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Verstand und Gefühl - Unangenehme Tatsachen

von MagicMarlie

„Ah, Severus, mein getreuer Diener, ich fürchtete schon, du folgst meinem Ruf nicht ...“

Das weiße Gesicht des Dunklen Lords blickte mit einem Schlangenlächeln auf ihn herab. Severus kniete vor ihm im Staub und senkte sein Haupt.

„Mein Herr, niemals würde ich Euren Ruf missachten. Aber es dauerte, bis ich mich von Dumbledore loseisen konnte ...“

Der Dunkle Lord wandte sich von ihm ab und trat durch den Kreis der Todesser, der sich um sie gebildet hatte.

„Wie dem auch sei. Ich habe dich gerufen, da wir heute ein paar Gäste hier haben, und ich dachte, du möchtest diesen Spaß bestimmt nicht versäumen.“

Severus hob den Kopf ein Stück und sah hinter den Todessern eine Familie am Boden liegen, gefesselt, blutend. Ihm drehte sich der Magen um.

„Wie überaus gütig von Euch, mein Herr.“, sagte er leise und versuchte, sich seine Abneigung nicht anhören zu lassen.

„Du hast mir in letzter Zeit einige wertvolle Informationen über den Orden und Potter geliefert, und deshalb möchte ich dich heute Nacht belohnen. Steh auf.“

Severus gehorchte und kam auf die Beine. Dumbledore hatte ihm auf sein Drängen hin ein paar Informationen zugespielt, die er dem Dunklen Lord hatte liefern können. Es war dabei um das Ministerium gegangen, und darum, wo Potter sich gerade aufhielt.

Der Dunkle Lord rief ihn zu sich, und Severus trat an den anderen Todessern vorbei auf die kleine Familie zu, die zu Tode verängstigt vor ihm im Staub lag.

„Mr. und Mrs. Collins und ihre bezaubernden Töchter sind uns heute Nacht zu Gast, meine lieben Todesser“, erhob das Schlangengesicht die Stimme, „Mr. Collins, ein Halbblut, der meinte, eine Muggel heiraten zu müssen.“, sagte er, und viele der Todesser brachen in hämisches Gelächter aus. Severus spürte Bellatrix Lestrange, die neben ihm stand, vor Vorfreude auf das Kommende vibrieren. Ihm wurde übel.

Die beiden Mädchen, das jüngere vielleicht zehn Jahre alt, das ältere gerade einmal sechzehn, weinten und klammerten sich so gut es ging an ihre Eltern. Severus machte sich nichts vor. Er wusste, was mit den beiden geschehen würde, und er brachte es nicht über sich, sie anzusehen.

„Bellatrix.“, die Stimme des Dunklen Lords war kaum mehr als ein Flüstern.

„Mein Herr“, flüsterte die Wahnsinnige neben Severus mit bebender Stimme.

„Du bekommst den Mann. Zeige ihm, warum es nicht klug ist, Zaubererblut mit Muggelblut zu vermischen, und was die Folgen für ein solches Vergehen sind.“

Bellatrix keuchte vor Freude und zog ihren Zauberstab. Sie entfesselte den Mann, katapultierte ihn weg von seiner Familie und genoss seine Schreie, als sie ihn grausam zu Tode folterte.
Severus hatte hinter seiner Maske die Augen geschlossen, und er wusste, dass viele andere es auch so hielten, doch die Schreie konnte er nicht ausblenden.

McNair und Rosier schließlich bekamen die Mädchen. Severus konnte nur mit Mühe ein Schaudern unterdrücken, als die beiden Mädchen vor aller Augen vergewaltigt wurden. Er war froh, nicht derjenige zu sein, der es tun musste, denn vor den Augen des Dunklen Lords hätte er sich nicht widersetzen können. Letztendlich aber bekam er den Auftrag, die Frau zu töten, die mittlerweile nur noch zitternd am Boden lag, ihres Verstandes beraubt, nachdem sie den grauenvollen Morden an ihrer Familie hatte zusehen müssen.

Er wusste, dass von ihm erwartet wurde, mit ihr zu spielen, sie auch zu vergewaltigen, sie zu zerstückeln, doch er konnte es nicht. Natürlich wäre es nicht das erste Mal, er hatte es getan, sosehr er die Erinnerungen daran auch auslöschen wollte, immer und immer wieder suchten sie ihn heim, die Schreie, die flehenden Blicke, der Schmerz, das höhnische Lachen, die Erleichterung, den Tod willkommen zu heißen.

Doch nicht heute. Er brachte es einfach nicht über sich. Er sah auf die Frau hinab, die zu seinen Füßen lag. Haselnussbraune Augen sahen flehend zu ihm auf, und dunkelbraune Locken, blutverschmiert, hingen ihr wirr ins Gesicht. Vor seinen Augen verwandelte sich die Frau in Granger, flehte ihn an, sie zu verschonen. Unsägliches Grauen packte Severus, und in solchen Momenten war er dankbar für die Maske, die sein Gesicht vor dem Dunklen Lord verbarg.

Schließlich richtete er seinen Zauberstab auf sie, zwang sich, ihr nicht in die braunen Augen zu sehen, die ihn so sehr an Granger erinnerten.

Avada Kedavra!“

Seine Stimme hallte fest und laut über den Platz, ein grüner Lichtblitz flammte auf, und das Lebenslicht in den braunen Augen erlosch.

Severus ließ den Zauberstab sinken und spürte die Missbilligung des Dunklen Lords. Bellatrix schnaubte, doch niemand wagte etwas zu sagen, zu hoch war seine Stellung.

„Nun, Severus, war das alles?“

Nachdenklich betrachteten ihn die roten Schlangenaugen.
„Ich denke, ich muss dir wieder einmal zeigen, wie das geht, nicht wahr? Das verstehst du doch?“

„Natürlich, mein Herr, ganz wie Ihr meint, mein Herr.“

Severus biss sich auf die Lippe, er wusste, was jetzt kam, aber das war es wert gewesen, der Frau einen schnellen, schmerzlosen Tod zu bescheren.

Crucio!“

Schmerz flammte in ihm auf, sein Körper schien zu brennen, vor seinen Augen wurde es rot, als er sich stumm am Boden wand. Kein Schrei verließ seine Kehle, selbst dann nicht, als er spürte, wie mindestens zwei Rippen brachen und alte Wunden wieder aufplatzten. Schließlich war es vorbei, und er blieb schwer atmend liegen.

„Meine lieben Todesser, ich hoffe, ihr hattet Spaß an diesen kleinen Darbietungen. So viele Blutsverräter laufen noch frei herum, und ich verspreche euch, es wird weitere Morde dieser Art geben. Aber nun geht – wenn die Zeit kommt, folgt meinem Ruf.“

Severus sah, wie die anderen auf die Knie fielen, sich verbeugten, und als sie schließlich die Erlaubnis hatten aufzustehen, drehten sie sich im Kreis und verschwanden.



Kaum zurück in seinen Räumen, riss sich Severus Maske und Umhang vom Leib, stürzte in sein Badezimmer und erbrach seinen Mageninhalt.

Erschöpft ließ er sich auf die Couch sinken und sah auf die Uhr. Er war kaum eine Stunde weggeblieben, die Konferenz war vermutlich noch in vollem Gange. Dumbledore hatte ihn kurz aufgehalten, als er auf dem Weg zum Gelände war, um zu der Todesserversammlung zu apparieren. Er hatte ihn angewiesen, so bald wie möglich zurückzukehren und an der Konferenz teilzunehmen, um keinen Verdacht unter den Kollegen, die nicht zum Orden gehörten, zu erwecken.

Severus hatte nicht die geringste Lust, machte sich schließlich aber doch auf den Weg.

+++

Hermine sah auf, als Snape zur Tür hereinkam.

„Ah, Severus, wie schön, dass du wieder da bist. Ich nehme an, du konntest Poppy die richtigen Tränke brauen?“, fragte Dumbledore mit einem leichten Lächeln.

Snape nickte nur und ließ sich wieder auf den Stuhl sinken, von dem er vor einer Stunde aufgestanden war. Hermine war zuerst verwirrt, durchschaute Dumbledores Strategie dann aber.

Sie blickte zu Snape hinüber. Er wirkte ausgelaugt und war weiß wie die Wand, saß etwas schief und in seinen Augen lag etwas, das sie nicht benennen konnte, das ihr aber ganz und gar nicht gefiel.

Teilnahmslos folgte er Dumbledores Worten, schien mit den Gedanken aber ganz woanders zu sein. Hermine wurde auf ihrem Platz nervös. Er war bei Voldemort gewesen, so viel war klar, aber was war geschehen? War er verletzt worden? Sie sehnte das Ende der Konferenz herbei.

Als Dumbledore die Versammlung endlich auflöste, verließen die Lehrer nach und nach das Zimmer, und Hermine sah, dass Snape ein paar Worte mit dem Schulleiter wechselte.

„Geh hoch in den Krankenflügel, Severus. Keine Widerrede, das ist ein Befehl.“

Snape sah alles andere als glücklich aus, machte sich aber auf den Weg. Im Bruchteil einer Sekunde entschied Hermine, ihm zu folgen. Sie ließ ihm einen großen Vorsprung, damit er sie nicht bemerkte.

Vor dem Eingang zum Krankenflügel blieb sie stehen. Die Tür stand einen Spalt offen, und Hermine konnte die Stimmen von Snape und Poppy Pomfrey hören. Normalerweise lauschte sie nicht, und sie wusste selbst nicht so recht, was sie heute dazu verleitete, aber dennoch lehnte sie sich an die Wand und spitzte die Ohren.

„Was ist passiert, Severus?“, hörte sie die Krankenschwester fragen.

„Nichts. Es ist nicht schlimm, ich kann es selber behandel-“

„Lass mich mal sehen. Ah, zwei gebrochene Rippen, und die alte Narbe hier ist wieder offen. Leg dich doch bitte da drüben hin, das haben wir gleich.“

„Es ist wirklich nicht notwendig-“, beharrte Snape stur, doch Poppy ließ ihn nicht ausreden.

„Hinlegen, hab ich gesagt, na los. Gibt es einen bestimmten Grund für die Verletzungen?“, fragte sie.

„Ja.“, war Snapes schlichte Antwort.

„Erzähl es mir, Severus.“, bat die Krankenschwester leise.

„Nein.“, sagte Snape nur.

„Muss ich erst Albus fragen? Du weißt, er wird es mir doch erzählen. Und ich würde es lieber von dir hören.“

Hermine wusste, dass Poppy im Orden war, aber dass sie in die geheimen Treffen der Todesser miteingeweiht wurde, war ihr nicht bekannt gewesen. Der vertraute Ton der beiden, auch wenn Snape eher trotzig klang, ließ darauf schließen, dass er seit Jahren hier Stammgast war. Hermine zog sich der Magen zusammen.

„Ich habe eine ... Aufgabe nicht ganz zu seiner Zufriedenheit erledigt.“, sagte Snape verschlossen.

Poppy seufzte.

„Muss man dir alles aus der Nase ziehen, Severus Snape?“

Hermine vermutete, dass Poppy ein wenig die Rolle einer Psychologin einnahm. Sie wusste nicht, was Snape bei diesen Treffen tun musste, und auch nicht, was er durchmachte, aber sie vermutete, dass die Krankenschwester die einzige Person war, der er sich zumindest ein wenig anvertrauen konnte, mit Ausnahme von Dumbledore. Sie schienen sich schon lange zu kennen, und Poppy schien nicht nur oberflächlich interessiert.

Plötzlich gab Snape ein seltsames Geräusch von sich, es klang ein wenig nach einer Mischung aus einem verzweifelten Schluchzen und einem kalten Lachen.

Seine Stimme zitterte, als er weitersprach.

„Wir mussten ... da war eine Familie ... ich ...“

Er sprach nicht weiter, und Hermine gab ihrer Neugierde nach. Vorsichtig drückte sie Tür ein paar Millimeter weiter auf und spähte durch den Schlitz. Sie kam sich schäbig vor, und dennoch tat sie es.

Snape saß auf einem der Betten, die Füße am Boden, und fuhr sich mit den Händen übers Gesicht. Poppy, die eine Flasche Medizin in der Hand hielt, setzte sich neben ihn.

„Musstest du es wieder tun?“, fragte sie leise.

„Ich hätte es tun sollen. Die zwei Mädchen ... zwei andere haben es bei ihnen getan. Ich bekam die Mutter. Aber ich ... mein Gott, ich konnte das nicht!“

Er sah Poppy nicht an, aber er wirkte völlig fertig. Poppy betrachtete ihn traurig, ihrem Gesichtsausdruck nach zu schließen, waren solche Gefühlausbrüche eher selten.

Sie legte ihm eine Hand auf den Rücken, doch Snape rückte von ihr weg.

„Es ist nicht deine Schuld, Severus, du hast vermutlich getan was du konntest, um diese Menschen zu-“

„Ich brauche kein Mitleid!“, herrschte er sie an, „ich brauche kein Mitleid dafür, dass ich wieder jemanden umgebracht habe! Ich verdiene keinen Orden, nur weil ich sie nicht vergewaltigt habe! Verdammt, ich-“

Er sprang auf, anscheinend nicht sicher, wohin mit seiner Wut.
Poppy sah ihn verzweifelt an.

„Ich bin ein Monster, Poppy, und ich brauche niemanden, der mich anlügt, um mir das Gegenteil zu beweisen.“

Einen Moment lang schwiegen die beiden, und schließlich schien sich Snape wieder zu beruhigen. Er fuhr sich durch die Haare, schloss die Augen, und als er sie wieder öffnete, waren sie so ausdrucklos wie immer.

„Vergiss diesen ganzen Vorfall, Poppy. Und danke für die Behandlung, auch wenn sie nicht nötig gewesen wäre. Ich bringe dir die Tränke für Miss Meltings morgen Früh. Gute Nacht.“

Mit diesen Worten ließ er die traurig dreinblickende Krankenschwester stehen und ging auf die Tür zu.

Hermine, die immer noch auf der anderen Seite der Tür stand, schaffte es nicht, sich auch nur einen Millimeter zu bewegen. Was ihr zum Verhängnis wurde.

Snape trat schwungvoll aus dem Hospital heraus und lief beinahe in sie hinein. Er brauchte nur eine Sekunde lang in ihr erschrockenes Gesicht, in ihre vor Schreck geweiteten Augen zu sehen, um zu wissen, dass sie alles mitangehört hatte.
Einen Moment lang wurde er weiß und schien zu schwanken, doch dann brach eine Flutwelle über Hermine herein.

„Was glauben Sie eigentlich, was Sie hier tun, Granger!?“, schrie er sie an, und Hermine wich erschrocken zurück.

„Wie können Sie es wagen, mich zu belauschen!?“

„Ich ... ich wollte nicht ...“

„RUHE!“, keifte er sie an, und kam ihr dabei so nahe, dass sie ganz klein wurde.

Ehe sie sich versah, hatte er sie mit einer Hand an die Wand gedrückt, und sein zorniger Blick schien tief in ihr Inneres zu schauen.

„Das wird ein Nachspiel haben, Granger, das verspreche ich Ihnen.“, seine Stimme zitterte vor unterdrückter Wut.

„Ich wollte wirklich nicht lauschen, ich wollte bloß-“

„Es ist mir verdammt noch mal egal, was Sie wollten, Granger!“, donnerte er, während sein Griff langsam schmerzhaft wurde.

Dann aber ließ er sie los.

„Vergessen Sie nicht, wen Sie hier vor sich haben, Sie haben es ja gerade gehört. Vor Ihnen steht ein Mörder, ein Vergewaltiger und ein Todesser. Ein Monster. Also nehmen Sie sich gefälligst in Acht.“

Er schrie nicht mehr, aber seine Stimme bebte.

„Sie sind kein Monster, Severus.“

Es war Hermine herausgerutscht, aber sie meinte es ernst.

Snape warf ihr einen äußerst merkwürdigen Blick zu.

„Verschwinden Sie, Granger.“, sagte er schließlich und trat zurück. Er wirkte immer noch wütend, aber auch müde und erschöpft.

Hermine ließ sich das nicht zweimal sagen, so schnell sie konnte, verließ sie den Korridor und versuchte, nicht zu laufen.

+++

Müde ließ sich Severus auf sein Bett fallen. Es war nicht so, dass er ernsthaft erwartete, einschlafen zu können, aber es war angenehm, sich einfach mal hinzulegen.

Er war immer noch wütend auf Granger, immerhin hatte sie ihn belauscht, aber er war auch beschämt. Die Worte, die er mit Poppy gewechselt hatte, hätten gar nie erst seinen Mund verlassen dürfen, und schon gar nicht hätte sie irgendjemand sonst hören sollen.

Er fühlte sich schrecklich, und das lag nicht nur an dem Todessertreffen. Insgeheim schalt Severus sich einen Dummkopf, was hatte er erwartet? Hatte er etwa erwartet, Granger würde in ihm eine Art James Bond sehen, der mit coolen Sprüchen und perfekt sitzender Frisur die Zaubererschaft rettete? Freudlos lachte er in sich hinein. Er war vermutlich der einzige Zauberer in diesem Schloss, der wusste, wer James Bond war.

Er hatte die Hoffnung gehabt, irgendwie, dass sie nicht von alleine draufkam, welche Verbrechen er in seinem Leben schon begangen hatte, und tatsächlich, ihrem Gesichtsausdruck nach zu urteilen, hatte sie es nicht gewusst. Aber nun wusste sie es. Wusste, dass er ein Mörder, ein Vergewaltiger war, der das Leben unzähliger Menschen auf dem Gewissen hatte, auch, wenn er es kein einziges Mal gewollt hatte.

„Ernsthaft, Severus, was erwartest du?“, knurrte er sich selbst an, „Sie hätte schon längst begreifen sollen, dass du ein Monster bist!“

Sie sind kein Monster, Severus.

Diese Worte gingen ihm dennoch nicht aus dem Kopf. Sie hatte sie ihn so verwirrt und verängstig angesehen und diese Wort gemurmelt.

Es war wahrscheinlich, dass sie einfach Angst gehabt hatte, und ihn ein wenig runterholen wollte, damit er ihr nicht den Kopf abriss, überlegte er. Andererseits waren die Worte einfach so aus ihr herausgerutscht, und sagte man, wenn man es ohne Nachdenken und instinktiv tat, nicht immer das, was man wirklich meinte?

Severus stützte den Kopf in die Hände.

Und wenn schon, was ändert es? Du bist ein Monster, und wofür Granger dich hält, sollte dir eigentlich egal sein.

Aber es war ihm nicht egal. Er wollte verdammt noch mal nicht, dass sie ihn für seine Taten missachtete, auch wenn er wusste, dass er es verdient hatte.

Stöhnend rieb er sich den Kopf und stand wieder auf. Mit diesen Gedanken war an Schlaf sowieso nicht zu denken, also beschloss er, eine seiner üblichen Patrouillen durch das Schloss zu machen, um seine hitzigen Gedanken ein wenig abzukühlen und seine Mauern wieder hochzufahren.

+++

Hermine hatte die ganze Nacht wach gelegen und über Snapes Worte nachgedacht. Sie war immer noch geschockt darüber, auch wenn sie sich fragte, was sie eigentlich erwartet hatte. Snape war ein Spion für Voldemort und für Dumbledore, ein Doppelagent für die zwei mächtigsten Zauberer überhaupt. Hatte sie geglaubt, bei den Todessertreffen würde es Kaffee und Kuchen serviert geben?

Dennoch hatten sie seine Geständnisse hart getroffen. Wie oft wurden darüber Witze von Schülern gemacht, auch von ihr selbst, als sie noch jünger war, Witze, in denen er seine Schüler umgebracht und sie danach gegessen hatte.

Nun, dachte sie, vermutlich muss er die Menschen nicht essen, aber ...

Aber er war tatsächlich ein Mörder. Ein Teil von ihr hatte es vermutlich immer gewusst, unterbewusst, aber jetzt, da er es ausgesprochen hatte, war es eine unleugbare Tatsache. Dieser Mann hatte Menschen ermordet und Frauen vergewaltigt. Ein großer Teil in ihr war schockiert, aber da gab es auch noch einen anderen Teil, und der war einfach nur traurig. Sie kannte Snape nun schon so lange, und auch wenn es ihm tatsächlich Spaß zu machen schien, seinen Schülern grundlos Punkte abzuziehen oder sie anzuschnauzen, so konnte sie sich doch beim besten Willen nicht vorstellen, dass er Gefallen daran fand, andere Menschen zu töten. Sie hatte gewusst, dass er als Spion oft verletzt wurde, dass er ein risikoreiches Leben führte, aber vor dieser grauenvollen Tatsache hatte sie die Augen verschlossen.

Nach dem Mittagessen, zu dem Snape nicht aufgetaucht war, ging Hermine nach oben in den Krankenflügel. Zum Glück war die einzige Patientin an diesem Morgen entlassen worden, und Hermine fand Poppy alleine vor. Sie fühlte sich unwohl bei dem Gedanken, mit der Krankenschwester über Snape zu reden, aber sie brauchte jemanden, der wusste, worum es ging.

„Hallo, Poppy, wie geht es Ihnen?“, begrüßte Hermine die Heilerin.

„Gut, gut, meine Liebe“, antwortete sie, kam aber gleich zum Punkt, „Sie hätten uns gestern Abend nicht belauschen sollen.“
Hermine nickte beschämt.

„Ich weiß auch nicht, was in mich gefahren ist. Es tut mir schrecklich leid. Aber ich habe es nun mal getan, und jetzt weiß ich einfach nicht mehr, was ich denken soll.“

Poppy seufzte und bat Hermine in ihr Büro, wo sie ihr einen starken Tee braute.

„Wissen Sie“, begann sie, als sie Hermine die Tasse vor die Nase stellte, „Severus ist kein schlechter Mensch. Aber er wird seit Jahren, ja seit Jahrzehnten, zu einem gefährlichen Doppelleben gezwungen. Er wird oft verletzt, manchmal sehr schwer, und er muss Dinge tun, bei denen er fast den Verstand verliert. Gott weiß, wie lange er es noch aushält. Andere wären bestimmt schon daran zerbrochen, aber Severus ist stärker, als wir alle zusammen. Glauben Sie nicht, dass ihm das, was er tun muss, Spaß macht. Ich weiß, ich sollte Ihnen das alles gar nicht erzählen, und wenn er wüsste, dass ich es tue, dann würde er mir vermutlich den Kopf abreißen, aber ich tue es trotzdem. Weil ich glaube, dass es langsam zu viel wird. Ich glaube, dass er jemanden braucht, der seine Situation kennt. Und ich meine damit nicht seinen Auftraggeber, und ich meine auch nicht seine Krankenschwester.“

Hermine nickte, sie verstand den Punkt.

„Ich habe es nie wirklich ... realisiert“, sagte sie leise, „was er alles für uns tut, für die ganze Zaubererwelt, für Harry. Kein Mensch sollte zu solchen Aufgaben wie die, die er erfüllen muss, gezwungen werden. Wissen Sie, ich würde ihm gerne ... helfen.“

Poppy nickte nachdenklich.

„Ich kenne Severus schon sehr lange, seit er mit elf Jahren nach Hogwarts gekommen ist. Er war immer anders als die anderen Kinder, er war viel verschlossener, er hat nie irgendjemandem vertraut.“

„Es hat schon so früh angefangen?“, flüsterte Hermine erschrocken.

„Severus hatte alles andere als eine erfreuliche Kindheit, meine Liebe.“, seufzte die Heilerin, „und in Hogwarts wurde es ihm auch nicht gerade leicht gemacht. Wissen Sie, ich persönlich glaube, wir alle, alle Lehrer in Hogwarts, haben es damals gesehen, aber keiner hat etwas unternommen. Er war kein Gryffindor, er war absolut unsozial, zwar sehr intelligent, aber nicht auf die Art und Weise, wie die meisten Lehrer es sich wünschen. Wir alle haben einen Fehler gemacht. Alle haben irgendwie zugesehen, und wenn etwas passiert ist, dann haben sie weggeschaut. Ich schließe mich dabei selbst nicht aus, Hermine. Nach der Schule hat er sich den dunklen Künsten zugewendet und ist den Todessern beigetreten, aber das wissen Sie ja.“

„Aber warum?“

„Ich denke, es war ein Akt der Verzweiflung. Sie sehen es an Harry. Er hatte keine schöne Kindheit, aber er hat Freunde, die zu ihm halten, und er hat in Hogwarts ein Zuhause gefunden, mit Menschen, die sich um ihn sorgen. All das konnte Severus nie von sich behaupten. Im Grunde denke ich, war es seine einzige Möglichkeit, etwas Anerkennung, etwas, das sich zumindest ein wenig wie Freundschaft anfühlte, zu bekommen, und schuld daran sind wir. Wir alle haben ihn verraten.“

Poppy sah sie traurig an. Hermine musste all das erst einmal verarbeiten, aber nach und nach setzten sich die Puzzleteile zusammen und ergaben ein Bild.

„Aber Dumbledore-“

„Dumbledore hat ihn vielleicht am meisten verraten.“, seufzte Poppy.

Hermine erinnerte sich mit Unbehagen an die Versammlung des Ordens, an Moodys ungerechtfertigte Kommentare, und an Dumbledores Schweigen.

„Wissen Sie, es gab Vorfälle, noch während seiner Schulzeit, bei denen es um Leben und Tod ging, und Dumbledore gab Severus das Gefühl, dass es ihm relativ gleichgültig war, ob er denn lebte oder starb. Das hat Severus ihm nie verziehen, verständlicherweise. Und als er sich dann von den Todessern abwandte, stand er in Dumbledores Schuld. Nein- unterbrechen Sie mich nicht. Darüber kann ich Ihnen nichts erzählen, es ist sehr privat. Er würde schon wahnsinnig werden, wenn er wüsste, dass ich Ihnen alles andere erzähle. Jedenfalls ist er dem Orden beigetreten, um seine Schuld zu tilgen, und auch, weil er begriffen hatte, dass das, was Du-weißt-schon-wer macht, falsch ist. Seitdem arbeitet er als unser Spion. Ich bin sicher, er hat seine Schuld abgearbeitet, aber ich weiß nicht, ob er es selbst so sieht. Er geißelt sich weiter, weil er einfach keine andere Wahl hat. Severus ist kein schlechter Mensch, und er hat klare Vorstellungen von falsch und richtig, und ich bin sicher, er möchte genauso wie wir alle, dass diese Schreckensherrschaft endlich zu Ende geht. Zu einem gewissen Teil, glaube ich, würde er jetzt gerne all dem den Rücken kehren, sich irgendwohin zurückziehen und die Drecksarbeit jemand anderem überlassen, aber er kann es nicht. Er hat sich, mehr oder weniger freiwillig, dazu verschrieben, Du-weißt-schon-wen an der Nase herumzuführen, und vermutlich ist er der einzige, der es so gut kann. Deshalb ist er hier. Die Dinge, die er für diesen Tyrannen tun muss, sind schrecklich, aber glauben Sie es mir, wenn ich Ihnen sage, dass er all das verabscheut. Dass es ihn jedes Mal bis ans Äußerste treibt und dass es ihn zerbricht. Er weiß, dass es nicht richtig ist, aber er muss seine Farce aufrechterhalten, wenn wir alle am Leben bleiben wollen. Glauben Sie mir, oft genug schon kam er halb tot hierher zurück, weil er dafür bestraft wurde, dass er sich geweigert hatte, ein Kind zu vergewaltigen oder eine Frau zu foltern. Und wenn er dann jemanden umbringen muss, dann macht er es schnell und schmerzlos, auch wenn man ihn danach selbst bis zur Besinnungslosigkeit foltert. Er versucht den Weg des geringsten Ãœbels für alle zu finden, und vergisst dabei oft auf sich selbst. Wissen Sie, er ist der festen Annahme, in diesem Krieg zu sterben, und das Schlimmste ist, es scheint ihm nicht einmal etwas auszumachen. Er lebt nur noch für seine Aufgabe, ohne dabei Anerkennung zu erfahren, von keiner Seite, und ich denke er ist froh, wenn man ihn endlich gehen lässt.“

Während diesem Vortrag hatten sich Tränen in Hermines Augen gesammelt, und nun wischte sie sie hastig weg.
„Das darf doch nicht sein! Niemand sollte so etwas ertragen müssen!“, murmelte sie entsetzt.

Poppy stimmte ihr traurig zu.

„Verstehen Sie jetzt, warum ich Ihnen das erzählt habe? Ich möchte Sie damit nicht belasten, und wenn Sie wollen, vergessen Sie es schnell wieder, aber ich glaube, dass es bald zu spät sein wird, seine Seele zu retten, und noch einmal können wir nicht tatenlos dabei zusehen, wie er kaputtgeht.“

Hermine nickte, Poppy hatte Recht.

„Kann man ihm denn nicht helfen? Irgendwie?“

„Ach, Hermine“, seufzte die Heilerin, „ich tue was ich kann. Ich versuche seine körperlichen Schmerzen gering zu halten, aber ob sie wirklich verschwinden, weiß ich nicht. Ich probiere, mit ihm zu reden, wenn er hier ist, ihm die Möglichkeit zu geben, sich mir anzuvertrauen, aber Sie kennen ihn ja. Er ist nicht das, was man gesprächig und offen nennt. Und daran sind nicht zuletzt wir selbst schuld.“

Eine Weile sagte keiner von ihnen ein Wort, dann räusperte sich Hermine.

„Ich danke Ihnen, dass Sie mir all das anvertraut haben. Ich verspreche Ihnen, dieses Wissen nicht zu missbrauchen, und ich werde versuchen, irgendwie einen Weg zu finden, um ihm zu helfen.“, sagte sie, als sich ihre alte Gryffindor-Entschlossenheit zu Wort meldete.

„Tun Sie das, meine Liebe, aber ich warne Sie. Severus ist niemand, der gerne bemitleidet wird, also laufen Sie nicht in seine Räume und heulen Sie ihm etwas vor. Das wird er kaum beeindruckend finden. Ich denke, es würde ihm einfach gut tun, hin und wieder mal mit jemandem zu reden, der keine Anforderungen stellt, sondern der sich einfach nur für ihn als Mensch interessiert.“, sagte Poppy leise und servierte die leeren Teetassen ab.

„Ich werde mein Bestes geben, ich verspreche es.“, sagte Hermine und stand auf. An der Tür drehte sie sich noch einmal um.

„Eine Frage noch, Poppy. Ich habe bemerkt, dass er fast gar nichts isst, und dass ihm oft übel zu sein scheint. Ich weiß nicht, ob Sie-“

„Oh, das ist mir schon vor langem aufgefallen, meine Liebe. Hin und wieder lässt er mich ja doch die ein oder andere Diagnose zaubern, und er scheint diese Beschwerden schon länger zu haben, auch wenn er es natürlich nicht zugibt. Ich vermute, es ist eine Art Magengeschwür, aber immer wenn ich ihn darauf anrede, blockt er ab und will davon nichts wissen.“, ein wenig verzweifelt rang sie die Hände, „Ich habe es ihm ja gesagt, aber ich kann ihn schließlich nicht dazu zwingen, sich für sich selbst zu interessieren.“

Hermine nickte nachdenklich, bedankte sich noch einmal und verließ dann den Krankenflügel.

Das Abendessen ließ sie an diesem Tag aus, da sie sich nicht dazu in der Lage fühlte, nach diesen Neuigkeiten eine halbe Stunde neben ihm zu sitzen. Poppy hatte ihr heute viel zum Nachdenken gegeben, und sie brauchte Zeit, um das alles erst mal zu verarbeiten.



Bis Hermine eine Woche später an seine Tür klopfte, um ins Labor zu gelangen, hatte sie ihn nicht mehr gesehen. Es war offensichtlich, dass er ihr aus dem Weg gegangen war, aber auch sie selbst hatte wenig zu einem Zusammentreffen beigetragen. Ein Teil von ihr erwartete, dass er sie achtkant hinauswerfen würde, ein anderer zweifelte sogar daran, ob er sie überhaupt einlassen würde – doch plötzlich öffnete sich die Tür und sie stand ihm gegenüber. Er trat zur Seite in den Schatten und ließ sie herein.

Er sah aus wie immer. Schwarze Lehrerroben, strähniges Haar, fahle Haut, unlesbarer Blick.

Hermine überlegte, ob sie den Vorfall erwähnen sollte, oder nicht. Vermutlich würde es nur schlimmer werden, wenn sie so taten, als wäre nichts gewesen, da es zu jeder Zeit zwischen ihnen stünde.

„Hören Sie, Severus, es tut mir wirklich leid, ich wollte nicht-“

„Sparen Sie sich Ihre Worte“, unterbrach Snape sie, „und kommen Sie endlich, ich habe nicht den ganzen Tag Zeit. Glauben Sie mir, Sie sind nur hier, weil Dumbledore mir den Kopf abreißt, wenn ich Sie nicht mehr hereinlasse.“

Hermine senkte traurig und beschämt den Kopf. Sie hatte nichts anderes erwartet, und sie hatte nichts anderes verdient.

Den Vormittag im Labor verbrachten sie in einer angespannten Stille, aber zumindest schien er ihr ihr Missgeschick mit dem Trank nicht mehr übel zu nehmen.

Ihre Verabschiedung fiel sehr kühl aus, und Hermine machte sich niedergeschlagen auf zum Essen in die Große Halle. Das Schlimmste war, sie hatte ihn mit ihrem Lauschen nicht nur wütend gemacht, sie hatte ihn auch enttäuscht, und etwas in seinem Blick sagte ihr, dass er auf gar keinen Fall wollte, dass sie wusste, welche Aufgaben er für Voldemort erledigen musste.

+++

Der Oktober verstrich und ließ einen kalten und nassen November zurück, der wenig Sonnenlicht mit sich brachte und hervorragend zu Severus’ Stimmung passte.

Er war mittlerweile nicht mehr wütend auf Granger, weil sie ihn belauscht hatte, aber er war immer noch missmutig. Allerdings hatte es zumindest keine weiteren Todesser-Treffen mehr gegeben, und er fand so die Zeit, an dem Trank weiter zu forschen und verschiedene Dinge für seine beiden Meister zu brauen.

Wenn es nach ihm ging, dann konnte es so bleiben, doch er wusste, das ging es nicht. Außerdem war da immer noch die Sache mit Granger. Es wurmte ihn irgendwie, dass sie nun wusste, welch grauenvolle Dinge er tat, immer wieder, und er wusste selbst nicht, warum es ihn so störte. Zum einen Teil, vermutete er, weil er sich der irrationalen Hoffnung hingegeben hatte, dass sie sich vielleicht ein wenig um ihn sorgte – nicht wie Dumbledore, der ihn brauchte, und nicht wie Poppy, deren Beruf es war – sondern einfach so. Und die Wahrscheinlichkeit, dass sie jetzt noch Sorge für ihn empfand, für ein Monster, einen Mörder, lag ungefähr bei Null.

Der andere Teil war weniger leicht zu entschlüsseln, deshalb schob er ihn einfach hinter seine Okklumentik-Schilde und versuchte, nicht weiter darüber nachzudenken.

+++

Hermine versuchte sich unterdessen nicht verrückt zu machen. Sie hatte seit ihrer Unterhaltung mit Poppy genug Zeit gehabt, um gründlich darüber nachzudenken, und sie war zu dem Schluss gekommen, dass sie einfach nicht wusste, was sie tun sollte. Voldemort war auf dem Vormarsch, immer häufiger erschienen Schreckensberichte in den Zeitungen, und die Angst der Leute um sie herum nahm zu. Hinzu kam, dass sie sich Sorgen um Snape machte, immerhin wusste sie nicht, wann er gerufen wurde und was er bei den Treffen tun musste. Jedes Mal, wenn er nicht beim Frühstück war und sie im Propheten wieder über einen Angriff las, hoffte sie inständig, nicht seinen Namen zu lesen – weder bei den Opfern, noch bei den Angreifern.

Denn es war keineswegs so, dass sie über ihn urteilte, nun da sie über seine Taten Bescheid wusste. Ein Teil von ihr war immer noch entsetzt, und würde es vermutlich auch immer bleiben, aber seit ihrem Gespräch mit der Heilerin hatte sie einige Dinge überdacht. Sie vertraute Snape – das hatte sie eigentlich immer schon, aber nicht, weil sie seine Person mochte, sondern weil Dumbledore ihnen immer versichert hatte, dass Snape auf ihrer Seite stünde. Jetzt allerdings hatten sich ihre Beweggründe umgekehrt, und sie hatte begonnen, Snape zu vertrauen, weil er ihr das Gefühl gab, dass er vertrauenswürdig war. Sie dachte an Poppys Worte und stellte sich vor, wie er schwer verletzt von einer Mission heimkehrte. Er machte das nun seit Jahren, seit Jahrzehnten. Niemand würde das grundlos oder leichtfertig auf sich nehmen. Allerdings musste sie auch unweigerlich daran denken, was Poppy über Dumbledore gesagt hatte. Ãœber Vorkommnisse in Snapes Schulzeit, über eine gewisse Skrupellosigkeit, die man diesen glitzernden blauen Augen einfach nicht ansah. Dennoch glaubte sie nicht, dass Poppy sie belogen hatte, und Snape schien generell nicht gut auf Dumbledore zu sprechen sein – nun, er war vermutlich auf niemanden gut zu sprechen.

Hermine schwor sich, mehr darüber herauszufinden.


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Freitag, 02.06.
Neue FF von Laurien87
Mittwoch, 24.05.
Neue FF von Lily Potter
Zitat
Es war wirklich schwierig, niemandem erzählen zu dürfen, dass ich die Rolle der Cho Chang bekommen hatte, wo es doch so verlockend war! Ich hatte meinen Freunden erzählt, dass ich zum Vorsprechen gehen würde, also haben sie immer wieder gefragt, ob ich sie nun bekommen hätte. Ich musste dann immer sagen, dass ich nich glauben würde, dass ich sie bekommen hätte und nach einer Weile hören sie auf, mich danach zu fragen. Als ich es ihnen zu guter letzt erzählt habe, haben sie einfach nur geschrien. Meine Freunde haben mich wirklich unterstützt.
Katie Leung