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Fanfiction

James Potters Geständnis - Flirtversuche

von Buntstiftchen

Sie versuchte mit ihm zu sprechen, doch er reagierte nicht. Weder auf ihre freundlichen, noch auf ihre wütenden Worte. Er ging einfach vor ihr her durch das Schloss, das an diesem verschneiten, kalten Sonntag menschenleer schien. Wenn die Schüler nicht gerade beim Mittagessen in der Großen Halle saßen, so wie sie selbst noch vor wenigen Minuten, dann verkrochen sie sich vermutlich in ihren jeweiligen Gemeinschaftsräumen, in denen heiße, gemütliche Flammen sie wärmen konnten. Auf den Gängen war es nämlich eisig kalt und zugig. Lily fröstelte. Sie hatte ihren Pullover vergessen und die Bluse wärmte nicht wirklich. Sie sah James’ breiten, großen Rücken an, während sie durch die Flure gingen. Er wirkte recht konzentriert und schien über etwas nachzudenken, doch sie hütete sich davor zu fragen, was ihn derart beschäftigte. Seine Beine waren so lang und seine Schritte so groß, dass sie fast laufen musste um ihm hinterher zu kommen. Sie hatte keine Ahnung wo er hinging, aber er ging schnell und entschlossen und beachtete sie nicht und ihr blieb nichts weiter übrig, als ihm hinterher zu hasten.
Ich bin nicht dein Schatten du arroganter Hornochse. Ich folge dir nicht kritiklos überallhin.
„P... Potter wohin gehst du?“, versuchte sie es noch einmal, allerdings wieder ohne Erfolg. Er reagierte nicht auf sie.
„Warte mal... Potter... ich sagte warte!“
Er hörte nicht. Aus einem Impuls heraus blieb sie stehen, vielleicht in der Hoffnung, der Fluch würde ihn irgendwie daran hindern weiterzugehen, doch es kam anders. Es war als würde ihr eine massive Betonplatte gegen den Rücken knallen. Ihre wurde die Luft aus den Lungen gepresst und ehe sie es sich versah kam ihr der Boden entgegen. Ihre Bücher und ihre Tasche flogen ihr aus den Händen, sie selbst knallte hart mit ihren Unterarmen, Brust und Stirn auf den kalten Steinboden.
„Verflucht noch eins“, hörte sie James knurren. Er kniete irgendwo über ihr.
„Hast du dir wehgetan?“
Als sie nicht antwortete packte er sie unter den Achseln und drehte sie einfach um, sodass sie ihm ins Gesicht starrte, das wie der Himmel über ihr schwebte.
„Was tust du denn?“, fuhr er sie wütend an. „Muss ich dich bei der Hand nehmen damit du dich nicht umbringst?“
Er hatte kein Recht, zornig auf sie zu sein. Lily verzog ärgerlich den Mund.
„Ich habe gar nichts gemacht“, zischte sie und schob James an den Schultern von sich, um sich, etwas benommen, aufsetzen zu können. Sie rieb sich die schmerzenden, pochenden Unterarme.
„Ich bin nur stehengeblieben.“
„Wir können uns nicht voneinander entfernen, wie du sicher schon gemerkt hast.“
Hielt er sie denn für blöd? Sie fletschte die Zähne.
„Ich weiß“, fuhr sie ihn gereizt an.
Entnervt verdrehte er die Augen. „Warum bleibst du dann stehen?“
„Weil ich nicht dein Hund bin. Ich laufe dir nicht hinterher, wenn du mir nicht sagst wohin du gehst.“
„Herrgott noch eins ich...“
Lily fuhr ihm dazwischen.
„Wieso trifft der Fluch nur mich? Wieso hat es dich nicht zurückgeworfen?“
„Ich nehme an, dass das damit zu tun hat, dass ich größer bin und stärker als du. Wenn man uns zusammenbinden würde und ich würde gehen und du stehenbleiben, dann würde ich dich hinter mir her schleifen. Es würde mich nicht umwerfen nur weil du stehenbleibst.“
Das klang logisch.
„Da ist ungerecht. Immerhin geht der Fluch auf deine Kappe.“
Er zuckte mit den Achseln.
„So ist das Leben.“
„Ja, so ist das Leben“, zischte Lily. „Die einen bekommen immer alles und die anderen gehen leer aus.“
„Klingt reichlich bitter.“
„Nur die Wahrheit.“
Langsam richtete James sich auf und blickte zu ihr herab. „Kannst du aufstehen?“
„Wenn nicht, gehst du dann einfach los und lässt den Fluch mich dir hinterherschleifen?“
Abermals seufzte er. Er streckte ihr die Hand hin, doch sie ignorierte ihn, reckte das Kinn so hoch sie konnte und stand auf. Sie klopfte sich den Staub von der Kleidung und ignorierte James’ Blick, der eine Sekunde zu lang auf ihrem gesenkten Kopf lag.
Er seufzte tief und trat auf sie zu, woraufhin sie zurückzuckte. Trotzdem schaffte er es mit seinem Finger kurz über ihre wahrscheinlich leicht gerötete Stirn zu streichen.
„Tut mir leid“, sagte er nur und plötzlich klang seine Stimme seltsam warm. „Das wollte ich nicht.“
Lily suchte in seinen Augen nach einer Spur von Spott, doch da war keine. Nur Ehrlichkeit und sie erkannte, dass er es ernst meinte.
Unbehaglich räusperte sie sich. Mit dem gemeinen James Potter konnte sie noch halbwegs umgehen, aber mit diesem... diesem James Potter...
Sie trat noch einen weiteren Schritt zurück. Er sah sie noch immer an.
„Hast du Hunger?“, fragte er plötzlich. „Du hast nichts gegessen vorhin.“
„Na und? Ich will nicht wieder zurück in die Halle“, sagte Lily unfreundlich und nahm die Bücher entgegen, die er aufgehoben hatte und ihr hinhielt.
Er lächelte.
„Müssen wir auch nicht“, meinte er nur. „Komm mit.“

Diesmal ging er neben ihr. Und er ging langsamer und ab und an sah er sogar zu ihr, so als wolle er prüfen, ob sie auch ja noch da war. Er führte sie in einen unterirdischen Teil des Schlosses, in dem sie noch nie zuvor gewesen war.
Vor einem großen Gemälde mit einer riesigen, bunten Obstschale blieb er stehen, ignorierte Lilys fragenden Blick und berührte leicht mit seinem Daumen eine große, gelbe Birne, die auf dem Gemälde abgebildet war.
Im nächsten Moment hielt er eine Klinke in der Hand, das Gemälde schwang zu Seite und Lily fand sich... in der Großen Halle wieder. Nur dass dort keine Schüler saßen und aßen, sondern hunderte von kleinen Geschöpfen emsig hin und her liefen, Teller und Töpfe trugen und sie zuerst gar nicht zu bemerken schienen.
Dann aber sah einer nach dem anderen zur Tür und schon standen sie alle so nah vor ihr, dass Lily fast zurückgestolpert wäre.
Hauselfen.
Eine raue, runzelige Hand ergriff die von Lily und ehe sie es sich versah, wurde sie zu einem der vier Tische gezerrt, die ein genaues Abbild von denen in der Großen Halle waren.
Sie wurde auf die Bank gedrückt und schaute sich sprachlos um. Es war, als säße sie alleine in der Großen Halle, links von ihr war der riesige Gryffindortisch völlig leer.
„Was ist... ist das denn hier?“, fragte sie verblüfft und sah sich nach James um, der zusammen mit einigen Elfen Teller, Schüsseln und Tabletts auf sie zutrug.
„Das ist die Küche Evans. Und das hier...“, er deutete auf die umherlaufenden Kreaturen. „... das hier sind meine Freunde die Hauselfen, die immer irgendetwas Essbares für mich parat haben. Egal wie spät ich hier noch auftauche.“
Stumm sah Lily dabei zu, wie vor ihr die köstlichsten Speisen aufgebahrt wurden. Als der Tisch sich beinahe bog, ließ James sich ihr gegenüber nieder, bedankte sich freundlich bei den Hauselfen, die aufgeregt von dannen zogen und sich wieder ihren jeweiligen Aufgaben widmeten.
„So“, sagte James und musterte Lily, die schweigend auf das Essen vor sich blickte. „Nimm dir was du magst und hör bloß nicht auf zu essen, bis wir hier nicht mindesten die Hälfte geschafft haben. Sonst kränken wir sie.“
Er nickte zu den Elfen.
Lily räusperte sich.
„Darf... dürfen wir... überhaupt hier sein?“, fragte sie und sah sich unbehaglich um. „Ich glaube nicht, dass....“
„Willst du die Elfen beleidigen? Dann stehen wir auf und gehen ohne etwas zu essen. Wie du willst.“
„Ich...“
James ließ sie nicht ausreden.
„Nichts da. Du fängst jetzt an zu essen“, sagte er und fing an, ihr die Schüsseln und Teller zuzuschieben. Lilys Magen knurrte heftig. Sie war zu hungrig um wiederstehen zu können, also blendete sie James Potter einfach aus und begann zu essen.
Nach einer Weile spürte sie, dass er sie ansah.
„Was?“, fragte sie und erwiderte seinen Blick unfreundlich.
Er grinste.
„Soll ich um noch mehr Apfelkuchen bitten? Du hast gerade den ganzen auf einmal gegessen.“
Lily wurde rot und starrte auf das leere Kuchentablett. Oje. Er hatte Recht, das hatte sie. Sie hatte nicht bemerkt, dass nur sie aß, er aber nicht.
„Ich...“
James hob lächelnd die Hände. Seine Augen glitzerten ganz merkwürdig und schon wieder war da so eine gewisse, unerklärliche Wärme in seinen stechenden Pupillen. Er ließ seinen Blick über ihr Gesicht wandern.
„Schon gut, Evans. All das hier ist für dich. Und den Apfelkuchen magst nicht nur du so gerne.“ Er zwinkerte.
Lily starrte ihn befremdlich an. Dieser Schalk, der da in seinen Augen saß, zusammen mit dieser Wärme... Was ging nur in James Potter vor?
Sie hatte absolut keine Ahnung, wie sie reagieren sollte.
„Was?“, fragte sie und runzelte unbeholfen die Stirn.
Er grinste noch immer.
„Ich mag ihn auch am liebsten“, wiederholte er, langsamer diesmal, so als würde er denken, sie wäre geistig zurückgeblieben.
So wie ich wahrscheinlich gerade dreinschaue ist das nicht verwunderlich.
Aber sie war einfach zu verwirrt von seinem widersprüchlichen Verhalten, als dass sie sich kontrollieren hätte können.
„Ähm... okay“, murmelte sie und fühlte sich mit einem Mal ziemlich fehl am Platz. Er hingegen schien sich pudelwohl zu fühlen.
„Er ist sehr süß, nicht wahr?“, fragte er mit einem eigenartigen Unterton in der Stimme, den sie nicht deuten konnte.
Sie fühlte, dass ihr die Gesichtszüge entglitten. Was trieb er denn da? Er hatte sich etwas vorgebeugt und musterte sie aufmerksam. Er schien irgendwie amüsiert.
„Ich mag Süßes.“
„Toll“, sagte sie trocken und runzelte die Stirn. „Ich glaube das hast du mit allen anderen Menschen auf dieser Welt gemeinsam.“
„Bist du wie alle anderen Menschen?“
„Was?“
„Magst du Süßes?“
„Ich... ja ich denke schon.“
Die Situation wurde immer unangenehmer. Unruhig rutschte Lily auf ihrer Bank hin und her. Wenn sie nur wüsste, was er da machte.
„Da haben wir ja schon etwas gemeinsam“ sagte James. Seine Zähne blitzten im hellen Licht der schwebenden Kerzen kurz auf. „Wie überraschend.“
„Potter... wa.... was soll denn das?“, fragte sie befremdet und wich seinem jagenden Blick geflissentlich aus.
Er lachte leise.
„Was denn?“
„Na diese sinnlose Unterhaltung hier.“
Er lachte so laut, dass es von den Wänden wiederhallte und die Hauselfen zu ihnen herübersahen.
„Psst“, zischte Lily und sah peinlich berührt von links nach rechts. James hörte auf zu lachen, doch seine Augen schienen Funken zu sprühen.
„Ich flirte nur ein bisschen“, erklärte er unschuldig.
Sollte das ein Scherz sein?!
„Mit... mit mir?“
„Nein mit den hundert Hauselfen hinter dir.“ Einen Moment schwieg er. „Natürlich mit dir.“
Ist das sein Ernst? Im einen Moment fährt er mich wütend an, führt mich eiskalt in der Großen Halle vor, droht mir und versucht mir Angst zu machen und im nächsten Moment ist er plötzlich so freundlich zu mir als wäre nie etwas gewesen?
Nicht nur freundlich war er. Er war zuvorkommend, höflich, charmant. So wie der James Potter war, dem alle Welt zu Füßen lag.
Wenn er so war, dann verstand Lily, wieso so viele Mädchen ihr Herz an ihn verloren. Wenn er einen so ansah, wie er sie eben ansah, dann hatte man das Gefühl, der einzige Mensch auf der Welt zu sein. Mit diesem Ausdruck in den Augen konnte er alles bekommen, was er wollte, konnte Macht haben über jeden.
Und das weiß er sehr genau.
Lily machte dieser Blick nur eines: Nämlich zornig. Eben für jene Siegesgewissheit und jene Arroganz hasste sie James Potter. Sie schnaubte in Ermangelung einer guten Antwortmöglichkeit einfach auf und begann weiter zu essen, traute sich allerdings nicht, ihn ganz aus den Augen zu lassen. Er schien ihre wachsende Besorgnis zu spüren und regelrecht zu genießen. Leicht lächelnd und ein wenig nachdenklich lag sein Blick auf ihr.
Das alles ist sein Spiel. Er spielt gerne. Aber er kann dich nicht zwingen mitzumachen.
Sie schwor sich in diesem Moment, dass sie sich nicht durch ihn blenden und täuschen lassen würde, denn sie kannte auch seinen anderen Blick. Den eiskalten, berechnenden, bohrenden Blick, der sich durch Haut und Muskeln und Knochen fraß und praktisch in einen hinein und durch einen hindurch blicken konnte.
Sie räusperte sich unbehaglich.
Kann es sein, dass ich seinem lauernden Blick besser standhalten kann, als diesem undurchdringlichen, charmanten Lächeln hier?
Sie begann sich wirklich, wirklich unwohl zu fühlen und hörte wieder auf zu essen. Er bemerkte es sofort.
„Was ist los?“, fragte er, ohne seine Augen von ihr zu nehmen. „Stimmt etwas nicht?“
Lily hatte die dumpfe Ahnung, dass er sie verspottete. Er musste gemerkt haben, dass seine befehlshaberische Art bei ihr nicht anschlug, er musste bemerkt haben, dass sie unbeeindruckt blieb von seinem herrischen Getue, seinem Selbstbewusstsein und seiner Bestimmtheit. Und jetzt probierte er deshalb seine Flirtstrategien an ihr.
Sehr zu ihrem Missfallen musste Lily sich eingestehen, dass sie mit seiner unfreundlichen Seite wesentlich besser zurechtkam, als mit dieser anderen Seite.
Sie überlegte, was sie erwidern könnte. Sie wollte eingehen auf sein Spiel, neckisch sein und klug und schlagfertig. Doch irgendwie wollte es damit nicht so recht klappen. Irritiert sah sie ihn an.
„Tust du jetzt so, als wäre vorhin nichts gewesen oder was?“, fragte sie und runzelte die Stirn.
Du Idiotin. Lass dich nicht auf ihn ein.
Doch es war zu spät.
„Was meinst du?“, fragte er und tat, als wisse er es wirklich nicht. Ohne den Blick von ihr zu nehmen schob er ihr einen weiteren Teller mit Apfelkuchen zu.
„Du... du warst gemein zu mir“, stotterte Lily und blickte verwirrt auf den Kuchen hinab. Im nächsten Moment verfluchte sie sich für ihren Trotz. Sie war doch nicht mehr im Kindergarten. Wo war die Lily, die ihm die Stirn bot? Kam die nur zum Vorschein, wenn er gemein war?
James lachte.
„Ich war nicht gemein zu dir“, widersprach er und schüttelte nachsichtig den Kopf. „Wenn ich wirklich gemein zu dir wäre, dann würdest du das nicht so einfach wegstecken.“
Ärgerlich verzog Lily den Mund.
„Glaubst du deine Worte und Beleidigungen können mir etwas anhaben?“
„Ja das glaube ich.“
„Mir ist egal, was du von mir hältst.“
„Ist es dir nicht.“
„Oh doch. Was mir nicht egal ist, ist was der Rest der Schule über mich denkt.“
„Wieso?“, fragte James und angelte sich eine Traube aus dem Obstkorb zu seiner Rechten. Die anderen sind hier völlig unwichtig.“
„Was hier?“
„Hier bei uns.“
„Hier bei uns? Was soll das bitte heißen?“
James schwieg einen Moment und schob sich die Traube in den Mund.
„Ich weiß nicht“, meinte er kryptisch und beobachtete sie. „Was glaubst du?“
Lily räusperte sich um ihre belegte Stimme loszuwerden.
„Ich habe keine Ahnung wovon du sprichst Potter“, sagte sie bestimmt und begann, den Blick auf ihren Teller senkend, wieder zu essen.
Als James nichts erwiderte blickte sie irritiert auf und bemerkte zu ihrem Unbehagen, dass er sich ein Stück nach vorne geneigt hatte und sie beobachtete.
„Soll ich weiter mit dir flirten?“
„Dein ‚Flirten’ würde ich nicht als solches Bezeichnen, sondern eher als: ‚Unsinniges, langweiliges Gerede, das nirgendwo hinführt.“
Sie wollte ihn zornig und ärgerlich machen, weil sie lieber mit ihm stritt, als weiter so mit ihm zu sprechen wie sie das gerade tat. Mit ihm zu streiten war wie ein Spaziergang auf einem Feldweg. Keine Gefahren, ebener Weg, keine Hindernisse. Wenn er wütend war, konnte sie auch wütend sein. Und das war gut. Das war sicher. Aber wenn er so... SO mit ihr sprach, dann war das ein Klippenklettern über einem hundert Meter Abgrund mit scharfen, spitzen Felsen und Kanten.
Werde wütend und sei beleidigt. Werde ärgerlich. Bitte.
Doch er wurde nicht ärgerlich. Er warf den Kopf zurück und lachte lauthals.
„Unsinniges, langweiliges Gerede, das nirgendwo hinführt?“
Lily runzelte die Stirn.
„Ja“, sagte sie brüsk. „Unter Flirten verstehe ich gemeinhin etwas anderes.“
Ups, das hätte sie nicht sagen sollen. Sie wusste es, noch ehe die Worte ganz verklungen waren. Natürlich sprang er sofort darauf an, wie ein Wolf auf frisches Fleisch ansprang. Er beugte sich vor und fixierte sie.
„Ach? Und was verstehst du darunter?“
Mist. Verdammt. Ich bin so dumm.
„Ich... also...“
„Ja?“
„Nun ja... Frauen flirten nicht.“
„Falsch. Tun sie sehr wohl. Genau so sehr wie Männer.“
„Nein.“
„Doch. Aber darum gehst es jetzt nicht. Was muss ein Mann bei dir tun, dass du es flirten nennen würdest?“
„Ich...“ Lily sah James ins Gesicht und erkannte, dass er es genoss sie auflaufen zu lassen.
Diese Genugtuung gebe ich dir nicht! Niemals!
Sie beschloss zum Gegenangriff auszuholen und atmete tief durch.
„Nun“, begann sie entschlossen. „Zunächst einmal sollte er mich weder erpressen, noch mich mithilfe eines Fluches zwingen, in seiner Nähe zu bleiben. Er sollte darauf achten, wie ich reagiere und ob ich auf ihn eingehe oder nicht. Denn wenn nicht, dann sollte er genug Verstand besitzen mich in Ruhe zu lassen. Und nicht zuletzt... soll er bitte nicht mit mir über dämliche, süße Kuchen sprechen, sondern sich intelligent anstellen und sich etwas Besseres überlegen als diesen: Wir haben so viel gemeinsam- Schwachsinn.“

Zufrieden endete Lily. Das war gut gewesen. Genauso musste sie mit ihm sprechen. Jetzt musste er wütend sein. Diese Kritik würde er nicht auf sich sitzen lassen. Jetzt würde er sie gleich anfahren und auslachen und verspotten und...

„Darf ich dich etwas fragen?“ Lily zuckte zusammen, als er plötzlich sprach. Er bohrte seine Augen in ihre, doch da war nicht ein Hauch von Wut in ihnen. Da war... konnte es sein... Konnte es sein, dass ihm GEFALLEN hatte, was sie da gerade gesagt hatte? Konnte es sein, dass es ihm SEHR gefallen hatte?


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Ich habe diese Bücher für mich selbst geschrieben. Was passiert ist, ist ein Schock für mich. Ich dachte mir, dass die Bücher vielleicht drei Menschen gefallen werden, neben mir meiner Schwester und, vielleicht, meiner Tochter.
Joanne K. Rowling