von Julia*Jay*Brown
Hallo meine Lieben.
Tja...es gibt nicht wirklich viel zu sagen- keine neuen Kommentare, leider :(
Eventuell schafft es Kapitel Nummero quatro, euch eine kurze Meinungsäußerung zu entlocken?
Viel Spaß!
LG
Jay
***
Kapitel vier- Chittering
Der nächste Morgen war für Faye extrem anstrengend. Nach einer Nacht in einem vollkommen stillen Haus, in dem sie darauf wartete, dass irgendeiner der Malfoys sie ermordete oder den Standort verriet, war die Hexe nicht in bester Laune, als bereits um halb sieben im Treppenhaus die Lichter angingen und durch den Spalt direkt auf ihr Gesicht leuchteten.
Im Heruntergehen stellte sie fest, dass sie sich wohl doch nicht in den beiden Mitflüchtlingen geirrt hatte- beide waren noch da und Narzissa werkelte so eifrig an der Gemütlichkeit in der Küche, dass es fast schon angsteinflößend war.
Die Holzstühle von gestern Abend waren verschwunden und durch geflochtene Korbstühle mit gepolsterter Rückenlehne und Sitzfläche ersetzt worden. Das unwirkliche Bild wurde ergänzt durch einen Strauß Blumen, den bunten Porzellantassen und perfekt gefalteten Servietten.
Faye beschlich das leise Gefühl, da Narzissa diejenige war, die gerade Besteck auflegte, dass die ehemals jüngste Black- Schwester hier gerade ihre Freiheit in vollen Zügen genoss.
Die Blonde hatte ihre jüngere Gefährtin in der Zwischenzeit entdeckt und ein Lächeln von dem erstaunten Gesichtsausdruck schlich sich auf ihre Lippen.
„Guten Morgen, Faye. Gut geschlafen?“
„So wie sie aussieht, wohl eher nicht, Mutter“ kommentierte Draco, der gerade durch die Tür getreten war. Faye überging es.
„Ich bin erstaunt- ich habe sie gar nicht so eingeschätzt. Im Manor hat man ja nichts dergleichen gesehen…“
Ohne, dass ihre Miene fiel, erläuterte Narzissa, dass es ihrem Mann sicherlich nicht gepasst hätte, wenn seine Frau das Haus neu dekoriert hätte.
„Es wäre ihm zu freundlich und fröhlich geworden… Nun aber genug. Lasst uns etwas frühstücken.“
„Wo ist eigentlich Mr Ollivander?“ fiel es Faye plötzlich ein, als sie sich auf die wirklich außerordentlich bequemen Kissen fallen ließ.
„Hier, meine Liebe Faye, hier. Ein alter Mann ist kein Komet sechzig!“
Der bereits merklich fitter aussehende Zauberstabmacher nahm Platz und mit einem eleganten Schwung landeten beladene Platten auf den drehbaren Holzplatten, die auf dem Tisch verteilt standen.
Da gab es gerollte, gefüllte Pancakes, Ahornsirup, Griesbrei, Bacon, Rührei, Pfefferminzschokolade, Orangen- Möhren- Spießchen, Nudeln und, zu Faye großem erstaunen, offensichtlich selbstgemachte Donuts, deren Glasur Farbebenen und Muster erreichte, von denen Muggel nur träumen konnten (es war sicherlich nicht einfach, auf einen giftgrünen Donut mit silberner Glasur eine Schlange zu zeichnen, für die man im Kunstunterricht eine 1 mit fünfzehn Sternchen erreicht hätte). Während sich das dampfendheiße Wasser in die Tassen goss, las Narzissa die Teesorten vor.
„Also“ begann Draco, den Mund mit Kürbissaft bewässernd, „Was ist unser
Plan, was sollen wir nun machen? Immerhin können wir nicht ewig hier bleiben und Nichts tun.“
„Eigentlich müssten wir den Orden warnen“ warf Faye ein und deutete auf den grünen Donut, „Immerhin könnten wir Leben dadurch retten.“
„Der Anschlag ist für Samstag geplant und wir haben schon… Dienstag?“
„Und vor allem, wie sollen wir das auf die Reihe bekommen? Wir können ja weder eine Eule schicken, noch einen Patronus…“ meinte Narzissa.
Ollivander hatte sich zurückgelehnt, die Finger gefaltet und auf ihnen sein Kinn abstützend: „Wie wäre es mit einem Hauselfen. Es gibt doch bestimmt ein zweites Hauptquartier, nachdem Dumbledore gestorben ist. Wir könnten einen von ihnen dorthin schicken, damit sie ihren Plan abändern können.“
„Nur dann kommt die nächste Frage: Wie wollen wir sie überzeugen, dass das kein intriganter Plan ist, der von den Todessern ausgetüftelt wurde?“
„Eventuell könnte man irgendein Erkennungszeichen von Faye mitgeben.“
„Nachdem sie und ihre Eltern spurlos verschwunden sind?“ widersprach Draco und sah der Reihe nach alle an.
„Ich könnte auch mitgehen“ schlug Birdsong vor, sich nachdenklich an die Nase tippend.
Der Slytherin schüttelte den Kopf.
„Wenn jemand draußen auflauert, sehen wir dich vermutlich nicht mehr wieder, das Risiko, dass jemand umkommt, ist viel zu groß. Schließlich wird weder ein Todesser noch sonst jemand zögern, auf euch loszugehen.“
Schweigen.
„Eins verstehe ich immer noch nicht“ kam es da von Ollivander, „Warum bist du oder warum sind deine Eltern von solch großer Bedeutung für ihn?“
Faye zuckte mit den Schultern.
„Sie sind Ordensmitglieder und ich vermute, dass er glaubt, sie hätten hochvertrauliche Informationen. Oder er hofft, er könnte sie erneut umdrehen.“
„WAS?“ schnappten Draco und der Zauberstabmacher gleichzeitig.
Die Ravenclaw nickte nur, als wäre es das Normalste auf der Welt.
„Ja, vor siebzehn Jahren waren meine Eltern kurzzeitig bei den Todessern dabei. Als er aber ihre Freunde ermorden wollte, sind sie ausgestiegen- das war eine Woche, bevor Marlene McKinnon ermordet wurde.“
Narzissa nickte.
„Ariadne und Robin gehörten zu einem der innersten Zirkel der damals gigantischen Todesserhorde, von denen nur gut ein viertel überhaupt das Mal hatte. Sie waren zusammen mit Lucius und alten Schulfreunden von ihm seine direkten Untergebenen, Ariadne war neben Bellatrix die einzige Frau überhaupt! Sie haben an jeder Mission mitgearbeitet und waren fast schon gewiefter als der dunkle Lord selbst. Es war umso erstaunlicher, dass sie auftauchten, da sie in der Schule eigentlich mehr mit Potter, Evans, Black, Lupin, McKinnon, Vance und Wurmschwanz zu sehen waren. Aber irgendwann…was heißt irgendwann, es war der erste August 1981. Es war ein Treffen im alten Manor von Little Hangleton geplant, wo auch Diggory starb, und sie tauchten nicht auf. Erst waren alle überzeugt, sie hätten sich verspätet- immerhin hatten auch sie ein Kind, was von Vol…ich meine ihm geduldet und erstaunlicherweise mit Nachsicht behandelt wurde. Doch dann tauchte der Orden auf, Crouch Junior war der erste, der verschwand und der Rest von uns lieferte sich einen Kampf mit den Auroren.“
Gebannt lauschten die drei Anderen Narzissas Erzählungen. Sie saß fast schon steif da, den Blick auf die Wand ihr gegenüber gerichtet und es war, als hätte sich etwas hinter ihren eisblauen Augen verschlossen, als wäre sie nicht wirklich da.
„Sie waren uns zahlenmäßig sehr unterlegen, aber jeder von ihnen hat für drei Mann gleichzeitig gekämpft. Fabian und Gideon Prewett- sie waren genial, haben Dinge beherrscht, von denen selbst Bellatrix nur träumen konnte. James Potter, Sirius Black und Remus Lupin waren alle noch so jung und im Ernst- auch sie hatten magisch so unglaublich viel zu bieten, dass sie uns in dem Moment hätten vernichten können. Aber irgendetwas war nicht ganz…sie waren nicht alle vollständig anwesend. Wie, als hätten sie einen Zaubertrank intus gehabt. Nachdem die Prewetts quer von ihm selbst über den Friedhof geschleudert worden waren, verließ sie der Kampfgeist. Mad- Eye war geschwächt, nachdem er sein Bein verloren hatte. Er hat sie alle zusammengerufen, weil er die kommenden Dementoren gespürt hat. Es war grausam. Man hat gesehen, wie sie sich über die halb toten Körper von den Brüdern hergemacht haben und sie waren schon dabei, den Orden anzugreifen, als sie verschwunden sind… Es war ein doppelter Verrat, das wurde mir erst später klar.“
Sie blickte auf und sah zum ersten Mal seit zwanzig Minuten direkt in Fayes Augen.
„Deine Eltern haben uns verraten, Wurmschwanz hat den Orden verraten und zusammen mit dieser Ratte von Snape den Schwächungstrank in den Kürbissaft geschmuggelt. Ich vermute, dass die beiden eigentlich auch versucht haben, den Orden zu schützen. Vermutlich wollten sie verhindern, dass sie überhaupt auftauchen.“
Faye schüttelte den Kopf.
„Nein, das glaube ich nicht. Wurmschwanz hat nicht genug Mut für einen solchen Aufstand gegen ihr- wisst- schon- wen und Snape? Warum sollte er den Orden schützen? Er ist zwar Mitglied geworden, aber er hat Dumbledore umgebracht und erneut diese Menschen verraten. Er setzt ihre Leben aufs Spiel, er kann kein guter Mensch sein!“
„Du warst damals nicht dabei, Faye! Du kennst Snape nicht!“
„Und wen hatte ich dann sechs Jahre in Zaubertränke, mh?“ schnappte sie zurück. Draco und Ollivander beobachteten gespannt den kleinen Kampf zwischen den Frauen.
„Das war der Schatten eines Menschen, der den Menschen verloren hat, den er am meisten geliebt hat.“
Verwirrt legte Faye den Kopf schief.
Narzissa seufzte.
„Severus Snape war mehr als fünf Jahre lang Lily Evans bester Freund. Über die Häusergrenzen von Slytherin und Gryffindor hinweg. Es gab natürlich viel Gemunkel, dass sie gar nicht so nett ist, aber Evans war einfach durch und durch gut. Ein Ass im Zaubertränke, höflich und immer positiv gestimmt. Wirklich, es gab selten Tage, an denen sie nicht gegrinst hat.“
„Was ist passiert?“
„Nun ja. Snape hat langsam Interesse an den Dunklen Künsten gefunden, wohnte den ersten Treffen in der Schule bei und bei den ZAG Prüfungen…oh je. Ihr müsst wissen, Evans und Potter waren alles andere als das Dream Team der Schule. Keine Woche verging, ohne, dass die beiden sich angegiftet haben. James Potter war wirklich hinter ihr her. Naja. Aber er konnte Snape auch nicht leiden und Snape hätte ihm sicherlich auch keine Blumen zum Geburtstag geschickt. Jedenfalls am letzten oder vorletzten ZAG- Termin gab es dann mal wieder einen Zwischenfall: Black und Potter haben Snape provoziert, es kam zu einem kleinen Kampf, bis Snape kopfüber in der Luft hing. Alle haben ihn ausgelacht, außer Evans. Sie ist natürlich ausgerastet, hat die beiden angeschrieen, um ihren besten Freund zu verteidigen.“
Die Frau holte Luft.
„Er hat sie, kaum dass er wieder Festen Boden unter den Füßen hatte, beleidigt. Er hat sie Schlammblut genannt und…es war still, du hättest jedes einzelne Blatt fallen hören können.“
„Wie hat sie reagiert?“ fragte Draco gespannt, ein Bein auf dem Stuhl und die Arme um das Knie geschlungen.
„Sie hat so etwas gesagt, wie „In Zukunft ist es mir egal. Und an deiner Stelle, Schniefelus- das war Potters und Blacks Spitzname für Snape- würde ich mir mal die Unterhose waschen““ Narzissa lachte.
Faye grinste und sogar Draco konnte seines nicht mehr verbergen.
„Seitdem war nichts mehr wie vorher. Man hat gemerkt, dass Snape immer tiefer in die dunklen Künste abgedriftet ist und als eine Woche nach Schulbeginn klar wurde, dass Potter Evans für sich gewonnen hatte, war er vollkommen hinüber. In der Sekunde hat er sich Rache an James Potter geschworen.“
„Hat er sie auch gehasst?“
„Nein. Er hätte alles dafür gegeben, er hat den Lord angefleht, sie nicht zu töten. Vermutlich glaubte er, dass wenn ihr Mann und Sohn tot sind, dass sie ihre wahren Gefühle für ihn entdeckt.“
„Das macht ihn nicht zu einem besseren Menschen“ meinte Faye.
„Sicherlich nicht, aber es hilft, zu verstehen. Es gibt nicht nur schwarz und weiß auf dieser Welt. Nicht nur gute Menschen und Todesser- wir alle haben sowohl gute, als auch schlechte Seiten in uns. Es kommt darauf an, welche Seite wir für unser Handeln auswählen. Ich glaube, Snape ist eigentlich ein guter Mensch, dem Böses widerfahren ist.“
„Schön gesagt“ meinte Ollivander, was Narzissa lächeln ließ.
Faye sah zu Boden, ein wenig in Gedanken versunken.
Es kam ihr alles so albern vor. Alles- wenn man jemanden nicht mochte, obwohl man ihn nicht kannte. Sie glaubte, jede Person in Hogwarts grundlegend falsch eingeschätzt zu haben. Slytherins zum Beispiel: sie waren Slytherins und folglich böse, sie spielten dreckiges Quidditch, sprachen dunkle Flüche und waren grundsätzlich unhöflich. Und dann waren da Snape, Narzissa und Draco. Natürlich würde sie nicht ihre Hand ins Maul eines Drachen legen, um ihr Vertrauen zu ihnen zu beweisen, und doch saßen die beiden Malfoys hier, riskierten ihr Leben, um für eine bessere Welt zu kämpfen.
„Andersherum geht es natürlich auch.“
„Wie meinen?“
„Mein Cousin, nein nicht Sirius, sondern Regulus. Er ist mit sechzehn verschwunden.“
„Verschwunden? Einfach so?“
„Ja. Ich vermute, er hat irgendetwas an dem dunklen Lord gefunden, was ihn an den Idealen zweifeln ließ. Es hat die gesamte Familie getroffen, er war ein wirklich netter Mensch, außerordentlich klug, sehr zurückgezogen und mit einem dunklen Humor. Jeder hatte etwas an ihm, was er wertschätzte. Sirius hat ihn beschützt, solange er konnte. Als Reg jedoch nach Slytherin kam, ist auch er in die Künste abgestiegen, hat sich ein Beispiel an Snape und Lucius genommen und experimentiert.“
„Und dann war er weg?“
„Es gab Gerüchte unter den Todessern von einem Auftrag, den er für den Lord selbst ausführen sollte. Aber ich glaube, es steckt mehr dahinter. Nicht einmal Vol…bei Merlin. Nicht einmal Riddle hätte einen sechzehnjährigen damals mit etwas beauftragt, was auch sonst wer hätte erledigen können.“
„Hey, er hat mir gesagt, ich soll Dumbledore töten!“ protestierte Draco aufgebracht.
„Bleib ruhig, Draco. Das war eine Strafe für Lucius und keine Ehrerbietung für dich. Es war auch noch irgendein Vorfall mit Hauselfen…Mir will es nur einfach nicht einfallen…“
Das Frühstück endete relativ prompt, als der Tee ausging und keiner darauf bestand, noch ein Tässchen zu trinken.
All diese alten Geschichten flogen durch Fayes Kopf hindurch, als sie nach einem Umhang in ihrer Tasche wühlte. Hatten ihre Eltern ihr die Wahrheit verschwiegen, aus Angst, sie würde sie verachten? Aber das war nicht der Fall. Faye bewunderte sie, abgesehen von dem abstoßenden Fakt der Mitgliedschaft im inneren Kreis dafür, dass sie den Ausstieg von so tief in den Dunklen Künsten versucht und gemeistert hatten. Auch, wenn es nicht mehr dafür gereicht hatte, ihre Freunde zu retten.
Sie kehrte in den Salon zurück, wo erneut alle Übrigen versammelt waren, Kekse standen bereit, mehrer Kannen Tee und erneut stand Draco am Fenster.
„Es stehen zwei Todesser draußen Wache. Ich glaube es sind…Mulciber und das könnte Avery sein…Ja, er hat einen leichten Buckel auf der rechten Schulter.“
Die beiden Schüler ließen sich auf dem Sofa nieder.
„Mr Ollivander. Ich weiß noch immer nicht, weshalb sie gefangen gehalten wurden.“
„Ich auch nicht wirklich“ erwiderte er gelassen.
„Allerdings vermute ich, dass ihr- wisst- schon- wer vorhatte, sich die Geheimnisse der Zauberstäbe anzueignen. Er hatte mich zum Beispiel etwa eine Stunde vor dem Eintreffen deiner Wenigkeit gefragt, ob er den Zauberstab eines anderen für den Angriff auf Harry Potter benutzen könnte.“
„Warum sollte er seinen eigenen weggeben wollen?“ hakte Draco nach.
„Nun ja“ begann Ollivander langsam, „Die Kerne der beiden Zauberstäbe sind gleich, beide haben die Schwanzfeder von Dumbledores Phönix Fawkes in sich und können einander daher nicht besiegen. Priori Incantatem, der Fluchumkehreffekt kann eintreten.“
„Das habe ich vor knapp zwei Jahren gesehen. Auf dem Friedhof. Die Zauberstäbe haben sich verbunden und die Flüche des einen werden wiedergegeben, in umgekehrter Reinfolge. Bei ihm waren es die letzten Morde und daher wollte er Potter nicht mehr mit diesem Stab angreifen. Dumbledore, der sich mit mir noch unterhalten hat, hat vermutet, dass Voldemorts Stab sogar ein wenig seiner Macht auf Potters Stab übertragen hat.“
Plötzlich herrschte Stille und Ollivander hob entsetzt die Hand zu seinem Mund.
„Merlin“ flüsterte er. Alle Anwesenden sprangen auf und stürzten zum Fenster, während sie mehrere Zauber auf die Tür losließen, um sie zu versiegeln. Vorsichtig schob die schmale Narzissa den Vorhang einen Spalt breit auf.
„Drei apparieren gerade dazu… aber sie bleiben stehen, gehen nicht los… jetzt reden sie mit Mulciber und Avery und die beiden…jetzt sind sie weg. Ich glaube, wir sind sicher hier.“
„Der Fidelius- Zauber muss wohl gehalten haben.“
„Fidelius? Du machst wohl Witze. Hier liegen um die zwanzig verschiedenen Flüche und Zauber darauf, die das Haus vor Eindringlingen Schützen, einige schon mehr als hundert Jahre alt. Wenn jemand versucht, trotz des Fidelius die Grenze zu überschreiten, wird er unglaubliche Todesqualen erleiden. Und solche Zauber können nur von dem aufgehoben werden, der sie gesprochen wurden und da sie auch nach dem Tod des Magiers weiterleben sind sie eine Art Universalschutz“ erklärte Narzissa, während sie sich alle hinsetzten.
„Also. Wo war ich? Genau. Die Macht, die sich auf Potter Stab übertragen hat. Die Stäbe sind wie Brüder, unwiderruflich verbunden und in einem Duell wird Potter den dunklen Lord wohl jedes Mal ausstechen.“
„Und das kann durch einen anderen Zauberstab verhindert werden?“ meinten die beiden Schüler gleichzeitig und gleichermaßen skeptisch.
„Ich vermute es, aber Dumbledore hatte damals schon seine Zweifel, was solche Sachen betrifft. Er war der Meinung, dass es nicht die Macht von Voldemorts Stab war, sondern die von ihm selbst. Exakt hat er mich nicht in seine Theorie eingeweiht, aber falls ich nicht ganz und gar daneben liege, wird der Stechpalmenstab den Herrn seines Bruders sogar dann erkennen, wenn er diesen gar nicht verwendet. Zauberstäbe sind eine komplizierte Angelegenheit, in gewisser Weise sind sie menschlich und sie besitzen ihre eigenen Gesetze, die man nicht einfach außer Kraft setzen kann.“
Er nahm sich einen der Kekse.
„Mh, Mango.“
„Was sind das zum Beispiel für Gesetze?“
„Naja. Die wichtigste Regel ist wahrscheinlich: Der Zauberstab sucht sich den Zauberer, Mr Malfoy. Selbst wir Zauberstabmacher sind uns nicht einig, wie sie das anstellen. Sicher ist nur, dass sie es tun. Die zweite ist die, dass man sich den Zauberstab eines anderen nur im Kampf mit dem Besitzer ergattern kann. Durch Entwaffnung- der Stab erkennt dies an, obwohl natürlich die Ergebnisse nicht immer die besten sind. Ein Stab geht jedoch widerstandslos zu seinem eigentlichen Besitzer zurück.“
„Kann sich ein Zauberstab auch gegen seinen Besitzer wenden, den er sich ausgesucht hat?“
„Wie zum Beispiel?“
„Also…“ begann Faye mit der Erklärung, „was, wenn der Stab von Riddle sich gegen ihn gewandt hat, als er spitzgekriegt hat, dass der Versucht seinen „Bruder“ zu zerstören? Wir reden hier immerhin von einem Phönix.“
„Als erstes müssten wir dafür klären, dass ein Stab nicht zwangsweise die Charaktereigenschaften des Lebewesens in sich tragen, aus dem der Kern besteht. Allerdings gibt es Geschichten, aus denen hervorgeht, dass es bereits geschehen ist. Wenn wir annehmen, dass Riddles Stab nicht mehr für seinen Meister arbeiten möchte, wird er natürlich alles versuchen, um Riddle zu schaden und seinen Bruder zu schützen.“
„Wie soll er das anstellen? Sie sind mehrer Meilen voneinander entfernt?“
„Nicht nur Potters Stab trägt etwas von Voldemort in sich, sondern Voldemort hat auch etwas von der Macht seines Stabes abbekommen. Eine Art Signatur, die V. kennzeichnet als den, der gefährlich ist. Die Auswirkungen kenne ich nicht und ich glaube, dass ein solcher Vorfall mehr als einzigartig ist…dazu müsste ich Gregorovitch befragen, einer meiner langjährigen Kollegen, der mittlerweile im deutschen Exil lebt.“
„Könnte er nicht auch in Gefahr sein?“
„Ich vermute, er wird bereits weiter gezogen sein, um auch seine Familie zu beschützen. Er ist berühmt für seine mächtigen, starken Zauberstäbe. Angeblich hatte er eine sehr berühmte Vorlage.“
„Die da wäre?“
„Der Todesstab, auch Elderstab genannt. Er hat im Laufe der Epochen viele Namen getragen, bis ihn das Schicksal schließlich irgendwie in Gregorovitchs Hände gespielt hat. Doch vor sehr, sehr langer Zeit ist auch dieser Stab verschwunden, wurde ihm gestohlen. Das ist sicher schon auch wieder fünfzig Jahre her. Und ein paar Jahre später dann tauchte Grindelwald wie aus dem nichts auf.“
„Sie glaube, Grindelwald hat sich den Todesstab genommen, einfach so?“
„Ich vermute es. Gregorovitch war nie der Typ für komplizierte Sicherungszauber.“
„Aber das bedeutet ja, dass…“
„Exakt, dass Dumbledore der Besitzer dieses Zauberstabs ist…“ vollendete Draco Fayes Satz.
Ollivander sah etwas verdutzt drein.
„Nun erzählen sie mir nicht, sie sind da nicht selber drauf gekommen? Es ist doch offensichtlich!“
„Ich…nun…mir ist es nie in den Sinn gekommen, darüber länger nachzugrübeln. Außerdem hielt ich es, wie gesagt, für ein Gerücht. Ich hielt es sogar für zweifelhaft, dass ein solcher Zauberstab überhaupt existiert.“
„Wisst ihr, was das auch noch heißt?“ fragte Draco dazwischen, Narzissa nickte.
„Ja, dass unser Zauberstabmacher in schrecklicher Gefahr lebt. Riddle wird versuchen, ihm Informationen über den Stab zu entlocken, sobald er weiß, was für einen Machtvollen Zauberstab er sich aneignen könnte.“
„Nicht nur. Es wird ihm nämlich nichts bringen, wenn er den Stab hat. Er gehört nämlich nicht ihm.“
„Was redest du da, Draco? Natürlich wird er ihm gehören, wenn er ihn aus Dumbledores Grab entnimmt. Und im Zweifelsfalle wird er auch noch Snape töten, wenn es sein muss. Schließlich hat er ihn umgebracht.“
„Leute- erinnert euch doch mal kurz an das, was Ollivander erzählt hat. Wenn der Zauberstab den Zauberer wechselt, wenn man Entwaffnet wird, dann heißt das, dass der Elderstab oder wie wir ihn sonst nennen wollen, mir gehört! MIR!“
„Warum sollte er dir gehören? Du hast dich doch letztes Jahr nicht getraut, den Stab gegen Dumbledore zu erheben.“
„Pass auf, was du sagst, Birdsong! Nur, weil ich ihn nicht umgebracht habe, heißt das nicht, dass ich nichts gegen ihn getan habe. Ich habe ihn mit Expelliarmus entwaffnet.“
„Bei Merlins Unterhose!!“ rief Narzissa aus.
„Aber das ist ein Detail, das vermutlich den wenigsten auffallen wird, denn es waren nicht gerade sehr viele schlaue Menschen anwesend. Wenn man Potter mal ausnimmt, der mit ein bisschen Denkarbeit sicherlich auch dahinter kommt.“
Faye wusste nicht, worüber sie mehr verwundert sein sollte: über die Tatsache, dass Draco Malfoy tatsächlich einen der mächtigsten Zauberstäbe der Welt beherrschen könnte, oder dass er Harry Potter gerade ein Kompliment gemacht hatte.
„Und was genau bringt uns das jetzt?“ fragte Ollivander, aber man sah, dass er die Antwort genauso gut kannte, wie alle Anwesenden und er nur jemanden dazu bringen wollte, sie auszusprechen.
„Das heißt, dass wir etwas Besseres gegen Voldemort in der haben, als den Jungen, der überlebt. Mit Potters Stab, der den dunklen Lord überall erkennt und dem Stab, der unbesiegbar ist, könnten wir es schaffen, dieses Möchtegern-Reinblut zu besiegen!“
Die Euphorische Stimmung hielt sich den gesamten Tag an, an dem meistens nur das Umblättern von Buchseiten und das ab und anne Erscheinen eines Hauselfen die Stille durchbrach.
Narzissa hatte doch tatsächlich einen alten Shakespeare in den Regalen entdeckt und hatte ab Mittag damit begonnen, aus „Viel Lärm um Nichts“ vorzulesen. Nach der ersten Seite waren die Rollen dann verteilt worden. Mit jeweils einer Kopie des Buches in der Hand hatten sie auf dem Platz zwischen Sofa und Fenster die Komödie soweit wie möglich nachgespielt. Zum Zwecke der besseren Sicht, war ein zweites Sofa erschienen, das Rücken an Rücken mit dem in Richtung Kamin platziert war.
Im Hintergrund spielte das alte Grammophon ein wenig Musik ab und nicht selten waren sogar die Hauselfen geladen, einzuspringen.
„Bravo!“ rief Narzissa applaudierend im Einklang mit Ollivander, als Faye und Draco es schafften, die letzte Szene mit dem nötigen Ernst vorzutragen. Das Eis war gebrochen.
Lachend umarmte Faye den etwas perplexen Draco Malfoy kurz, ließ ihn los und griff sich, immer noch grinsend und vom Lachen sehr rot im Gesicht, nach dem Kürbissaft.
„Ganz ausgezeichnet“ ergänzte Ollivander, der im übrigen Richard mit Vornamen hieß, und füllte die Kerraffe mit einem Schnipsen seines Zauberstabs erneut auf.
„Wie wär’s wenn wir mal ein kleines Training einfügen?“ fragte Draco nach und griff bereits nach dem vierten Glas Saft.
„Training von welcher Art? Zaubern?“
„Ausdauer. Wer weiß, wann wir es brauchen.“
Zustimmendes Nicken von allen Seiten.
„Außerdem- was haben wir, wenn nicht Zeit und Raum.“
„Wie genau stellst du dir das vor?“
„Es gibt auch magische Geräte, mit denen man trainieren kann. Im Manor hatte ich einen ganzen Raum voll davon. Es kommt gut beim Quidditch, wenn man ein wenig was an Muskeln hat. Bei manchen sieht man es nur nicht, Potter zum Beispiel.“
„Du warst fast schon nett.“
„Egal. Ich gehe mir mal ein System überlegen, mit dem wir uns alle auf Trab bekommen.“
Als er den Raum verlassen hatte, herrschte einige Sekunden Stille. Mit einem rauschenden Geräusch beendete das Grammophon sein Spiel.
Dann erhob sich Narzissa auf einmal.
„Gab er hier nicht mal ein Klavier? Ich habe gerade wirklich Lust darauf, ein wenig zu spielen. Immerhin ist es schon Jahre her, dass ich an einem Piano gesessen habe.“
Korny trat aus dem Schatten neben dem Beistelltisch hervor.
„Korny und Elton haben einen Flügel in einen Wandschrank getragen. Korny glaubt, dass er kaputt ist!“
„Würde es dir etwas ausmachen, ihn herunterzubringen. Dann werden wir sehen…“ sie begann, auf dem Tisch herumzutippen, als Draco mit einem Stück Papier und einer Feder in der Hand durch die Tür kam. Irritiert sah er über seine Schulter in Richtung Treppe, von der ein lautes Rumpeln zu hören war.
„Was geht den hier vor sich?“
„Wir beschaffen einen Flügel, Zeitvertreib.“
Passend zum Stichwort erschien Korny just in der Sekunde, als der jüngste Malfoy sich auf dem Sofa niedergelassen hatte, das in Richtung Fenster zeigte.
Der schwarze Konzertflügel wirkte tatsächlich alles andere als funktionsfähig. Narzissa bedankte sich bei Korny und nahm das Instrument unter die Lupe. Nach einem Reinigungszauber spielte sie die Tasten nacheinander und bei jedem dritten Ton zuckte sie entweder zusammen oder es kam überhaupt kein Ton raus.
„Ich vermute, dass irgendwas darin gehaust hat. Doxys zum Beispiel. Und jetzt blockieren sie die Tasten.“
Sie zirkulierte das Handgelenk, in dem sie den Zauberstab hielt, und etwas Rötliches sammelte sich um seine Spitze. Als ein faustgroßer Ball Millimeter über dem Holz schwebte, versetzte sie ihm einen Schlenker in Richtung Flügel und die Kugel schlug mit unglaublicher Wucht ein.
Eine kleine Staubwolke stieg in die Luft, wurde dann jedoch von irgendetwas eingesaugt.
Man hörte vereinzelte Noten aus dem Korpus. Schließlich öffnete Narzissa nach etwa zehn Minuten den Flügel und sah zufrieden aus.
„Wie neu.“
Mit diesen Worten ließ sie sich auf dem ebenfalls neuerlich gereinigten Klavierhocker nieder und begann zu spielen.
Auswendig.
Ohne Fehler, soweit Faye dies beurteilen konnte.
***
Die Tage vergingen gähnend langsam und folgten bald einem einstudierten Rhythmus. Morgens traf man sich um halb acht zum Frühstück, besprach ein wenig den kommenden Tag und sobald der Tagesprophet seinen Weg auf den Tisch gefunden hatte, diskutierte man auch die Vorgänge in der Welt. Dann war es meistens so, dass die beiden jüngsten den halben Tag mit Trainieren verbrachten, also mit Laufen, Zirkeltraining, ein wenig Geschicklichkeit und Bodenturnen („Wenn du dich mal abrollen musst, kannst du es wenigstens!“). Auch das Zaubern kam nicht zu kurz, zwanzig Minuten pro Zauber und von Zeit zu Zeit kam es auch zu einem Duell.
Danach, und nach einer gründlichen Dusche, ging es dann meistens zu einem kleinen Mittagssnack in die Küche, ehe sie im Salon ein wenig entspannendere Dinge taten. Klavierspielen, Vorlesen und einfach nur ein Nickerchen zum Beispiel.
Im Laufe der Stunden vergaß Faye oftmals, was zuvor alles in Hogwarts vorgefallen war und sie ging sogar soweit, Draco so etwas wie einen Freund zu nennen. Im Grimmauldplatz war es einfach, die Außenwelt zu vergessen und sich zeitgleich auf das Übel da draußen vorzubereiten.
Der Samstag verging relativ ereignislos, auch wenn eine Grundnervosität im gesamten Haus zu verspüren war.
Gegen zehn vor fünf verschwanden die Wachposten vor dem Haus.
„Sie bereiten sich auf den Coup vor. Glaubst du, sie ziehen es durch?“
Draco nickte ein Ja.
„Vielleicht sollten wir die Zeit nutzen, mal herauszukommen.“
„Heute Abend wäre ein günstiger Augenblick, stimmt.“
„Wir könnten auch jetzt eine Warnung losschicken.“
„Sie müssten sich aber dann einen schnellen Plan B ausdenken… Einbruch der Dunkelheit ist heute glaube ich um acht oder so.“
Narzissa kam herein, gefolgt von Ollivander, der zu alter Stärke zurückgefunden hatte. Auch die beiden verbrachten täglich eine Stunde mit Laufen.
„Was habt ihr vor?“
„Wir haben uns gedacht, jetzt, wo die Todesser weg sind, könnten wir den Orden warnen. In etwa drei Stunden geht nämlich der Zirkus los…“
„Wie wollt ihr das anstellen?“
Nach einer Sekunde des Überlegens, fiel Faye ein narrensicherer Plan ein:
„Hauselfen. Wir lassen uns von einem von ihnen zum neuen HQ bringen und auch abholen. Eigentlich müssen wir ihnen auch nur sagen, dass sie sich einen anderen Plan ausdenken sollen, der sie nicht durch den Luftraum führt.“
„Warum Luftraum?“ warf Richard ein.
„Potter hat immer noch die Spur auf sich und kann daher nicht selber apparieren. Außerdem hat Riddle gesagt, er muss sein sichere Deckung verlassen, da auch in seiner Nähe niemand apparieren kann, ohne, dass die Todesser informiert werden“ ergänzte Draco.
„Und ihr wollt das tun, weil…?“
„Wir jünger sind, technisch mehr draufhaben.“
„Sie könnten glauben, Faye wurde umgedreht!“
„Gleiches gilt für dich, Ollivander. Wir haben immer ein Risiko.“
Narzissa seufzte ergeben.
„Wenn ihr glaubt, es ist das Beste…“
„Das tun wir“ antworteten die beiden Schüler gleichzeitig im Brustton der Überzeugung.
„Nehmt am besten… Manchester, er hat sehr viel Erfahrung mit Botengängen in unbekannten Gewässern.“
Draco nickte zustimmend und wandte sich dann an seine Gefährtin.
„Ich würde sagen spätestens in drei Minuten treffen wir uns unten. Hol irgendetwas, das beweist, dass du ein Mitglied des Ordens, vertrauenswürdig und die echte Faye Birdsong bist.“
„Aye, aye Kapitän!“ salutierte Faye scherzeshalber und bekam einen merkwürdigen Blick von Draco ab.
„Das war ein Witz, ich würde dir doch niemals die Führung überlassen.“
Mit diesen Worten verschwand sie, um das wichtigste Beweismaterial aus ihrem Koffer aufzuklauben, das sie besaß.
Sie steckte die falsche Galleone der DA in ihre Hosentasche und suchte in einem ihrer vielen Hogwartsumhänge nach einem bestimmten. Endlich fand sie den, in dem sie zusammen mit einem großen, schwarzen, flauschigen Hund vor dem Kamin im Salon saß und ihn durchkraulte. Lupin und ihre Eltern saßen auf dem Sofa hinter ihr und ein neidisch aussehender Krummbein vervollständigte das Foto, das sich natürlich bewegte.
Es ebenfalls einsteckend, den Zauberstab aufhebend spurtete sie die unzähligen Treppen zurück nach unten und kam schlitternd unten an, wo Draco bereits zusammen mit Manchester stand. Er hielt ihren Arm fest, ehe sie in das Bild von Sirius Mutter rauschen konnte, und sie landete fast auf dem Boden.
„Ich kann dein Grinsen förmlich riechen“ flüsterte Faye, rappelte sich unelegant hoch und sah dann runter zu Manchester.
„Sind sie bereit, Miss und Mr?“ fragte der Elf mit seiner tiefen Stimme, bekam ein stummes Nicken als Antwort und streckte den beiden Teenagern seine Hände aus.
Narzissa und Ollivander standen am Treppenabsatz.
„Viel Glück!“ schniefte sie ein wenig, ein Taschentuch an ihre Augen gedrückt.
Mit einem Plopp disapparierten die drei.
***
Neugierig sah sich Faye um.
Ja, das hier war doch definitiv der Fuchsbau. Ein Grinsen wanderte wie von selbst auf ihr Gesicht, als sie dem ein wenig skeptisch aussehenden das Gatter öffnete.
„Hindurch, Sir.“
„Ich hätte nie gedacht, jemals mit guten absichten hier her zu kommen…“ murmelte er.
Sie führte ihre beiden Begleiter über den Hof, auf dem normalerweise die Hühner einigen Tumult veranstalteten. Doch jetzt war hier ein anderer Tumult als sonst. Thestrale, eine Ansammlung von Besen und sogar ein Motorrad standen ordentlich aufgereiht auf dem dort gepflasterten Innenhof, der ein wenig beleuchtet war.
„Das müssen sie sein!“ meinte die Stimme von Mad- Eye laut über die Köpfe der anderen hinweg.
Faye trat an die Tür, klopfte und öffnete die bereits angelehnte Scheunenähnliche Pforte.
Ein Aufschrei von allen Seiten.
„FAYE!“
Molly war sofort dabei, die Tür ganz aufzureißen, doch Kingsley daneben, hielt sie ab.
„Gib dich zu erkennen.“
„Mein Name ist Faye Roxanne Birdsong, Tochter von Ariadne und Robin Birdsong. Mein Patronus hat die Form eines Delfins und ich habe vor zwei Jahren mal die wohl Beste Kanariencremetorte vernichtete, als ich über eins von den Langziehohren gestolpert bin.“
„Das ist unsere Faye“ rief Fred aus der hinteren Ecke, wo er neben seinem Bruder George und Hermine saß.
„Wir dachten alle, die Todesser hätten dich gefangen. Euer Haus sah ja aus… WAS MACHT DIESER MALFOY AUF UNSEREM GRUNDSTÜCK!“ schrie Mrs Weasley schrill und deutete auf Draco, der gerade im Begriff war, einzutreten.
Faye stellte sich schützend vor ihn.
„Er ist in Ordnung! Ich verdanke ihm mein Leben. Er, seine Mutter und Ollivander sind mit mir vom Manor geflohen.“
„Ollivander?“
„Es geht ihm ausgezeichnet.“
„Wie kannst du solchen Wesen vertrauen?“ meinte da Ron vom Tisch aus.
„Sie sind mitgekommen, haben mich nicht verraten und sie haben mir meinen Zauberstab gebracht. Dank ihnen bin ich überhaupt hier und nicht halb verhungert im Grimmauldplatz.“
„Hallo Leute!“ rief da die Stimme von Tonks durch den Hof und Sekunden später stand sie mit Lupin hinter den beiden Schülern.
„Hallo Faye, Draco!“ begrüßte Tonks gelassen.
Mad- Eye fixierte Faye nun mit beiden Augen und sie blickte ihm direkt entgegen.
Während sie dies tat, zog sie die Galleone aus ihrer Hosentasche und hielt sie für alle Anwesenden sichtbar in die Höhe.
„Was ist das denn?“ fragte Draco interessiert.
„Geheimnis.“
Ihr Blick ruhte auf Hermine und Ron, die stumm verstehend nickten.
„Immer Wachsam? Erinnere dich, Birdsong. Wir können keinen Verrat gebrauchen!“
„Ich bin gekommen, um euch vor einem solchen zu beschützen!“
Es herrschte kurze Stille, dann kam das Gesumme mehrerer Stimmen auf, bis Moody erneut für Ruhe sorgte.
„Was meinst du?“
„Irgendjemand hat euch verraten, Snape wusste, dass ihr heute Abend kommt und dadurch, dass sie das Apparieren für alle in Potters Umgebung unmöglich gemacht haben, wissen sie auch, wie sie euch in die Zange nehmen können“ erklärte Draco rasch, sichtlich nervös.
„Es gibt ein Leck, irgendjemanden, der leicht zu beeinflussen ist.“
„Wir haben noch einen zusätzlichen Teil“ meinte da Lupin von draußen.
„Aber egal, wie gut ihr euch noch schützt, sie lauern euch auf und damit seid ihr alle in Gefahr!“
„Was schlägst du also vor, Faye?“ fragte Bill, lässig an der Küchentheke lehnend.
„Ihr habt Sirius Motorrad? Schickt ein oder zwei Leute los, um Harry abzuholen und schlängelt euch dann durch den Stadtverkehr, bis ihr sicher seid. Von dort könnt ihr dann mit einem Besen fliegen.“
„Oder wir fliegen noch mit dem Motorrad, sollte doch möglich sein?“
Moody schien über die Idee nachzudenken. Langsam nickte er und drehte sich schließlich zu den Wartenden um.
„Als Tarnung behalten wir den B Teil unseres Planes bei und stellen schnell eine Staffel aus Motorrädern, Autos und Fahrrädern zusammen“ warf Mr Weasley ein, was ihm Zustimmung von allen Seiten einbrachte.
„Ok. Den Rest entscheiden wir dort, ihr zwei verkrümelt euch besser wieder. Ihr sagtet, ihr wohnt im Grimmauldplatz?“
„Ja, er ist gut bewohnbar.“
„Ausgezeichnet, wir schicken euch eine Nachricht, sobald wir fertig sind.“
Da kam Mrs Weasley aus der Küche geeilt, einen Korb voll mit Essen, Trinken, Schokolade und anderen Naschereien.
Sie stellte ihn auf dem Tisch ab und schloss erst Faye und anschließend sogar Draco in eine feste Umarmung.
„Seit vorsichtig, ja? Vielen Dank für die Warnung. Hier, nehmt das mit, ihr werdet es bestimmt gut gebrauchen können.“
Dann begann das große Verabschieden, aus dem sich nur Mad- Eye dezent heraushielt. Jeder einzelne der Mischung aus Orden und Weasleys schloss die beiden Retter fest in eine Umarmung, was bei Hagrid fast schon knochenbrecherisch war.
Peinlich wurde es erst, als Draco vor Ron und Hermine stand.
„Ähm ja. Also…Danke…“ stotterte Ron.
„Wirklich, Malfoy. Wir werden Harry auch sagen, wem er sein Leben zu verdanken hat.“
„Grüßt das Narbengesicht von mir und lasst euch bitte nicht umbringen.“
„Kommt, Mr und Miss. Wir müssen los!“ rief Manchester von der Tür her. Lupin und Tonks waren die letzten, die sie verabschiedeten und, den Korb fest umklammernd, ging es auf den Weg zurück zum Grimmauldplatz.
***
So viel dazu.
Ich hoffe, es hat euch gefallen- es ist ja auch etwas mehr passiert als letztes Mal.
Wie findet ihr überhaupt den neuen Grimmauldplatz?
Zauberstäbe, sind sie nicht eine faszinierende Sache. Findet ihr es gelungen, dass Ollivander (oder Richard^^) das Alles weitergibt?
Das Training von Draco, gute Idee?
Und last but not least die Beziehung zwischen Draco, Narzissa und Faye, ist die verständlich?
Das wäre das, was mich interessiert. Ihr könnt selbstverständlich auch andere Dinge anmerken (obviously *Snape*).
AL und ein schönes Wochende (und Woche)
Jay
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