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Fanfiction

Skyrim's Fire I - Dragon Quest - Cat, Rat and Dog

von Julia*Jay*Brown

Im Gemeinschaftsraum der Slytherins war zwar Nichts von der wetterlichen Veränderung außerhalb des Schlosses zu sehen, aber dennoch hielt der Winter mit einem heftigen Schneesturm Einzug und so erwachten die Schüler in der letzten Woche vor den Ferien zu einer gedeckten, knietiefen Schneedecke.
Megan hatte weiterhin Briefe an ihre Freundinnen geschrieben, die mit der Nähe zu Weihnachten immer optimistischer geworden waren, obwohl sie ihre Rückkehr wegen einiger Aufnahmeprüfungen hatte verschieben müssen.
Die Mädchen der dritten Klasse warteten somit mit je einer kleinen Flamme in Händen am Schlossportal an die Ankunft ihres vierten Rades, wie Queenie es bezeichnet hatte. Die Jungs hatten sich zu einer Schneeballschlacht auf das Gelände verzogen. Mit einem Schwall kalter Luft schwang das Portal auf und, in einem dicken roten Mantel, trat grinsend Megan herein und fiel Eliza in die Arme.
„Irgendwie habe ich euch doch vermisst“ verkündete sie und sah sich in der leeren Eingangshalle um, „Ich bleibe jetzt noch für die letzte Woche und fahre dann mit den anderen zurück nach London. Meine Tante hat mich gerade bis an die Tore appariert, ein wenig ungut gelaunt, aber immerhin.“
„Also steht der Entschluss?“ fragte Millicent auf dem Weg zum Gemeinschaftsraum.
„Natürlich. Leute, euch muss doch klar sein, dass ich trotz all unserer Hirngespinste niemals zu einem von euch gezogen wäre. Meine Familie ist mir dafür einfach wichtiger und meine Tante will mich in ihrer Nähe haben.“
„Erzähl uns von Durmstrang.“
„Also“ Megan grinste und ihre Augen leuchteten vor Begeisterung, „Das Schloss ist nur ein Viertel so groß wie Hogwarts und deutlich mehr Festung als Schloss. Hohe Türme, Mauern und nur ein zentrales Gebäude. Die Räume sind alle klein, damit sie sich schneller aufwärmen. Es gibt quasi keine Feuer und alles wird von magischen Lichtern erleuchtet. Wie unser Gemeinschaftsraum nur in groß, sozusagen. Es gibt keinen richtigen Wald, aber dafür riesige Ländereien mit magischen Tierwesen überall und ihr solltet mal den Wasserfall sehen, der die Bergseen speist. Und unterhalb der Brücke, die das Schloss mit dem Rest verbindet, ist der Grottenhafen, in dem ein Dreimaster das ganze Jahr über liegt. So episch.“
„Besser als Hogwarts?“ fragte Eliza, angesteckt von der Begeisterung ihrer Freundin.
„Oh ja“ Megan schien überzeugt und betrachtete mit einem kurzen abfälligen Blick die Wände des Kerkerkorridors, „deutlich besser. Meine Mitschüler, oder die, die ich bisher kennen gelernt habe, sind auch toll. Sie verstehen zwar kaum Englisch und ich muss mir erst eine Sprache raussuchen. Die reden dort nämlich alles Mögliche, weil die Schüler aus so vielen Teilen Europas kommen. Ich glaube Litauisch wird es werden, weil meine Tante es mir beibringen kann.“
„Du musst auf jeden Fall viel schreiben, das haben wir ja schon abgemacht.“
„Ich weiß zwar nicht, wie viel Zeit ich dann reell noch haben werde, aber ich kann es ja mal versuchen. Außerdem will Dumbledore mich noch sprechen, bevor ich gehe. Bin mal gespannt, was er mir zu sagen hat.“
„Vielleicht will er dir Glück wünschen oder so?“
„Mh. Der komische alte Kauz hat bestimmt wieder irgendwas vor, unser Schulleiter- Igor Karkaroff- ist zwar nicht halb so charismatisch, aber er lässt uns ziemlich viel durchgehen. Noch mehr als Dumbledore.“
„Hast du schon etwas von dieser schwarzmagischen Tendenz mitbekommen, von der immer alle reden?“
„Nicht wirklich, die Quote von Muggelgeborenen nimmt halt jedes Schuljahr ab, weshalb die siebte Klasse zu neunzig Prozent aus Reinblütern besteht, aber ich glaube nicht, dass das die Schüler und Lehrer zu verschulden haben. Sie nehmen, wie gesagt, eine große Anzahl auf, von denen viele aber schon durch die Prüfungen fallen. Die, die ich auch machen musste.“
„Es gibt eine Aufnahmeprüfung?“
„Natürlich- das Einzugsgebiet ist zu groß für das Gebäude.“
Eliza dachte für sich, dass der Mechanismus, der Muggelgeborene von der Schule fernhalten sollte, ziemlich gut versteckt worden war.
„Der Test ist aber richtig fair und selbst für Anfänger machbar. Wo geht ihr denn hin?“
„Raus, die Jungs sind gerade mitten in einer Schneeballschlacht!“
„Oh“ Megan sah ein wenig bedröppelt aus, ein wenig peinlich berührt: „Kann ich mir von einem von euch einen Umhang ausleihen- die hier sind neu und waren ziemlich teuer.“
„Klar. Warum schleifst du sowas mit dir rum?“
„Ich dachte einfach, es wäre eine gute Idee und würde meinen Eltern gefallen.“
Daraufhin herrschte erstmal Schweigen, bis Eliza Megan einen ihrer Umhänge reichte und die vier wenig später zu Draco, Theo und Blaise stießen. Crabbe und Goyle waren hinter ein paar Bäumen verschwunden und formten Schneebälle für ihr Team. Ein wenig entfernt warf Daphne sich gerade hinter eine Deckung, während Pansy voll von Theos Schneeball getroffen wurde.
Eliza stürmte mit leuchtenden Augen zu den anderen Mädchen hin, dicht gefolgt von Millicent (der eindeutig besten Werferin), und formte bereits den ersten Ball. Queenie betrachtete kurz ihre Handschuhe, schnaubte dann kurz kopfschüttelnd und stopfte sie in die Taschen ihres Umhangs. Sie behauptete immer, sie könnte mit ihnen nichts anfangen.
„Achtung!“ rief Daphne und zog Eliza nach unten, fing jedoch den schnellen Schneeball auf und pfefferte ihn zurück auf den Angreifer. Die Potter zog sich ihren nervigen Schal aus und formte einen neuen Schneeball, den sie Blaise ungelenk an die Brust warf. Er tat, als wäre er schwer verwundet und sank auf die Knie. Millicent nutzte das gnadenlos aus und kippte ihm einen Arm Schnee über den Kopf.
Eliza sah sich nach ein paar weiteren Bällen nach Megan um, normalerweise immer im Zentrum dieser kleinen Gefechte, doch war sie weit und breit nicht zu erkennen. Ein Schneeball traf Eliza ins Gesicht, woraufhin sie ihre Brille abnehmen musste, eine Hand kurz erhoben, um ihr Handicap anzuzeigen.
„Sie ist in Richtung Schloss gegangen“ informierte Daphne kurz darauf, „Ich glaube, sie wollte sich ein wenig aufwärmen.“
Eliza nickte, die Stirn gerunzelt, doch Daphne legte ihr eine Hand auf die Schulter: „Hör zu, Eliza, ich wollte sowieso noch mit dir gesprochen haben. Ich kann mich nicht für mein Verhalten entschuldigen, denn damals war es vollkommen gerechtfertigt und so wankelmütig bin ich nicht. Aber wenn du, wenn ihr wollt, können wir endlich wieder ein geeintes Slytherin sein- ohne nervige Grüppchen, ohne Zickenkrieg. Ich habe mitbekommen, wie gut ihr Queenie tut. Sie hat sich ein richtiges Selbstbewusstsein aufgebaut und ist nicht mehr so naiv wie vor drei Jahren. Ich will nicht in eure kleine Gruppe eindringen, dafür seit ihr viel zu sehr verknotet, aber beim Abendessen zusammen sitzen, Hausaufgaben gemeinsam erledigen. Alles andere wird albern.“
Eliza lächelte und nickte: „Es war wirklich albern. Gut begründet, aber unnötig.“
Die beiden Mädchen schlugen ein und waren kurze Zeit später wieder in der Schneeballschlacht verwickelt, die bis zum Abendessen anhielt und somit den Dienstagnachmittag beendete.
Ausgelaugt, glücklich und müde stapften sie alle hinein und fanden sich am gut gefüllten Haustisch ein, an dem am heutigen Abend ebenso viel Geschwätz herrschte wie bei den Hufflepuffs. Megan war noch immer abwesend, was Eliza Sorge bereitete.
Sollte Queenie am Ende Recht behalten und Megan würde eine wahre Durmstrang werden? War sie vielleicht jetzt schon der Meinung, dass die Muggel Schuld am Tod ihrer Eltern hatten oder glaubte sie dem offiziellen Bericht, laut dem die beiden auf dem Weg zum Apparierpunkt eine rote Ampel ignoriert hatten und von einem Wagen, der trotz Vollbremsung nichts tun konnte, überrollt wurden? Es war ein Wunder, dass andere Anwesende nicht ebenfalls gestorben waren.
Theo schien ihre Sorgen lesen zu können: „Eliza, du kannst nicht jeden beschützen. Wenn Megan sich abschotten will, dann muss sie das für sich selbst entscheiden.“
„Ich weiß, aber trotzdem mache ich mir Sorgen. Wenn auch nur die Hälfte von dem stimmt, was Draco erzählt hat…“
„Lucius erzählt viel, wenn der Tag lang ist und noch besitzt Draco nicht genug eigene Hirnmasse, um es nicht alles nachzuplappern.“
„Hey- ich bilde mir ein, dass ich davon langsam abkomme.“
„Betonung liegt auf langsam. Trotzdem spricht Lucius immer öfter aus dir, als du selbst.“
Draco wandte sich mürrisch seiner Pastete zu, erwiderte jedoch nichts. Alle wussten, dass Theo trotz seiner zynischen Art die Wahrheit sagte, weshalb er manchmal öfter genommen wurde als jedes andere Mitglied der „Verschwörung“.
„Warum habt ihr plötzlich alle angefangen, Mr Malfoy so zu hassen? Ich meine, ihr habt euch doch früher so gut mit ihm verstanden“ fragte Pansy neugierig. Eliza war erstaunt, dass Parkinson überhaupt zu einer solchen Gefühlseinstellung fähig war.
Draco und Theo tauschten Blicke, ehe der junge Malfoy antwortete: „Lucius ist in jeder Definition des Wortes falsche, einfach unmenschlich. Was er letztes Jahr mit Ginny Weasley abgezogen hat, war eigentlich nur krank. Vor allem, wenn er nicht wusste, was genau dieses Tagebuch in Wahrheit anstellt. Das ist mir klar geworden, nicht zuletzt wegen denen hier“ er nickte in Richtung des Gryffindor- Tisch, wo Harry mit Hermine und Ron lachte.
„Irgendwann erzähle ich euch noch den Rest, aber nicht bevor ich es ganz verstanden habe.“
Was er meinte war, nicht, bevor sie sich nicht bei der Weltmeisterschaft getroffen hatten und diese Aussprache veranstalten konnten, zwischen all den verstreuten Teilen der Familie Malfoy/Black. Die Mädchen gaben sich mit der Erklärung zufrieden und Pansy bekundete binnen Sekunden ihre Abneigung für Mr Malfoy.

Weihnachten verging relativ ereignislos, Megans Abschied war deutlich weniger emotional als irgendjemand der beteiligten Parteien erwartet hatte und als Eliza bei Dumbledore war, um ihn endlich in den WM-Plan einzuweihen, erfuhr sie, dass der Schulleiter ihre Freundin mit einem Gedächtniszauber belegt hatte.
„So kann sie die Geheimnisse nicht verraten. Geheimnisse, die eine Halle von Igor Karkaroff nicht betreten sollten, solange es sich vermeiden lässt.“
„Sie trauen ihm nicht?“
„Nein. Vor allem nicht, wenn es sich abzeichnet, das Voldemort irgendwann wieder zurückkehrt. Nun zu eurem Plan: ich muss sagen, dass ihr für Drittklässler äußerst ausgefuchste Ideen ausbaldowert. Allerdings ist es vermutlich eine gute Idee, die alten Geschichten zu entstauben und ich bin neugierig, was dabei herumkommt. Den jungen Mr Malfoy wegzubringen ist auch ein Schritt, den ich früher oder später vorgeschlagen hätte. Allerdings brauchen wir in der Tat eine valide Erklärung für Mr Malfoy. Ich würde persönlich Snape vorschlagen, aber denke ich, dass das dem Jungen nicht gefallen würde. Habt ihr irgendwelche Vorschläge?“
„Als wir darüber gesprochen haben, habe ich verschiedene Schnipsel, die mit Harry zu tun hatten, gehört. Aber zu ihm können wir ihn wohl schlecht schicken.“
„In der Tat. Der Grund dafür, dass du das gehört hast, meine ich, war vermutlich meine persönliche Verwicklung in die Entscheidung, dass Harry zu den Dursleys geschickt wird. Sie sind, neben dir, seine nächsten lebenden Verwandten und als solche liegt ein besonderer Schutz über ihnen. Eine Art Blutzauber, dessen volles Ausmaß bisher nicht sichtbar war und dessen ganze Bedeutung vermutlich nie entschlüsselt wird. Etwas Ähnliches ließe sich für Draco nur schwer einrichten, denn ein solches Band wird nur kreiert, wenn sich eine Person aufopfert- und mit dem Leben bezahlt.“
„Schade.“
„Mein Vorschlag wäre, Draco in den Grimmauldplatz aufzunehmen. Entweder zu dir und Anne, oder zu Professor Lupin in No. 12. Als halb- Black sollte er dort einem besonderen Schutz unterstehen. Seine Mutter könnte sich ebenso dorthin zurückziehen, falls sie nicht mit Galateia oder Tiberius gehen möchte.“
„Ich habe persönlich nicht erwartet, dass Sie unseren Bedenken Glauben schenken“ bekannte Eliza, „Ich dachte, sie würden es für die kindischen Eigenheiten von Kindern halten.“
„Selbst als Kinder seid ihr nicht nur naiv, vor allem dieser Jahrgang erweist sich oftmals als erwachsener als so mancher alter Mann. Ihr erlebt etwas und dadurch reift ihr schneller als ihr es solltet, benehmt euch so anders als andere in eurem Alter. Eure Sorgen und Bedenken erscheinen vielleicht banal, aber sie können sich schnell in etwas Schlimmeres entwickeln. Besonders auf jemanden, der unfreiwillig Vergangenheit und Zukunft erleben kann, sollte man immer zu einem gewissen Grad hören.“ Dumbledore lächelte Eliza über den Rand seiner Halbmondgläser hinweg an und sie musste grinsen.
„Es hat auch seine Vorteile.“
„In der Tat. Ich werde dann mal ein paar Briefe an alte Bekannte aufsetzen und mich um eure kleine Verschwörung kümmern. Mein Name hat vermutlich einen größeren Effekt als der eure, in der Hinsicht bin ich euch noch überlegen.“
„Guten Abend, Sir.“
In dem Wissen, dass Dumbledore ihnen zumindest ein Problem von ihren Schultern genommen hatte, kehrte Eliza zurück in den Gemeinschaftsraum, der festlich geschmückt war. Ein großer Weihnachtsbaum, magisch erleuchtet, stand bereits seit ein paar Tagen dort herum und die magische Girlande verbreitete mittlerweile ein gedämpftes goldenes Licht, welches den Raum deutlich gemütlicher als gewöhnlich erscheinen ließ.
Auch die anderen waren zufrieden, die Ergebnisse des kurzen Besuchs zu erfahren, wenn auch ein wenig erschrocken, als sie von der Gedächtnis-Veränderung ihrer Freundin berichtete.
Blaise nickte jedoch als erster zustimmend, als er sich gefangen hatte und von den Mädchen war Millicent die erste: „Er hat Recht. Egal, wie sehr wir Megan vertrauen, so ein Mann wie Karkaroff hat nicht so viel Ehre, um sie nicht auszunutzen. Etwas, was sie nicht weiß, kann sie nicht verraten.“
„Es ist merkwürdig, dass wir alle hier so lässig von einem Krieg ausgehen, von der Rückkehr von Ihr-Wisst-Schon-Wem, obwohl es keinerlei Sinn ergibt“ meinte Theo, „Ich weiß ja, das Pyre davon gesprochen hat und die Sache letztes Jahr und mit dem Stein der Weisen sind ziemlich verdächtig. Vermutlich hat Dumbledore Recht- wir sind zu erwachsen. Am liebsten würde ich mir darüber Sorgen machen, dass die Tutshill Tornados schon wieder ihr Spiel verloren haben und Ravenclaw jetzt Tabellenführer ist.“
„Unser Leben ist eindeutig zu spannend“ stimmte Queenie zu, „Selbst Nagellack ist nicht mehr so interessant wie Geschichten von Eliza.“
„Tja, leider steht letzteres nicht zur Verfügung. Die Sendepause hält an.“
„Gibt es nicht irgendwelche Trigger oder so?“ fragte Queenie, ein wenig schmollend. Blaise verdrehte lachend die Augen, doch Draco sah nachdenklich zwischen der Greengrass und Eliza hin und her.
„Sag mal, Potter, meintest du nicht, dass du im Kontext mit mir ständig irgendwelche Visionen hast?“
„Ja, bisher hat sich das ziemlich geballt. Deshalb habe ich ja so viel überhaupt erst erfahren. Manchmal passiert es aber auch, wenn ich mich an einem bestimmten Ort befinde, an dem etwas passiert ist.“
„Wenn unsere Theorie stimmt, dass Lucius der Dreh-und- Angelpunk deiner Pyre- Prophezeiung ist, könnten wir das vielleicht ausnutzen. Gib mir mal deine Hand.“
Eliza rappelte sich auf und gab Draco, der vor der Couch saß, ihre Hand. Zuerst geschah nichts, außer angespanntes Schweigen der Gruppe um sie, doch als Draco seinen hoffnungsvollen Blick hob, um Eliza anzusehen, traf es sie erneut ins Gesicht.
Der Raum war äußerst dunkel, nur fahles Licht zwischen zwei Spalten erhellte einige Streifen und die in der Luft schwebenden Staubpartikel. Eliza drehte sich einige Male um die eigene Achse, bis sie einen weiteren Durchgang entdeckte, der sie in einen spärlich helleren Raum führte. Sie befand sich in einer Holzhütte, an der Wand- gehüllt in einen aufwendigen Umhang- lehnte unverkennbar Lucius Malfoy, den Zauberstab gezückt und auf eine bewusstlose Gestalt am Boden gerichtet. Diese trug eine Lederjacke, die langen Haare verdeckten das Gesicht, und wies auch sonst alle Zeichen eines Muggels auf.
„Rennervate“ sprach Lucius und als das erste Stöhnen aus dem Mund des Opfers drang: „Obliviate.“
Er tat es so lässig, dass Eliza einen Schritt zurücktrat.
„Du, Sirius Black“ der Potter stockte der Atem, „Wirst heute Abend zu deinem besten Freund James Potter gehen und ihm den Vorschlag machen, Peter Pettigrew, als neuen Geheimniswahrer einzusetzen. Du wirst ihm und seiner Frau erklären, dass Peter durch seine Charakterschwäche ein unwahrscheinlicherer Kandidat wäre als du, dass du zu eindeutig als Geheimniswahrer zu identifizieren bist. Du wirst es als deine eigene Idee ausgeben. Sobald du vom Verrat der Potters erfährst, wirst du Peter Pettigrew nachjagen und ihn töten.“
„Hab‘s verstanden“ sagte Sirius mit matter Stimme woraufhin Lucius‘ Lippen im Anflug eines humorlosen Lächelns zuckte. Mit einem Wimpernschlag waren die beiden disappariert und Eliza fühlte erneut die weiche Oberfläche der Ledercouch an ihren Unterarmen.
„Was hast du gesehen?“ fragte Theo sofort.
„Den Beweis, dass Sirius zu hundert Prozent unschuldig war am Tod meiner Eltern. Es war ein abgekartetes Spiel, das Lucius in die Wege geleitet hat. Er hat Sirius irgendwie unbemerkt entführt und ihn dann mit einem Gedächtniszauber belegt. Danach hat er ihm die Idee mit einem Rollentausch eingepflanzt, er sollte Peter als Geheimniswahrer vorschlagen und es als seine eigene Idee ausgeben.“
„Aber das hilft uns nicht, seine Unschuld am Tod der Muggel zu beweisen“ meinte Millicent enttäuscht, „Wir bräuchten so etwas wie einen Blickwinkel. Es wäre so gut, wenn du den Augenblick sehen könntest.“
„Bis wir entweder Sirius treffen oder den Ort finden, an dem es passiert ist, sind mir leider die Hände gebunden.“
„Wenn du mit diesem Caesarion zusammenhängst kann er es dir vielleicht in die Hände spielen“ überlegte Blaise, „Aber dafür müssen wir noch sechs Monate warten und solange will keiner von uns warten.“
Plötzlich klingelte es in Elizas Ohren, sodass sie ihre Hände fest dagegen pressen musste. Ein Chor aus sieben Stimmen, oder auch sechs?, sprach gleichzeitig: „Ich schwöre feierlich, ich bin ein Tunichtgut.“
Sie konnte eine Art Karte sehen, einen Ausschnitt, auf dem ein verschlungener Schrift Wörter zu sehen waren, die zu verschwommen waren, als das Eliza sie lesen konnte.
Die beiden Seiten klappten auseinander und waren plötzlich wie ein Tor in eine andere Szene, einen Zeitungsartikel. Eine knorrige Hand tauchte auf und legte einen Finger auf Rons Gesicht.
Eliza musste sich nicht anstrengen, um zu erkennen, dass die Gestalt die Ratte auf seiner Schulter anvisierte. Die Karte klappte erneut zu und eine heisere Stimme flüsterte „Wurmschwanz“.

„Wurmschwanz?“ fragte Draco verwirrt, als sie zum vierten Mal in kleinster Kleinigkeit das Gesehene wiederholte, „Das ist nicht sonderlich hilfreich. Und was bringt uns Weasleys Ratte?“
Eliza massierte sich die Schläfen. Sie hatte das Gefühl, die Antwort würde direkt vor ihrer Nase herumbaumeln und sie könne sie trotzdem nicht erkennen. Es musste etwas wirklich offensichtliches sein und doch wollte es ihr einfach nicht einfallen.
Vielleicht war sie einfach zu müde, um ernsthaft darüber nachzudenken. Die Slytherins verabschiedeten sich voneinander und gingen zu Bett, um nicht vollkommen übermüdet in den letzten Schultag zu starten. Übermorgen würden die anderen Schüler in die Ferien aufbrechen, aber man hatte sich als Gruppe entschieden, im Schloss zu bleiben und gemeinsam den nicht unbeachtlichen Haufen an Hausaufgaben und Zusatzarbeiten zu bewältigen. Die Lehrer schonten ihre Drittklässler nicht und einige waren noch immer ein wenig fertig von der letzten praktischen Parcours-Stunde in Verwandlung.

***

„Komm schon, Ron“ sagte Eliza kopfschüttelnd, „es ist doch nur zu seiner Sicherheit.“
„Ein Feuerblitz- und Hermine will ihn so mirnichts-dirnichts auseinander nehmen lassen.“
„Ich bin mir sicher, Professor McGonagall und Madam Hooch werden mit äußerster Vorsicht vorgehen“ warf Hermine zaghaft ein, allerdings froh, dass die Jungs wieder mit ihr sprachen, anstatt sie zu ignorieren. Eliza hatte in der Tat schon mit ihrer Großmutter gesprochen, die den Fall dem Schulleiter vorgetragen hatte. In wenigen Stunden sollte der Besen wohlbehalten im Turm der Gryffindors ankommen. Harry versuchte unterdessen, nicht allzu betroffen dreinzusehen, aber seine grünen Augen konnten Nichts für sich behalten. Er schien seiner Freundin jedoch nicht halb so viele Vorwürfe zu machen wie Ron.
„Sag mal“ wandte sich Eliza an diesen, „Wie lange hast du denn schon diese Ratte?“
„Ähm…sie hat früher Percy gehört, bis er eine Eule bekommen hat- er ist ja jetzt Schulsprecher. Mit Sicherheit schon zehn oder so.“
„Die Frau in diesem Laden hat gesagt, normalerweise würden solche Ratten nur drei Jahre alt- was erklärt, weshalb Krätze so matt aussieht. Das hat Nichts“ betonte Hermine mit strengem Blick, „Mit Krummbein zu tun.“
„Pff“ schnaubte Ron, doch Eliza betrachtete die eindeutig fadenscheinige Ratte auf Rons Bein. Sie saß zwischen den Gryffindors in deren Gemeinschaftsraum, da Harry ihr eine eilige Eule mit einem Hilferuf geschickt hatte.
„Du wolltest mir auch noch etwas erzählen“ sagte sie zu Harry, sich an die Notiz erinnernd.
„Oh, stimmt ja. Die Weasley- Zwillinge haben mir das hier als eine Art Geschenk vermacht.“
Er reichte ihr ein abgenutztes Stück Pergament. Eliza betrachtete ihren Bruder, der zurückfeixte.
„Ich schwöre feierlich, ich bin ein Tunichtgut“ sagte der Potter und tippte das Pergament mit der Spitze seines Zauberstabs an.
Tintenbahnen breiteten sich von der Stelle aus und mit offenem Mund, sprachlos, da sie nicht erwartet hatte, das nun zu finden: die Karte des Rumtreibers.
Mit einem leisen Quieken verschwand Krätze von Rons Bein, sein Besitzer ließ ihn gewähren (Krummbein schlief in Hermines Schlafsaal) woraufhin er davontrappelte.
„Moony…Wurmschwanz…Tatze und…Krone?“ fragte Eliza flüsternd, „Krone. Natürlich.“
Erneut hatte sie das Gefühl, dass ihr nur ein Schritt in ihrem Gedankengang fehlte- ein Schritt, der so offensichtlich sein musste, dass es umso schlimmer war, dass sie ihn nicht gehen konnte.
„Verdammt- es muss hier etwas geben, aber es will mir einfach nicht auffallen“ dachte sie für sich, „Irgendeine Verbindung. Das sind die Rumtreiber meines Vaters, von Remus, aber…“

Doch das Geheimnis sollte und wollte sich ihr und den Slytherins nicht offenbaren. Ihre Übungen mit Harry gegen Dementoren waren genauso anstrengend wie der neuerlich begonnene Unterricht. Pyre hatte sich laut Regulus schlafen gelegt, eine Art Meditation, die eine unwillkürliche Verbindung zwischen Skyrim und Drache verhindern sollte.
Es bedeutete gleichzeitig auch, dass keine weiteren Erinnerungen zu ihr durch kamen, auch wenn sie gelegentlich das Gefühl bekam, dass es etwas gab, das sie wissen sollte. Obgleich sie es genoss, eine normale Drittklässlerin zu sein, fuchste es sie regelmäßig, nicht alles zu erfahren.
Der Einbruch von Sirius Black, der Tod Krätzes und die Tatsache, dass Gryffindor die Ravenclaws in einem Spiel, welches seinesgleichen suchte, im Turnier vom ersten Platz kickte zogen wie in einem Schleier an ihr vorbei, sie fühlte sich seltsam getrennt von der Welt. Eine Welt, die mit voller Stärke in den Frühling einzog.
Frühling bedeutete für sie auch, dass Juni langsam aber sicher näher rückte und die Erwartung ließ ihre Finger unruhig kribbeln. Queenie und Millicent waren ein wenig beunruhigt, ließen es sich allerdings nicht anmerken. Blaise war der einzige, der offen etwas über Elizas Zustand verlauten ließ, sich gleichzeitig aber auch am wenigsten zu sorgen schien. Theo und Draco beobachteten sie oftmals, als dachten sie, sie würde plötzlich zu Stein werden oder in Flammen aufgehen.
Das harsche Aprilwetter, abgewechselt mit kalten Frühjahrsstürmen hielt Einzug, die Osterferien kamen und gingen (mit ihnen einige Probetests für die Jahresendklausuren) und setzten die Drittklässler unter noch größeren Stress als selbst die Weihnachtsferien. Die Zahl der Aufgaben häufte sich pro Tag, da jeder sich besonders viel Mühe mit seinen Texten gab. Die Bestnote, schien es, war zum Greifen nahe und doch unerreichbar.
Einige waren nahe dem Nervenzusammenbruch und Elizas Vorrat an Schokolade ging zur Neige.
Am Samstag nach Ostern fand das letzte und alles entscheidende Pokalspiel statt und, wie ein Großteil der Schülerschaft prophezeite, wurde Slytherin in einem anstrengenden, aber gut anzusehenden Spiel von der überragenden Mannschaft unter Wood geschlagen. Harrys Flug auf dem Feuerblitz ließ Eliza kurzzeitig ihren Patriotismus vergessen, und sie sah, dass Draco ein Foulversuch verhinderte. Er hatte zwar einen Arm erhoben, um nach dem Schweif von Harrys Besen zu greifen, ließ es dann jedoch sein. Letztendlich war es gar nicht nötig, da der Schnatz sich geschickt mehrere Meter gen Boden sacken ließ, um Harrys flinken Fingern zu entkommen.
Das Spiel endete mit einem Kopf an Kopf Rennen der beiden Sucher, das Harry mit Bravour beendete und die anschließende Feier der Gryffindors auf dem Feld ließ kein Auge trocken. Selbst ein paar der geschlagenen Slytherins ließen sich vom Jubel des Rests der Schule mitreißen und für einige Sekunden schien der Streit zwischen den Häusern nichtig.
Bis man sich darauf besann, dass einige Grün und andere Rot trugen.
Mai ging rasch vorüber und als die erste Juni Woche sich näherte, näherten sich nicht nur gutes Wetter, sondern auch die Prüfungen. Die Lehrer, allen voran Professor McGonagall, bezeichnete sie als die vorerst wichtigsten Prüfungen, noch mehr, da letztes Jahr keine stattgefunden hatten.
Der Gemeinschaftsraum der Slytherins schien konstant in Schweigen gehüllt und Eliza war froh, wenn sie aus der Schwüle der anderen Klassensäle in die angenehme Kühle der Kerker zurückkehren konnte.
Pyres Abwesenheit schlug sich mittlerweile aktiv auf ihre Gesundheit und ihr Gemüt nieder, selbst Zaubertränke konnte sie nicht mehr begeistern und schien vollkommen zwecklos. Die Melancholie konnte sie einfach nicht verhindern, sie erwachte mit ihr und wurde direkt vor dem Einschlafen daran erinnert. Sie fühlte sich, als hätte jemand ihre eigenen Flügel gekappt und sie in eine andere Welt eingesperrt.
Der erste Juni bildete zugleich den ersten Prüfungstag, durch den Eliza sich mit etwas, das körperlichen Schmerzen gleichkam, durchschleppte. Sie sah die Fragen, schrieb die Antwort hin, aber tat dies mit einem mechanischen Ausdruck in den Augen, der auch ihren Lehrern langsam Sorge bereitete. (Sie wusste nicht, dass sowohl Professor Vektor, als auch Babbling sich bei McGonagall und Dumbledore erkundigt hatten. Auch Professor Snape hatte sie mit einem analysierenden Blick bedacht, so nah an Sorge, wie er es offen zu zeigen vermochte).
Ihre Augen nahem erneut von Zeit zu Zeit eine scharlachrote Farbe an, was sich durch ein Brennen darin bemerkbar machte. Elizas Haut war in bestimmten Licht gräulich, doch ihre Freunde zogen es vor, sie nicht zu stören und damit zu belästigen. Sie ließen sie meistens schlafen, während sie selbst eine Ablenkung von den Prüfungen suchten.
Es war nun der sechste Juni, der Tag, an dem Caesarion seine Fusion mit ihrem Geist angekündigt hatte und an dem sie ihre letzte Prüfung ablegen sollte. Als sie mit Millicent vor dem Schloss eintraf, die Vormittagssonne stand hoch am Himmel, schickte Remus sie sofort wieder hinein und zu Dumbledore.
„Nein, Eliza“ sagte er eindringlich, ein wenig abseits von den ebenfalls zu prüfenden Hufflepuffs, „du kannst kaum stehen, geschweige denn zaubern. Du solltest heute am besten so wenig machen wie möglich.“
„Was ist mit der Prüfung“ meinte Eliza matt. Remus braune Augen betrachteten voller Sorge das junge Mädchen, das so schwach aussah wie er sich vor jedem Vollmond fühlte.
„Die kannst du auch später noch ablegen. Ich brauche hier keinen zweiten Irrwicht, also geh.“
„Ja, Sir.“
Er legte ihr kurz eine Hand auf die Schulter, ehe sie sich umwandte und mit schweren Schritten zurück in Richtung Schloss wanderte.
Ihre Umgebung verschwamm vor ihren Augen, Jahreszeiten und Uhrzeiten gingen ineinander über- die Verbindung zwischen ihr und Pyre schien sich ständig zu öffnen und zu schließen. Ihr Kopf pochte, ihre Schulterblätter schmerzten und ihre Haut brannte wie Feuer.
Wie sie zu Dumbledore gelangt war, konnte sie sich nicht erklären. Vielleicht war sie geflogen, vielleicht hatte sich ein Schüler ihrer erbarmt. Sie wusste nur, dass sie vor dem Schulleiter stand, der ihr sofort einen Stuhl in eine Liege verwandelte.
„Sie sehen ein wenig matt aus, Eliza“ merkte er an, besorgt und freundlich zugleich, „einen Säuredrop?“
„Gerne“ erwiderte sie und nahm die Süßigkeit entgegen. Ihre Umgebung wirkte merkwürdig verzerrt und somit schloss sie die Augen.
„Wissen Sie, wie diese Prozedur vor sich gehen soll?“ fragte der Schulleiter weiter.
„Nein“ Eliza wollte den Kopf nicht schütteln, da es mehr wehtat, als zu sprechen. Sprechen hingegen war anstrengend, „Caesarion wird es durchführen, sobald er bereit ist. Das hier gehört nur zum Vorgeplänkel.“
„Hoffentlich hat er wenigstens die Güte, Sie vorzuwarnen.“
„Hoffentlich. Ich glaube meine Seele will sich nicht von Pyre trennen. Es fühlt sich so an, als würde ein Teil meiner selbst einfach abgesäbelt“ Eliza atmete schwer.
„Pyre ist lange ein Teil deiner selbst gewesen und ihr beide seid dadurch aneinander gebunden. Ihr könnt nur gemeinsam überleben. Vermutlich wird Caesarion in der finalen Sekunde eures Bündnisses Pyres Platz einnehmen und sie verdrängen, um deinen Geist zu retten.“
„Geist und Seele, die beiden Begriffe sind verwirrend. Sie scheinen sich so ähnlich…“
„Dein Geist ist deine Erinnerung, deine Persönlichkeit, aber deine Seele ist das Leben. Beide gehören zusammen, eigentlich untrennbar, aber zugleich können sie problemlos ein getrenntes Leben führen. Es ist schmerzhaft, aber möglich. Beide zusammen brauchen einen Körper, um sich zu verknüpfen, eine fleischliche Hülle, wie es sooft heißt. Sie brauchen ein Medium, um wahrlich zu leben. Was gerade passiert ist, dass deine Seele sich von der von Pyre lösen muss und dein Geist muss sich von Pyre trennen. Deine Seele kann nicht zu den Skyrim wandern, aber dein Geist kann es, weshalb höchste Wachsamkeit herrschen muss. Deine Seele kann jedoch aus deinem Körper fahren, wenn sie alleine zu schwach ist, um sich darin zu halten. Wir bezeichnen das als Sterben.“
„Sie nehmen das so gelassen.“
„Ich möchte dir keine Angst machen. Der Tod kann nur für diejenigen unerwünscht sein, die nicht darauf vorbereitet sind. Der Wille zu leben ist nicht das gleiche wie die Angst vor dem Tod, weshalb du dich auf ersteres konzentrieren solltest.“
„Ich bin froh, so jemanden wie Sie hier zu haben. Es macht die Sache so viel leichter.“
„Meine Freunde und Bekannten tendieren dazu, mir das zu sagen und doch glaube ich daran, dass man froh ist, einen Freund an seiner Seite zu haben, wenn es ernst wird.“
„Freunde sind eine tolle Sache. Ohne Queenie und Millicent wäre ich schon lange eingegangen. Einfach diese Menschen, die man sich nicht einmal wirklich aussucht, aber die einem so wichtig sind… die Menschheit ist schon ein wenig verrückt.“
„Merlin sei Dank ist sie das.“
„Merlin…stimmt es, dass er Slytherin war?“
„Manche behaupten, er sei es immer noch. Angeblich soll er noch leben und seine Weisheit verteilen.“
„Wäre das möglich, nach so langer Zeit?“
„Mit Sicherheit, aber wenn er wirklich so weise ist, wie man ihm zuschreibt, hätte er schon lange den Tod vorgezogen und nicht das ewige Leben.“
„Was wissen sie über diesen Thalos?“
„Die Aufzeichnungen befinden sich in Bibliotheken in Rom und Griechenland, die damaligen Zentren des Wissens. Das Ministerium hält sie unter Verschluss.“
„Schade. Aber im Endeffekt spielt es vermutlich keine Rolle. Es ist schließlich der Drache, der mich korrumpieren will und nicht der Skyrim. Weiß nicht, was mir mehr Sorge bereitet.“
„Er gibt dir die Chance zu leben und dass ist ein Akt der Gnade, den du nicht unterschätzen solltest. In deinem Alter dem Tod entgegen zu stehen ist eine Aufgabe, die leider noch zu vielen bevorsteht. Vielleicht kann Caesarion dich wieder zu einem Kind machen, einem sorgenlosen. Ich befürchte, dass das nicht lange anhalten wird.“
„Voldemort, ja. Irgendwie liegt es in der Luft. Ich wünschte nur, ich könnte diese Ratte verstehen.“
„Ratte?“
„Ich habe ihnen doch von der Vision erzählt, mit der Karte des Rumtreibers und Rons Ratte Krätze. Wir haben im Gemeinschaftsraum festgestellt, dass wir alle das Gefühl haben, etwas herausgefunden zu haben, aber können es einfach nicht fassen. Etwas sehr offensichtliches. Es ist so ärgerlich.“
„Verständlich. In ein paar Minuten kommt Professor McGonagall, sie hat Anne verständigt. Ich muss dich dann verlassen.“
„Ist denn schon Sonnenuntergang?“
„Du weißt davon? In der Tat- du hast zwischendurch einige Stunden geschlafen.“
„Habe ich gar nicht bemerkt. Sie wissen, dass Harry, Ron und Hermine Seidenschnabel retten wollen?“
„Das habe ich mir bereits gedacht, ja.“
„Heute Abend wird wichtig, sonst hätte Caesarion ihn nicht gewählt. Drachen haben ein Gefühl dafür.“
Eine Fledermaus, eine weiße, flatterte vor Elizas innerem Auge vorbei: „Fledermaus.“
„Verzeihung?“
„Da war gerade eine weiße Fledermaus. Sie hing an einem Holzbalken und ist dann plötzlich losgeflogen. Weiß mit schwarzen Augen…sehr menschlichen Augen.“
„Kennst du eine Person, die solche Augen hat?“
„Professor…Snape, glaube ich.“
„Ich werde ihm sagen, er solle wachsam sein. Wir können es uns nicht leisten, ihn zu verlieren. Ah, Minerva.“
„Albus, wie geht es ihr?“
„Schwach, aber hartnäckig. Sie hat das von James. Sie sollte hier in Sicherheit sein, bleibt also am besten hier.“
„Natürlich.“
„Rede mit ihr, sie hat ein paar Stunden verschlafen. Um keinen Preis einen Zauber auf sie anwenden, nicht einmal, um Schmerzen zu lindern. Schärfe das vor allem Anne ein.“
„Sie kommt durch Remus‘ Karmin. Sie sollten gleich hier eintreffen.“
Eliza hörte, wie die Tür aufging und sofort spürte sie, wie Anne ihre Hand auf ihre Stirn legte und sie sanft auf die Schläfe küsste: „Mein Schatz, du bekommst das schon hin. Ich bin da, keine Angst.“
„Ich verabschiede mich. Es sollte nicht viel länger als eine Stunde dauern.“
„Gibt es noch Hoffnung?“
„Nein, der Henker ist schon eingeladen und diese Berufung ist nur eine Farce, um den Protokollen Genüge getan zu haben. Jemand hat das Ministerium in seiner Tasche. Aber vielleicht hält der Abend noch ein paar Überraschungen für uns parat.“
Das waren die letzten Worte, die Eliza hörte, als sie ohne Vorwarnung in die Feuerfeste gezogen wurde. Sie ließ die Schmerzen ihres Körpers zurück, konnte Annes verzweifelte Schluchzer nicht hören, während Minerva ihre Tochter beruhigte.

„Bist du in Ordnung?“ fragte Regulus, als sie vor ihm erschien, die Krone auf dem Kopf, als wäre nichts geschehen, „Die letzten Monate waren zermürbend, ich weiß.“
„Jetzt fühle ich mich großartig“ Eliza seufzte zufrieden und streckte sich, erfüllt von Lebensgeistern, „Was ist jetzt der Plan?“
„Wir bringen dich zu Caesarion und Pyre, beide warten unter der merkwürdigen Kuppel da vorne auf dich. Die anderen Skyrim haben sich ebenfalls versammelt. Ich brauche dir nicht zu sagen, wie aufgeregt hier alle sind.“
„Kann ich mir denken. Ihr habt eine morbide Art der Neugier entwickelt.“
„Gut zu sehen, dass du deinen Humor doch nicht ganz verloren hast.“
„Ich glaube, er war einfach nur irgendwo weggeschlossen. Woher kamen diese bruchstückhaften Visionen?“
„Von Aricela, sie hat dich künstlich geleitet, weshalb du sie auch nicht verstanden hast. Sie ist nicht dein Drache und deshalb hattest du ständig das Gefühl, als würdest du etwas nicht verstehen. Als fehlte eine klare Information, die du kenne solltest.“
„Sollte ich es mir dann nicht selbst herleiten können?“
„Dein Geist wird sozusagen blockiert, die Information ist unvollständig. So, als würdest du einen neuen Zauber lernen, aber der erste Buchstabe der Beschwörung würde fehlen. Eigentlich müsstest du es wissen oder herausfinden, aber der Prozess ist so langwierig, gefährlich und unergiebig, dass du es aufgibst.“
Eliza nickte verstehend. Sie fand es fragwürdig, aber verstand, was er ihr sagen wollte.
Sie erreichten den Ring der Skyrim, alle in einheitliche, festliche Roben gehüllt, der sich um den liegenden Caesarion und den kümmerlichen Rest von Pyre geformt hatte. Über ihnen spannte sich eine Kuppel aus Drachenfeuer.
Der ältere Drache öffnete seine Augen und starrte die Neuankömmlinge an, oder genauer Eliza, die nun zum Zentrum des Rings vortrat, ihm entgegen.
„Guten Abend, Eliza“ grüßte er sie, kaum verändert nach ihrer letzten Begegnung. Eliza musste sich kurz daran erinnern, dass sein Körper schon seit Jahrtausenden zu Staub zerfallen war. Hier waren sie sich fast ebenbürtig.
„Guten Abend. Wann geht es nun los?“
„Geduld, Skyrim. Dieser Prozess muss mit der richtigen Geschwindigkeit ablaufen, sonst unterlaufen uns Fehler. Und Fehler sind tödlich.“
„Sollten wir dann nicht an einen anderen Ort gehen?“
„Dieser Ort ist genauso gut, wie jeder andere. Andere Drachen brauchen vielleicht spezielle Räume, aber meine eigene Magie wird das für uns übernehmen. Setz dich.“
Eliza ließ sich neben Pyre nieder, ein kleines skelettähnliches Etwas, dass mehr tot als lebendig war. Ähnlich wie die Eliza, die gerade in Professor Dumbledores Büro lag.
„Schließ die Augen und entspann dich. Vielleicht legst du dich doch hin, du musst entspannt sein.“
„Mein Geist soll also schlafen?“
„Sozusagen ja.“
Eliza nickte und mit einem letzten Blick zu Regulus und Mercutio legte sie sich hin, schloss die Augen und ließ sich fallen, treiben.
Sie sah die Schatten der rötlichen Wolken über ihr Gesicht und hörte, wie Caesarion leise atmete. Sie konnte es alsbald sogar eher spüren als hören.
Ohne Vorwarnung spie Caesarion Feuer, doch konnte Eliza sich nicht bewegen. Sie wollte schreien, konnte es aber nicht, wollte wegrennen, konnte sich aber nicht dazu zwingen, aufzustehen.
Zuerst brannte es, qualvoll und vernichtend, doch nach einer Zeit, die sie nicht benennen konnte, hörte der Schmerz auf. Die Flammen umhüllten sie noch immer, doch taten sie ihr nichts, sie erschienen ihr sogar angenehm.
Sie konnte ihre Augen unvermutete öffnen, konnte die Flammen vor ihren Pupillen flackern und schimmern sehen- grün und blau mischten sich unter das rot und orange. Und durch all diese Farben sah sie trotzdem noch Caesarions Augen, die die ihrigen unentwegt betrachteten. Sie zogen Eliza in ihren Bann, schienen sie aufzusaugen und gleichzeitig schien Caesarion in sie zu fallen.
Seine Flammen durchbrachen ihren Körper und fanden einen Weg in ihre Adern und Venen, bis diese selbst zu leuchten begannen, ein unerklärliches Licht durchdrang ihre Iris, eine grüne Flamme begegnete der des Drachen. An der Stelle, an der sich die Feuer berührten, bildete sich ein silbernes Band, das sich immer weiter ausbreitete.
Das Band nahm die ganzen Flammen in sich auf, wurde zu einem Netz um Skyrim und Drache, flackernd und gleichzeitig still wie Glas.
Eliza war wie in einer Zeitlupe, ihr Atem ging langsam und erschien ihr unglaublich laut.
Caesarion hatte den Blickkontakt zu ihr noch immer nicht gebrochen, hielt ihn unentwegt aufrecht, den Hals in einem eleganten Bogen dem Boden entgegen geneigt, scheinbar ohne jegliche Kraftanstrengung.
Seine Schuppen schimmerten unter dem Netz, welches seine Flügel gerade so berührte.
Sie konnte die Muskeln seines Atems spüren, die Kraft seiner Flügel in ihren eigene Armen, die Hitze seines Feuers in ihren eigenen Atemzügen.
Sie blinzelte und sah hinter geschlossenen Liedern eine andere Umgebung, einen Olivenhain, hohe Berge ganz in der Nähe. Ihr Blickwinkel ließ die Umgebung unglaublich klein wirken und wurde noch extremer, als er sich mit einem Flügelschlag in die Luft erhob. Sie konnte die Wärme der griechischen Sonne spüren, den leichten Zug des Windes, die Bewegung des Körpers, in dem sie sich befand.
Sie hörte das Rauschen der Blätter, das Zwitschern einiger Vögel und roch die Frische des Meeres, konnte das Funkeln der Wellen erkennen, als sie sich mit einer unglaublichen Geschwindigkeit näherte.
„Das war mein erster Flug“ vernahm sie Caesarions Stimme, was sie erschreckte. Es dauerte einige Sekunden, bis sie sich daran erinnerte, wie gut sich das anfühlte. Es war, als würde ein Schleier von ihren Augen genommen, die Intensität der Farben und Emotionen nahm plötzlich zu. Eliza verspürte das Verlangen, in das Meer einzutauchen, die Wipfel der Pinien mit ihren Flügeln zu streifen und einfach nur zu fliegen.
Es war Leben, es war Leben in seiner vollendetsten Form und zugleich in seiner reinsten. Die Schönheit der Farben, die Eleganz von Bergen und Strukturen verblasste im Vergleich mit der Farbe der Schuppen, die Eliza als Reflektion im Meer sehen konnte.
„Wir haben nun die erste Stufe überwunden, der zweite Schritt ist der schwierigere- die Rückkehr in deine eigene Ebene.“
Eliza warf einen letzten Blick auf den fernen Horizont und wurde dann aus der Erinnerung gezogen, sah für den Bruchteil eines Augenblicks den Himmel der Feuerfeste und spürte dann den weichen Untergrund der Matratze unter ihrem Rücken.
Sie konnte zuerst kaum etwas sehen und dann barst plötzlich ein silbernes Licht aus ihr hervor, erhellte die vielzähligen Gerätschaften um sie herum und die Gesichter der drei anderen in diesem Raum. Ihre Lippen wollten sich nicht bewegen, auch ihre anderen Muskeln gehorchten ihr nicht, während sie langsam schwebte.
Ein letzter Schwall von Drachenfeuer überwusch sie unerwartet und mit einem sanften Geräusch plumpste sie auf den verzauberten Stuhl.
Nichts blieb zurück außer einem silbernen Glimmen in Elizas Augen, zumindest dem ersten Anschein nach.
„Eure menschliche Perspektive ist immer so erniedrigend“ kommentierte Caesarion, schien aber mit sich selbst zufrieden, „Gratulation, es ist vollbracht. Pyre hat sich trotz kleiner Probleme von dir gelöst und hat nun in der Feuerfeste ihren rechtmäßigen Platz eingenommen.“
„War es knapp?“
„Äußerst, aber das war zu erwarten. Ich hatte dich gewarnt.“
„Hast du in der Tat.“

Anne war auf sie zu getreten und nahm sie nun in den Arm und Eliza hatte ihre Umarmung noch nie so ernsthaft und glücklich erwidert, wie jetzt. Es tat gut, endlich wieder mit beiden Füßen in der Realität zu stehen. Es war ihr, als würde sie die Formen zum ersten Mal sehen und unwillkürlich strömten ihr Freudentränen übers Gesicht.
Anne schluchzte ebenfalls, zitterte am ganzen Körper: „Ich dachte schon, wir hätten dich verloren. Erst hast du dich für Stunden nicht gerührt und dann dieses Licht. Ich hab mir solche Sorgen gemacht.“
„Es ist alles gut, Mum. Wir haben es geschafft und Pyre ist gerettet.“
„Mein Schatz, mein Baby“ Anne küsste sie zum wiederholten mal aufs Haar, strich hindurch und zog Eliza noch enger an sich. Eliza war nicht beschämt, sondern einfach nur glücklich.
Ihre Schmerzen waren verschwunden und sie fühlte sich so sehr am Leben wie seit Monaten nicht mehr. Seit Pyre ihre Schwäche offen zugegeben hatte, war ihr doch so viel entgangen, ohne, dass sie es nicht wusste.
Remus war mit Minerva hinzu getreten und umarmte die beiden Frauen am Boden, während die Lehrerin für Verwandlung sich geräuschvoll die Nase mit einem Taschentuch putzte. Eliza erhob sich, sämtliche Schwäche in ihren Beinen durch neuerliche Kraft ersetzt, und umarmte Minerva.
Plötzlich räusperte sich Remus und deutete mit seinem Daumen nach draußen. Die Sonne war noch nicht gänzlich verschwunden, ein goldener Streifen zeichnete sich am westlichen Horizont ab, doch würde er sich in wenigen Stunden in einen Werwolf verwandeln. Sobald der Mond offen am Himmel zu sehen war.
„Ich mache mich auf den Weg zur Heulenden Hütte“ merkte er an.
„Der Test für unsere Verbindung“ merkte Caesarion an, ein wenig selbstzufrieden und Eliza verspürte das altbekannte Gefühl, als sie in eine Erinnerung eintrat.
Sie war in einem maledierten Gebäude, ein zerfetztes Bett und staubiges Mobiliar. Plötzlich stob ein großer Hund durch die angelehnte Tür, einen wimmernden Ron hinter sich herziehend. Der Hund verwandelte sich in Sirius und Ron fing an, laut zu rufen. Wenig später kamen Harry und Hermine durch dieselbe Tür. Die Erinnerung endete mit dem Erscheinen von Remus.
„Sirius ist auf dem Schlossgelände unterwegs und wird sich heute Abend Ron schnappen…Ron?“ erklärte Eliza perplex.
„Wurmschwanz!“ rief sie auf, sprang auf und schlug sich mit der flachen Hand gegen die Stirn, „Natürlich. Krätze ist Peter, deshalb habe ich das gesehen. Wir müssen sie finden!“
„Ganz ruhig, Eliza“ sagte Anne, „Wir könne nicht weggehen, solange wir nicht genau wissen, was vor sich geht.“
„Harry, Ron und Hermine wollen Seidenschnabel retten- sie sind vermutlich schon längst auf dem Weg dorthin. Und Sirius wird die Gelegenheit nutzen, um Krätze- also Peter- in seine Gewalt zu bringen. Er will seinen Namen bereinigen…“
Remus erbleichte, sagte jedoch kein Wort, ehe er aus dem Büro stürmte. Die anderen setzten ihm nach, durch einen Geheimgang hindurch und die Korridore entlang, bis sie bei seinem Büro ankamen.
Er murmelte die magischen Worte und betrachtete die Karte auf seinem Schreibtisch.
„Hier, hier sind sie- sie sind schon auf dem Weg zurück zum Schloss. Gehen ziemlich langsam, ziemlich übereinander.“
„Schau hier, der Punkt ist mit Peter Pettigrew beschriftet“ meinte Anne, jegliche Farbe war aus ihrem Gesicht gewichen.
„Sirius hat ihre Fährte aufgenommen“ sagte Minerva und deutete mit ihrem Finger auf die Hundepfoten, die sich einen Weg auf die vier Gestalten zu bahnte.
„Was machen wir jetzt? Dumbledore ist noch bei Hagrid, das dauert zu lange.“
„Was genau?“ kam die schnarrende Stimme von Professor Snape aus dem Türrahmen. Er trug erneut einen dampfenden Becher vor sich her.
„Ms Potter? Sind sie wieder fit?“
„Ja, Sir. Alles wieder beim Alten.“ Snape lächelte fast und überreichte Remus den Becher. Dieser nahm den Trank und sah auf die Karte.
„Was ist das Problem?“ fragte Snape mit einem Blick auf das Chaos von Punkten. Sirius versuchte Ron irgendwohin zu zerren, war jedoch erfolglos.
„Sehen Sie Peter Pettigrew?“ fragte Eliza, doch Snape schaute sie nur ungläubig an, weshalb sie mit einem Satz ausführte: „Peter Pettigrew ist ein Animagus in Form einer Ratte.“
Snapes Augen weiteten sich, als sein Blick erneut auf die Karte des Rumtreibers fiel. Ohne zu zögern drehte er auf dem Absatz um und rannte die unzähligen Stufen zu Lupins Büro hinab.
„Die weiße Fledermaus“ kommentierte Eliza nur mit einem Nicken, „Remus, wir lassen dich am besten jetzt ein wenig ausruhen.“
„Ich gehe zum Astronomieturm, dort ist die Aussicht besser und es kann weniger kaputt gehen“ er grinste wölfisch. Anne verdrehte die Augen, lachte und gab ihm einen Kuss auf die Wange. Dann griff sie nach der Hand ihrer Tochter und verließ den Raum mit Minerva an ihrer Seite.
Die drei Frauen eilten die Stufen hinab, bis Eliza etwas einfiel. Caesarions Anwesenheit in ihrem Geist hatte diese merkwürdigen und korrumpierenden Kräfte mit sich gebracht und vielleicht war heute Abend die rechte Zeit für einen Probelauf.
Sie fokussierte ihre Gedanken auf Draco, als sie an einem Treppenabsatz auf eine Treppe warten mussten, und forderte ihn höflich auf, mit den Slytherins in die Eingangshalle zu kommen.
„Ah, der Vorteil“ schnurrte Caesarion, „Gleich sollte auch deine Drachenhaut zum Vorschein kommen, jetzt, da du zum ersten Mal deine Macht gespürt hast.“
„Erst muss es funktionieren“ erwiderte Eliza mürrisch.
Sie hörte laute Schritte auf den unteren Stufen und tatsächlich, als sie in die Eingangshalle traten, kamen Millicent, Queenie, Blaise, Theo und Draco die Stufen der Marmortreppe hinabgerannt.
„Dann habe ich es mir doch nicht eingebildet“ jubilierte Draco, während Queenie Eliza erst einmal um den Hals fiel und sich freute, ihre Freundin wieder zu haben.
„Was ist los?“ fragte Theo, seine lose Krawatte wegstopfend. Blaise knotete sich seine Schuhe zu.
„Sirius hat herausgefunden, dass Peter sich als Ratte getarnt bei den Weasleys verkrochen hat. Er hat Harry, Ron und Hermine auf dem Schlossgelände aufgespürt und zerrt sie irgendwo hin.“
„Die Heulende Hütte“ soufflierte Anne. Eliza nickte.
„Und was machen wir jetzt? Unsere Aussage wird nicht viel bringen, wir sind noch nicht volljährig.“
„Fudge ist auf dem Gelände oder, mit diesem Henker?“ warf Draco ein, eine Hand fuhr durch seine Haare, „Wenn wir ihn dorthin bringen könnten, ohne, dass er Black direkt verhaftet…“
„War nicht MacNair damals auch einer von Voldemorts Anhängern?“ fragte Minerva an Anne gewandt, welche sich den Nacken massierte. Sie nickte.
„Das erklärt, weshalb zufällig er ausgewählt wurde. Aber wir brauchen einen Nachweis, dass er selbst die Muggel umgebracht hat, ein Geständnis.“
„Ist nicht alleine sein Überleben ein Geständnis?“ fragte Millicent, aber Blaise schüttelte den Kopf: „Er muss seine Tat gestehen und später unter Einfluss von Veritaserum im Beisein eines Beamten wiederholen. Ich musste mal als Zeuge aussagen, als der letzte Mann meiner Mutter tot aufgefunden wurde. Das ist die Standardprozedur.“
„Das sollte kein Problem darstellen, sobald wir ihn in Gewahrsam haben, wird Professor Snape ein Fläschchen entbehren können. Das Einfangen wird ein Problem.“
„Wir könnten die Karte beobachten und schauen, ob wir Pettigrew nicht einfangen können.“
„Am besten, wir gehen auf das Gelände und schauen uns die Umgebung ein wenig an“ schlug Professor McGonagall vor und übernahm, die Karte des Rumtreibers in Händen, die Führung. Die Schüler und Anne folgten ihr in die Dunkelheit hinein.
Hagrid kam an der Gruppe vorbei, schenkte ihnen jedoch keinerlei Beachtung. Er schwankte ein wenig, schien aber überglücklich über etwas zu sein, vielleicht war er aber auch nur betrunken. Die Gruppe hielt sich im Schatten, als eine weitere Gruppe vorbeispaziert kam. Unter ihnen war eindeutig Dumbledore.
Professor McGonagall schritt eilig auf ihn zu und erläuterte ihm in gedämpften Ton, was sie vorhatten. Der Schulleiter nickte, seine blauen Augen funkelten zu den versteckten anderen Personen herüber, doch verriet er sie nicht.
Eliza hatte das Gefühl, als wüsste Dumbledore mehr über die Geschehnisse als er zugab. Vielleicht hatte er aber auch nur ein äußerst ausgeprägtes Gespür.
„Ein weiser alter Mann…“ kommentierte Caesarion, „er war kein Skyrim, das ist klar. Merkwürdig.“
„Gut. Wir postieren uns an den Ausgängen zum Geheimgang, halten uns aber bedeckt. Niemand sollte uns sehen. Wir bilden eine ungesehene Eskorte, damit alle sicher zum Schloss kommen. Am wichtigsten ist Pettigrew, er sollte unser Fokus sein.“
„Eigentlich sollte Nichts schiefgehen, oder?“ meinte Queenie gut gelaunt.
Nervös verbarg sich die Gruppe in den Bäumen und Schatten um die Peitschende Weide herum. Sie hatten sich auf schlichte Zauber geeinigt, die einen Mann schnell außer Gefecht setzen sollten.
„Es wird nicht glatt gehen“ meinte Caesarion.
„Ich dachte, du darfst mir so etwas nicht sagen?“
„Meine Gesetze, meine Entscheidung. Was dagegen?“
„Ganz und gar nicht. Also kann ich es nicht verhindern.“
„Nein. Vielleicht werdet ihr ihn erfolgreich zum Schloss bringen und ihm ein Geständnis abknöpfen, vielleicht entkommt er euch auch so.“
„Das werden wir nicht zulassen.“
„Es gibt einen größeren Plan und deine Prophezeiung ist es nicht, Voldemorts Aufstieg zur Macht zu verhindern. Der ist unausweichlich.“
„Und was ist meine Prophezeiung?“
„Das darf ich dir nicht sagen.“
„Also doch nicht deine Entscheidung.“
„Kluger Schachzug, du passt auf. Immerhin sind du und deine Freunde auf der richtigen Fährte unterwegs und das ist alles, was ich dazu sagen werde.“
„Lucius.“
„Ja. Super. Also, darf ich dir einen Vorschlag machen, damit euer Abend heute erfolgreich erläuft?“
„Du willst, dass ich den Schattenassassinen beschwöre.“
„Richtig, du passt nicht nur auf, sondern lernst auch noch schnell.“
„Was nicht heißt, dass ich es auch so mache. Ich erinnere mich sehr wohl daran, dass du davon gesprochen hast, wie sehr ich von der mir verliehenen Macht abhängig werde, wie ich mich immer weniger werde zurückhalten können. Mein Gedächtnis wurde nicht beschädigt. Das heißt, nein.“
„Aber zu welchem Preis? Willst du dein Gewissen über das Wohl deines Bruders und das seines Patenonkels stellen? Er könnte ein freier Mann werden, ein glücklicheres Leben führen.“
Eliza hörte wortlose Schreie, spürte eine charakteristische Eiseskälte um sich herum und sah Sirius zusammengekauert in der Ecke einer feuchten, dunklen Zelle liegen. Er ähnelte dem von Lucius verfluchten jungen Mann kaum noch, dünn und farblos.
Sie sah sein Gesicht lachend gegen eine Sofalehne fallen, scharlachrot und eindeutig der Gemeinschaftsraum der Gryffindors. Anne, Lily und die Rumtreiber saßen um ihn herum- alle lachend.
„Du hast von dir selbst behauptet“ durchbrach Caesarions Stimme das Geräusch der Stimmen, „du wärest stark genug, stärker als ich, und würdest dich nicht zerstören lassen. Beweis es. Du kannst einen Unterschied bewirken, wirklich Einfluss nehmen und du musst dich entscheiden, ob das Ziel die Mittel aufwiegt. Erinnere dich: der Assassine tut nur das, was du von ihm willst.“
„Er kann mehr, als nur in Furcht versetzen und zerstören?“
„Du musst nur seine Macht entfesseln.“
„Du hältst dich selbst für einen Meister der Überredungskunst, oder?“
„Ich rühme mich nur damit, meine Argumente mit einer niederschmetternden Wahrheit darzulegen. Die Entscheidungen treffen immer die anderen, oftmals im Glauben, sie würden durch eine Absage meiner Macht so viel ehrbarer handeln.“
„Geschickt“ kommentierte Eliza nachdenklich und versuchte, das Bild des lachenden Sirius mit seinen Freunden zu vergessen. Wenn etwas schief ging, würde er wieder in Azkaban landen. Das hatte er nicht verdient, er hatte diese Muggel nicht getötet.
„Hat er in der Tat nicht“ bestätigte Caesarion genüsslich, sich daran erfreuend, wie die Zahnräder in ihrem Gehirn für seine eigene Sache arbeiteten und zu genau dem Entschluss kamen, den er prophezeit hatte.
„Wie funktionier das Ganze?“
„Du musst ihn nur rufen: Expecto Pugionem.“
Eliza schloss kurz die Augen, atmete tief durch und flüsterte dann die beiden Worte. Ein schwarz-violetter Nebel floss aus der Spitze ihres Zauberstabs und formierte sich zu einer definierten Gestalt.
„Es ist ein Tier?“ merkte Eliza erstaunt an, natürlich noch immer im gedanklichen Gespräch mit Caesarion.
„Er ist wie ein Patronus, nur zehrt er sich vom schlechten deiner Seele und kann nur von einem Skyrim gewirkt werden. Ich wirke ihn mit deiner Hilfe und stelle ihn dir zur Verfügung.“
Es war eine überdimensionierte Katze, die Augen leuchteten violett durch die Nacht, obgleich sich der Rest ungesehen durch die Dunkelheit bewegte.
„Lenke sie mit deinen Gedanken, mit deinem Unterbewusstsein“ wies Caesarion an.
Eliza dachte an Pettigrew und der Schatten verpuffte in einem kleinen Wölkchen. Vor ihrem inneren Auge sah Eliza unvermutet erneut das Innere der Heulenden Hütte, wo Pettigrew nun Snape und Sirius gegenüberstand, beide hatten die Zauberstäbe gezückt.
Ron lag auf dem Bett, Harry stand zwischen den drei Erwachsenen und Hermine lehnte gegen einen der Bettpfosten. Krummbein schnurrte zufrieden. Konnte er die andere Raubkatze im Raum spüren?
Vermutlich nicht.
„Sind Sie bereit, das vor Zeugen des Ministeriums zu wiederholen?“ schnarrte Snape gerade und warf einen Blick zu Harry hinüber, „Wenn Potter unbedingt Gnade zeigen muss.“
Harry erwiderte den Blick mit grimmiger Entschlossenheit: „Er hat es verdient, mehr als manch anderer.“
„Gut, Incarcerus“ sagte Snape und die Fesseln schlangen sich um Pettigrew, der immer noch auf dem Boden kniete.
Sirius trat zu Ron herüber: „Tut mir Leid wegen dem Bein. Gut, dass wir so viele Verletzungen hatten. Im Heilen von Wunden war ich schon immer Profi.“
Snape schnaubte, doch Sirius verdrehte nur die Augen. Ron hatte fast schon ein Lächeln auf dem Gesicht. Hermine trat neben den Weasley und half Sirius dabei, das Bein zuerst zu heilen und dann zu bandagieren.
„Madam Pomfrey macht das schon“ beruhigte Harry und half seinem besten Freund auf die Beine. Hermine übernahm die Stütze auf der anderen Seite, während Snape und Sirius das Geleit für Pettigrew übernahmen.
„Das ist also das Ende“ meinte Sirius, als sie den Weg in den Geheimgang antraten, „Vielleicht schulde ich dir auch ein bisschen Dank, Snape.“
„Kein Grund, um sentimental zu werden.“
„Dann halt nicht. Soll mir Recht sein.“
Es dauerte einige Zeit, bis für Elizas neues Paar Augen endlich der Ausgang der Peitschenden Weide sichtbar wurde. Sie zog sich in ihren eigenen Körper zurück und war bereit für alle Eventualitäten.
Sie traten nacheinander heraus und machten sich in langsamen Tempo auf den Weg zurück zum Schloss, behindert durch Pettigrew und Ron. Krummbein marschierte voran, die gelben Augen hatten die anderen in der Dunkelheit vermutlich schon längst entdeckt. Aber er verhielt sich ruhig.
Eliza dankte es ihm. Es war ein ganzes Stück Weg über die Ländereien zur Brücke und dann durch den Vorhof zur Eingangshalle. Außer natürlich sie würden einen anderen Weg wählen.
Es dauerte nicht lange, da verzogen sich die Wolken und der Vollmond erleuchtete den Himmel. Kurze Zeit später war ein lautes Heulen vom Turm der Astronomie zu hören, es schallte über das gesamte Schlossgelände hinweg und Eliza konnte Black durch die Dunkelheit lachen hören.
„Ach, Moony“ rief er und stieß Pettigrew in die Seite, „Erinnerst du dich noch an die guten alten Zeiten? Die Hetzjagden durch den Verbotenen Wald…“
Eliza glitt zurück in die Augen des Schatten und folgte den Sechs rasch. Sie konnte daher die Kälte gar nicht ausmachen, bis sie sah, wie sich der Atem der Menschen gegen das fahle Mondlicht abzeichnete.
„Dementoren“ rief Harry und zog ohne zu zögern seinen Zauberstab. Hermine und Snape taten es ihm gleich. Letzterer brachte Pettigrew aus dem Gleichgewicht, sodass er mit einem unsanften Plopp auf dem Boden aufschlug und dort wimmernd liegen blieb. Krummbein hatte sich direkt vor seinem Kopf platziert.
Sirius trat an Rons Seite und übernahm seine Stütze während die dunklen Schatten den Himmel bedeckten. Sie schienen sich auf den Bereich zu konzentrieren und alle hielten den Atem an, bis Sirius „Lauft!“ rief, sich ohne Vorwarnung verwandelte und gemeinsam mit Harry und Hermine durch die Nacht jagte, um die Dementoren aufzuteilen.
Snape warf einen Blick auf Ron, der mit gezücktem Zauberstab auf dem Boden lag, und beschwor einen formlosen Patronus um die kleine Gruppe herum. Die Schüler in den Schatten beobachteten schweigend das Geschehen, die Augen auf Pettigrew fokussiert.
Es war Eliza, die zuerst reagierte- oder besser gesagt der Schatten. Sie hatte ihn sich selbst überlassen und er hatte scheinbar etwas von Krummbein vernommen. Sie konnte nur sehen, wie er sich über Pettigrew stürzte und ihm einen kräftigen Biss gab. Der Animagus blieb danach bewusstlos liegen.
Die Dementoren um Snape wurden von ihm in die Flucht getrieben und der Lehrer für Zaubertränke rannte durch die Nacht und verschmolz mit den Schatten, auf der Suche nach den anderen drei.
Eliza konnte erkennen, wie sich einige Gestalten auf den Weg zum Schloss machten- eindeutig Blaise, Queenie und Theo- vermutlich, um Dumbledore zu benachrichtigen.
Es dauerte nicht lange, da kehrte Snape mit drei Tragen zurück, beschwor zwei Weitere und brachte die fünf bewusstlosen hoch zum Schloss.
Eliza tauschte einen Blick mit ihrer Mum, sie nickten einander zu und schlichen sich ebenfalls zurück.
Die anderen aus den Schatten folgten ihnen und, ungesehen von allen, setzte auch Elizas Schattenassassine ihnen nach.


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