen sollten? Uns fehlt schließlich noch immer der genaue Zusammenhang mit den anderen Personen, die du alle so gesehen hast.“
Draco nickte zustimmend: „Wir müssen zudem auf jeden Fall lebende Menschen befragen. Leute, die vielleicht etwas wissen könnten. Und vor allem, und ich kann nicht glauben, dass ich das sage, aber wir müssen Dumbledore um jeden Preis ins Bild setzen. Wie viel weiß er denn schon?“
„Nicht sonderlich viel, um ehrlich zu sein. Aber vielleicht sollten wir damit anfangen, die Namen zu sammeln.“
„Am interessantesten“ warf Millicent ein, „Finde ich persönlich Galateia Noir. Vor allem angesichts dieser ganzen Sirius Black Geschichte. Außerdem ist es die Person, für die wir am Längsten brauchen werden.“
„Wie kommst du darauf?“ fragte Blaise neugierig und fokussierte die Bullstrode mit seinen braunen Augen.
„Nun ja- wir haben noch Tiberius und Hettie, Luise und jetzt noch Thales und Caesarion zur Auswahl. Tiberius können wir über die Bücher aus Malfoy Manor herausfinden, oder in jeder Bibliothek einer reinblütigen Familie. Hettie wird schwieriger, aber wenn wir Tiberius haben, finden wir den Rest so heraus. Über Luise wissen wir schon fast alles und vorerst sollten wir Anne damit in Ruhe lassen.“
„Ist euch aufgefallen, dass der Dreh-und Angelpunkt bisher immer Lucius Malfoy war?“ stellte Draco fest.
„Er ist der Bruder und Schwager von Tiberius und Hettie, der ehemalige Geliebte von Luise, der angeheiratete Cousin von Galateia. Und er war ein Anhänger von Ihr- Wisst- schon- wem, jemandem, durch den du Caesarion überzeugen konntest, die Leben zu retten.“
„Aber warum lässt Pyre das zu? Warum ausgerechnet diese Sachen.“
„Wenn du auch die Zukunft sehen kannst, dann würde ich glatt vermuten, dass mein Vater irgendeine wichtige Rolle spielen wird. Vielleicht müssen wir Dinge über ihn wissen, um für alle Fälle gerüstet zu sein.“
„Oder vielleicht“ begann Queenie, „da steckt noch mehr dahinter. Möglicherweise stehen wir am Anfang von etwas viel Größerem als nur Erbstreitigkeiten und Macht?“
„Mein Vater ist besessen von Macht“ stellte Draco nüchtern fest, „Er wird alles versuchen, um mehr davon zu bekommen.“
„Was wissen wir bisher über seine Taktiken?“ begann Blaise, antwortete sich jedoch selbst, „Also von Pyre haben wir erfahren, dass ihm seine Familie nicht so wichtig ist, wie er sich selbst. Er akzeptiert nichts weniger als den ersten Platz. Außerdem ist er herzlos, rachsüchtig und ruchlos. Er kennt viele Geheimnisse rund um die reinblütige Gemeinschaft, weshalb es mich nicht wundern würde, wenn er auch dort die Fäden zieht. Mit Sicherheit war auch er es, der Crouch Jr in den Kreis der Todesser gebracht hat. Sie kannten sich.“
„Aber wie denn?“
Blaise schwieg, doch Eliza beendete den Gedankengang: „Vielleicht über das Ministerium. Crouch hat seinen Sohn mit Sicherheit mitgenommen und Lucius geht dort noch heute ein und aus.“
„Was glaubt ihr, plant er?“
„Die Auslöschung aller Muggelstämmigen und die Unterwerfung der Muggel“ schoss Draco sofort heraus, „Das ist klar wie Veritaserum. Was er allein im letzten Jahr veranstaltet hat und was er versucht hat, mir weiß zu machen…“
„Glaubst du, er will dich benutzen?“
Auf Theos Frage hin herrschte Stille. Alle sahen zu Boden. Nur Draco blickte erschrocken und verängstigt zugleich in die Augen seines besten Freundes.
„Glaubst du…glaubst du das denn?“
„Nach allem was wir gehört haben, würde es mich nicht wundern. Er schreckt nicht davor zurück, Unschuldige für seine Zwecke zu missbrauchen“ flüsterte Theo, „Er hatte nicht genug Kontrolle über Harry oder das Weasley- Mädchen, weshalb er letztes Jahr gescheitert ist. Aber er weiß jetzt- so wie wir- dass es eine Möglichkeit gibt, dass Voldemort zurückkehren kann. Mit Sicherheit arbeitet er jetzt an einem Plan, oder sogar an mehreren, um ihn zurück zu bringen.“
„Du musst aus dem Manor verschwinden“ kam es da unvermutet von Queenie, „Aus seiner Reichweite heraus. Je weniger er mit dir zu tun hat, desto weniger kann er dich kontrollieren.“
„Aber dann würde ich meine Mutter im Stich lassen!“
„Der Plan ist noch nicht ganz ausgereift…da gebe ich dir Recht.“
„Sie könnte zu Tiberius fliehen- irgendwo in Australien wäre sie in Sicherheit. Lucius hat die Spur seines Bruders bestimmt nicht so lange verfolgt oder verfolgen lassen. Immerhin ist das ganze schon fast zwanzig Jahre her.“
„Glaubt ihr, wir können eine Wiedervereinigung auf die Beine stellen?“
„Wie meinen?“
„Naja- Galateia, Narzissa und Tiberius. Wie wäre es, wenn wir aktiv anfangen, die Geschichte aufzuarbeiten. Die Beteiligten haben sich definitiv zu lange in den Schatten versteckt. Außerdem hat auch Harry ein Anrecht darauf, Tiberius kennen zu lernen. Immerhin sind wir miteinander verwandt“
„Wir sollten es auf jeden Fall versuchen und das sobald wie möglich…“
„Natürlich!“ rief Blaise unvermutet aus, „Da hätten wir auch echt früher drauf kommen können.“
„Was denn?“
„In den Sommerferien findet doch dieses relativ wichtige internationale Sportevent statt. Auch bekannt als Endspiel der Quidditchweltmeisterschaft. Wir können problemlos dafür sorgen, dass alle, die wir da haben wollen, da sind. Und man trifft sich ja auch mal zufällig auf einem großen Gelände.“
„Du bist genial, Blaise!“
„An Karten zu kommen ist auch kein großes Problem, wenn man gut plant. Sobald wir die Zustimmung der anderen drei haben, können wir ein Datum, Uhrzeit und Ort festlegen und schon ist die Sache erledigt.“
„Aber was machen wir mit Draco so lange?“
„Vorerst werde ich im Manor bleiben. Ich muss den Zeitplan meines Vaters…Lucius herausfinden, damit wir nicht zufällig mit ihm zusammenstoßen. Danach können wir uns auftrennen, Mum geht mit Tiberius ans andere Ende der Welt und ich verschwinde aus dem Manor.“
„Aber wohin dann? Zu einem Reinblut kannst du nicht gehen, damit fallen Queenie, Theo und ich schon mal raus. Blaise‘ Mutter ist einfach zu überreden vor allem, weil sie Lucius nach dem Verschwinden seiner Frau als Freiwild betrachten wird.“
„Sie ist die Schwarze Witwe und würde sich nur zu gerne sein Geld unter den Nagel reißen. Nur, dass Lucius sich sicherlich nicht so einfach ausschalten lässt.“
„Ihr nehmt das alles doch sehr gelassen“ stelle Eliza kopfschüttelnd fest, „Aber damit bleibt nur noch unser Haus oder natürlich Remus.“
„Der Grimmauldplatz erscheint mir als ein Sicheres Versteck, ohne ein Versteck zu sein. Er darf nicht denken, dass ich mich aktiv von ihm trenne, sondern er muss annehmen, dass ich einen guten Grund dafür habe.“
„Für eine Geschichte haben wir noch Zeit…“ begann Eliza, aber eine hohe schrille Stimme unterbrach sie.
„DENK AN MEINEN LETZTEN!“
„Der Junge bleibt hier, Vernon...“
Eine tiefere, kratzende Stimme überschnitt sich mit der der Frau: „Der Zauber bricht, wenn du volljährig wirst oder, wenn du diesen Ort nicht mehr dein zu Hause nennst.“
Minerva mischte sich in den Stimmen-Pool: „Die schlimmste Sorte von Muggeln, die man sich vorstellen kann.“ „Die einzigen Verwandten, die er noch hat.“
„Ich halte dich nicht für eine Platzverschwendung, Harry.“
„Töte mich an seiner Stelle!“

„Eliza?“ das war eindeutig Millicent, „Oh, Merlin sei Dank, sie hat sich wieder gefangen.“
„Was ist passiert?“ fragten Queenie und die Jungs sofort.
„Eine äußerst verwirrende Aneinanderreihung von verschiedenen Schnipseln.“
„Hast du etwas gesehen?“
„Nein- es waren nur Stimmen. Ein paar kenne ich, aber sonst. Dumbledore hat gesprochen, und Professor McGonagall. Das letzte war Lily und es war eine tiefe männliche dabei, die mir seltsam bekannt vorkommt…“
„Hagrid vielleicht?“
„Nein, kratziger und mit einem anderen Akzent…“
„Und was haben sie gesagt?“
„Es ging um jeden Fall um Harry- dann muss die eine Stimme zu Petunia gehört haben. Sie hat gesagt, dass ‚der Junge‘ hier bleibt. Die tiefe Stimme hat dann gesagt, dass irgendein Zauber bricht, wenn er siebzehn wird oder einen Ort „nicht mehr sein zu Hause nennt“. Was auch immer das bedeuten soll.“
„Wenn Dumbledore dabei war, sollten wir ihn auf jeden Fall fragen. Er muss wissen, was das alles zu bedeuten hat“ stellte Draco fest.
Eliza nickte zustimmend. Der Schulleiter würde diese Fragen hoffentlich aufklären können. Ganz zu schweigen davon, dass er es musste. Zudem hatte auch er es verdient, genauestens zu wissen, was sich im Juni ereignen würde. Oder könnte.
„Vielleicht will uns das sagen, dass Draco zu Harry ziehen soll?“
„Aber das würde alle dort in große Gefahr bringen. Lucius findet das heraus und eine gute Erklärung gibt es dafür nicht“ meinte Blaise kopfschüttelnd.
„Da fällt mir etwas ganz anderes ein. Manchmal. Ich habe mit unserem Schulleiter gesprochen. Tut mir Leid, aber irgendwie ist mir das entfallen. Er hat mir so ein bisschen was über Galateia erzählt“
In der nächsten halben Stunde holte Eliza rasch auf, was sie unabsichtlich verschwiegen hatte.
„Mir schwirrt einfach zu viel im Kopf herum. Langsam wird es schwer, die Realität mit diesen Schnipseln nicht zu verwechseln. Das Denkarium hilft da nur bedingt weiter- leider. Mir kommt es manchmal so vor, als wär ich in der falschen Zeit geboren für so etwas. Aber genug davon. Sollen wir unseren Plan trotzdem so weiter verfolgen?“
„Auf jeden Fall“ meinte Theo, bereits einige Notizen auf ein Pergament schreibend. Seine Protokolle waren erwiesenermaßen die besten, „Hier ist so die grobe Linie. Auf jeden Fall werden wir Harry einbinden müssen. Von dem, was wir wissen, wird es irgendwann auf einen Kampf herauslaufen zwischen ihm und Voldemort, während Lucius im hinteren Vordergrund seine Pläne verfolgt. Folge: alle Unschuldigen aus der Schusslinie.“
„Ausgezeichnet. Jetzt lasst uns aber wieder ins Bett gehen. Morgen ist Halloween und ich habe keine Lust, die ganze Nacht durchschlafen zu müssen, weil wir jetzt so lange herumhängen…“ Mit diesen Worten hob Millicent die Tafel auf und alle schlichen zurück in ihre Räumlichkeiten. Eliza schlief zum ersten Mal seit gefühlten Monaten gut durch, auch wenn sie bereits vier Stunden später erneut aufstehen musste.
Die Große Halle war zur Feier des Tages außerordentlich geschmückt. Es war Sonntag, doch die Großzahl der Schülerschaft stand bereits um kurz vor acht vor den goldenen Flügeltüren, um die ersten schaurigen Süßigkeiten zu schnorren.
Die dunkle Wolkendecke verlieh dem Ganzen eine natürliche beängstigende Atmosphäre, während die Fledermäuse und großen Kürbisse besonders die jüngeren Schüler in Aufregung versetzten. Auf dem Slytherintisch stand in großen Karaffen grün gefärbter Kürbissaft, während lebensecht aussehende Schlangen aus funkelndem Kristallglas sich über den Tisch und vorbei an den silbernen Totenschädeln (verziert mit kunstvollen Ornamenten) schlängelten. Pechschwarze Hände hielten dieses Jahr die Schalen mit dem Frühstück, während blutrote Spinnen über die schwarzen, silbernen und weißen Blumensträuße kletterten.
„Man merkt, dass die Schulsprecherin die Hosen an hat“ stellte Blaise fest, als sich der Kürbissaft in seinem Pokal blutrot färbte, „Kein Junge könnte je so kreativ sein.“
„Außerdem ist sie muggelstämmig, die sind dreimal so gut mit sowas“ fügte Draco anerkennend hinzu, als sich sein Essen von selbst auf seinen Teller bewegte. Immerhin konnte man sicher sein, dass man sich nicht versehentlich vergiftete, denn wie immer war die gesamte Dekoration essbar.
Als sie eine dreiviertel Stunde später die Halle wieder verließen, klappte den drei Mädchen der Mund auf. Eingangshalle und Schlossportal waren ebenfalls geschmückt. Die großen Spinnenweben ließen Mr Filch die Haare zu Berge stehen, während in den Ecken und auf der Marmortreppe alte Festumhänge schwebten. Unsichtbare Gestalten hielten Zauberstäbe, Fächer und hatten Hüte auf dem Kopf. Ein großer schwarzer Kronleuchter hing schief von der Decke, die verrosteten Glieder seiner Befestigung quietschten im Zug. Eine Gruppe von Siebtklässlern kam gerade die Marmortreppe hinab, die Gesichter in verschiedenen Stärken geschminkt, und stürzten sich hinaus in Richtung Hogsmeade.
„Langsam übertreiben sie es aber doch“ stellte Queenie fest, als sie feststellten, dass zwei Rüstungen nun zu beiden Seiten des Gemeinschaftsraumes postiert waren, durch deren Visiere es grünlich funkelte. Merlin sei Dank war der Gemeinschaftsraum jedoch noch in seinem ursprünglichen Zustand. Vielleicht war er auch so schon gruselig genug?
„In einer viertel Stunde treffen wir uns mit den Jungs vor dem Portal!“ erinnerte Millicent, doch ihre Freundinnen verdrehten nur die Augen. In gemütliche Umhänge gehüllt, Geld in den Taschen und mit einer Menge Aufregung im Bauch fanden sie sich tatsächlich zu sechst vor dem Portal ein, vor dem sich eine lange Schlange aus Schülern gebildet hatte, die ungeduldig darauf warteten, von Filch durchgelassen zu werden.
Daphne kam alleine die Marmortreppe hinunter und verschwand unauffällig in der Großen Halle. Wenig später näherten sich Harry, Ron und Hermine. Ersterer sah ein wenig niedergeschlagen drein, da fiel Eliza ein, dass er vermutlich keine Erlaubnis hatte, ins Dorf zu gehen. Sie blickte auf ihren eigenen Pergamentumschlag hinab, in dem sich die Unterschrift ihrer Mutter befand und drehte ihn zwischen den Fingern. Wie sie Professor McGonagall kannte, waren sie mit mehreren Zaubern zum Schutz gegen Fälschung belegt. Wahrscheinlich wusste sie auch, dass Harry keine hatte.
Snape hatte die Erlaubnis nie eingesammelt, weil ihm der Papierkram auf den Geist ging, weshalb er es an Mr Filch abgetreten hatte, der sich nicht traute, dem Hauslehrer von Slytherin zu widersprechen. Vielleicht wollte er es auch gar nicht.
„Alles in Ordnung?“ fragte Queenie besorgt, „Wieder eine Erinnerung?“
Doch Eliza schüttelte den Kopf und fasste einen Entschluss, steckte das Pergament in ihre Tasche und wandte sich an ihre Freundinnen: „Ich bleibe heute hier. Vielleicht komme ich später nach, okay?“
„Aber warum…?“
Eliza war jedoch schon aus der Reihe verschwunden und schlich sich in den Gemeinschaftsraum, ohne von den Gryffindors bemerkt zu werden. Rasch legte sie die warme Kleidung ab und zog sich um. Wenig später verabschiedete sich von einer verwirrten Millicent und Queenie, die alsbald durch das Portal verschwunden waren.
„Hallo“ begrüßte sie da eine vertraute Stimme. Sie drehte sich zu Harry herum: „Hi.“
„Gehst du nicht nach Hogsmeade?“
Eliza schüttelte den Kopf und setzte ihre beste Leidensmiene auf: „Hab meine Erlaubnis zu Hause vergessen und meine Mum hat sie bisher nicht gefunden.“
„Aber Professor McGonagall könnte sie dir sicherlich auch geben, oder?“
„Leider nicht. Schließlich ist sie nicht mein Vormund im rechtlichen Sinne.“
Harry nickte verstehend, die Hände in die Taschen seiner Jeans steckend: „Was hast du jetzt vor?“
„Vielleicht finde ich ein Geschwister, das Zeit mit mir verbringen will?“
Als er lächelte, die grünen Augen leuchtend mit Freude, lief Eliza ein warmer Schauer über den Rücken und sie wusste in diesem Moment, dass sie die richtige Entscheidung getroffen hatte.
„Wie wäre es mit einem Spaziergang durchs Schloss?“ schlug Harry nach einer längeren Schweigeminute vor und die beiden Potters machten sich gemeinsam auf den Weg, die Marmortreppe hinauf und die Treppen hinab in den Kerker.
„Ich kann nicht verstehen, wie ihr euch hier wohlfühlt“ kommentierte Harry, als Eliza auf die Wand zum Gemeinschaftsraum deutete, „Einmal eine Stunde darin war mir persönlich schon genug. Du musst dir unbedingt unseren Gemeinschaftsraum anschauen, wenn du das darfst.“
„Wird schon erlaubt sein“ wank Eliza ab.
„Wie geht es dir eigentlich so?“ fuhr Harry fort, seine Augen ein wenig besorgt.
„Es lässt sich schwer beschreiben. So ein paar Entwicklungen haben mich unangenehm überrascht, vor allem in Hinsicht auf diese ganze Schicksals- Angelegenheit.“
In Kurzfassung und ein, zwei Details absichtlich weglassend brachte sie ihren Bruder auf den Stand der Dinge. Harry schluckte ein oder zweimal, hörte jedoch bis zum Ende zu und nickte dann. Er klopfte ihr auf die Schulter: „Wir kriegen das schon hin, irgendwie. Aber es ist gut zu wissen, dass du nicht auch stirbst.“
Eliza lachte: „Das würde ich mir nie verzeihen. Glaubst du, es war eine gute Entscheidung, Caesarion auf die Welt loszulassen?“
„Ich vertraue da deinem Urteil mehr als meinem. Mit solchen Sachen kenne ich mich nicht wirklich aus. Irgendwie kommt mir diese ganze Sache mit der Prophezeiung noch immer etwas schwammig vor. Ob die wirklich existiert und wenn ja, was bringt es dir, zu wissen, was du tun musst? Wahrsagen ist so ungenau…“
„Keine Ahnung, ob es was bringt. Auf jeden Fall werde ich versuchen, es herauszufinden. Das bin ich uns allen, glaube ich, schuldig.“
„Kannst du…kannst du mir erzählen, was du über unsere Eltern weißt? Und damit meine ich alles. Mir ist aufgefallen, dass du mir nicht alles erzählst.“
„Was weißt du denn schon über sie?“
„Nicht sonderlich viel, um ehrlich zu sein. Mir wird immer gesagt, dass ich aussehe wie Dad, aber Augen von Mum habe. Im Spiegel Nerhegeb habe ich sie gesehen, unsere ganze Familie…Aber ich weiß nicht, wie sie waren. Keiner konnte mir da viel zu sagen.“
„Zuerst musst du wissen, dass unser Dad, also James, ziemlich gut mit Sirius Black befreundet war. Ungefähr so wie du und Ron und Hermine, sie haben alles zusammen durchgemacht und waren mehr wie Brüder, als Freunde. Er hat Black geholfen, von seiner Familie zu entkommen, und Sirius war später der Geheimniswahrer unserer Eltern. Außerdem ist er dein Patenonkel.“
„Ein Massenmörder? Du machst Witze, oder?“
„Nein, es ist mir vollkommen ernst. Nach allem, was ich gesehen habe, halte ich ihn für unschuldig.“
„Aber was ist ein Geheimniswahrer eigentlich?“
„Ganz sicher bin ich mir nicht, aber wenn man einen bestimmten Zauber über ein Haus legt, kann niemand dieses Gebäude finden, außer denjenigen, die vom Geheimniswahrer davon erfahren haben. Das heißt, Voldemort hätte unsere Eltern nie gefunden, wenn…“
„Wenn Black seinen Job gemacht hätte.“
„Aber er hätte sie nie betrügen können und er hat es nicht. Lily wollte, dass Sirius dich aufnimmt, wenn James und ihr etwas passiert. Wenn sie sterben, sollte er seine Rolle als Pate übernehmen, was nur Sinn macht, wenn er sie nicht verraten kann.“
„Weil sie, wenn er der Geheimniswahrer gewesen wäre, niemals hätten sterben können“ überlegte Harry laut und nickte, „Das macht Sinn, ja. Aber was ist mit Mum- oder Lily.“
„Ihre beste Freundin war jemand namens Alice, die Mutter von Neville Longbottom glaube ich. Sie hat sich damals in Dad verliebt, weil er sie respektierte und sie war extrem klug. Aber wenn du mehr wissen willst, dann solltest du mit jemandem reden, der sie wirklich gekannt hat…“
„Wen meinst du?“
„Professor Lupin. Er kannte sie sehr gut.“
„Es ist so schwer zu glauben, dass ich gleichzeitig alles über sie wissen will und auch nicht. Es hat Nichts mit Angst zu tun, aber vielleicht werde ich nie das Gefühl haben, genug zu wissen. Reicht es mir nicht aus, mit Gewissheit sagen zu können, dass sie gute Menschen waren?“
„Die Frage kannst du dir nur selbst beantworten“ erwiderte Eliza aus einem Gefühl heraus. Als hätte sie das schon einmal gesagt und es hätte geholfen.
Sie näherten sich nun einem Korridor, an dessen Ende ein Portrait hing. Eliza war noch nie in dieser Ecke des Schlosses gewesen, und doch beschlich sie ein überkam sie eine Heimeligkeit. Zugehörigkeit kam ihr in den Kopf, als Harry ein Wort zu dem Bild der Fetten Dame sagte und diese mit einem skeptischen Blick auf Elizas Gesicht aufschwang.
„Es wird dir sicher gefallen. Ich kenne niemanden, der den Gemeinschaftsraum nicht mag.“
„Das wird dir jeder Slytherin bestätigen können. Wie läuft eigentlich das Quidditch Training?“
„Momentan eher schleppend, weil ich einen der Schulbesen benutzen muss. Es gab sowohl schon bessere als auch schlechtere Modelle.“
„Verstehe.“
„Spielst du eigentlich Quidditch?“
„Nicht wirklich, nein. Nicht, dass es mir keinen Spaß macht, aber ich bin weder gut genug, noch so ehrgeizig, um ins Team zu kommen.“
Elizas nahm aktiv den Raum war, in dem sie sich befand. Das an manchen Stellen ausgeblichene Rot und Gold, die freundlichen Gesichter auf den Gemälden an der Wand, der prasselnde Kamin, die bequemen Sessel davor sowie die von schlichten Vorhängen verhangenen Fenster.
„Willkommen in Gryffindor“ sagten mehrere Stimmen nun gleichzeitig in ihrem Kopf.
Das Bild überlagerte sich mit dem aus anderen Jahreszeiten und Jahrzehnten. Große und kleine Gestalten liefen wie in Zeitraffer an ihr vorbei, Gesichter bekannt und unbekannt, lachend, weinend. Ohne Vorwarnung hörte sie eine ihr nur allzu bekannte Stimme in ihrem Kopf, weiblich, sanft. Sie wechselte sich nun unregelmäßig ab mit einer von Tränen durchsetzten.
Beide Frauen sangen eine beruhigende Melodie, ein Schlaflied. Dann auf einmal sah Eliza es vor sich. Zuerst Lily, mit einem Bündel in ihrem Arm, auf und ab schreitend, es sanft in ihren Armen wiegend. Danach Anne, die ein ähnliches Bündel an sich drückte und mit gebrochener Stimme, leise vor sich hin sang, Tränen rannen über ihr Gesicht. Unerwartet schob sich eine dritte Stimme unter die der anderen Frauen, ein anderes Lied singend, eine andere Melodie. Diese Frau war hochgewachsen, größer als Anne und Lily, mit kurzem blonden Haar und blauen Augen. Sie war über eine Krippe gebeugt, diese sanft schaukelnd, in der ein Baby mit Blitznarbe lag und schlief. Fahles Mondlicht lag über der Szenerie, bis plötzlich alle drei Frauen gleichzeitig nebeneinander standen, oder knieten.
Eliza blinzelte und mit dieser kleinen Bewegung waren sie verschwunden.
Sonnenlicht flutete durch die Fenster herein und Harry wandte sich erneut Eliza zu, offensichtlich ihr Urteil erwartend.
„Wow“ sagte sie einfach nur, „Es ist toll hier.“
„Du solltest mal da sein, wenn viel los ist und Fred und George sich etwas ausgedacht haben. Dann macht es hier richtig Spaß.“
„Dass hier überhaupt jemand irgendetwas arbeitet, ist ein Wunder. Ich würde die ganze Zeit nur schlafen oder lesen.“
„Meistens arbeitet hier auch niemand, außer Hermine und Percy natürlich. Hauptsächlich spielen wir Zauberschach oder Essen. Du kannst hier kaum etwas für dich behalten, die Gerüchteküche ist ständig am Brauen. Aber am Ende des Tages gibt es hier niemanden, der wirklich alleine ist. Es ist immer jemand da. Wie eine Art Familie.“
„Erinnerst du dich noch an unsere Zuteilung zu den Häusern?“
„Wie gestern. Der schlimmste und beste Tag meines Lebens, warum?“
„Weil ich glaube, dass viele Slytherin immer nur als diejenigen darstellen, die einander betrügen und keinen Zusammenhalt haben, weil sie uns nicht wirklich verstehen. Der Sprechende Hut hat damals gesagt, dass in Slytherin wahre Freunde warten. Also warum…“
„Weil ihr euch wie Idioten gegenüber anderen Leuten verhaltet“ antwortete Harry schlicht, „Schau dir nur mal Malfoy an, beleidigt am laufenden Meter die anderen Schüler und mir ist noch immer nicht klar, was du mit ihm zu tun haben willst.“
Eliza packte ihren Bruder am Arm und zog ihn erneut aus dem Gemeinschaftsraum und den Korridor entlang. In einem der verlassenen Klassenzimmer erzählte sie nun den Rest, den sie zuvor so sorgfältig ausgelassen hatte.
„Wir wollen gemeinsam dafür sorgen, dass Draco Lucius nicht zum Opfer fällt, wie so viele andere.“
„Soll das heißen, dass die Malfoys mit uns verwandt sind?“
„Über ein paar Ecken, ja. Ziemlich verrückt.“
„Allerdings. Das ändert Nichts daran, dass er sich wie ein Idiot benimmt und vor allem gegenüber Ron und Hermine- nein, das kann ich nicht einfach so…und Seidenschnabel erst. Das ist seine Schuld, ganz von selbst.“
„Er hat viel Bockmist gebaut, das stimmt. Aber das mit Seidenschnabel wäre auch ohne seine Mithilfe eskaliert. Sobald Lucius von so etwas Wind bekommt, schlachtet er es zu seinem Vorteil aus.“
„Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm.“
Eliza lachte und schüttelte den Kopf: „Vielleicht bekomme ich ihn dazu, sich bei euch zu entschuldigen. Spätestens wenn er aus Malfoy Manor weg ist, ändert er sich sicherlich. Aber was machen wir als nächstes?“
„Oh, mir schwebt da schon etwas vor. Komm, auf zum Quidditchfeld!“
Mit diesen Worten packte Harry seine Schwester am Arm und zog sie daran durch mehrere Geheimgänge hinab, durch das Portal auf das Schlossgelände und dann weiter zum Quidditchfeld.
Dort angekommen, öffnete er den Schrank mit den Ersatzbesen und überreichte ihr ein altes Modell aus der Sauberwisch Reihe. Sie stießen sich in die eiskalte Oktoberluft, während die Sonne gelegentlich hinter den dunklen Wolken hervorblitzte.
Eliza mochte zwar nicht, wie ihre Nase immer kälter und kälter wurde, aber das Gefühl der Schwerelosigkeit und des Windes in ihren Haaren waren unersetzlich. Harry zeigte ihr, wie genau man eine richtige Kurve flog, die bei ihm jedoch deutlich einfacher aussah. Für einen Looping war Eliza dann doch nicht kühn genug, doch Harry lachte sie nur an, während er kopfüber von seinem Besen baumelte.
„Komm schon, Eliza. Es tut auch nicht weh, versprochen! Mach einfach die Augen zu und vertrau mir, okay.“
Mit zitternden Händen, ihre Brille vorsichtshalber in ihre Hostentasche schiebend, umklammerte Eliza nun den Besenstiel, schloss die Augen und wartete.
„Bleib ganz ruhig und lehn dich jetzt ganz sanft zur Seite.“
Eliza tat wie ihr geheißen, „Noch ein bisschen. Lass dich fallen.“
In Eliza drehte sich alles, während sie langsam mit dem Kopf unter ihrem Bauch umherschwebte.
„Jetzt mach die Augen auf.“
Sich nicht ganz selbst vertrauend, folgte sie seinen Anweisungen und sah ihm direkt in die Augen.
„Sehr gut“ er grinste, „Jetzt gib mir deine Hände. Deine Beine werden dich festhalten.“
Es war nur halb so schwer wie gedacht. Als sie ihre Hände mit Harrys Fingern verschränkte, und er sie fest packte und mit einer einzigen flüssigen Bewegung sie wieder in eine aufrechte Haltung drehte, der Besen erneut unter ihr, wurde Eliza klar, dass ihr niemals etwas passieren würde, solange er da war.
„Okay. Jetzt mach es mir nach“ meinte Harry wenige Minuten später, als Eliza sich erneut beruhigt hatte.
Er drehte ein einfaches Looping, langsamer als er ihn vermutlich je geflogen war.
Irgendwie schaffte es Eliza, zwischendurch erneut die Augen schließend, und Harry stimmte ihr lachend zu, dass das genug Flugerfahrung für einen Tag darstellte.
Sie spazierten zurück über das Schlossgelände, hielten am Schwarzen See an, als sie eine bekannte Gestalt mit einem seltsamen Paket unter dem Arm auf sie zusteuern sahen.
Professor Lupin kam mit einem Boot, wie ein Erstklässler, über den See auf sie zu gefahren. Die Geschwister starrten ihn mit einem fast identischen Ausdruck der Verwirrung entgegen, während er herauskletterte und das Boot mit einem Schwung seines Zauberstabes zurück zu den Docks schickte.
„Guten Morgen“ grüßte Remus sie gut gelaunt.
„Guten Morgen, Professor“ erwiderten die Schüler und Eliza legte fragend den Kopf schief.
„Das ist ein Grindeloh, ich habe in frisch gefangen und bringe ihn jetzt hoch ins Schloss, wo er darauf wartet, allen zu zeigen, wie man ihn besiegen kann.“
Der Professor schien äußerst gut gelaunt angesichts dieser Tatsache und die drei gingen, in ein angenehmes Gespräch über magische Wesen vertieft, gemeinsam über das Gelände zurück zum Schloss.
In seinem Büro angekommen, bot er den beiden Teenagern eine Tasse Tee an- natürlich nicht, ohne einen Kommentar zu den Teeblättern.
„Das Lehrerzimmer ist nichts anderes als ein brodelnder Kessel der Gerüchteküche. Wir sind auch nicht viel besser als ihr, vermutlich sogar schlimmer.“
„Also glauben Sie nicht an Wahrsagen?“ fragte Harry und Lupin schüttelte lachend den Kopf.
„Ich glaube, dass wir gerne eine Erklärung für die Dinge haben, die wir nicht erklären können. Es gibt wahre Seher, es gibt Prophezeiungen, aber in wie weit Teeblätter den Lauf des Universums voraussagen können… Den Aussagen von Eliza würde ich schon eher vertrauen.“
„Eliza hat auch gesagt, dass sie unsere Eltern ziemlich gut kannten.“
„Das stimmt, ja. Ich kannte Lily und James beide sehr gut. Eure Mutter, müsst ihr wissen, war das netteste menschliche Wesen, das ich je kennengelernt habe. Sie war für mich da, als niemand sonst da war. Für jeden Schüler hatte sie ein freundliches Wort übrig, stets bemüht um das Wohlergehen ihrer Mitmenschen. Für sie gab es immer etwas Gutes, egal wie sehr diese Person es nicht selbst sehen wollte oder konnte.
Euer Vater, James, dagegen, hatte eine unglaubliche Begabung für das Brechen von Regeln. Er und Sirius waren die klügsten Köpfe damals, bei weitem, und waren so genial wie verrückt in ihrer Arbeit. Kindisch ohne gleichen, ein wenig wie Fred und George Weasley. Als wir älter wurden, als uns allen klar wurde, wie viel ernster die Welt ist, hat das Piesacken anderer Schüler stetig abgenommen und die beiden waren plötzlich die Verfechter der Schwachen und Benachteiligten. Sie haben sich gerne als die großen Brüder bezeichnet.“
„War Dad also mal so wie Malfoy?“ fragte Harry und sah aus, als würde etwas in ihm ein wenig kaputt gehen.
Remus sah gequält aus, als würde er um die Wahrheit herum reden wollen, doch Harry schien den Ausdruck in seinen Augen zu verstehen. Der Werwolf nickte trotzdem, begann dann jedoch mit einer Erklärung: „Er hat mir, oder eher Lily, erzählt, dass er deutlich zu spät begriffen habe, wie sehr er anderen Unrecht getan und sie verletzt hat. James hat sich selbst immer öfter als versnobten Vollidioten bezeichnet als irgendjemand anderes, er hat es bereut. Wie sehr und Draco sich ähneln, kann ich nicht sagen, aber du musst wissen, dass James niemals jemanden wegen seines Blutstatus verachtet hat.“
„Und Sirius Black?“
„Die beiden waren wie Brüder, direkt miteinander befreundet, als sie sich im Zug getroffen haben. Peter und ich kamen erst später zum Dreamteam, aber sie haben sich wortlos miteinander verstanden. Sie haben einander rückhaltlos vertraut, und du musst mir glauben, dass sie einander um keinen Preis verraten hätten. Ich weiß nicht, was damals genau passiert ist, aber Sirius leidet darunter ebenso wie du.“
Harry nickte: „Eliza hat mir von der Sache erzählt und auch, dass er mein Patenonkel ist. Wenn die Möglichkeit besteht, würde ich versuchen, seine Unschuld zu beweisen.“
Es klopfte an der Tür und nach einem höflichen Herein von Lupin, trat Professor Snape mit einem dampfenden Kelch herein. Er sah ein wenig verdutzt aus, als er Harry und Eliza sah, fing sich aber nach einer Millisekunde wieder.
Eliza konnte erkennen, dass sich Harrys Augen für den Bruchteil eines Augenblicks verengt hatten. Sein Misstrauen gegenüber Snape würde vermutlich mehr Zeit in Anspruch nehmen als das vorangegangene Gespräch.
„Hier ist ihr Trank, Lupin. Frisch gebraut. Im Kerker habe ich noch einen ganzen Kessel voll davon, wenn Sie ihn brauchen sollten.“
„Danke, Severus.“
Snape nickte, drehte auf dem Absatz um und verschwand schweigend. Eliza, die ahnte, worum es sich bei dem Trank handelte (Anne hatte ihn lange Zeit für Remus gebraut, da dieser miserabel darin war), schwieg und stieß den noch immer skeptischen Harry in die Rippen.
„Ähm…sind Sie noch immer krank, Sir?“
„Nur ein wenig angeschlagen. Professor Snape hat sich bereit erklärt, das Brauen für mich zu überreden, da ein einfacher Fehler verheerende Folgen haben kann“ Remus nahm einen Schluck und verzog das Gesicht, „Schade, dass Zucker das Zeug wirkungslos macht. Wenn ihr mich jetzt entschuldigen würdet, ich muss noch ein paar Klassen vorbereiten und Aufsätze korrigieren.“
„Eine Sache noch. Wegen den Dementoren. Im Zug haben Sie ihn verjagt und dabei einen Zauber angewandt. Ich wollte fragen, ob Sie mir beibringen könnten, wie man den wirkt? Beim nächsten Spiel muss ich dafür gewappnet sein.“
Remus lächelte, die Narben auf seinem früh gealterten Gesicht verzogen sich: „Natürlich. Alles für Quidditch. Sobald ich wieder gesund bin, können wir anfangen. Eliza?“
„Wenn euch das Recht ist?“ fragte sie, vor allem in Richtung Harry. Dieser nickte, die grünen Augen leuchteten hinter seiner Brille hervor.
„Na dann ist es abgemacht. Ich gebe euch Bescheid“ mit diesen Worten schickte der Professor sie hinaus.
„Im Zug hast du ja auch mitgewirkt. Weißt du also, wie das funktioniert?“
„Nein, das war so eine indirekte Pyre- Angelegenheit. Aber ich bin äußerst neugierig, diesen Zauber zu lernen. Das ist hochkomplexe Magie, weißt du.“
„Das wird super. Endlich mal etwas, worauf ich mich freuen kann. Ohne Besen ist die Welt irgendwie deutlich grauer.“
„Das sind nur die Dementoren“ grinste Eliza und Harry lachte.

~*~*~

Angekommen? Gut!
Danke fürs Lesen.
Für gewöhnlich schalte ich hier immer einen Frage-Katalog für diejenigen, die gerne eine Art roten Faden haben für ihre Kommentare bzw. als Zusammenfassung der Kapitel, weil sie immer so extrem lang/wierig/weilig sind.
An dieser Stelle möchte ich jedoch nur kurz wiederholen, dass diese Fanfiction abgeschlossen ist und ich "nur" noch die restlichen 25 Seiten an euch weiterleiten werde.
ABER ist es der erste Teil einer Serie, die alle Harry Potter Bände umfassen soll und das gedenke ich auch durchzuziehen, koste es, was es wolle.
Dafür brauche ich Eure Hilfe- Ihr seid Fans aller Kaliber und Ihr kennt Euch mit der Materie aus, dem Cannon unseres Fandoms.
Daher der Appell an Euch: Welche Ereignisse der Bücher 4+5 erscheinen Euch am wichtigsten im Gesamtkontext?

Denkt daran- ich schreibe das hier nicht für mich, sondern für Euch (und, weil es Spaß macht) und ich will deshalb, das das Endprodukt Euch zusagt und gefällt. Dann kann ich auch wirklich guten Gewissens mehrere Stunden meiner Zeit in dieses doch aufwendige Werk stecken, ohne auf halber Strecke zu verhungern.

Eine schöne Woche an Euch,
LG,
Jay


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Mir gefällt an Harry vor allem, dass er kein Held im klassischen Sinne ist, kein unüberwindlicher Superman.
Daniel Radcliffe über seine Rolle