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Fanfiction

19 Jahre-Eine lange Zeit - Der Minister für Zauberei

von Gin<3

Hallo Leute,
hier ist mein neustes Chap. :) Ich hoffe es gefällt euch. Schreibt mir bitte eure Meinung und Tipps falls ihr welche habt.
Viel Spaß beim Lesen ;)
Eure Gin



Harry rannte durch die leeren Korridore. Verzweifelt riss er eine Tür nach der anderen auf, nur um festzustellen, dass auch die Klassenzimmer verwaist waren. Er rannte weiter, seinen Zauberstab in der rechten Hand.
„Ron“, schrie er, so laut er konnte. „Hermine! Wo seid ihr?“
Er bekam keine Antwort. Seine schnellen Schritte hallten durch die Flure, als er die Treppe hinunter rannte. Panisch blickte er sich immer weiter um und rief nach seinen Freunden. Sie mussten hier irgendwo sein.
Er wollte gerade ein weiteres Klassenzimmer betreten, als er hinter sich ein fürchterliches Weinen hörte. Die schreie gingen ihm durch Mark und Bein, bereiteten ihm Schmerzen. Hastig folgte er dem Geräusch, rannte die Treppe hinunter bis zur Eingangshalle und blieb auf der letzten Stufe stehen. Was er sah erschrak ihn. Mitten in der Halle lag ein kleines Baby auf dem Boden. Es strampelte hilflos mit den Beinen und schrie. Es war Teddy. Harry ließ seinen Zauberstab fallen und rannte auf den kleinen zu. Unsicher kniete er sich auf den Boden und hob ihn hoch. Teddy schrie noch lauter.
„Ist hier denn niemand?“, rief Harry und hörte das Echo seiner Stimme. „Ich brauche Hilfe.“
Er hatte Mühe das Kind festzuhalten, so sehr wie es strampelte. Wieso war er hier so ganz alleine? Wo war Andromeda?
„Schsch“, machte Harry und versuchte seinen Patensohn zu beruhigen, doch vergeblich. Verzweifelt blickte er sich erneut um. Irgendjemand musste doch hier sein.
„Bitte, helft mir“, rief er verzweifelt.
„So wie du uns geholfen hast?“, ertönte eine wütende Stimme hinter ihnen. Harry wirbelte herum und sah in die abweisenden Gesichter von Remus und Tonks.
Harrys Atem stockte. Er konnte nichts sagen, wusste nicht was. Seine toten Freunde sahen ihn kühl an.
„Remus, Tonks bitte, es tut mir so leid. Ich …“, stotterte Harry, doch Remus unterbrach ihn.
„Ja, ja es tut dir leid. Doch was ändert das? Wir sind tot, deinetwegen.“
„Bitte, ich wollte nie, dass euch etwas zustößt. Ich …“
„Ich, ich, ich. Bei dir dreht sich alles doch nur um dich. Was ist mit uns, mit all den Menschen, die deinetwegen gestorben sind? Was ist mit Teddy, dem du die Eltern genommen hast? Wer hilft ihm?“, Tonks Stimme war ein wütendes Fauchen. Harry zuckte zurück, doch Tonks trat näher heran.
„Er hat alles verloren, nur weil du zu dieser Schlacht aufgerufen hast. Er hätte ein glückliches Kind sein können, doch jetzt hat er nichts mehr.“
Harry hatte einen dicken Kloß im Hals. Sie hatte Recht. Es war alles seine Schuld. Er hatte zum Kampf gerufen. Er hatte zugelassen, dass so viele Menschen starben, dass sie starben.
„Wenn ich mit euch tauschen könnte, dann würde ich es tun“, murmelte Harry und eine Träne lief ihm über das Gesicht. „Ich würde alles geben, damit ihr wieder leben könnt.“

Ein lautes Klopfen ließ Harry hochfahren. Er war schweißgebadet und sein Herz raste wie wild. An seiner Wange spürte er eine Träne hinunter kullern. Schnell wischte er sie mit der Bettdecke weg, bevor er mit heiserer Stimme „herein“ rief und seine Brille vom Nachttisch fischte. Die Tür zum Schlafsaal wurde geöffnet und als Harry seine Brille aufsetzte, erkannte er das Gesicht von George.
„Hab ich dich geweckt?“, fragte dieser und setzte sich neben Harrys Bett.
„Nein“, log Harry. „War schon wach.“
Er richtete sich auf und schlug die Decke zur Seite.
„Wie geht’s dir?“
„Ganz gut. Hab die letzte Nacht nicht viel geschlafen aber sonst…“
George war die Trauer um seinen Zwillingsbruder ins Gesicht geschrieben. Er hielt den Kopf gesenkt und seine Stimme war tonlos, das genaue Gegenteil zu früher. In ihr hallte kein funken Schalk oder auch nur der geringste Anflug von Fröhlichkeit mit. Es brach Harry das Herz seinen Freund so zu sehen und zu wissen, dass er nichts tun konnte um ihn aufzumuntern.
„George, ich …“, begann Harry eine Entschuldigung, doch George hob die Hand und brachte ihn so zum Schweigen.
„Dich trifft absolut keine Schuld. Fred und ich haben uns schon für den Kampf entschieden lange bevor du hierher kamst. Wir haben auf den Tag gewartet an dem es so weit sein würde für unsere Familie und unsere Freunde zu Kämpfen und dem Treiben der Todesser ein Ende zu bereiten. Wir wussten beide, dass es so kommen konnte und wir sind das Risiko eingegangen um das Richtige zu tun.“ George hielt inne, schluckte einmal schwer. „Freds Tod war nicht um sonst. Ich wünschte nur er wüsste, dass wir es geschafft haben.“
Es war still. Harry senkte den Blick.
„Ich denke, er weiß es“, flüsterte er nach einer Weile.
„Wohlmöglich“, stimmte George zu. Er starrte an die gegenüberliegende Wand, schien mit seinen Gedanken abzuschweifen. Harry ließ ihn in Ruhe. Er ließ ihm Zeit sich der Vorstellung hinzugeben Fred sehe ihm von irgendwo her zu, bejubelte den großen Sieg zu dem er beigetragen hatte.
Es dauerte eine Weile bis Harrys Blick auf die anderen Betten im Raum fiel und er merkte, dass sie alle leer waren.
„Wo ist Ron“, fragte er George und sah auf seine Uhr, die auf dem Nachttisch lag. Elf Uhr.
„Er ist vor einer halben Stunde mit Hermine und Ginny Frühstücken gegangen. Ich dachte ich nutze die Chance mit dir alleine zusprechen.“
George versuchte ein Lächeln, doch es gelang ihm nicht.
„Worüber willst du denn sprechen?“, erkundigte sich Harry und war sich sicher, dass er nicht unbedingt der beste Gesprächspartner für George war.
„Naja, wenn es für dich in Ordnung ist, dann würde ich gerne über Sirius sprechen.“ Diese Bitte kam für Harry unerwartet und er verkrampfte sich etwas. Sirius war ein Thema, dass er immer gerne vermied. Außer mit Dumbledore, Ron und Hermine hatte er nach dessen Tod mit niemandem mehr darüber gesprochen. George bemerkte, dass sein Freund sich unwohl fühlte und wollte einen Rückzieher machen.
„Schon gut Harry, es muss nicht sein. Ich verstehe das.“
Doch Harry fing sich wieder. Er war sich sicher, dass es für George wichtig war und so konnte er es ihm nicht verweigern.
„Nein, es ist … Frag ruhig“, erwiderte er und räusperte sich, da seine Stimme leicht heiser klang. George sah ihm in die Augen, Harry hielt seinem Blick stand. Nach einer Weile fragte George:
„Wie ging es dir nach seinem Tod?“
„Beschissen“, sagte Harry gerade heraus. „Mir fällt kein besseres Wort dafür ein. Ich war wütend und traurig, am Boden zerstört. Und ich wollte Rache.“
George sah ihn nur an und nickte.
„An dem Abend dachte ich, ich hätte den letzten Rest meiner Familie verloren. Natürlich weiß ich heute, dass es nicht so ist, aber damals… Es war als würde mir der Boden unter den Füßen weggerissen und ich fiel in einen unendlichen Abgrund.“
„Das Gefühl kenne ich“, flüsterte George und Harry erkannte die Schmerzen, die George zu verbergen versuchte.
„Du darfst es nicht in dich hineinfressen.“ Harry sah seinen Freund an und hoffte ihn überzeugen zu können. „Das würde dich zerbrechen.“
„Dich hat es nicht zerbrochen“, erwiderte George. Harry schüttelte den Kopf.
„Weil ich es rausgelassen hab. An dem Abend in Dumbledores Büro. Ich hab seine ganzen Sachen demoliert. Ich hab ihn angeschrien und er hat mich nicht aufgehalten. Er hat mir nur zugehört und gewartet dass ich michberuhigte. Es tat gut alles loszuwerden, was dabei war mich zu vergiften. George, bitte vertrau mir wenn ich sage, dass der Schmerz und die Wut die du gerade verspürst nie ganz verschwinden werden, aber du musst lernen sie rauszulassen, damit sie dich nicht kontrollieren. Hätte Dumbledore mich das nicht machen lassen, wäre ich heute nicht mehr ich selbst. Ich war bereit Lestrange zu töten für das was sie Sirius angetan hat, doch selbst wenn ich es geschafft hätte, hätte es mir nicht geholfen. Denn ich war nicht nur auf sie wütend. Um das zu verstehen habe ich eine Weile gebraucht. Ich habe Sirius dafür gehasst, dass er gekommen war um mich zu retten und ich habe mich selbst gehasst, weil ich ihn nicht hatte retten können. Jeden, der nur im Entferntesten mit dieser Sache zu tun hatte, habe ich gehasst.“
George starrte auf seine Hände. Harry wusste, was er dachte. Wie sollte man zugeben, seinen eigenen Bruder zu hassen, weil er tot war.
„Sag ihm was du denkst, George. Er wird es dir verzeihen und niemand muss davon erfahren.“
Harry legte eine Hand auf George Schulter. Mit Tränen in den Augen begann dieser mit zitternder Stimme zu sprechen:
„Fred war meine zweite Hälfte. Ich habe mein ganzes Leben mit ihm verbracht. Seit wir beide denken konnten, waren wir zusammen und haben alles geteilt. Ich konnte mich immer auf ihn verlassen. Er hat mich zum Lachen gebracht. Und jetzt ist er weg. Ich werde ihn nie wieder sehen. Wie soll ich denn ohne ihn leben? Was soll ich ohne ihn machen? Unser ganzes Leben haben wir zusammen geplant. Keiner von uns hatte daran gedacht, dass wir getrennt würden. Uns war klar wie gefährlich es ist in einem Krieg zu kämpfen, aber wir dachten entweder überleben wir beide oder wir sterben beide. Ich hasse uns beide für diese Dummheit und ich hasse Percy weil nicht er sondern Fred gestorben ist. Und ich wünschte ich könnte mit ihm tauschen.“
George hielt inne und schluchzte einige Male. Unzählige Tränen liefen an seiner Wange herunter und tropften auf den Boden. Er legte das Gesicht in die Hände und weinte vor sich hin.
„Tauschen könnt ihr beide nicht. Und es ist wichtig, dass du lernst, dass dich keine Schuld trifft. Ihr beide ward immer schon Kämpfer. Kannst du dir vorstellen was mit Fred und dir passiert wäre wenn ihr nicht mitgekämpft hättet? Ja, Fred ist tot, aber wäre es nicht noch schlimmer gewesen, wenn er sich mit dir versteckt hätte und ihr eure Familie im Stich gelassen hättet. Wenn ihr nicht gewusst hättet, dass ihr das Richtige tut und alles gebt um eure Familie und Freunde zu beschützen?“
George ließ die Hände sinken.
„Keine Ahnung, Harry. Ich weiß es nicht. Alles was ich weiß, ist dass ich meinen Bruder verloren habe und keine Ahnung habe wie es weiter geht.“
„Das ist nicht schlimm. Du wirst einen Weg finden. Es wird eine ganze Weile dauern und du wirst den Schmerz nie ganz los, aber ich verspreche dir mit jedem Tag wird es leichter. Du wirst lernen zu verstehen was passiert ist und eines Tages auch den Grund erkennen und dann kannst du das verarbeiten.“
Harry hoffte sehr seinem Freund mit diesen Worten zu helfen, denn mehr hatte er nicht. Es gab keine Möglichkeit George das Leiden zu ersparen, dass auf ihn zukommen würde, doch er versuchte ihm einen Weg aufzuzeigen, den er gehen konnte.
„Wie lange?“, fragte George mit tonloser Stimme.
„Das weiß ich nicht. Es kommt darauf an wie du damit umgehst und wann du bereit bist loszulassen.“
„Wie lange hat es bei dir gedauert?“ George hob den Blick und sein Blick traf Harrys.
„Ich bin noch nicht ganz damit fertig. Durch die Sache mit Riddle habe ich viel Zeit verloren, die für meine Trauer wichtig gewesen wäre. Jetzt kann ich damit weiter machen.“
„Danke, Harry“, sagte George und legte eine Hand auf die Schulter seines Freundes. Dann zog er ihn zu sich heran und umarmte ihn.
„Ich danke dir.“
„Und ich dir“, erwiderte Harry und schlang seinerseits die Arme um George.
Als sie sich lösten grinsten beide leicht.
„Wie wäre es mit Frühstück?“, schlug George vor und zog Harry an der Hand aus dem Bett.
„Gib mir fünf Minuten, dann komme ich.“
George verließ das Zimmer und Harry zog sich eilig an.

Am Nachmittag saßen Harry, Ginny, Ron und Hermine im Drei Besen. Vor ihnen standen vier Gläser Butterbier, die bereits zur Hälfte geleert waren. Sehr voll war es hier nicht. Wahrscheinlich, so dachte Harry, waren die meisten Zauberer bei ihren Familien und verbrachten ihre Zeit nicht in Pubs.
Die vier waren sehr froh darüber, da sie sich schon Sorgen gemacht hatten wie sie es vermeiden konnten von allen Menschen angestarrt zu werden. Ginny war dabei vor allem um Harry besorgt. Sie wusste, wie sehr er es hasste als Held gefeiert zu werden und sie war sich sicher, dass er von Schuldgefühlen wegen der vielen Opfer zerfressen wurde. Andererseits hatte sie ihn und ihren Bruder George heute Morgen beim Frühstück ausgelassener vorgefunden als sie es in dieser Situation für möglich gehalten hätte. Sie hatte nicht nach dem Grund für die freudige Stimmung gefragt. Harry und George würden es schon erzählen, wenn sie es wollten.
„Mum hat mir heute Morgen erzählt, dass McGonagall einen Aufräumtrupp zusammenstellt. Die Arbeiten sollen morgen beginnen und wer mithelfen will soll sich beim Orden melden“, erzählte Ginny und schaute in die Runde.
Sie hatten sich alle bereits entschieden zu helfen.
„Dann sollten wir uns später direkt anmelden“, meinte Hermine. „Dann kann der Orden uns direkt mit einplanen. Schließlich gibt es viel zu tun.“
„Hermine, glaubst du nicht, dass sie das schon längst getan haben? Ich meine die kennen uns doch und wissen dass wir uns nicht davor drücken.“ Ron grinste seine Freundin an.
„Trotzdem“, widersprach sie ihm. Und trank einen Schluck Butterbier.
„Wir können ja gleich …“, setzte Harry belustigt an, doch er wurde durch ein Klopfen an der Scheibe hinter ihm unterbrochen. Draußen auf dem Fenstersims saß eine große graubraune Eule und hämmerte gegen die Scheibe. An ihrem Fuß war eine kleine Pergamentrolle festgebunden. Hermine stand auf und ging zur Eingangstür des Pubs um den Brief zu holen. Die Eule flog ihr entgegen. Wenig später kam Hermine mit dem Pergament zurück und reichte es Harry.
„Es ist für dich“, sagte sie und setzte sich wieder auf ihren Platz an Rons Seite.
Leicht verwundert, wer ihm wohl geschrieben hatte, rollte Harry das Pergament auseinander und begann zu lesen. Ginny, die neben ihm saß, lehnte sich weit zu ihm herüber um mitlesen zu können.
In einer ordentlichen Handschrift stand dort geschrieben:

Lieber Harry,
Professor McGonagall hat mir mitgeteilt, dass du mich in einer Persönlichen Angelegenheit sprechen möchtest.
Ich komme heute nach Hogwarts um dort ein paar Worte an alle zu richten. Es wäre mir sehr lieb wenn wir uns vorher treffen könnten, da ich eine Bitte an dich habe. Unser Gespräch können wir im Anschluss an meine Rede gerne führen.

Bitte komm um 17 Uhr in das Büro der Schulleiterin.

Viele Grüße
Kingsley


Harry gab den Brief an Ron weiter, damit auch er und Hermine ihn lesen konnten. Dann schaute er auf seine Uhr, die er von den Weasleys zu seinem siebzehnten Geburtstag geschenkt bekommen hatte.
„Ich hab noch zwei Stunden“, verkündete er und trank sein Butterbier aus.
„Was für eine Bitte hat Kingsley wohl an dich?“ fragte Hermine grübelnd.
„Es wird um Riddle gehen“, antwortete Harry achselzuckend. Ihm war klar gewesen, dass er seine Geschichte früher oder später erzählen musste.
„Wahrscheinlich“, murmelte Hermine und reichte ihm den Brief.
Als alle ihre Getränke geleert und bezahlt hatten, spazierten sie langsam zurück zum Schloss. Wie am Vortag war es sehr warm, jedoch waren einzelne Wolken zu sehen und ab und zu zog ein kühler Wind vorbei.
Auf den Ländereien trafen sie auf Percy, der sie nach dem Aufenthaltsort von Bill und Fleur fragte.
„Keine Ahnung, Percy“, erwiderte ihm Ginny. „Bestimmt haben sie sich einen ruhigen Platz gesucht an dem sie ungestört sind.“
Percy nickte.
„Du hast wahrscheinlich Recht.“
Er hob die Hand zum Abschied und lief Richtung Schloss.
Die vier Freunde folgten ihm langsam. Als sie am Schlossportal ankamen und die vielen Stufen hinaufgingen kam ihnen eine aufgeregte Mrs. Weasley entgegen.
„Unerhört! So eine nichtsnutzige …“
Als sie die vier sah verstummte sie sofort und erstarrte mitten im Eingang. Sie schien unschlüssig, was sie jetzt tun sollte.
„Kinder“, stammelte sie. „Ihr solltet… das Wetter ist so schön. Wieso bleibt ihr nicht noch etwas draußen? Genießt die Sonne und setzt euch an den See oder besser noch geht nach Hogsmead.“
„Da kommen wir gerade her, Mum“, erwiderte Ginny und versuchte an ihrer Mutter vorbei zu spähen. Diese jedoch versperrte ihr den Blick und wurde noch nervöser.
„Wie wäre es …“
„Was ist los Mum?“, fragten Ron und Ginny wie aus einem Mund.
„Nichts es ist nur…“
„Mrs. Weasley, was ist passiert“, mischte sich nun auch Harry ein, dessen Alarmglocken durch das Verhalten der Weasley Mutter ausgelöst wurden. Ohne zu zögern ging er an ihr vorbei und lies sich durch ihre Versuche ihn zurück zuhalten nicht beirren. Hermine, Ron und Ginny folgten ihm.
„…Sie meine Schule“, stritt Professor McGonagall mit einer jüngeren blonden Frau. Sie trug eine monströse auffällige Brille und neben ihr schwebte eine bunte Feder, die eifrig auf einen Notizblock kritzelte. Hinter ihr stand ein dunkelhaariger Mann mit einer riesigen Kamera, der geschäftig knipste, was die Schulleiterin nur noch wütender machte.
„Wenn Ihnen Ihre berufliche Zukunft am Herzen liegt verschwinden Sie sofort mit dieser Kamera aus meinem Schloss“, drohte die Professorin, doch keiner der beiden schien sich davon beeindrucken zu lassen.
Harry kannte die Frau nur zu gut. Und wie jeder, über den sie geschrieben hatte, hasste er sie.
„Hallo, Ms. Kimmkorn“, rief Harry durch die Eingangshalle und zog somit sowohl die Aufmerksamkeit der Reporterin als auch die des Kameramannes auf sich. Dieser begann sofort Harry von allen Seiten zu fotografieren, während Kimmkorn selbst auf ihn zugeeilt kam.
„Harry, mein lieber, wie schön, dass ich Sie hier treffe. Sie haben doch sicherlich einiges was Sie der magischen Welt mitteilen möchten.“ Kimmkorns Stimme triefte nur so vor Schleim und überschlug sich bei ihrem aufgesetzten Lachen.
„Es gibt so viele Fragen, die noch unbeantwortet sind. Ich bin sicher Sie wollen die magische Gemeinschaft nicht länger warten lassen, oder? Sicher wollen Sie ihnen erzählen wie es zu Ihrem großen Sieg kam. Ihre Geschichte wird die Menschen inspirieren, Harry. Ein kleiner Junge, elternlos und alleingelassen, hat trotz der Hinterhältigkeit seines Mentors, trotz all der Steine, die ihm in den Weg gelegt wurden, seinen Weg gefunden und als junger Mann im Alleingang die gesamte magische Welt gerettet.“
Sie legte einen Arm um seine Schulter und wollte ihn für ein gemeinsames Foto in Pose stellen, doch Harry wehrte ab und ging ein paar Schritte von ihr weg.
„Soweit ich es mitbekommen habe, Ms. Kimmkorn, hat Professor McGonagall Sie des Schulgeländes verwiesen“, sagte er kühl an die Reporterin gewandt. Diese jedoch lächelte.
„Aber, aber, Harry. Die Professorin hat ja keine Ahnung wie wichtig es ist, dass wir beide uns unterhalten. Sie werden mir ja wohl zustimmen, dass es nichts Wichtigeres gibt als den Menschen die Wahrheit über den Krieg zu berichten.“
„Ja, da muss ich Ihnen tatsächlich zustimmen“, bestätigte Harry, was ein triumphierendes Lächeln auf Kimmkorns Gesicht zauberte.
„Deshalb werden Sie wohl verstehen, dass Sie die letzte Person sind, mit der ich ein Interview führen werde.“ Mit diesen Worten drehte sich Harry um und ging zu Mrs. Weasley und seinen Freunden, die noch immer am Eingang standen und die Unterhaltung besorgt und interessiert verfolgt hatten.
„Sie haben Mr. Potter gehört“, sagte Professor McGonagall nun kalt und wies den beiden Eindringlingen die Tür. Wiederwillig verließen die Reporterin und ihr Lakai das Schloss und verschwanden.
„So was unverschämtes habe ich ja noch nie erlebt“, zürnte die Direktorin.
„Hoffentlich lässt die dich jetzt in Ruhe“, meinte Ron und klopfte ihm einmal auf die Schulter.
„Träum weiter“, murrte Ginny. „Die gibt bestimmt nicht so schnell auf.“
Hermine sah der unbeliebten Reporterin nach.
„Ganz bestimmt nicht.“
„Lasst uns hoch gehen. Kingsley kommt in einer Stunde und ich möchte vorher noch ein bisschen Ruhe haben.“

Um Punkt 17 Uhr klopfte Harry an die Tür des Direktorenbüros. Er war ein wenig nervös, da er zwar sicher war, dass Kingsleys Bitte etwas mit Riddle und dem letzten Jahr zu tun hatte, jedoch wusste er nicht genau wie viel er ihm heute darüber erzählen wollte. Würde er sofort nach Einzelheiten über Dumbledores Plan fragen? Harry hatte zuvor bereits mit Ron und Hermine darüber gesprochen und sie hatten einstimmig entschieden, dass Riddles Horkruxe ein heikles Thema waren, das sie vorerst nicht mit dem Orden teilen wollten. Es stand außer Frage, dass schon sehr bald der Zeitpunkt kommen würde, da sie ihre Information restlos mit dem Orden teilen mussten. Jedoch wollten sie damit noch warten, bis sich die Lage etwas beruhigt hatte. Auch war es für Harry wichtig zuvor Dumbledores Portrait um Rat zu fragen.
„Herein!“, kam es aus dem Büro und Harry erkannte sofort die Stimme des neuen Ministers. Er holte tief Luft und trat dann ein.
„Harry, schön dass du es einrichten konntest“, begrüßte Kingsley ihn fröhlich und kam mit ausgebreiteten Armen auf ihn zu. Sie umarmten sich freundschaftlich mit gegenseitigem Schulterklopfen, bevor sie sich auf die beiden Stühle vor dem riesigen Schreibtisch setzten. Professor McGonagall, welche hinter dem Schreibtisch saß nickte Harry kurz zu.
„Wie geht es dir?“, erkundigte sich Kingsley mit einem Lächeln, doch Harry hörte die Besorgnis, die in seiner Stimme mitschwang.
„Ganz gut.“ Harry gab sich Mühe aufrichtig zu klingen. „Es ist schwierig zu glauben, dass es wirklich vorbei ist und wir endlich in Sicherheit sind, aber die letzten zwei Tage waren entspannt und ich hatte Möglichkeit mich zu erholen.“
„Das freut mich zu hören.“
An den Blicken der Direktorin und des Ministers war deutlich zu erkennen, dass sie ihm nicht wirklich glaubten. Deshalb setzte er hinzu:
„Es sind viele Menschen gestorben. Remus, Tonks und Fred sind nur einige wenige. Die Opfer die für den Sieg gebracht wurden, haben die Leben der Angehörigen stark verändert. Ich sehe es bei den Weasleys aber auch bei Andromeda Tonks.“ Er hielt kurz Inne, bei dem Gedanken an seinen Patensohn.
„Wir alle werden uns wohl erst daran gewöhnen müssen.“
„Harry, natürlich sind die Verluste schwer, doch Sie haben noch weit mehr Menschen das Leben gerettet. Ohne Ihren Mut und den Ihrer Freunde Miss Granger und Mr. Weasley würde der Krieg noch immer andauern.“
Harry schwieg. Es gab nichts was er sagen konnte ohne zu Lügen, dass die Besorgnis seiner Gegenüber vertreiben würde.
„Damit wären wir auch schon beim Thema“, meinte Kingsley, als er merkte, dass Harry sich momentan nicht überzeugen ließ.
„Heute Abend vor dem gemeinsamen Abendessen werde ich, wie ich dir in meinem Brief bereits mitgeteilt habe, ein paar Worte an die Anwesenden richten. Auch Minerva wird etwas sagen, sozusagen als Sprecherin des Ordens.“ Kingsley wies zu der Direktorin.
„Es wird darum gehen den Angehörigen der Opfer unser Beileid auszusprechen und einen Neubeginn für die Zauberergemeinschaft anzukündigen“, erklärte sie Harry, dem nun langsam klar wurde, worum es sich bei Kingsley Bitte handelte. Es gefiel ihm nicht im Geringsten.
„Ich soll sprechen“, stellte er fest und bemühte sich stark nicht gleich abwehrend zu klingen. Ohne Erfolg.
„Harry, die Menschen müssen erfahren, was genau passiert ist. Sie brauchen jemanden, der ihnen erklären kann wieso es so gekommen ist“, versuchte Kingsley Harry zu überzeugen. „Du bist es zu dem alle Welt aufsieht und von dem sie hören müssen, dass es vorbei ist und neu angefangen werden kann. Du bist…“
„Ich bin der Auserwählte. Ich weiß, Kingsley. Und mir ist auch klar, dass ich mich nicht davor drücken kann, aber das heißt nicht, dass ich es gut finde. Mit dem Neuanfang habe ich nichts zu tun. Ich habe dazu beigetragen, dass der Krieg nun zu Ende ist, aber der Neubeginn liegt in deinen Händen, Kingsley.“ Harry stand auf und lief im Büro auf und ab.
„Dazu beigetragen?“ Auch Kingsley erhob sich. „Dir allein verdanken wir den Frieden und…“
„Riddles Tod war nur durch sein eigenes Verschulden möglich.“
Harry sah den Minister mit ernstem Blick an, der keinen Widerstand zuließ.
„Harry, es waren nicht Voldemorts Fehler, sondern dein Ausnutzen dieser, was ihn am Ende vernichtet hat.“ Es war Dumbledore, der sich in seinem Portrait nach vorn gebeugt und mit leiser aber sicherer Stimme gesprochen hatte.
„Fehler, auf die Sie mich hingewiesen haben“, erwiderte Harry schlicht ohne sich dem altem Mann zuzuwenden.
„Das macht keinen Unterschied, Harry. Du bist es ohne den Riddle nicht gestorben wäre und der den Menschen Hoffnung schenkt.“
Kingsley sah sich nach seiner Ordenskollegin um, die lediglich ihren Kopf auf die gefalteten Hände stützte und den jungen Gryffindor aufmerksam beobachtete.
Es entstand eine Pause, die sich immer weiter in die Länge zog. Nur das Atmen der drei war zu hörend. Harry wusste, dass er diese Diskussion nicht gewinnen konnte. Ebenso wussten Kingsley und die Direktorin, dass es unmöglich war Harry zu überzeugen seinen Verdienst zuzugeben.
„Ich spreche heute Abend“, verkündete Harry nach einer Ewigkeit und verlies dann ohne sich nochmal umzudrehen das Büro.

Das war mein 5. Chap :) Bitte sagt mir doch wie euch die bisherige Story gefällt also vom Inhalt und auch wo ich vielleicht was verändern soll. Ideen zum weiteren Verlauf nehme ich gerne auf soweit sie zu meiner Grundidee passen. Was meinen Schreibstil angeht so bin ich auch dabei für Vorschläge offen.
Im Voraus schon einmal vielen Dank für die Kommis ;)
Bis dahin LG Gin


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