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Fanfiction

James Potters Geständnis - Die schuldig gebliebene Antwort

von Buntstiftchen

„Darf ich dich etwas fragen?“ Lily zuckte zusammen als er sprach. Er bohrte seine Augen in ihre, doch da war nicht ein Hauch von Wut in ihnen. Da war... konnte es sein... Konnte es sein, dass ihm GEFALLEN hatte, was sie da gerade gesagt hatte? Konnte es sein, dass es ihm SEHR gefallen hatte?

Sie starrte ihn beinahe schon erschrocken an. Wenn er jetzt nicht wütend war, wenn er jetzt nicht aus der Haut fuhr, dann war alles, was sie geglaubt hatte in den vergangenen Stunden über ihn gelernt zu haben unzutreffend und völlig falsch. Er mochte es nicht, beleidigt oder in seinem Stolz angegriffen und verletzt zu werden und beides hatte sie soeben getan.
Zur Hölle nochmal schrei mich an.
Er tat es nicht. Sie sah, dass er den Mund öffnete und etwas sagen wollte, doch bevor es dazu kommen konnte, platzte sie heraus: „Warum schaust du so komisch?“
Zu ihrem Entsetzen wurde das Glühen in seinen Augen intensiver.
„Hmm...“, machte er unbestimmt und neigte seinen Kopf langsam nach links und dann nach rechts. „Ich bin überrascht. Das ist alles.“
Lily wartete, doch er machte keine Anstalten genauer zu erklären, was er meinte. Unsicher schluckte sie.
„W... wovon denn?“
Er lächelte, grinste nicht, sondern lächelte ein so merkwürdiges, hals-zuschnürendes Lächeln, dass ihr übel wurde. „Von dir.“
Lily war sich sicher, dass sie nicht wissen wollte warum, doch ihre Stimmbänder schienen sich verselbstständigt zu haben. Sie hörte sich fragen: „W... warum?“
Ihn schien ihre Verwirrtheit zu amüsieren.
„Weißt du... mir widersprechen die Menschen selten“, erklärte er langsam. „Nicht, dass ich es sonderlich mag, wenn du mir widersprichst, aber irgendwie...“
Er hielt inne und sah sie nachdenklich an. Sie fühlte sich unwohl. Das Gespräch lief in eine Richtung, die ihr ganz und gar nicht behagte. Sie wollte nicht so mit ihm sprechen. Eigentlich wollte sie gar nicht mit ihm sprechen. Es verunsicherte sie mehr, als sie zugeben wollte. Als hätte er ihre Gedanken gelesen fuhr er fort.
„Es ist erfrischend sich mit dir zu unterhalten. Und es ist...“ Er hielt einen Moment inne und schien nachzudenken. „...es ist nicht langweilig.“ Er wirkte selbst überrascht von dieser Erkenntnis.
Die grenzenlose Überheblichkeit und Arroganz in seinen Worten ließ Lily den Mund verziehen.
„Klingt, als würde dich sonst so ziemlich alles langweilen“, meinte sie spöttisch. „Da bin ich ja froh, dass du mich als erfrischend bezeichnest.“
James sah sie an und lächelte nachdenklich. Er sagte nichts.
„Eigentlich habe ich dich ja beleidigt vorhin“, meinte sie selbstgefällig. „Nur falls du das nicht bemerkt haben solltest.“ Sie wollte ihm dieses Lächeln aus dem Gesicht wischen. Um jeden Preis.
Doch es blieb wo es war.
„Ich habe es bemerkt“, sagte er nur. „Weißt du... meine Flirtstrategien SIND dumm. Aber sie ziehen. Niemand sagt, sie sind sinnlos, dumm und einfallslos.“
„Einfallslos!“ Lily schlug sich gegen die Stirn. „Schade, dass mir das nicht eingefallen ist.“
„Mädchen gefällt es, wenn ich mit ihnen flirte.“
„Mir nicht.“
„Ja“, machte er nur. „Dir nicht.“
Lily holte zitternd Luft. Sie konnte seinen Blick nicht deuten und das war nicht gut und machte sie nervös.
„Was... was wolltest du mich fragen vorhin?“, platzte es aus ihr heraus.
Ablenkung. Ablenkung. Ablenkung.
James’ Augen glitzerten und sie hatte das dumpfe Gefühl, dass er wusste, dass sie ihm auswich. Doch er tat ihr den Gefallen.
„Findest du mich...“
„Nett?“, unterbrach sie ihn hastig und lachte nervös. „Nein.“
„Lass mich ausreden“, meinte er mit leisem Tadel in der Stimme. „Findest du mich anziehend?“
Vor Überraschung klappte ihr die Kinnlade herunter. Hatte er sie das gerade wirklich gefragt? Ob sie ihn anziehend fand? Anziehend? Nach allem was geschehen war, was sie zu ihm gesagt und ihm an den Kopf geworfen hatte? Eigentlich hätte er längst begreifen müssen, was sie von ihm hielt. Jeder normale Mensch hätte es verstanden, sich die Niederlage eingestanden und sich zurückgezogen. Und er? Er schien sie nicht einmal zu hören, wenn sie sagte, dass sie ihn nicht leiden konnte. Er schien, nach allem was zwischen ihnen beiden vorgefallen war noch immer und unbegreiflicherweise zu denken, sie würde ihn irgendwie doch mögen.

Weil er sich nicht in andere Menschen hineinversetzen kann. Er sieht nur sich und seine Wahrheit ist die einzig richtige Wahrheit.
Ungewollt schoss ihr heiße Röte ins Gesicht. Nachdem, was sie eben gesagt hatte, hätte sie sich das als allerletztes von ihm erwartet.
„Ist das dein Ernst? Ob ich dich anziehend finde?“, wiederholte sie um Zeit zu schinden. Sie starrte ihm ins Gesicht und suchte nach einer Spur von Schalk oder Witz. Vergeblich. Er schien ernster denn je. Das, oder er konnte sich meisterhaft gut verstellen.
Er legte den Kopf schief und Lily konnte förmlich spüren, wie seine Augen aufmerksam der Röte folgten, die dabei war ihren Hals hinab und unter ihren Kragen zu kriechen.“
„Ja, das ist mein Ernst“, sagte er nur.
Lily brachte ein unsicheres Schnauben zustande.
„Ich habe dir doch gerade gesagt, dass ich dich nicht mag.“
„Ich fragte auch nicht ob du mich magst.“
„Das hängt doch beides zusammen!“
„Nein das tut es nicht.“
„Doch.“
„Evans...“ Er ließ sich ihren Namen auf der Zunge zergehen. „Das hängt ganz und gar nicht zusammen.“ Mit einem lauten Scharren rückte er die Bank auf der er saß näher Richtung Tisch. „Schau, genauso wie man Menschen anziehend finden kann, die man nicht kennt, kann man auch Menschen anziehend finden, die man nicht mag.“
„So ein Blödsinn.“
„Das ist kein Blödsinn.“
„Wenn du meinst.“ Lily zuckte mit den Achseln. „Das ist kein Thema über das ich eine Diskussion mit dir führen möchte.“
So, sie hatte es beendet. War mit einem blauen Auge davongekommen. Dachte sie zumindest.
„ICH finde dich anziehend.“
Grmpf... In Lilys Ohren pochte es, so rot wurden sie. Warum verstand er nicht, dass sie über solche Dinge nicht mit ihm sprechen würde? Sie biss fest die Zähne aufeinander und versuchte, ihre Beherrschung zusammenzukratzen. Einen Moment lang zuckten ihre Beine, weil jeder Teil von ihr einfach aufspringen und das Weite suchen wollte, fort von seinen dunklen Tunnelaugen, bis ihr einfiel, dass sie nicht weit kommen würde.
Deshalb fragt er dich das jetzt. Weil er weiß, dass du nicht ausweichen kannst. Du sitzt in der Falle.
Noch immer beobachtete er sie.
Sie schluckte.
„Für was steht ‚anziehend’ in deinem kleinen Universum?“, fragte sie spitz und rutschte mit ihrem Oberkörper unbemerkt ein wenig vom Tisch zurück. Für ihren Geschmack war er zu nah. Der Tisch zwischen ihnen half da auch nicht viel.
James lächelte, sagte aber nichts.
„Also?“, wiederholte Lily und bemerkte zu ihrem Entsetzen, dass ihre Stimme merkwürdig schrill und dünn klang.
James begann seinen Kopf langsam hin und her zu wiegen so als würde er eingehend überlegen.
„Du weißt glaube ich sehr genau, was ich meine“, sagte er schließlich. „Ich habe.... sagen wir... so eine Ahnung, dass auch du MICH anziehend findest.“
Abwartend sah er sie an.
Ein viel zu hohes, viel zu gekünsteltes Lachen brach tief aus ihrer Kehle und unwillkürlich fragte sie sich, was zur Hölle mit ihr nicht stimmte.
„Ach diese Ahnung hast du also?“
Er blieb unbeeindruckt von ihrem gespielten Spott.
„Diese Ahnung habe ich, ja“, bestätigte er nur.
Sie holte tief Luft.
„Ich habe dir mehr als einmal zu verstehen gegeben, dass ich mit dir nichts zu tun haben will. Ich WILL nicht!“
„Du bist auf das Flirten angesprungen.“
„Was? Ich habe dir gesagt, dass das unsinniges Gerede ist und dass das...“
„Das hast du gesagt aber deine Augen nicht.“
„Ich weiß nicht wovon du sprichst!“

Das weiß ich wirklich nicht. Es ist als sprächest du eine andere Sprache. Ich verstehe dich nicht.

„Das glaube ich dir sogar. Aber ICH weiß, wovon ich rede.“
„Schön für dich.“ Demonstrativ und mit trotzig vorgeschobener Unterlippe schob Lily den Apfelkuchen, den er ihr gegeben hatte, auf seine Seite des Tisches zurück. Der Hunger war ihr gründlich vergangen. „Du weißt wie immer alles besser.“
„Wenn du nervös wirst, greifst du mich an. Ist dir das schon einmal aufgefallen?“
„Ich bin nicht nervös!“
„Natürlich nicht“, sagte James spöttisch. Er warf einen Blick hinab auf ihren Teller. „Bist du fertig?“
Sie nickte. Keine Sekunde länger wollte sie alleine mit diesem besserwisserischen Hornochsen verbringen. Sie verabschiedeten sich von den Hauselfen, die ihnen noch allerlei Süßigkeiten und süßes Gebäck andrehten und während sie Richtung Gemeinschaftsraum gingen, überlegte Lily fieberhaft, wie sie James begreiflich machen konnte, dass sie dringend auf die Toilette musste. Sie hatte bestimmt einen halben Liter Tee und noch einmal einen halben Liter Wasser getrunken und mittlerweile machte sich ihre Blase schmerzhaft bemerkbar. Verstohlen warf sie ihm einen Blick zu. Es konnte doch nicht sein, dass er das solange aushielt. Oder stimmte etwas nicht mit ihr? Er bemerkte ihren Blick. Natürlich. Da konnte sie noch so unauffällig zu ihm hinüberspähen, seine Adleraugen sahen es dennoch.

Er ist der beste Sucher der Schule. Seine Augen sind darauf trainiert nichts zu übersehen.

Er ging langsamer. „Was?“, fragte er, während sie schnell wieder geradeaus sah und ihre Schritte beschleunigte.
„Evans, wenn du jetzt anfängst zu rennen, dann wirft es dich zurück“, warnte er sie mit einem amüsierten Unterton in der Stimme. „Du solltest wirklich lernen mehr auf deine Umgebung zu achten.“
Zähneknirschend tat sie, wie geheißen. Er hatte Recht, auch wenn sie sich das nur sehr schwer eingestehen konnte.
„Entschuldigung, dass ich mich mehr auf mich selbst konzentriere“, sagte sie spitz und lief nun wieder direkt neben ihm her. Er lachte.
„Auf was konzentriere ich mich?“
„Auf das ganze Geschehen um dich herum“, zischte sie und klang dabei unfreundlicher, als beabsichtigt. „Würdest du das nicht tun, würdest du doch alle bewundernden, schmachtenden Blicke verpassen.“

Die sind für dich doch wie Nahrung. Du brauchst das.

Er lachte so laut, dass es von den Wänden wiederhallte. Lily zuckte zusammen. Was bei den siebe Höllen war bloß in James Potter gefahren? Gestern noch mürrisch, gemein und ignorant, heute Morgen arrogant und egoistisch und jetzt? Jetzt schien er nur so zu sprühen vor guter Laune und Witz und... Charme. Dabei war sie richtig unumgänglich und widerlich zu ihm. Gar nicht so, wie sie sonst war. Doch seltsamerweise schien er es unterhaltend zu finden, je unfreundlicher sie zu ihm wurde.
Als er sich beruhigt hatte sagte er: „Diese Blicke haben schon etwas, das gebe ich zu. Ein wenig Bestätigung kann schließlich nicht schaden.“
„Ein... ein wenig Bestätigung? Das ist nicht ein wenig Bestätigung. Diese Blicke setzen dich auf ein unerreichbares Podest. Und das weißt du auch.“
Jetzt klang sie richtig aggressiv, was ihn umso mehr zu erheitern schien.
„Bist du eifersüchtig?“
„Auf was? Das mich nicht alle so ansehen?“
„Nein. Auf all die Mädchen, die jetzt gerne an deiner Stelle wären.“
Lily blieb die Luft weg vor Ärger. Am liebsten hätte sie mit ihrer Tasche ausgeholt und sie ihm über den Schädel gezogen. Dabei war sie sonst überhaupt nicht gewalttätig. Sie war auch nicht leicht zu ärgern. Und irgendwie war sie so sehr mit diesen neuen Gefühlen beschäftigt, dass sie vergaß, James zu antworten.
Er schien ihr Schweigen als Zustimmung zu deuten. Ein siegessicheres Lächeln breitete sich auf seinem Gesicht aus, er steckte seine Hände in die Taschen und spazierte neben ihr her. Erst sein Pfeifen riss sie aus ihren Gedanken.
„Wieso zur Hölle sollte irgendwer... irgendein... ein Mensch in dieser Situation sein wollen, in der wir uns gerade befinden?“, fragte sie und erwischte sich bei dem Wunsch, ihm an die Gurgel zu gehen. „Vielleicht wäre es einfacher, alles McGonagall zu beichten. Wirklich, das meine ich ernst.“
Sie meinte es nicht ernst. Nie im Leben würde sie sich diese Blöße vor ihrer Hauslehrerin geben.
Sie spürte, dass James sie von der Seite her ansah, schon wieder verlangsamte er seinen Schritt. Sein Blick war prüfend.
„Ich weiß, dass du Sirius nicht so gut kennst, wie ich. Aber eines weißt du sicher: Nämlich dass er ein hervorragender Zauberer ist und so gute Noten hätte wie du, wenn er sich mehr anstrengen würde. Glaubst du, dass es einen anderen Ausweg gibt, als den Kuss?“
Nein.
Sie ließ sich nicht dazu herab das zuzugeben. Sirius Black war ein Idiot, ein Trottel, ein Schönling, ein Blödmann und Narzisst, aber er war nicht dumm. Das musste man ihm lassen. Tief in sich, da wusste Lily das. Und sie wusste auch, wie James Potter war. James Potter war alles, was Sirius Black war nur... er war ernster. Besser konnte Lily den Unterschied zwischen diesen beiden Männern nicht beschreiben.
Sie sind wie kleine Jungen. Und ich bin ein Spielzeug. Er wird das Interesse verlieren. Irgendwann. Und ich harre geduldig aus. Aber jetzt muss ich aufs Klo!
„Potter... ich...“
„Ja?“
„Ich glaube ich... muss... ich...“
Sie ohrfeigte sich selbst in Gedanken. Warum konnte sie nicht normal und locker sein? Es war doch nur... Sie spürte seinen Blick mit einer Spur von Neugierde auf sich ruhen.
„Ich muss... muss... p... pinkeln.“
Er lachte schallend.
„Halt den Mund“, zischte sie und wurde noch röter als sie ohnehin schon war. Er lachte einfach weiter.
Lily blieb stehen und verspürte das dringende Bedürfnis, hinter einen nicht vorhandenen Wandteppich zu schlüpfen.
Er trat vor sie und sah zu ihr herab.
„Wirst du deshalb so rot?“, fragte er, noch immer süffisant grinsend. „Weil du pinkeln musste? Das ist das normalste auf der Welt.“
Sie brachte nichts hervor, keinen Ton. Sein Blick wandelte sich von amüsiert zu ungläubig.
„Nicht dein ernst?“, fragte er und starrte sie an. Und sie? Ihr kamen die Tränen und sie wusste, dass er sie weiter verspotten und auslachen...
Er packte sie an der Schulter. Ehe sie es sich versah zog er sie hinter sich her um die nächste Biegung und die nächste Treppe hinauf, dann stieß er eine Tür auf und Lily fand sich in einer der Mädchentoiletten im vierten Stock wieder. Ohne ein Wort schob er sie in eine der sieben Kabinen, dann trat er hinaus und schloss die Tür. Sie hörte, dass er sich mit seinem Oberkörper dagegen lehnte. Wie paralysiert starrte sie das grüne Holz an und wartete auf irgendeinen dummen Kommentar, doch es kam nichts. Nicht einmal ein Lachen, ein spöttisches Schnauben oder ein entnervtes Seufzen.
„Ich... wenn du da bist und zuhör...“
Bevor sie den Satz beenden konnte hörte sie, wie er alle Wasserhähne, wohl mit seinem Zauberstab, gleichzeitig aufdrehte.

Später saß Lily nachdenklich im Gemeinschaftsraum. James an ihrer Seite spielte mit einem, ziemlich sicher geklauten, Schnatz, Sirius und Remus widmeten sich einer Partie Zauberschach und Peter brütete über einem Aufsatz für Kräuterkunde, der am nächsten Tag fällig war. Sirius und James hatten, seit sie hereingekommen waren, noch kein Wort miteinander gewechselt. Doch zu Lily waren sie beide so freundlich, dass es ihr fast unheimlich erschien. Besonders James.
Wie kann ein Mensch so selbstgefällig und arrogant und auf sich bezogen sein und im nächsten Moment ist er...
Ja was? Was war er? Nett? Freundlich? Charmant? Verständnisvoll? Oder war all das nur eine Maskerade, die er aufführte, um sie um den Finger zu wickeln? Er hatte kein Wort mehr über die Toilettengeschichte verloren. Er hatte nicht weiter darauf herumgehackt und sie bloßgestellt. Er hatte sie einfach in Ruhe gelassen und war mit ihr hoch in den Gemeinschaftsraum gegangen. Dann hatte er sie gefragt, was sie tun wolle und sie hatte gesagt sie wolle lernen.
Sie versuchte es auch, doch sie konnte sich nicht so recht konzentrieren. Mit den Blicken, die ihnen zugeworfen wurden, fand sie sich nur schwer ab, doch am allerschlimmsten war das Geflüster. Das „Wieso die?“ oder das „Wo ist ihr Eisköniginnen- Getue hin?“
Lily kaute auf ihrem Stift, während ihre Gedanken wieder und wieder zu James Potter zurücksprangen wie ein Gummiband. Und wie sie zusammenzucken würde, wenn ein Gummiband ihr gegen den Finger schnellte, so zuckte sie auch jedes Mal zusammen, wenn James’ Bild vor ihrem inneren Auge auftauchte.
Sie wurde nicht schlau aus seinem widersprüchlichen Verhalten.

„ICH finde dich anziehend“, hatte er zu ihr gesagt. Und sie? Was hatte sie gesagt? Nichts. Sie war ihm eine Antwort schuldig geblieben. Und er hatte sie davonkommen lassen. Ob bewusst oder unbewusst spielte keine Rolle. Sie war entkommen. Ihm und der Antwort.

Ich weiß nicht wovor ich mehr Angst habe. Vor ihm. Oder vor dieser Antwort auf diese Frage.


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Was mir von Anfang an an Harry Potter gefiel, war diese Mischung aus Fantasie und Realität.
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