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Fanfiction

James Potters Geständnis - Die Große Halle

von Buntstiftchen

Steif wie eine der eisernen Rüstungen die den Gang links und rechts flankierten schritt sie neben ihm her. Er machte so große Schritte mit seinen langen Beinen, dass sie fast laufen musste um gleichauf mit ihm zu bleiben. Sie hatte überlegt hinter ihm zu gehen, in der Hoffnung das würde nicht aussehen, als würden sie irgendwie zusammengehören, doch es sah aus als wäre sie sein Hündchen, das ihm hinterherdackelte. Es erschien ihr deshalb als das geringere Übel wenn es aussah, als würde sie freiwillig neben ihm gehen.
Sie waren auf dem Weg in die Große Halle und sie war so nervös, dass sie nicht klar denken konnte, während er, wie immer natürlich, die Ruhe in Person war. Er beachtete sie überhaupt nicht. Er tat fast so, als wäre sie nicht da, was ihr eigentlich sowieso am liebsten war, doch irgendwie kam sie sich schrecklich dumm vor. Wie ein Kleinkind, das angstvoll seinem Vater hinterherlief und sich fürchtete, sich in der großen, weiten Welt zu verirren.
Ihnen begegneten kaum Schüler, doch wenn, dann wurde sie angestarrt als wären sie ein dreiköpfiges, gigantisches Monster.
Sind wir doch, dachte Lily bitter. Er ist umwerfend und ich bin eine dumme, kleine Streberin, die nicht weiß wo ihr der Kopf steht.
Selbst die Erstklässler, die erst so kurze Zeit an der Schule waren sahen sie komisch an, weil selbst die hatten in den wenigen Monaten hier gelernt, dass James Potter der König der Schule war und Lily Evans... ein Niemand war.
Sich so mickrig zu fühlen missfiel Lily sehr und einmal mehr wünschte sie sich, James Potters stoische Gelassenheit und seine immerwährende Lässigkeit zu besitzen. Nie hatte sie irgendwelche gröberen Selbstzweifel gehabt, sie war immer gut mit sich selbst zurecht gekommen, doch jetzt war das alles anders. Genau genommen schon seit seinem Geständnis. Sie wusste, dass niemand verstand, was er an ihr fand. Sie selbst verstand es ja auch nicht. Wenn sie ehrlich war, dann glaubte sich noch immer fest daran, dass er sich täuschte, wenn er sagte, dass er sie mochte.
Ihr graute vor der Bombe, die platzen würde, wenn sie mit James die Halle betreten würde. Sie wusste nicht, was genau er vorhatte, vermutlich würde er sie bezahlen lassen dafür, dass sie ihn abgewiesen hatte.
Sie würde es tapfer hinnehmen, egal, was er tun würde. Sie hatte schon schlimmeres überstanden. Nur... sie wollte nicht in die hasserfüllten Gesichter der Mädchen blicken, die James mochten. Sie wollte nicht, dass man sie wieder gehässig von Kopf bis Fuß musterte und hinter vorgehaltenen Händen tuschelte.
Sie wusste, dass sie nicht hässlich war, dass sie vielleicht sogar ganz hübsch war, doch sie hatte nie besonders viel Aufhebens um ihr Aussehen gemacht. Sie versank in ihrer Schuluniform, trug die weitesten Blusen und dicksten Pullover, sie schminkte sich selten und wenig und interessierte sich nicht für kunstvolle Frisuren.
Anfangs hatten einige Jungs auf Hogwarts und auch Zuhause in ihrer Nachbarschaft sie gefragt, ob sie mit ihnen ausgehen wolle. Doch sie alle hatten schnell gemerkt, dass Lily kein Interesse an so etwas hegte. Und irgendwann war niemand mehr gekommen, niemand hatte sie mehr angesehen und niemand hatte sie mehr gefragt. Ihr war das nur Recht gewesen. Und dann war James Potter mit seinem Geständnis dahergekommen.

„Wirst du... hast du... irgendetwas vor?“
Sie musste es wissen. Sich innerlich darauf einstellen, was kommen würde. Sie musste sich wappnen.
„Was meinst du?“, fragte er ohne sie anzusehen. Er tat, als wüsste er nicht, wovon sie sprach.
Sie straffte die Schultern. „Ich meine ob du... kannst du mir einfach sagen, was du tun wirst? Ich habe verstanden: Ich habe das alles hier verdient. Schon klar. Mach was du willst. Aber ich würde... schon ganz gerne wissen, was auf mich zukommt.“
„Ich werde gar nichts machen Evans.“ Er sah sie noch immer nicht an. „Die Leute werden denken, dass wir zusammen sind. Du kannst gerne herumschreien und allen wiedersprechen, wie du willst, aber wenn du heute Nacht mit mir in meinen Schlafsaal kommst, dann glaubt dir keiner mehr. Du kannst es dir also sparen.“
Lily zog resigniert die Schultern hoch. Er hatte Recht. Niemand würde ihr glauben. Alle Welt würde immer ihm glauben und wenn sie an seiner Seite die Wendeltreppe hochging... Bei dem Gedanken wurde ihr schlecht.
Nun gut, sie würde es trotzdem überstehen. Er würde sie nicht jammern sehen. Sie wusste, dass er damit rechnete, dass sie schon nach einem Tag zusammenbrechen würde, vor ihm auf die Knie fallen und betteln würde, er solle sie küssen. Sie wusste, dass er dachte, dass sie nichts aushielt. Dass sie schwach war. Aber er hatte keine Ahnung. Jahrelang hatte sie gelernt hinunterzuschlucken. Sie würde alles ertragen, was er tat. Sie hatte sowieso keinen Ruf zu verlieren, was machte es da schon. Sie nickte und versuchte gleichgültig auszusehen.
„Okay“, sagte sie. „Ist mir auch egal wenn alle Welt denkt dass ich mit James Potter schlafe.“
Sie zuckte mit den Schultern und spürte, dass sie rot wurde und dass James ihr bei ihrer Wortwahl das Gesicht zuwandte.
„Dass du mit James Potter schläfst?“, fragte er und zog die Augenbrauen hoch. „Was glaubst du wie eine Beziehung mit mir aussieht? Nur Sex oder was?“
Lily zuckte zusammen als hätte er sie geschlagen. Ihn dieses Wort sagen zu hören... ihn sagen zu hören... Es war als würde McGonagall ihr Aufklärungsunterricht geben. Es war unmöglich und grotesk und haarsträubend.

Wie hatte sie es geschafft das Gespräch binnen weniger Sekunden auf so ein Thema zu bringen? Sie war es. Nicht er. Sie hatte begonnen. Ihre Ohren wurden merkwürdig heiß.
„Darüber rede ich nicht mit dir“, sagte sie entschlossen und hoffte inständig, er würde es dabei belassen, was er natürlich nicht tat.
„Worüber?“, fragte er. „Über Sex?“
Er besaß nicht einmal den Anstand, seine Stimme zu senken.
Sie betete, dass niemand sie gehört hatte. Ihr schien es, als halle das Wort wieder und wieder von den Wänden zu ihr zurück.
„Hör auf das zu sagen!“, fuhr sie ihn an.
„Denkst du eine Beziehung mit mir läuft darauf hinaus dass ich nur das Eine will?“
„Ich weiß nicht auf was deine Beziehungen sonst hinauslaufen könnten und ehrlichgesagt ist das kein Thema, das mein Interesse weckt.“ Brüsk starrte Lily geradeaus. James ging plötzlich langsamer.
„Was habe ich getan dass du so über mich denkst?“, fragte er und klang dabei wirklich so, als wisse er es nicht. Lily konnte es nicht fassen. Wie konnte man nur so arrogant, ignorant und eingebildet sein?
Sie merkte, dass sie wütend wurde. Richtig wütend und darüber war sie so erstaunt, dass sie beinahe vergaß ihm zu antworten. Sie schnaubte auf.
„Ich weiß nicht... hmm... vielleicht liegt es daran, dass ich dich jede Woche mit einer anderen gesehen habe. Vielleicht auch daran, dass sich Mädchen wegen dir im Schlafsaal und auf den Toiletten die Augen aus dem Kopf heulen.“
„Na und?“
„Na und?! Und du fragst mich noch, was du getan hast, dass ich schlecht über dich denke!“

Woher kommt diese Heftigkeit? Ich bin doch sonst nicht so. Woher kommt diese Wut? Woher kommt der Mut, so mit ihm umzuspringen?


„Denkst du es ist klug mich schon wieder so anzufahren? Kurz bevor wir Seite an Seite in die Große Halle gehen?“
„Ich fahre dich nicht an. Du hast mich doch gefragt.“ Ihre Stimme klang richtig patzig.
So kenne ich mich gar nicht. Wieso widerspreche ich ihm ständig? Ich sollte zu allem Ja und Amen sagen und alles tun, was er sagt. Das würde mir eher weiterhelfen. Das mag er. Das ist er von allen anderen gewöhnt.
„Kann man mit dir eigentlich auch ein Gespräch führen ohne dass du einen verurteilst und einen mit deinen Vorurteilen bewirfst wie mit Steinen?“, fragte er und zog die linke Augenbraue hoch.
„Ich weiß nicht ob man das kann. Du kannst es augenscheinlich nicht, weil erstens meine Vorurteile, wie du sie nennst keine Vorurteile sind sondern bewiesene Tatsachen und zweitens verurteile ich dich nicht. Um dich zu verurteilen müsste das was du machst mich interessieren und das tut es nicht. Tu doch allen Mädchen auf der Schule weh, wenn du willst. Mir egal. Sei so, wie du bist. Aber erwarte nicht, dass ich dich deshalb irgendwie mag.“
Sie hatte gesprochen ohne zu stottern oder zu stocken. Selbst überrascht von ihrer Courage hielt Lily inne und warf James einen kurzen Blick zu.
Mir gerunzelter Stirn sah dieser sie an. Er wirkte überrascht von der Schärfe ihrer Worte, was sie nicht verwunderte. Wann wurde James Potter schon kritisiert? Wer hatte ihn jemals so angefahren? Er wirkte nicht glücklich darüber. Er wirkte ganz und gar nicht glücklich.
„Du hast ein beeindruckendes Talent dafür Leute vor den Kopf zu stoßen“, sagte er und trat vor sie, als sie vor der Tür zur Halle zum Stehen kamen. „Und eines muss man dir lassen: Du reitest dich selber immer tiefer rein und das weißt du auch und trotzdem hältst du ich nicht zurück.“
Er sah sie an. So... lauernd... irgendwie. Unbehaglich erwiderte sie seinen Blick und verabscheute die Wirkung die er auf sie hatte. Verabscheute es, sich in seiner Gegenwart wie ein dummes, kleines Mädchen zu fühlen, das vom Leben keine Ahnung hatte.
„Ich... mache gar nichts“, versuchte sie zurück zu rudern. „Ich...“
„Versuch einfach einmal freundlich zu sein. Mich anzuschreien...“
„Ich schreie dich nicht an.“
„Mich anzuschreien“, fuhr James ungerührt fort. „...verbessert deine Lage auch nicht. Wenn einer der Lehrer von diesem Fluch Wind bekommt, dann kriege ich Ärger. Du kriegst Ärger. Remus und Peter kriegen Ärger und Sirius bekommt gewaltigen Ärger. Also würde ich dir raten, dich zusammenzureißen.“
„Ich habe dir gesagt, dass ich nicht vorhabe so zu tun, als würde mir deine Gegenwart gefallen. Ich werde nicht freundlich zu dir sein, nur weil du das willst und Macht über mich hast. Wenn du ein dressiertes Äffchen haben willst, dann such dir eine andere.“
„Ich will kein dressiertes Äffchen.“
„Ach nein? Weißt du was? Mir kommt vor dass du mit Menschen nur gut umgehen kannst, wenn sie tun was du willst und da alle Menschen immer zu tun scheinen, was du willst hast du ein verdammt schönes Leben.“
„Stimmt.“
„An Arroganz bist du nicht zu übertreffen.“
James schwieg, doch er sah sie an und sein Blick schrie ihr tausende von Worten entgegen, von denen sie kein einziges verstand.
„Ich will kein dressiertes Äffchen“, wiederholte er mit schneidender Stimme. „Und du brauchst mir auch nichts vorzuspielen. Aber vor allen anderen solltest du zumindest den ungefähren Eindruck erwecken, als würdest du freiwillig neben mir stehen. Weil sonst fällt das auf. Du scheidest dir ins eigene Fleisch.“
Ärgerlich reckte Lily das Kinn und strich ihre Bluse glatt. Was dachte er? Dass sie in die Halle spazierte und lauthals kreischte: „Ich gehe nur neben ihm, weil er mich ausgetrickst hat und uns eine verhexten Flasche verflucht hat?“
„Glaubst du ich riskiere meine saubere Akte?“, fragte sie überheblich.
„Ich glaube, dass du ganz gewaltige Angst davor hast diese Halle zu betreten und ich glaube, dass du dich nur sehr schlecht zusammenreißen kannst. Tu uns beiden den Gefallen und halt dich zurück.“
„Das kriege ich hin glaub mir.“
„Großartig“, knurrte James und wandte sich von ihr ab und der Flügeltüre zu.
Lily konnte es nicht darauf beruhen belassen.
„Du tust, als wäre all das meine Schuld. Als würde ich dich zwingen, das hier zu machen. Du bräuchtest mich nur zu küssen. Ein Kuss und es ist vorbei.“
Er wandte sich wieder zu ihr um.
„Weißt du... ICH habe keine Angst davor da jetzt hineinzugehen. Weil ich der große James Potter bin und jetzt der ganzen Schule beweisen kann, dass mich niemand zurückweist. Mir machen die Blicke nichts aus und das Gerede noch weniger.“
„Wenn du also deine Genugtuung erhalten hast... löst du dann den Fluch?“
„Wenn ich meine Genugtuung erhalten habe, dann hole ich mir meine Rache. Und wenn mir das Spiel irgendwann zu langweilig ist, hole ich mir meinen Kuss. Wie du es drehst und wendest- ich gewinne.“
„Du wirst strahlender Sieger sein“, spottete Lily kalt.
„Das werde ich“, sagte James und überging ihre Herablassung kommentarlos.
Er wandte sich ab und stieß die Tür zur Halle auf. Lily straffte die Schultern und bevor sie den Fluch spürte, folgte sie James Richtung Gryffindortisch.

Blicke klebten auf ihr wie zäher Gummi, der verhinderte, dass sie vorankam. Der Weg zwischen den Tischen hindurch erschien ihr ewig. James neben ihr ging hoch erhobenen Hauptes, sie selbst schlich wie ein verängstigter Hase hinterdrein.
Egal wie sehr du ihn auch hasst und wie gut es sich anfühlt ihm als einziger zu widersprechen... hier draußen in der wirklichen Welt ist er dir haushoch überlegen.
Getuschel brach los wie ein Flächenbrand. Als sie endlich Sirius und Remus erreicht hatten, die fast am Ende des Tisches saßen und ihr Mittagessen einnahmen war der Geräuschpegel so angestiegen, dass Lily meinte, ihr fielen die Ohren ab. Sie wusste, worüber alle sprachen und sie spürte, dass sie noch immer angestarrt wurde. Von allen Seiten. Selbst die Slytherins sahen mäßig interessiert zu ihnen herüber. Die Leute wollten wissen, was das zu bedeuten hatte. War James Potter gerade wirklich Seite an Seite mit Lily Evans in die Halle gekommen? Oder war es nur Zufall gewesen?
Lily starrte mit aufgerissenen Augen zu Sirius, der ihre Panik wohl spürte, denn er rückte auf und machte ihr Platz neben sich.
„Na los“, meinte er auffordernd. „Schmeiß dich zu mir, Evans.“
Erleichtert, fast schon dankbar ließ sie sich auf die Bank sinken.
„Mann, Mann, wie euch alle anstarren.“ Sirius ließ seinen Blick aufmerksam durch die Halle schweifen. „Man könnte meinen ihr wärt gerade nackt hier hereinspaziert.“
James ignorierte ihn und belud sich schweigend seinen Teller. Er tat, als bemerke er nicht, dass sämtliche Aufmerksamkeit in der Halle ihm galt.

Natürlich. Er ist das gewohnt. Ihn sehen doch immer alle an. Er fühlt sich in einem Meer aus Blicken am wohlsten.

Unbehaglich starrte Lily auf die Tischplatte. Ihr Hunger war wie weggeblasen.
„Isabella hat mir deine Schulsachen gegeben“, sagte Remus und reichte Lily ihre braune Ledertasche und zwei Bücher. „Sie hat sie mit runter gebracht, weil James doch nicht die Wendeltreppe... hochkommt und sie dachte, dass du sie vielleicht vergessen würdest.“
Überrascht sah Lily auf und nahm die Sachen entgegen.
„Wieso... macht sie denn das?“
„Sie meinte...“ Remus warf James einen kurzen Blick zu. „Sie meinte, dass sie sehr wohl gemerkt hat, dass du nichts vorgespielt hast, als du... James... nicht küssen wolltest und dass all das hier... ziemlich unangenehm für dich sein muss.“
„Wirklich?“, fragte Lily zweifelnd.
„Sie meinte sie versucht zu helfen, wenn sie kann. Damit wir nicht auffliegen. Und sie meinte auch noch, dass James eigentlich ein ziemlicher Arsch ist.“ Sirius blickte seinen Freund, der noch immer nicht reagierte, scharf an. „Sogar ein noch größerer Arsch als ich, meinte sie.“
„Und warum?“, fragte James ohne aufzublicken. Seine Stimme klang, wie Lily bemerkte, ziemlich gefühlskalt.
Sirius neigte sich seinem besten Freund entgegen.
„Weil du diesen Scheiß hier abziehst. Und weil, wenn das alles schief läuft, sechs Personen sich gewaltigen Ärger einhandeln werden. Nur weil du wütend bist und dein Ego zu groß ist.“
„Wenn es schiefläuft, ist es nicht meine Schuld“, antwortete James gleichgültig.
„Du wolltest dieses Spiel spielen, Sirius, nicht ich. Evans wollte es auch spielen.“
„Du könntest uns allen einen Gefallen tun und diese Scharade hier beenden.“
„Könnte ich.“
„Was ist nur mit dir los?“ Mit einer Mischung aus Wut und Unverständnis blickte Sirius James an und Lily konnte ganz deutlich sehen, wie zornig er war. Es war seltsam die beiden Menschen miteinander streiten zu sehen, die sonst immer der absolut gleichen Meinung waren und niemals seit sie sie kannte eine Auseinandersetzung miteinander geführt hatten. „Okay, du machst dir einen kleinen Spaß, schon klar, dagegen habe ich nichts einzuwenden. Aber uns hier so anzufahren und einen auf beleidigt zu mache...“
„Sirius dich geht das hier nichts an. Das ist eine Sache zwischen mir und Evans.“
„In die du mich, Remus, Peter und die Mädchen hineinziehst.“
„Du wolltest es spielen. Nicht ich“, wiederholte James eisig und legte sein Besteck beiseite um endlich von seinem Essen aufzublicken und Sirius’ Blick zu erwidern. „Du. Nicht ich.“
„Was ist mit Quidditch?“, platze Lily dazwischen. Sie konnte die Spannung fühlen, die sich am Tisch aufgebaut hatte, konnte fühlen, wie wütend Sirius und James aufeinander waren und sie wusste, dass jeder Schüler in ihrer näheren Umgebung versuchte, ihrer Unterhaltung zu lauschen. Von wegen sie war es, die sich nicht zusammenreißen konnte.
Sie straffte die Schultern und sah James, der ihr langsam das Gesicht zuwandte an. „Du kannst nicht spielen, solange der Fluch auf uns liegt.“
Seine Augen bohrten sich in ihre. Blitzten vor Wut.
„Ach?“, fragte er voller Spott. „Und ich dachte ich setz dich einfach hinter mich auf meinen Besen und hoffe, dass ich es irgendwie hinbekomme, dich oben zu halten.“ Er schnaubte auf. „Keine Sorge Evans, ich habe dich fliegen gesehen. Ich habe nicht vor wegen dir draufzugehen.“
„Ich...“
„Du fliegst grottenschlecht. Das nächste Spiel ist in zwei Wochen gegen Hufflepuff. Einmal aussetzen bringt mich nicht um.“
Er setzte aus? James Potter ließ sich ein Quidditchspiel entgehen?
Lily starrte ihn an.
„Was?“, fuhr er sie an.
„Zwei Wochen?“, wiederholte sie. „Du willst zwei Wochen...“
„Hör auf mich zu nerven.“ James schob seinen Teller zurück und stand plötzlich auf. „Da du ohnehin nichts isst und Sirius sowieso nur den Moralapostel spielt können wir auch wieder gehen.“
Lily rührte sich nicht. Wie versteinert saß sie da und starrte zu ihm auf ohne sich rühren zu können. Zu geschockt war sie von seinen Worten. Zwei Wochen? Zwei Wochen? Sie spürte die Blicke der übrigen Schüler und sogar die der Lehrer auf sich ruhen als James seine Hand zu ihr herab streckte und sie mit blitzenden, lauernden Augen ansah.
„Hast du nicht gehört?“, fragte er mit leiser, streichelnder Stimme. „Wir GEHEN.“
Sie war nicht so naiv, dass sie nicht gemerkt hätte, was er vorhatte. Alle Augen lagen auf ihnen. Sie wusste, dass sie es tun musste und sie wusste, dass er es auch wusste.
Ein Teil von ihr wollte es riskieren. Einfach sitzen bleiben und ihn gehen lassen, warten, bis er zwei Schritte gemacht hatte und der Fluch sie traf. Wahrscheinlich würde sie rücklings von der Bank gerissen werden. Es würde ihr solche Genugtuung verschaffen.
„Lily...“
Dieses einzelne Wort ließ sie aufhören. Es war Sirius neben ihr, der gesprochen hatte. So leise, dass nur sie ihn gehört hatte. Sie wandte ihm das Gesicht zu und was sie sah erstaunte sie: Da war eine Bitte in seinen Augen. Eine Bitte in den schwarzen Augen von Sirius Black.
Lily verstand. Sie verstand, was er ihr sagen wollte: Geh mit ihm. Sei vernünftig du lass ihm seinen Willen.
Und das tat sie dann auch. Sie hob ihre Hand, James packte sie, drückte sie zusammen, fester, als er hätte müssen und zog sie von der Bank hoch und dann hinter sich her durch die Reihe der Tische zur Tür hinaus in die Eingangshalle. Dort ließ er sie, noch bevor sie ihm ihre Hand entziehen konnte, los und wandte sich ihr zu.
Sie stand einfach da und sah zu ihm auf und er sah zurück und sie konnte nichts in seinen dunklen Augen lesen. Gar nichts. Sie drückte sich ihre Bücher vor die Brust wie ein Schutzschild, wohl wissend dass es vor seinen Augen und Worten keinen Schutz gab.
Sie spürte, dass er etwas sagen würde und fragte sich, welche Beleidigung oder welche scharfen Worte er wählen würde. Irgendwo war es ihr egal. Sie würde es einfach abprallen lassen so gut sie es fertigbrachte.
Sie war so konzentriert auf ihre Gedanken, dass sie zu spät bemerkte, wie er die Hand hob und ihr Kinn packte. Er zog ihr Gesicht fest nach oben, sodass er ungehindert seinen Blick in ihren drängen konnte. Einen winzig kleinen Moment lang dachte sie, er würde sie vielleicht küssen.
Alle denken, ich habe nachgegeben. Alle denken, dass er jede bekommen kann. Er hat jetzt was er die ganze Zeit über wollte.
Sie rührte sich nicht, wartete nur und hoffte. Doch er küsste sie nicht. Er drängte nur seine Augen in ihre und schien etwas in ihren grünen, schimmernden Pupillen zu suchen. Prüfend war der Ausdruck in seinem Gesicht, aufmerksam und bestimmt.
Dann, als wäre er plötzlich fündig geworden entließ er sie unvermittelt aus seinem Griff, trat zurück und ging davon. Der Fluch traf sie hart im Rücken und sie stolperte ihm verwirrt hinterher.


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Es war wirklich schwierig, niemandem erzählen zu dürfen, dass ich die Rolle der Cho Chang bekommen hatte, wo es doch so verlockend war! Ich hatte meinen Freunden erzählt, dass ich zum Vorsprechen gehen würde, also haben sie immer wieder gefragt, ob ich sie nun bekommen hätte. Ich musste dann immer sagen, dass ich nich glauben würde, dass ich sie bekommen hätte und nach einer Weile hören sie auf, mich danach zu fragen. Als ich es ihnen zu guter letzt erzählt habe, haben sie einfach nur geschrien. Meine Freunde haben mich wirklich unterstützt.
Katie Leung