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Fanfiction

19 Jahre-Eine lange Zeit - Das fehlende Portrait

von Gin<3

Hallo Leute,
Ich weiß ich habe jetzt sehr lange nicht geschrieben und das tut mir wirklich leid. Ich musste für viele Klausuren lernen und habe darüber das Schreiben vergessen. Dazu kommt noch, dass ich generell sehr lange brauche um ein Kapitel fertigzustellen, da ich mich von allem möglichen ablenken lasse und oft auch einfach keine Ideen habe. Ich hoffe, dass dennoch irgendjemand meine Fanfic weiterliest und kommentiert. Habt bitte Geduld mit mir.
Als nächstes möchte ich mich für die Kommis bedanken.
@ Harry+Ginny in love : Deine Idee ist echt gut. Ich hatte daran gar nicht gedacht. Ich werde das auf jeden Fall verwenden. Danke ;)
Und was den Zauberspruch angeht. Ich hatte den mal falsch eingespeichert und jetzt korrigiert mein Rechtschreibprogramm das immer falsch. Aber ich will nicht leugnen, dass ich mir da nie so ganz sicher bin. Also auch für diesen Hinweis danke &#61514; .

Ich freue mich auch, dass ich für mein erstes Kapitel so viele positive Kommis bekommen habe. Dafür an alle Kommischreiber ein großes Dankeschön :D Das nächste ist vielleicht (naja eher auf jeden Fall;)) etwas übertrieben. Ich hoffe es gefällt euch trotzdem.
Viel Spaß beim Lesen :)
Eure Gin


Stille hatte sich am Tisch ausgebreitet, lag schwer auf den Herzen der Familie. Niemand wollte ein Wort sagen. Sie alle starrten bedrückt auf den Tisch.
In Harry kochte die Wut. Wut über Bellatrix, die es gewagt hatte seiner Ginny wehzutun; über Riddle, der den Krieg begonnen hatte und Wut über sich selbst, weil er alle in Gefahr gebracht hatte. Ohne ihn wäre all das nie passiert. Dann wären Collin und Fred nicht gestorben, Ted wäre kein Waise geworden und seine eigenen Eltern wären noch am leben. All die Menschen, die seinetwegen gelitten hatten... . Es war alles seine Schuld.
Auf einmal sprang Harry von seinem Platz auf und stürmte aus der Halle. Die Weasleys hoben erschrocken die Köpfe und riefen ihm nach, doch Harry ignorierte sie. Er sperrte ihre Stimmen, die in der ganzen Halle zu hören waren, aus seinem Kopf aus. Ebenso wie die Blicke, die er spürte, wie sie ihm durch den Saal folgten. Er wollte jetzt allein sein.
Harry rannte durch die Eingangshalle und auf die Ländereien. Die Sonne strahlte am Himmel und glitzerte auf dem schwarzen See. Harry ignorierte es. Er rannte stur weiter, bis er vor der peitschenden Weide stand. Mit einem Schwenker seines Zauberstabs erhob sich ein Stock in die Luft und berührte den Knoten am Stamm des Baumes. Augenblicklich erstarrten die Äste und Harry lief auf den Tunnel zu. Er lief durch den engen Gang, den leuchtenden Zauberstab in die Höhe haltend. Ein paar Minuten später kam er in der heulenden Hütte an.
Um nicht zu stolpern verlangsamte er nun seine Schritte und hielt den Zauberstab noch etwas höher. Das Licht traf auf die vernagelten Fenster und die stark beschädigte Treppe, welche nach oben führte.
Ohne zu zögern ging Harry die Stufen hoch in den zweiten Stock. Dort angekommen stieß er die erste Tür auf, die er sah und betrat den dahinter liegenden Raum. Doch kaum, dass er sich im Raum umgesehen hatte stiegen ihm Tränen in die Augen.
Es war der Raum in dem Snape gestorben war. Harry konnte einen Blutfleck sehen, an der Stelle, an der Snape nach Naginis tödlichem Biss zusammengebrochen war.
Er hatte ihm Unrecht getan. All die Jahre hatte er Snape verurteilt und gehasst. Er hat ihn als Verräter und Feigling beschimpft und er… Er war für ihn gestorben. Nach allem was Harry ihm an den Kopf geworfen hatte, nach all den Beleidigungen und dem jahrelangen Hass, hatte Snape Harry geholfen. Von Anfang an. Und Harry hatte keine Ahnung gehabt.
„Warum, Professor?“
Harry spürte kalte Tränen an seiner Wange herunter tropfen, doch er wischte sie nicht weg. Stattdessen setzte er ich an die Wand gegenüber des Blutflecks und weinte leise vor sich hin, die Beine angezogen und von den Armen umklammert. Sein Blick war weiterhin auf das Blut gerichtet. Während er so dasaß, erinnerte er sich an sein erstes Jahr auf Hogwarts.
Damals als er nach dem Kampf mit Quirrel im Krankenflügel erwacht war und Dumbledore ihn besucht hatte. Quirrel hatte ihm erzählt, dass Snape ihn hatte retten wollen. Harry hatte dies nicht verstanden und Dumbledore hatte es ihm erklärt. Er hatte gesagt, Snape wolle eine Schuld bei seinem Vater begleichen, doch das war gelogen.
Es war eine weitere Lüge von Dumbledore, der mit ihm spielte wie mit einer Schachfigur. Nie hatte Snape Harrys Vater etwas geschuldet. Für ihn hätte er Harry nicht beschützt. Nur für Lily hatte er es getan. Er hatte sie geliebt.
Er hätte es mir sagen müssen, dachte Harry und wurde wütend. Harry hätte es erfahren müssen. Hätte erfahren müssen, in welche Gefahr sich Snape seinetwegen gebracht hatte und auch warum. Für sie. Seine Mutter.
Es musste schrecklich für ihn gewesen sein, Harry vor sich sitzen zu sehen, jeden Tag aufs Neue. Ihn, den Sohn der Frau, die Snape mehr als alles andere geliebt und wegen eines dummen Fehlers für immer verloren hatte. Ihn, den Sohn seines Peinigers; des Mannes der Lily Evans geheiratet hatte.
Am ersten Tag, erinnerte Harry sich, in der Großen Halle beim Festmahl. Der Blick, den Snape ihm zugeworfen hatte, so voller Hass auf ihn. Nein. Voller Schmerz, erkannte Harry nun. Er hatte nicht den Sohn von James Potter gesehen, sondern den von Lily Evans.
„Ich hatte ja keine Ahnung“, sagte Harry in den Raum. Noch immer beobachtete er den Blutfleck, doch seine Tränen waren versiegt. Auch seine Trauer war verschwunden. Doch sie war tiefer Verzweiflung gewichen.
Wie hatte er dieses Detail übersehen können. Er hätte es merken müssen. Dann wäre alles anders gekommen. Dann hätte er Snape verstanden und ihm vertraut. Dann hätte der Hass ein Ende gehabt. Doch jetzt war es zu spät. Snape war tot und Harry hatte keine Chance mehr sich zu entschuldigen.
Wie Riddle hatte er nicht rechtzeitig hinter Snapes Fassade geschaut. Beide hatten sie geglaubt, was sie glauben wollten. Hatten ihre Zeit nicht mit Gedanken an Snapes Beweggründe verschwenden wollen. Jetzt war es vorbei.
Doch war es nicht genau das, was Snape geplant hatte? Er und Dumbledore? Wenn Harry seinen Lehrer früher durchschaut hätte, um seine Loyalität gewusst hätte, wäre dann der Plan nicht gescheitert? Wie sollte Snape Riddle täuschen, wenn er es nicht einmal bei Harry schaffte? Harry erkannte, dass allein seine Ahnungslosigkeit Snape am Leben gehalten hatte. Er hatte ihm nie vertraut, was Riddle in seinem Glauben bestätigte, Snape sei ihm treu ergeben und hätte Lily Evans hinter sich gelassen. So hatte er weiter für den Orden Informationen sammeln und Harry bei seiner Aufgabe unterstützen können. Und das alles ohne auch nur die geringste Anerkennung zu verlangen.
Mit einem Mal war Harry Feuer und Flamme. Er hatte einen Entschluss gefasst. Snapes guter Ruf sollte vollständig wiederhergestellt werden. Und es war seine Aufgabe, denn nur er hatte das nötige Wissen dazu. Den Grundstein dafür hatte er ja schon während der Schlacht gelegt. Aber das reichte noch nicht. Er würde öffentlich Stellung zum Geschehenen nehmen und von den Leistungen des verstorbenen Professors berichten. Mit Kingsleys Hilfe würde er es schaffen, da war Harry sich sicher. Es war ihm egal, was zwischen ihm und Snape während seiner Schulzeit geschehen war, alles was für ihn zählte war, dass Snape bekam was ihm zustand. Wenigstens nach seinem Tod musste Harry ihm dabei helfen. Und damit wollte er sofort anfangen.
Entschlossen sprang Harry auf und mit einem letzten Blick auf das Blut verließ er den Raum. Zügig ging er die Treppe hinunter und durch den Geheimgang zurück ins Freie. Als er in der Sonne stand, stellte er fest, dass es bereits später Nachmittag war. Die Sonne schien hell über den Schlossländereien und er spürte die Wärme auf seiner Haut. Ein leichter Wind wehte durch seine verstrubbelten Haare. Dieses Mal nahm Harry sich etwas Zeit das schöne Wetter zu genießen. Gemütlich ging er in Richtung des Schlossportals. Wenig später stieg er die Stufen hoch und betrat die Eingangshalle. Kurz sah er in Richtung der großen Halle, doch dort waren nur wenige Leute. Also lief er weiter. Er ging durch die Korridore, denselben Weg den er am Abend zuvor gegangen war. Auch jetzt noch lagen die Trümmer im Weg und erinnerten an die Schlacht. Harry jedoch lies sich nicht ablenken und ging weiter, bis er vor dem steinernen Wasserspeier ankam, welcher den Eingang zum Schulleiterbüro bewachte. Er war repariert worden und forderte das Passwort.
Harry überlegte. Da McGonagall die Stellvertretende Schulleiterin war ging er davon aus, dass nun sie in Dumbledores Büro saß, doch welches Passwort würde sie wählen? Dumbledore war dabei leichter zu durchschauen gewesen. Harry war in seinem vierten Jahr sämtliche Naschereien durchgegangen, die er kannte. Je außergewöhnlicher die Süßigkeit, desto wahrscheinlicher war es, dass er richtig lag. Doch bei McGonagall wusste er nicht, wo er ansetzten sollte.
Sie war die Hauslehrerin von Gryffindor, überlegte Harry. Doch das half ihm nicht wirklich weiter. Sie war Professorin für Verwandlung und noch dazu ein Animagus. Doch das war viel zu offensichtlich. Was gab es denn noch? Ein Hobby, ein Wunsch, etwas das ihr wichtig war. Etwas auf das sie stolz war … Aber natürlich! Es war so einfach und doch war er nicht darauf gekommen.
„Das goldene Trio“, sagte er zu dem Wasserspeier, woraufhin dieser zur Seite sprang und den Weg zur magischen Wendeltreppe frei machte.
Harry schmunzelte. Dass er nicht gleich darauf gekommen war. McGonagall hatte nie einen Hehl aus ihrem Stolz auf Harry, Ron und Hermine gemacht. Insgeheim vermutete Harry, dass McGonagall für diesen Spitznamen verantwortlich war, unter dem die drei in Hogwarts, und bald wohl auch außerhalb des Schlosses, bekannt waren. In ihren Augen waren sie die ultimativen Gryffindors. Mutig, klug (Naja zumindest in Hermines Fall, dachte Harry), zuverlässig und bereit alles zu geben. Dazu kam Harrys Leistung als Sucher im Quidditsch-Team, natürlich ihre vielen Abenteuer und als Krönung die gestrige Schlacht. Sie hatte nie an den dreien gezweifelt und immer darauf vertraut, dass sie zusammen jede Gefahr besiegen konnten.
Und da hatte sie Recht, dachte Harry. Mit Ron und Hermine an seiner Seite war er zu allem fähig. Sie gaben ihm Kraft weiter zu machen, selbst wenn alles ausweglos schien. Sie fingen ihn auf, wenn er in seiner Trauer versank. Ohne sie wäre er nie so weit gekommen. Er war ihnen dankbar für alles, was sie für ihn getan hatten. Dass sie ihm seit sieben Jahren die treusten Freunde waren.
Er war vor der Bürotür angekommen und klopfte dreimal.
„Herein“, rief die Schulleiterin mit offensichtlicher Verwunderung darüber aufgesucht zu werden.
Harry drückte die Klinke runter und öffnete die Tür. Sein Blick fiel auf eine überrascht aussehende McGonagall, welche hinter dem großen Schreibtisch saß, eine Feder in der Hand.
„Harry.“
„Hallo, Professor“, erwiderte er freundlich und schloss die Tür.
McGonagall legte die Feder beiseite und deutete auf einen der Stühle vor dem Schreibtisch.
„Setzten Sie sich, Harry“, bat die Professorin höflich und lächelte ihren Gast an, neugierig auf das, was er zu sagen hatte.
Harry zögerte kurz und sah zu Dumbledore auf, der fröhlich in seinem Portrait saß. Erinnerungen an sein sechstes Jahr schossen Harry durch den Kopf. Damals hatte er mit Dumbledore hier gesessen und Erinnerungen angeschaut. In eben diesem Büro an eben diesem Schreibtisch. Am Ende des Jahres war Dumbledore gestorben. Es versetzte ihm einen kleinen Stich sich wieder auf diesen Stuhl zu setzten, in Dumbledores Büro welches nun Professor McGonagall gehörte. Doch Harry riss sich zusammen und nahm vor der Direktorin Platz.
„Also, dann bin ich mal gespannt, wie ich zu dieser Ehre komme.“
McGonagall sah Harry geduldig an und wartete, dass er zu sprechen begann. Auch die Portraits beobachteten ihn gebannt, sagten jedoch kein Wort.
„Professor“, begann Harry zögernd, da er nicht wusste wie seine ehemalige Lehrerin auf seine Bitte reagieren würde. Er hatte beschlossen ihr erst alles zu erklären und dann seinen Wunsch zu äußern. „Es geht um Professor Snape.“
Besorgt schaute er McGonagall an und sah wie ihre Miene sich etwas verdunkelte. Sie richtete sich in ihrem Stuhl auf und sah aus wie früher im Unterricht. Streng und wartend. Auch Dumbledore war nun aufmerksam geworden. Er hatte sich nach vorne gelehnt und seine Fingerspitzen aneinander gelegt. Neugierig, was sein ehemaliger Schüler zu sagen hatte sah er ihn an.
Dieser holte einmal tief Luft und begann dann zu sprechen.
„Professor, wie Sie wissen war ich nie wirklich gut auf Professor Snape zu sprechen. Sie wissen auch, dass das auf Gegenseitigkeit beruhte.“
McGonagall sah ihren Schüler an und nickte stumm. Sie war sich nicht wirklich sicher, worauf er abzielte. Während des Kampfes mit Voldemort, hatte er Andeutungen gemacht, die sie nicht wirklich verstanden hatte. Nun hoffte sie auf eine Erklärung.
„Von Anfang an hat er mich gehasst. Ich habe, trotz der Erklärung von Professor Dumbledore“, Harry sah kurz zu dem Portrait. Dumbledore nickte. Er hatte wohl verstanden. „nie verstanden, warum er dies tat. Bis gestern.“
„So weit ich weiß, rührte der Hass Snapes gegen Sie von seinem Hass gegen Ihren Vater. Oder nicht?“
„Ja… und nein“, antwortete Harry, was die Direktorin mit einem verwirrten Blick quittierte.
Harry musste schmunzeln, ebenso Dumbledore in seinem Rahmen. Harry merkte, dass er bei seinen Unterhaltungen mit Dumbledore mehr aufgenommen hatte als bloß Informationen.
Er erklärte der Direktorin:
„Ja, Professor Snape hasste meinen Vater seit sie Kinder waren, weil dieser ihn gedemütigt hatte. Und das nicht nur einmal. Doch viel wichtiger ist, dass Professor Snape in meine Mutter verliebt war. Wie ich gestern bereits Riddle erklärte, hatte sich Professor Snape noch vor seiner Zeit in Hogwarts in meine Mutter verliebt und bis zu seinem Tod nicht aufgehört sie zu lieben.“
Professor McGonagall schaute Harry verblüfft an. Sie war nicht sicher ob sie glauben sollte, was Harry ihr gerade erzählt hatte. Severus Snape und Lily Potter? Doch welchen Grund sollte ausgerechnet Harry haben sie diesbezüglich anzulügen?
„Ich weiß, das klingt absolut verrückt“, gestand Harry, den Gesichtsausdruck der Direktorin richtig deutet. „Ich wollte es zuerst auch nicht glauben. Aber es ist wahr. Und es erklärt alles.“
Wieder sah die Professorin verwirrt aus und Harry begann von den Erinnerungen zu erzählen, welche er am Abend zuvor gesehen hatte. Er erzählte wie sich Lily und Snape kennenlernten und zusammen nach Hogwarts kamen. Von dem Streit, der sie schließlich auseinander brachte und wie Snape sich daraufhin den dunklen Künsten widmete. Dann erzählte er, wie Snape die Prophezeiung belauschte und sein Wissen an Voldemort weiter gab.
An dieser Stelle wurde er jedoch von McGonagall unterbrochen.
„Snape hat Voldemort die Prophezeiung gebracht? Aber, nach allem was Sie erzählt haben, Harry, wie konnte er das nur tun?“
Harry wollte seine aufgebrachte Lehrerin beruhigen, doch Dumbledore kam ihm zuvor.
„Minerva, Severus hatte keine Ahnung, welch große Tragweite sein Handeln haben würde. Wenn er gewusst hätte wie Voldemort mit den ihm gebotenen Informationen umgehen würde, dann, da bin ich mir sicher, hätte er nie so gehandelt.“
Der verstorbene Schulleiter sah seine Nachfolgerin eindringlich an und diese nickte ihm leicht zu.
„Genau“, ergänzte Harry Dumbledores Einwurf. „Er wusste nicht, auf wen sich die Prophezeiung bezog. Alles was er wusste war, das am 31. Juli ein Kind geboren würde, das für Riddle gefährlich werden könnte. Dass Riddle mich für dieses Kind hielt und dass er mich töten wollte, konnte Professor Snape nicht wissen. Hätte er gewusst, dass meine Mutter wegen dieser Prophezeiung sterben würde, hätte er sie geheim gehalten.“
Traurig ergriff Dumbledore erneut das Wort. Obwohl er leise sprach konnte man ihn gut verstehen.
„Glaubt mir, wenn ich sage, dass Severus nichts in seinem Leben derart bereut hat, wie diese Tat. Kaum, dass ihm klar war, welche Folgen sein Hadeln hatte, tat er alles um Lily und ihre Familie zu beschützen. Doch leider vergeblich.“
Er schüttelte leicht den Kopf und senkte den Blick. Schweigend saß er dann in seinem Stuhl. Auch McGonagall schwieg. So langsam verstand sie, was man ihr sagen wollte. Sie hatte sich in Severus Snape geirrt. Es gab Dinge, die sie nicht über ihn wusste. Dinge, die nahezu niemand über ihn wusste. Doch reichten diese Dinge um seine Taten zu entschuldigen?
„Trotz all diesem war Severus ein Todesser. Er hat Sie getötet, Albus. Und wenn ich an das vergangene Jahr denke …“
Sie hatte sich nun an das Portrait ihres Vorgängers gewandt und wartete auf eine Erklärung. Dieser begann von dem Fluch, der auf seiner Hand lag zu erzählen.
„Hätte Severus mir nicht geholfen, so wäre ich schon ein Jahr zuvor gestorben. Doch auch Severus konnte meinen Tod nicht vollständig verhindern. Ich beschloss meinem Tod einen Nutzen zu geben und bat Severus mich zu töten“, erklärte der Verstorbene unter dem entsetzten Blick der Direktorin.
„So war es ihm möglich mich bei meiner Aufgabe zu unterstützen“, fügte Harry ernst hinzu. Wieder spürte er Dankbarkeit und Trauer in sich aufkommen.
Nach dieser Erklärung, starrte die Professorin Dumbledore an. Sie brachte kein Wort heraus, dennoch konnte Harry sehen, was sie dachte. Sie reagierte genau wie er reagiert hatte. Mit Unglauben, Dankbarkeit und Trauer.
Harry lies der Direktorin eine Pause um das eben gehörte zu verarbeiten. Als sie ihn wieder ansah fuhr er fort.
„Nachdem Riddle nun also hinter mir her war wandte Snape sich an Professor Dumbledore und bat ihn um Hilfe.“
Harry erzählte wie Snape mit seiner Arbeit als Dumbledores Spion begann und versuchte Lilly und ihre Familie zu schützen. Wie nach ihrem Tod seine Welt über ihm zusammenbrach und er versprach Harry zu schützten. Für sie. Für Lily. Er wiederholte Dumbledores Plan sich von Snape töten zulassen und berichtete von der Hilfe die er von ihm während der Horkrux-Suche bekam.
Dass die Professorin nichts über Riddle’s Horkruxe wusste ignorierten alle beide angesichts der Bedeutungslosigkeit für diese Geschichte. Zu einem späteren Zeitpunkt, so war sich Harry sicher, musste er darauf jedoch noch einmal zurückkommen.
„Ich hatte keine Ahnung, was ich ihm alles zu verdanken habe. Erst als ich mit Ron und Hermine in die Heulende Hütte ging, sah ich wie Riddle ihn von Nagini töten lies. Er lag im Sterben und gab mir seine Erinnerungen“, schloss Harry letztendlich seine Erzählung.
McGonagall saß stumm in ihrem Stuhl. Sie brauchte etwas Zeit um das alles, diese Geschichte ihres Kollegen, des stummen, verhassten Helden, zu verarbeiten. Minutenlang schwiegen alle und gingen ihren Gedanken nach. Versuchten ihre Erinnerungen an Professor Severus Snape mit der eben erzählten Geschichte zu vereinen. Dann brach McGonagall das Schweigen.
„Unter diesen Umständen, denke ich, ist es unsere Pflicht dafür Sorge zu tragen, dass Professor Snapes Ruf wiederhergestellt wird. Ich werde morgen mit dem Minister Kontakt aufnehmen und ihn um ein Treffen bitten bei dem ich ihm dann alles erkläre. Dann werden Severus' Taten gewürdigt."
Harry freute sich über das Angebot der Direktorin, dennoch widersprach er ihr.
"Professor, wenn Sie nichts dagegen haben, würde ich gerne selbst mit Kingsley sprechen. Ich bin es Professor Snape schuldig, ihm wenigstens jetzt wo er tot ist zu helfen, damit er die verdiente Anerkennung bekommt. So kann ich ihm danken für das, was er für mich getan hat."
McGonagall sah dem jungen Helden in die Augen und nickte dann zustimmend. Sie war stolz auf Harry, dass er seine Abneigung Snape gegenüber hatte überwinden können und nun tat was er für richtig hielt.
Ein lächeln breitete sich auf ihren Lippen aus. Harry hatte immer das Richtige zu tun versucht. Er hatte sein Leben mehr als nur einmal riskiert, um anderen zu helfen. Immer hatte er sich für die Schwächeren eingesetzt und hat jeden Widerstand auf seinem Weg durchbrochen. Alle dachten, nun da Voldemort besiegt war, hätte Harry seine Aufgabe gemeistert und könnte sich zurücklehnen, doch McGonagall war sich sicher, dass Harry das nie so sehen würde. Er würde immer weiter kämpfen.
„Natürlich, Harry. Ich werde dem Minister mitteilen, dass Sie ihn sprechen möchten“, beantwortete die Professorin die Bitte. „Mit etwas Glück kann der Minister schon morgen etwas zeit für Sie erübrigen, wenn Ihnen das recht ist.“
„Vielen Dank, Professor.“
Harry lächelte sie an, froh dass sie ihn verstand und auch dass sie ihm zustimmte. Doch dann wurde seine Miene ernst.
„Professor, da wäre noch etwas“, begann er, woraufhin McGonagall ihn fragend ansah. Nach einer kurzen Pause fuhr er fort.
„Jetzt wo Sie, und hoffentlich bald auch alle anderen, wissen, was Professor Snape getan hat, hatte ich gehofft, dass sie mir vielleicht noch einen Gefallen tun könnten.“
„Ich kann es versuchen“, ermunterte McGonagall ihn.
„Professor Snape war das vergangene Jahr über der Schulleiter von Hogwarts. Gewiss war er nicht gerade der Beste in seinem Job, zumal er nicht aus der Rolle fallen durfte. Dennoch, er hat alles getan, um die Schule und ihre Bewohner zu schützen. Als ich letzte Nacht nach seinem Tod hierher kam, stellte ich jedoch fest, dass es von ihm kein Portrait gibt“, erklärte Harry sein Anliegen.
McGonagall verstand und nickte.
„Für gewöhnlich wird jedem Schulleiter von Hogwarts im ersten Monat seiner Amtszeit ein solches Portrait überreicht, das dann hier in diesem Büro ausgehangen wird. Angesichts der Umstände des vergangenen Jahres, wurde Professor Snape jedoch seines nie überreicht. Keiner hatte sich zu diesem Zeitpunkt wirklich um derartige Traditionen gekümmert und auch Snape schien keinen Wert darauf zu legen nach seinem Portrait zu fragen.“
„Aber jetzt ist der Krieg vorbei.“
Harry schaute die Direktorin abwartend an.
„Sie haben Recht, Harry. Der Krieg ist vorbei und Professor Snape hat alles in seiner Macht stehende getan diese Schule würdig zu leiten. Ich werde veranlassen, dass sein Portrait nach Hogwarts gebracht wird.“
Mit diesen Worten nahm McGonagall die Feder zur Hand, welche noch auf dem Tisch lag und begann zu schreiben. Nach wenigen Minuten legte sie die Feder zur Seite und faltete das Pergament, welches sie dann in einen Umschlag steckte.
„Ich werde diesen Brief noch heute ins Ministerium schicken. Dort werden die Portraits bis zu ihrer Übergabe aufbewahrt. Ich schätze mal, dass wir das Portrait in wenigen Tagen erhalten werden.“
Harry war erleichtert. Er hatte nicht geglaubt, seine ehemalige Lehrerin so schnell von seinem Anliegen überzeugen zu können.
„Danke“, sagte er aus tiefsten Herzen und erhob sich. Auch McGonagall stand auf und ging um den großen Schreibtisch herum. Sie lächelte freundlich und schien froh zu sehen, dass Harry zufrieden war.
„Nichts zu danken, Harry. Ich freue mich dass ich behilflich sein konnte.“
Sie begleitete Harry zur Tür und reichte ihm die Hand. Harry ergriff sie. Er warf noch einen letzten Blick zu den Portraits, von wo aus Dumbledore ihn schmunzelnd betrachtete.
„Auf Wiedersehen, Professor“, sagte er zu ihm und wandte sich dann um und verlies das Büro.
Als er wieder auf dem Gang angekommen war, grinste er zufrieden vor sich hin. Seine Schuldgefühle und die Trauer hatte er beinahe vergessen, so froh war er sein Ziel erreicht zu haben.
Um nicht stundenlang vor dem Wasserspeier stehen zu bleiben, ging er den Gang entlang in Richtung Treppen. Dort angekommen überlegte er kurz wohin er nun gehen wollte und entschied sich dann für den See.
Also ging er die Treppen runter in die Eingangshalle und dann durch das Schlossportal. Draußen wurde er zunächst von der immer noch hell scheinenden Sonne geblendet und hielt sich die Hand vors Gesicht. Nach kurzer Zeit hatte er sich an das Licht gewöhnt und sah sich um.
Es war wie früher. Überall saßen Leute in kleinen Gruppen zusammen und unterhielten sich angeregt. Zwar war die Stimmung nicht so gut wie in seiner Erinnerung, doch erkannte Harry trotzdem das ein oder andere lächeln in den Gesichtern der Menschen.
Er ging weiter den Weg entlang zum schwarzen See um sich am Ufer in die Sonne zu setzten und ein wenig zu entspannen. Das hatte er auch wirklich nötig. Die Schlacht und die Aufregung des Vormittags hatten ihn stark mitgenommen. Doch als er am See ankam, saß dort schon jemand.


So, das war das zweite Kapitel meiner ff. Hoffe, es hat euch gefallen. :) Sorry nochmal für die lange Wartezeit. Ich kann aber leider nicht versprechen, dass es beim nächsten Mal schneller geht, da ich noch nicht genau weiß, wie es weitergehen soll.
Ich freu mich immer über Kommis (auch Kritik) :)
Bis dahin LG Gin


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