Forum | Chat | Galerie
 
Startseite | Favoriten
Harry Potter Xperts
Harry Potter Xperts
Startseite
Newsarchiv
Link us
Sitemap
Specials
Shop
Buch 7
Buch 6
Buch 5
Buch 4
Buch 3
Buch 2
Buch 1
Lexikon
Lustige Zitate
Gurkensalat
Hörbücher
Harry, A History
Steckbrief
Biographie
Werke
Erfolgsgeschichte
Interviews
Bilder
Harry Potter & Ich
JKRowling.com
Film 7, Teil 1 & 2
Film 6
Film 5
Film 4
Film 3
Film 2
Film 1
Schauspieler
Autogramme
Galerie
Musik
Videospiele
Downloads
Lesetipps
eBay-Auktionen
Webmaster
RSS-Feed
Geburtstage
Gewinnspiele
Twitter
Fanart
Fanfiction
User-CP
Quiz
Währungsrechner
Forum
F.A.Q.
Ãœber uns
Geschichte
Impressum

Fanfiction

10 Songs For You - Casual Affair pt.2

von PotterPrincess

Endspurt meine Lieben!
Ich werde versuchen, das letzte Kapitel in einem zu Posten und nicht in zwei Teile aufzuteilen, mal schauen ob es gelingt...
Jetzt aber ein großes Dankeschön an Svenja, Voldy, Haus16, Draconis Gespenst (Der ihr die Länge des Kapitels, sowie die Stelle mit Snape zu verdanken habt :D Und die Tatsache, dass ich das alles hier nochmal Korrektur gelsesn habe, geschah alles auf ihre Wünsche hin ;3), Emmita und schließlich maraudersforever! Ich danke euch allen ganz Herzlich (und diesmal habe ich alle Namen der Kommentare Schreiber von allen drei Seiten wo ich diese Geschichte veröffentliche auch bei allen drei Seiten erwähnt... Und Svenja und Voldy, die mir Privat schreiben :) )
An dieser Stelle möchte ich noch erwähnen, dass es mir leid tut, dass ich bei den letzten Kapitel (und diesem hier) die Vorschau weg gelassen habe, aber ich wollte nicht spoilern :D
Und es muss erwähnt werden, dass ich absolut keine Lust hatte Gedichte zu schreiben, ich hoffe mir ist keiner Böse und das klingt auch so gut, wer sich kreativ ausleben möchte und ein Gedicht beisteuern möchte, kann dies tun und mir ein Gedicht per Privat Mail schicken, als Belohnung würde ich dann auch Werbung für eine eurer Stories an dieser Stelle hier machen (und natürlich sagen, von wem das Gedicht stammt.)
So, bis auf weiteres jetzt aber viel Spaß beim Lesen ;)


Casual Affair pt.2


Die erste Hälfte des Sonntags verbrachte ich damit auf meinem Bett zu liegen und zu Lesen, während Clarisse auf ihrem Bett lag und in irgendeiner Mode-Zeitschrift blätterte. Als es Zeit zum Mittagessen wurde, beschloss ich mir Kekse und Tee zu holen und zu meiner Überraschung wollte auch Clarisse welche.
»Ab und zu tun auch Kalorien ganz gut!«, erklärte mir die dünne Blondine als ich sie verwundert ansah.
In der Großen Halle hielt ich mich nicht lange auf, sondern fragte einfach den nächstbesten Kellner nach Keksen und Tee für zwei Personen – dabei betonte ich, dass wir möglichst viele Kekse wollten – und dann verschwand ich mit einem Tablett in den Händen wieder nach oben.
Zurück im Schlafsaal setzte ich mich zu Clarisse aufs Bett und während wir im Hintergrund Panic! At The Disco hörten, aßen wir Kekse, tranken Tee und unterhielten uns über alles Mögliche.
»Also, dieser Snape scheint dich ziemlich zu mögen, hm?«, kam Clarisse irgendwann auf ein Thema, über das ich lieber nicht gesprochen hätte. Ich verzog gequält das Gesicht.
»Damit ich ihm das wirklich abkaufe, hätte er sich mal ein bisschen besser benehmen müssen.«, erklärte ich ihr, was sie dazu veranlasste fragend die Augenbrauen hochzuziehen – eine Art von Blick den sowohl sie, als auch Megan wunderbar beherrschten.
Ich seufzte. »Als ich ihm angeboten habe, ihm mit seiner Zeichnung zu Helfen, hat er mich beschimpft und gesagt dass er 'Keine Hilfe von einer Stipendiatin braucht'«, missmutig sah ich auf meine Hände, die grade dabei waren, einen Keks zu zerlegen.
»Oh.«, antwortete Clarisse betroffen »Das tut mir leid. Das wusste ich nicht.«
»Nein, ich schon okay.«, sagte ich schnell und zwang mich sie lächelnd anzusehen »Das ist vollkommen okay... er war nur einer der ersten hier an der Schule, der Nett zu mir war... weißt du, es ist nicht einfach sich euren Gepflogenheiten anzupassen.«, ich grinste unsicher und Clarisse lachte amüsiert auf.
»Da hast du wohl Recht.«, sagte sie lächelnd »Es ist nicht einfach für neue, sich hier zurecht zu finden. Erst recht nicht, wenn sie wie du nicht so viel Geld haben und den 'hohen Standards' nicht gerecht werden können.«
Ich nickte frustriert. »Zum Glück habe ich ja euch!«, meinte ich lachend »Ohne euch wüsste ich noch nicht ein mal was ich tun muss um dazu zu gehören.«
Ich wusste, dass meine Worte der Wahrheit entsprachen und das machte mich irgendwie traurig. Ich wollte so gerne dazu gehören, ohne mich verstellen zu müssen. Aber ich wusste, dass dies nicht Möglich war.
»So schwer ist das eigentlich gar nicht!«, erklärte mir Clarisse lachend »Vor allem wenn die Jungs so auf einen abfahren wie sie es bei dir tun!«
Jetzt sah ich sie schockiert an »Du verwechselst mich aber grade nicht mit Megan?«, wollte ich ehrlich verwirrt wissen.
»Nein Lily! Das tu ich nicht.«
»Aber... ICH? Mich mag doch keiner!?«, protestierte ich, aber plötzlich kamen mir Erinnerungen an ein Gespräch mit Megan vor einigen Wochen.
»Du suchst den Fehler immer bei dir Lily. Vielleicht ist es das was dich so perfekt wirken lässt.«, hatte Megan damals gesagt und ich war damals genauso ungläubig gewesen. Vielleicht hatten Megan und Clarisse aber auch Recht, vielleicht wirkte ich auf andere tatsächlich besser als ich es dachte.
»Merkst du denn nicht wie dich die Jungs immer anstarren?«, ergriff Clarisse erstaunt das Wort und strich sich eine Strähne ihrer super glatten, weiß-blonden Haare hinters Ohr »Allein, dass Snape dich gemalt hat! Aber auch James steht offensichtlich total auf dich! Ich weiß noch wie Megan am Anfang getobt hat vor Eifersucht!«, ich hörte Clarisse einfach nur staunend zu »Und jeder hat bei den Marauder-Parties auch gemerkt wie sich Luke an dich ran gemacht hat! Das ist der heißeste von Sirius Kumpels, wieso hast du nur so ein Glück?«
Ich war ein bisschen Sprachlos bei ihren Worten und sah sie eine Weile einfach nur Perplex an während ich etwas wie »Ich.. ehh... Nein... Clarisse... das... ich... ähm...«, vor mich hin stotterte.
»Du weißt das ich Recht habe.«, sagte Clarisse schließlich und ich seufzte frustriert auf.
»Wenn es doch nur so wäre wie du sagst! Dann wäre alles so leicht!«, frustriert lies ich mich nach hinten fallen und schlug mit dem Kopf auf der Kante von Clarisse Bett auf. »Au«, murmelte ich und setzte mich wieder hin.
»Weißt du«, beginne ich schließlich vorsichtig der verwirrte Clarisse die Situation mit James zu erklären »Es ist kompliziert. James ist nicht an einer festen Beziehung interessiert -«, ich stocke kurz und füge schließlich schweren Herzens hinzu: »und ich auch nicht, allerdings ist eine Affäre auch nicht unbedingt das, was ich will... James vielleicht ja schon... jedenfalls haben wir beschlossen nur Freunde zu bleiben.«, während ich diese Worte ausspreche, weiß ich wie aussichtslos das ganze ist. Spätestens beim nächsten Besuchstag würde ich ihn wieder anflehen meinen Freund zu spielen und dann müssten wir uns unweigerlich wieder Küssen und was dann passieren konnte, kann sich ja jeder gut vorstellen. Nun, eigentlich müsste ich ihn nicht fragen, meinen Freund zu spielen, aber ich kannte mich auch gut genug um zu wissen, dass ich es nicht aushalten würde Petunias triumphierenden Blick zu sehen, wenn ich ihr verkündete das Schluss war. Nein, das kam eigentlich gar nicht in Frage, obwohl ich mich mit diesem Gedanken jetzt besser anfreundete.
»Das klingt gar nicht gut.«, kommentierte Clarisse unterdessen meine Worte. Ich nickte zur Bestätigung.
»Ich weiß, aber ich weiß einfach auch nicht, was ich jetzt machen soll...«, ich hörte wie verzweifelt meine Stimme klang, was mir erst bewusst machte, wie verzweifelt ich tatsächlich wegen dem jungen Potter war.
»Also erst einmal musst du mir versprechen, dass du ihm aus dem Weg gehst und auf gar keinen Fall darfst du dich alleine mit ihm irgendwo aufhalten, geschweige denn ihn küssen!«, ordnete Clarisse an und ich nickte ergeben und dankbar dafür, dass sie mir eine Strategie entwickelte. Ich muss zugeben, das hatte ich ihr gar nicht zugetraut, ich hatte die letzten Wochen eigentlich immer mehr den Eindruck gehabt, dass Megan die Schlaue von den Beiden war, aber so sieht man mal wieder, wie sehr man sich irren kann.
»Ich werd's versuchen.«
»Nicht versuchen, Lily! Du wirst es wirklich tun! Wir Frauen dürfen nicht zulassen, dass Männer eine solche Macht über uns ausüben. Sie können nicht nur dann ankommen wenn es ihnen passt! Entweder sie sind immer für uns da, oder nie. Und jetzt versprich mir, dass du ihm aus dem Weg gehst!«
Ich seufzte schon wieder, aber aufgrund von Clarisse energischer Worte, blieb mir eigentlich nicht viel anderes übrig, als zuzustimmen.
»Na schön, ich verspreche es!«, sagte ich lächelnd.
»Supi! Und jetzt erzähl ich dir etwas was dich mit Sicherheit aufmuntern wird!«, kündigte die Gryffindor fröhlich an ehe sie noch einen Keks nahm. Ich lachte amüsiert auf.
»Na dann schieß' mal los.«
»Megan und Sirius Black!«, sagte sie und sah mich verschwörerisch an »Sie führen eine offene Beziehung!«
Mir blieb bei ihren Worten der Mund offen stehen.
»Dein ernst?«, fragte ich. Ich muss zugeben, es heiterte mich tatsächlich etwas auf. Ich hätte es zwar nie zugegeben, aber ich hatte Megan immer ein wenig als Konkurrenz angesehen. Immerhin hatte James ihr seine Liebe gestanden.
»Jap!«, antwortete Clarisse fröhlich »Und ich kann dir aus sicherer Quelle sagen, dass dies nur Möglich ist, weil James keine Gefühle mehr für sie hat. Ansonsten wäre es nie soweit gekommen, dass sein bester Freund etwas mit seiner Ex anfängt!«
Das Triumph Gefühl in mir wurde stärker und ich begann schließlich breit zu Grinsen.
»Das ist ja... Genial!«, verkündete ich erfreut »Aber wie findet Megan das?«, fiel mir dann besorgt ein »Also ich meine, dass es eine offene Beziehung ist?«
Clarisse zuckte mit den Schultern »Sie kommt damit klar, ich glaube es ist ihr lieber so. SO kann keiner den anderen wirklich betrügen und die Enttäuschung, wenn es nicht klappt, ist nicht so groß.«, das leuchtet natürlich ein, aber trotzdem habe ich so meine Bedenke, behalte diese jedoch für mich.

Unglücklicherweise konnte ich mein Verhalten an Clarisse nicht lange halten, denn bereits am nächsten Tag kam es durch eine Reihe unglücklicher Zwischenfälle zu einer ungünstigen Situation:
Nach einer Doppelstunde Englisch bei Professor Hawkins, machten sich die Marauder, Megan, Clarisse und ich uns gemeinsam auf den Weg zum Mittagessen. Alice verabschiedete sich bereits nach wenigen Metern in einen anderen Flur um sich mit Frank zu treffen. Seit ihre Mutter gestorben war, verbrachte sie auffällig viel Zeit mit ihm. Ich vermutete, dass er ihr half wirklich darüber hinweg zu kommen.
Jedenfalls liefen wir zu siebt einen Flur entlang und als wir um eine Ecke bogen blieben Peter und Remus die ganz vorne liefen plötzlich wie angewurzelt stehen, sodass ich beinahe in Sirius reingerannt wäre, der vor mir lief.
»Was ist los?«, fragte ich verwirrt.
»Filch.«, antwortete Peter und schon waren wir am rennen. Sirius hatte Megan geschnappt und die zwei waren irgendwann hinter einem Wandteppich verschwunden, Remus und Peter waren mit Clarisse in irgendeinen Geheimgang gebogen und James hatte meine Hand genommen und mich in einen Wandschrank gezogen.
»Was ist Filch?«, fragte ich atemlos, als die Dunkelheit uns umgab.
»Nicht was, wer!«, korrigierte mich James, woraufhin ich die Augen verdrehte, was er aufgrund der Dunkelheit aber nicht sehen konnte. »Er ist der Hausmeister.«
»Hogwarts hat einen Hausmeister?«, fragte ich erstaunt, hatte ich vorher doch noch kein Lebenszeichen von ihm gesehen.
James lachte amüsiert. »Natürlich! Jede Schule hat einen Hausmeister!«
»Und weshalb laufen wir vor dem Hausmeister davon?«, wollte ich dann wissen.
»Sagen wir einfach mal so: Es gab mal vier kleine Jungs an dieser Schule die es ziemlich lustig fanden dem Hausmeister Streiche zu spielen...«
Ich brach unwillkürlich in schallendes Gelächter aus. Das konnte doch jetzt nicht sein ernst sein? Ihm erst Streiche spielen und dann nicht den Mumm haben ihm gegenüber zu treten.
»Das ist Jahre her!«, verteidigte sich James, was es in keiner Weise besser machte.
Als ich nicht aufhörte zu lachen, merkte ich wie James merklich nervöser wurde.
»Pscht Lily, er kommt bestimmt gleich hier entlang!«
»Sorry«, brachte ich lachend hervor »Aber es ist zu genial wie ihr Angst vor einem Hausmeister habt!«
»Du weißt nicht wozu er fähig ist!«, verteidigte er sich aufgebracht. Ich lachte einfach weiter. »Jetzt sei mal leise Lily!«, jammerte er und ich bekam fast Mitleid mit ihm, aber eben nur fast.
»Lily jetzt-«, James brach ab als er Schritte auf dem Gang hörte und das nächste was ich wusste war, dass seine Lippen auf meinen lagen und wir uns küssten.
Immerhin bewirkte es das, was James wollte: Ich lachte nicht mehr und somit konnte uns dieser mysteriöse Hausmeister auch nicht mehr hören. Gleichzeitig begann aber auch ein Sturm von Gefühlen in mir zu toben.
Auf der einen Seite wollte ich nie wieder damit aufhören James zu küssen, ich wollte für immer in diesem engen Schrank voll stinkender alter Kleider, die irgendwelche ehemaligen Schüler mal genäht hatten, bleiben. Aber auf der anderen Seite verspürte ich auch den Drang James von mir zu stoßen, ihn anzuschreien, ihm zu sagen, dass wir nur Freunde waren.
Ich konnte es nicht.
Nach einer gefühlten Ewigkeit lösten wir uns keuchend voneinander. Keiner sprach etwas und es war noch immer zu dunkel um den anderen zu sehen.
Langsam wurden meine, von James benebelten Gedanken wieder klarer und schließlich schaffte ich es, mich völlig aus James Armen zu befreien, die Tür aufzustoßen und davon zu rennen.

Die folgenden Unterrichtsstunden waren der reinste Horror für mich. In Literatur erinnerte uns Professor Trelawney voller Vorfreude daran, dass wir bereits am kommenden Freitag das Gedicht würden vortragen müssen. Alice und ich sahen uns geschockt an und murmelten gleichzeitig: »Frank!«
Kur darauf hatte Alice auch schon ihrem Freund geschrieben, der den Montag Nachmittag frei hatte und sich sofort an die Gedichte für uns setzte.
Literatur wurde jedoch von der darauf folgenden Doppelstunde Musik noch getoppt. Professor Flitwick ordnete an, dass wir uns in den ausgewählten Teams zusammen finden sollten und nun endlich in die Phase des einzelnen Übens übergehen sollten. Die Folge daraus war, dass ich mich zusammen mit James in einem leeren Klassenzimmer einfand, wo wir gemeinsam singen sollten.
»Liy, das vorhin... der Kuss, es tut mir leid! Ich wollte dich nicht so überrumpelt!«, ergriff James die Chance, kaum dass wir alleine waren.
»Nein James, bitte lass uns das später besprechen. Wir sollen singen.«, antwortete ich ausweichend, ich war mir einfach noch zu unsicher was ich von dem ganzen halten sollte. Normalerweise hätte ich jede Chance genutzt dem Singen zu entkommen, aber diesmal war mir sogar das lieber, als mit James reden zu müssen.
»Okay, schön.«, stimmte er seufzend zu.
Die restliche Doppelstunde verbrachten wir tatsächlich damit zu singen. Ich wusste zwar schon, dass James ein begnadeter Sänger war, aber dass er es noch dazu beherrschte mir dabei zu Helfen überraschte mich doch ein wenig.

Den restlichen Montag überlebte ich schließlich auch noch, aber nur weil sich Alice erbarmte mir Abendessen in den Schlafsaal zu bringen und ich mich weigerte auch nur einen Schritt vor die Zimmertür zu setzen. Immerhin könnte James hinter jeder Ecke lauern und reden wollen.
Was genau es war, was mich bei dem Gedanken daran, ein Gespräch mit ihm führen zu müssen, so beängstigte wusste ich nicht zu sagen.
Dienstag Morgen hatte ich meine Gedanken soweit geordnet, dass ich zu wissen glaubte woran es lag: Ich hatte angst davor, was ich ihm würde sagen können.
Und gleichzeitig hatte ich einen Beschluss gefasst, was genau ich ihm sagen wollte.
Als ich den Gemeinschaftsraum betrat, wartete James schon auf mich. Ich hatte alle seine Nachrichten auf Whats App oder per SMS ignoriert und mir schon gedacht, dass ich ihm nicht entkommen konnte.
»Hey.«, sagte ich vorsichtig als ich ihn sah.
»Lily!«, rief er aufgebracht, »Es tut mir leid! Ich wollte dich nicht küssen, aber Filch -Moment!«, er stockte mitten in seiner Entschuldigung »Du bist gar nicht sauer?«
Ich schüttelte den Kopf.
»Nein James, bin ich nicht.«
Er wirkte ehrlich erleichtert nach meinen Worten.
»Gott sei dank! Das wäre die kürzeste Freundschaft die ich je gehabt hätte.«
Ich biss mir auf die Lippe bei seinen Worten. Das würde tatsächlich die kürzeste Freundschaft sein die er je gehabt hätte, dachte ich.
»Ich hab darüber nachgedacht James«, sagte ich und es war mir in dem Moment total egal, dass wir uns mitten im Gemeinschaftsraum der Gryffindors befanden und uns sozusagen jeder hören konnte, »Und ich möchte dir sagen, dass ich bereit wäre, eine offene Beziehung einzugehen.«
Die Worte waren draußen, ehe ich es mir anders überlegen konnte.
Ich sah James mutig in die Augen und konnte deutlich erkennen wie diese zu strahlen anfingen.
»Das ist... Das ist fantastisch!«, rief er aus und dann zog er mich an sich und küsste mich.
Mit dem Kuss lösten sich auch die letzten Zweifel in Luft auf. Ich war Lily Evans und ich durfte tun und lassen was ich wollte. Ich konnte eine offene Beziehung führen wenn ich das wollte und ich musste keinerlei Gefühle wie Liebe für James empfinden oder er für mich. Alles was bei so einer Beziehung wichtig war, war reine Lust. Das Begehren des anderen und vielleicht auch ein kleines bisschen etwas anderes, was man als die Harmonie unserer Körper bezeichnen konnte.

Die Freude über diese offene Beziehung hielt jedoch nicht besonders lange an. Bereits beim Frühstück schien ganz Hogwarts davon zu wissen (Ich glaube irgendein Internet-Blog hatte dafür gesorgt, dass auch der letzte Depp erfuhr, dass James Potter und Lily Evans nun offiziell eine offene Beziehung führten, beide also noch zu haben waren und doch irgendwie vergeben). An sich waren mir die anderen Hogwartsschüler herzlich egal, es interessierte mich sogar nicht, dass nun noch mehr dumme Tussen Runden um den Tisch liefen, an dem ich mit Alice und den Maraudern saß, was mich aber wirklich störte und vielleicht sogar verletzte, war Severus Snape.
Er kam an unseren Tisch, gefolgt von zwei älteren Slytherin Jungs und sah mich eisig an.
»Herzlichen Glückwunsch du Flittchen.«, sagte er mit so kalter und emotionsloser Stimme, dass ich mich zurückhalten musste um nicht loszuweinen und mich unwillkürlich fragte, weshalb ich ihn mal so nett gefunden hatte.
»Halt deine Fresse Snape.«, zischte ein nicht grade erfreuter Peter ihn an.
»Dich braucht hier keiner.«, stimmte auch Sirius zu, woraufhin Snape die Beiden mit einem Blick würdigte, der wohl überheblich aussehen sollte und seine beiden Begleiter ihre Knochen knacken liesen.
»Ich wollte Evans nur sagen, wie froh ich bin, dass ich die Freundschaft mit ihr beendet habe, ehe mehr daraus werden konnte. Im Gegensatz zu euch, halte ich nicht viel von Huren.«
Das waren die Worte, die das Fass zum Überlaufen brachten. Wütend sprang ich auf, James berührte vorsichtig meinen Arm und Alice murmelte leise »Bitte nicht Lily«, doch es war bereits zu spät.
»Severus Snape!«, schrie ich aufgebracht »Das was du grade gesagt hast war mehr als nur unter aller Sau! Dafür dass ich dich einst zu meinen Freunden gezählt habe, bist du jetzt ziemlich bescheuert mir gegenüber! Im Übrigen darf ich dich daran erinnern, das DU es warst, der ein Bild von mir gemalt hat und mich deshalb zusammengeschissen hat! Ich erwarte von dir eine Entschuldigung und werde mich ganz sicher nicht dafür rechtfertigen, dass James und ich eine offene Beziehung führen! Immerhin darf ich selbst entscheiden wen ich Küsse und mit wem ich zusammen bin und wenigstens lässt er mir Freiheiten, was man von dir ja nicht grade behaupten kann! Du machst mich Krank!«
Ich weiß, ich tendiere dazu zu einer Drama Queen zu werden wenn ich sauer bin, aber das interessierte mich in diesem Moment reichlich wenig. Auch dass mich die gesamte Schülerschaft die sich zu dem Zeitpunkt in der großen Halle befand mehr oder weniger schockiert anstarrte, war für mich in diesem Augenblick nicht von Belang. Ich kochte vor Wut. Wie konnte er es wagen so mit mir umzugehen?
Nach meinem Wortschwall sagte eine Weile erst mal keiner etwas. Die anderen Gryffindors sahen mich milde überrascht an, Snape wirkte ziemlich schockiert und seine Begleiter sogar ein wenig verängstigt.
Ich wollte mich grade zufrieden zum gehen wenden, da kam mir ein Kellner entgegen, der mir die grade bestellten Cornflakes brachte. Da mir der Appetit sowieso vergangen war, nahm ich die Schüssel kurzerhand – es war wirklich eine sehr dumme Idee von mir – in beide Hände und kippte sie Snape über.
Dann sah ich ihm triumphierend in das nun noch geschocktere und langsam immer wütender werdende Gesicht.
»Bleib von mir weg, Snape!«, zischte ich ihn noch wütend an, dann floh ich aus der großen Halle.
Zu meiner Erleichterung folgte mir keiner. Weder Snape noch Alice oder James oder irgendwer sonst. Ich brauchte die Zeit für mich alleine.

Die restliche Woche verging dann wie im Flug. Snape ging mir aus dem Weg, was mir nur Recht war und James und ich trafen uns nun offiziell und das in jeder freien Minute die wir hatten. Natürlich machten wir dabei nicht nur rum, sondern probten auch fleißig für das Duett, welches wir singen mussten.
Und dann kam der Freitag und damit der Präsentationsabend.
Am Morgen fing alles so schön an. Alice kam mit zwei Papieren wedelnd in den Handarbeitsunterricht.
»Rate mal was ich hier habe Lils!«
»Hör auf mich so zu nennen.«, murrte ich nur beleidigt als Antwort.
»Ach, aber James darf dich so nennen?«, fragte Alice gespielt beleidigt. Ich verdrehte genervt die Augen.
»Was hast du da denn jetzt für Zettel?«, versuchte ich sie abzulenken – und es funktionierte auch.
»Das, liebste Lily, sind die Gedichte die Frank für uns geschrieben hat!«
Und das war der Moment in dem Professor Connors zur Tür herein spazierte und uns alle zum Platznehmen aufforderte.
Am Abend lieh mir Alice ein schlichtes schwarzes Kleid, welches ich sie noch nie hatte tragen sehen und Megan steuerte Schuhe bei. Es wurde mittlerweile zur Tradition, dass mir die anderen Mädchen aus meinem Schlafsaal Freitags aushalfen, schließlich wussten wir alle, dass ich einfach nicht das Geld besaß um mir mehr als zwei Kleider anzuschaffen.
Und dann fing das Chaos an.
Für den heutigen Präsentationsabend gab es eine ganze Menge Programmpunkte: Zuerst standen die Vorträge der 12. Klasse an, danach würde ein Auftritt der Marauder folgen, danach sollte die siebte Klasse einen Tanz aus dem Musik Unterricht vorführen, danach würden erneut die Marauder spielen und als letztes stand noch eine Art Modenschau der zehnten Klasse auf dem Programm, bei dem die Schüler ihre selbst genähten Taschen zeigen sollten, bevor die Marauder die Bühne wieder übernehmen und mit Open End spielen würden.
Als Professor Trelawney das Projekt angekündigt und uns vorgestellt hatte, ging es noch darum einen Poetry Slam zu veranstalten, da sie aber – übrigens genau wie wir – das Projekt in den letzten Wochen wieder vergessen hatte, wurde es kurzerhand in eine einfache Präsentation umgewandelt und der Poetry Slam bis auf weiteres verschoben.
Als ich nervös neben Alice wartete bis wir auf die Bühne durften, war mir noch nicht klar, dass ich von den kommenden Auftritten kaum einen sehen würde.
Das Vortragen der Gedichte sollte ursprünglich ohne Textblatt geschehen, doch keiner konnte seines auswendig und so hatten wir die etwas verrückte Professorin davon überzeugen können, dass wir Blätter mit nach vorne nehmen durften. Das Vortragen selbst hatte sich unsere Lehrerin wohl auch etwas spektakulärer vorgestellt, aber sie hatte einige Dinge nicht mit einberechnet:
Dass unsere Gedichte absolut nichts miteinander zu tun hatten, wir sie aber dem Alphabet (nach Nachnamen gehen) nach aufsagen sollten und dabei ganz sicher nicht so motiviert und dramatisch nach vorne schritten, wie sie es gerne gehabt hätte. Wir traten, waren wir an der Reihe, bloß ein paar Schritte nach vorne und lasen mit gelangweilter Miene unser Gedicht vor. Ein oder zwei Ausnahmen gab es dabei, die voller Motivation sprachen, in der Hoffnung von irgendwem entdeckt zu werden. Aber bei aller Liebe: Wer wird Heute noch wegen eines Gedichtes berühmt? Da bedarf es schon eines ganzen Buches...
Die Gedichte der meisten meiner Mitschüler waren langweilig. Man merkte, dass jeder versuchte hatte möglichst reimend zu schreiben, so ergaben manche Gedichte einfach keinen Sinn. Bestes Beispiel hierfür ist wohl Sirius Blacks Gedicht, dass am Anfang noch von Dosenfischen handelt, sich am Ende aber um Elfen in einem Traumland dreht.
Und dann kam James an die Reihe.
Zuerst kapierte ich es nicht, dann glaubte ich es falsch verstanden zu haben und schließlich war die Information wirklich in meinem Gehirn angelangt: Das Gedicht welches James ungewöhnlich Gefühlvoll vortrug, war eindeutig ein Liebesgedicht. Und es gab keinen Zweifel, dass es von mir handelte – denn welches Mädchen in Hogwarts außer mir, hatte bitte rote Haare?
Ich hatte es mir zuvor noch so sehnlich gewünscht, dass etwas wie das hier passieren würde, aber jetzt, wo der Traum Wirklichkeit wurde, wünschte ich mir, es wäre nie passiert.
Ich hatte grade erst gelernt mit meinen Gefühlen umzugehen, hatte mich grade damit abgefunden eine offene Beziehung mit James zu haben, ungebunden zu sein und doch das zu haben was ich wollte.
Und dann kam er und präsentierte mir vor der gesamten Schule seine Gefühle. Irgendwie hatten die Männer Heutzutage einen Knall! Das war doch absurd! Dachten die, dass nur weil sie der ganzen Welt erzählten, dass sie einen liebten, dass man sie unweigerlich auch lieben musste?
Okay, ich gebe zu, ich hatte mit dem Bild vor einer Woche nichts anderes getan, aber letztendlich war das die Schuld von Professor McGonnagal gewesen und keiner konnte mir erzählen, dass sich James Rat von Professor Trelawney geholt hatte.
Während wir noch auf der Bühne standen lief ich puterrot an und hörte kaum ein Wort von dem Gedicht, welches Alice vortrug. Ich zwang mich nicht in James Richtung zu schauen und als wir endlich von der Bühne durften, rannte ich verzweifelt davon, in dem Wissen, dass James keine Zeit haben würde mit mir zu reden, da er auf die Bühne musste wegen einem Auftritt der Marauder.
Aber auch Alice wollte ich nicht sehen, oder Megan oder Clarisse. Ich wollte mit niemandem reden, Erklärungen für das finden müssen was James getan hatte. Ich wollte, dass das ganze ungeschehen gemacht wurde und wusste, dass dies nicht möglich war.
Mit Tränen in den Augen blieb ich an der Tür zwischen großer Halle und Eingangshalle stehen. Das Licht auf der Bühne ging an und die ersten töne von einem meiner Lieblingssongs erklangen: 'Cassual Affair' von 'Panic! At The Disco'.
Warum nur hatten die Marauder so einen guten Musikgeschmack?
»Hey, a casual affair. That could go anywhere. And only for tonight«, sang James und Tränen liefen mir über die Wangen. Welch eine Ironie, dachte ich und musste unwillkürlich Lächeln, bevor ich mich umdrehte und die Veranstaltung verließ.


Wenn Du Lob, Anmerkungen, Kritik etc. über dieses Kapitel loswerden möchtest, kannst Du einen Kommentar verfassen.

Zurück zur Übersicht - Weiter zum nächsten Kapitel

Twitter
HPXperts-Shop
DVD: Game of Thrones - 4. Staffel
[DVD] [Blu-ray]
Top-News
Suche
Updates
Samstag, 01.07.
Neue FF von SarahGranger
Freitag, 02.06.
Neue FF von Laurien87
Mittwoch, 24.05.
Neue FF von Lily Potter
Zitat
Der Unterschied zwischen Evanna und den übrigen Kandidatinnen ist der: Die anderen können Luna spielen; Evanna Lynch ist Luna.
David Heyman über Evanna Lynch